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I 33 3 IV. ELECTRISCHE VERSUCHE L. A. YON ARNIM. vo n 1. Verfiche zut Aufiktirung des Verltirltnifles zwi- Jcken der chemij2hen und eleccriJ&en Befchof- fenheit der Korper. *) I N H A L T. Refultace derfelben. - Allgemeina Ueberficbr der verfchiedenenver;'nderongen, dorch welche KBrper electril'ch uerdcn. Bci chemirchsn Verhderun- gen ift eintig allca gemeinfchaftlich Aenderungder Wzrme - Ca. pjcirit Dar KRrper , deffen W3rme- Capacitat iii Verhiltnif~ cines andern lich ver=rijfsert. wird neptiv.. der. deffecri Wirme. Capacitic in Verhiltnifs cines andern fich verrnindcrt. potti* - electrifck Die Erfahrung zeigc, dafs diefes Gefett auch far die durch Reibiing crregte Electricifit, ganz allgerneill gelte. Urfach der LeitnngsfZhigkeit. - Die Elrctricith't als Wirknng in eincr ooterbrochentn Kette betrachret. Annier&npn : r. Verfucbe iilm-. die Wirkung der Ketcenverbindnng ail€ die Befchleunigung des chan~ifchea Proreh. 2. ErlZuterungen aus der W3rmelehre. ;. Zieber die Atlsdehnilng der Waf& in der Nihe des Gefrierpnnktes. 4. Ueber einige Wirkungen des Blitzes und die Urkch des Donners. (. Ammerkongen und Verfuche iiber den Einflub dar EIectricit9t auf dieKrytralh- bildung. Verfuche mit Pulvergernengen. *) Dcr Lefer empfhngt hiet auf Veranlaflung Jet Ab- handlungen Aldini's und Fabroni's, (Ann., IV, St. 4,) BritchjjSiicke iibrr cinige dcr cni zu::iig- Ann& d.Phyfik. 5.E. 1. Sb C

Electrische Versuche

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IV. E L E C T R I S C H E V E R S U C H E

L. A. Y O N A R N I M . v o n

1. Verfiche zut Aufiktirung des Verltirltnifles zwi- Jcken der chemij2hen und eleccriJ&en Befchof- fenheit der Korper. *)

I N H A L T. Refultace derfelben. -

Allgemeina Ueberficbr der verfchiedenenver;'nderongen, dorch welche KBrper electril'ch uerdcn. Bci chemirchsn Verhderun- gen ift eintig allca gemeinfchaftlich Aenderungder Wzrme - Ca. p j c i r i t Dar KRrper , deffen W3rme- Capacitat iii Verhiltnif~ cines andern lich ver=rijfsert. wird n e p t i v . . der. deffecri Wirme. Capacitic in Verhiltnifs cines andern fich verrnindcrt. potti* - electrifck Die Erfahrung zeigc, dafs diefes Gefett auch far die durch Reibiing crregte Electricifit, ganz allgerneill gelte. Urfach der LeitnngsfZhigkeit. - Die Elrctricith't als Wirknng in eincr ooterbrochentn Kette betrachret. Annier&npn : r. Verfucbe iilm-. die Wirkung der Ketcenverbindnng a i l € die Befchleunigung des chan~ifchea P r o r e h . 2. ErlZuterungen aus der W3rmelehre. ;. Zieber die Atlsdehnilng der Waf& in der Nihe des Gefrierpnnktes. 4. Ueber einige Wirkungen des Blitzes und die Urkch des Donners. (. Ammerkongen und Verfuche iiber den Einflub dar EIectricit9t auf dieKryt ra lh- bildung.

Verfuche mit Pulvergernengen.

*) Dcr Lefer empfhngt hiet auf Veranlaflung Jet Ab- handlungen A l d i n i ' s und F a b r o n i ' s , (Ann., IV, St. 4,) BritchjjSiicke iibrr cinige dcr cni zu::iig-

Ann& d.Phyfik. 5.E. 1. Sb C

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Die merkwiirdigen Refultate, welche Herr K O r - t u m ') aus feincn Vcrfuchen iiber die Electricitiit

fteiz be.w-bdeten, a h nickt wrn;,ger wichriprn ThPr.'* Jrt* E/rctricitii/s - Lc1:re. I n meinem b'eriiicire riitcr 7:rcorie der e(ectr$ben Erfiheinrcqlqrrz, ( Halle 1797,) wagte ich nicht davon zu reden, weil n u r das, was lchon ficher in unlerm Erfahrungsbefitze ik, abgeleitet, nicht aber die Theorie durch eine rchwankeode Erfahrung irre geleitet werden lollte. Sie dienen daher tbeils zur Vervollftiindigung des Ganzen, theils aur Berichtigung. Bei dieler Gele- ganheit t in Paar Worte uber eine Recenficn jener kleinen Echrifr. Der Eecenfent in der . ' 1 / / xwic~nc i t

L ic terntnr - z d t r n q gab zu verltehen, meine Theorie fey wohl nur eine conrequente Hezkhnuagsart der Franklinkhen. Ich glaube diefes durch niclits biin. diger als durch ZuhmmenCtellung der Fundamen- tal - G!eichung h r den 2t:ltand des electrirchen Gleichgewichts zwifchen zwei Korperm nach je- ner Theorie init der melnigen, widerlegen zu k60- nen; Jort irt fie A - f: + n + = = 0 , nrch ne i - ner A li - n = 0 , wo felbft die Badeutung ron P und I : rerkhieden, nicht. wie jene, als eine Ab- ftOhIIl6 hervorbringende Urrach gedicht wird, und daher den Widerrpriichen entgeht, worauf jene, nach v a n S w i n d c n ' s Bemerkung, (.4naIox. de t d e c t i - . e t dti magnet. , T. 11, p. a I 7 - 266,) fuhrt. Ich linde mich zu dieler Berichtigung verantofst, weit fhrt mancher, durch jenes Urthril abgehalten, das Eigentl1undiche der Antlcht feiner Priifung nicht unterwerfen mijchtc.

*) V o i s t ' S Yngnz in X, Band z. St., S, I bis 15.

1 35 3 der in vcrkhiedenartigen Sieben gefchiittelten Pub ver erhielt veranlafqtcn mich, ouch die Electrici- 1st verkhiedenartiger Pulvergcnieage zti untcr- fuclien. Die Art, wic d l d e Verfuclie angeftellt wertlcn, ift vrillig dic Aldinilche; *) lie bedarf da- her keiner E r h t e r u n g

Verfuch

I

2

f + wenig gefchieden, die Ster- 5 ne etwcls b W e r I- die Zirliel mrhr dunkel

3 4 5 6 7 8 Y

10

11

1 2

1 3 14

Schwrfel und '+ die %erne etwas gclber

Brrunliein und - keiii n~erlibarerunterfchied Talkerde

Talkerdc c + eben To

I-- die Zirkel fehr weirs 3 Gelber und ro- '+ etwas gelber die Sterne ' ther Rlrikalkl- die Zit keI etwas riither

} und Zink!Lallc(l- nicht merl;l. unterfchiedea 4 I~othwli1cika;k ('+ die Flecken w e i t

{Liother l.leikdk + die Sternc grunlich

nicht merklich verfchiedea

Bleikalk

ther Uleikalk L- eben lo

t

Verfuch 7 Scbmarzer u. ) roth. Queck- 1 fi!bcrlcalk

21 2 2

23 9 Schrnalte u. re.

1 Gelber undein 26 ’ } fcblecht.rother

24 , # inen Lycopodii’

u. unvollkom. mcaer, aber wenig von ein. ander verlcbir. drser Eilen-

J g!aatkalk

3 2 I rother B1eil;olk J 1 Schwefel und } vollkoinmener

j4 I Eirenkalk

+ fchwarze Sterne - rothe Zirkel

+ blaue Sterne - gelbe Zirkel

+ die Sterna gelber - die Zirltel riitler

L nicht merltlich verfchicdm

b

+ der Farbe nach nicht merk- - lich verfcbiedcu

’+ die FiSuren fleifchrarbig und gelb abltechend gegen den urngetenden Staub - die ZirIteI euffallend roth

i+ die Sterne heller $- die Zirkel dunkler

1 Schwefel und I+ diesterne vollkommen gelb } rotber Queck- {- dieZirkel oolllcommenroth

7 Schwefel und }+ d ie Sterne nicht To auffal-

Quccklilber. { - die Zirkel nicht fo aurfal- J ~ J I I C 1 b lend fchwarz

3 5

36 I fi1berIca:k

37 kcliwarzer lend gelb 38

I 37 3 Verfuch

7 ie Sterne golb I Rotkts Siegel- die Zirkal vol!bommzn gaoz obne Ltcirnifchuog

deu Schwcfela

die Zirkel lchwarrlicb Rotbet Siege’- I+ die Sterne r&hlich

lreinkalk

Rotbcs Siege].

+ die Sterne rijthlich

die Sterne weirs Kiefelerde und

rother B!eiIialk - die Zirkel weirs

ie Sterne weirs

ZIothes und

Kohlen rawer

Gern h5tte ich Ciiefe Vertichc auch auf Gemen- ge vorkhiedener gefeilter Netalle nnd verkhiccie-

ner Erclen ausgedchnt, beide, urn fie nach ihrem Verhdtniffc ziim Sauerftoffe dabei zu priifen. Theils war es sher, befonclerc das letztere, wegen der t'ebercinftimmung der Farben unmijglich, theils koiitite icli clie Alletalle nicht hinl3iiglich fein gefeilt erhalten. Ich rnuk daher cliefe Verfuclie mit meh- rern antlei-o au f die Zuk unf t verfchicben.

Zwar I)ictrtn jene Verfucht? tins keine anffnl- lenilen Cefultste clar, doch irnriter einiges, WO-

dutch wir, i i i Verbiiidupg mit den Vcrfiiclien an- clercr, dcr Aufgsbe tins iiiihern kiinuen. Der Ein- f!iifs cler Farbe, clen C i g n a *) {chon wnhrnuhrn, aitf die Beltimluu:lg der Electricitit zweicr an eitiancler geriebeiier Kirrper , beftritigt fich in Ver- fuoli 7 und S; -9 ut?d to; 2 1 und 2 2 ; 23 iind 2 4 ; 2.3 untt 26; 51 tint{ 5 2 ; 53 und 3 4 ; 35 und 56; 37 untl 58; 39 u n r I 4 0 ; 47 und $3; 53 uitcI.5~; 55 und 56. Dcr Iicirper, delfen Farbe die gering- fte Brechbarkeit hat, wird von zwei an einaticlcr geriebeiien Kiiryern irnmer pofitiv, der gar kein Licht zuriickfentlet, imtncr negativ.

