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Institut für Geotechnik
DieRessourcenuniversität.Seit1765.
Einführung in die Geotechnik
Altlasten Erkundung und BewertungDiplom-Geologe Detlev Tondera
03731/39-2521
Skript unter: http://tu-freiberg.de/fakult3/gt/inggeo/mod-geow.html
Altlasten Erkundung und Bewertung
Allgemeines
Einführung
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
- Altablagerungen und Altstandorte stellen einen eigenständigen Problemkreis da, dem besondere Aufmerksamkeit und eine eigene wissenschaftliche Begutachtung zukommt
- Stoffeinträge in Böden, Untergrund und Grundwasser stehen an vielen Altablagerungsplätzen und Altstandorten längst nicht mehr im Gleichgewicht mit dem Reinigungs- und Reglungsvermögen der Umweltmedien
- Umweltschädliche Stoffe, die bereits in die Umweltmedien gelangt sind, bzw. auszutreten drohen, lassen aus Altablagerungen und Altstandorten Altlasten entstehen
- Diese Altlasten stellen akute oder zumindest latente Gefährdungen für die menschliche Gesundheit und alle Schutzgüter dar
- Die Vermeidung von Altlasten ist wichtig, die beste Sanierung schafft esnicht, den vorherigen, unbelasteten Zustand wieder herzustellen
- Die Vermeidung von Altlasten ist immer kostengünstiger als derenSanierung
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
ehemaliges Gaswerk Geislingen/ Baden-Württemberg
Deponie / Österreich
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Schlackenhalde Kokerei Lauchhammer
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Schlacke-/Aschenhalde Papierfabrik Grünhainichen
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Uran Halde
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Industrielle Absetzanlage / Tailing
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Altlast der ehemaligen Raffinerie Dollbergen vor und nach der Sanierung
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Gefährdungsabschätzung:Ausbreitungsgeschwindigkeit
SchadstoffmobilitätLangzeitverhaltenAbbauverhalten
Toxizität
Schadstoff:Analysenergebnisse
Konzentration
Ökologie:Bioakkumulation
ToxizitätAbbauverhalten
Nutzung:bestehende
geplantemögliche
Exposition:zum Grundwasserzur Nahrungskettezur Direktaufnahme
Stoffspezifische Daten:Wasserlöslichkeit
Dampfdruck
Geologischer Rahmen:geogene GrundbelastungAufbau des Untergrundes
GeoakkumulationDurchlässigkeit
HydrogeologischerRahmen:
FlurabstandGrundwassermächtigkeit
Grundwassergefälle Raumbezogene Daten:Lage zur Vorflut zu
Belastungspfaden Klima/Morphologie anthropogene
Grundbelastung
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Altlasten
Gesundheits-schutz
Gewässerschutz
Bodenschutz
Arbeitsschutz
Grundstücks-verkehr
Flächen-reaktivierung
Naturschutz/Landschaftspflege
Rechtliche Grundlagen
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Gesetze• KrW-/AbfG (09/1994): Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz• BImSchG (09/2006): Bundesimmissionsschutzgesetz Gesetz zum
Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge
• BBodSchG (03/1999): Bundes – Bodenschutzgesetz• WHG (08/2002): Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts –
Wasserhaushaltgesetz• BNatSchG (03/2003): Bundesnaturschutzgesetz• UmwRG (12/2006): Gesetz über ergänzende Vorschriften zu
Rechtsbehelfen in Umweltangelegenheiten nach der EG-Richtlinie 2003/35/EG
• BauGB (09/2004): Baugesetzbuch• ROG (08/1997): Raumordnungsgesetz• BBergG (08/1980): Bundesberggesetz• UVPG (02/1990): Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Gesetze
• UmweltHG (12/1990): Umwelthaftungsgesetz• DüngMG: Düngemittelgesetz• PflSchG: Pflanzenschutzgesetz
