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24 Pflanze BAUERNBLATT | 11. August 2018 Empfehlungen zum Herbizideinsatz im Rapsanbau Das Unkrautspektrum entscheidet über die Strategien In der Summe aller negativen Ein- flüsse hat sich der Winterraps in den vergangenen Jahren langsam aber sicher zu einer echten Pro- blemkultur entwickelt. Nur der Mangel an gleichwertigen Alter- nativen bewahrt den Raps der- zeit vor einem weiteren Rücklauf der Anbaufläche. Drei nacheinan- der folgende schlechte Ernten las- sen auch den hartnäckigsten Raps- verfechter nach Einsparungsmög- lichkeiten in der Kulturführung suchen. Bietet der Herbizideinsatz dafür also Möglichkeiten? Das jeweilige Unkrautspektrum im Winterraps hängt eng mit der Anbauintensität und der langjäh- rigen Herbizidstrategie auf den Standorten zusammen. Intensiver Rapsanbau bedeutet gleichzeitig ein verstärktes Auftreten „raps- verwandter“ Unkräuter. Beispiel- haft sind Rauke-Arten, Barbara- kraut und Hirtentäschel zu nen- nen. Aber auch andere Arten, wie Ochsenzunge/Krummhals, Storch- schnabel-Arten, Hundskerbel oder Klatschmohn haben sich im Raps fest etabliert. Entscheidend für eine gute Wir- kung der Bodenherbizide sind nachfolgende Niederschläge (aller- dings kein Starkregen) und beson- ders bei pflugloser Bestellung ein gutes Strohmanagement. Andern- falls werden die Herbizide an die organische Masse gebunden, was die Wirkungsgrade deutlich ver- schlechtert. Weitere Grundvoraus- setzung für ein erfolgreiches Un- krautmanagement ist ein wüchsi- ger Raps, der in der Lage ist, klei- ne Unkräuter zu unterdrücken. Die aktuelle Wetterlage ist also unbe- dingt einzubeziehen in die Pflan- zenschutzstrategie. Mit Clomazone und Metazachlor sind die zwei bedeutendsten Bo- denwirkstoffe in den vergangenen Jahren immer mehr in die Kritik ge- raten. Bei Clomazone sind es die auffälligen Weiß-/Gelbfärbungen von Nichtkulturpflanzen, die von der Gesellschaft kritisch wahrge- nommen werden. Bei Metazachlor führen die nichtrelevanten Metabo- lite im Grundwasser zu einer kon- troversen Diskussion um die Höhe der eingesetzten Aufwandmenge. Clomazone ja oder nein? Für jeden Rapsanbauer stellt sich daher jedes Jahr wieder die grund- sätzliche und entscheidende Fra- ge: Mit oder ohne Clomazone? Die Auflagensituation erfordert eine ganz genaue Abwägung für den Einsatz dieses Wirkstoffs. In groß- räumig strukturierten Gebieten entscheidet das Unkrautspektrum über einen Einsatz. In sehr klein strukturierten Gebieten kommt ein Einsatz aufgrund der einzuhal- tenden Abstände von vornherein kaum in Frage. Auflage NT155: Abstand von 50 m zu Ortschaften, Haus- und Kleingärten, Flächen mit bekannt Clomazonesensiblen Anbaukultu- ren und Flächen, die für die Allge- meinheit bestimmt sind; zu allen übrigen angrenzenden Flächen ist ein Abstand von 5 m einzuhalten, mit Ausnahme von Flächen die mit Winterraps, Getreide, Mais oder Zuckerrüben bestellt wurden, so- wie bereits abgeerntete Flächen, Stoppelfelder Auflage NT154: Für die Mittel Centium 36 CS, Gamit 36 AMT und auch für Circuit Sync Tec kann der 50-m-Abstand auf 20 m reduziert werden, wenn das Mittel nicht in Tankmischungen mit anderen Pflanzenschutzmitteln oder Zusatz- stoffen ausgebracht wird (NT154). Das bedeutet, ein eventueller Partner muss extra gefahren wer- den. Das verkompliziert dann zu- sätzlich die Anwendung. Die übrigen Anwendungsbe- stimmungen zur Temperatur, An- wendungstechnik, Aufzeichnungs- pflicht und Nachkontrolle behalten nach wie vor ihre Gültigkeit. Für eine Behandlungsentschei- dung ist es ganz hilfreich seine Flächen langfristig und Frucht- folgeübergreifend zu beobach- ten. Kurz vor der Rapsernte sieht man besonders gut, wo Raukear- ten eine Rolle spielen. Bei siche- rem Auftreten von diesem Unkraut – und wenn die Auflagen es zulas- sen – sollte ein Clomazonehalti- ges Produkt angewendet werden. Clomazonefrei bedeutet bei Rau- ke-Arten zwangsläufig eine Nach- behandlung mit Fox. Das heißt aber auch, immer eine extra Über- fahrt. Aus Verträglichkeitsgründen ist Fox nur mit Runway oder Effi- go mischbar. Gräserherbizide, Fun- gizide und Insektizide schließen sich aus. Eine ausgeprägte Wachs- schicht des Rapses ist nötig, um Schäden am Blatt (Fox-Sprenkelun- gen) zu vermeiden. Aber nicht je- Der Ackerfuchsschwanz überragt den Winterraps. Abbildung 1: Wirkstoffgehalte Metazachlor- beziehungsweise Dimethachlor-haltiger Produkte (Beispiel) bei voller und reduzierter Aufwandmenge (AWM) in g/l Wirkstoff in g/l AWM Metazachlor (HRAC K3) Dimethenamid (HRAC K3) Quinmerac (HRAC O) Dimethachlor (HRAC K3) Butisan Gold 2,5 l/ha 500 500 250 - Butisan Kombi 2,5 l/ha 500 500 - - Fuego Top 2,0 l/ha 750 - 250 - Fuego Top 1,33 l/ha 499 - 166 - Fuego 1,5 l/ha 750 - - - Fuego 1,0 l/ha 500 - - - Colzor Uno 2,0 l/ha - - - 1.000 Tanaris 1,5 l/ha - 500 250 - Unterschied Wegrauke zu Hirtentäschel: Wegrauke hat gerade Blattenden, Hirtentäschel spitze. Fotos: Manja Landschreiber

