32
Einführung für Lehrpersonen Angebote für Schulklassen aller Stufen Christian Marclay Action Nachtbilder CARAVAN 3/2015: Kyra Tabea Balderer Ausstellungsreihe für junge Kunst *Aargauer Kunsthaus 30.8.2015 15.11.2015

Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

  • Upload
    others

  • View
    5

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

1

Einführung für Lehrpersonen Angebote für Schulklassen aller Stufen Christian Marclay Action Nachtbilder CARAVAN 3/2015: Kyra Tabea Balderer Ausstellungsreihe für junge Kunst *Aargauer Kunsthaus 30.8.2015 – 15.11.2015

Page 2: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

2

Page 3: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

3

Inhaltsverzeichnis

Vorwort………………………………………………………………………….…..….……4

Angebote für Schulklassen………………………………………………………………5

Christian Marclay. Action

Ausstellungsinformationen………………………………………………………………....9

Zum Künstler………………………………………………………………………….……11

Themenschwerpunkte: Kunst-Workshops…………………………………………....…12

Themenschwerpunkte: Dialogische Führungen……………………………………..…15

Skizzenbuch zur Ausstellung Action……………………………………………….…….16

Nachtbilder

Ausstellungsinformationen……………………………………………………………..…19

Themenschwerpunkte: Kunst-Workshops………………………………………..…..…21

Themenschwerpunkte: Dialogische Führungen……………………………….…….…23

CARAVAN 2/201: Kyra Tabea Balderer

Ausstellungsinformationen………………………………………………………….…….25

Gestalterischer Workshop mit Kyra Tabea Balderer…………………………………..27

Ausblick auf kommende Ausstellungen…………………………………….…..…...29

Hausordnung im Aargauer Kunsthaus……………………………….……….…...…30

Page 4: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

4

Einleitung

Liebe Lehrpersonen

Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

Dossier zu den drei neuen Ausstellungen vorstellen zu dürfen.

Die Einführung für Lehrpersonen - jeweils am ersten Mittwoch nach der Vernissage - findet

direkt in den Ausstellungsräumen statt, wo in einem Rundgang die Themenschwerpunkte

der Kunst-Workshops und der Dialogischen Führungen vorgestellt werden.

Das vorliegende Dossier enthält alle aktuellen Schulangebote mit den

Ausstellungsinformationen und den Themenschwerpunkten. Es soll Ihnen den Einstieg

erleichtern und einen guten Überblick über die Ausstellungen geben.

Ich bin überzeugt, dass Sie ein Angebot finden, das Sie anspricht oder "gluschtig" macht. Ob

Sie sich für einen Kunst-Workshop entscheiden oder als ungeführte, angemeldete

Schulklasse uns im Aargauer Kunsthaus besuchen, wichtig ist das Erlebnis im visuellen wie

gestalterischen Bereich, wo Hand, Herz und Kopf zusammen treffen, wo Schulklassen etwas

gemeinsam erleben.

Für die Bereitstellung der vorliegenden Unterlagen möchte ich an dieser Stelle insbesondere

unserer Volontärin Simone Flüeler danken sowie für die Entwicklung der spannenden

Themenschwerpunkte für Kunst-Workshops und Dialogische Führungen. Silja Burch, unsere

Fachspezialistin Kunstvermittlung, hat einen interessanten Gestalterischen Workshop mit

jungen Künstler/innen für Kantons- und Berufsschulen ausgearbeitet und den Fokus auf die

Künstlerin Kyra Tabea Balderer und die Fotografische Collage gelegt. Den gestalterischen

Teil hat unser Praktikant Lukas Veraguth übernommen und praktische Beispiele zu den

Themenschwerpunkten vorbereitet, die zum Teil in den Vitrinen bei der Huber Bibliothek

präsentiert werden. Den Abschluss des Dossiers bildet ein Ausblick auf die kommenden

Ausstellungen sowie die Hausordnung des Aargauer Kunsthauses.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und freue mich, zusammen mit unseren

Kunstvermittler/innen Silja Burch, Lisa Engi, Kristen Erdmann, Simone Flüeler, Cynthia

Luginbühl, Corina Schaltegger, Christian Schuler, Ursina Spescha, Franziska Staerkle und

Lukas Veraguth, Sie demnächst im Aargauer Kunsthaus mit Ihrer Schulklasse begrüssen zu

dürfen.

Christin Bugarski

Leitung Kunstvermittlung, Aargauer Kunsthaus

Page 5: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

5

Angebote für Schulklassen

Kunst-Workshop (Kindergarten bis Oberstufe)

In der aktuellen Ausstellung werden Schülerinnen und Schüler eingeladen,

sich mit den Werken vertieft auseinanderzusetzen, um Kunst und eigenen

Alltag gedanklich und gestaltend zu vernetzen. Bei diesen

massgeschneiderten und den Stufen angepassten Workshops steht das

Entdecken, Erkennen und Austauschen im Vordergrund. Ein weiterer

Bestandteil der Veranstaltung ist eine gestalterische Aufgabe.

