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Kath. Pfarramt
St. Martin
Stadtverwaltung
Weingarten
15. Mai 2019
An die Vertreterinnen und Vertreter der Presse
Christi Himmelfahrt und Blutfreitag in Weingarten am 30. und 31. Mai 2019
Sehr geehrte Damen und Herren,
zum Blutritt in Weingarten – Europas größter Reiterprozession zu Ehren des Heiligen Blutes Christi – und zu den Feierlichkeiten an Christi Himmelfahrt laden die Katholische Kirchengemeinde St. Martin und die Stadt Weingarten Sie herzlich ein.
Programmübersicht (Auszug):
o Donnerstag, 30. Mai 2019 (Christi Himmelfahrt):
19:15 Uhr: Abendmesse mit dem Basilikachor in der Basilika
20:30 Uhr: Festpredigt von Bischof Franz-Josef Bode, Osnabrück
Anschließend Lichterprozession zum Kreuzberg mit gemeinsamer Andacht der Pilger
o Freitag, 31. Mai 2019 (Blutfreitag):
7:00 Uhr: Übergabe der Heilig-Blut-Reliquie an den Blutreiter am Kirchenportal,
Beginn des Blutritts in der Abteistraße
11:00 Uhr: Empfang der Heilig-Blut-Reliquie im Äußeren Klosterhof:
Schlusssegen und Te Deum
11:15 Uhr: Pontifikalamt mit Bischof Franz-Josef Bode, Osnabrück
Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihre Berichterstattung.
Mit herzlichen Grüßen
Sabine Weisel, Pressesprecherin Stadt Weingarten
i___________________________________________________________________________
Bitte beachten Sie, dass für das Befahren des Stadtgebietes eine Durchfahrts- und Parkberechtigung erforderlich ist, die Ihnen die Stadt auf Wunsch gerne ausstellt. Bitte schicken Sie uns Ihren Akkreditierungsantrag (Seite 22) bis spätestens Mittwoch, 22. Mai, 18 Uhr.
Einladung
Ansprechpartner:
Katholische
Kirchenpflege
Isenbartstr. 21-23
88250 Weingarten
Dekan Ekkehard Schmid
Telefon:
0751/56054-16
Telefax:
0751/56054-17
Stadtverwaltung
Pressestelle
Kirchstr. 1
88250 Weingarten
Sabine Weisel
Telefon:
0751/405-252
Telefax:
0751/405-5252
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Inhalt:
o Hintergrund
Blutfreitag in Weingarten am 31. Mai 2019
Verehrung des Heiligen Blutes Christi
o Zur Person
Politischer Ehrengast
Manne Lucha, Minister für Soziales und Integration in Baden-Württemberg
o Zur Person
Kirchlicher Festgast
Bischof Franz-Josef Bode hält die Festpredigt
o Zur Person
Heilig-Blut-Reiter 2019:
Dekan Ekkehard Schmid ist zum neunten Mal der Heilig-Blut-Reiter
o Aktuelles
Partnerstadt Mantua
Internationale Ehrengäste beim Blutritt
o Aktuelles
Ausstellung über Geburt, Tod und Auferstehung
Zeitgenössische Kunst im Kreuzgang des Klosters
o Devotionalien und Film
Die Verehrung des Heiligen Blutes für zu Hause
o Hintergrund
Reliquie mit langer Historie:
Die Geschichte der Heilig-Blut-Verehrung
Organisatorisches
o Verkehrsregelung am Blutfreitag
o Busumleitungen
o Antrag auf Akkreditierung und / oder Durchfahrts-/ Parkberechtigung
o Stadtplan mit Prozessionsweg
o Regionaler Übersichtsplan
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Bis zu 2.500 Reiter aus ganz Süddeutschland und aus Mantua folgen dem Heilig-Blut-Reiter mit der
Reliquie von der Basilika durch die Stadt bis auf die Fluren. (Foto: Reinhard Jakubek)
Blutfreitag in Weingarten am 31. Mai 2019
Verehrung des Heiligen Blutes Christi Weingarten – Am 31. Mai 2019 findet der diesjährige Blutritt statt. Er wird jedes Jahr am Freitag nach Christi Himmelfahrt, dem sogenannten Blutfreitag, zur Verehrung der Heilig-Blut-Reliquie begangen. Dieses Brauchtum wird in der oberschwäbischen Stadt Weingarten seit mehr als 900 Jahren gepflegt. Der Legende nach birgt die Heilig-Blut-Reliquie, die in der Basilika St. Martin aufbewahrt wird, einen Blutstropfen von Jesus Christus. Beim Blutritt trägt der klerikale Heilig-Blut-Reiter die Reliquie durch Stadt und Fluren. Begleitet wird er von Europas größter Reiterprozession mit bis zu 2.500 Wallfahrern hoch zu Ross. Die Festpredigt wird Bischof Franz-Josef Bode aus Osnabrück halten. Auch aus Weingartens italienischer Partnerstadt Mantua reist eine Delegation an. Erhaben thront Deutschlands größte Barockbasilika, umrahmt von einer beeindruckenden Klosteranlage, auf dem Martinsberg im oberschwäbischen Weingarten. Ihr kostbarster Schatz
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verbirgt sich im Altar unter der Kuppel: die Heilig-Blut-Reliquie in Form eines mit Edelsteinen besetzten Kreuzes, die der Legende nach mit Erde vermischtes Blut von der Kreuzigung Christi enthält. In der oberitalienischen Stadt Mantua im Jahr 804 erstmals aufgefunden, in den Wirren der Geschichte versteckt und in Vergessenheit geraten, wurde sie 1048 wiederentdeckt und später zwischen der Stadt Mantua, dem Papst in Rom und dem deutschen Kaiser Heinrich III. geteilt. Der kaiserliche Teil gelangte 1094 über die Welfengemahlin Judith von Flandern ins Benediktinerkloster Weingarten, das die Welfen zuvor auf dem dortigen Martinsberg gegründet hatten und das noch heute Grablege des europäischen Adelsgeschlechts ist. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich eine starke Wallfahrtstradition, deren Höhepunkt bis heute alljährlich der sogenannte Blutritt ist. Die Feierlichkeiten beginnen am Tag von Christi Himmelfahrt mit der Anreise der rund 100 aus ganz Oberschwaben und darüber hinaus teilnehmenden Reitergruppen. In den Abendstunden begeben sich Gäste und Einheimische zur Messe in und vor die Barockbasilika. Bischof Franz-Josef Bode hält die diesjährige Festpredigt. Nach Einbruch der Dunkelheit ziehen die Gläubigen in einer Lichterprozession betend und singend von der Basilika durch die festlich erleuchtete Stadt zur Andacht auf den nahe gelegenen Kreuzberg. Den glanzvollen Höhepunkt bildet der darauffolgende „Blutfreitag“. Pünktlich um 7 Uhr wird das Reliquiar an den Heilig-Blut-Reiter übergeben. Die feierliche Übergabe eröffnet die Reiterprozession, die in dieser Form und Größe einmalig in Europa ist. Bis zu 2.500 Reiter in Frack und Zylinder aus allen Teilen Oberschwabens und darüber hinaus, die jeweils von ihren Pfarrern und Ministranten ebenfalls hoch zu Ross begleitet werden, begleiten den Heilig-Blut-Reiter auf seinem zehn Kilometer und drei Stunden langen Weg durch die Stadt und die angrenzenden Flure, um den Segen des Heiligen Blutes Christi für sich und ihre Familien zu erbitten. Vorbei am Spalier der zahlreichen Pilger und Touristen, führt der Zug auch am Rathaus der Stadt vorbei, in das Weingartens Bürgermeister Alexander Geiger Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche sowie die "Blutreiter-Veteranen" geladen hat. Die Rückgabe der Heilig-Blut-Reliquie erfolgt gegen 11 Uhr auf dem Äußeren Klosterhof. Der Festprediger, Bischof Bode, und weitere Geistliche mit ihren Ministranten sind versammelt, um das Kleinod in feierlicher Prozession in die Basilika zurückzugeleiten. Der festliche Abschluss erfolgt um 11.15 Uhr in der Basilika mit dem Pontifikalamt, das von Chor und Orchester virtuos umrahmt wird. Für die Reiter, die zum Teil von Kindesbeinen an am Blutritt teilnehmen, und die bis zu 30.000 Pilger entlang des Weges ist die Prozession ein tiefes Bekenntnis zu ihrem christlichen Glauben. i_______________________________________________________ Das oberschwäbische Weingarten liegt an der Bundesstraße 30 zwischen Ulm und dem Bodensee.
Weitere Auskünfte zum Blutritt gibt es im Internet unter www.weingarten-online.de bzw. bei der
städtischen Abteilung Kultur und Tourismus, Tel.: 0751/405-125.
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Manne Lucha, Minister für Soziales und Integration Baden-Württemberg (Foto: Ministerium)
Politischer Ehrengast
Minister Manne Lucha vertritt die Landesregierung Weingarten – Baden-Württembergs Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha wird beim diesjährigen Blutfreitag als politischer Ehrengast die Landesregierung vertreten. Gemeinsam mit Weingartens Bürgermeister Alexander Geiger und weiteren Ehrengästen verfolgt er den Blutritt vom Rathausbalkon aus. Er kennt den Blutfreitag wie kaum ein anderer politischer Ehrengast. Ob als langjähriger
Ravensburger Stadt- und Kreisrat, seit 2011 als Landtagsabgeordneter oder als Minister seit
2016: Manne Lucha hat den Blutfreitag bereits etliche Male besucht. Auch als Sozial- und
Integrationsminister lässt er es sich nicht nehmen, die Landesregierung bei dem christlichen
Hochfest zu vertreten und vom Rathausbalkon aus zu grüßen. „Der Blutfreitag ist nicht nur
ein großartiger Festtag für viele Menschen in ganz Oberschwaben und weit darüber hinaus,
sondern auch ein Hochfest des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Egal woran jemand
glaubt, woher er oder sie kommt und wie man aussieht, egal ob bei der Lichtprozession auf
den Kreuzberg am Vorabend oder beim Blutritt selbst: Wohl niemand kann sich dem
Faszinosum Blutfreitag entziehen. Der Blutfreitag berührt und verbindet die vielen
Besucherinnen und Besucher aus Nah und Fern“, sagte Minister Manne Lucha.
Am Blutfreitag grüßt Manne Lucha mit weiteren Ehrengästen vom Rathausbalkon die
Wallfahrer, Musiker und Pilger. Im Anschluss an das Pontifikalamt in der Basilika wird der
Minister im Rahmen eines Empfangs in der Akademie zu den geladenen Gästen sprechen.
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Vita:
Im Landkreis Altötting (Bayern) aufgewachsen, emigrierte Manfred „Manne“ Lucha
(Jahrgang 1961) bald nach Baden-Württemberg. Die Liebe führte ihn nach Ravensburg,
seinen Zivildienst absolvierte er im Jugendhaus Weingarten. Nach einer Ausbildung zum
Chemiewerker orientierte er sich neu im sozialen Bereich. Er lernte Krankenpflege, studierte
Sozialarbeit und später Management im Sozial- und Gesundheitswesen an der Hochschule
Ravensburg-Weingarten. 30 Jahre lang arbeitete er in der psychiatrischen Versorgung in der
Region Bodensee-Oberschwaben.
