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Expertinnen- und Expertenworkshop„Lokale Bildungslandschaften“
München, 23. Oktober 2007
Elternberatung und Fortbildung im Übergang von der Grundschule
Prof. Dr. Wilfried Bos
Universität DortmundInstitut für Schulentwicklungsforschung
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
Organisationsstruktur der Studie
Universität HamburgProf. Dr. Wilfried BosDr. Eva-Maria Lankes
Finanziert durch: KMK; BMBF
Internationale StudieIGLU / PIRLS
Nationale ErweiterungIGLU–E
Finanziert durch:Teilnehmende Länder
Leibniz Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften IPN KielProf. Dr. Manfred Prenzel
Intern. Ass. forthe Evaluation of EducationalAchievement (IEA)
Universität KielInstitut für Mathematik und ihre DidaktikProf. Dr. Gerd Walther
BOSTON COLLEGE PIRLS International Study Center
Humboldt Universität Berlin
Prof. Dr. Renate Valtin
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
Beispiel für einen Informationstext
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
Beispiel für einen Informationstext
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
Kompetenzstufen der Subskala ,Textimmanente Verstehensleistungen‘ für einen Informationstext
Die Werte an den Verbindungslinien zwischen den Beispielen und der Fähigkeitssäule geben das für eine 65-prozentige Lösungswahrscheinlichkeit erforderliche Fähigkeitsniveau und die Werte in der Klammer die relativen internationalen und nationalen Lösungshäufigkeiten an.
Gesuchte Wörter in einem Text erkennen
Die Nächte der jungen Papageientaucher
3. Weshalb kommen die Papageientaucher zur Insel
Um gerettet zu werden.Um nach Nahrung zu suchen.Um Eier zu legen.Um fliegen zu lernen.
435(0,78 / 0,93)
Kompetenz-stufe
III
IV
II
I
600
375
525
450
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
Kompetenzstufen der Subskala ,Textimmanente Verstehensleistungen‘ für einen Informationstext
Die Werte an den Verbindungslinien zwischen den Beispielen und der Fähigkeitssäule geben das für eine 65-prozentige Lösungswahrscheinlichkeit erforderliche Fähigkeitsniveau und die Werte in der Klammer die relativen internationalen und nationalen Lösungshäufigkeiten an.
Die Nächte der jungen Papageientaucher
9. Welche der folgenden Gefahren für junge Papageientaucher wird im Text angesprochen?
Sie können ertrinken, wenn sie im Meer landen. Sie können sich in den Nisthöhlen verirren.Sie bekommen vielleicht nicht genug Fisch vonihren ElternSie können von Autos und Lastwagen überfahren werden.
458(0,71 / 0,87)
Angegebene Sachverhalte aus einer Textpasssage erschließen
Kompetenz-stufe
III
IV
II
I
600
375
525
450
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
Kompetenzstufen der Subskala ,Textimmanente Verstehensleistungen‘ für einen Informationstext
531(0,60 / 0,82)
Die Nächte der jungen Papageientaucher
2. Wo verbringen die Papageientaucher den Winter?
In den Klippen.Am Strand.Auf hoher See.Auf dem Eis.
Implizit im Text enthaltene Sachverhalte aufgrund des Kontextes erschließen
Kompetenz-stufe
III
IV
II
I
600
375
525
450
Die Werte an den Verbindungslinien zwischen den Beispielen und der Fähigkeitssäule geben das für eine 65-prozentige Lösungswahrscheinlichkeit erforderliche Fähigkeitsniveau und die Werte in der Klammer die relativen internationalen und nationalen Lösungshäufigkeiten an.
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
Kompetenzstufen der Subskala ,Textimmanente Verstehensleistungen‘ für einen Informationstext
606(0,25 / 0,33)
Die Nächte der jungen Papageientaucher
10. Warum muss es Tag sein, wenn die Kinder die jungen Papageientaucher freilassen? Benutze Informationen aus dem Text, um das zu erklären.