Ausnahmen davon machen Verfuch 3 I tint132 ; 45 und 44; 45 untl 46, Statt clafs jecloch diefe Ausnahmen davon abfchrccken foIlteii hier eine beftimmte Regel 211 fiichcn, fiihren fie tielmehr h r a u f , dafs die Farbe hier wohl iiur als Zeichcn der chcmifchen Eigenfchaft, als Zeichen clcr $rib fsern ocler geringern Saiierftoff~nziehun~ dclfelben

*) MQi.c!l. Jkictoti; Tcurinenfis . Ann. 1765, p. 3 I feq. Cava l lo ' s ~h:!a~zd!unlp.. 1. Tb., S. 310.

Korpers, nich Herrn V o ig t,'s Theotie, *) all0 bier ntir in Verfuch 7 uncl S, 21 uiid 22, 25 und 26 etwas beweifel; kiinncn cla I i i n g c p ~ c!ic Ceber- einrtimmung in clen ubrigcn FdIzn nur zuf5lli,n fey. Aber click fo;volil, wie dle ilbrige Verf~iche beweifen, worsuf fchon Zltere Verfuctre fuhrlen, ") Jds von zwci an einmder geriebencn Kiirpern im- mer der dcm SluerftoGc nShrr verwaatlte negativ wertle; ein Gefetz, welchas bald, wie ich zeigen werde, durch das allgerneine Gefetz fiir olle Ele- ctricitiits - ErTeugung beltstigt und bericbtigt wirtl.

Man kennt bis jetzt nur zwei Arten der Entfte- hung der eltctrifchcn Entgegenfet zung : V e t inde- rung tier Lage und VerZriclerung der Nifcliung. Ob jeue nur wcgen cirier tl.imit verbuildeneil chemi- fclien Ver;?ntlzrung, ob diefe nur wegen rler tlamit verbuntleiien ljewegung wirlte, clariiber wirtl die Betrachtung des bcitlen Gemeinfchaftlichen Auf- fchlufs geben. Zuerft von tliefer.

Ein fehr wiclrtiger Verfuch ift die von V o l - t a ***) zuerft bcobrchtete 1.Iervorbringung der ne- gativen Electricitst durch das Kochen des Waff'ers

*) re n * s &'cries JourttnE dcr Pitfiqk, B, 111, s. tge.

**) C a v a l l o ' r Allrandlung, I. Theil, S. 11 bis 2 2 .

S c :I e I I i n g ' s Iaren zitr Phil . t ier .Vatiir, Leipzig l f y 7 , S. 56.

***) 1' 01 t a's Mcteorofogfihe Criefc. Leipis 1773, I. B., S. 257.

E 40 I in einem ifolirten Gefafse. Da9 Walk wird hier n i ck in feiner Mifcbung verjinclert, der Waffet- dainpf ift nuch 1,citer clw Electricitat; der Grgen- fatz finjet a110 nicIit zwifchen r!cm Wafertlarnpfe 3 und dem Gehfte, fotiikro z d c h e n ihnen uncl rfet umgebentlen Luft ftai t. Dafl’the 6ndet aber nicht h i t , fot?q!il &is CeEifs cias Waffer zerfetzt ; w n n dieles z. B. a u f t!in bis ziim GJiihen erhitttes Eifen gegoffen wircl. Das GeiZfs wircl hier, nacli S a u Ira- r 0’s ”} und V o I t a’s VerCucficn , pofi:iv - ele- ctrifch, wobei k h r wohl Jas enttvickelte Wafkr- ftoffgas einc entgegeogefetzte Electricitit haben Itann. Ueberhaupt hat man wahrgenomrnen, Jars bei der Entwickclung des WalferTtoffgas durch Siiaren d le r Art imrner pofitive Electricitat Clem GefHfse bleihe. ***) l’vlit jeiiem Verfuclie siclit iibereinrtirnnienrl fcheint leim erlten Anbliake eine andere Ueobachtung V 01 i a’s, ***,) Jars, wenn man Ziun untl Silber iluf eiiiem angefeuchteten Tuche einancler berilhren lflst, jenes Zeichen

*) Vergleiche T r a 11 es Beitmg zur Lchre von der Electricitiit , Ecrn 1786.

**) Saaff i ire’s Rcijkz , I!I. Band,’ S. 264 u. f.

h 4' 1

von negdtiver, dfefes von pafitiver Electricit& gieht. n'un wirdaber, nach F a b r o n i , *) A r c h und Andern , jenes oxydirt , woraus wenigftens fchon horvorgeht, dafs die Osyclation nicht die Electricitit beftirnmt. Koch bemerken wil*Electrici- tiit beim Feftwerden rler Chokolade, des Talgs, **) tles Schwefels, **') des eingedickten Terpenthin - Oehls****) u. c w.; und dafs wi r nu r bei diefen und einigen slidern Electricitzt auch nach clern Erkalten wahrneliinen, liegt allein daran , wcil iiur dieCe als Kichtleiter zu Electroplioren werden und die Ele- c tr i ci tat au f b e:va hr c 11.

So verfchiedcn auch aIIe cliefc Veianderungen r e p mogen , 10 fiiitlen wir clocli an aIIen Eine, a n den meiften fogar niir rtielc Veranderung , n3mlich IV'czrrne - Capacituts - AerLderutrg. Bei der Verwancl- l u n g cles Wafiers in Dampf wild die CVPrme- Ca- pacitzt des Waffers versruljei t. *****) Bei tlzm

c 4 2 3

Uebergiefsen des glillienden Eifens zwar auch, nur mufs man bedenken, clafs, Co weit das WaCIer diefes beriihrt, es zerfetzt wird untl dafs hier fich Eifen- Oxyd und Walferftoffgas zugleich hilclen , rlaf's die- fes ein Nichtleiter ift , uiid gr6kere Wiirtne - Capa- cit5ts-Vermehrung als clas Eif'en crhllt. ') Zben To wird die Warme- Capxitiit dcs in Siuren oxytlirten 311elalls, in Verhiiltnifs cIer Wirrne- Cap3cit.ts-Vcr- mehruog bei cler Verwandliing des Wdfers in Waf- fdtoffgas, nur wenig vermehrt. **) Das ift bci der Oxydation an der atmol'phiirifchen Luft nicht der Fall, alfo auch bei den Voltafchen VerCiichen mit verfchiedenen hletallen nicht, cla, riach Fa- broni ' s ***) und meinen Verfitchen, (Lielie An- merkang I,) hicr keiiie WaflerzerIetzung , fotitlcra cilie Zerletzung jciicr erfolgt. Werdurch wircl aber

C r a w f 0 r d Uetcr tkieri/che Wiirine , Leipzig r799, S. 381.

*) Nach C r a w lor d ift die Warma - Capacitiic des Eifens 0,12rZ9 des Eifen - Oxyds 0 , 2 5 0 0

des Walfers 1,000

dos Wderfroffgas 2 I,+OO

alfo die Zunahrne der WOrmc - Capacitst des Waf- rers vial grafser. Am ingefiihrten Ort9, s. 381 und 381 .

M) Nach C r a w f o r d vermehrt Iich zwar die Wiir- me- Capocitst aller Netalle durch die Orydation, aber fie tleiben doch all8 in den Zebnthcilen.

* u * ) Anncrkn der PIi?$l:, IV. B., s. 43 I.

die Wiirmc - Capacltiit del' Luft vermindert, des Zinnes vermehrt. *) Auch beini Fcftwerclen Jer Kiirper wird die Wlrme - Capacitiit vermindert. In allen diefen Rillen raurde der 'Kiirper, deflen IV" urme - Cupacicct in VerhuIcnqs e k e s onderlr vergriijierc Zrurdc, negativ - ; der , deJen Ihirme - Capacitczt in Yethiiltni/s eines andern vennindert wurde, pofttiv - electrijch.

Diefes Geretz wird uns auch bei den Erfahrun- gen ilber die, Jurcli Reibung erregte Electricitiit n k h t rerlafren. Wcnn yon zwei in aller F\iickfi.cht Slcichen Bindern eins erwiirmt, und dann beide an einander Serieben werden, lo wirtl tias erw5rmte negitiv.**) Wie ich nachher, (Anmerkung 2,) zei- gen werde, rlirnmp die Wlrme - Capacitst tlurcb Erwlrmung ab, air0 brachte auch hier, wo das Er- wGcrntere erltaltcte , &IS liilterc e r d r m t wurcle, die Warmc - Capacit its - Vergrukerung negative Ele- ctricitiit hervor. Dic ErwSrmung und tler Widcr- ftand der Friction beim Iteibcci find bei gleichen Kijrpern am rtiirkrten ; von c!ieCer Erfahrung wird

*) Nach C r I w f o r d ift die \\%me - Capacitiit des Ziniies OtO70+

des Ziiiii - Oxydt 0,0990 des Saoerftoffgas 4,1490

drs Stickgas It04 I4 drr atmofph:irifchen Luft 1#7900

Am angdtihrten Orte. **) G a r d i n i ~ c k a t i s dcccrqche Fr!icr, Dresdau

17939 s I f *

feit langer Zeit im Marchinen- Wefen Gebrauch’ge- macht: liingegen ilt die Electricitat beim Reiben gleicher lCiirper entwecler todt oder nut lehr fchwach. *) Die ftete Beriihrullg beim Rci!>en zweicr Kijrper bringt clie &irklie WSrnie hervor, (lie un:erbfochene 3criihrung die I!a”rkltt Elcctrici- t g t . Durcli das Zwilclrenkonimen eines osydirha- reo ICiirpers wirtl die \L’iirnie beim Reiteo verniiii- dert; **) ltarke EJcctricitlt kano beim Reiben nur hei der Anwenclung uiid Oxydatioq eines leicht oxydirbarcn Kijrpers erhalten wtrclec. Encilich ift auch clie Erwarrnung beirii Reiben in1 lufttltinnen Kaume, nach P i t t e t*s Verfirchen, ***) ftirlter, die Electricitat fehr lchwach. ***‘) Endlich zero Ztijrt Erwarmung die Electricifiit ; oicht Warme iiberhJllpt, fonrlern erzeugte W5rme durch dasRei- ben beim Electrifiren.

Aus allen dielen Gegenfiitzen geht hervor, dafs die Erwiirmung dirrcli Reibung eiii dem EJectriGren durch Reibung ganz eotgegengefetzter Prozefs fey.

