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1 Institut für Geotechnik Die Ressourcenuniversität. Seit 1765. Einführung in die Geotechnik Altlasten Erkundung und Bewertung Diplom-Geologe Detlev Tondera 03731/39-2521 [email protected] Skript unter: http://tu-freiberg.de/fakult3/gt/inggeo/mod-geow.html

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Institut für Geotechnik

DieRessourcenuniversität.Seit1765.

Einführung in die Geotechnik

Altlasten Erkundung und BewertungDiplom-Geologe Detlev Tondera

03731/39-2521

[email protected]

Skript unter: http://tu-freiberg.de/fakult3/gt/inggeo/mod-geow.html

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Altlasten Erkundung und Bewertung

Allgemeines

Einführung

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VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013

- Altablagerungen und Altstandorte stellen einen eigenständigen Problemkreis da, dem besondere Aufmerksamkeit und eine eigene wissenschaftliche Begutachtung zukommt

- Stoffeinträge in Böden, Untergrund und Grundwasser stehen an vielen Altablagerungsplätzen und Altstandorten längst nicht mehr im Gleichgewicht mit dem Reinigungs- und Reglungsvermögen der Umweltmedien

- Umweltschädliche Stoffe, die bereits in die Umweltmedien gelangt sind, bzw. auszutreten drohen, lassen aus Altablagerungen und Altstandorten Altlasten entstehen

- Diese Altlasten stellen akute oder zumindest latente Gefährdungen für die menschliche Gesundheit und alle Schutzgüter dar

- Die Vermeidung von Altlasten ist wichtig, die beste Sanierung schafft esnicht, den vorherigen, unbelasteten Zustand wieder herzustellen

- Die Vermeidung von Altlasten ist immer kostengünstiger als derenSanierung

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VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013

ehemaliges Gaswerk Geislingen/ Baden-Württemberg

Deponie / Österreich

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Schlackenhalde Kokerei Lauchhammer

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Schlacke-/Aschenhalde Papierfabrik Grünhainichen

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Uran Halde

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Industrielle Absetzanlage / Tailing

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Altlast der ehemaligen Raffinerie Dollbergen vor und nach der Sanierung

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Gefährdungsabschätzung:Ausbreitungsgeschwindigkeit

SchadstoffmobilitätLangzeitverhaltenAbbauverhalten

Toxizität

Schadstoff:Analysenergebnisse

Konzentration

Ökologie:Bioakkumulation

ToxizitätAbbauverhalten

Nutzung:bestehende

geplantemögliche

Exposition:zum Grundwasserzur Nahrungskettezur Direktaufnahme

Stoffspezifische Daten:Wasserlöslichkeit

Dampfdruck

Geologischer Rahmen:geogene GrundbelastungAufbau des Untergrundes

GeoakkumulationDurchlässigkeit

HydrogeologischerRahmen:

FlurabstandGrundwassermächtigkeit

Grundwassergefälle Raumbezogene Daten:Lage zur Vorflut zu

Belastungspfaden Klima/Morphologie anthropogene

Grundbelastung

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Altlasten

Gesundheits-schutz

Gewässerschutz

Bodenschutz

Arbeitsschutz

Grundstücks-verkehr

Flächen-reaktivierung

Naturschutz/Landschaftspflege

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Rechtliche Grundlagen

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Gesetze• KrW-/AbfG (09/1994): Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz• BImSchG (09/2006): Bundesimmissionsschutzgesetz Gesetz zum

Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge

• BBodSchG (03/1999): Bundes – Bodenschutzgesetz• WHG (08/2002): Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts –

Wasserhaushaltgesetz• BNatSchG (03/2003): Bundesnaturschutzgesetz• UmwRG (12/2006): Gesetz über ergänzende Vorschriften zu

Rechtsbehelfen in Umweltangelegenheiten nach der EG-Richtlinie 2003/35/EG

• BauGB (09/2004): Baugesetzbuch• ROG (08/1997): Raumordnungsgesetz• BBergG (08/1980): Bundesberggesetz• UVPG (02/1990): Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung

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Gesetze

• UmweltHG (12/1990): Umwelthaftungsgesetz• DüngMG: Düngemittelgesetz• PflSchG: Pflanzenschutzgesetz