_________________________________
__________________________________
1
Mehrere Textpassagen sinnvoll miteinander in Beziehung setzen
Kompetenz-stufe
III
IV
II
I
600
375
525
450
Die Werte an den Verbindungslinien zwischen den Beispielen und der Fähigkeitssäule geben das für eine 65-prozentige Lösungswahrscheinlichkeit erforderliche Fähigkeitsniveau und die Werte in der Klammer die relativen internationalen und nationalen Lösungshäufigkeiten an.
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
Schullaufbahnempfehlungen von Lehrkräften in Deutschland in Prozent
empfehlungHauptschul-
empfehlungRealschul-
empfehlungGymnasial-
29,3 35,7 34,9Deutschland
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
Idealtypische Verteilung der Grundschulkinder auf die weiterführen den Schulformen nach Leseleistung in Prozent
200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700 750 800
Ang
aben
in P
roze
nt
I II III IV
29,3 %
Hauptschule Realschule Gymnasium
35,7 % 34,9 %
Kompetenzstufen
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
0
10
20
30
40
50
200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700 750 800
Pro
zent
Hauptschule Realschule Gymnasium
Kompetenzstufen I II III IV
Schullaufbahnempfehlungen von Lehrkräften differenziert nach Lesekompetenz in Prozent –Gesamtskala Lesen
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
Schullaufbahnempfehlungen von Lehrkräften für Deutschland differenziert nach mathematischer Kompetenz in Prozent – Gesamtskala Mathematik
Kompetenzstufen I II III IV V
0
10
20
30
40
50
200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700 750 800
Pro
zent
Hauptschule Realschule Gymnasium
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
DeutschlandNote M (SE) SD
1 597 (4,1) 49
2 572 (2,1) 52
3 533 (2,3) 57
4 bis 6 483 (2,6) 61
350 400 450 500 550 600 650 700
Mittelwert
5% 25% 75% 95%Perzentile
515 580
Testleistungen differenziert nach der Deutschnote in Deutschland- Gesamtskala Lesen
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
DeutschlandNote M (SE) SD
1
2
3
4 bis 6
250 350 450 550 650 750
Mittelwert
5% 25% 75% 95%Perzentile
448 561588 (6,8) 83
542 (3,6) 86
485 (3,8) 88
424 (3,7) 84
Testleistungen differenziert nach der Mathematik-note in Deutschland - Gesamtskala Mathematik
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
Deutschland
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Total 100 100
unterer Leis-
tungsbereich
mittlerer Leis-
tungsbereich
oberer Leis-
tungsbereich
57,8 25,4 3,7
32,9 45,9 31,5
9,4 28,7 64,8
100
Lesen
Schullaufbahnempfehlungen von Lehrkräften in Deutschland differenziert nach Testleistungen und Schulform in Prozent- Gesamtskala Lesen
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
Deutschland
Hauptschule 52,7 25,7 6,1
Realschule 34,7 42,0 30,3
Gymnasium 12,7 32,3 63,7
Total 100 100 100
Mathematik
unterer Leis-
tungsbereich
mittlerer Leis-
tungsbereich
oberer Leis-
tungsbereich
Schullaufbahnempfehlungen von Lehrkräften in Deutschland differenziert nach Testleistungen und Schulform in Prozent- Gesamtskala Mathematik
Schullaufbahnempfehlungen von Lehrkräften ineinigen Ländern der Bundesrepublik Deutschlanddifferenziert nach Testleistungen und Schulform in Prozent – Gesamtskalen Lesen und Mathematik