*) W i 1 k t n * s PbyfiknliJcch - tnnthonntifche AufJit:e, G6:tingcn 1790, s. 58.

+*) Es ift .in fehr gcwabnlichcr Kunftgriff der Arbei. ter, das zu fiarke Erbitzen der Foilan durch auf- gcrtrichenes Oehl zu verbindern.

***) P i c t e t ’ s Vcrfuch iiber das Feccr , Tiibingen

***) v a n $1 a r u m’ E A51‘1nndhn; 6S:r das Elrc?ri/i-

1790, s. X9r.

rc.1, Gotha 1777, S. 57.

c 45 3 Nun iTt mit Ern*iirmun,o Capacitiits- Vermin&rung beider erwbrmter KGrper nothwendig verbunden ; all0 hahen &r 4chon hieratis Gruad, t u fchlieben, <tars beim Electriliren dds En:gegengefeiz:e, LIrarme - CzpacitPts-Vergr~rserung, tich Endet. Diefe Errtar- tung t h f c h t uiis auch nicht, wenn wir Actitung gebea, was auf dem Reibektiffen vorget1t.- wirtl ein leicht o::yclirbares hletdllgemifch, (Ziti[< -, Zinn - und Quecktlilber- rlrnalgama, gewiiliilich et- w a s osvclirt ,) tilit eioem kirl ier osyclirbaren l<ct-- per, ( thierifclies Fett ,) cter es v i i l l i ~ desoxvctirt, aufgeltrichen. Nich einiger Zeit, wenn Cie electrifirt werden , findet man es oxydirt, unrl die Electrici- tiit jit Puiserft fcchwach. Jetle Osydation vernichrt aber die' Wirme-Capacitiit; es ift alfo auch Iiier \yierIertim, \vie bei der durch ci~ernilche Verlocle. rungen crregten Electricitiit , Wirme- Capacitsts- Aenderung, negative Electricitst. Der \VSrme- Capacitiits- Vergrdkerung fteht eiiie Wirrne- Cap- citits- Vermhderung des desoxyriirten Kiirpers *) entgegen. **) Dieier iCt hier kein anderer als die Luft. Dieit: Electrifirung d~ Luft durch Desoxyddtion, oder vielmehr durcb W3rme - Capacitits- Vermin-

*) Vergleicbe die Bertimmungen C r a w f o r d ' t der Warme - Capacitat der atmofpbarifchen Luft , dco Sauerltoffgas u. I: w., vorher.

**) Es bedarf wold ktiner Erinnerung, dafs das obcn angefiihrte Cicf'ctz fur die Nshe der Vcrwandtfchafs turn Sauerlioffe unmittel bar hieraus folge.

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detung , zeigen uns v a n EI a r u HI’S Verfitche auf- fallelid, *) wo, nach wenigcn UtnclrehiittSen dcr Mdcliine, die Liift cles ganten S ~ J I P merkhar po- Gtiv - electrifch gewortlett war; auch beobachtete er, dafs die negative Electricitiit des negativen Leiters ungleicli fchwerer fch yerbreitete, da lie tlochgleicli ftark war: eirr Verfuch, der fehr flir meine Mei- nuns fiiricht. Aucli bin ich iibcrzeugt, clafs dasZu-

famnienclriicken cler Luft eberifalls yolitive Electri- citiit hervorbringt, ungeschtct ich keinc beftimmten Verfuche dafilr mfilhren kann, wenigfteiis fcheint mir nieine ErklPrung **) der negativen Electricit3t a n der Pltern iklarumfchen Electtifir- 31afcliine aur diefer Zul~mmettcfriiclturIg der Clem Glare atflisri- rcnden Luft im Queckfilber, noclt immer fefir \valir- fcheinlich. Fi e 3 d’s Verfuche, *’*) welche negative ElectricitSt in TreibbYufern iri der 3Zhc voii ,\lift- haufen, an deli Verfamm1ungsortc.n einer grofscn Zahl von Menfcheii zeigten, ftreiten nicht gcgen meine hleinuttg, denn hier gelit nicht blols eioe die Warme - Capacitat verntiriderncle Desosydation, alfo pofitive Electrilirung, vor Iich , fontfern auch Ver- binduog rnit Ibhlenfiiure, und befoiiders Vercliin-

c $7 3

ftung. *) Dds diefes letztere insbefondere (lie C'r- rach fey, heweifen die Treibhziifer , wo dic Luft-

giite Cclten fchIcch:er, oft fogar griifser ift, als in der AtniofphSre. - Die durcb tlas Elrctriliren E..:r- vorgebrachte pottive Luft legt fich 0x1 clie Glasfcbei- hen tter Marumfchen hlalchine, untl mxhL Gc pofitiv, bis lie ihiien durch ftiirkere Anziehung eot- riffen und fortgeleitct wirct. Zu dierern ganzen I'rozeffe \vurde eiii Kichtleitcr wrausgdctzt.

Vielleicht, c1;tfs jcinrnd hier nach einer genauern Ariteigc fragte, w a s die Leituiigsfiliigkeit cler liar- pcr beftimnie? Doch dazu mufs icb vorhcr rioch einige Erfaliruiigcu anfuhren. G n r d i n i **) f.intl, ' i d s lsnge wietlerhohltes Elcctrifiren die Winne- CJpacitGt cles QuecltGlbers vcrgrdsere; €I. J 11 c h ***) fJli EiIenfeil, clie i n eiiier lileifti!clicn Flafche ge- wefen w a r , I)eym Hcrausrichnlcn fchnell gliihen uncl Gch verkdken. Ferner betilerken wir , dafs 1,eitungsfiihigl;eit fiir E1zctrici:Zt niit Leitungsfii- Iiiglteit fur die WSrme in Verl,>ltnils fteht. Da nun,

1 1 nach M a y e r ' s Gefetz, **'? L : I = - : - A1 A nt a

jft , (wo A und u die Wdrme-Capacita'teo beteicli- Den;) to lieht man die Abhlnyigkeit der Ltituogs-

*) Die Menge ron Waffet, uomh die Luft dutch das Athmcn gcfchrr-fngert wird, iTt bekannt.

**> G J r d i n i Urbrr rlnr e!tctr!jiche Feiier, S. 59. ***) S c h c r e r 's .!orrmol der Cheinie, 11. B., S. 493. ****I M a y e r L'rber deli WiirintIti!.y, S. a j r .

C 48 I fj;kigkeit fitr Electricitlt von der WZrrne - Capaci- tst. IVjr bemcrkeu aufscrclern, dafs wir keine Lei- tu ngr,fghj skei t w ahr iiehm e n w ii r de 11, wen 11 es kein e Nichtleiter gsbe, tlals die Leittingsf3higkeit cines uncl clelfdben J<ijrpcrs nicht in VcrlJltnifs feincr JldlCe, fondern leiner Oberfliiche ftehe; *) eine Er- fahrung, fiir tleren (;caauiglicit uns zwei Oeohach- tcr, A c h a r ct **) untl C o 11 1 o m I ) , ”’*) bii tgen. Aus allem clem lifst iich folgern, dais a n der Oberflsclie des Leiters und cles Sichtleiters zwey entgegenge- fetzte Prozelfc, Warme - Capacitsts - Vergriifserung auf der Oberflache des einen, Wiirme- Capacil5ts- Vcrminclrrung anf dcr OberflSche des anrlcrn, vor- geken : ein Punkt, worauf die I?ebcriic’nt der Erfah- runsen uns fchon einigemalil zuriickfiihr~e.

Die Kiclitleituiig eines Kiirpcrs kann dfo auch ebcn fowohl durch die Crafsc tler iYiit*meleitung, als claclurch beltinlint werden, in wie fern !feine Oberfliiche die Wiirme- CapacitSt hndern kal!n, oh- na den Zufammeohaog des Ganzea zii ftiSrcn otter eine chemifchc Verinderung Jarin hervorzubringen.

Jenes

*) E t ik zu bedaiiern, dafs maa von diefer Erfahrung nicht allgemeinen Gebrauch mach:, fondern noch immer in manchen Gegenden Eifenbarrtn zu den Blitzableitcngen gehraucht.

**) Ac ha r d ’ 6 Snmmlucg phyjil:oL. und c h p . AbltoudL.. Berlin rfsr), S. 19.

*”*} Gren’s AVeues Journd derPkyJiX, IIi. B., S, 58.

I 49 I Jenes ift beim Glare tkberhaupt, dief'es beim be. feucliteten Glare *) nicht Jer-Fall , daher fie leitcr f ind Die Leitungsfiiliigkeit der Leiter wjrd folglich durch die Zerfttijrb.Irl<ejt cler Nichtlejtct befchriokt, uncl die entgegengefettten Eindriicke, die Herr Kot t u m **) und einige andere an den vom electrifchen Yunken durclibohrten Kijrpern wahrnehmen , find False cler vcrfchicdenen, aber al;f beiden Seiten geanderten WSrine - Capacitat. Eben to erltliirlich wird daraus der Herberrfche Ver- h c h , tier beirn Durctifchlagen des clectrifchen Fun- kens durch ein gl;t ausgekuclitcs Barometer L U f t entwickelte; *"*) dena wer weifs es nicht, dafs oh- me unvorfirhtige Bewegung auch aus [dem am belten ausgekochten Queckiiiber allniGhlig wieder Luft auf- ftejgt, und eia wietlerliohl tes Auskochen nothloeo- dig macht? Was dort langc Abwechfelung der Teniperatur thut, leiltet hier die fchnclle Capaci- tgts - Aenderung im Augenblicke. Dcr Schluls,,den Herr 54 e i d e ~f. a D D ****) daraus nlacht J ift &her unrichtig.

*) Anna!en der ~ I t y J k . I11 *&) Voigt's Nagasin, X. B., 3 St., S. 47. ***) Theoriae pliaeno?n. elect., Vindob. 1778, p 5r. ***a> Volljiiindigs Theorie der Electricitut, wien 1799,

0. 600. Auch die ubrigcn Verfuche ia Gacarteo, dieeinen marerialen Grundftoff der ElectricitAt, cnd %war den S.wtrftoff irn3 W9rmehff, (i I. O., S. 1.~9.)

beweifen fo:len, kdnnen dies nicht l+if!eii, weil keinc Gasart von IVdfer befreict wit) de.

