Upload
gamhard-mursch
View
118
Download
10
Embed Size (px)
Citation preview
Einsatz von Anwendungssystemen WS 2013/14Prof. Dr. Herrad Schmidt
Kapitel 4
4 Branchenspezifische Anwendungen 4.1 Industrie
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 2
4 Branchenspezifische Anwendungen
4.1 Industrie
4.1.1 Überblick
© P. Stahlknecht / U. Hasenkamp: Einführung in die Wirtschaftsinformatik. 11. Auflage, Springer-Verlag, Berlin - Heidelberg 2005.
Das Kopieren auf eine Vortragsfolie bzw. in eine Präsentationsdatei ist gestattet.
siehe auch:Modell eines Industrieunternehmens in Geschäftsprozess-darstellung: http://
www.gps-ulm.de/web/de/software-atlas/referenzmodelle.php
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 3
Die Produktionsplanung und-steuerung (PPS) basiert traditionell auf dem MRP II-Konzept (MRP = Manufacturing Resource Planning)
Siehe dazu auch:
Holthöfer, Norbert / Lessing, Hagen (Fraunhofer ALB):
Grundlagen klassischer PPS-Ansätze (MRP-II)
EBZ Beratungszentrum
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 4
Das MRP II-Konzept beruht auf einer Sukzessivplanung, d.h. die Materialbedarfsplanung geht von festen Vorlaufzeiten und unbegrenzten Kapazitäten aus. Diese werden erst bei der kurzfristigen Planung berücksichtigt, in der die Reihenfolge entsprechend der konkreten Verfügbarkeit festgelegt wird. Überlastungen der Ressourcen werden durch partielle Korrekturen der Kapazität angepasst. Das Verfahren kann zur Schwierigkeiten bei der Bestimmung des Liefertermins, zu hohen Beständen und langen Lieferzeiten führen.
Beim Advanced Planning und Scheduling (APS), einem neueren Verfahren zur Produktionsplanung, erfolgt dagegen eine simultane Multiressourcenplanung (Mitarbeiter, Maschinen, Werkzeug, Transport, Flächen). Dabei können die divergierenden Ziele Termintreue, Reduzierung der Durchlaufzeiten, optimale Ressourcenauslastung durch Prioritätensetzung gewichtet werden.s.a.http://www.aps-system.de/
http://www.proalpha.de/de/erp-loesung/erp-software/produktion.html
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 5
Enterprise-Resource-Planning-Systeme (ERP-Systeme):
Integriertes Anwendungssystem, das alle wesentlichen operativen und Führungsfunktionen unterstützt
einheitliche Datenbank
Basissystem und funktionsbezogene Module
offene Schnittstellen
© P. Stahlknecht / U. Hasenkamp: Einführung in die Wirtschaftsinformatik. 11. Auflage, Springer-Verlag, Berlin - Heidelberg 2005.
Das Kopieren auf eine Vortragsfolie bzw. in eine Präsentationsdatei ist gestattet.
Der Abdeckungsgrad und die Komplexität sind sehr unterschiedlich.
Nicht abgedeckt werden die technischen Funktionsbereiche (CAx).
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 6
Die Ziele stehen teilweise im Widerspruch zueinander: Prioritätenfestsetzung
Ziele des Einsatzes von ERP-Systemen:
Unterstützung und Automatisierung der Geschäftsprozesse
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
kurze Durchlaufzeiten
hohe Termintreue
optimale Kapazitätsauslastung
geringe Lagerbestände
hohe Lieferbereitschaft
hohe Flexibilität
Transparenz
Planungssicherheit
Qualitätsverbesserung
Kostensenkung
Führungsinformationen
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 7
4.1.2 Komponenten von ERP-Systemen
Kernkomponenten:
Materialwirtschaft
Produktionsplanung und –steuerung
Vertrieb*
Finanz- und Rechnungswesen*
Personalwirtschaft*
* Behandlung in Kapitel 5
Einteilung bei SAP ERP:
Rechnungswesen
Logistik
Personalwirtschaft
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 8
Erweiterungen in oder von ERP-Systemen (1):
Qualitätsmanagement
Produktdatenmanagement
Produktkonfigurator
Chargenverwaltung
Fremdfertigung
Instandhaltung
Lagerverwaltungssysteme
APS-System (Advanced Planning and Scheduling)
Manufacturing Execution Systeme (MES)
Dokumentenmanagement
Content Management
Service und Montage
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 9
Erweiterungen in oder von ERP-Systemen (2):
Customer Relationship Management
Supplier Relationship Management
Supply Chain Management
Management Information, Business Intelligence
Workflow-Management
E-Commerce
Mobile Computing
Tourenplanung und -steuerung
Projektmanagement
Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz (SAP ERP)
Immobilienmanagement
…
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 10
Materialwirtschaft (Mawi)
Die Aufgabe der Mawi ist die Bereitstellung von Material in der richtigen Menge und Qualität, am richtigen Ort zur richtigen Zeit unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit.
