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216 Bericht: Spezielle analytische Methoden Der Einflull der Ladungsart oberfl~ehenaktiver Substanzen auf die polarogra- phisehen Stlafen versehiedener Komplexe besehreiben E. J~coBs~ und G. K~- LA~]) [1]. Fiir die Versuehe warden folgende negativ geladene Komplexe verwendet: a) 10-3 m Kupfer/2 10 -2 m Digthylentriaminpentaessigsgure (DTPA) in Aeetat- (pH 3,25) und Phosphatpufferl5sung (pH 7,1); b) Kupfer/_~thylendiamintetra- essigs~ure (J~TA) und e) 10 -3 m Eisen(III)/10 -2 m DTFA in Aeetatpuffer (pH 4,6). Positiv geladen waren eine 10-am KupferlSsung und eia 10-am Kupfer/10-2 m Trigthylentetramin(Trien)-Komplexin Acetatpuffer (pH 4,6). Als oberflgchenaktive Substanzen werden anionisehes Natriumdodecylsul]at (1NDS), kationisehes Dode- cylaminperchlorat (Armeen) and niehtionisehes Trition X-IO0 in verschledenen Konzentrationen untersueht. Die Polarogramme sowohl der positiv als auch der negativ geladenen Komplexe werden in Gegenwart yon Trition X-100 aufgrund der sehr festen Struktur der an der Quecksflbertropfelektrode adsorbierten Schieht verzerrt. Bei entgegengesetzter Ladung yon Depolarisator und adsorbierter Schicht werden die Polarogramme yon den oberfl~ehenaktiven Substanzen kaum beein- fluBt, wie sich ans der Einwirkung des kationisehenArmeen auf die negativ geladenen Komplexe: (CuH-DTPA)~-, (Cu-DTPA) 3-, (Cu-EDTA) 2- and (Fe-DTPA)2- ergibt. Das gleiehe gilt ffir die Reaktion des anionisehen ~qDS mit den Cu2+- und (CuH- Trien)a+-Komplexen. Hut der Depolarisator dieselbe Ladang wie die adsorbierte Sehicht, werden die polarographischen Stufen zu negativeren Werten verschoben bzw. stark verzerrt. Diese Ergebnisse ]assen sieh qualitativ unter der Annahme er- kliixen, dab die positiv and negativ geladenen oberflgchenaktivenSubstanzen Iockere Strukturen besitzen, deren Poren mit LSsungsmittel geffillt sind. Bei entgegen- gesetzter Ladung yon Depolarisator nnd adsorbierter Sehicht k~nn das LSsungs- mittel ungehinder~ dureh die Poren flieBen. Bei gleieher Ladung bedingt die elektro- statische Abstoi~ung zwisehen Depolarisator und adsorbierter Schieht eine Ver- zerrung der Stnfen. Sollte sieh diese Annahme als allgemeingiiltigerweisen, wgre es mSgHeh, StSreffekte yon Maximadgmpfern durch geeignete Wahl der Lad~mgsart des aktiven Stoffes auszusehalten. Ferner kSanten oberflgehenaktive Substanzen mit entsprechender Ladang als M~skierangsreagentien verwandt werden. Armeen und NDS bflden jedoch mit den untersuehten Komplexen in alkaliseher LSsung Niedersehlgge and scheiden daher aus. [1] Anal. Chim. Aeta 80, 240--247 (1964). Dept. Chem. A, Univ. Oslo, Blindern (Norwegen). G. P~TE~S Einen Backfahigkeitstest fiir getroeknete Detergentien besehreiben It. W•TA- ~AB~ und W. L. G~ovEs [1]. Dazu wird das Detergent (ca. 200 ml) in die eine tt~ffte eines aehsial durchgeschnittenen Zylinders (innerer Z 5 cm, L~nge 25 em) gegeben und die beiden Zylinderh~lftenmit Ringen zusammengefiigt. An den beiden offenen Enden befinden sich zwei Kolben yon 13 cm L~nge. Die Form wird in einen Instron Universal Tester eingesetzt und die Proben mit einer Gesehwindigkeit yon 1,3 era/rain and einem I)ruck bis zu 5,6 at yon einem Kreuzkopf zu 70--75 mm langen Zylindern geprel~t. Die gepreBte Substanz bleibt noeh ca. 5 min in der Form, wobei der Druek auf 2--3 at zuriiekgeht. Nach Entfernung tier Form wird die zylindrische Probe mit der gleichen Geschwindigkeit yon 1,3 em/m in erneut gepreBt, his sie zerbrieht. Proben mit geringem BaekvermSgen besitzen einen sehar- fen Bruehpunkt. Proben mit hohem BackvermSgen zerbrechen nicht, sondern erweichen und bauehen dabei aus. Die Kraft, die bis zur Erreichung des Brueh- punktes bzw. der ~qaehgiebigkeitsgrenze aufgewandt werden mul~, gilt als 1Vial] f'fir diesen Test. HSheren Bruchkr~ften entsprieht ein grSl~eres BaekvermSgen. Die Proben wurden vor der Messung 24 Std bei konstanter Temperatur (23~ C) und relati- vet Feuehtigkeit (50 • 2 ~ ) gelagert. Untersucht warden k~ufliehe, in Zersti~u-