S. 19.

AonJ. d.Phyfik. 5. 8, I. S k D

E 5 0 I Da nun die Veranderung der W i r m e - Capacitat,

(clurch Errv5rrnung,) im chemifchen Prozellk fo gro-. fse Verifiderungen hervorbringt, clurch Electrifi- r u n g die Wiirme- Capacitat veriindeft wird ; fo 1irst es fich Ieicht vorherfehen, dafs die Electricitzt R i r - kungen hervorbringen w i d , die fonlt niir bei fehr verinclerter Temperatur *) vorgeheo. Als Ih i fp ie l will ich nur die Verwancllung der atmofphariTcllen Luf t in SalpeterFiure und Stickgas, die Verkalliung u n d fieduction**) d e r Metalle anfiihren. So wic alfo clurch die vom Reiben hervorgebrachte Erwirrnuag die Oxydation des Amalgama angefangen hat, ilt &efe tich MbTt Quelle der enrftehenrien Oxyrlation, \Varme - Capacitiits -Vergrofserung untl Electricitiit, gewefen.

4 \Vir miiffen einriiumen , dafs ohne einen Nicht- leiter, (ocler, was einerlei ift , fchlechten Leiter,) Electricitiit weder entftehen, noch die entftande- n e wahrgenommen werden kijnne. Wollen wir n n n , nach dem Spracligebrauche, eine Verbin- dung von Leitern eine Kette nennen, fo konnen dieie Leiter keine electrifche Gegenfetzung gegen einancler haben. Das Erfordernik ift daher Unter- brechung derlelben, Es kann daher die Electrici-

*) Es ware hier am unrechten Orte, alle Abhandlun. gtn uber den Einflurs der Temperatur aufchemifche Vzrwandtkhsft anzufiihrcn ; eine neue hat G u y - t o n dzm EationalinCtitute vorgelegt.

*+) iM D r u m ' S 3rfikr . der Efecfr . , I. Heft, S. 37, IL., S . 1.3-22 u. r. w.

tat ollgemein iucn rls If'irkung in ciner untcrbro- clterrrn K m r lecrachtrt i o e r d w ; eine Ao fcht, wo-

durch die ,oalvartij&lien Erfihcirrrtngcrt ') in ihre SphSre fillen , und beitle gcgetifeit ig ficli der Gefe- b e erfreuen werden, denm jede einzela fich unter- worfen findet. Ich glauhc ddurch mcineir Gesen- f r ~ i vollftbdig ins Augegefdst zu hiben : ob main Blick Gcli bei cliefer weiten Ausficht nicht verirrt hat ; mc3gea andere entfchciclcn. Ftir ietzt bleibt mir wenigftetis ein iuch in Rtickficht rnderer Theile der Er'dtutwif~etIfchafl harhlt wichtigcs Relultat, dds die ElectricitSt keine Materie als Grundlio/.at~~uieei/cn

habe, fotitlern dais fie, our in einem gewiffen Vcr- brltniffe der Kiirper gegen eioander gagriintlet , nie der @irkus filveftris der Chemie werden kiinne, den tler gtiltreichfte Phyhket unfret R'ation Jarin ah nd end be will komm t t. ")

*) Wenn man bti diefen Evfcheinunecn ron eioerge- fchloflencn Kette fpricht , To ift drs cigeiitlich n u r ein cingefilhrter , abrr kain richtiger Sprachge- brauch; welchcs am bcftea V o l t 8 ' ~ , Yrrfucltc iibcr

die ocr/chiedeae Elcrtricitiit vcrfihicdener hlcrollr, (Gtrn 'r Neuer Journal. IV. B., s. 118,) bewei. fen.

**) Anndcn kr ChyJk, IL B.9 S. X s f .

D 2

A 11 m e r k u n ge n. A. Yer,&che iiber die IVirkung der Kettenverbindung

or! f die Bejkhlerrriiginxg des chemijcherr Prozefles.

1 . Die tt'irkung dcr Bcrilhrung rcrfcchicdener ICijr- per aiif ihrc Oxyclation linclet auch bri Sichtleitcrn, dic Wirl<ung der Kettenverbiodung nur zwirchen Leitero dcrElectricitlt ftatt. - Aus dem A/chi/i.hen, vom Ilerrn von H u in b o 1 (1 t *) beftdtigten, Verfuche iiber die Oxyd3tion des Ziolts auf dem Glafe, fchien (13s Gegentheil des erftern hervortugelielt. Zur Prilfung legte ich eine Stange Schwefef a u f einen ftarken , yolirten Eifendraht ; einen zweiten Dralit init eincm gleichcn Stiicke Schwefel, tluch ohne dds rich beide beruhrten, in ein anderes G h s : bei- de fetzte ich eioer rniiljigen Erwarmung 311s. N a c h einiger Zeit war das Eifen im erften Glare gant niit fchw3rtern Eilen- Oxyd iibertogen, clds Cch nltr an der eineo Seite, aber wenig mit Clem Schwefel veI- bunclen hatte. Wenn ich dagcgen Schwefel in tlie Kette *.) brachte, war lie vollig unwirktrn. Dicfer oxydireoclen #raft des Schwefcls fchreibe ich auc l~ dic rcitcode Wirkung auf das Keiinen des Saainens zu, welche Herr oon H u m b o l d t ,*) beobachtete.

*> Ueber die qerei:tc Murkrl - und NervetfaJk, 'I. Tb,,

* I ) Voa ihrcm Erfioder, Hcrrn R i t t e r, bclchriebeo,

*#+) Aphnristneii atis dcr chcnitji.heri l'h)$olo~ie der Pflon-

s. +72 -474.

A n e a k n drr P h j f i k , 11. B., s. 80.

ccn , Lcipz. 1794, S. 77,

c 53 3 2. Die Wirkung des Schwefels in der Eefcirdc-

rung tler Oxydation fielit ill Vcrhb1tn:is mit 4e:ner Verwantlfchaft gegen Jas Metdl. - A u f 6i Ic n, QueckClber und Zink hgtc ich Schwefelf'taiigcn, fiLcrgofs: Ge mit LVaffer, UIJCI brachte alle in einegIei- che Temperatur ; dielelhen hletallelegte ich einzeln in drei andere mit Warner gefilllte Clifer. IVacb gleb cher Zeit war das Eilen vie1 ltiirker als in diefen, das O_ueckWber etwas mehr, das 2 i o k gar nicht mebr als in diefen verkalki.

3. Auch die Kettenverbindung bedarf zur ft;ir* kern Oxydation im Walftr, die Gegcnwart der at- mofphPrikhen Luft.- F a b t o n i *) bcmerkte die Kothweodigkeit ihrer Gegenwart in den Beriih- rungsrerftichen. Urn zu verfiicheu, ob ddfelbe auch i n den Eettenverbiodcngen ftatl fsntle, hetleckte ich die OberSiclie des Walfers c I w cincn init Oelil, die andere blieb frei. Kiir bei der lctttern konnte ich verftiirlttf: Oxydation bemerkeo. Icb balte diet

*) A n n n h der PAyfik, 1v. B., s. 431. Zu s. 433 mu& ich noch bemerken, drrs P r o u f t cine niedrige Oxydation des Rupferr mit 0,17 Sauerftoff berncrkte, welche tetraedrifche weiTse Kryftalle litferte, die am Lichte riolett wurden. (S c h c r e r 's .Journal. IV. R, S. 19r.) Sie uaterfcheiden fich alfo wobl durch Farbe und Kryftallibtion; abet man mufs beden- ken, wie bei der fehr zu rermuthenden Kleinheit der Fabronifchcn Kryltalte die Krpftailifa?ion nicht genau befiimtnt , und die Farbe durcb Licbt nocb weitrr abgtandcrt wcrden konnte.

c 54 J

far eine neue Beftztigung rneinet Vermuthung ilber die Wirkung des Waffers in den Verfuchen der Ed- home. Die Wirkiing der Gegenwart der Luft zeigte Gch mir auch bei der Auflafung des Zinks in Quccldlber. Zwei gleiche Glasriihren die auf Queckfilber ftanden, worauf Zinkftongen lagen, ivurclen iii i t W d k r gefiillt; Oie eine war iiber dem W 3 k zugehlaren, tlic anderc offen. Da nun Oxydation die :\ntalgamation verhintlert , To hatts fich irr tlrni ~erfchloffencn Gefafse noch einmahl fo vie1 Zink aufgeliift, 01s in dern andern.

4. Auch bei der Berilhrung mit Luft wirkt das Oxyd eines Metalles von gcringeret Anziehung zum Sauerftoffe, oxydirend auf die Berahrungs-, wie auf die Kettenverluche. - Fa b r o n i *) fand diefe Wir- liungniir beim A t d ~ h l ~ f f e cler Luft. Ichlegtefchwar- Zen, oft ausgewafchenen Silbei-kalk in zwei Gl5fer: in dds eine brachte ich eine Kettenverbindung aus Eifen und Ziok; i n das andrre beide Metalle, aber ohne Verbindung; in ein drittes Glas brachte ich ebenfalls jene Kettenverbinclung ; in ein viertes die Metalle getreont: alle vier wiirden mit Waffer ge- fullt. Kein Vcrfuch kann gefchickter feyn, die Wirkungen der Kettenverbindungen dartuthun, ale tliefer. In dem erlten Glafe war faft dle ganteober- fl5che wie ein Stern mit Zink-Oxyd bedeckt, auch war vicl auf den Bodcn des Gefiifsesgefalleii; es war vie1 nicEr Zinkkalk, a h in allen ilbrigen erzeiigt,

I: 5 5 1

such in dem zweiten hatte fich melir als im vicrten gebildet. o b der Silberkalk wirklich Zuni Tlieil entfauerftc.fft wcrde , kann ich wegm cler Verrni- fchung mi t Zinkkallte nicht eritklieiilen. Das Hornfilber fchien mehr reducirt darl1.irch. Eben diefe Erfc3eiiiungen zeigtcn mir auch die Beruh- r ii n g sv e r Cii c 11 e.