Manne Lucha gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Grünen und organisierte in seinem
oberbayerischen Heimatdorf die erste Anti-Atom-Demo. Im Jahr 2011 holte er das erste
grüne Mandat für den Wahlkreis Ravensburg und zog in den Landtag ein. Er übernahm den
Vorsitz des Arbeitskreises Soziales der Grünen-Fraktion im Landtag und wirkte federführend
an der Ausgestaltung der Gesundheitsversorgung mit. Seit 2016 ist Manne Lucha Minister
für Soziales und Integration im Kabinett Kretschmann II.
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Bischof Franz-Josef Bode (Bild: Bistum Osnabrück)
Kirchlicher Ehrengast bei den Blutfreitagsfeierlichkeiten
Bischof Franz-Josef Bode hält die Festpredigt
Weingarten – Mit Franz-Josef Bode begrüßt Weingarten zum diesjährigen
Blutfreitag einen Ehrengast aus dem hohen Norden. Der Bischof von Osnabrück und
stellvertretende Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz wird
die Festpredigt an Christi Himmelfahrt halten und am Blutfreitag das Pontifikalamt
in der Basilika von Weingarten feiern.
Er ist der dienstälteste Bischof Deutschlands. Der 68-jährige Bischof Franz-Josef Bode amtiert in Osnabrück seit 1995 und war davor mehrere Jahre lang Weihbischof in Paderborn. Als kirchlicher Ehrengast wird er in diesem Jahr den Blutfreitagsfeierlichkeiten am 30. und 31. Mai 2019 beiwohnen. „Vom Blutritt in Weingarten habe ich viel gehört. Schon lange möchte ich einmal dabei sein. Die alte Tradition der Prozession fasziniert mich sehr“, erklärt Bischof Bode. Neben seinem Bischofsamt sowie der Funktion als stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist Bischof Bode ein gefragter Gesprächspartner innerhalb und außerhalb der Kirche. Ihn beschäftigt die Positionierung der katholischen Kirche im 21. Jahrhundert sowie deren Antwort auf die heutigen Lebensumstände der Menschen. So regte Bischof Bode im Jahr 2018 die Diskussion über eine angemessene pastorale und liturgische Begleitung gleichgeschlechtlicher Paare durch die katholische Kirche an. Ebenso sprach er sich für eine stärkere Auseinandersetzung mit dem Diakonat der Frau aus. Auch auf
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politischer Ebene bezieht der Osnabrücker Bischof Stellung und spricht sich für eine Stärkung der Demokratie sowie für ein geeintes und friedliches Europa aus. Im Rahmen der Blutfreitagsfeierlichkeiten wird Bischof Franz-Josef Bode an Christi Himmelfahrt die Festpredigt halten. Mit großer Erwartung blicken die Gläubigen den Worten des kirchlichen Ehrengastes entgegen. Neben aktuellen Themen wird der Bischof auch auf die Verehrung des Heiligen Blutes in Weingarten eingehen. „Die Verehrung des Heiligen Blutes Christi bezeugt, dass Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist. Mensch bis aufs Blut, bis in Leiden und Tod. Seine Solidarität mit den Menschen ist die Grundbotschaft unseres Glaubens gegen die weltweiten Entsolidarisierungen, Narzissmen, Nationalismen und blutigen Auseinandersetzungen. Der Blutritt ist eine Demonstration gegen Hass und Krieg und für die Gemeinschaft aller Menschen, woher sie auch kommen und wo sie auch stehen im gesellschaftlichen und kirchlichen Leben“, so Bischof Franz-Josef Bode. Die Reiterprozession am Blutfreitag selbst wird Bischof Bode gemeinsam mit weiteren Ehrengästen vom Rathausbalkon verfolgen. Anschließend feiert er in der Basilika St. Martin das Pontifikalamt. Vita:
„Gott ist größer als unser Herz“, so lautet der bischöfliche Wahlspruch von Bischof Franz-Josef Bode. Seit dem 26. November 1995 leitet er nach diesem Prinzip das Bistum Osnabrück. Am 26. September 2017 wählte die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz Bode zu ihrem neuen stellvertretenden Vorsitzenden. Bode wurde am 16. Februar 1951 in Paderborn geboren und wuchs in Etteln, einer kleinen Gemeinde im Paderborner Land, auf. Nach dem Theologiestudium in Paderborn, Regensburg und Münster wurde er 1975 zum Priester geweiht und trat sein Vikariat in Lippstadt an. Nach zwei Jahren in der Gemeindeseelsorge begleitete er bis 1983 als Präfekt im Erzbischöflichen Theologenkonvikt die Priesteramtskandidaten des Erzbistums Paderborn und war als Gesprächspartner für junge Menschen da, die sich für einen geistlichen Beruf interessierten. Nach weiteren Studien in Bonn promovierte er 1986 zum Doktor der Theologie. Von 1986 bis zu seiner Ernennung zum Weihbischof in Paderborn 1991 war er Pfarrer in Fröndenberg an der Ruhr. Am 1. September 1991 wurde er im Dom zu Paderborn zum Bischof geweiht und war bis zu seinem Wechsel nach Osnabrück als Bischofsvikar für die Priesterfortbildung im Erzbistum Paderborn zuständig. Bode war von 1996 bis 2010 Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Seit 2010 ist Bode Vorsitzender der Pastoralkommission und deren Unterkommission „Frauen in Kirche und Gesellschaft“. Im Jahr 2013 promovierte ihn die Universität Osnabrück zum Ehrendoktor der Philosophie.