Termin nach Absprache

Dauer: 2 Stunden

Kosten: CHF 200.– / Klasse inkl. Eintritt

Schulklassen aus dem Kanton Aargau können über

www.kulturmachtschule.ch eine Rückerstattung von CHF 100.– beantragen.

Kunst-Workshop "I see!" ( Mittelstufe, Oberstufe )

Frühenglisch-Klassen und Englischklassen der Oberstufe und weiterführender

Schulen begegnen der Kunst und schaffen sich neue Zugänge in englischer

Sprache. Indem die Schülerinnen und Schüler ihre Beobachtungen,

Vorstellungen und Gefühle mit Worten beschreiben, gewinnen sie Vertrauen

im sprachlichen Ausdruck. Ergänzend können die Eindrücke mit Pinsel, Farbe

oder Bleistift wiedergegeben werden.

Termin nach Absprache

Dauer: 2 Stunden

Kosten: CHF 200.– / Klasse inkl. Eintritt

Schulklassen aus dem Kanton Aargau können über

www.kulturmachtschule.ch eine Rückerstattung von CHF 100.– beantragen.

Page 6: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

6

Dialogische Führung (Oberstufe, Kantons- und Berufsschulen)

Mit einer kurzen Einführung und gezielten Fragestellungen wird ein Einblick in

die aktuelle Ausstellung gegeben. Der thematische Schwerpunkt der Führung

liegt in der dialogischen Auseinandersetzung mit den Werken und den

Künstlerinnen oder Künstlern. Die Jugendlichen beteiligen sich aktiv bei der

Erschliessung und üben sich in einer kritischen Rezeption.

Termin nach Absprache

Dauer: 1 Stunde

Kosten: CHF 180.– / Klasse inkl. Eintritt

Schulklassen aus dem Kanton Aargau können über

www.kulturmachtschule.ch eine Rückerstattung von CHF 90.– beantragen.

Dialogische Führung "In dialogue" (Oberstufe, Kantons- und Berufsschulen)

Schulklassen besuchen die aktuellen Sonderausstellungen und diskutieren

das Gesehene auf einem dialogischen Rundgang in englischer Sprache.

Termin nach Absprache

Dauer: 1 Stunden

Kosten: CHF 180.– / Klasse inkl. Eintritt

Schulklassen aus dem Kanton Aargau können über

www.kulturmachtschule.ch eine Rückerstattung von CHF 90.– beantragen.

Page 7: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

7

Gestalterischer Workshop mit jungen Künstler/Innen (Kantons- und

Berufsschulen)

Ausgehend von den Arbeiten eines ausstellenden Kunstschaffenden wird

dessen Arbeitsweise und Haltung in direkter Auseinandersetzung mit den

Werken besprochen. Ziel des Workshops ist es, junge Kunstschaffende und

ihre Arbeit kennen zu lernen und aus einer künstlerischen Praxis heraus

gestalterisch ihrem Werk zu begegnen.

Termin nach Absprache

Dauer: 2 Stunden

Kosten: CHF 400.– / Klasse inkl. Eintritt

Schulklassen aus dem Kanton Aargau können über

www.kulturmachtschule.ch eine Rückerstattung von CHF 200.– beantragen.

Fortbildung für Lehrpersonen

Für Lehrpersonen aller Stufen werden Vermittlungsmethoden zu den

Ausstellungen präsentiert und Material zur Vor- und Nachbereitung in der

Schule zur Verfügung gestellt.

Termin nach Absprache

Dauer: 2 Stunden

Kosten; CHF 280.- + Eintritt 10.-/Person

Fortbildung für Lehrpersonen in gestalterischen Techniken

Den Lehrpersonen der Kindergarten- und Primarschulstufe werden nach

individuellen Wünschen verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten gezeigt.

Mittwoch 16.9

Dauer: 13.30-16.30

Kosten: CHF 50.-/Person

Page 8: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

8

Ungeführte Schulklassen

Wenn Sie das Aargauer Kunsthaus mit einer Klasse ohne Begleitung der

Kunstvermittlung besuchen möchten, melden Sie sich bitte an.