5. Die Rettenverbindung und die Eeruhrung wirken niclit nur oxydirend au f das oxydirharere hle- tall, fondern fie verliindern auch die Oxydation des weniger oxydirbaren. - Ich hatte fchon oinigernald bemerkt , dafs in den Kettenverbindungen aus Eifen und Zink jeaes weniger als bei der Trennung ver- kalkt werde, und bemulite mich daher, diefen Unterfchied noch fichtbarer zn maclien, Dies ge- lang rnir auf mehrerc Art. Zuerft in Glaferr?, wor- in Silberkalk lag. Koch befier, wenn ich ftatt des Wafiers falpeterfaure Silberauflijfuns init vieleni Ueberfchuife an S;iare nalirn. Eaclidern ich beide, iowohl die Kette, als die heiden einzelnen RIetalIe, gleiche Zeiten hatte auflofeu IaITen , wobei ich in der Stiirke des Aufbrwfens keinen fehr merkliclcen Unterfchied wahroahni, wdr die Fliiiiigkeit der Ket- t e griin , clie letzterc gelb , das Eilen hatte folglich in der Kette einen geringern Grad cler Oxydation angenommen. Auch fchien es mir, als wenn Gch bei der Reduction dcs Kupfers aus der Verbindung mit Schwefelfaure duich Eifen und Zink mehr Kupfer an das:Zitik in der Kette, als an das einzelne Zink ongefetzt, aber weniger Kupfer an das Eifen in der

Kette, els an drs einzelneEifen angefettt habe; doch waren diefe Uiiterfchiede nicht fo grok, dais fie DiCht auch durch tufallige UrnftSnde kitten hcrvora gebracht werden Iconnen. Auf die ftarkere Oxvda- tion des oxydirbarern Metallcs wirkt die Kettmwr- bindung ebenfalls Itark. Ich Icgtc Eifen uod Zin?c verbunden in fdlzichtesaure und auchgetrennt in ein aiicteres GefSfs. Die 1iettenverl)indung fchieo et- \Y;)s ftiirkcr au€ztuhrauCen. Nach einer Stunde fchwamm eine Menge fchwarzen unvollkornmnen Zink- Oxyds in den andern, aber in diefem nur feht wenig, uod felbft clas war grau.

Einen ariffollentlcn Er€olg hatte auch der Ver- ftich,als ich in zwei Glafer voll gefatiiyten fchwefel- tureoEifens, in das eine Kupfer uncl Eifen verbun- den, in das andere getrennt Ctelltc. Beide felzte ich in gleiche WSrrne. iind 31s ich he nach einigem Stun- deo betrachtete,war das Kupfer in dar Verbindung, fo weit es in der FliiCfigkd ftand , fchwarz, das an- dere gelh iihertogen, wf dem Cotlea beider Gcfa- fse lag vie1 gelber Eifeoltalk. Am andern .Ilorgen, nacbdem beide der Luft ausgefettt gewefen waren, war jenes an der Oberlliiche ebeofalls gelb gewor- den, und vcrhielt Gch, fo wie diefer, gant \vie Ej- ieiikalk. Dies wiclerfpricht fcheinbsr clem Verfu- clie tnit cler Salzfiiure, detm ouch hier hatte hch das oxydirbarerc !Vetit11 in cler Verbindung in ein OXY- cluleverwaiiclelt ; sber dirfer~~icierfpruch\erfcl,\vvin. det, intleni die Schwefclfiiurc hier gekttigt wjr, eigeatlich 3lfo nicht mehr Oxyclule aufnehmen kono-

tc. Auffdlend ift abet die Erfcheinung, dafs fich das E i h -,Oxydule auf das Kupfer abgefetzt htttc. *) Noch will ich eine Erfahrung, aber iiicht filr ganz ausgemacht, anfiihren, tla ich fie zwat ijfter, abet nicfit irnmeimachte. Zwei krumm gebogene Metall- drshte , (gewahhlich Eifen oder Zink,) glekher Ar t , Iagen mit ibrem einen Schenkel in einem. mit Waifer gefiillten GIde, mit tlcm andern der eine in Schwefelliiu;e, der andcre in koblenfaurem Kali. Alle drei Glifer fiaoden einige Zeit auf dem Ofen, und faft immer war der Dralit, defkn anderer Schen- kel in S u r e lag, zucrft oxjdirt uod litirker.

B. Erk~aterungen aus der tVci?metehre. Die Anfcht der Warme als Ausdehnuag, von der icli khan nichrercmahl Gebrauch gemacbt habe, * ) beclarf einer Rechtfertigung, da fie von den 'gewviihn- lichen Vorftellu~gcn von \.iTdrmeftoff, 11s blaterie, oder von Bewegung, PIS Urfach J e r Wirme, ganz abweicht. Ich will fie, wenn gleich noch unvoll- ftanttig , hier zur I'riifung rorlegeo.

I . Wir haben, wie durch die Bemiihttngcn meh- refer Phyfiker erwiefen, keizien Grund, eine befon- &re Miterie als Udach der Warme onzunehrnen; entweder alie Materie ilt Wiirmertoff, oder es giebt

*) Es rtiht tch dieres rielleicht an R u m for d *s Be- rncrkungen uber Wahlrcrwmdrfchaft , Annnlen drr Phyfik , 11. B., S. t f 8 .

**) ' l ' ! :eorie tier electrilthen Er/heinunp.v, s. 93.

gar Itcinco. Eben fo wenig Grund habcn wir, wcnn gleich ErwLrmung mi t Bewegung brgleitct ift, das IVefen der Warme in Bewegung zu Ietten. Ausdeh- nung ift clas einrige, allgemeioe , die ErwZrmung begleitcnde Merkmahl. Wit haoeo alfo allen Grund, diefc als UrfJch cler Empfndung antuoehmen. AIIS- dehnuiig in clicfein Sinoe hedeutet zundchft nur Ver- grijiserung der Raunieserfiillung. Betrachten wir aber, tlals wir gJr keinen Grund haben , ein Auf- hiiren, eine Grente lcler Zufammenziehung durch Erk j l t 11 iig an tune hm en, (ei o en a bIo111 ten N ti I I . Pu 11 k t des Thermometers;) lo tritt hier Ausdehnuog auch in kine antlere Betleurutig,als fiatimeserfiillu~~g. Er- wirmung uod Erk;iltuiiS liiefsen clanii weiier nichts, 11s grijfsue oder getiiil;cre Freiheit der Krvf t , die den Haurn erfiillt. Die abfolute w3rm$nde liraft ftebt claher in Jemfelben Vcrhsltniffe , wie die trei- heit tler den Haurn erfullenden : h a f t . Diefe vcr- hilt lich umgekehrt, wie die Sefchriinkung oder wie die Dichtigkeiten; alfo, bei gleichen & ! a h , wie die Volumina, bii gleichem Volumen, umgekehrt .\vie die Mallen. Die Griifse der Kraft, (die sldo- l u t e Capacit5t,> die clatu rrfordert wird, eine Mar- fe in verfcliietleae Volumina austudebnen, wird fich aus Grilnden, deren Entwickelung hier zu weit filh- reit wilrde, umgekehrt wie die Volumina verhal- ten; ') daher ift Jer Zulammenhang rwilcheo dcr fpecifilcbeo Capacitat uod der Ausdehnung der

C

Itdrper durch gleiche kkirlich.

5 9 I Temp era t urhderuagen er-

2. Aus diefern folgt , dafs clie 'rempetotur tinct

Capacita't im umgekehrten Verhaltdfe ftehen, dafs es 'eben fo vielc Urfachen der Erwfrmuog uod Er- kaltung, ols der Aenderunsen der Capacitat u n d aherhaupt Aendefungen des Verhjiltniffes der Kraf- te giebt, alfo entweder durch chemrche Verbindun- gen der hlaterien, (die Abhgngigkeit dcr fpecififchen Warme - CapacitSt von der chemifchen Befchaffen- heit ift belcaiint,) oder durch Einwirkung auf einan- der in clie Ferne.

3. Durch chemifche Verbindungen k h n e n die beideo Kbrper entweder oeriindert oder nicht ver- iiollert werden ; im erftern Falle waren lie verfchie- den, im letztern voii Einer Art.

4. Wir wollen den zweiten Fall, wenn Kbrper gleicher Art, (die tic11 chemifch verbinden,) aber von verfchiederter Tempcratur mit einander vermifcht werden, zuerft betrachtcn. Die Temperatur der Kijrpers A fey t , fein Volumen v , feine Maffe m, fein fpecifilches Gewicht s. Die Temperatur cles Kbrpers B fey t', feein Volumen v ' , rein fpecififclrcc Gewicht s. Sach dein I , verhielt fich', bei gleichern Volumen, t : d=m' : m,dfo hier,wo jecfer eiozelne Kijtper in dem ganzen Raume von 2, + d verbreitet

m t ift, r n ' + r n : n t = t : - - und ni' + m : m'= t'

n1' + m

m' c' * -- , aUo clie genieinfchaftliche Tempcratur . m'+m

. So find wir zu dem Richmann- m t $. m'i' &" - m' + m

- fchen Gefetze gekommen, ohne, wie er, hlofs hypo- thetjfcli anzunehmen , die Temperaturen verhiel tea t c h umgekehrt, wie die Mallen.*) Aber aus der Ableitting fehen wir attch, clak es nur fiir Verini- ichungen gilt, wo iccle der eiiitclnen lllaflen jetzt jn dem ganzen Ramie verbreitct, aber nicht fur Mengiingen , eben lo wenig fiir VerrnifchtinSco, wodurch die chemikhe Berchaffcnheit gehclert wird.

5. Der: erlie Fall, odcr die Aufgabc, wie vie1 WSrme bei der Verbindun~'verlchiedensrti~er K3r- per entltehe, ilt nocli kcinem Gefette unterworfen; wahrfcheinlicb w i d Iiicr tler Ktjrper eiiien eben fo goisen Tempera tiit - Ucberfcliufs ode, Emiadri- gung zeigen, als trfordcrt wunle, ilin- von dem beohachtelen zu dem berechneten fpecitifchcn Ge- wicbtc t~ briogen. Doch fehlt es zur Prirfung an den niithigen Erfahrungea.

6. Die zweite Hauptaufgabe, iiber die Erwit- mung ohne blifchlins, kheint lcliwieriger: fie hat auch die nieiften Hypothefen erzeugt; die n5here Betraclttung Iiellet Ge iodelfen leiclit a d . Ge- wtihnlich bat nian das Gleichgewiclit der Warme als ausgernacht, als gegeben bemchtet, und die Ur. faclie cler Stiirung, es fey durch Erwirmung oder Erk5ltiing aufgelucht. Richtiger fcheint indeuen

*) .'+!or.. Cotnaxnt. Acad. Petrop., T. I, p; 11.

der entgesengef'etzte Weg, da, der ftete Weclifel in der Matcric Sqehen , erfc die Urfache des Gleich- gewichts aufgefucllt werden mufs. Wir finden die- fes Gleichgewicht iiherhaupt nur felten, uritl nitr t ta , wo weder Vcrhderungen cler Lage noch der ~Iifcliungvorgelien; nothwendig if't cliefe Eeclinguns, \veil cur untcr tliefen Unifthlen die Einwicltuni tier Kurper auf einsnder fich nicht 5nclerii kann. 1)adurch ift die durch Reihui:g iiad durch cbenii- fciie Verhincliingen hervor@mclitc Erwirrnung e r tv i efen.