• LAbfG: Landesabfallgesetz der einzelnen Länder• Sächs WG (10/2004): Sächsisches Wassergesetz• SächsABG (05/1999): Sächsisches
Abfallwirtschafts- und Bodenschutzgesetz
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Verordnungen• BBodschV (07/1999): Bundes - Bodenschutz- und Altlastenverordnung• BImSchV (07/1999): Bundes-Immissionsschutz- und Altlastenver-
ordnung• DepV (07/2002; 10/2007; 06/2009): Verordnung über Deponien
und Langzeitlager (Deponieverordnung) • AbfKlärV (04/1992): Klärschlammverordnung• DüMV: Düngemittelverordnung• PflSchMGV: Pflanzenschutzverordnung• SächsSachVO (12/2002): Verordnung über Sachverständige nach § 18
BBodSchG • AbfAblV (06/2005): Verordnung über die umweltverträgliche
Ablagerung von Siedlungsabfällen (Abfallablagerungsverordnung) • AbfKlärV: (1992) Klärschlammverordnung• Abfallrahmenrichtline• AlbfRestÜberwV: Abfall- und Reststoffüberwachungsverordnung• AbfVerbrV: Abfallverbringungsverordnung
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Anleitungen und Richtlinien
Technische Anleitungen und Regelungen:• LAGA: die Technischen Regeln der Bund/Länderarbeitsgemeinschaft
Abfall• LAWA: die Technischen Regeln der Bund/Länderarbeitsgemeinschaft
Wasser• LABO: die Technischen Regeln der Bund/Länderarbeitsgemeinschaft
Bodenschutz• SALM: Sächsische Altlastenmethodik
• Richtlinie für die Förderung von Maßnahmen der Altlastenbehandlung im Freistaat Sachsen (01/2000)
• Hinweise zum Vollzug von § 12 BBodSchV (12/ 2002)
• TA-Lärm, TA-Luft, TA-Abfall, TA-Si: die Technischen Anleitungen Lärm, Luft, Abfall, Siedlungsabfall
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Weitere Verordnungen und Bestimmungen
• EU Umwelthaftungsrichtline (RL-Nr. 2004/35/ EG; ABl. EG Nr. L 143/56)
• ArbStättV: Verordnung über Arbeitsstätten• BestbüAbfV: Bestimmungsverordnung besonders
überwachungsbedürftiger Abfälle • BestüVAbfV: Bestimmungsverordnung überwachungsbedürftiger
Abfälle zur Verwertung • GefStoffV: Gefahrenstoffverordnung• StörfV: Störfallverordnung• StrlSchuV: Strahlenschutzverordnung• TGV: Transportgenehmigungsverordnung• Verordnung über Entsorgungsfachbetriebe • Verordnung über Verwertungs- und Beseitigungsnachweise• Verordnung über Betriebsbeauftragte für Abfall• Verordnung über die umweltverträgliche Ablagerung von
Siedlungsabfällen
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
AltlastensanierungProjektierung und
Durchführung
Ministe-rium
Wasser-behörde
Wasser-wirtschafts-
amt
Tiefbau-amtWHG
AbwAG
UVV
ArbSchG
ArbStättV
GefStoffV
StrlSchuV
GSG
StörfV
TA Luft TA Lärm
BImSchG
Um-welt HG
AbfG
TAAbfall
KrW-AbfG
TA SiBBodSchG
UVPG
Gewerbe-aufsichts-
amt
Berufs-genossen
schaft
BBodSchV
ZH1/138
Ind.-einl.V
Immissionsschutzbeauftragter
Störfallbeauftragter
Strahlenschutzbeauftragter
Sicherheitsfachkraft
Abfallbeauftragter
Gewässerschutzbeauftragter Altlasten- und Bodenschutz-beauftragter
Umweltschutzbeauftragter
Begriffe und Definitionen
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Definitionen
• Abfall…ist eine bewegliche Sache (im Anhang KrWAbfG), deren sich der Besitzer entledigen will (subjektiver Abfallbegriff), oder deren geordnete Entsorgung zur Wahrung des Wohls der Allgemeinheit, insbesondere des Schutzes der Umwelt geboten ist (objektiver Abfallbegriff).
• Altlastensanierung:...ist der Sammelbegriff für die unterschiedlichsten Verfahren zur Abschottung, Entfernung oder Reinigung schadstoffbe-lasteter Böden. Vor einer Sanierung stehen die genaue Erfassung der Altlast nach Schadstoffen und Ausmaß, die Gefahrenabschätzung und die Wahl des Sanierungs- bzw. Sanierungsverfahrens.