Zur Vorbereitung Ihres Besuches bitten wir Sie, das Informationsblatt für

ungeführte Klassen und Gruppen durchzulesen und die Regeln im Aargauer

Kunsthaus zu beachten. Das Informationsblatt können Sie auf unserer

Website runterladen.

http://www.aargauerkunsthaus.ch/de/kunstvermittlung/schulen/

Kontakt für Buchungen/Anfragen:

Aargauer Kunsthaus

Silja Burch

Aargauerplatz, CH-5001 Aarau

T + 41 (0)62 835 23 31

F + 41 (0)62 835 23 29

[email protected]

Page 9: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

9

Christian Marclay Action 30. August – 15. November 2015

Der in Genf aufgewachsene und in New York und London lebende Christian Marclay (*1955) befragt in seinem facettenreichen Werk die Beziehung von Kunst, Musik und Populärkultur. Das Aargauer Kunsthaus stellt mit der Ausstellung Action nun erstmals seine langjährige, künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema der Onomatopoesie, der Lautmalerei, ins Zentrum. Während Musik heute ein geläufiges Medium innerhalb des zeitgenössischen

Kunstschaffens darstellt, so entdeckte sie Marclay bereits in den 1970er-Jahren als

bildkünstlerisches Material. Als Pionier des Turntablism, Performer und Künstler ist

er seither international bekannt für seine sound-basierten Collagen, Videos,

Skulpturen, Malereien und Fotografien.

Die Einzelausstellung Action spannt mit rund 120 Arbeiten einen Bogen über

Christian Marclays künstlerische Tätigkeit seit den späten 1980er-Jahren und stellt

seine Auseinandersetzung mit der Onomatopoesie ins Zentrum. Neben der

immersiven, raumaktivierenden Videoanimation Surround Sounds (2015) sind auch

frühe und weniger bekannte Werke sowie eine Grosszahl neuer Gemälde und

Papierarbeiten zu sehen, die in den letzten drei Jahren entstanden sind.

Comics bilden einen Angelpunkt in Marclays Interesse an der Visualisierung von

Sound. Er setzt an der Ebene der lautmalerischen Ausdrücke an, die in den Comics

die akustische Ebene der Erzählung wiedergeben und dabei nicht nur Töne, sondern

auch Energie, Bewegung oder Dramatik – kurz gesagt "Action" - repräsentieren.

Diese Auseinandersetzung findet eine Weiterführung in Christian Marclays neusten

Arbeiten, in denen er das lautmalerische Potenzial geschriebener Worte auslotet und

in einem komplexen Arbeitsverfahren bunte Wort-Choreografien schafft, die auf

einer Überlagerung von Drucktechnik und Malerei basieren. Dabei sollen Comics

entlehnte Wörter mit entsprechenden malerischen Gesten gepaart werden. So ist bei

einem Gemälde ein zentral ins Bild gesetztes «SPLAT» auf rote Farbspritzer

aufgedruckt, sodass beide eine stimmige Einheit bilden. Die auf die Leinwand oder

das Papier gedruckten Onomatopöien bildeten im Wesentlichen die Partitur für seine

malerischen Aktionen. Sie beschwören auf humorvolle Weise die Geräusche, die

sich beim Spritzen, Leeren oder Verwischen von Farbe ergeben. Marclays den

Page 10: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

10

Zufall, die Schwerkraft und die Materialität sowie die eigene Physis einbeziehende

Arbeitsweise erinnert an das Action Painting, eine Kunstrichtung, die ab den 1950er-

Jahren in den USA vor allem durch Jacksons Pollock, Willem de Kooning und Franz

Klein geprägt wurde.

Eine weitere wichtige Inspirationsquelle für Christian Marclay stellt die japanische

Kultur und insbesondere die japanische Bildrolle dar. Er verbindet dieses

traditionelle, östliche Medium mit Elementen westlicher Comics zusammen. Für die

nun erste Präsentation dieser Hanging Scrolls (2011) in Europa haben Hächler

Fuhrimann Architekten mit dem Künstler eine zeitgenössische Interpretation eines

japanischen Teehauses geschaffen. Diese pavillonartige Architektur dient in der

Ausstellung gleichzeitig als Plattform und Bühne für traditionelle Teezeremonien,

Musikaufführungen und eine Reihe von Gesprächen und Vorträgen, in denen

verschiedene Themen aus Marclays Schaffen erörtert werden. SängerInnen werden

Manga Scroll (2010) und Zoom Zoom (2007-2015) – bildliche Partituren, in denen

sich sein Interesse an bildender und darstellender Kunst widerspiegelt –

interpretieren.

Marclays künstlerische Tätigkeit ist vom Prinzip des "Samplings" geprägt, im Zuge

dessen er Readymade-Materialien verwandelt – während der 1980er Jahre etwa mit

Schallplatten und in jüngerer Zeit mit vorgefundenem Filmmaterial. Im Gegensatz zu

diesen Werken sind die in der Ausstellung Action gezeigten Arbeiten völlig still,

wobei sie aber darauf abzielen, Klänge im Betrachter heraufzubeschwören und uns

bewusst zu machen, wie intensiv wir mit den Augen "hören". An der

spannungsreichen Schnittstelle zwischen Bewegung und Statik, Klang und Stille,

Wort und Bild angesiedelt, verweisen die in Aarau gezeigten Werke auf einen

bedeutenden Aspekt in Marclays künstlerischer Recherche, der hier erstmals

beleuchtet wird.