7. M a n hat in die Wjirmelehre den BeSriff von Cap'citiit oder fpecififcher Wsrnie eingefiihrt, ( (lie bier von dem eben ansegebenen Degriffe der nbfolu- ten Capacit5t aucli dttrch clcii Heifatz cles fpecififciieti unterfcliieclcri wertleii kiiniite,) tint1 beteichnet (la- diirch clas VerbJltnifs zweier glciclr fcliwerer Kdrper von gleicher Temperatur aui'eineii (kitten von unglei- cher Temperatur, urn cliefe auf die Temperatur des letztern zii bringen, oder, wie cs aitch ausgetlruckt XvercIen kann, (lie verhahnifsrnd3gen Qiisntitiken freien WSrmeftoffs, die in zwei liorpern von glei- cllen Malfen unt l Temperaturen, aber verkhiedener Qualitst, enthalten lind. ") Es bicten clie Erfahrun- geo, fo llnbef'timmt fie auch feyn mugen, vie1 Merk- w i i r d i y s , befonllers in Rilckficht tles chemifchen Vcrh21tnifk.s dsr ; iiur ift es zu bedauern, dals den

*) M a y e r Ueber den J;'titw:eft#, Edaagca 1791,

s+ .47*

Beifsigften Beobxhtern derfclben , wie W i I k e, C r a w f o r d , 1Cirwon u. a., in cler Ucherzeu- gung , Ge fey hcCtSndig, i t i welche Materie dcr zu unterfuchentle Iciirper eingetaucht wurde, fobald nur die Capacitiit tliefer gegcn den zur Einheit an-

genommenen Stofs beftimmt fey, tliefe Unterfuchun- gen nicht weiter ousgedehnt hibea. Dcr Craw- fordlche *) Beweis, daf. die \.Vkrme-Cayacit~t ei- neS Stoffes, fo laoge er reinen Zuftanrl nicht cindert, gleich fey, gilt nur filr die niit der Vermifcliung @chartiger KGrper angeftellten Verfuche und nur in Rockficht der Unempfindlichkeit unlrer Inftrll- mente. Wir falien, (0 . I,) 1.dafs 6ch die lirsft, (lie +cIie Temperatur - Aenrlerungeii in cIetnlhII,r11 Kijrpcr hervorbringen folltc, ( fo Jange tliefer f h l C j 1

Zuftand nicht geiinclert,) im umgekehrten VerIiilt- niffe der Voluminum, in welche tliekr 6ch dehnt, ftehcn mdffe. Nun hetriigt, nach I-Ierrn S c h m i d t ’ s **) Verfucben, die Ausdehnung ties WaClers von 15 bis 48’ Reaum. O,O I 52s ; wie wiircle tch diefe Capscitits- Aenderung bei unfern jetLiyen Verfucben, wo es felbft auf Zehntheile eben nich t ankommf , wahrnebmen laffen? Firr die :\!en,oun- gen verfchiertener Stoffe zeigt auch die Erfahrung, dafs die Capacitat veranderlich fey. C r a w f 0 r CI s

*) C r a w f o t d Uebcr thieriJ3e WZnnc, s. 45 bit 54. Ma p a r Uebcr den Wurmefioff. s. 50.

*,> Gren’r h’eues JournaL. 1, s. a t f a

wietlerholter Verfuch *) bewies, clafs die kalr machende Iiraft dcr er1;altctcn Blechfliictie ftarker g e t d e n afs die \vmn machende der wiirmern, Eben To jft uoter 15 Reihen tler Willtelchen *') Verfuche nur Ein, *") und zwar ein Cehr abwei- chender Verfuch, hi welcliem das 3laxirnum der CJplCitSt ~ J S hiec nach der Tdmprratur der Fiiil- figkeit beurtheilt wird, nicht auf diehihere Tern- perjtur des etw5rmten IZdrpers gefal!en wire; ein ficheres Zeichen, da die FlufGgkeit Ccti ftirker aiisclehnt P I S tler fefte Kiirper, d& in tliefe Tem- peratur fie zu orheben, verhiiltnifsmilsig weniger Wgrrne erfordert wircl, afs in die nieclrrgere. Auch die beiden Verfuche C r a \ v f o r t l ' s *'") mit ICallc und Alkollol, (dis fpccihfche Gewiclit war o,yD er war folglicn fcllr ivalkrfrci itntl tlaher leine che- mifclie Wirkuag feht geririge, ) war von grcifserer Erwiirmung al4: bei der Lohern Tcrnperatur. Uei clen ilbrigeii Verluchen ift entwecler eine chen&-he Wifkung miiglirh, oder es f i i l c l die UinftSntle nicht gleich. Man Geht claraus, (tars nur dieier einzigi Verfuch von ihm angeftellt wiirde, woraus man fcliliefsen konnte ob clic Cspacitat befriindig fey, dds die CapacitSit durch ErWikInUng, fo hose

*) Am rngcfiihrtcn Orte, S. 32.

**) Y. c r c I1 's Newjte Entdeckicngen in der Chcmie,

a**) Die neunte Reibe, S. 181.

****I Am aagefiihrtcn Orte, S. 2 3 0 .

X. Th., S. 163 bis 201.

C. Ueber die Ausdehnung des IV.//Prs in der ZVtihe des Gtf..ierpunkres.

( Zwcilcl geeen die hisher angcliihrten Bcweifc diefer Ausdehnung. Sichcrc Mcthode. drrilber t i t entkheidcn. Dar Wafler khc io t ficli, je niher .I dem Gefrierpurikce kOmmC, immer mebr zu oxydirrn.)

E i n e Ausnihme ron cler fonft allgeinein beftitigten Regel, dafs durch Erwlrmung die Kiirper at! jge- &hot wetden, glaubt man in der von 31 a i r J n, cl e L a c *) und , ( u m nur der neueften geoatieften Verfuche zu erw5hneii.) auch von G i l p i n , **) S c h m i d t -*) uncl L e f e v r e - G u i n e a u "'3 beobachteten Ausdehnung unter 4' Reaumur.

0) UnterjZcchunqen Cber die Almojjdtiire, I. Tb., S. 4 ;~ .

**) G r 8 o *S Neuer Journal.. 11. B., S. 374.

***) Lben daJelt~t , 1. B., S. 128.

a***; Journ. de Phyj., T. VI, p. t69,

zu finden. Aber ich hibe Grund, theils die Soche felbft ooch nicht f ib ganz ausgemaclit zu halten, theiln, wenigftens fo, \vie lie vorgeCtellt w i d , d j r jn zu zweifeI,n, weil die Verhche aitch eiaer anderri Erltlarung fihig tinct.

M3n Ilot.dieles Gefett fowohl tl~ircli Waffer, J ~ s fn eioe Thermometer - liugel und YIcilrre cingc- fchloffea, (wie d c Lac,) 11s aiicli Jurch Ailfiu- chung des fpecifilcllen Gervichts, ( wic 3 c Ii m i d t untt L e f i v r e - C u i n e a u , ) bckitist; aber k6nnte nicht diefe Abweichung in heiden Fallen, ( d a beidle Inftrumente doch our den ~nterfcliiecl tler Austleh- nung beider durch gleiclie Grade der Wirme ange- ben ,) aus der Zufammenziehung des Glares e r k k r t werden , die vielleicht f d t gleiclifih-mig fort&, wenn jene immer mebr atmimmt? Es w i r e in dielem Fdle eine Shaliche Tiiulchung, \vie c[as an- f;?lnglicIie Fallen der Tbermometcr mit Itarken Ku- geln, wenn man mau lie in eine hcifsc Fldfligkeit bringt. 7

Diefen Zweifeln auszuweichen, glaube ich djs folgencle einf'ichc Wcrbteug fehr gefchickt. Es befteht, (Taf. I, Fig. 5,) 31:s twei h k e n Tbermomc- ter-Rijhrea, a6 und E d , von c h i e n jeiic 5 Fufs, diefe ungefiihr 1 F U ~ F Llngc hat, untl (lurch ein weites GefSs, in ddfen Botlen Jiefe, in deffcn Hi;. be jene eiatritt, verbunden hid. Die Rdjhre a6

jft mit Wdfer, c d niit QueckGlher gefiillt, c i ift ,lie Grcnze zwifchen clem Queckfilber und (Ieln \\.'affer irn Gefifse, uncl kann, Ja das Gef2s tveit jlt , als h e l k d i g angenominen werden. Die fpeci- filchen Gewichtc werden lich &her utngeliehrt ver- halten, Gie die Hiihen cles Wdfers untl QueckfiI- bers e n : i m . Durch Eintauchen in eine I!clie FliiIGgkeit und Beobacbtuitg tles 'Thermomeiers darin wircl man, nach vorhergegangener Unterfu- chung des f'pecififchen Gewichts des Quecklilhcrs bei 0' Reaum. , beltimmen kdnnen, ob (13s Waffer von 4' Keaum. ab lich wieder ausclchnc. Herr S t o p 1) a II i hatte f a r mich ein ljlches InftruoienL: fehr gefcliickt ausgefuhrt; clurch einen unangench- men &fall fiillte fch aber tlie Rohre a b a n nieh- Tern Stellen mit Unreinigkeiten, und- machte mir filr jetzt <lie Anftellung der Verftichc untnijglicli. Erfrculich wiircle mir es I'eyn, wenn cin Natiirfor- fcher, cter d a m Gelegenhcit untl hlufse h t t e , recllt bjltl diel'e Uoterhchung, die in yhyfikdifcher I-Iin- ijcht f'owolil, wie aiich fiir das metrilche Syftem der Franzofen wichtig ift, beendigte.

Schon IS i c 11 o 1 io n fcheint tlie Uotulfinglich- keit der bisherigen Ueweife far die Ausdehoung ties Waflers in der Kiihe des Gefrierpunktes gefiihlt ztt

habrn; wenigfteiis hg t er, dafs clie Runifordfche Erfahrung *) mit den1 Talge, tier 6ch kugelfiirmig erhebt , I'titt lich 211 leriken, ihm tler einzigc Gchere

Beweis dafirr fey. Diefer Verfuch fcheint aber weit leichter aus der allgeniein gefunclenen TropFcnbil- dung der Flijffigkeiten in Stoffen, gegen d i e fie we- aiger Anziehung als unter fich zeigen, abgeleitet werden zu konnen.