• LAbfG: Landesabfallgesetz der einzelnen Länder• Sächs WG (10/2004): Sächsisches Wassergesetz• SächsABG (05/1999): Sächsisches

Abfallwirtschafts- und Bodenschutzgesetz

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Verordnungen• BBodschV (07/1999): Bundes - Bodenschutz- und Altlastenverordnung• BImSchV (07/1999): Bundes-Immissionsschutz- und Altlastenver-

ordnung• DepV (07/2002; 10/2007; 06/2009): Verordnung über Deponien

und Langzeitlager (Deponieverordnung) • AbfKlärV (04/1992): Klärschlammverordnung• DüMV: Düngemittelverordnung• PflSchMGV: Pflanzenschutzverordnung• SächsSachVO (12/2002): Verordnung über Sachverständige nach § 18

BBodSchG • AbfAblV (06/2005): Verordnung über die umweltverträgliche

Ablagerung von Siedlungsabfällen (Abfallablagerungsverordnung) • AbfKlärV: (1992) Klärschlammverordnung• Abfallrahmenrichtline• AlbfRestÜberwV: Abfall- und Reststoffüberwachungsverordnung• AbfVerbrV: Abfallverbringungsverordnung

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Anleitungen und Richtlinien

Technische Anleitungen und Regelungen:• LAGA: die Technischen Regeln der Bund/Länderarbeitsgemeinschaft

Abfall• LAWA: die Technischen Regeln der Bund/Länderarbeitsgemeinschaft

Wasser• LABO: die Technischen Regeln der Bund/Länderarbeitsgemeinschaft

Bodenschutz• SALM: Sächsische Altlastenmethodik

• Richtlinie für die Förderung von Maßnahmen der Altlastenbehandlung im Freistaat Sachsen (01/2000)

• Hinweise zum Vollzug von § 12 BBodSchV (12/ 2002)

• TA-Lärm, TA-Luft, TA-Abfall, TA-Si: die Technischen Anleitungen Lärm, Luft, Abfall, Siedlungsabfall

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Weitere Verordnungen und Bestimmungen

• EU Umwelthaftungsrichtline (RL-Nr. 2004/35/ EG; ABl. EG Nr. L 143/56)

• ArbStättV: Verordnung über Arbeitsstätten• BestbüAbfV: Bestimmungsverordnung besonders

überwachungsbedürftiger Abfälle • BestüVAbfV: Bestimmungsverordnung überwachungsbedürftiger

Abfälle zur Verwertung • GefStoffV: Gefahrenstoffverordnung• StörfV: Störfallverordnung• StrlSchuV: Strahlenschutzverordnung• TGV: Transportgenehmigungsverordnung• Verordnung über Entsorgungsfachbetriebe • Verordnung über Verwertungs- und Beseitigungsnachweise• Verordnung über Betriebsbeauftragte für Abfall• Verordnung über die umweltverträgliche Ablagerung von

Siedlungsabfällen

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AltlastensanierungProjektierung und

Durchführung

Ministe-rium

Wasser-behörde

Wasser-wirtschafts-

amt

Tiefbau-amtWHG

AbwAG

UVV

ArbSchG

ArbStättV

GefStoffV

StrlSchuV

GSG

StörfV

TA Luft TA Lärm

BImSchG

Um-welt HG

AbfG

TAAbfall

KrW-AbfG

TA SiBBodSchG

UVPG

Gewerbe-aufsichts-

amt

Berufs-genossen

schaft

BBodSchV

ZH1/138

Ind.-einl.V

Immissionsschutzbeauftragter

Störfallbeauftragter

Strahlenschutzbeauftragter

Sicherheitsfachkraft

Abfallbeauftragter

Gewässerschutzbeauftragter Altlasten- und Bodenschutz-beauftragter

Umweltschutzbeauftragter

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Begriffe und Definitionen

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Definitionen

• Abfall…ist eine bewegliche Sache (im Anhang KrWAbfG), deren sich der Besitzer entledigen will (subjektiver Abfallbegriff), oder deren geordnete Entsorgung zur Wahrung des Wohls der Allgemeinheit, insbesondere des Schutzes der Umwelt geboten ist (objektiver Abfallbegriff).