Kuratorin

Madeleine Schuppli, Direktorin Aargauer Kunsthaus

Assistenzkuratorin

Katrin Weilenmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Aargauer Kunsthaus

Page 11: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

11

Zum Künstler Christian Marclay

Christian Marclay (*1955) wächst in Genf auf, wo er an der École Supérieure d'Art

Visuel studiert und anschliessend seine Ausbildung in den USA fortsetzt. Als Pionier

des Turntablism, Performer und Künstler entdeckt er schon in den 1970er-Jahren die

Musik als bildkünstlerisches Material und ist seither international bekannt für seine

sound-basierten Collagen, Videos, Skulpturen, Malereien und Fotografien. Seine

Tätigkeit ist vom Prinzip des "Samplings" geprägt, vom collagierenden Verbinden

von Objekten wie Schallplattensplittern, Musikinstrumenten oder von

Filmausschnitten.

Bildlegende:

1 Christian Marclay, Courtesy the artist and Paula Cooper Gallery, New York.

1

Page 12: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

12

Themenschwerpunkte Kunst-Workshops

I. Comicheft-Collagen

Comics bestehen aus drei zentralen Elementen: Sprechblasen, lautmalerischen

Ausdrücken und Bildern. Christan Marclay, der sich sowohl für europäische

Comicbücher wie auch japanische Mangas interessiert, legt in seinen Werken den

Fokus auf die lautmalerischen Ausdrücke. Die Geschichten und deren Bilder treten

bei Christian Marclay in den Hintergrund, nur teilweise lassen sich diese durch die

lautmalerischen Ausdrücken wie "POOM", "KRASH" oder "KATHOOOOMPPP",

erahnen.

In diesem Kunst- Workshop fokussieren wir uns auf die Comiccollagen von Christian

Marclay. Ausgehend von den lautmalerischen Ausdrücken wollen wir auf die

verschwundenen Bilder und Geschichten schliessen. Die Schüler und Schülerinnen

lernen so die Welt der Comics kennen. Im Atelier üben wir uns als Comic-

zeichnerInnen und füllen die Lücken in den Comiccollagen mit unseren eigenen

spannenden Geschichten.

Bildlegende:

1 Christian Marclay, Whomp, 2006, Pigment print on Arches paper, 145 x 109.9 cm, Courtesy the

artist and White Cube, London.

1

Page 13: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

13

II. Malerische Aktionen

Kühe "muhen", Bienen "summen" und Katzen "miauen". Wir sagen

"muhen","summen" oder "miauen", weil das Wort genau so klingt wie das Geräusch,

welches die Tiere machen. Der Fachausdruck für solch lautmalerische Ausdrücke

lautet: Onomatopoesien. Christian Marclay untersucht die lautmalerischen

Ausdrücke malerisch, indem er versucht die Geräusche, die beim Malen durch das

Spritzen, Wischen und Klecksen enstehen, schriftlich zu fixieren. Wort und

malerischer Gestus bilden somit bei Christian Marclay eine inhaltliche und formale

Einheit.

Gemeinsam untersuchen wir die lautmalerischen Werke und gehen der Verbindung

von Klang und Malweise nach. Im Atelier wird dies kreativ umgesetzt, indem wir wie

der Künstler Christian Marclay arbeiten und versuchen die Geräusche, die entstehen

während wir klecksen, wischen und spritzen, durch die dazu passenden

Onomatopoesien schriftlich festzuhalten.

Bildlegende:

1 Christian Marclay, Actions: Plish Plip Plap Plop (No. 3), 2013, Silkscreen ink on acrylic paint on

canvas, 124.5 x 88.9 cm, Courtesy the artist and Paula Cooper Gallery, New York, Photo: Will Lytch.

2 Christian Marclay, Black Shlup, 2014, Silkscreen ink on acrylic paint on paper, 91 x 72 cm

Photo: © White Cube (George Darrell).

1

2 1

Page 14: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

14

III. Musik im Bild

Seit Beginn der 1980er Jahre sind für den Künstler und Musiker Christian Marclay

Sound und Klang die verbindende Konstante in seinen Videoarbeiten, Installationen,

Objekten, Fotografien und Performances. Seine Werke befragen die Schnittstellen

von Kunst, Musik und Populärkultur, ihre Rituale wie auch Repräsentationsformen.

In diesem Workshop wird der Fokus auf die Werkserie Abstract Music gelegt. Für

diese hat Christian Marclay Plattenhüllen mit einem abstarkten Gemälde als Cover

gesammelt und durch Collage oder Malerei die Schrift eliminiert, um so der Analogie

zwischen abstrakter Kunst und Musik nachzugehen.