Ich fagte, dafs, wenn ich auch die Sache anneh- me, ich wenighens zweifle, ob fie ganz fo fey, wie man Ge vorlttellt. Das Waffer fcheint n5imJich

beim Erw3rmen vom Gefrier- bis zum Siedepnnkte nicht ein untl derCe!be Stoff zu bleiben, fondern jrr

feiner Mdchung Gch ununterbrochen zu Indern ; und eben dieie VerSnderliclikeit feiner Wi fcch~~g , die fe w a hr fch ei n 1 i c h z u n e hm e n d e 0 x y g en a ti o n b is zum Gefrierpunkte herab, ift es, die es zu der Z ~ ~ i f c h e n r o l l e bei Oxydationen und Desoxydatio- nen, (nach den Verlucheii der F u l h a m e *) und R u m f o r d ’ s , ) **) eignet.

Die Luft, welche wir durch Kochen aus dem \raffer entwickeln, ki l t Her r v o n Humbold t***) far eingemengt. Aber welchen Grund haben wir, fie nicht for chemifch damit verbunclen zu halten? EeRnt e r doch auch das Sc%neewaffer”*’*) oxyge-

*> F u 1 h am e Ueber die Wiederlzerftelliing der Metalle, Gottingen 1798. Doch mufs man bei ihren Ver- fuchen den wichtigen Grundfatz nicht vergeffen : Corpora non ayunt ~ z i J Joluta.

**) S c h e r e r ’ s .lozrrnnl der Chemie, 11. B., S . 1.1.

***) Veber die untcrirdrfihcn Gnsnrten , s. 4 f . a***) Veber die cherniJihe 2 erlcgung des Lu f t h q e s , 5. 164.

E 2

I 6% 3 nirt, und erkennt doch auch nitr durch diefelben fiIittP1, \vie dort, die Cute der daraus entwjckclten Luft. J ia iliefe Verbinduns Librigens vollkommen den Charakter der Homogenit.it hat, fo kann jch es auch nicht antlers, als eine chemifche l'erbjn- clung nennen. S u n findcn wir , clars (tie Luft, ails erwarmtem Waffer entwickelt , Itickgosrcich , ') dieLuft atis dem vorher fehr erkalteten und nun er- wsrmten Waffer oxygenreich **) ift; was kjiln

man anders fchliefsen,als: dafs Gch imletztern [;aJle mehr Oxygen damit verbunden hat? Ich flilltezwei C;]s(er rnit detnfelben WJ&r von 12' Reaum., und fperrte t e in zwei verfchicdenen Schalen rnit QLteclc- filber. Die eine Schale fetzte ich in die &Its; ihre Temyeratur wurde bis zu oo Reaum. ernicdrjgt; such hatte Gch etwas Eis gebildet. Die andere be- hielt die 'remperatur 1 lots fieaum. Niin brachte jch in beicle gleich vie1 clerklben hellen Aufl"luog des fcbwefelfauren Eifens. Ia der ivarmen fie1 fo- gleich ein ftarker Kiederfchlag zu Eoden ; in tlcr kalten blieb die Auflcjfnng gelblich, ohne NiecIer- fchlag, bis fie erwirmt wurcle. Herr J'uch ***) belnerlcte, dafs eine gewiffe Tetnperatur dazu er- forrtert wtirde, urn das Waffer rnit dem Sauerftoffe zu verbinden. Ferner fanden l a H i r e , *+**I

*) VereIeiche, aufser lehr tielen andern Erfahruageo,

**; H o f l e n f r a t z im Joum. pulyt . , Cah.1. * + * > S c h e r c r ' s .roional. I f . B., S . 4y5. *+**) ,!iein. de l'dcud. de Paris, p. 1693.

A n d c i t der Pliylik, I[. B; , s. 374.

Hook, *) M a i r a n **) und K r a f t die Refra- ction cles Waffers grofsar als iin Eife. n'ach dcn Verfuciitn tles Letzterfi verhielt der Sinus rles Ein- fallswinkels turn Sinus des Winkels der fiefraction fich im Eire \vie 1000 : 713 , im W d k r wie 100 : 75. ***) WJS kaan rnao aus clicfca Erfah- rungen anders folgera, 31s dafs d3s Eis ein osydir- tes Waffer ****j untl difs die Antiehung dts Wd- fers gegeri den Sauerftoff mit der Vernlinderung der Ternperatur tunimint. Auch fand cl e L il c,#***)

dafs dicfe Ausdehnung durch Verbinclung tles Waf- fers mit Kochfdz vermindert,durch Verbindung mit Luft rermehrt wikrde.

Ncht clas Waffer, welches tick anfangs clurch ErkPltiiny zulammentog, clehnt tch n u r i aus, fondern durchXlilchuno,cvel.ioderito:: w i l d niclrt nur die 211- fmimenziellung aufgeboben, fontlcrn es w i d f'ogar noch ausgecjehnt. Hicrmit fctreint auch die allge- meine Erfahrung in Verbindung zii frehcn, dafs zuge- pfropfte G L i k 8 wton einise Luft t h i n ift, nicht fo leicht beim Frisren zerfpriiigon, 01s offene, \vie ich rliefes im jetzigen Winter wieder oft beftztigt gefun- den habe. - Es verfteht Ach wohl, wcon wir bier ouf die Behauptungen tler Anmerl<.B. Riickficht neb-

*) De t o y : nbregC de f ' H q t . . I f , p. 59. **) .lourn. des Savans , *") Alhondl. der Petersb. A h d a n i e , 111. B., S. 466. *I*+) N e u t o n i s Optice, Lond. 1706, p. 2 5 3 .

***@I) UnterJucitung iiber die A t m n ~ ~ k i i r r . I , S . 440.

AIUL 17 19, p. 5 UO.

f 30 I men wollen, dafs dasumgekehrte : Jede Ausdehnung mills mit Erwiirmung brgleitet feyn; nicht tlaraus folgt, rlafs jede Erwiirmung immer auch Ausdelinung ift, ocler dafs diefes Umgekehrte nur fur JieStoffe gilt, die Gch felbft einc Grerize, (wie felte uad tropfbar- flijffige,) gefettt haben, wo all0 niaht die Ausdehnung durch die Veriinderung der fremden Grenzen be- flimmt w i d , wie bei den luftformigen.

D. Uebet eittige M'irkungen des Blitzes und die Ur$ach des Donrrers.

( Die Wirkitngen der vermcinren elcctrifchcn Materio warden diirch Ausdchiiting utid Zcrfettung der Lufr. des Waf- rel-, II r. w. hervorgelwaclit. Das Rollen der Donncrs ire Fol- ge der uncndlich vielrn, iii nicht unte,dcfieidbaren Zeiten aof einroder folgcndeo Schollzurackwerfungen.)

D i e Refchreibungen rnerkwilrdiSer Wirkuagen des Blitzes haben fich ltark vermehrt, feitdem man auf- merkfamer auf diefe Erfcheinungen wurde, ohne dafs wir in der Erlclarung derfelben feit Pr a n k l i n weiter vorgeriickt waren. Doch bleibt noch immer vie1 Rfithfelhaftes in diefen Erfcheinungen. Wie doch wohl derlelbe Blitz, tler von einem fchwa- chen Drahte, ohne etwas zu befchfidigen, in ein Zimmer geleitet ilt , hier alles verwiiftet , Wiincle einwirft, die fchwerften Ldtcri fortfchleutlcrrr' Wir miigen unlrcr Einbi1dungskr;lft ille Gewalt oiitliun ; ihn. \vie uiifre I'orYltern, P I S einen feften, \vie die Yetiern, als einen Hiiffigen Kiirper betracliten : beide

millfen tch erft nach d e n Eindringen ins 7' rimmer bildcn, 6eitfe lich aucb hier wietler zcr'ftiircir.

Wenn wir diefen Wink beachten, To clriiigt Gch uns die Frige auf: ob Gcli tlie \firkungen Jes Sli- tzrs wohl uomiitelbat aus der fogenannten electri- fchen itiaterie, otter iiicht vielmehr aus einer-Ver- iinclcrung in g c d f e t i Stoffen, die bier eingekhlof- fen waren, erkliiren lalfen, fo wie man vom Zer- fprcngen ,erwiirmter Gefiirse durch die in fie ein- gefchloffene Luft oicht fJgt, die t i 'kme hahe lie zerfprengt , fondern die eingc.Jchloflene Luft. Kun haben wir in Adam's, v a n M a r u m ' s , Dize's.) Verl'uchen die Luft von fehr geringen electrifclienFun- ken ausgedehnt. Welclie aufserordentliche Aus- dehnungen derlelben wird d m n niclit der obne Vergleich machtigere Funken im Ulitze hervorhrin- gen! Dizu kiimmt clann noch die Zerfctzung der Luftarten unll des Wdfers, untl die Verwandlung Jes in der Luft aiifgeliiften Wafiers in Waffertlunft. +Venn man diefes auf die Erfcheinungen bei merlc- wordigen Blitzfchljigen, (2. B. in V o i g t's Mugnzin,

I. B., 3 St., S. 143 > ) onwendet, fo werden diefe leicht zu &kllren feeyn. Ich ilbergehe diher die wei- tere Ausfilhruiig.

Ohoe behaupten zu wollen, dafs die Aufhebung der neizhirkeit, die v a n 31 a r u m 7 als die Ur- k c h des Todes der vom Blitze ErJWugenen acgiebt,

.) A n d . dcr Phyf., IV. 6., s. 416. **) R o z i er Obj'rre., Tom. X X X I I I , p. 6f.

eintig eine Folge cler clurch die pli;ttliche partielle Warme- Cjpaci t~ts- Aeoderuog undErwfttnung her- vorgebracbteri Ueterreituiig fey, ( cine Vermu- t h n g , die mancaes fiir lich hat ;) fo glaube ich we- nigfteris, dais tlas Piieclerwerfen , die BetPubung vielcr, die, ohne vom BIitze getroffen zu leyn, nur in tler K i h e waren, wo es einlchlug, eine Folge rles yldtAclieii Lufttlrucks auf die Refpirations- Wrrkzeugc fey. Von mehrern Beirpielen will ich nur zwei anfithen, die diefes heftatigen. *) Ein Boot a u f drr Seine witrde vomBlitze getroffen. AP einem dabei urngeltommenen Manne fand man melirere Quetfchungen, die Lungen fchlaff, das Blut !vie aus den IJIutgefPfsen herausgetlriickt. Fer- ner hat ein beim Eirllcblagen eines Blitzes Belfub- ter ausgefagt, **) er habe den Blitz gelehen, und den Druck geflihlt, tler ihn zu Botlen geworfen. Auch der Vorfall mit dem verftorbenen E r x l e - b e n **) lifst fich darous erklareo.