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Abgrenzungen
• Deponie (Def. Nach DepV):– verschiedene Arten von Deponieformen,
Unterscheidung nach der Ablagerung, Ablagerungsbedingungen und Stoffen verschiedene DeponieklassenUnterschiede zwischen DepV und § 2Nr. 5 AbfAblV auch Untertagedeponien
• Altdeponien– Zugelassene oder betriebene Deponien auch nach dem
01.08.2002
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Grundlagen
• Zuständigkeiten:Bundesländer sind für die Erfassung von Altlasten und altlastenverdächtigen Flächen zuständig (§11 BBodSchG)
• Kennzahlen:– Altlastenverdächtige Fläche– Altlastenverdächtige Ablagerungen– Altlastenverdächtige Altstandorte– Gefährdungsabschätzung abgeschlossen– Altlasten– Altlasten in der Sanierung– Sanierung abgeschlossen– Altlasten in der Überwachung
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Bundesweite Übersicht zur Altlastenstatistik Stand 2008
StandAltlastverdäch-
tige FlächenAltablager-ungen (AA)
Altstandorte (AS) Altlasten
Sanierung abgeschlossen
Gefährdungs-abschätzung
abgeschlossen
Altlasten in der
Sanierung Überwachunglfd. Nummer 0 1 1a 1b 2 3 4 5 6Baden-Württemberg Dez 07 13418 85 11333 1883 2085 12310 623 423Bayern Mrz 08 16011 11215 4796 1442 1249 4110 1381 61Berlin Jul 08 4498 1116 3996 815 165 k.A. 66 69Brandenburg Jun 08 21118 7855 13263 1427 3539 3663 88 118Bremen Jun 08 3578 35 3543 393 513 733 39 145Hamburg Jul 08 1861 279 1607 460 410 2777 143 117Hessen Jul 07 756 324 432 464 561 895 282 163Mecklenburg-Vorpommern Dez 07 6210 2709 3501 907 1171 335 344 697Niedersachsen Jun 08 83262 9383 73879 1958 1059 2802 327 100Nordrhein-Westfalen Okt 08 63313 27199 36114 k.A. 6070 17614 k.A. k.A.Rheinland-Pfalz Jun 08 13415 10563 2852 405 712 1365 167 206Saarland Jun 08 1865 1626 238 423 98 200 34 67Sachsen Mai 08 20841 6889 13952 822 2573 6133 592 1251Sachsen-Anhalt Mai 08 17967 5421 12546 158 1284 2858 65 21Schleswig-Holstein Dez 07 13649 2059 11590 283 896 2489 101 15Thüringen Mrz 08 14802 4419 10383 692 837 3261 k.A. 51Summe 296.564 91.177 204.025 2.783 23.225 45.125 959 1.611
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Definitionen• Altlasten (BBodSchG § 2 (5)) sind stillgelegte
Abfallbeseitigungsanlagen sowie sonstige Grundstücke, – auf denen Abfälle behandelt, gelagert oder abgelagert worden sind
(Altablagerungen), und Grundstücke stillgelegter Anlagen, (Altablagerungen)
– auf denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen worden ist, ausgenommen Anlagen, deren Stilllegung einer Genehmigung nach dem Atomgesetz bedarf, (Altstandorte),
– durch die schädliche Bodenveränderungen oder sonstige Gefahren für den einzelnen oder die Allgemeinheit hervorgerufen werden.
•Altlastverdächtige Flächen (BBodSchG § 2 (6)):Altablagerungen und Altstandorte, bei denen der Verdacht schädlicher Bodenveränderungen oder sonstiger Gefahren für den einzelnen oder die Allgemeinheit besteht.