Empfehlungen zum Herbizideinsatz im Rapsanbau Das ... · 24 P anze BAUERNBLATT | 11. August 2018 Empfehlungen zum Herbizideinsatz im Rapsanbau Das Unkrautspektrum entscheidet über

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24 Pflanze BAUERNBLATT | 11. August 2018 ■

Empfehlungen zum Herbizideinsatz im Rapsanbau

Das Unkrautspektrum entscheidet über die Strategien

In der Summe aller negativen Ein-flüsse hat sich der Winterraps in den vergangenen Jahren langsam aber sicher zu einer echten Pro-blemkultur entwickelt. Nur der Mangel an gleichwertigen Alter-nativen bewahrt den Raps der-zeit vor einem weiteren Rücklauf der Anbaufläche. Drei nacheinan-der folgende schlechte Ernten las-sen auch den hartnäckigsten Raps-verfechter nach Einsparungsmög-lichkeiten in der Kulturführung suchen. Bietet der Herbizideinsatz dafür also Möglichkeiten?

Das jeweilige Unkrautspektrum im Winterraps hängt eng mit der Anbauintensität und der langjäh-rigen Herbizidstrategie auf den Standorten zusammen. Intensiver Rapsanbau bedeutet gleichzeitig ein verstärktes Auftreten „raps-verwandter“ Unkräuter. Beispiel-haft sind Rauke-Arten, Barbara-kraut und Hirtentäschel zu nen-nen. Aber auch andere Arten, wie Ochsenzunge/Krummhals, Storch-schnabel-Arten, Hundskerbel oder Klatschmohn haben sich im Raps fest etabliert.