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Dekan Ekkehard Schmid als Heilig-Blut-Reiter 2018 (Foto: Reinhard Jakubek)
Heilig-Blut-Reiter 2019
Dekan Ekkehard Schmid ist zum neunten Mal der Blutreiter Weingarten – Wie schon in den vergangenen Jahren wird beim diesjährigen Blutritt Dekan Ekkehard Schmid – in seiner Funktion als Pfarrer der Basilika – die Ehre des Blutreiters zuteil. Seit 2007 ist Ekkehard Schmid Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Martin. Seit Januar 2012 leitet er zudem im Auftrag des Bischofs das Dekanat Allgäu-Oberschwaben. Neben seinen Verpflichtungen als Gemeindepfarrer trägt er als Basilika-Pfarrer die Hauptverantwortung für den Blutritt. Bis zur Auflösung des Klosters übernahm die ehrwürdige Aufgabe des Blutreiters immer ein Geistlicher aus der Abtei. Seit dem Weggang der Mönche im Herbst 2010 ist der Pfarrer selbst der Blutreiter und trägt die Reliquie mit dem Blutstropfen Christi hoch zu Ross segnend durch Straßen und Fluren. „Der Blutfreitag ist zweifelsohne ein konkurrenzlos, einzigartiger Tag in Oberschwaben, an dem spürbar und sichtbar wird, was diesen Landstrich noch immer zutiefst im Innersten zusammenhält. Denn nirgends sonst wird der Glaube an Jesus Christus so öffentlich und selbstverständlich miteinander bezeugt und gefeiert wie am Abend von Christi Himmelfahrt und am Morgen des Blutfreitags in und um die Basilika herum bei Lichterprozession und Blutritt. Nirgends sonst kann sich jeder durch Schauen und Hören, Stille und Gemeinschaft, Predigt und Gebete neu berühren oder betreffen lassen von einem Gott, der leidet und liebt zugleich. Nirgends sonst kann man einen Abend, eine ganze Nacht, seinen Übergang in den Morgen und einen
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Morgen so intensiv entdecken als bei diesem Fest mit seinen alten Ritualen und seiner beeindruckenden Atmosphäre“, so Dekan Schmid. Vita:
Ekkehard Schmid wurde 1964 in Ochsenhausen geboren, wo er auch aufwuchs. Er hatte schon von Kindesbeinen an einen Bezug zur klösterlichen und barocken Kultur und zu den in der Region stattfindenden Reiterprozessionen wie etwa dem Georgsritt in Ochsenhausen. Nach seinem Studium in Tübingen und Innsbruck wurde Ekkehard Schmid 1992 in Rottenburg zum Priester geweiht. Pfarrstellen in Neuhausen auf den Fildern (1993 bis 1999) und Rot an der Rot (2000 bis 2007) schlossen sich an, bevor der Geistliche im Jahr 2007 in die Katholische Kirchengemeinde St. Martin nach Weingarten kam. Den Blutritt lernte er nicht erst da kennen: Bereits in den Jahren 1996 bis 2000 nahm Schmid als mitreitender Pfarrer in der Blutreitergruppe Ummendorf an der Weingartener Prozession teil. Mit der Übernahme seines Amtes in Weingarten im Jahr 2007 war Pfarrer Schmid gemeinsam mit der Stadt und bis 2010 mit der Abtei federführend an der gesamten Organisation der Blutfreitagsfeierlichkeiten beteiligt.
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Interkommunales Partnerschaftstreffen an Ostern 2019 in Mantua: vorne die Blutreiter von Mantua bei der Prozession
am Gründonnerstag, auf der Treppe der Basilika Sant‘ Andrea die Gäste aus Weingarten, Berg, Baienfurt und Bron.
(Foto: Werner Patzner)
Internationale Gäste
Delegation aus Mantua besucht Blutritt Weingarten – Bis zu 30.000 Pilger und Interessierte besuchen den Blutritt jedes Jahr, darunter zahlreiche internationale Gäste. Die norditalienische Stadt Mantua, mit der Weingarten seit mehr als 20 Jahren städtepartnerschaftlich verbunden ist, entsendet 2019 nicht nur eine kirchliche und städtische Delegation, sondern es nehmen auch einige Blutreiter aus Mantua an der Prozession teil. Außerdem gibt der Mantuaner Chor „Corale Distantica“ an Christi Himmelfahrt ein Konzert in der Basilika. Weingarten erwartet auch in diesem Jahr viele Gäste aus der befreundeten Stadt in der italienischen Lombardei. So hat sich unter der Leitung von Monsignore Giancarlo Manzoli eine Delegation von Diözese und Kirche angekündigt. Auch die Stadtverwaltung von Mantua wird vertreten sein. Freuen darf sich Weingarten auf die Blutreiter aus Mantua, die Vereinigung „Compagnia del Preziosissimo Sangue", sowie eine Pilgergruppe. Ein Highlight in diesem Jahr ist der Auftritt des Mantuaner Chors „Corale Distantica“ an Christi Himmelfahrt um 16 Uhr in der Basilika. Die Städtepartnerschaft zwischen Weingarten und Mantua gründet auf der Verehrung des Heiligen Blutes Christi. Im Jahr 1094 brachte Judith, die Gemahlin Welf des IV., die Blutreliquie aus Mantua nach Weingarten und übergab sie der neu gegründeten Abtei. Der Mantuaner Abt Albert bestätigte am 12. März 1278 den Ursprung des Weingartener kostbaren Blutes aus Mantua. Außerdem gewährte er den Weingartener Mönchen eine volle und aufrichtige Verbrüderung, so dass jeder von ihnen, der mit der Erlaubnis seines Abtes nach Mantua komme, dort Gastfreundschaft erfahre. Im Jahr 1998 haben Mantua und Weingarten ihre Städtepartnerschaft offiziell besiegelt.
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Das Plakat zur Ausstellung zeigt Mary Mutts Installation „Die Decke Gottes“.