Material: Einkaufsartikel (Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe, Handelsware) halbfertige Erzeugnisse, Fertigerzeugnisse, Dienstleistungen
Teilbereiche: Einkauf, Lagerhaltung, Transport
Quelle: http://de.wikibooks.org/wiki/Materialwirtschaft:_Einf%C3%BChrung:_Aufgaben_und_Ziele
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 11
Stammdatenverwaltung (1)
Materialstamm/Teilestamm/Artikelstamm (1) Alle Informationen zur Verwaltung sämtlicher Materialien, die im Unternehmen beschafft, gefertigt, gelagert oder verkauft werden, werden im Materialstammsatz abgelegt. Durch eine Materialnummer wird das Material eindeutig identifiziert (automatische Vergabe oder manuell, z.B. sprechende Nummer). Die Materialart (Rohstoffe, Halbfabrikate, Fertigerzeugnisse, fremdbezogene Materialien, Prozessmaterialien, Handelswaren, Hilfs- und Betriebsstoffe) bestimmt die Verwendung des Materialstammsatzes in den Geschäftsprozessen (SAP). Der Materialstammsatz beinhaltet Grunddaten (Nummer, Bezeichnung, Basismengeneinheit,…) sowie abteilungsübergreifende
Informationen, die in den Abteilungen Disposition, Einkauf, Lager, Vertrieb, Buchhaltung gemeinsam genutzt werden. Chargenpflichtige Materialien erhalten eine Chargennummer (s. Chargenverwaltung).
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 12
http://help.sap.com/saphelp_45b/helpdata/de/a5/6330be43a211d189410000e829fbbd/frameset.htm
In SAP erfolgt die Pflege und Anzeige eines Materialstammsatzes über Sichten, wobei die Grunddaten überall sichtbar sind.
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 13
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 14
Stammdatenverwaltung (2)
Materialstamm/Teilestamm/Artikelstamm (2) Durch Klassifizierung lässt sich die Materialsuche vereinfachen. Die Teile werden in Gruppen größtmöglicher Ähnlichkeit zusammengefasst. Dazu bedient man sich sog. Sachmerkmalleisten (SML). Diese beschreiben die Merkmale einer Klasse. Erzeugnisse können mit einer Stückliste verknüpft werden, i.d.R. wird eine Baukastenstückliste angelegt. Variantenfertigung macht
Variantenstücklisten notwendig. Ein Teileverwendungsnachweis wird aus den Stücklisten abgeleitet und zeigt für ein bestimmtes Teil, in welchen Baugruppen es verwandt wird.
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 15
Stammdatenverwaltung (3)
Lieferantenstamm/Kreditorenstamm Allgemeine Daten (Anschrift,…) Partnerrolle (Bestellempfänger, Warenlieferant, Rechnungssteller,…) Einkaufs- und Buchhaltungsdaten Daten zur Lieferantenbewertung
Einkaufsinfosatz (SAP) Der Einkaufsinfosatz enthält Informationen (Preise, Konditionen,…) zu einem Lieferanten und einem Material, das von diesem bezogen wird. Er stellt also die Verknüpfung zwischen einem Material- und Lieferantenstammsatz her.
Konditionen Hinterlegung von Konditionsarten. Eine Konditionsart bestimmt die Rechenregel und die Bezugsgröße für Preiszu- und –abschläge.
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 16
Der Einkaufsprozess (1)
Disposi-tion
Einkaufsprozess
Bestands-führung
MaterialdispositionÜberwachung der Bestände
automatische Generierung von Bestellvorschlägen (in SAP: BANF)
verbrauchsgesteuerte Disposition (anhand des Meldebestands oder stochastisch)
bedarfsgesteuerte Disposition (Bedarfsauflösung, Nettobedarfs- rechnung, Losgrößenbestimmung, Terminierung)
Unterstützung der Entscheidung über Eigen- oder Fremdfertigung („make or buy“)
Lieferanten-auswahl
Bestell-abwicklung
Rechnungs-prüfung
Disposi-tion
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 17
Der Einkaufsprozess (2)
Bezugsquellen-/Lieferantenauswahl
Im Orderbuch wird hinterlegt, in welchem Zeitraum bei welcher Bezugsquelle (Lieferanten, Rahmenvertrag) ein bestimmtes Material beschafft werden kann oder muss bzw. ob ein Lieferant gesperrt ist.
Danach wird der Lieferant direkt ausgewählt oder es werden Anfragen erzeugt, um mehrere Angebote einzuholen.
Bestellabwicklung und -überwachung
Bestellungen können mit Bezug auf die Bestellanforderung durch die Freigabe des Einkäufers weitgehend automatisch erzeugt werden.