• Altlastensanierung:...ist der Sammelbegriff für die unterschiedlichsten Verfahren zur Abschottung, Entfernung oder Reinigung schadstoffbe-lasteter Böden. Vor einer Sanierung stehen die genaue Erfassung der Altlast nach Schadstoffen und Ausmaß, die Gefahrenabschätzung und die Wahl des Sanierungs- bzw. Sanierungsverfahrens.

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Abgrenzungen

• Deponie (Def. Nach DepV):– verschiedene Arten von Deponieformen,

Unterscheidung nach der Ablagerung, Ablagerungsbedingungen und Stoffen verschiedene DeponieklassenUnterschiede zwischen DepV und § 2Nr. 5 AbfAblV auch Untertagedeponien

• Altdeponien– Zugelassene oder betriebene Deponien auch nach dem

01.08.2002

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Grundlagen

• Zuständigkeiten:Bundesländer sind für die Erfassung von Altlasten und altlastenverdächtigen Flächen zuständig (§11 BBodSchG)

• Kennzahlen:– Altlastenverdächtige Fläche– Altlastenverdächtige Ablagerungen– Altlastenverdächtige Altstandorte– Gefährdungsabschätzung abgeschlossen– Altlasten– Altlasten in der Sanierung– Sanierung abgeschlossen– Altlasten in der Überwachung

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Bundesweite Übersicht zur Altlastenstatistik Stand 2008

StandAltlastverdäch-

tige FlächenAltablager-ungen (AA)

Altstandorte (AS) Altlasten

Sanierung abgeschlossen

Gefährdungs-abschätzung

abgeschlossen

Altlasten in der

Sanierung Überwachunglfd. Nummer 0 1 1a 1b 2 3 4 5 6Baden-Württemberg Dez 07 13418 85 11333 1883 2085 12310 623 423Bayern Mrz 08 16011 11215 4796 1442 1249 4110 1381 61Berlin Jul 08 4498 1116 3996 815 165 k.A. 66 69Brandenburg Jun 08 21118 7855 13263 1427 3539 3663 88 118Bremen Jun 08 3578 35 3543 393 513 733 39 145Hamburg Jul 08 1861 279 1607 460 410 2777 143 117Hessen Jul 07 756 324 432 464 561 895 282 163Mecklenburg-Vorpommern Dez 07 6210 2709 3501 907 1171 335 344 697Niedersachsen Jun 08 83262 9383 73879 1958 1059 2802 327 100Nordrhein-Westfalen Okt 08 63313 27199 36114 k.A. 6070 17614 k.A. k.A.Rheinland-Pfalz Jun 08 13415 10563 2852 405 712 1365 167 206Saarland Jun 08 1865 1626 238 423 98 200 34 67Sachsen Mai 08 20841 6889 13952 822 2573 6133 592 1251Sachsen-Anhalt Mai 08 17967 5421 12546 158 1284 2858 65 21Schleswig-Holstein Dez 07 13649 2059 11590 283 896 2489 101 15Thüringen Mrz 08 14802 4419 10383 692 837 3261 k.A. 51Summe 296.564 91.177 204.025 2.783 23.225 45.125 959 1.611

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VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013

Definitionen• Altlasten (BBodSchG § 2 (5)) sind stillgelegte

Abfallbeseitigungsanlagen sowie sonstige Grundstücke, – auf denen Abfälle behandelt, gelagert oder abgelagert worden sind

(Altablagerungen), und Grundstücke stillgelegter Anlagen, (Altablagerungen)

– auf denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen worden ist, ausgenommen Anlagen, deren Stilllegung einer Genehmigung nach dem Atomgesetz bedarf, (Altstandorte),

– durch die schädliche Bodenveränderungen oder sonstige Gefahren für den einzelnen oder die Allgemeinheit hervorgerufen werden.

•Altlastverdächtige Flächen (BBodSchG § 2 (6)):Altablagerungen und Altstandorte, bei denen der Verdacht schädlicher Bodenveränderungen oder sonstiger Gefahren für den einzelnen oder die Allgemeinheit besteht.