Vor den Originalen wollen wir den folgenden Frage auf die Spur gehen: Wie kann

man Musik darstellen? Haben bestimmte Töne einen besondere Farbe oder eine

bestimmte Form? Oder erzählt Musik Geschichten in Klangbildern? Im Atelier gehen

wir den umgekehrten Weg: Wir hören uns ein Musikstück vom Künstler und DJ

Christian Marclay an und malen die Klänge, Melodien und Töne und versuchen so,

seine Musik zu illustrieren.

Bildlegende:

1 Christian Marclay, Fast Music, 1982, Video, 4:3, with soundtrack by Marclay, 21'', looped, Courtesy

the artist and Paula Cooper Gallery, New York.

1

Page 15: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

15

Themenschwerpunkte Dialogische Führungen I. Allgemeiner Überblick der Ausstellung Action von Christian Marclay

In dieser Überblickführung erhält die Klasse einen Einblick in die Ausstellung

und das Schaffen des Künstler Christian Marclay. Die Schülerinnen und Schüler

lernen nicht nur den Künstler und sein Werk, sondern auch die kuratorischen

Absichten kennen und erhalten einen Einblick in die Entstehung der Ausstellung.

II. Sprache

Der Fokus wird in der Führung auf den Einsatz der Schrift, den sogenannten

Onomatopoesien gesetzt. Anhand von drei Werken bzw. Werkgruppen (Action,

Mangascroll und den Comic-Collagen) wird untersucht, wie Christian Marclay die

Verbindung zwischen Wort und Bild mit verschiedenen künstlerischen Mitteln

untersucht.

III. Sound

In dieser Führung lernen die Schülerinnen und Schüler nicht nur den Maler und

Videokünstler Christian Marclay kennen, sondern auch den DJ und

Musikperformer. In der Ausstellung vertiefen wir, wie Christian Marclay mit Musik

umgeht. Dafür spielt insbesondere die Werkreihe Abstract Music eine gewichtige

Rolle. In dieser geht der Künstler der Frage nach, ob Musik nur abstrakt

darstellbar sei. Mit dieser Werkreihe, aber auch mit anderen Werken, regt er zur

Diskussion an, inwiefern das Auge "hören" kann.

Page 16: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

16

Skizzenbuch Christian Marclay. Action Kinder, die das Aargauer Kunsthaus individuell besuchen, erhalten durch das

Skizzenbuch Anregungen die Ausstellung Action von Christian Marclay neu zu

entdecken. Auf diese spielerische Weise wird der Museumsbesuch für sie

spannend und erlebnisreich gemacht.

Page 17: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

17

Notizen

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

_____________________________________________

Page 18: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

18

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________________

Page 19: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

19

Nachtbilder 30. August – 15. November 2015

Faszinierend und zugleich furchteinflössend wirkt der Topos der "Nacht" seit jeher

als Motor in Philosophie, Literatur und bildender Kunst. Mit der Ausstellung

Nachtbilder zeigt das Aargauer Kunsthaus, wie Kunstschaffende verschiedener

Epochen mit der Absenz von Licht umgehen, wie sie nächtliche Stimmungen

aufgreifen sowie Gegenstände und Symbole verhandeln, die der Nacht zugeordnet

werden. Zu sehen sind Gemälde, Objekte, Fotografien und Videos aus der

Sammlung. Ergänzt wird die Präsentation mit ausgewählten Leihnahmen. Seit jeher

fühlen sich Kunstschaffende zur Nacht hingezogen – die einen schätzen sie als stille

Schaffenszeit, andere verhandeln sie als Bildthema und Stimmung in ihren Arbeiten.

Schon Leonardo Da Vinci beschrieb in seinem Traktat über die Malerei (um 1490)

die Schwierigkeit, das Dunkel wie auch die besonderen Farb- und Lichtverhältnisse

der Nacht im Bild einzufangen. So gehört zur Ästhetik der Nacht unter anderem der

spannungsvolle Einsatz von Lichtquellen. Mond, Sterne, Kerzen und Lampen

schaffen wirkungsvolle Kontraste. In der Ausstellung zeigt sich dies beispielhaft an

Werken von Max Burgmeier (1881 – 1947), Franz Gertsch (*1930), Caspar Wolf

(1735 – 1783) und Otto Wyler (1887 - 1965). Kunstschaffenden wie Hans Arp (1886

- 1966), Marianne Engel (*1972), Ernst Maass (1904 - 1971) und Ilse Weber (1908 -

1984) dient die Nacht als Gefäss für Traum und Mystik: symbolträchtige Objekte und

surreale Kompositionen schildern die Nacht als Übergangszone zwischen Realität

und Traumwelt.