Ausstellung über Geburt, Tod und Auferstehung
Zeitgenössische Kunst im Kreuzgang des Klosters
Weingarten – „...Und die Erde bebte“ heißt eine Ausstellung aus Mantua, die vom 26. Mai an auf dem Martinsberg gastiert. Die Exponate thematisieren Geburt, Tod und Auferstehung und sind an einem Ort zu sehen, den die Öffentlichkeit nur selten betreten und erleben kann: im Kreuzgang des ehemaligen Benediktinerklosters.
Etwa 20 Bilder, Objekte und Installationen konfrontieren die Betrachter mit den existenziellen Fragen des Lebens und des Todes – Urthemen also, neu interpretiert von internationalen, zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern. Die Ausstellung wurde Weihnachten 2017/ Ostern 2018 (zweiteilig zum Thema Geburt/Tod und Auferstehung) im Refektorium der ehemaligen Benediktinerabtei San Benedetto Po in Mantua erstmals gezeigt. Auf Initiative von Bischof Marco Busca aus Mantua ist sie jetzt im Rahmen des 925-Jahr-Jubiläums der Heilig-Blut-Verehrung in Weingarten für den Kreuzgang neu kuratiert worden. Die Werke wurden so ausgewählt, dass sich alles perfekt einfügt in diesen besonderen Ausstellungsort.
Das Titelbild ist auf den ersten Blick eine einfache Rettungsdecke, wie sie beim Erdbeben 2012 in Mantua zigfach zum Einsatz gekommen ist: eine glänzende Folie, 2,10 auf 1,60 Meter groß. Die Künstlerin Mary Mutt erhebt das Profane jedoch zum Heiligen, denn sie gibt der Ready-Art-Installation den Namen „Die Decke Gottes". Auch das Gold ist als Hinweis auf das Göttliche zu deuten, die rote Umrahmung spielt auf das Leiden Jesu an.
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Öffnungszeiten Die Vernissage findet am Sonntag, 26. Mai 2019, im Anschluss an den 10.30-Uhr-Gottesdienst statt. Zu sehen ist die Ausstellung bis 7. Juli 2019, jeweils an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 17 Uhr.
Begleitprogramm Geplant sind drei Dialogabende zu den Themen Geburt, Tod und Auferstehung am 5. Juni, 28. Juni und 5. Juli, jeweils um 20 Uhr im Kreuzgang. Zudem bietet die Dekanatsstelle „Schule und Kirche" auf Anfrage ab dem 24. Juni 2019 Führungen für Schulklassen an (Kontakt: Silke Saile, Mail: [email protected], Telefon 0751/35 41 050. Der Zugang erfolgt über die Basilika (durch das Bruderhöfle). Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten zugunsten der Hl.-Blut-Verehrung.
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Viele Pilger freuen sich, wenn sie geweihte Erinnerungen wie Heilig-Blut-Kerzen und -Öl mit nach Hause nehmen
können. Ein 70-minütiger Film (rechts) erzählt von nahezu 100 Jahren Blutfreitagsfeierlichkeiten in Weingarten.
(Foto: Pfarramt St. Martin)
Devotionalien und Souvenirs
Die Verehrung des Heiligen Blutes für zu Hause
Weingarten – Gläubige können am Blutfreitag, aber auch das ganze Jahr über Devotionalien zum Heiligen Blut kaufen, etwa geweihtes Öl und Kerzen. Der 2018 erschienene Film „Blutritt in Weingarten – Glaube, Kirche, Stadt und Geschichte“ ist auf DVD erhältlich. Das sogenannte Heilig-Blut-Öl ist eines der klassischen Wallfahrtsartikel von Weingarten. In dem Fläschchen befinden sich 50 Milliliter reines Olivenöl, das mit der Heilig-Blut-Reliquie gesegnet ist und im Falle von Krankheit eingenommen wird. Alternativ wird mit dem Öl eine kranke Körperstelle eingerieben. Dekan Ekkehard Schmid hat den beiliegenden Gebetszettel verfasst. Die aufwendig verzierten gesegneten Heilig-Blut-Kerzen gibt es in verschiedenen Größen sowie in Weiß und Schwarz. Gläubige zünden sie beispielsweise bei Krankheit und Gewitter an, während sie ein Gebet sprechen. Allein am Blutfreitag werden ca. 500 Heilig-Blut-Kerzen sowie knapp 300 Heilig-Blut-Öle verkauft. Das ganze Jahr über sind die Devotionalien im Pfarrbüro der Gemeinde St. Martin (Kirchplatz 6, Montag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 12 Uhr und Dienstag von 17.30 bis 19 Uhr) sowie im Martinus Klostercafé (Kirchplatz 4, täglich von 10 bis 18 Uhr) erhältlich. Auch der Film „Blutritt in Weingarten – Glaube, Kirche, Stadt und Geschichte“, den die Stadt Weingarten in Zusammenarbeit mit AV Medien Film + Fernsehen und mit Unterstützung der katholischen Kirchengemeinde im Frühjahr 2018 veröffentlicht hat, wird hier verkauft. Die Dokumentation gewährt in mehr als 70 Minuten seltene Blicke hinter die Kulissen des Blutritts. Dank der Fülle an
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historischen Film- und Bildaufnahmen transportiert der Film die spirituelle Strahlkraft der größten Reiterprozession Europas und stellt Menschen und Gesichter vor, die in den vergangenen Jahrzehnten den Blutfreitag in all seinen Facetten mitgestaltet und geprägt haben. Die DVD ist für 10 Euro auch in der Geschäftsstelle der Weingarten.IN Stadtmarketing GmbH, Kirchstraße 18, erhältlich (Öffnungszeiten am Blutfreitag: 7 bis 15 Uhr). Sehr beliebt sind die Wallfahrtssouvenirs, die der Weingartener Förderverein für Basilikamusik am Blutfreitag an einem Stand am Münsterplatz verkauft. Es gibt Medaillen, Amulette, Anstecker und seit 2017 auch eine Blutfreitags-Silhouette, die sich um ein Teelicht herum befestigen lässt. Der gesamte Erlös kommt der Musik in der Basilika zugute. Die Souvenirs und von Bürgerinnen und Bürgern gespendeten Devotionalien wie Kreuze, Weihwassergefäße, Rosenkränze und CDs sind außerdem jeden Mittwochvormittag während des Wochenmarktes in Strobels Lädele (Karlstraße 8) erhältlich.