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Altlastverdächtige Flächen
Altablagerungen Altstandorte
StillgelegteAbfallentsorgungs-
enrichtungen
Sonstige Ablagerungen außerhalb von
Abfallentsorgungs-einrichtungen
Ehemals militärisch
genutzte Flächen
StillgelegteAnlagen
Militärische Produktionsflächen „Rüstungsaltlasten“
(z.B. Rüstungsfabriken)
Militärische Betriebsflächen (z.B. Kasernen;Übungs-/Schieß-plätze)
Altlasten
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
DefinitionenDie Nachfolgeeinrichtung der Treuhandanstalt betrachtet wegen ihres besonderen Auftrages der Privatisierung von Unternehmen und Unternehmensteilen in den neuen Bundesländern unter dem Begriff Altlasten :
Altstandorte und Altablagerung, sofern von diesen eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ausgeht. Dabei werden auch Grundstücke noch betriebener Anlagen und Nutzung betrachtet, von denen durch in der Vergangenheit verursachte Belastungen des Bodens Gefahr ausgehen.
keine altlastverdächtigen Flächen sind Flächen:• die durch Einwirkung von Luft- oder
Gewässerverunreinigungen,• durch Aufbringen von Stoffen im Zusammenhang mit
landwirtschaftlicher oder gärtnerischer Nutzung• oder durch vergleichbare Nutzung
verunreinigt worden sind. (Von dieser Einschränkung lassen sich auch Abweichungen in der
Literatur finden!)
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
• Altablagerungen (§ 2 Abs. 5 Nr. 1 BBodSchG)… sind verlassenen oder stillgelegte Abfallbeseitigungsanlagen (Deponien, Ablagerungsplätze für Abfälle) auf denen Abfälle behandelt, gelagert oder abgelagert sind, sowie sonstige Grundstücke auf denen bis zum 30.06.1990 Abfälle abgelagert wurden
• Altstandorte... sind Betriebsflächen oder Grundstücke, auf denen sich stillgelegte Anlagen (der gewerblichen Wirtschaft, des Bergbaus oder öffentliche Einrichtungen) befinden oder befunden haben, in denen mit Stoffen umgegangen wurden ist, die geeignet sind, nachhaltig Boden, Wasser oder Luft zu verändern (umweltgefährdender Stoff).
…sind Betriebsflächen oder Grundstücke, auf denen im Bereich der gewerblichen Wirtschaft, des Bergbaus oder öffentlicher Einrichtungen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen worden ist (wie das Aufbringen von Abwasser. Klärschlamm, Fäkalien oder ähnlichen Stoffen und von festen Stoffen, die aus oberirdischen Gewässern entnommen worden sind, sowie das Aufbringen und Anwenden von Pflanzenbehandlungs- und Düngemitteln.
...sind Betriebsflächen oder Grundstücke, auf denen sich nicht mehr verwendete Leitungs- und Kanalsysteme befinden.
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
• Altlastenbehandlung… umfasst die systematische Erfassung, Erkundung, Bewertung von Altlasten und Beseitigung der von ihnen ausgehenden Gefährdung (Sanierung) unter Beachtung ihrer Priorität und der Verhältnismäßigkeit der Mittel.Dabei unterscheidet man :– die Integrale Altlastenbehandlung, – die Altlastenbehandlung für einen komplexen Gefährdungszustand– die Objektbezogene Altlastenbehandlung,– die Altlastenbehandlung einer konkreten Altlast bzw. eines konkreten
Altlastenverdachtsfalles.
• Die Altlastenbehandlung beschreibt die Zusammenstellung des verfügbaren Wissens über einen Sachverhalt.
• Sanierungen sind Maßnahmen – zur Beseitigung oder Verminderung der Schadstoffe
(Dekontaminationsmaßnahmen), – die eine Ausbreitung der Schadstoffe langfristig verhindern oder vermindern,
ohne die Schadstoffe zu beseitigen (Sicherungsmaßnahmen), – zur Beseitigung oder Verminderung schädlicher Veränderungen der
physikalischen, chemischen oder biologischen Beschaffenheit des Bodens.
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
• Altlastenerkundung…ist die Untersuchung zur Lösung einer geowissenschaftlichen Problemstellung (z.B. Bauvorhaben, Lagerstätte)…ist die Untersuchung des ausgehenden Gefährdungspotentiales
• Altlastenbewertung…ist die Bearbeitung (Klassifizierung, Verknüpfung) und der Vergleich der Daten der Erkundung und Erfassung mit Kriterien und daraus Ableitung von Schlussfolgerungen zur Lösung des Problems.