Neben Malerei und Objektkunst liegt ein wichtiger Fokus der Ausstellung auf den

lichtsensiblen Medien Fotografie und Film. In der Geschichte der Fotografie hat sich

die Technik der Nachtfotografie seit den ersten Versuchen des ungarisch-

französischen Fotografen Brassaï, der in den 1930er-Jahren das Pariser Nachtleben

in Schwarz-Weiss festhielt, laufend weiterentwickelt. Bildeffekte wie Verwischungen,

Bewegungsunschärfe und Bildrauschen lassen sich heute technisch leichter

kontrollieren – oft werden sie aber gerade aufgrund ihrer malerischen Qualität als

Gestaltungsmittel eingesetzt. Einen Gegensatz dazu bilden hochaufgelöste, gut

ausgeleuchtete Grossaufnahmen. Die konträren Ansätze werden in der Ausstellung

an verschiedenen Film- und Fotopositionen verdeutlicht: Pietro Mattioli (*1957) rückt

Page 20: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

20

übersehene Winkel und Alltagsspuren ins Blitzlicht der Kamera, während sich Georg

Aerni (*1959), Clemens Klopfenstein (*1944), Thomas Flechtner (*1961) und Eric

Hattan (*1955) mittels Foto- und Filmkamera der "Grossstadt bei Nacht" widmen:

Flüchtig-poetische Bilder nächtlichen Lebens stehen imposant beleuchteten

Architekturaufnahmen gegenüber.

Erstmals in Europa gezeigt wird zudem das Video Eighteen (2013) von Teresa

Hubbard (1965) und Alexander Birchler (1962). Die Nacht bildet dabei den

Stimmungsteppich – ganz so wie in dem Vorgängervideo Eight von 2001, welches

ein wichtiges Werk in der Video-Sammlung des Aargauer Kunsthauses ist und in

dieser Ausstellung ebenfalls zu sehen ist.

Weitere Künstler/innen in der Ausstellung sind: Christian Andersen (* 1974), Hans

Baumgartner (1911 - 1996), Michael Biberstein (1948 - 2013), Johann Heinrich

Füssli (1741 – 1825), Gian Paolo Minelli (*1968), Jurek Zaba (*1957) u.a.

Kurator

Dr. Thomas Schmutz, Kurator / Stv. Direktor, Aargauer Kunsthaus

Kuratorische Assistenz

Julia Schallberger, Wissenschaftliche Volontärin

Page 21: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

21

Themenschwerpunkte Kunst-Workshops

I. Nachtschwärmer

Die Nacht verwandelt das Alltägliche und Nichtige in Fantastisches und

Wunderbares. Daher arbeiten auch viele Künstlerinnen und Künstler in der

Nacht und nutzen diese als Inspirationsquelle. In den Bildern des Surrealisten

Ernst Maass zum Beispiel wird dies ersichtlich, da er sich öfters im

nächtlichen Atelier malte. Die Gegenstände im Atelier transformieren sich im

nächtlichen Schein zu surrealen Formen und Gestalten. Pietro Mattioli oder

Clemens Klopfenstein, zwei zeitgenössische Künstler, wandern nachts alleine

durch die Dunkelheit. Ihre Blicke fallen auf das Einfache und Banale, doch

durch die Nacht und Mithilfe des Blitzlichts verwandelt sich diese in

fremdartige und absurde Skulpturen. Die Schülerinnen und Schüler lernen

Künstler kennen, welche die Nacht als Gefäss für Traum und Mystik nützen.

Im anschliessenden gestalterischen Teil tauchen wir im Atelier in eine

nächtliche Abendstimmung ein und entdecken die Objekte neu. Die

Veränderung halten wir zeichnerisch fest.

Bildlegende:

1 Ernst Maass, Nachts, in der Schlafstille, 1944, Öl auf Leinwand, 78 x 92 cm, Aargauer Kunsthaus, Aarau / Depositum aus Privatbesitz.

2 Marianne Engel, Location 56, 2008, Fotografie auf Papier zwischen Acryl, 100 x 100 cm, Aargauer Kunsthaus, Aarau.

2 1

Page 22: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

22

II. Licht ins Dunkle bringen

Auch Nachtbilder kommen nicht ohne Licht aus, denn wo Schatten ist, da ist

auch Licht. Sie brauchen eine kleine Lichtquelle, sei es eine natürliche, wie

der Mond oder eine künstliche, wie eine Kerze oder eine Lampe. Doch oft

sind die Lichtquellen nur spärlich vorhanden oder erhellen nur einen kleinen

Ausschnitt im Bild. Zusammen gehen wir durch die Ausstellung und suchen

nach den verschiedenen Lichtquellen in den Gemälden, Foto- und

Videoarbeiten. Wir untersuchen, was diese bescheint und ob diese

Beleuchtung einen besonderen Grund verfolgt.

Im Atelier bringen wir Licht ins Dunkel. Auf einem schwarzen Papier malen

die Schülerinnern und Schüler mit Hilfe eines weissen Farbstiftes eine

Lichtquelle und die davon erleuchtete Umgebung. Die Schülerinnen und

Schüler werden durch die vorangegangene Analyse der Bilder in der

Ausstellung wissen, dass je nach Lichtquelle die Umgebung unterschiedlich

beschienen wird und diese eine andere nächtliche Stimmung erzeugt.