Die Blutfreitags-Silhouette lässt sich um ein Teelicht befestigen.
(Foto: Iris Herzogenrath)
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Die Heilig-Blut-Reliquie verlässt nur einmal im Jahr ihren Standort in der
Basilika Weingarten: am Blutfreitag. (Foto: Reinhard Jakubek)
Reliquie mit langer Historie
Die Geschichte der Heilig-Blut-Verehrung Weingarten – Woher kommt das Heilige Blut von Weingarten? Welchen Weg hat es genommen, bis es im Jahr 1094 aus den Händen Judith von Flandern in den Besitz des Klosters gelangt ist? Ein Blick zurück an das Kreuz Christi: Die biblische Überlieferung: Bei der Kreuzigung Christi durchbohrte der blinde Soldat Longinus die Seite Jesu mit seiner Lanze. "Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie seine Gebeine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus" (Joh 19, 33-34). Jenes Blut heilte seine Augen und öffnete sie dem Glauben. Nachdem Longinus das am Fuß des Kreuzes geronnene Blut gesammelt hatte, bewahrte er voll Andacht dieses Zeugnis der Passion unseres Erlösers auf, zusammen mit dem Schwamm, der Christus auf Golgatha getränkt hatte, und kam später mit ihnen ins Gebiet von Mantua. Dort versteckte er sie an einem verborgenen Ort im Hospital der Pilger, wo er Unterkunft gefunden hatte. Am 2. Dezember 37 n.Chr. erlitt Longinus den Märtyrertod und wurde neben dem Hospital begraben.
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Die erste Auffindung der Reliquie im Jahre 804: In den folgenden Jahrhunderten geriet die Reliquie in Vergessenheit, bis zu einem Sommertag des Jahres 804, als der Heilige Andreas einem Gläubigen erschien und ihm im Garten des St. Magdalenen-Krankenhauses in Mantua, dort, wo sich heute die Basilika St. Andreas befindet, den Ort zeigte, wo das von Longinus verborgene Kästchen lag. Neben der Reliquie wurden die Gebeine des Märtyrers gefunden, die heute in einer Seitenkapelle in der Basilika aufbewahrt werden. Als Kaiser Karl der Große von diesem Ereignis erfuhr, sandte er Papst Leo III. nach Mantua, um die Wahrheit der Auffindung zu überprüfen. In einer Urkunde bestätigte der Papst die Echtheit der Reliquie und ordnete an, sie sei an jedem Himmelfahrtsfest zur Verehrung auszusetzen. Als man um 923 fürchtete, die Ungarn, die Mantua bedrohten, könnten die Reliquie verunehren, beschloss man, sie an einem geheimen Ort zu verbergen. Die zweite Auffindung im Jahre 1048: Nachdem die Augenzeugen jenes Vorgangs verstorben waren, vergaß man, wo die Reliquie versteckt war. Erst 1048 erlaubte der Apostel Andreas die Wiederauffindung der Reliquie im oben genannten Garten, indem er dreimal einem blinden deutschen Bettler namens Adalbert erschien. Im Jahr 1053 kam Papst Leo IX. nach Mantua. Er erhielt eine Partikel des Heiligen Blutes. Im Jahre 1055 kam auch der deutsche Kaiser Heinrich III., um die Reliquie zu sehen, und erhielt gleichfalls eine Partikel. Diese ließ er in ein mit einem Siegel verschlossenes Kästchen legen. Der Weg der Reliquie von Mantua nach Altdorf-Weingarten: Am 5. Oktober 1056 soll Kaiser Heinrich III. auf dem Sterbebett seine Heilig-Blut-Reliquie dem Grafen Balduin V. von Flandern als Zeichen der Versöhnung geschenkt haben. Als Balduin selbst dann am 1. September 1067 starb, vermachte er die Reliquie seiner Stieftochter Judith. Diese heiratete 1070 Herzog Welf IV., der seine Residenz in Altdorf hatte, einer alten Ortschaft unterhalb des von ihm selbst 1056 gegründeten Benediktinerklosters Weingarten. Nach dem Willen Welfs IV. und Judiths wurden beim Tode Judiths 1094 die kostbare Ausstattung ihrer Hofkapelle dem Hauskloster Weingarten übergeben. Es gilt als sicher, dass sich unter den kostbaren Gegenständen dieser Schenkung auch die Heilig-Blut-Reliquie aus Mantua befand. Die Mittelalterliche Heilig-Blut-Verehrung in Weingarten: Die Heilig-Blut-Reliquie scheint bei den Weingartener Mönchen wie auch bei den Gläubigen außerhalb des Klosters nicht sofort, sondern erst im Laufe des zwölften Jahrhunderts, besondere Beachtung gefunden zu haben. Gegen 1200 ereigneten sich erste Wunder, und der Strom der Pilger schwoll an. Abt Berthold, der wohl bedeutendste mittelalterliche Abt Weingartens, erkannte die Bedeutung seiner Reliquie und veranlasste um 1215 die Anfertigung eines kostbaren Schaugefäßes, dessen Grundform, das doppelte Kreuz, alle späteren Reliquiare bis zum heutigen von 1956 nachahmten. Theologische Auseinandersetzungen über die Echtheit der Reliquie konnten den Volksglauben an das Kostbare Blut und seine Wundermacht nicht beeinträchtigen. Ende des 15. Jahrhunderts begann man in Altdorf-Weingarten, die Reliquie am Freitag nach Himmelfahrt zu Pferd um die Weingartener Feldflur zu tragen und zu begleiten. Erstmals ist der so genannte "Blutritt", 1529 schriftlich belegt, doch gilt er damals schon als "älter". Nachdem Papst Clemens VII. ausdrücklich erklärt hatte, dass alle auf Erden zurückgebliebenen Blutreliquien Christi Anteil an seinem göttlichen Wesen besäßen, hatte die Heilig-Blut-Verehrung die offizielle kirchliche Billigung erlangt. Das Konzil von Trient verlieh ihr weiteren Aufschwung. Dadurch gewann auch die Weingartener Reliquie wachsende Bedeutung.