• GefährdungspotentialSumme der Gefahren auf ein oder mehrerer Schutzgüter, die von Altlasten oder Abfallbeseitigungsanlagen ausgehen
• GefährdungsabschätzungGesamtheit der Untersuchungen und Bewertungen, die notwendig sind, um die Gefährdung durch den einzelnen Altlastenverdachtsfall abschließend zu klären. Sie umfasst alle im Einzelfall auf die Erfassung folgenden Maßnahmen bis zur abschließenden Gefahren-und Gefährdungsbeurteilung durch die zuständige Behörde.
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
• Schutz- und Beschränkungsmaßnahmen sind sonstige Maßnahmen, die Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für den einzelnen oder die Allgemeinheit verhindern oder vermindern, insbesondere Nutzungsbeschränkungen der Altlastenfläche.
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Quelle: Altlastenstatistik 2010
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Verteilung der erfassten Flächen untergliedert nach der Flächenart
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Handlungsbedarf nach der historischen Erkun-dung von 14.247 altlastverdächtigen Flächen
03/2000
z.Zt. Kein
Handlungs-bedarf
12%
2. Dringlichkeit13%
1. Dringlichkeit1%
spätere Bearbeitung
möglich74%
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013(Quelle: Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie)
Verteilung der Flächen mit Einschätzung des HandlungsbedarfesStand 2010
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Einteilung und Bewertung von altlastenverdächtigen Flächenräumlicher Verbreitungstyp der Belastung
Ursachen der Verunreinigung altlastenverdächtige Fläche
Bewertung nach Gefährdung mit Bezeichnung des Verun-reinigungsbereiches
kleinflächige,räumliche engbegrenzteBelastung
Ablagerungen von Stoffen auf nichtbetrieblichen und Betriebseigenen Ablagerungsplätzensowie illegale Ablagerungen:
–Siedlungsabfall–gewerbliche Abfälle–Erdaushub, Bauschutt–Bergematerial
verlassene und stillgelegte Ablagerungspläzte
Altablagerungen
• mit akuter Gefährdung
• mit latenter Gefährdung
Altlast
ohne Gefährdung
keine Altlast
Entweichen von Stoffen: • aus Anlagen und Neben-
einrichtungen der gewerbl. Wirtschaft oder öffentlicher Einrichtungen
• aus Lager- und Transport-einrichtungen (Umschlag-und Lagerplätze sowie Rohrleitungen, Abwasserkanäle, etc.)
AltstandorteGrundstücke stillgelegter Anlagen und Nebeneinrichtungen, Leitungs- und Kanal-systeme, sonstige Betriebs- flächen oder Grundstücke
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Altlasten
AltstandorteAltablagerungen
Aufschüttungen/ Verfüllungen• Kohlehalden• Schutthalden• Bauschuttdeponien• Hausmülldeponien• Industriemülldeponien• wilde Kippen• verfüllte Bombentrichter
• Bergwerke, Kokerein• Industrie-/ Gewerbeanlagen• Versorgungsanlagen wie:
•Bahnhöfe•Gasanstalten•Kraftwerke•Tankstellen
• Entsorgungsanlagen wie:•Kläranlagen•Schrottplätze
Betriebsdifferenzierung:• Klärbecken• Schlammteich/Absetzbecken• Gasbehälter• Gleisanlagen• Hochöfen, Kohlenwäsche • Lagerplätze• Ammoniak-/ Benzolfabriken• Schwefelreinigung• Teerdestillationen/ -bassins• Schornsteine, Tankbehälter• Umladestationen
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
NachsorgephaseAblagerungsphase
Beginn der Ablagerung
Stilllegungsphase
Endgültige Stilllegung
Ende der Ablagerung
Entlassung aus der Nachsorge
BBodSchGBetriebsphaseKRW-/AbfG
ErlasseneAnordnungen
nach BBodSchGExkurs Deponie
BBodSchG
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Das E-T-I-Konzept
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Wirkungssystem Quelle - Weg – Objekt Emission- Transmission- Immission
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Prinzip Emission- Transmission-Immission
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