Bildlegende: 1 Cristian Andersen, Steinfelsareal (aus der Serie: explosions / or without my friends), 1999 Laserdruck auf Papier, 100.5 x 134.5 cm, Aargauer Kunsthaus, Aarau / Depositum der Sammlung Andreas Züst. 2 Thomas Flechtner, COLDER, La Chaux de Fonds, 1996 – 2000, C-Print auf Aluminium, 100 x 80 cm, Aargauer Kunsthaus, Aarau / Depositum der Sammlung Andreas Züst, © 2015, ProLitteris, Zürich

1

2

Page 23: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

23

Themenschwerpunkte Dialogische Führung

I. Die Nacht in der Kunstgeschichte

Anhand von ausgewählten Positionen werden Bildbetrachtungen gemacht. Die

Bildbetrachtungen gehen von dem aus, was eigentlich abwesend scheint:

nämlich von der Lichtquelle. Die verschiedenen Lichtquellen, sei es Kerze, Feuer,

Mond oder ein Fernseher werden von den Schülerinnen und Schüler hinsichtlich

der Wirkung auf den Betrachter und der nächtlichen Umgebung untersucht. Die

Ergebnisse der Diskussion werden zusammen mit der/dem Vermittlerin/Vermittler

kunsttheoretisch eingeordnet.

Page 24: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

24

Notizen ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________________________________________________

Page 25: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

25

CARAVAN 3/2015:Kyra Tabea Balderer Ausstellungsreihe für junge Kunst 30.August – 15. November

Die in Leipzig lebende Künstlerin Kyra Tabea Balderer (* Opfikon, 1984) schafft abstrakte Bildwelten, in denen sie die künstlerischen Medien der Plastik, Malerei und Fotografie auf erfrischende Art und Weise verbindet. In Aarau zeigt sie neuere Arbeiten, denen Fragen zur Darstellung von Räumlichkeit im zweidimensionalen Bild zu Grunde liegen. In einem freien und intuitiven Arbeitsprozess fertigt Kyra Tabea Balderer aus

einfachen Materialresten – meistens aus Karton und Holz – Form- und

Raumarrangements, übermalt und akzentuiert sie farblich, bevor sie die Objekte in

einem präzisen und zeitintensiven Vorgang vor der Kamera inszeniert. Die sich

überlagernden Material- und Farbschichten fügen sich im fotografischen Bild zu

einem nicht eindeutig fassbaren Ganzen, wobei sich gerade in diesem offenen,

mannigfaltigen Deutungsfeld die Faszination von Balderers Arbeiten entfaltet.

Auch in den teils neu für Aarau entstandenen Arbeiten bewegt sich die Künstlerin an

der Schnittstelle von Skulptur, Malerei und Fotografie und erzeugt Bilder von visuell

irritierender Strahlkraft. Die mit grellen Farbakzenten versehene, dunkle

Kartonkonstruktion von Etude (2014) erhält durch das präzise Setzen von Licht und

Schatten sowie durch den geschickten Umgang mit Fokus und Tiefenschärfe eine

höchst malerische Qualität. Die raue Haptik des verwendeten Materials bleibt

dennoch sichtbar, wie auch im Portrait Magdalena (2015), welches in der

Auffächerung der Bildfläche an die Formenzergliederung des frühen Kubismus

erinnert und die Auseinander-setzung der Künstlerin in der Umsetzung von Raum in

der Fläche abbildet. Die Fotografien von Kyra Tabea Balderer werden installativ in

einem eigenen Raum inmitten der permanenten Sammlungspräsentation des

Aargauer Kunsthauses gezeigt und ermöglichen so lose Bezüge zu historischen

Positionen aus der Sammlung. Die unmittelbar im angrenzenden Saal präsentierten

Reliefbilder von Hans Richter etwa schaffen in ihrer Verhandlung von Räumlichkeit

und Bewegung im statischen Bild eine spannende Verbindungslinie zu den

komplexen Oberflächen- und Tiefstrukturen in Balderers Werken.

Page 26: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

26

Kyra Tabea Balderer, geboren 1984 in Opfikon, lebt und arbeitet in Leipzig.

2003–2004 Gestalterischer Vorkurs, HGK Luzern, 2005-2008 Bachelor of Arts in

Bildender Kunst, Hochschule der Künste (HKB) in Bern, 2011-2012

Masterstudiengang in Bildender Kunst, Haute école d’art et de design (HEAD) in

Genf, 2012- Diplomstudiengang Fotografie (Klasse für Fotografie bei Heidi Specker),

Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig.