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germanyv
1 Die Leistungswerte von Thüringen werden tendenziell eher überschätzt, vgl. Kapitel II.
Länder
DeutschlandHauptschule 57,8 25,4 3,7 52,7 25,7 6,1Realschule 32,9 45,9 31,5 34,7 42,0 30,3Gymnasium 9,4 28,7 64,8 12,7 32,3 63,7Total 100 100 100 100 100 100
Baden-WürttembergHauptschule 64,7 25,0 5,9 58,7 26,2 7,1Realschule 24,1 42,4 22,1 27,2 32,7 23,5Gymnasium 11,2 32,6 72,0 14,1 41,2 69,4Total 100 100 100 100 100 100
BayernHauptschule 68,7 31,0 10,3 64,3 39,5 12,1Realschule 19,5 36,1 26,9 22,8 28,9 25,2Gymnasium 11,8 32,9 62,8 13,0 31,6 62,7Total 100 100 100 100 100 100
HessenHauptschule 53,5 13,6 1,4 44,6 15,9 3,5Realschule 38,4 52,8 23,1 44,6 44,5 25,0Gymnasium 8,1 33,5 75,5 10,8 39,6 71,5Total 100 100 100 100 100 100
Nordrhein-WestfalenHauptschule 64,4 24,4 4,5 59,3 28,0 8,4Realschule 29,9 45,3 28,6 28,7 41,0 32,8Gymnasium 5,6 30,4 67,0 12,0 31,0 58,8Total 100 100 100 100 100 100
Thüringen1
Hauptschule 29,0 13,2 0,9 37,9 11,2 0,9Realschule 58,1 58,8 32,8 55,2 57,5 34,2Gymnasium 12,9 27,9 66,4 6,9 31,3 64,9Total 100 100 100 100 100 100
Lesen
unterer mittlerer obererLeistungsbereich
Mathematik
unterer mittlerer obererLeistungsbereich
Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung IGLU/IGLU-E
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
Relative Chancen der Gymnasialempfehlung der Lehrkräfte in Abhängigkeit vom Migrationshintergrund der Familie in Deutschland
Deutschland 4,69*** 3,27*** 2,11*** 1,66***
Modell II Modell III Modell IVModell I
Modell I: ohne Kontrolle von Kovariaten; Modell II: Kontrolle der Sozialschichtzugehörigkeit;
Anmerkung: *** p < 0,01Referenzgruppen: Bildungsgang: Hauptschule; Migrationsstatus: kein Elternteil in Deutschland geboren. Modell III: Kontrolle von Leseleistung; Modell IV: Kontrolle von Sozialschichtzugehörigkeit und Leseleistung.
IEA: Progress in International Reading Literacy Study © IGLU-Germany
Relative Chancen der Gymnasialempfehlung der Lehrkräfte in Abhängigkeit von der Sozialschicht der Familie (EGP-Klassen I und II) in Deutschland (Verhältnisse der Bildungschancen [odds ratios])
Anmerkung: alle odds ratios p < 0,01. Referenzgruppen: Bildungsgang: Haupt- und Realschule; Sozialschicht: Facharbeiter und un- bzw. angelernte Arbeiter.
Modell I: Ohne Kontrolle von Kovariaten; Modell II: Kontrolle von kognitiven Grundfähigkeiten; Modell III: Kontrolle von kognitiven Grundfähigkeiten und Lesekompetenz.
Deutschland
Lehrer
Eltern
Modell I
4,15
4,67
Modell II
3,43
3,82
Modell III
2,63
3,06
Was kennzeichnet Eltern, die die Grundschulempfehlung nicht wahrnehmen?
Das Wahrscheinlichkeit trotz einer niedrigen Schulformempfehlung bei einer höheren Schulform angemeldet zu werden:
• erhöht sich um das 3,5 fache, für Kinder von Eltern mit Abitur/Fachabitur im Vergleich zu Kinder von Eltern mit Hauptschulabschluss bzw. ohne Abschluss .
• ist für Söhne im Vergleich zu Töchtern doppelt so hoch.
• beruht auf einer Kosten-/Nutzenabwägung der Eltern insofern, dass die Eltern die Bedeutung des materiellen Nutzens höher und die immateriellen Kosten niedriger bewerten.