Einen Backfähigkeitstest für getrocknete Detergentien

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216 Bericht: Spezielle analytische Methoden

Der Einflull der Ladungsart oberfl~ehenaktiver Substanzen auf die polarogra- phisehen Stlafen versehiedener Komplexe besehreiben E. J~coBs~ und G. K ~ - LA~]) [1]. Fiir die Versuehe warden folgende negativ geladene Komplexe verwendet: a) 10 -3 m Kupfer/2 �9 10 -2 m Digthylentriaminpentaessigsgure (DTPA) in Aeetat- (pH 3,25) und Phosphatpufferl5sung (pH 7,1); b) Kupfer/_~thylendiamintetra- essigs~ure (J~TA) und e) 10 -3 m Eisen(III)/10 -2 m DTFA in Aeetatpuffer (pH 4,6). Positiv geladen waren eine 10-am KupferlSsung und eia 10-am Kupfer/10-2 m Trigthylentetramin (Trien)-Komplex in Acetatpuffer (pH 4,6). Als oberflgchenaktive Substanzen werden anionisehes Natriumdodecylsul]at (1NDS), kationisehes Dode- cylaminperchlorat (Armeen) and niehtionisehes Trition X-IO0 in verschledenen Konzentrationen untersueht. Die Polarogramme sowohl der positiv als auch der negativ geladenen Komplexe werden in Gegenwart yon Trition X-100 aufgrund der sehr festen Struktur der an der Quecksflbertropfelektrode adsorbierten Schieht verzerrt. Bei entgegengesetzter Ladung yon Depolarisator und adsorbierter Schicht werden die Polarogramme yon den oberfl~ehenaktiven Substanzen kaum beein- fluBt, wie sich ans der Einwirkung des kationisehen Armeen auf die negativ geladenen Komplexe: (CuH-DTPA) ~-, (Cu-DTPA) 3-, (Cu-EDTA) 2- and (Fe-DTPA) 2- ergibt. Das gleiehe gilt ffir die Reaktion des anionisehen ~qDS mit den Cu 2+- und (CuH- Trien)a+-Komplexen. Hut der Depolarisator dieselbe Ladang wie die adsorbierte Sehicht, werden die polarographischen Stufen zu negativeren Werten verschoben bzw. stark verzerrt. Diese Ergebnisse ]assen sieh qualitativ unter der Annahme er- kliixen, dab die positiv and negativ geladenen oberflgchenaktiven Substanzen Iockere Strukturen besitzen, deren Poren mit LSsungsmittel geffillt sind. Bei entgegen- gesetzter Ladung yon Depolarisator nnd adsorbierter Sehicht k~nn das LSsungs- mittel ungehinder~ dureh die Poren flieBen. Bei gleieher Ladung bedingt die elektro- statische Abstoi~ung zwisehen Depolarisator und adsorbierter Schieht eine Ver- zerrung der Stnfen. Sollte sieh diese Annahme als allgemeingiiltig erweisen, wgre es mSgHeh, StSreffekte yon Maximadgmpfern durch geeignete Wahl der Lad~mgsart des aktiven Stoffes auszusehalten. Ferner kSanten oberflgehenaktive Substanzen mit entsprechender Ladang als M~skierangsreagentien verwandt werden. Armeen und NDS bflden jedoch mit den untersuehten Komplexen in alkaliseher LSsung Niedersehlgge and scheiden daher aus. [1] Anal. Chim. Aeta 80, 240--247 (1964). Dept. Chem. A, Univ. Oslo, Blindern (Norwegen). G. P~TE~S