Diefe plotzliche Aurdehuung der Luft i!t auch einc Haupturfache des Donners fowohl, jwie des Knalh bri unfern electrifchcn Verfuchen irn Kleinen. Mitwirkeo kann aber atich noch die Verhderung des Luftdrucks bei cler Eatladung tler Wolke, da,

*) F e i m a r us Neuere Bemrrkungen vom Blit:c, Ham-

*') Hnizcciv. MnSaziIi , i:S1 , s. 1176 - 1 2 9 8 .

*+*) Cntrin:. Mngsz in , herousg. TOLL L i c b t c n blb r 3

burg 1794, s. 119.

und F o r f t e r .

c 73 1

nach den Beobachtungen des Herrn R o fen t h a 1, *) bci der Aoiiiherung des Gewitters clas Barometer jedesmahl fteigt. Dafs der D o ~ n e r in der Entfer- nung latiger tijnt, **) lafst Iich aus der Menge von Zuruckwerfungen der fchallenden Luft erkkren, das Xollen des Donners aus dem fchnellen Aufein- anclerfolgen cliefer Zuriickwerfungen , wobei jedes einzelne Echo nicbt .mehr unterfchieden werclen kann.

E. /lnmcrkzmgen und Yerfiche iiber den EinJufs der Electricitiit a$ die Kry ftnllembildung.

A I d i n i *'*) fiihrte uns in einen neiien Wirkungs- kreis der Electricitiit. Karin ich aucti auf diefern Wege nicht weiter fortgehen, fo wird doch felhfr die Unterfuchung, \vie iicher e r ift, nfcht gaoz un- wichtig i e p .

Da die Electricitzt fich hier i n der Formgebung des Eiles fo wirkfam zeigen loll, fo ift es nicht un- wahrfcheinlich, fie ebenfalls als Urfach cfer beftirnm- ten Geltaltung J e r iibrjgeri Iiryftalle anzunehmen. Dds diefe Electricitiit in den fich kryftalliGren&n Fliilfigkeiten nicht ift wahrgenommen worden, jrt

*) L i c h t e n b e r g ' s Magnz in . IV. B., St. 1 , s . z. *+) Daffelbehat man auch beim Abknallen der Schwa-

den in Gruben erfahren, w n die, welche Ge zu- fallig entztindeten, nur wenig , und die entfern- tern Arbeiter das Ilrachen hbrten. S. P h i l . Transnct.,

Vol. xv , p. .+yo. *** Anna!. , B. 1V, S. 316.

t 74 I nochkein Zeichen ihrer Abwefeoheit; es kann felbft feyn, dalsdiefe ElrctricitSt, in fch felbft begrenzt, o u r bcirn Uebergclnge Zur l~ryftallihtion fich bililct und aufgehoben wircl. Zrigen'nicht melirere ICryltaJle, \vie der Turmalin?) Zco:ith,**) Boracit, '**) tlas Ma- rienglas ****) U. m., merkwilrdige electrifche Etgen- [&aften, die blol's in ihrer form gegriindet find, uotl mit 'diefer zerfttirt werden ?

Dis wiire freilich mit Wahrfchein!i;likeit ge- fchloflen : oh aber auch mit'kvalirhcit; clas ift cine cine andere Frage. Denn eben jene einzige Achn- Iichkeit, die A 1 d i n i zu der Begrilndiitig bratich- te, die Zihl dcr Strahlen a n den Stau:Ifigurctt und am Schnee, die Wiukel, (von 6oC, ) unter denen fie fch a n einander fetten; diefe Uebereinftirninung fin&t hier g3r nicht ftatt. Sollte eodlicli fosar die- fe Uebereinffimmung nicht fo vollkomiiten, otter jene Schneebilduiig andcrs'zu erldaren leyn, Ib fiele felbft alle Wahrfcheinlichkeit weg. A 1 <I i n i ninnt die fechsfache Strihlenbiltlung der Staubfigiiren ein gewijtinlicbes Phanomen. Den Erfols teigte die

,

*) Bergrnann dr v i electr;cn trrtnnlitti. OPUSC., V, p 401. So wi t die Turmalinc, Tab. IV, I und 2,

abgebildet find, laufen die Kryfta!lo auch unter Winkeln ron 60° rufammca.

**) C a v a 1 I o ' s AShandl. von der Etctricitiit , Leipz.

***) 1 I a o y in den Miinoires de l' inftitut notional. T. 1,

a*#*) G r t 0's Jouraal der PhyJk. B. VI1, S. 87.

1797, 11. Th., S. 384.

mith. c t phj';. pe 5 5 .

I 75 I Wiedcrholung gar oicht , bei den grofsern vielslti- geu Sternsn korinte man die grijfsere Zahl auf fechs Haiiptdfte zuruckbringen: aber, wie Herr ProfeNor G i 1 h e T t und mehrere andere, in deren Gefell- fch;ift ich diefe Verluche zu wiederholen das Ver- gniigen hatte, meinteo, lo ware es auch oft nicbt fchwer geweren , melir oder weniger berauszubrio- gen. Hier zur Uebertcht einc Reihe der etwas be- itimmtern:

Verfucb Vtrfueh

2 - 6 9 - 6 3 - 6 10 - 5 4 - 9 11 - 5 5 - 8 i a - 3 6 - 6 13 - 6 7 - 6 14 - 6

1 - 6 a - 4

Uebrigens war hier g3r nicht an gleiche Winkel VOD 60° zu denken. Nachher fand ich, dafs die Verfiiche reselmifsiger aogeltellt werden konoen, wenn man die Kugel von der Fldche abfchraubr, und mi t der Spitze deo Hartkuchen beriihrt. Ich ethielt hier fehr beftimmte Figuren, aber die Gleich- heit der Winkel fand fich nie; die Regelmrfsigkeit der Strahleozabl eben To wenig, Hier nur einige tur Probe:

Verfucb 1 1 - 6 16 - 5 17 - I 18 - 6 l y - 7 u.L w.

c 76 3

Zum Beweife, cJak mich nicht allein der Zufall getroffen, jene regelmiifssigen Strahlenzahlen nicht zu erhalten, win ich hier auch die Strahlenzahl a1-

1er deutlich unterfcheidbaren Sterne aus den Kup- fe rn zu Lichtenberg . ’ . s Ablzandfung ”) a u -

ziehen. Stern I - 7 Stern 11 - 6 Stern XI1 - 7 Stern IV - 7 .Stern V - 6

Tioch wichtigere ‘Griinde finden fich gegen die ErklSrung A 1 d i n i ’ E vom Hagel aus negativer, vom Schnee aus pofitiver ‘Electricitiit. n’icht nur , dafs nian dann i h m e r , wenn negative Electricitit wire, Hagel erhalten inufste,**) da man rloch auch nega- tive Electt-icitst beim Schnee wahrnimmt , fondern es zeigt auch die gennuere Retrachtung der Hagel- kij roer , clafs fie irn Innern vijllig die ftrahljge ICry- ftallifaticn des Schnees ***) haben. Kier wrlren elfo, was A l d i n i *,) felblt fiir unmoglich h d t , negative

*) L i c h t e n b e r g de noua meth. etc.,

Jociet. Gott icg. , T. VII, p. 175. Noui Co?ninetzt.

**) H. von H u rn b 01 d t nabm bcim Schneien Jenlel- ben WechfeI zwifchen + und - wahr, wie Herr L a m p a d i u I beim Gewitter. Annalen der ~ h ~ J i i : , B. 111, S. 8 2 .

**) d e L u c ’s Ideen iiber Meteorol. , 11. Th., S. I I 5.

****) Annnlcn , IV. B., S. 416.

c 77 I pofitit*e Electricitdt tugleich an einem und dem-

feluen Ortc *) der Atmofphare. F"r jettt gltube ich daber fcbliefsen zu r n i i h ,

dafs die Electricitat noch keine erwiefenc Crfach cter Schnee- Iirvftallifatioo fey. Dazu kdmmt nocli, dafs die Schnte-#r).frt;rll~btion oielleicht aus dcr clurch den gegenfeitigeii Druck und die AdbJion der, (durch Verfuche erwiefenen,! verinilerten Gtftait tler Diinft- bldscbea hetvorgcbracht w d e n . Wenigftens f a d j&, inclern ich Schsum auf Seifenwaffer bildcte, dafs beini Uurchfcbriitre der Blalen und des Glsfes fichgar kein Kreis durch die \Vafferwinde, fontlern regel- miitsige Achtecke gebilclet hatten. Ehen fo auch, roo obeo angefehen , hatten die 13lafen eine acht- eclrige Form. Wenri nun der Froft eine'Trennung cIer' 1;ldchen uritl ZufJrnnienticliunS in Xadcln ver-

urhclit , fo wird nian Icicht allc die verfchiedetjen ~c1ineever;)intluiigell rrhdten ktjnncn, die Ha f f e rI - f I' a t t **) uiid aotlcre bsobxhtet liaben.

DIeine Verfiiclie iher den Eirlfltds der Electrici. tst auf kr!ftalliGrelicle I;liiffigkeiten, inclcm icli cine durch einen 3letallfaclen mit dem erften Conductor verbunilene >IetalJlcii~tl i D die F1:iffigkeit hing, zeisten mir nichts Auffalleiidcs, als dais die ICry-

*) Herr S e i f e r h e 1 d bildete fcinen Hagel bei eincr Tempcratur ron - t 3' I L , wo cs keincr Elect& &it bedurft hdito, londern n u r eincr kleinen Er- fcbiiiterung, (1. Annai. dcr ?Ii);ck, I. E., s. 475r) urn den Tropfen am Cocductor gefrierei) zu rnachen.

**) Voigr's h J ~ i g a : i ~ ~ , 111. ;I . , 3 st., S. 3.1.

E 78 I ftalle bcim Electrifireo, es mochte pofitiv oder ne- gativ feyn, kleiner wurde;l, und fch mehr an die Kugel, 31s an die Seiten des Gefafses anhingen. Die Abfcheiduag einiger Kryftde aus dem hdbkohlen- lauren llali, (Oleurn turtori per deliquium,) *) lcheint wahrfccbeinlich eiae vollkommene Sattigung eines Theils des Kali m\t I<olilenfiiure zu feyu, auf Un- koften des andern; eine Wirkungsart, die dein electrifchen Funken in den meiften Fallen eigen- thilmlich ift.

*I Cardlo 's Abhnndl., B. 1, S. 2 9 3 .