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Teil einer Studienaufgabe
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INJELEA.de Frank Hamm
Einfluss Public Relations auf Journalismus
Journalisten und Medien haben aufgrund ihrer nach wie vor hohen Reichweite großen
Einfluss auf weitere Bezugsgruppen. Dem Journalismus geht es um Fremddarstellung
während sich PR-Arbeit mit Selbstdarstellung beschäftigt, weswegen Journalisten im
Allgemeinen ein größeres Vertrauen als Organisationsvertretern entgegengebracht wird
(wobei aber etwa zwei Drittel der PR-Leute aus dem Journalismus kommen).
Gerade dies macht Journalisten und Medien mit ihrer Gatekeeper-Funktion interessant
für die PR-Arbeit von Organisationen, da eigene Informationen und Standpunkte durch
entsprechende Medienarbeit positioniert und aufgewertet werden können. Dabei ist
Medienarbeit aktiv sowie reaktiv tätig und kanalisiert eigene Mitteilungsmöglichkeiten
sowie journalistische Informationsinteressen.
Reguläre Einflussnahme
Durch den gewachsenen wirtschaftlichen Druck (gestiegene Konkurrenz durch größere
Medienvielfalt) nehmen Journalisten zunehmend quasi-journalistisch aufbereitete Vor
produkte an – welche die PR-Arbeit wiederum im Rahmen einer Anpassung vermehrt
erzeugt. Bislang
● werden Pressemitteilungen oft als Informationsmaterial verwendet, und
● gelten Pressemitteilungen als recht zuverlässig.
Medienarbeit versucht deswegen sowohl den Interessen des eigentlichen Zielpublikums
gerecht zu werden als auch mit den angebotenen Informationen die Wertvorstellungen
der Journalisten für die Veröffentlichung zu erfüllen. Informationen und "Stories" sollten
im Spannungsfeld von Nachrichtenwerten, Nutzwerten (für das Publikum) und Gefühls
werten (Emotionen ansprechen und unterhalten) liegen1.
Dem Journalismus obliegt eine objektive Berichterstattung mit Recherchen in verschie
denen Quellen, und es obliegt daher der Verantwortung des Journalismus, nicht aus
schließlich auf PR-Quellen und deren Inhalte zurückzugreifen.
Eine gezielte Positionierung redaktioneller und selektierter Inhalte kann zwar als Ein
flussnahme durch Medienarbeit gesehen werden, diese Vorgehensweise bleibt jedoch
legitim. So, wie die Medien im Rahmen des Agenda Setting2 einen erheblichen Einfluss
darauf haben, worüber (nicht was) das Publikum denkt, so hat die PR-Arbeit/Medienar
1 Vgl. Mast, Claudia, 2006, Unternehmenskommunikation, S. 347 f.2 Siehe hierzu http://de.wikipedia.org/wiki/Agenda_Setting
(CC) BY-NC-SA 31.07.2008 Seite 1 von 2
INJELEA.de Frank Hamm
beit die Möglichkeit, Themen zu positionieren und eigene Inhalte mit eigener Sichtweise
darzulegen.
Grenzen der Einflussnahme
Beide Seiten profitieren voneinander. Ein Übermaß an Einflussnahme verbietet sich,
wenn dieses Gleichgewicht gestört wird, gesetzliche oder moralische Rahmen verlassen
werden oder die Einflussnahme negativ auf die eigene Organisation zurückfällt.
Eine reine und übermäßige Einflussnahme mit Störung des Gleichgewichts seitens der
PR-Arbeit im Rahmen des Determinationsmodells würde ein Gleichgewicht empfindlich
stören, allerdings lassen andere Überlegungen wie das Intereffikationsmodell oder das
By-Passing des Journalismus eine systematische übermäßige Einflussnahme zweifelhaft
erscheinen3. Entwicklungen im Web 2.04 bieten nicht nur die Umgehung des Journalis
mus (z. B. durch "Social Media Release"5), sondern sie lassen übermäßige Einflussnah
men kurzfristig erkennen und verbreiten diese mit hoher Geschwindigkeit.
Die Landespressegesetze sehen vor, dass die Presse eine öffentliche Aufgabe erfüllt.
Hieraus verbietet sich die Manipulation der ausübenden Personen/Institutionen durch
Organisationen. Die Darstellung und Erläuterung von Inhalten und Positionen sind dann
nicht legitim, wenn dies unter Vortäuschung falscher Tatsachen oder falscher Identitäten
erfolgt. Die Grenze zum Illegitimen könnte insbesondere beim Übergang von Persuasion
(erkennbares Überreden) zur Manipulation (gezielte Einflussnahme, die verborgen blei
ben soll) überschritten werden.
PR-Arbeit muss auch aus Eigeninteresse auf manipulative Handlungen verzichten, da
diese in aller Regel maximal kurzfristig ein Ergebnis erzielen und mittel- bis langfristig
die Glaubwürdigkeit und das Image der eigenen Organisation schädigen. Manipulative
PR-Arbeit kann sogar im Gegenzug zum Gegenstand des Issues Management werden,
da in der heutigen Medienlandschaft Themen innerhalb kürzester Zeit eine sehr hohe
öffentliche Aufmerksamkeit erhalten können und die Aufmerksamkeit mit wertenden
moralischen Urteilen verbunden werden kann6.
3 Vgl. Mast, Claudia, 2006, Unternehmenskommunikation, S. 351 f.4 O'Reilly, Tim, 30.09.2005, What is Web 2.0 (URL: http://tinyurl.com/743r5)5 Lommatzsch, Timo, 2008, Der Social Media Release (URL: http://tinyurl.com/6ae8oc)6 Vgl. Nitz, Olaf, 2006, Der Issue-Lebenszyklus in der Blogosphäre (URL:
http://tinyurl.com/6e2vps)
(CC) BY-NC-SA 31.07.2008 Seite 2 von 2