Entscheidend für eine gute Wir-kung der Bodenherbizide sind nachfolgende Niederschläge (aller-dings kein Starkregen) und beson-ders bei pflugloser Bestellung ein gutes Strohmanagement. Andern-falls werden die Herbizide an die organische Masse gebunden, was die Wirkungsgrade deutlich ver-schlechtert. Weitere Grundvoraus-setzung für ein erfolgreiches Un-krautmanagement ist ein wüchsi-ger Raps, der in der Lage ist, klei-ne Unkräuter zu unterdrücken. Die aktuelle Wetterlage ist also unbe-

dingt einzubeziehen in die Pflan-zenschutzstrategie.

Mit Clomazone und Metaza chlor sind die zwei bedeutendsten Bo-denwirkstoffe in den vergangenen Jahren immer mehr in die Kritik ge-raten. Bei Clomazone sind es die auffälligen Weiß-/Gelbfärbungen von Nichtkulturpflanzen, die von der Gesellschaft kritisch wahrge-nommen werden. Bei Metazachlor führen die nichtrelevanten Metabo-lite im Grundwasser zu einer kon-troversen Diskussion um die Höhe der eingesetzten Aufwandmenge.

Clomazone ja oder nein?

Für jeden Rapsanbauer stellt sich daher jedes Jahr wieder die grund-sätzliche und entscheidende Fra-ge: Mit oder ohne Clomazone? Die

Auflagensituation erfordert eine ganz genaue Abwägung für den Einsatz dieses Wirkstoffs. In groß-räumig strukturierten Gebieten entscheidet das Unkrautspektrum über einen Einsatz. In sehr klein strukturierten Gebieten kommt ein Einsatz aufgrund der einzuhal-tenden Abstände von vornherein kaum in Frage.

● Auflage NT155: Abstand von 50  m zu Ortschaften, Haus- und Kleingärten, Flächen mit bekannt Clomazonesensiblen Anbaukultu-ren und Flächen, die für die Allge-meinheit bestimmt sind; zu allen übrigen angrenzenden Flächen ist ein Abstand von 5 m einzuhalten, mit Ausnahme von Flächen die mit Winterraps, Getreide, Mais oder

Zuckerrüben bestellt wurden, so-wie bereits abgeerntete Flächen, Stoppelfelder

● Auflage NT154: Für die Mittel Centium 36 CS, Gamit 36 AMT und auch für Circuit Sync Tec kann der 50-m-Abstand auf 20 m reduziert werden, wenn das Mittel nicht in Tankmischungen mit anderen Pflanzenschutzmitteln oder Zusatz-stoffen ausgebracht wird (NT154).

Das bedeutet, ein eventueller Partner muss extra gefahren wer-den. Das verkompliziert dann zu-sätzlich die Anwendung.

Die übrigen Anwendungsbe-stimmungen zur Temperatur, An-wendungstechnik, Aufzeichnungs-pflicht und Nachkontrolle behalten nach wie vor ihre Gültigkeit.

Für eine Behandlungsentschei-dung ist es ganz hilfreich seine Flächen langfristig und Frucht-folgeübergreifend zu beobach-ten. Kurz vor der Rapsernte sieht man besonders gut, wo Raukear-ten eine Rolle spielen. Bei siche-rem Auftreten von diesem Unkraut – und wenn die Auflagen es zulas-sen – sollte ein Clomazonehalti-ges Produkt angewendet werden. Clomazonefrei bedeutet bei Rau-ke-Arten zwangsläufig eine Nach-behandlung mit Fox. Das heißt aber auch, immer eine extra Über-fahrt. Aus Verträglichkeitsgründen ist Fox nur mit Runway oder Effi-go mischbar. Gräserherbizide, Fun-gizide und Insektizide schließen sich aus. Eine ausgeprägte Wachs-schicht des Rapses ist nötig, um Schäden am Blatt (Fox-Sprenkelun-gen) zu vermeiden. Aber nicht je-

Der Ackerfuchsschwanz überragt den Winterraps.