Der Bearbeitungsstand der Bestellung kann durch den Einkäufer überwacht werden.Die Termine müssen vom System automatisch kontrolliert und Warnungen bei überfälligen Lieferungen erzeugt werden.
s.a. http://pi3.informatik.uni-mannheim.de/downloads/grundstudium/erp/ws06/Vorlesung_7_ERP_WS0607.pdf
Lieferanten-auswahl
Bestell-abwicklung
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 18
Der Einkaufsprozess (3)
Bestandsführung (1)
Mengenmäßige und wertmäßige Erfassung aller Warenbewegungen (Änderung des Bestandes) und deren Bestandsfortschreibung
Wareneingang (WE) WE vom Lieferanten: - Lieferschein als Urbeleg für die Erfassung des Wareneingangs - Abgleich mit Bestellung - Buchung von Material und Menge - Lagerortbestimmung - eventuell Sperrvermerk bis zum Ende der Qualitätsprüfung - Erzeugung der Material- und Buchhaltungsbelege - Erhöhung des Lagerbestandes - Fortschreibung der Bestellung - Einbuchung von Sonderbeständen, z.B. Konsignationsmaterial (Material verbleibt im Eigentum des Lieferanten) WE aus Produktion: - Verbuchung als gesperrter Bestand bis nach der Qualitätsprüfung
Bestands-führung
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 19
Der Einkaufsprozess (4)
Bestandsführung (2)
Warenausgang (WA)Materialverbrauch, Lieferung an Kunden, für Verschrottung, Stichprobe Buchung des Abgangs mit Fortschreibung des Bestandes Entnahme geplanter WA aus der Reservierung
UmlagerungAuslagerung von Materialien aus einem Lagerort und Einlagerung in einen anderen sowohl innerhalb als auch zwischen Werken(buchungskreisinterne oder buchungskreisübergreifende Umlagerung)
Umbuchung der Bestandsart Freigabe des Qualitätsprüfbestands (frei verwendbar) Übernahme von Konsignationsmaterial in den eigenen Bestand Aufhebung der Reservierung
Buchung von Beistellmaterial für LohnbearbeitungWA für Beistellmaterial, WE in BeistellbestandBei WE des veredelten Materials wird der Beistellbestand aufgelöst.
Bestands-führung
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 20
Der Einkaufsprozess (5)
Bestandsführung (3)
InventurUnterstützung der Stichtags-, permanenten und Stichprobeninventur
LagerverwaltungAbwicklung der logistischen Prozesse Verwaltung von Lagerbeständen, -plätzen, -arten Systemvorschläge für Einlagerung oder Kommissionierung Erstellung und Abwicklung von TransportaufträgenViele ERP-Systeme haben eine eigene Lagerverwaltungskomponente, es werden aber auch spezielle Lagerverwaltungssysteme (LVS) eingesetzt, die per Schnittstelle an das ERP-System angebunden sind.
Materialbewertung Wertmäßige Erfassung und Buchung sowie Korrekturen Funktionen zur Bilanzbewertung
Bestands-führung
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 21
Der Einkaufsprozess (6)
Rechnungsprüfung
Erfassung von Eingangsrechnungen und GutschriftenBezug zu Bestellung und Wareneingang
Überprüfung auf RichtigkeitFür jede Rechnungsposition wird zum Abgleich ein Wert vorgeschlagen.
Buchung als offener Posten auf dem Kreditorenkonto
Berichte und Auswertungen im Einkauf
Listen mit Filtern
Summenbildungen, z.B. gesamter Bestellwert für ein Material in einem bestimmten Zeitraum
ABC-Analyse der Lieferanten nach Bestellwert
Analyse mit Vergleichsperiode z.B. Bestellungen nach Lieferanten
Häufigkeitsanalysen, z.B. Bestellhäufigkeit bei einem Lieferanten
Rechnungs-prüfung
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 22
Chargenverwaltung
Sie dient dem lückenlosen Nachweis der verwandten Materialien und Herstellungsprozesse.
Eine Charge (Los, Lot) ist eine Teilmenge eines Materials oder Produkts, die in einem bestimmten Produktionsprozess (Herstellungsgang, Serie) oder nach einer einheitlichen Rezeptur hergestellt wurde. Die Teile einer Charge weisen einheitliche Beschaffenheit und Qualität auf.
Chargenpflichtige Materialien werden im Bestand nicht nur nach Materialnummer, sondern auch nach Chargennummer identifiziert und im Bestand geführt.
Wird ein Fertigungsauftrag für ein chargenpflichtiges Material erstellt, so wird der zu produzierenden Menge eine Chargennummer zugewiesen.
Die Rohmaterialien werden ebenfalls chargenmäßig verwaltet.
Über die Chargenrückverfolgung (Chargenverwendungsnachweis) kann ermittelt werden, in welche andere Charge eine Charge eingeflossen ist und aus welchen anderen Chargen eine Charge entstanden ist.
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 23
Quelle: http://www.pressebox.de/pressemeldungen/oxaion-ag/boxid-30065.html© 2005 oxaion ag
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 24
Produktionsplanung und –steuerung (PPS)
Die PPS-Komponente unter-stützt das operative Pro-duktionsmanagement bei derGestaltung des Produktions-programms und bei derSteuerung des Fertigungs-prozesses.