Einen Backfahigkeitstest fiir getroeknete Detergentien besehreiben It. W•TA- ~AB~ und W. L. G~ovEs [1]. Dazu wird das Detergent (ca. 200 ml) in die eine tt~ffte eines aehsial durchgeschnittenen Zylinders (innerer Z 5 cm, L~nge 25 em) gegeben und die beiden Zylinderh~lften mit Ringen zusammengefiigt. An den beiden offenen Enden befinden sich zwei Kolben yon 13 cm L~nge. Die Form wird in einen Instron Universal Tester eingesetzt und die Proben mit einer Gesehwindigkeit yon 1,3 era/rain and einem I)ruck bis zu 5,6 at yon einem Kreuzkopf zu 70--75 mm langen Zylindern geprel~t. Die gepreBte Substanz bleibt noeh ca. 5 min in der Form, wobei der Druek auf 2--3 at zuriiekgeht. Nach Entfernung tier Form wird die zylindrische Probe mit der gleichen Geschwindigkeit yon 1,3 em/m in erneut gepreBt, his sie zerbrieht. Proben mit geringem BaekvermSgen besitzen einen sehar- fen Bruehpunkt. Proben mit hohem BackvermSgen zerbrechen nicht, sondern erweichen und bauehen dabei aus. Die Kraft, die bis zur Erreichung des Brueh- punktes bzw. der ~qaehgiebigkeitsgrenze aufgewandt werden mul~, gilt als 1Vial] f'fir diesen Test. HSheren Bruchkr~ften entsprieht ein grSl~eres BaekvermSgen. Die Proben wurden vor der Messung 24 Std bei konstanter Temperatur (23 ~ C) und relati- vet Feuehtigkeit (50 • 2 ~ ) gelagert. Untersucht warden k~ufliehe, in Zersti~u-

2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handeis und der Landwirtsehaft 217

bungs- bzw. in Trommeltrocknern hergeste]lte Detergentien, letztere mit einer Partikelgr6Be zwisohen 14 und 200 mesh. Zylinder aus Partikeln unter 14 mesh zerbrechen leichter. Beziehungen fiber die Baokf~higkeR gleichartiger Detergentien, die in Zerst~ubtmgs- bzw. Trommeltroeknern hergestellt wurden, kounten nicht auf- gestellt werden. H6hersiedende Produkte besitzen eine geringere Baekf~higkeit als leiohter siedende. Zus~tze zur Erniedrigung der Baekf/~higkeit (z.]3. Xylol und Toluol) bedingen einen deutlichen Abfall des Bruehpunktes. [1] J. Am. Off Chemists' See. 41, 311--315 (1964). Continental Oil Company, Ponca City Oklahoma (USA). G. P~TE~S