Abbildung 1: Wirkstoffgehalte Metazachlor- beziehungsweise Dimethachlor-haltiger Produkte (Beispiel) bei voller und reduzierter Aufwandmenge (AWM) in g/l

Wirkstoff in g/l

AWM Metazachlor(HRAC K3)

Dimethenamid(HRAC K3)

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Dimethachlor(HRAC K3)

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Tanaris 1,5 l/ha - 500 250 -Unterschied Wegrauke zu Hirtentäschel: Wegrauke hat gerade Blattenden, Hirtentäschel spitze. Fotos: Manja Landschreiber

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der Herbst lässt aufgrund der tro-ckenen Witterung mehrere mögli-che Behandlungstage zu, wie der Herbst 2016. Einem optimalen Ein-satz von Fox stand damals nichts im Wege. Ganz anders im verreg-neten Herbst 2017. Nur selten kam Fox in Schleswig-Holstein zum Ein-satz. Die Folgen sind jetzt deutlich sichtbar. Besonders an den Kanten überragt die harte sperrige Weg-rauke den diesjährigen kurzen Raps. Clomazone besitzt so gese-hen die sicherere Wirkung gegen Wegrauke, Hirtentäschel und Klet-tenlabkraut. Die Bekämpfungslü-cke bei Clomazone heißt aber Ka-mille!

Wie viel Metazachlor?

Beim stärkeren Auftreten von Kamillearten und Ackerfuchs-schwanz ist der Wirkstoff Meta-zachlor gefragt. Und damit befin-det man sich in der nächsten Dis-kussion. Denn wie viel von der zu-gelassenen Aufwandmenge kann

man noch einsetzen? Die derzei-tige Diskussion über Funde nicht relevanter Metabolite im Grund-

wasser verunsichern Berater und Landwirte gleichermaßen. Zulas-sungsinhaber und Amtliche Bera-

tung empfehlen die Menge von 750  g/ha Metazachlor nicht zu überschreiten. Aus weiterführen-den Vorsorgegründen werden derzeit eine noch geringere Meta-zachlor-Menge von 500 g/ha bezie-hungsweise in wassersensiblen Ge-bieten Metazachlorfreie Maßnah-men diskutiert und zum Teil auch empfohlen.

Zum Teil betreffen die Funde von nichtrelevanten Metaboliten im Grundwasser Herbizid-Anwen-dungen, die Jahre zurück liegen. Das Anwendungsverhalten hat sich seitdem, bedingt durch die Zulassung von Nachauflaufherbizi-den, stark verändert. Die positiven Auswirkungen wird man allerdings nicht komplett zeitnah erfassen können. Weitere Zulassungen von Nachauflaufherbiziden werden er-wartet, sodass es immer mehr zu einer Veränderung der Herbizid-strategie kommen wird.

Ein Verzicht von Metazachlor darf jedoch nicht zwangsläufig zu einer Verlagerung auf ande-re Bodenwirkstoffe wie Dimetha-

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chlor oder Dimethenamid-P füh-ren. Denn auch dort sind nicht re-levante Metabolite messbar. Die re-levanten Unkräuter allerdings sind nach wie vor vorhanden. Grund-sätzlich gesehen werden jedoch nichtrelevante Metabolite durch eine Reduzierung der Aufwand-menge abgesenkt (was aber erst später in voller Transparenz mess-bar sein wird). Bei möglicherweise zukünftig schärferen Grenzwerten erhöhen sich somit theoretisch die Chancen, die betroffenen Wirk-stoffe für die Anwendung zu er-halten. In Grundwassersensiblen Gebieten ist besondere Aufmerk-samkeit und strategisches Handeln über eine Gesamtfruchtfolge not-wendig.