Adolph Menzel (1815 – 1905): Das Eisenwalzwerk
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 25
Stammdatenverwaltung (1)
Materialstamm/Teilestamm/ArtikelstammDas zu fertigende Teil wird im Materialstamm angelegt, in SAP unter der Materialart „Fertigerzeugnis“. Damit verbunden ist eine Reihe von Dispositionsdaten (z.B. Mindestlosgröße, Fertigungszeit,…)
StücklistenSie dienen der Ermittlung des Sekundärbedarfs und sind Basis für die Arbeitspläne. Stücklistentypen in ERP-Systemen: - Materialstückliste (Stücklistenkopf und –positionen) - Variantenstückliste - Mehrfachstücklisten (für verschiedene Produktionsprozesse) - Auftragsstücklisten (kundenauftragsbezogene Generierung, evtl. unter Verwendung einer Maximalstückliste) Sie lässt sich als Mengenübersichts-, Strukturstückliste oder Erzeugnisbaum darstellen (siehe nächste Folie)
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 26
Quelle: http://www.erp-solutions.at/upload/ERP-Solutions/Screenshots/Stueckliste.jpg
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 27
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 28
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 29
Stammdatenverwaltung (2)
ArbeitspläneEin Arbeitsplan enthält die Beschreibung der Tätigkeiten zur Fertigung eines Erzeugnisses im Fertigungsprozess und schreibt deren Reihenfolge vor.Er dient der Kapazitäts- und Personalplanung, der Terminierung, derKalkulation, als Basis für Lohnscheine, Materialbereitstellung. Ein Vorgang (Arbeitsgang) beschreibt einen Arbeitsschritt, der während der Fertigung ausgeführt wird, z.B. sägen, rüsten,… Jedem Vorgang werden die benötigten Fertigungshilfsmittel (Arbeitsplätze, Werkzeuge, Vorrichtungen) und Vorgabewerte (Planwerte) für die Dauer (Vorgabezeiten) zugeordnet. Ein Arbeitsplan besteht aus Kopfdaten und einer Folge von Vorgängen (Arbeitsfolge). Der Arbeitsplan wird dem Material (Erzeugnis) zugeordnet.
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 30
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 31
SAP-Dokumentation: http://help.sap.com/erp2005_ehp_04/helpdata/DE/7e/d411b5455911d189400000e8323c4f/frameset.htm
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 32
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 33
Quelle: http://help.sap.com/saphelp_47x200/helpdata/de/03/bb1d0ca6e811d189010000e8323492/frameset.htm
Zuordnung von zu fertigendem Material und Materialkomponenten
Wird die Stückliste des Erzeugnisses dem Arbeitsplan zugeordnet, so können die Stücklistenpositionen den Vorgängen des Arbeitsplans zugeordnet werden.
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 34
Quelle: http://www.3s-erp.de/Programmbeschreibungen/Stucklisten.html
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 35
Stammdatenverwaltung (3)
Betriebsmittel/Arbeitsplätze Am Arbeitsplatz wird ein Vorgang ausgeführt. Als Arbeitsplatz werden Maschinen, Maschinengruppen, Personen, Personengruppen, Fertigungslinien, Montagearbeitsplätze und Gewerke definiert. Der Arbeitsplatz verfügt über eine Kapazität (produktiv nutzbare Arbeitszeit = Einsatzzeit). Diese wird auf einen Tag oder eine Schicht bezogen. Sie ist abhängig von der Arbeits- und Pausenzeit und dem Nutzungsgrad der Kapazität. Arbeitsplätze werden einer Kostenstelle zugeordnet. Es werden Kalkulationssätze für Leistungsarten hinterlegt, z.B. Maschinen-, Werkerstundensatz. SAP: Beim Arbeitsplatz können Vorschlagswerte für Vorgänge hinterlegt werden. Mit ebenfalls hinterlegten Formeln werden aus diesen Vorgabewerte für einen Arbeitsvorgang berechnet und bei der Zuordnung des Arbeitsplatzes in den Vorgang übernommen, z.B. für das Rüsten bzw. Bearbeiten.
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 36
Quelle: http://help.sap.com/saphelp_47x200/helpdata/de/b1/c03348439a11d189410000e829fbbd/frameset.htm
Die Daten des Arbeitsplatzes werden für die Kapazitätsplanung, die Terminierung und die Kalkulation verwendet.
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 37
PPS für Serienfertigung (1)Die Darstellung erfolgt nach dem MRP II-Konzept (Sukzessivplanung), d.h. die Ergebnisse der jeweils höher gelegenen Planungsebene sind die Planungsvorgaben für die darunter liegende Ebene. Erweist sich der Plan auf unterer Ebene als nicht durchführbar, müssen die Planungsvorgaben auf der höhere Ebene korrigiert werden.
Produktionsplanung und -steuerung
Produktions-programm-
planung
Produktions-planung
Material-bedarfs-planung
Kapazitäts-planung
Fertigungs-steuerung
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 38
PPS für Serienfertigung (2)
Produktionsprogrammplanung
SAP: Absatz- und Produktionsgrobplanung (Sales & Operations Planning – SOP)
Auf der Ebene von Produktgruppen oder für einzelne Enderzeugnisse wird der Absatz grob vorgeplant (lang- bis mittelfristige Planung).Ausgangsdaten sind- Prognosen auf der Basis von Vergangenheitswerten- geplante Stückzahlen aus dem Vertrieb- geplanter Umsatz aus dem Controlling bzw. der Geschäftsleitung- externe Daten, z.B. Marketinginformationen
Der Produktionsgrobplan wird evtl. nach einer groben Überprüfung der Machbarkeit und nach einem Freigabeprozess an die Produktionsplanung übergeben.