• lässt sich nicht durch das Notenbild des Kindes erklären. Entscheidender ist die Ursachenbewertung der Leistung.
• ist höher, wenn Eltern die Ursache für die Leistung auf internal stabile Faktoren, wie Begabung zurückführen.
• steigt etwa um das zweifache, wenn das Bildungssystem flexibler bewertet wird.
(Harazd, 2007)
Harazd, Bea (2007). Die Bildungsentscheidung. Zur Ablehnung der Schulformempfehlung am Ende der Grundschulzeit. Münster: Waxmann
Was kennzeichnet Eltern, die die Grundschulempfehlung nicht wahrnehmen?Soziodemographische Merkmale: Migrationshintergrund, Abitur/Fachhochschulreife in der Familie und Geschlecht des Kindes nach Motiv-Elterngruppen
44%
55%61%
35%
61%
26%
47%
58%61%
47%
57%
76%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Elterngruppe 1 - "FalscheLeistungseinschätzung
Elterngruppe 2 - "Neutral" Elterngruppe 3 - "Passung" Elterngruppe 4 - "GünstigeLeistungsattribuierung"
Migrantenanteil Abitur/Fachhochschulreife Sohn
Harazd, Bea (2007). Die Bildungsentscheidung. Zur Ablehnung der Schulformempfehlung am Ende der Grundschulzeit. Münster: Waxmann
Verteilung der Leistungen auf der Gesamtskala Lesen nach Bildungsgang
PISA 2003: Perzentilbänder für
Lesekompetenz nach Schulform
PISA 2003: Perzentilvergleich für die
mathematische Kompetenz nach Schulform in PISA
2000 und 2003
Unterschiedliche Förderwirksamkeit nach Schulformen: Lesekompetenzentwicklung
92
94
96
98
100
102
104
106
Hauptschule
Lese
kom
pete
nz
Gesamtschule Gymnasium
BBS / IFS / LI: Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern © KESS 7
Unterschiedliche Förderwirksamkeit nach Schul-formen: Mathematische Kompetenzentwicklung
92
94
96
98
100
102
104
106
Hauptschule
Mat
hem
atis
che
Kom
pete
nz
Gesamtschule Gymnasium
BBS / IFS / LI: Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern © KESS 7
Besuchte Schulform in der siebten Jahrgangsstufe für Hamburger Schülerinnen und Schüler, die mit einer Haupt-/ Realschulempfehlung in der fünften Klasse ein Gymnasium besucht haben (n = 1004)1 in Prozent
29,5
70,5
Abgang vom Gymnasium Verbleib am Gymnasium
11004 Kinder sind 8,8% der in KESS 4 und KESS 7 identifizierten Schüler des Längsschnitts.
Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern
Universität Dortmund: Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern © KESS 7
Prognoseunterricht in NRW –Rahmenbedingungen
• Teilnahme am Prognoseunterricht im Falle eines abweichenden Schulformwunsches– Höherer Schulform als von der Grundschule empfohlen:
verbindliche Teilnahme– Niedrigere Schulform als von der Grundschule empfohlen:
Teilnahme wird den Eltern nahe gelegt• Gestaltung des Prognoseunterrichts
– Leitung: Schulaufsichtsbeamtin / -beamter des Schulamtes– Unterricht: ein(e) Lehrerin / Lehrer einer Grundschule sowie einer
weiterführenden Schule– Anforderungen: dreitägiger Unterricht gemäß den Lehrplänen der
Grundschule für Klasse 4– Vorgabe des Ministeriums: einheitliche Aufgaben zu den
Bereichen Deutsch, Mathematik und Sachunterricht
Häufigkeiten: Bewilligung des Schulformwunsches im Prognoseunterricht
Konsequenzen
• Pädagogische Diagnostik verbessern
• Durchlässigkeit erhöhen
• Ganztagsschulangebote ausweiten
• Nachträgliche Qualifikationssysteme ausbauen
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit