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15.09.2011 1 Einsatz von Kommunikationshilfen bei Kindern und Jugendlichen mit Autismus- Spektrumsstörung 11. ISAAC Fachtagung Unterstützte Kommunikation am 17.09.2011 Franca Hansen [email protected] Rehavista Bremen 0421-417850 Ablauf 1. Besonderheiten bei Menschen mit ASS 2. Bereich Kommunikation 3. Bereich Soziale Interaktion 4. Verhaltens- und Lernstruktur 5. Fragen/Austausch erledigt 1. Besonderheiten bei Menschen mit Autismus-Spektrumsstörung ASS Spiegelneuronen Lernen über Beobachten nicht im gewohnten Sinne möglich Joint Attention die Fähigkeit die visuelle Aufmerksamkeit mit einem Partner zu koordinieren dem Blick vom Partner folgen Blickkontakt mit Partner aufnehmen auf Gegenstände zeigen und benennen Filtern der bedeutsamen Sachverhalte

Einsatz von Ablauf Kommunikationshilfen bei erledigt ... · PDF fileClaudio Castaneda (Köln) Sabina Lange (Bremen) für die vielen tollen Ideen und Beispiele aus der Praxis. Quellen:

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15.09.2011

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Einsatz von Kommunikationshilfen bei Kindern und Jugendlichen

mit Autismus-Spektrumsstörung

11. ISAAC Fachtagung Unterstützte Kommunikation am 17.09.2011

Franca [email protected]

Rehavista Bremen 0421-417850

Ablauf

1. Besonderheiten bei Menschen mit ASS

2. Bereich Kommunikation

3. Bereich Soziale Interaktion

4. Verhaltens- und Lernstruktur

5. Fragen/Austausch

erledigt

1. Besonderheiten bei Menschen mit Autismus-Spektrumsstörung

ASS

Spiegelneuronen

Lernen über Beobachten nicht im gewohnten Sinne möglich

Joint Attention

die Fähigkeit die visuelle Aufmerksamkeit mit einem Partner zu

koordinieren dem Blick vom Partner folgen Blickkontakt mit Partner aufnehmen auf Gegenstände zeigen und benennen

Filtern der bedeutsamen Sachverhalte

15.09.2011

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Schwache Joint Attention

geringer Fokus auf die Aufmerksamkeitanderer mit Auswirkungen auf die

Kommunikation und sozialeInteraktion

Theory of Mind

die Fähigkeit, eine Annahme über Bewusstseinsvorgänge in anderen

Personen vorzunehmen und diese in der eigenen Person zu erkennen

Also Gefühle, Bedürfnisse, Ideen, Absichten, Erwartungen und Meinungen zu vermuten

Sally undAnn

Wo schaut Sally nach ihrem Ball?

Sally undAnnWo schaut Sally nach ihrem Ball?

- Sally sucht in Korb nach ihrem Ball, denn sie weiß nicht, dass Ann ihn vertauscht hat.

- Kinder mit ASS sehen, dass der Ball in der Kiste ist und würden dies als Antwort geben.

Beispiel: Theory of Mind

Was möchtest du spielen?

Beispiel: Theory of Mind

Ich weiß nicht was du spielen möchtest, du musst es mir sagen!

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Häufiges Problem

Eltern: „Ich verstehe mein Kind auch so!“

Kind lernt nicht, dass es etwas sagen muss.

Kind lernt nicht, dass sein Gegenüber nicht wissen kann was es denkt!

Kind lernt nicht, dass es Gedanken mitteilen muss.

Schwache Theory of Mind

(wechselseitige) Missverständnisse inder Kommunikation/ Interaktion

Kommunikation

Soziale Interaktion

Verhaltens- und Lernstruktur

Kommunikation

Soziale Interaktion

Verhaltens- und Lernstruktur

Leichte Beeinträchtigung

Schwere Beeinträchtigung

15.09.2011

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Besonderheiten bei Menschen mit Autismus-Spektrumsstörung

ASS

Ablauf

1. Besonderheiten bei Menschen mit ASS

2. Bereich Kommunikation

3. Bereich Soziale Interaktion

4. Verhaltens- und Lernstruktur

5. Fragen/Austausch

erledigt

Kommunikation

körpereigeneKommunikationsformen

LautspracheGesten/MimikJa-/Nein-ZeichenGebärdenBasale KommunikationBlicke

externe Kommunikationsformen

Nicht-elektronisch→ Wort-/Bildkarten→ Kommunikationstafeln/

-bücher

Elektronisch

→ Kommunikationsgeräte

NichtelektronischeKomm.-hilfen

• Bildkarten/Fotos

• Kommunikationstafeln

• Kommunikationsbücher

ElektronischeKommunikationshilfen

• einfache Hilfen zur Kommunikations-anbahnung

PowerLink, BigMack, etc.

• statische Kommunikationshilfen GoTalk, SuperTalker, ActivityPad, etc.

ElektronischeKommunikationshilfen

• dynamische Kommunikationssysteme DynaVox M3

DynaVox Maestro oder V / Tobii C8 & C12

Augensteuerungen (My Tobii CEye&

DynaVox EyeMax)‏

• schriftsprachbasierte Geräte Spok 21, Lightwriter, Typespeak, etc.

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Vermittlung der Funktion von Kommunikation

(WOZU kommuniziere ich?)

Einsatz von Interaktionsspielen mit

Elektronischen Kommunikationshilfen Einsatz von Visualisierungshilfen bei derVermittlung von kommunikativen Kontexten Schaffen von persönlicher Bedeutsamkeit Förderung der Motivation:Kommunikation & Interaktion machen

SPASS!!

Körpermagnetismus undSportspiele (z.B. mit SuperTalker,

GoTalk, dynamischen Geräten, Step-by-Step)

Beispiel ganz einfach Beispiel 2 ganz einfach

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Inhalt

Schaffen von persönlicher Bedeutsamkeit: ganz persönliches

Vokabular

Objekte der Begierde/Verstärker auf den Komm-Geräten, als Bildkarte oder Gebärde parat haben

Verstärker

Bedürfnisse des Kindes und nicht die

Bedürfnisse die die Erwachsenen sehen (Perlenspiel, statt Toilette etc.)

Verstärker suchen und erproben

Objekte der Begierde

Psychomotorikraum Handlungen z.B. kitzeln, hüpfen, im

Kreis drehen, auf den Rücken klopfen… Spielsachen Lebensmittel (essen bekommt man

aber eh irgendwann ;) Lieder, Musik, Computer, I-Pad Tätigkeiten z.B. Fahrrad fahren, mit

Zivi Playstation spielen…

Beispiel DynaVox mit Gateway und InterAACt

Methoden der UK (körpereigene und externe Hilfen)

Methode PECS

Methode FC

Kommunikation

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PECS

Picture Exchange Communication System

Bildertausch-Kommunikationssystem Gründer: Andy Bondy (und Lori Frost) Rechte liegen bei: Pyramid Educational

Consultants

www.pecs-germany.comSybille und Michael Bajorat aus München

Grundlage Systematischer Ansatz(mit fester Struktur, aufbauenden

Phasen, Prinzipien)

Basierend auf ABA (Verstärker)

PECS als kommunikativer Einstieg, der durch gesprochene Sprache/ Kommunikationshilfe abgelöst wird

PECS Phasen

I. Austausch von Bildern (Wie kann ich kommunizieren)

II. Entfernung und BeharrlichkeitIII. Visuelle UnterscheidungIV. SatzstrukturV. Auf Fragen antwortenVI. Kommentieren

Gestützte Kommunikation - FC

Facilitated Communication

wurde in den 70er Jahren vonRosemary Crossley für Kinder mitKörperbehinderung entwickelt

FC

Zielsetzung:Personen sollen lernen,

durch zielgerichtetes (langfristig möglichstselbständiges) Zeigen zu kommunzieren

Mittel:durch (körperliche) Stütze einerStützperson wird das Zeigen auf Objekte,Bilder, Symbole oder Schrift ermöglichtund erleichtert

FC

Die Person soll lernen...... durch gestütztes Zeigen zu

kommunizieren... langfristig ohne Stütze zukommunizieren (Ausblenden der Stütze)

Weitere Möglichkeiten:Förderung der SchriftspracheErweiterung durch andere UK-Formen

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Ablauf

1. Besonderheiten bei Menschen mit ASS

2. Bereich Kommunikation

3. Bereich Soziale Interaktion

4. Verhaltens- und Lernstruktur

5. Fragen/Austausch

erledigt

Methode PECS

Methode Social Stories

Comic Strip Conversation

Soziale Interaktion

Social Stories

beschreiben in kurzen Geschichten eine

Situation, einen Zusammenhang oder eine soziale Verhaltensweise, welche für die Person von Bedeutung sind

Ideen aus der Praxis: Cluks-Forum

Szenenbilder im InterAACt

z.B. Anschnallen im Auto

Comic Strip Conversations

Comics erklären in Form von Bildern

und Zeichnungen soziale Situationen zwischen verschiedenen Personen und zeigen, was die Personen machen, sagen und denken.

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Comic Strip Conversation

In Papierform

Mit Power-Point

Auf elektronischen kommunikationshilfen

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Ablauf

1. Besonderheiten bei Menschen mit ASS

2. Bereich Kommunikation

3. Bereich Soziale Interaktion

4. Verhaltens- und Lernstruktur

5. Fragen/Austausch

erledigt

Methode Alternativenübersichten (Contingency Maps)

Methode TEACCH

Strukturierte Lernaufgaben

Verhaltens- und LernstrukturAlternativenübersichten

(Contingency Maps)

vermitteln Verhaltensalternativen

mittels visueller Informationen mit dem Ziel Problemverhalten abzubauen

Du sollst nicht!

Wir sagen häufig was er/sie nicht machen soll, aber zeigen wenig

Alternativen auf

Konsequenzpläne nicht nur für Schüler eine Hilfe, sondern auch fürs Team

Wenn/Dann-Plan

Wenn/Dann-Plan

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Umsetzung auf elektronische

Kommunikationshilfen

Visuelle und auditive Unterstützung

Eigene Wiederholungen unbegrenzt möglich

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TEACCH

Strukturierung der Situation/Unterricht

Visualisierung

„Lass mich sehen und verstehen“

Orientieren in Räumen Orientierung Zeit

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Orientieren Abläufe Orientieren Abläufe

Strukturierte Aufgaben

Aufgabenmappen

Aufgaben im Schuhkarton

Ideen aus der Praxis: CLUKS-Forum

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Ablauf

1. Besonderheiten bei Menschen mit ASS

2. Bereich Kommunikation

3. Bereich Soziale Interaktion

4. Verhaltens- und Lernstruktur

5. Fragen/Austausch

erledigt

5. Fragen? Kommentare?Anregungen?

Ablauf

1. Besonderheiten bei Menschen mit ASS

2. Bereich Kommunikation

3. Bereich Soziale Interaktion

4. Verhaltens- und Lernstruktur

5. Fragen/Austausch

erledigt

Ein besonderer Dank geht anClaudio Castaneda (Köln)Sabina Lange (Bremen)

für die vielen tollen Ideen und Beispiele aus der Praxis.

Quellen:

www.Cluks-forum.de www.rehavista.de

Vortrag C. Castaneda „Lass mich sehen und verstehen“ vom 22.01.2011 Bernhard-Opitz V., Häußler Anne: Praktische Hilfen für Kinder mit ASS;

Kohlhammer 2010 Dodd S.: Autismus – Was Betreuer und Eltern wissen müssen; Spektrum 2007