Der Weg der Reduzierung ist so gesehen auch über eine Verände-

rung der Fruchtfolge möglich. Bei einer Erweiterung der Fruchtfolge entzerrt sich auch der Herbizidein-satz und somit die Problematik der nicht relevanten Metabolite. Denn gerade auf Problemflächen mit Ackerfuchsschwanz ist, ne-ben den ackerbaulichen Maßnah-men, jeder noch vorhandene Wirk-stoff ein kleiner Baustein zum Er-folg. Zusätzlich werden schon seit längerem, bedingt durch den herr-schenden Preisdruck, die Aufwand-mengen den herrschenden Gege-benheiten angepasst. Kaum ein Landwirt gibt in der jetzigen Situ-ation mehr Geld als nötig aus.

Eine generelle zulassungsbe-dingte Reduzierung auf 500 g/ha Metazachlor ist bisher nicht erfolgt. Auch das neu zugelassene Her-bizid Circuit Sync Tec ist mit einer

EmpfehlungsbeispieleMit Clomazone: (Aufwandmengen je nach Unkrautdruck)

● Fuego + Gamit 36 AMT (+ Stomp Aqua) 0,75 - 1,0 + 0,2 - 0,3 (+ 0,6) l/ha

➔ Wegrauke, Hirtentäschel, Kamille, Klettenlabkraut (+ Ochsenzun-ge/Krummhals, Klatschmohn, Teilwirkung Stiefmütterchen) Lücke: Kornblume, Storchschnabel-Arten

● Fuego + Gamit 36 AMT + Runway VA 0,75 - 1,0 + 0,2 - 0,3 + 0,2 l/ha

➔ Wegrauke, Hirtentäschel, Kamille, Klettenlabkraut, Kornblume, Klatschmohn, Stiefmütterchen Lücke: Ochsenzunge/Krummhals, Storchschnabel-Arten

● Butisan Kombi + Gamit 36 AMT 2,0 – 2,5 l/ha + 0,2 l/ha (VA)➔ Wegrauke, Hirtentäschel, Kamille, Storchschnabel-Arten, Klet-tenlabkraut; Lücke: Kornblume, Stiefmütterchen, Ochsenzunge/Krummhals

Ohne ClomazoneVorauflauf (VA)

● Butisan Gold 2,5 l/ha➔ Hirtentäschel, Kamille, Storchschnabel-Arten, Klettenlabkraut; Lücke: Wegrauke, Kornblume, Stiefmütterchen, Ochsenzunge/Krummhals

● Fuego Top + Runway VA 1,33 + 0,2 l/haHirtentäschel, Kamille, Klatschmohn, Kornblume, Stiefmütterchen, Klettenlabkraut nicht immer ausreichend à 2,0 Fuego Top oder Nachbehandlung Effigo im Frühjahr (sehr schmales Einsatzfens-ter); Lücke: Wegrauke, Storchschnabel-Arten

● Fuego Top + Stomp Aqua 1,33 + 0,6 l/ha➔ Hirtentäschel, Kamille, Ochsenzunge/Krummhals, Klatschmohn, Teilwirkung Stiefmütterchen, Klettenlabkraut nicht immer aus-reichend à 2,0 Fuego Top oder Nachbehandlung Effigo im Früh-jahr (sehr schmales Einsatzfenster); Lücke: Wegrauke, Kornblume, Storchschnabel-Arten➔ bei Bedarf Nachlage: Einmal oder Splitting Nachlage mit Fox 0,3 u. 0,7 l/ha ➔ Wegrauke, Stiefmütterchen, bei frühem Einsatz sehr gute Teil-wirkung auf Storchschnabel-Artenu./o. Runway 0,2 l/ha ➔ Kornblume, Stiefmütterchen (Synergismus von Fox und Runway)Nachauflauf (NAK), wenn VA verpasst oder zu trocken

● Fuego Top + Runway 1,5 – 2,0 + 0,2 l/ha ● Butisan Kombi + Runway 2,5 + 0,2 l/ha

➔ bei Bedarf nach allen Varianten: Nachlage mit Fox 0,3 - 0,7 l/ha

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maximalen Aufwandmenge von 2,5 l/ ha zugelassen worden, was ei-ner Wirkstoffmenge von 750 g/ ha Metazachlor entspricht.