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VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013

Altlastverdächtige Flächen

Altablagerungen Altstandorte

StillgelegteAbfallentsorgungs-

enrichtungen

Sonstige Ablagerungen außerhalb von

Abfallentsorgungs-einrichtungen

Ehemals militärisch

genutzte Flächen

StillgelegteAnlagen

Militärische Produktionsflächen „Rüstungsaltlasten“

(z.B. Rüstungsfabriken)

Militärische Betriebsflächen (z.B. Kasernen;Übungs-/Schieß-plätze)

Altlasten

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VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013

DefinitionenDie Nachfolgeeinrichtung der Treuhandanstalt betrachtet wegen ihres besonderen Auftrages der Privatisierung von Unternehmen und Unternehmensteilen in den neuen Bundesländern unter dem Begriff Altlasten :

Altstandorte und Altablagerung, sofern von diesen eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ausgeht. Dabei werden auch Grundstücke noch betriebener Anlagen und Nutzung betrachtet, von denen durch in der Vergangenheit verursachte Belastungen des Bodens Gefahr ausgehen.

keine altlastverdächtigen Flächen sind Flächen:• die durch Einwirkung von Luft- oder

Gewässerverunreinigungen,• durch Aufbringen von Stoffen im Zusammenhang mit

landwirtschaftlicher oder gärtnerischer Nutzung• oder durch vergleichbare Nutzung

verunreinigt worden sind. (Von dieser Einschränkung lassen sich auch Abweichungen in der

Literatur finden!)

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VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013

• Altablagerungen (§ 2 Abs. 5 Nr. 1 BBodSchG)… sind verlassenen oder stillgelegte Abfallbeseitigungsanlagen (Deponien, Ablagerungsplätze für Abfälle) auf denen Abfälle behandelt, gelagert oder abgelagert sind, sowie sonstige Grundstücke auf denen bis zum 30.06.1990 Abfälle abgelagert wurden

• Altstandorte... sind Betriebsflächen oder Grundstücke, auf denen sich stillgelegte Anlagen (der gewerblichen Wirtschaft, des Bergbaus oder öffentliche Einrichtungen) befinden oder befunden haben, in denen mit Stoffen umgegangen wurden ist, die geeignet sind, nachhaltig Boden, Wasser oder Luft zu verändern (umweltgefährdender Stoff).

…sind Betriebsflächen oder Grundstücke, auf denen im Bereich der gewerblichen Wirtschaft, des Bergbaus oder öffentlicher Einrichtungen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen worden ist (wie das Aufbringen von Abwasser. Klärschlamm, Fäkalien oder ähnlichen Stoffen und von festen Stoffen, die aus oberirdischen Gewässern entnommen worden sind, sowie das Aufbringen und Anwenden von Pflanzenbehandlungs- und Düngemitteln.

...sind Betriebsflächen oder Grundstücke, auf denen sich nicht mehr verwendete Leitungs- und Kanalsysteme befinden.

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VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013

• Altlastenbehandlung… umfasst die systematische Erfassung, Erkundung, Bewertung von Altlasten und Beseitigung der von ihnen ausgehenden Gefährdung (Sanierung) unter Beachtung ihrer Priorität und der Verhältnismäßigkeit der Mittel.Dabei unterscheidet man :– die Integrale Altlastenbehandlung, – die Altlastenbehandlung für einen komplexen Gefährdungszustand– die Objektbezogene Altlastenbehandlung,– die Altlastenbehandlung einer konkreten Altlast bzw. eines konkreten

Altlastenverdachtsfalles.

• Die Altlastenbehandlung beschreibt die Zusammenstellung des verfügbaren Wissens über einen Sachverhalt.

• Sanierungen sind Maßnahmen – zur Beseitigung oder Verminderung der Schadstoffe

(Dekontaminationsmaßnahmen), – die eine Ausbreitung der Schadstoffe langfristig verhindern oder vermindern,

ohne die Schadstoffe zu beseitigen (Sicherungsmaßnahmen), – zur Beseitigung oder Verminderung schädlicher Veränderungen der

physikalischen, chemischen oder biologischen Beschaffenheit des Bodens.

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VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013

• Altlastenerkundung…ist die Untersuchung zur Lösung einer geowissenschaftlichen Problemstellung (z.B. Bauvorhaben, Lagerstätte)…ist die Untersuchung des ausgehenden Gefährdungspotentiales

• Altlastenbewertung…ist die Bearbeitung (Klassifizierung, Verknüpfung) und der Vergleich der Daten der Erkundung und Erfassung mit Kriterien und daraus Ableitung von Schlussfolgerungen zur Lösung des Problems.