Produktions-programm-
planung
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 39
PPS für Serienfertigung (3)
Produktionsplanung
Es werden die Produktionsmengen und –termine der Enderzeugnisse und der wichtigsten Baugruppen bestimmt.
Bei Serienfertigern wird i.d.R. die Lagerfertigungsstrategie angewandt (kein Bezug zu Kundenaufträgen).
Das Produktionsprogramm besteht dann aus Planprimärbedarfen (im Gegensatz zu Kundenprimärbedarfen).
Ein Planprimärbedarf setzt sich aus Material, Planmenge und Termin zusammen (evtl. auf mehrere Termine aufgeteilt).
Es findet dabei keine Verfügbarkeitsprüfung von Material oder Kapazität statt!
Auf der Basis der Primärbedarfe werden Lageraufträge erzeugt.
Produktions-planung
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 40
PPS für Serienfertigung (4)
Materialbedarfsplanung
Ausgehend von den Planprimärbedarfen wird ermittelt, welches Material zu welchem Termin in welcher Menge benötigt wird (Feinplanung).
Dazu müssen aus den Primärbedarfen über die Stücklistenauflösung die Sekundärbedarfe berechnet werden.
Durch Berücksichtigung der verfügbaren Bestände (Nettobedarfs- rechnung) wird die Unterdeckung festgestellt und nach hinterlegten Losgrößenverfahren die Beschaffungsmengen berechnet.
Aufgrund der Unterdeckung werden für Eigenerzeugnisse Planaufträge erzeugt, die später zu Fertigungsaufträgen werden, und für die Fremdbeschaffung Bestellanforderungen.
Die Planaufträge und Bestellanforderungen werden unter Berücksichtigung des Bedarfstermins und der Durchlauf- bzw. Lieferzeiten vorwärts oder rückwärts terminiert (Grobterminierung).
Dieses automatische Simulationsverfahren wird auch als MRP-Lauf bezeichnet.
Material-bedarfs-planung
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 41
PPS für Serienfertigung (5)
Kapazitätsplanung
Aus den Planaufträgen, der Terminierung und den hinterlegten Arbeitsplänen lassen sich Kapazitätsbedarfe ableiten. Sie sind mit dem Kapazitätsangebot abzugleichen.
Die Berechnung des Kapazitätsbedarfs eines Vorgangs zur Fertigung eines Materials ergibt sich aus der Terminierung und den beim Arbeitsplatz hinterlegten Formeln für Rüsten, Bearbeiten und Abrüsten.
Das Kapazitätsangebot ergibt sich aus den Kapazitätsangaben bei den Arbeitsplätzen.
Im Rahmen der Kapazitätsauswertung werden die Kapazitäts-belastungen berechnet und in Listen und Graphiken (Plantafel) dargestellt.
Beim Kapazitätsabgleich wird die Belegung der Kapazitäten optimiert, evtl. manuell.
Kapazitäts-planung
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 42
Quelle: http://www.apro-soft.de/images/lcap.jpg
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 43
PPS für Serienfertigung (6)
Fertigungssteuerung (1)
Die Planaufträge werden in Fertigungs- bzw. Serienaufträge umgesetzt. Die Fertigungssteuerung koordiniert die Abwicklung der Produktion mit allen beteiligten Ressourcen.
Im Fertigungsauftrag wird festgelegt, welches Material an welchem Arbeitsplatz zu welchem Termin gefertigt werden soll und wie dieser Auftrag kostenmäßig zu verrechnen ist.
Ein Fertigungsauftrag hat folgende Aktionen zur Folge: Auswahl eines Arbeitsplans und Übernahme der Folgen und Vorgänge Auflösung der Stückliste und Übernahme der Positionen Reservierungen für lagerhaltige Stücklistenpositionen Ermittlung der Plankosten Erzeugung der Kapazitätsbedarfe Erzeugung der Bestellanforderungen für Nichtlagerkomponenten und fremdbearbeitete Vorgänge
Fertigungs-steuerung
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 44
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 45
PPS für Serienfertigung (7)
Fertigungssteuerung (2)
Für Material und Fertigungshilfsmittel erfolgt eine Verfügbarkeitsprüfung.
Es wird eine Durchlaufterminierung durchgeführt und die Kapazitätsbelastungen werden planerisch eingelastet.
Eventuell ergibt sich die Notwendigkeit eines Kapazitätsabgleichs.
Der Fertigungsauftrag kann erst ausgeführt werden, wenn er freigegeben wird.
Mit der Auftragsfreigabe wird eine erneute Verfügbarkeit des Materials, der Kapazitäten und der Fertigungshilfsmittel veranlasst.
Der Produktionsauftrag wird terminiert (Feinterminierung).
Daraus ergibt sich die Reihenfolgeplanung für die Maschinen (Maschinenbelegungsplanung)
Die Auftragspapiere (Laufkarten, Materialentnahmescheine, Lohnscheine, …) werden gedruckt.