Aufwandmengen im Einzelnen?

Die Wirkstoffgehalte der ein-zelnen Präparate enthält die Gra-fik. Für die Produkte Butisan Gold und Butisan Kombi ändert sich für die Aufwandmengen nichts. Auch mit vollen Aufwandmengen wer-den die 500 g/ha Metazachlor ein-gehalten. In beiden Produkten ist allerdings Dimethenamid-P ent-halten, welches Metazachlor er-gänzt und zusätzlich für eine gute Wirkung auf Storchschnabel-Ar-ten sorgt. Dimethenamid-P ge-hört ebenso wie Metazachlor der Gruppe der Chloroacetamide an (HRAC K3), sodass dann in Sum-me 1.000  g/ ha Chloroacetamide ausgebracht werden. Neben dem Raps kommt der Wirkstoff außer-dem im Mais und in den Rüben zum Einsatz.

Beim Butisan Kombi fehlt im Vergleich zum Butisan Gold das Quinmerac, das bedeutet Be-kämpfungslücken von Klettenlab-kraut, Hundskerbel und Gefleck-tem Schierling.

Fuego Top beziehungsweise Bu-tisan Top enthalten bei der vol-

len Aufwandmenge von 2,0  l/ha 750  g/ ha Metazachlor. 500  g/ha werden mit der Aufwandmenge von 1,33 l/ha realisiert. Dann kom-men allerdings nur noch 166 g/ha Quinmerac zum Einsatz. Das ist bei Klettenlabkraut eindeutig zu we-nig. Selbst die 250 g/ha Quinmer-

ac sind bei starkem Kletten- oder Schierlingsdruck nicht immer sicher.

Fuego beziehungsweise Rapsan 500 SC werden in der Praxis als Zu-mischpartner gesehen, um so zum Beispiel die Kamillelücke von Clo-mazone zu schließen. Hier müss-te die Aufwandmengen dann auf 1,0  l/ha begrenzt werden. Das reicht in der Regel meistens aus. Die Wirkung auf Klettenlabkraut ist also nicht betroffen, das wird vom Wirkstoff Clomazone erfasst.

Ohne Bodenwirkstoffe, wie Me-tazachlor oder Dimethenamid-P gestaltet sich Bekämpfung des Hir-tentäschels schwierig. Die Nachla-ge mit Fox erfasst die Wegrauke, aber nicht in ausreichender Form das Hirtentäschel. Das funktioniert nur mit einer Vorlage der erstge-nannten Wirkstoffe.

Einschätzung verschiedener Produkte

● Metazachlorhaltige Produkte (Auflagen beachten!), wie Fuego, Fuego Top, Butisan Kombi und Bu-

Die Wirkungslücke bei Clomazone heißt Kamille. Hier hat der Wirkstoff Me-tazachlor seine Berechtigung. Bei reduziertem Einsatz besteht die Möglich-keit der Nachbehandlung mit Runway.

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■ BAUERNBLATT | 11. August 2018

tisan Gold im Vorauflauf einzusetzen, hat sich bewährt. Diese Produkte wirken am besten ge-gen keimende oder gerade auflaufende Un-kräuter, gerade Kamille muss im Keimblattsta-dium erreicht werden, da die Wirkung sonst schnell abreißt. Ausreichende Bodenfeuchtig-keit sichert die Wirkung ab. Besonders die Leis-tung gegen Hirtentäschel ist im Vorauflauf deutlich besser als im Nachauflauf. Im Vorauf-lauf besteht die Möglichkeit des Zusatzes von

Runway VA (30 g/l Aminopyralid), gegen Korn-blume, Klatschmohn und Kamille-Arten. Ist der Vorauflauftermin nicht realisierbar, können im Nachauflauf auch die Bodenherbizide zum Bei-spiel Fuego Top mit Runway (Aminopyralid, Clo-pyralid, Picloram) kombiniert werden, um bei starkem Kornblumendruck die Lücke gleich mit zu schließen. Die Spritzfolge wäre eine weitere Möglichkeit auch im Hinblick auf den Einsatz von Fox.