Zur Bestimmung durehsehnittlieher Strukturen yon Detergentien verwenden Yl. M. CRt~rCH~.LD, R. R. I ~ r ~ und J. T. YODER [1] die Kernresonanz des Was- serstoffs. So kSnnen ffir Alkylbenzole, Alkylphenole und _~_thylenoxid-Addukte quantitative Aussagen fiber Alkylkettenl~nge und -verzweigung, durchsehnittliche Molekulargewichte, o-p-Verteilung yon Arylsubstituenten usw. mit einer Genauig- keit yon • 20/0, bezogen auf den Gesamtgehalt an Wasserstoff, gewonnen werden. Die Messung erfolgt in einem Varian Associates lVIodel A-60-Spektrometer bei 32 ~ C in GlasrShrchen yon 5 mm Durchmesser bei 60 Mops. [1] J. Amer. 0il Chemists' See. 41, 129--132 (1964). Inorg. Chem. Div., Monsanto Chem., Comp., St. Louis, Missouri (USA). I. B A v ~

Zum Nachweis und zur Bestimmung des toxischen p-Phenylendiamins neben p-Toluylendiamin in Haarf~rbemitteln erarbeiten I. P r~T~ und M. K ~ E t ~ [1] zwei papierehromatographische Verfahren mit 1VIehrfaehentwieklung. Zur Unt~r- suchung werden die w~l]rig-alkoholisehen, ammoniakalisehon Haarf~rbemittel in einer 1--4 ~zg p-Phenylendiamin entsprechenden Menge auf Sehl. & Seh.-Papier 2043 B/NIG I aufgetragen. Gleichzeitig wird eine Vergleichsl6sung aufgetragen. Darm wird mit der oberen Phase des Fliefimittels n-Butanol/konz. Salzs~ure/Wasser (7:2:4) bei 20--22~ 17--18 Std aufs~igend entwiekelt. Nach Trocknung wird noehmals 7 -t- 5 Std lang mit dem gleichen FlieBmittel die Entwicklung wiederholt. Zur Siehtbarmachung der Flecken wird das Papier bei Zimmertemperatur getroek- net und ansehlieBend durch eine Reagensl6sung aus 0,5 g p-Dimethylaminobenz- aldehyd in 30 mlkonz. SalzsEure und 120 ml Wasser gczogen. 24 SM naeh dem Troek- nen ist der p-Phenylendiamintteck cyclamrot, der p-Toluylendiaminfleek rostbraun und der p-Amlnophenolfleck gelb. Zur quantRativen Bestimmung werden die Flek- ken densitometriert und die Densitogramme planimetriert. -- Bei der zweiten Nie- rhode wird die zehnfaehe Menge auf das Papier aufgetragen, ebenso entwiekelt, abet zur Siehtbarmachung ein Gemisch yon 100 ml 5~ Wasserstoffperoxid- 16sung mit 10 ml 25~ Ammoniak benutzt. Mit diesem Reagens entstehen ffir alle drei Substanzen fast gleichget6nte braun-graue Flecke. [1] Parffim. Kosmet. 46, 61--64 (1965). Staatl. Inst. ErnEhr.wissensehaft, Budapest (Ungarn). B. R o s s ~ N

Abtrennung und Identifizierung yon C6-Koh!enwasserstoffen aus Zigaretten- rauch ist Gegenstand einer Arbeit yon R. J. Pm-Lim,~, R. G. Ho~-~c~T und J. NI. R~rTH (1]. t0olgende Verbindungen wurden nachgewiesen tmd zum Tefl halb- quantitativ bestimmt: Methylcyclopentan, Cyclohexan, 3,3-Dimethylbuten-1, 3-Me- thylcyclopenten-1, 3-Methylpenten-1, 4-Methylpenten-1, trans-4-Methylloenten-2 , 1-Methylcyclopenten-1, 2,3-Dimethylbuten-1, d-Methylcyclopenten-1, Hexen-1, Cyclo- hexen, 2-Methylpenten-1, trans-Hexen-2 uncl 2-Methylpenten-2 (in der Reihenfolge der Elution an der Aluminiumoxids~ule). Die Trennung erfolgt gasehromatographisch an zwei S~ulen, der Nachweis mit Hflfe der unterschiedliehen Retentionszeiten sowie