Fertigungs-steuerung
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 46
PPS für Serienfertigung (8)
Fertigungssteuerung (3)
Die Materialbereitstellung kann nach verschiedenen Strategien erfolgen. Einige ERP-Systeme unterstützen dasKanban-Verfahren (Materialbereitstellungnach dem Holprinzip).Bildquelle: http://help.sap.com/saphelp_47x200/helpdata/de/cb/7f932e43b711d189410000e829fbbd/frameset.htm
Während der Fertigung werden zur Erfassung des Produktionsfortschritts Rückmeldedaten (siehe BDE) erzeugt und an die PPS-Komponente gemeldet: Materialentnahmedaten produzierte Mengen (Gutmenge, Ausschussmenge, Nacharbeitsmenge) Vorgangsrückmeldungen (Arbeitsplatz, Leistungsdaten, Termine, Personaldaten)
Mit der Fertigmeldung wird der Auftrag abgeschlossen und die Auftrags-abrechnung ausgelöst.
Fertigungs-steuerung
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 47
PPS für Auftragsfertigung (1)
Auftragsfertiger stellen Erzeugnisse erst nach Erteilung eines Kundenauftrags her.
Es werden Einzelprodukte (Einzelfertigung) oder Produkte in Kleinserien gefertigt.
Arnold Böcklin: „Villa am Meer“ als Auftragsfertigung
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 48
PPS für Auftragsfertigung (2)
Auftragstypen der Auftragsfertigung:
Assemble to order (ATO)Auftragsneutrale Vorfertigung (über Bedarfsprognosen) mit kundenspezifischer Endfertigung oder Montage
Configure to Order (CTO)Konfiguration durch den Kunden mittels Auswahl vorgegebener Elemente
Make to Order (MTO)Produktion auf Bestellung nach individuellen Kundenwünschen
Engineer to Order (ETO)Konstruktion und Fertigung aus Standardteilen nach Kundenwunsch
Abstufungen der Auftragsfertigung:
Spektrum standardisierter Produkte
Spektrum standardisierter Produkte mit Varianten
Kundenindividuelle Produkte (Einmalfertigung)
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 49
PPS für Auftragsfertigung (3)Vorgehensweise des Auftragsfertigers:
in Anlehnung an Gronau [2004], s. S. 111 nach Eversheim [2002], S. 4
Prozessgestaltung (Arbeitsplanung)
Fertigung Vertrieb/Service
Produktgestaltung (Konstruktion)
Produktionsmittel-gestaltung
Montage
Produktions-planung
Marketing
PPS
Arbeits-planung
Konstruktion Angebot
Anfrage
Kunde
Markt
kundenanonyme Produktentwicklung
Time to Market
kundenspezifische AuftragsabwicklungTime to Customer
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 50
PPS für Auftragsfertigung (4)
Besonderheiten:
Lange Vorlaufzeiten für Aufträge
Komplexer Angebotsprozess
Hohes Risiko bei i.d.R. hoher Wertigkeit
Projektcharakter mit langen Durchlaufzeiten
strikte Terminvorgabe und Vereinbarung von Konventionalstrafen
Hohe Fertigungstiefe
Fertigungsbegleitendes Engineering
Neue Erzeugnisstrukturen mit unvollständigem Teilestamm
Dynamische („wachsende“) Stücklisten
Keine „passenden“ Arbeitspläne als Vorlage
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 51
PPS für Auftragsfertigung (5)
spezielle Anforderungen an die PPS-Komponente:
Projektverwaltung
Unterstützung hochwertiger Angebotserstellung mit Kalkulationsschema
Sachmerkmalleiste
Produktkonfigurator, integriert oder angebunden
Erstellung von Erzeugnisstrukturen ohne Teilestammdaten
Eingabe von Materialstammdaten in verkürzter Form
Vereinfachte Arbeitspläne
Möglichkeiten für Kopien und leichte Änderung vorhandener Strukturen
Fremdfertigung mit Materialbereitstellung
Auftragsabwicklung mit –überwachung
Auftragsbezogene Materialbedarfs-, Kapazitäts- und Terminplanung
Kundenauftrag wird zu Fertigungsauftrag
Konstruktionsbegleitende Fertigung durch Teilaufträge
Begleitende Kalkulation / Projektbezogene Nachkalkulation
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 52
Produktkonfigurator
Spezialsoftware oder –modul zur Konfigurierung von Produkten
Ziel: Zusammensetzung vordefinierter Baugruppen und Teile mit Varianten zu einem kundenindividuellen Produkt
Expertensystem mit regelbasierter Funktionsweise
Hinterlegung von Konfigurationsregeln zur Selektion, Kombination, Parametrisierung und zu Abhängigkeiten
Prüfung auf Zulässigkeit der Konfiguration und Plausibilität
Vorausschauende Auswahl aufgrund vorher eingegebener Werte
Erklärungen für den Benutzer
graphische Produktdarstellung
Kalkulation und Preisermittlung
Angebotserstellung
automatische Stücklistengenerierung
Beispiel: http://www.orisa.de/de/konfiguration/crealis_demo.html
Anbieter: camos, EAS, …
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 53
Produktdatenmanagement (PDM)
PDM, auch Engineering Data Management (EDM) genannt, umfasst die Verwaltung aller Daten eines Produkts.