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN TABELLEN WINTERRAPS HERBIZIDE AUFLAGEN:

bußgeldbewehrt: rot/fett

Clomazone-Auflagen/ Pendimethalin-Auflagen:NT127 Die Anwendung des Mittels darf ausschließlich zwi-schen 18 Uhr abends und 9 Uhr morgens erfolgen, wenn Tageshöchsttemperaturen von mehr als 20 °C Lufttem-peratur vorhergesagt sind. Wenn Tageshöchsttempera-turen von über 25 °C vorhergesagt sind, darf das Mittel nicht angewendet werden.NT145 Das Mittel ist mit einem Wasseraufwand von min-destens 300 l/ha auszubringen. Die Anwendung des Mit-tels muss mit einem Gerät erfolgen, das in das Verzeich-nis „Verlustmindernde Geräte“ vom 14. Oktober 1993 (Bundesanzeiger Nr. 205, S. 9780) in der jeweils gelten-den Fassung, mindestens in die Abdriftminderungsklasse 90 % eingetragen ist. Abweichend von den Vorgaben im Verzeichnis „Verlustmindernde Geräte“ sind die Verwen-dungsbestimmungen auf der gesamten zu behandelnden Fläche einzuhalten.NT146 Die Fahrgeschwindigkeit bei der Ausbringung darf 7,5 km/h nicht überschreiten.NT149 Der Anwender muss in einem Zeitraum von einem Monat nach der Anwendung wöchentlich in einem Um-kreis von 100 m um die Anwendungsfläche prüfen, ob Aufhellungen an Pflanzen auftreten. Diese Fälle sind so-fort dem amtlichen Pflanzenschutzdienst und der Zulas-sungsinhaberin zu melden.NT152 Die Anwendung des Mittels darf nur auf Flächen erfolgen, die vorher in einen flächenscharfen Anwen-dungsplan aufgenommen wurden, der den Saatzeit-punkt, den geplanten und den tatsächlichen Anwen-dungszeitpunkt, die Aufwandmenge, die Wassermenge und Details der Anwendungstechnik enthält. Der Plan ist während der Behandlung für Kontrollzwecke mitzu-führen.NT153 Spätestens einen Tag vor der Anwendung von Clo-mazone-haltigen Pflanzenschutzmitteln sind Nachbarn, die der Abdrift ausgesetzt sein könnten, über die geplan-te Anwendung zu informieren, sofern diese eine Unter-richtung gefordert haben.NT154 Bei der Anwendung des Mittels ist ein Abstand von 50 m zu Ortschaften, Haus- und Kleingärten, Flä-chen mit bekannt Clomazone-sensiblen Anbaukulturen (zum Beispiel Gemüse, Beerenobst) und Flächen, die für die Allgemeinheit bestimmt sind, einzuhalten. Dieser Ab-stand ist ebenso einzuhalten zu Flächen, auf denen ge-mäß der Verordnung (EG) Nr. 834/2007 (Ökoverordnung) und gemäß der Verordnung über diätetische Lebensmit-tel (Diätverordnung) produziert wird. Der Abstand von 50 m kann auf 20 m reduziert werden, wenn das Mittel nicht in Tankmischung mit anderen Pflanzenschutzmit-teln oder Zusatzstoffen ausgebracht wird. Zu allen übri-gen angrenzenden Flächen (ausgenommen Flächen, die mit Winterraps, Getreide, Mais oder Zuckerrüben bestellt wurden, sowie bereits abgeerntete Flächen wie zum Bei-spiel Stoppelfelder) ist ein Abstand von mindestens 5 m einzuhalten.NT155 Bei der Anwendung des Mittels ist ein Abstand von 50 m zu Ortschaften, Haus- und Kleingärten, Flächen mit bekannt Clomazone-sensiblen Anbaukulturen (zum Bei-spiel Gemüse, Beerenobst) und Flächen, die für die All-gemeinheit bestimmt sind, einzuhalten. Dieser Abstand ist ebenso einzuhalten zu Flächen, auf denen gemäß der Verordnung (EG) Nr. 834/2007 (Ökoverordnung) und ge-mäß der Verordnung über diätetische Lebensmittel (Di-