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Der Höhepunkt der Heilig-Blut-Verehrung in der Zeit des Barock: Die 1715 bis 1724 an Stelle der romanischen Basilika errichtete großartige Barockkirche und die grundlegende barocke Umgestaltung der Klosteranlage erinnern an eine Epoche, als Weingarten eines der reichsten und angesehenen Klöster Oberschwabens war. Zum Ansehen, aber auch zum Reichtum des Klosters trug auch die überregionale Wallfahrt zum Kostbaren Blut mit der Reiterprozession am Freitag nach Himmelfahrt bei. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts erreichte die Wallfahrt nach Weingarten ihren unbestrittenen Höhepunkt. Von den riesigen Pilgerströmen künden noch heute die zahlreichen erhaltenen Andachtsbildchen, Heilig-Blut-Abzeichen und -Medaillen jener Zeit, noch deutlicher die steil anwachsenden Zahlen der Pilger am Blutfreitag. Zählte man 1699 noch 2.280 Reiter, so waren es 1722 schon 4.843 und 1753 wurde mit 7.055 Blutreitern der absolute Höhepunkt in der Geschichte des Blutritts erreicht. Heilig-Blut-Verehrung heute: Christi Himmelfahrt bildet in Weingarten als Mitte der Bittwoche den Auftakt zum Blutfreitag. Bis zur allgemeinen Motorisierung und zum Aufkommen von Pferdeanhängern reisten die meisten Pilger und Reiter an Himmelfahrt an und nahmen Quartier. Seit 1865 hat dieser Tag auch eine besondere liturgische Note: Damals führte man eine abendliche Festpredigt ein, zu der prominente Theologen und Kirchenfürsten eingeladen werden. 1890 wurde dieser liturgische Akzent gestärkt. Nach dem Vorbild von Marienprozessionen machen seither Frauen, Männer, Kinder, Einheimische und Pilger im Anschluss an die Festpredigt unter Gesang und Gebet eine ergreifende Lichterprozession. Die feierliche Übergabe der Heilig-Blut-Reliquie am Blutfreitagmorgen um 7 Uhr am Hauptportal der Basilika an den "Heilig-Blut-Reiter" eröffnet die Reiterprozession. Die Prozession führt durch die Stadt und die angrenzenden Fluren, vorbei am Spalier der zahlreichen Pilger und Touristen. Vom Balkon und den Fenstern des Rathauses verfolgen die Ehrengäste der Stadt – Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung, Kirche und Kultur – den Blutritt. Auch die Besucher entlang des Prozessionsweges warten vor allem auf das Erscheinen des Heilig-Blut-Reiters, den eine Glocke ankündigt. Der Heilig-Blut-Reiter segnet die Pilger, die früher allgemein zum Kreuzeszeichen niederknieten, mit der Reliquie. Nach der Rückkehr des in der Mitte des Zuges reitenden Heilig-Blut-Reiters findet in der Basilika ein feierliches Pontifikalamt statt. Für die bis zu 2.500 Reiter, die zum Teil von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter ununterbrochen am Blutritt teilnehmen, und die bis zu 30.000 Pilger entlang des Weges ist die Prozession ein tiefes Bekenntnis zu ihrem christlichen Glauben. i_______________________________________________________ Das Museum für Klosterkultur präsentiert in einem Bürgerhaus des 19. Jahrhunderts in sieben Räumen das klösterliche Kulturgut der Sammlung Jürgen Hohl. Der Bogen der Dauerausstellung spannt sich von der Heilig-Blut-Verehrung mit vielfältigen Andachtsgegenständen über Ordenstrachten der oberschwäbischen Frauen- und Männerklöster bis hin zu Weihnachtskrippen. Museum für Klosterkultur Heinrich-Schatz-Str. 20 88250 Weingarten Tel.: 0751/49339 oder 0751/405-255 (Schlössle) E-Mail: [email protected]
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Straßensperrungen
Verkehrsregelung am Blutfreitag
Weingarten – In den Stunden vor und während des Blutritts – Europas größter
Reiterprozession – haben in Weingarten Reiter und Pferde absoluten Vorrang.
Für den Autoverkehr bringt dies erhebliche Einschränkungen mit sich. Wer
nicht unbedingt muss, sollte seinen Wagen am besten in der Garage stehen
lassen. Wer auf das Auto angewiesen ist, sollte die nachfolgenden
Empfehlungen der Straßenverkehrsbehörde beachten:
Prozessionsweg:
Eine Querung des Prozessionsweges ist während der Prozession nur im Bereich der
Niederbieger Straße beim Ortsteil Ortliebs möglich. Dort schleust die Polizei die
Fahrzeuge durch. An sonstigen Stellen ist eine Querung während der Prozession nicht
möglich. Die Prozession beginnt um 7 Uhr. Die letzten Reitergruppen kehren
spätestens gegen 13 Uhr wieder in den Bereich der Basilika zurück. Die Sperrungen
beginnen um 6 Uhr und enden spätestens gegen 14 Uhr.
Beschränkungen auf den Aufstellstraßen und Anreitwegen:
Alle Aufstellstraßen, Aufstellplätze und wichtigen An- bzw. Abreitwege sind für
jeglichen Fahrzeugverkehr ab 6 Uhr bis längstens ca. 14 Uhr gesperrt. Auch eine
Ausfahrt aus diesen Gebieten ist ab 6 Uhr nicht mehr möglich. Von 6 bis 7 Uhr
bestehen auf einer Vielzahl von Straßen in Weingarten erheblichste Behinderungen
durch anreitende Reitergruppen.
Haltverbote:
Aufgestellte Haltverbote sind unbedingt zu beachten. Ordnungswidrig geparkte
Fahrzeuge werden bereits ab 1 Uhr nachts konsequent abgeschleppt.
Umleitungen:
Wer innerhalb des Prozessionskreises wohnt, kann diesen nur über den Durchlass bei
Ortliebs an der Niederbieger Straße (Richtung B 30 neu/Bad Saulgau) verlassen.
Für die südlich und östlich des Prozessionsweges gelegenen Gebiete gibt es ab der
Wildeneggstraße bis zur Burachhöhe in Ravensburg folgende Umleitungsstrecke:
Wildeneggstraße – Sechserweg – Laurastraße – Scherzachstraße – Friedhofstraße –
Lammstraße – Bergstraße – Lehenstraße – Haslachstraße – Burachhöhe Ravensburg
bzw. umgekehrt (ab Lehenstraße über Schonisweilerstraße zur Friedhofstraße).
Allgemeine Hinweise:
Sollte es trotz Einhaltung aller Verkehrsverbote zur Begegnung mit Reitergruppen
kommen (z. B. beim An- und Abreiten der Gruppen), gilt Folgendes: Unbedingt
anhalten, nur auf Zeichen der Reiter fahren, auf keinen Fall überholen! Die Weisungen
der Polizei und der Festordner sind unbedingt zu befolgen. Auswärtige Besucher
sollten rechtzeitig informiert werden und unbedingt bis spätestens 6 Uhr in
Weingarten sein. Danach ist nur noch die Zufahrt über den Durchlass an der
Niederbieger Straße bei Ortliebs möglich. Parkmöglichkeiten bestehen insbesondere
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westlich der Waldseer Straße, zum Beispiel im Bereich Festplatz, auch gibt es hier acht
Wohnmobil-Stellplätze (gegen Gebühr) mit Wasser- und Stromanschluss. Diese Park-
und Stellplätze können aber am Blutfreitag nur vor 6 Uhr angefahren werden oder
ganztägig am Vortag (Christi Himmelfahrt).
Hinweise für die Benutzer des öffentlichen Linienverkehrs (s. auch S. 21):
Die Linienbusse können die Strecke Ravensburg-Weingarten-Baienfurt befahren.
Die Haltestellen Trauben, Haasstraße, Güterbahnhof, Post und evangelische
Stadtkirche können allerdings von 6 bis ca. 14 Uhr nicht angefahren werden.
Benutzen Sie bitte die Haltestelle Charlottenplatz oder die Bedarfshaltestelle in der
Danziger Straße. Die Buslinie 6 kann die Oberstadt nicht anfahren. Die Linie 14
verkehrt bis 14 Uhr nicht. Der Stadtbus (Linie 15) pendelt von der BOB-Haltestelle zum
Charlottenplatz, wobei ab ca. 7:45 eine Umfahrung über Berg notwendig wird und
sich damit die Fahrzeiten deutlich verlängern. Weitere Hinweise der Busunternehmen
sind an den Haltestellen angebracht.
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Busumleitungen
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Akkreditierungsformular
Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die Innenstadt während der Reiterprozession mit dem Auto
ausschließlich mit einer Durchfahrtsberechtigung zu erreichen ist. Darüber hinaus benötigen
Sie eine Parkberechtigung, wenn Sie das Auto abstellen möchten. Mit dem Auto können Sie bis
spätestens 6.30 Uhr die zugewiesenen Parkplätze im Aufstellungsgebiet erreichen. Danach ist die
Zufahrt ausgeschlossen. Im Erdgeschoss des Rathauses ist während des Blutritts ein Medienzentrum mit
kostenlosem WLAN, Arbeits- und Abstellmöglichkeiten eingerichtet.
Falls Sie im Rathaus einen der politischen Gäste, kirchlichen Vertreter oder Ehrengäste interviewen
möchten, benötigen Sie als Zutrittsberechtigung eine gesonderte Akkreditierung. Die Dokumente können
Sie bis spätestens Mittwoch, 22. Mai 2019, 18 Uhr, bei der Stadtverwaltung Weingarten mit dem
nachfolgenden Formular beantragen. Später eintreffende Anträge können nicht bearbeitet werden.
Bitte schicken Sie den ausgefüllten Antrag per E-Mail an [email protected] oder per Fax
an 0751 / 405-5288.
Antrag auf Akkreditierung und / oder Durchfahrts- / Parkberechtigung
Bitte stellen Sie mir für den Blutfreitag am 31. Mai 2019 (Zutreffendes bitte ankreuzen) aus:
o Akkreditierung
o Durchfahrtsberechtigung
o Parkberechtigung
Medium / Medium, für das/ die berichtet wird:
Name:
Straße:
PLZ und Ort:
Telefon:
Handy:
E-Mail:
Kfz-Kennzeichen:
Hiermit bestätige ich, dass ich über den Blutfreitag 2019 aus Weingarten für das oben genannte Medium
/ die oben genannten Medien berichten werde. Meinen eingescannten Personal- sowie Presseausweis
sende ich beiliegend mit. Wichtig: Bitte teilen Sie uns mit, an welche Adresse die Unterlagen
geschickt werden sollen.
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Datum, Unterschrift
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Stadtplan mit Prozessionsweg
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Regionaler Übersichtsplan