E T I : Emission – Transmission - Immission
EEmittent
TStofftransport
IEmpfindliche
Nutzung
Schematische Darstellung des E-T-I Konzepts
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Quelle, Ausbreitung und Einwirkung der Schadstoffe
Altlast
Altstandort, Altablagerung
Schadherd (Quelle)
PfadDirektkontakt, Wasser, Luft, Boden, Nahrung
Transportmedium
KonkretesSchutz-Objekt
(Mensch, Flora,Fauna, Wasser,Boden, (Luft),Kulturgüter
SchutzgutKontaktmedium
Ort der Beurteilung
Wirkstelle
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Emissionspotential E• beschreibt den potentiell emittierbaren stofflichen Inhalt
einer Altlast; dazu gehören:• Sickerwassermenge • Sickerwasserqualität • Gasemission
• Erfassung der relevanten Schadstoffe und Aussagen zu deren Verhalten in den Umweltmedien
• Feststellung der Kontaminationsschwerpunkte• Minderung der Schadstoffemission durch Isolierung der
Schadensquelle durch:• Abdecken des kontaminierten Gebietes
Ziel: Minderung des Niederschlagsdurchganges und Auffangen der Gase Schutz der Pfade: Luft, Wasser und Boden
• Verwendung von DichtwändenZiel: Verringerung der seitlichen Ausbreitung von Schadstoffen
• Hydraulische Maßnahmen, z.B. Abpumpen und Reinigen des verschmutzten Grundwassers
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Transmissionspotential T
• kennzeichnet die vorhandene Barriere zur Unterbindung der Freisetzung von Inhaltsstoffen durch den Transport
• Beschreibung– der Untergrundverhältnisse in ihrer Barriere- und Stabilitätswirkung
sowie hydrologischen Wirkung, (Grundwasserstand, Wasserzutritt im Deponieplanum)
– der Gaserfassung und Gasbehandlung– des Oberflächenabdichtungssystems, (Art der Abdichtung, der Stand der
Rekultivierung, Gefälle in der Deponie)
• Betrachtung der Ausbreitungspfade:
– Ausbreitungspfad Wasser: Ausbreitung von Schadstoffen durch verunreinigtes Sicker-, Grund- oder Oberflächenabflusswasser
– Ausbreitungspfad Luft, Gase oder Dämpfe bzw. Schwebstoffe: Stäube und Partikel wirken direkt auf die Pflanzen, Tier oder Menschen ein oder werden durch Luft mit ihnen in Verbindung gebracht
– Ausbreitungspfad Boden
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Immissionpotential IDurch Immissionen wird im Wesentlichen die gegenwärtige und zukünftige Nutzung und Naturfunktion im Umfeld eines Emissionsherdes bzw. eines Deponieumfeldes bestimmt.
Dabei sind die jeweiligen Wirkungspfade nach BBschV zu beachten
Wirkungspfad Boden GrundwasserWirkungspfad Boden OberflächengewässerWirkungspfad Boden NutzpflanzeWirkungspfad Boden Mensch (direkter Kontakt)Wirkungspfad Bodenluft Mensch
• Unterbrechung der Wirkungspfade durch Nutzungseinschränkungen
• technische Maßnahmen zur Dekontamination (Folge-nutzung möglich je nach Zielstellung und Dekontaminationserfolg)
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Stufenprogramm zur Altlasten-behandlung in Sachsen
1. Erfassung2. Historische Erkundung3. Orientierende Erkundung4. Detailerkundung/-untersuchung5. Sanierungsuntersuchungen6. Sanierung7. Überwachung (Monitoring)
VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013
Orientierende Untersuchung
Erfassung, hist. Erkundung
Überwachung
sanierte Altlast
Altlastenverdächtige Fläche
Keine altlastenverdächtige Fläche
Detailuntersuchung
Sanierung
Sanierungsuntersuchung
Sanierungsverhältnismäßig?
Sanierungsbedarf?Altlast
hinreichenderGefahrenverdacht?
Anhaltspunkte?
Überwachung
ja
nein
nein
nein
nein
fraglich
ja
ja
ja
Latente GefahrenzuständeSignalgebung bei konkreten Gefahren
Konkrete GefahrenzuständeSignalgebung bei Verschlechterung
Kontrolle SanierungserfolgSignalgebung bei konkreten Gefahren
Sanierungsbegleitende Kontrolle
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VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013