PDM-Systeme werden als eigenständige Systeme mit Schnittstellen zu ERP- und CAD-Systemen eingesetzt oder sind als Komponente im ERP-System vorhanden.
Funktionen von PDM-Systemen (1):
Dokumentenmanagementzentralisierte Verwaltung und Speicherung produktbezogener Daten, wie Zeichnungen, Bilder, Texte, Kalkulationen, NC-Programme, Erzeugnisstrukturen, etc., nach einer Ablagesystematik
Klassifizierungparametrisierte Verwaltung von Produktkomponenten nach Sachmerkmalen mit Such- und Selektionsfunktionen
ProduktstrukturmanagementErstellung von Erzeugnisstrukturen, Generierung von Stücklisten, Teileverwendungsnachweisen
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 54
Funktionen von PDM-Systemen (2):
VariantenmanagementAufbau von auftragsneutralen Produktstrukturen mit den Varianten eines Produkts
KonfigurationsmanagementErstellung und Dokumentation von Konfigurationen
Freigabe- und ÄnderungsmanagementVerfolgung von Änderungen und Freigaben im Zeitablauf, Revisionsverwaltung
Workflow-ManagementOrganisation und Kontrolle des Informationsflusses zwischen den Stellen in einer Prozesskette
ProjektmanagementPlanung, Steuerung und Überwachung von Projekten
Langzeitarchivierung
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 55
Produktlebenszyklusmanagement (PLM):
Erweiterung des PDM um ein durchgängiges Konfigurations-, Anforderungs- und Projektmanagement über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg.
Quelle: http://www.plmportal.de/index.php?id=1182
Anbieter:siehe Business-Portal: EDMPDM.de => EDM/PDM-Systeme
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 56
Beispiele:
SAP ERP Solution Map:
Quelle: http://www.sap.com/germany/solutions/business-suite/erp/businessmaps/index.epx
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 57
Microsoft Dynamics NAV:
Quelle: http://www.microsoft.com/germany/dynamics/produkte/nav/erleben/demos_new/startNAV_de.html
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 58
ams-erp-System:
Quelle: http://www.ams-erp.com/
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 59
Viele Anbieter oder Systemhäuser haben spezielle Branchenlösungen entwickelt. Dabei wird das Standardpaket entsprechend den Anforderungen der Branche vorkonfiguriert und um branchenspezifische Funktionalität ergänzt, siehe z.B. Sage bäurer.
Quelle http://www.sap.com/swiss/partners/kmuPartner/partnerAllInOne/processpartnerag/index.epx
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 60
Daneben gibt es Anwendungssysteme, die für die spezifischen Anforderungen einer Branche entwickelt wurden (Branchensoftware).
Auch bei dieser Art von Software wird gelegentlich von Branchenlösung gesprochen.
Beispiel: MICROS-Fidelio
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 61
Anbieter von PPS- bzw. ERP-Systemen:
Quellen:
Fa. Trovarit (s.a. Marktspiegel (Auszüge))
Software-Marktplatz
SoftGuide
Einzelne Anbieter (Auswahl ohne Wertung):
SAP AG (SAP ERP, Branchen)
Oracle (E-Business Suite)
proAlpha (ERP)
Microsoft Dynamics (z.B. NAV)
infor business solutions AG (infor)
sage
u.v.m.
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 62
4.1.3 Betriebsdatenerfassung (BDE)
Ein BDE-System dient der automatischen und manuellen Erfassung der Istdaten im Produktionsprozess am Ort der Entstehung.
Es handelt sich meist um gesonderte Hard- und Softwaresysteme, die über Schnittstellen mit dem PPS/ERP-System gekoppelt sind.
Ausgangspunkte sind die Fertigungsaufträge mit den Arbeitsplänen.
Relevante Betriebsdaten:
Fertigungsauftragsdaten (Anfang, Ende von Arbeitsgängen, Rüstzeiten, Freigabe, Fertigstellung von Fertigungsaufträgen produzierte Mengen, Ausschuss, Qualitätsangaben)
Maschinendaten (Belegungszeiten, Stillstandzeiten, Wartung, Störgründe, gefertigte Mengen)
Werkzeug- und Vorrichtungsdaten
Materialdaten
Personaldaten (An- und Abwesenheit, Akkord- u. a. Entlohnungsdaten).
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 63
Die Betriebsdatenerfassung liefert wichtige Rückmeldungen für die Produktionsplanung und –steuerung (z.B. für die Auftragsfort-schrittskontrolle) sowie die Nachkalkulation.
Die Betriebsdaten werden nahezu in Echtzeit über BDE-Terminals oder Computer vom Werker mittels Tastatur oder Barcodescanner eingegeben oder automatisch über die Maschine (Prozessdaten) erfasst.
Anbieter:
Isgus:ZEUS
büll informatik
u.a.