• GefährdungspotentialSumme der Gefahren auf ein oder mehrerer Schutzgüter, die von Altlasten oder Abfallbeseitigungsanlagen ausgehen

• GefährdungsabschätzungGesamtheit der Untersuchungen und Bewertungen, die notwendig sind, um die Gefährdung durch den einzelnen Altlastenverdachtsfall abschließend zu klären. Sie umfasst alle im Einzelfall auf die Erfassung folgenden Maßnahmen bis zur abschließenden Gefahren-und Gefährdungsbeurteilung durch die zuständige Behörde.

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VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013

• Schutz- und Beschränkungsmaßnahmen sind sonstige Maßnahmen, die Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für den einzelnen oder die Allgemeinheit verhindern oder vermindern, insbesondere Nutzungsbeschränkungen der Altlastenfläche.

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VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013

Quelle: Altlastenstatistik 2010

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Verteilung der erfassten Flächen untergliedert nach der Flächenart

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VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013

Handlungsbedarf nach der historischen Erkun-dung von 14.247 altlastverdächtigen Flächen

03/2000

z.Zt. Kein

Handlungs-bedarf

12%

2. Dringlichkeit13%

1. Dringlichkeit1%

spätere Bearbeitung

möglich74%

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VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013(Quelle: Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie)

Verteilung der Flächen mit Einschätzung des HandlungsbedarfesStand 2010

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VL Einführung in die Geotechnik „Altlasten“ WS 2012/2013

Einteilung und Bewertung von altlastenverdächtigen Flächenräumlicher Verbreitungstyp der Belastung

Ursachen der Verunreinigung altlastenverdächtige Fläche

Bewertung nach Gefährdung mit Bezeichnung des Verun-reinigungsbereiches

kleinflächige,räumliche engbegrenzteBelastung

Ablagerungen von Stoffen auf nichtbetrieblichen und Betriebseigenen Ablagerungsplätzensowie illegale Ablagerungen:

–Siedlungsabfall–gewerbliche Abfälle–Erdaushub, Bauschutt–Bergematerial

verlassene und stillgelegte Ablagerungspläzte

Altablagerungen

• mit akuter Gefährdung

• mit latenter Gefährdung

Altlast

ohne Gefährdung

keine Altlast

Entweichen von Stoffen: • aus Anlagen und Neben-

einrichtungen der gewerbl. Wirtschaft oder öffentlicher Einrichtungen

• aus Lager- und Transport-einrichtungen (Umschlag-und Lagerplätze sowie Rohrleitungen, Abwasserkanäle, etc.)

AltstandorteGrundstücke stillgelegter Anlagen und Nebeneinrichtungen, Leitungs- und Kanal-systeme, sonstige Betriebs- flächen oder Grundstücke

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Altlasten

AltstandorteAltablagerungen

Aufschüttungen/ Verfüllungen• Kohlehalden• Schutthalden• Bauschuttdeponien• Hausmülldeponien• Industriemülldeponien• wilde Kippen• verfüllte Bombentrichter

• Bergwerke, Kokerein• Industrie-/ Gewerbeanlagen• Versorgungsanlagen wie:

•Bahnhöfe•Gasanstalten•Kraftwerke•Tankstellen

• Entsorgungsanlagen wie:•Kläranlagen•Schrottplätze

Betriebsdifferenzierung:• Klärbecken• Schlammteich/Absetzbecken• Gasbehälter• Gleisanlagen• Hochöfen, Kohlenwäsche • Lagerplätze• Ammoniak-/ Benzolfabriken• Schwefelreinigung• Teerdestillationen/ -bassins• Schornsteine, Tankbehälter• Umladestationen

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NachsorgephaseAblagerungsphase

Beginn der Ablagerung

Stilllegungsphase

Endgültige Stilllegung

Ende der Ablagerung

Entlassung aus der Nachsorge

BBodSchGBetriebsphaseKRW-/AbfG

ErlasseneAnordnungen

nach BBodSchGExkurs Deponie

BBodSchG

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Das E-T-I-Konzept

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Wirkungssystem Quelle - Weg – Objekt Emission- Transmission- Immission

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Prinzip Emission- Transmission-Immission

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E T I : Emission – Transmission - Immission

EEmittent

TStofftransport

IEmpfindliche

Nutzung

Schematische Darstellung des E-T-I Konzepts

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Quelle, Ausbreitung und Einwirkung der Schadstoffe

Altlast

Altstandort, Altablagerung

Schadherd (Quelle)

PfadDirektkontakt, Wasser, Luft, Boden, Nahrung

Transportmedium

KonkretesSchutz-Objekt

(Mensch, Flora,Fauna, Wasser,Boden, (Luft),Kulturgüter

SchutzgutKontaktmedium

Ort der Beurteilung

Wirkstelle

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Emissionspotential E• beschreibt den potentiell emittierbaren stofflichen Inhalt

einer Altlast; dazu gehören:• Sickerwassermenge • Sickerwasserqualität • Gasemission

• Erfassung der relevanten Schadstoffe und Aussagen zu deren Verhalten in den Umweltmedien

• Feststellung der Kontaminationsschwerpunkte• Minderung der Schadstoffemission durch Isolierung der

Schadensquelle durch:• Abdecken des kontaminierten Gebietes

Ziel: Minderung des Niederschlagsdurchganges und Auffangen der Gase Schutz der Pfade: Luft, Wasser und Boden

• Verwendung von DichtwändenZiel: Verringerung der seitlichen Ausbreitung von Schadstoffen

• Hydraulische Maßnahmen, z.B. Abpumpen und Reinigen des verschmutzten Grundwassers

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Transmissionspotential T

• kennzeichnet die vorhandene Barriere zur Unterbindung der Freisetzung von Inhaltsstoffen durch den Transport

• Beschreibung– der Untergrundverhältnisse in ihrer Barriere- und Stabilitätswirkung

sowie hydrologischen Wirkung, (Grundwasserstand, Wasserzutritt im Deponieplanum)

– der Gaserfassung und Gasbehandlung– des Oberflächenabdichtungssystems, (Art der Abdichtung, der Stand der

Rekultivierung, Gefälle in der Deponie)

• Betrachtung der Ausbreitungspfade:

– Ausbreitungspfad Wasser: Ausbreitung von Schadstoffen durch verunreinigtes Sicker-, Grund- oder Oberflächenabflusswasser

– Ausbreitungspfad Luft, Gase oder Dämpfe bzw. Schwebstoffe: Stäube und Partikel wirken direkt auf die Pflanzen, Tier oder Menschen ein oder werden durch Luft mit ihnen in Verbindung gebracht

– Ausbreitungspfad Boden

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Immissionpotential IDurch Immissionen wird im Wesentlichen die gegenwärtige und zukünftige Nutzung und Naturfunktion im Umfeld eines Emissionsherdes bzw. eines Deponieumfeldes bestimmt.

Dabei sind die jeweiligen Wirkungspfade nach BBschV zu beachten

Wirkungspfad Boden GrundwasserWirkungspfad Boden OberflächengewässerWirkungspfad Boden NutzpflanzeWirkungspfad Boden Mensch (direkter Kontakt)Wirkungspfad Bodenluft Mensch

• Unterbrechung der Wirkungspfade durch Nutzungseinschränkungen

• technische Maßnahmen zur Dekontamination (Folge-nutzung möglich je nach Zielstellung und Dekontaminationserfolg)

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Stufenprogramm zur Altlasten-behandlung in Sachsen

1. Erfassung2. Historische Erkundung3. Orientierende Erkundung4. Detailerkundung/-untersuchung5. Sanierungsuntersuchungen6. Sanierung7. Überwachung (Monitoring)

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Orientierende Untersuchung

Erfassung, hist. Erkundung

Überwachung

sanierte Altlast

Altlastenverdächtige Fläche

Keine altlastenverdächtige Fläche

Detailuntersuchung

Sanierung

Sanierungsuntersuchung

Sanierungsverhältnismäßig?

Sanierungsbedarf?Altlast

hinreichenderGefahrenverdacht?

Anhaltspunkte?

Überwachung

ja

nein

nein

nein

nein

fraglich

ja

ja

ja

Latente GefahrenzuständeSignalgebung bei konkreten Gefahren

Konkrete GefahrenzuständeSignalgebung bei Verschlechterung

Kontrolle SanierungserfolgSignalgebung bei konkreten Gefahren

Sanierungsbegleitende Kontrolle

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