Kuratorin

Nicole Rampa, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Aargauer Kunsthaus

Page 27: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

27

Themenschwerpunkt

Gestalterischer Workshop mit jungen Künstler/innen

Kyra Tabea Balderer

Fotografische Collage

Die Zürcher Künstlerin Kyra Tabea Balderer (*1984)

kombiniert in ihrer Arbeit Fotografie und Material-

Collage. Ihre Werke sind abstrakte Fotowelten von

geheimnisvollen Objekten. In einem intuitiven

Arbeitsprozess stellt sie diese aufwändig aus Holz,

Karton und Farbe in ihrem Atelier her, um sie dann in

einem zeitintensiven Vorgang vor der Kamera zu

inszenieren. Gekonnt arbeitet die Künstlerin mit der

Illusion von Tiefe und malerischen Effekten und

überrascht mit einer ganz frischen Farbigkeit.

Im Workshop wird mit der Künstlerin ihre Arbeit besprochen. Sie erzählt von ihrer

Herangehensweise und ihrem Interesse am Fotografieren dieser sorgfältig

aufgebauten, dreidimensionalen Gebilden. Im anschliessenden Teil geschieht unter

ihrer Anleitung eine eigene gestalterische Ausarbeitung. Die Schüler/innen stellen

eine Collage aus gesammelten und bearbeiteten Objekten zusammen und setzen

diese fotografisch in Szene.

Die Resultate werden zum Abschluss in der Gruppe besprochen.

Ziel des Workshop ist es, den Schüler/innen im Austausch mit der Künstlerin einen

vertieften Einblick in ihr Schaffen zu gewähren und dies über die Bearbeitung des

Themas für sich künstlerisch fruchtbar machen.

Der Workshop wird zusätzlich von einer Kunstvermittler/in geleitet.

Mögliche Daten für die Buchung nach Absprache.

Bildlegende: 1 Kyra Tabea Balderer, Ohne Titel, 2014,Pigmentprint auf Papier. 140 x 185 cm, © Kyra Tabea Balderer.

1

Page 28: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

28

Notizen _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Page 29: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

29

Ausblick auf kommende Ausstellungen

Auswahl 15

Aargauer Künstlerinnen und Künstler

Gast: Max Treier

5.12.2015 – 10.1.2016

Vernissage: 4.12.2015 18 Uhr

Page 30: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

30

Hausordnung im Aargauer Kunsthaus

Als Begleitperson der Schulklasse/Gruppe tragen Sie die Verantwortung für das Verhalten

Ihrer Schüler/innen. Wir bitten Sie, vor dem Besuch des Kunsthauses Ihrer Klasse die

Weisungen dieser Hausordnung vorzustellen:

Alle Taschen/Rucksäcke und Jacken/Mäntel müssen in den Schliessfächern und an

der Garderobe im UG verstaut werden. Schirme können vor dem Museumseingang

in den dafür vorgesehenen Ständer gestellt werden.

Das Fotografieren und Filmen ist verboten. Falls die inhaltliche Aufgabenstellung es

erfordert, kann eine Sondererlaubnis beantragt werden bei [email protected].

Bei Schulklassen darf die maximale Gruppengrösse von 25 SchülerInnen nicht

überschritten werden. Falls Ihre reguläre Schulklasse mehr SchülerInnen umfasst,

wird selbstverständlich eine Ausnahme gemacht.

Der Besuch der Schulklasse darf nur in Begleitung von mindestens einer Lehrperson

erfolgen. Bitte lassen Sie die Klasse nicht unbeaufsichtigt.

Das Berühren der Kunstwerke ist strengstens untersagt.

Schreiben und Zeichnen ist nur mit Bleistift erlaubt. Andere Schreib- und

Malutensilien wie Kugelschreiber, Farb- und Filzstifte, Pinsel, Scheren etc. dürfen in

den Ausstellungsräumen nicht verwendet werden.

Um die anderen Besucher nicht zu stören, müssen die Durchgänge freigehalten

werden.

Essen und Trinken ist im Ausstellungsbereich nicht gestattet.

Das Aufsichtspersonal ist für die Sicherheit der Kunstwerke verantwortlich. Bitte

unterstützen Sie das Personal bei der Arbeit und befolgen Sie seine Anweisungen.

Wir danken für Ihr Verständnis und die Beachtung der Hausordnung und wünschen viel

Freude bei Ihrem Besuch.

Page 31: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

31

Page 32: Einführung für Lehrpersonen - Aargauer Kunsthaus · 2016. 3. 4. · 4 Einleitung Liebe Lehrpersonen Ich freue mich Ihnen im Namen der Kunstvermittlung des Aargauer Kunsthauses unser

32

Bildlegenden Titelblatt:

Christian Marclay, Aaaaahhh, 2006 Pigment print on Arches paper, mounted on cintra board 76.2 x 217.2 cm Courtesy the artist and Paula Cooper Gallery, New York