Beispiele für Terminals:(Kaba)
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 64
4.1.4 Manufacturing Execution System (MES)
MES stellt ein Produktionsleitsystem zur Planung, Optimierung, Überwachung und Steuerung von Produktionsabläufen dar.
ehemalige Quelle: http://www.psi-production.de/index.php
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 65
Ein MES liefert zeitnahe Informationen für die operativen, produktionsnahen Einheiten wie Arbeitsvorbereitung, Fertigungsleiter, Instandhaltung, Qualitätssicherung und Meister.
Dazu müssen die Daten der Ressourcen und Prozesse erfaßt werden.
Quelle: Kletti, J. (Hrsg.): MES Manufacturing Execution System. Springer 2006.
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 66
Funktionen von MES:
Erfassung umfangreicher Daten (Maschinen- und Prozessdaten, Personalzeit,… ) aus dem Fertigungsprozess
Planungs-, Steuerungs- und Auswertungsfunktionen
Material- und Produktionslogistik
Werkzeug- und Ressourcenmanagement
Leitstand mit Fertigungssteuerung: Echtzeitsteuerung des Produktionsprozess mit rascher Reaktion auf Änderungen und Störungen
Unterstützung der Qualitätssicherung und Instandhaltung
Personaleinsatzplanung
Berechnung von Kennzahlen wie Nutzungsgrade, Ausschussquoten,...
Zielsetzungen:
Transparenz über die wertschöpfenden Prozesse
Optimierung der Produktionsabläufe
Verringerung von Umlauf- und Lagerbeständen, Warte- und Liegezeiten
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 67
MES in den einzelnen Abteilungen (1):s.a. Kletti, J. (Hrsg.): MES Manufacturing Execution System. Springer 2006.
im Meisterbüro Übersichten zu Aufträgen und Maschinen zum schnellen Erkennen von Problemsituationen Planungstools zum Festlegen der Bearbeitungsreihenfolge von Aufträgen und zum Umplanen von Aufträgen Urlaubs- und Fehlzeitenplanung als Teil der Personaleinsatzplanung aktuelle Übersichten zu den an- und abwesenden Mitarbeitern auftrags- und personalbe- zogene Schichtprotokolle Stillstandauswertungen zu Maschinen und Anlagen Übersichten zu den aktuell gefertigten Qualitäten.
Quelle: Kletti, MES, 2006
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 68
MES in den einzelnen Abteilungen (2):s.a. Kletti, J. (Hrsg.): MES Manufacturing Execution System. Springer 2006.
in der Arbeitsvorbereitung und Fertigungssteuerung Auftragsübergreifende Übersichten zum Fertigungsfortschritt Feinplanungswerkzeuge auf Basis grafischer Plantafeln Verfügbarkeitsprüfungen (Maschinen, Werkzeugen, Personal, Material) Auftrags- und Artikelstatistiken
Controlling und Management Auswertungen zum Auslastungsgrad von Produktionskapazitäten Unterstützung des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses durch langfristige Beobachtung von Nutzgraden und anderen Kennzahlen Verdichtete Auswertungen und Statistiken zu Krankheitsstand, Lieferproblemen, Terminverletzungen, Ausschussentwicklung Entwicklung der Liegezeiten etc.
Personalabteilung aktuelle An- und Abwesenheitslisten, Abgleich mit Produktivzeiten Berechnung von Leistungs- und Prämienlöhnen
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 69
MES in den einzelnen Abteilungen (3):s.a. Kletti, J. (Hrsg.): MES Manufacturing Execution System. Springer 2006.
in der Instandhaltung Grafischer Maschinenpark mit aktueller Anzeige der Maschinenzustände Wartungskalender für Maschinen und Werkzeuge Störgrundstatistiken und Kennzahlen
in der QS-Abteilung Generieren von Prüfaufträgen Erfassen von Chargen- und Los-Informationen Generieren eines Entstehungsnachweises für Zwischen- und Fertigprodukte bzw. eines Verwendungsnachweises für Rohmaterial und Halbzeuge.
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 70
Beispiele Hydra und PSI:http://www.mpdv.de/index.htm
http://www.psi-production.de
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 71
ehemalige Quelle: http://www.gsi-berlin.de/index.php
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 72
Voraussetzung für den Einsatz ist die Anbindung an ein ERP-System. Aus diesem werden die Basisdaten (Fertigungsaufträge und –pläne) entnommen.
Quelle: http://de.sap.info/wp-content/uploads/2005/05/IMG142874275c33af23ab.jpg
„Deshalb muss sich die gesamte Bandbreite der Systeme innerhalb eines Fertigungsunternehmens in die ERP-Lösung einbinden lassen. Darunter fällt alles von der Zugangskontrolle bis zur Qualitätssicherung, vom individuell programmierten Prozessleitsystem bis hin zum Erfassungssystem oder gar zu Maschinen und Aggregaten. Nur auf diese Weise besteht die Chance, die in der Fertigung auch heute noch anzutreffenden Insellösungen zu überwinden.“
Einsatz von Anwendungssystemen, Wintersemester 2013/14
Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 4Folie 73
Einen guten Überblick über die in diesem Abschnitt verwandten Begriffe und Abkürzungen gibt der Artikel von Albert und Fuchs:
Durchblick im Begriffsdschungel der Business-Software
Quelle:
http://www.cim-aachen.de/showpub.php?show=read_mes05.htm