ätverordnung) produziert wird. Zu allen übrigen angren-zenden Flächen (ausgenommen Flächen, die mit Winter-raps, Getreide, Mais oder Zuckerrüben bestellt wurden, sowie bereits abgeerntete Flächen wie zum Beispiel Stop-pelfelder) ist ein Abstand von mindestens 5 m einzuhal-ten.NT170 Die Windgeschwindigkeit darf bei der Ausbrin-gung des Mittels 3 m/s nicht überschreiten.NT112 Bei der Anwendung des Mittels muss ein Abstand von mindestens 5 m zu angrenzenden Flächen (ausge-nommen landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzte Flächen, Straßen, Wege und Plätze) eingehalten wer-den. Die Einhaltung eines Abstandes ist nicht erforder-lich, wenn angrenzende Flächen (zum Beispiel Feldraine, Hecken, Gehölzinseln) weniger als 3 m breit sind oder nachweislich auf landwirtschaftlich oder gärtnerisch ge-nutzten Flächen angelegt worden sind. Ferner ist die Ein-haltung eines Abstandes nicht erforderlich, wenn die An-wendung des Mittels mit tragbaren Pflanzenschutzge-räten durchgeführt wird oder in einem Gebiet erfolgt, das von der Biologischen Bundesanstalt im „Verzeichnis der regionalisierten Kleinstrukturanteile“ vom 7. Febru-ar 2002 (Bundesanzeiger Nr. 70 a vom 13. April 2002) in der jeweils geltenden Fassung, als Agrarlandschaft mit einem ausreichenden Anteil an Kleinstrukturen ausge-wiesen worden ist.NG334 Die maximale Aufwandmenge von 1.000 g Dimet-hachlor pro Hektar und Jahr auf derselben Fläche darf – auch in Kombination mit anderen diesen Wirkstoff ent-haltenden Pflanzenschutzmitteln – nicht überschritten werdenNG335 Auf derselben Fläche keine Anwendung von Mit-teln mit dem Wirkstoff Dimethachlor in den beiden fol-genden Kalenderjahren.NG343 Die maximale Aufwandmenge von 250 g Quinme-rac pro Hektar und Jahr auf derselben Fläche darf – auch in Kombination mit anderen diesen Wirkstoff enthalten-den Pflanzenschutzmitteln – nicht überschritten werden.NG345-3 In einem Dreijahreszeitraum (der das aktuel-le Jahr und die vorausgegangenen zwei Kalenderjahre umfasst) darf in der Summe eine Gesamtaufwandmen-ge von 0,052 kg Haloxyfop-P (Haloxyfop-R) pro Hektar nicht überschritten werden.NG346 Innerhalb von drei Jahren darf die maximale Auf-wandmenge von 1.000 g Metazachlor pro Hektar auf der-selben Fläche – auch in Kombination mit anderen diesen Wirkstoff enthaltenden Pflanzenschutzmitteln – nicht überschritten werden.NG346-1 Innerhalb von drei Jahren darf die maximale Aufwandmenge von 750 g Metazachlor pro Hektar auf derselben Fläche – auch in Kombination mit anderen diesen Wirkstoff enthaltenden Pflanzenschutzmitteln – nicht überschritten werden.NG349 Auf derselben Fläche keine Anwendung von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Aminopyralid im folgenden Kalenderjahr.NG350 Auf derselben Fläche keine Anwendung von Pflan-zenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Clopyralid im fol-genden Kalenderjahr.NG354 Innerhalb von drei Jahren darf die maximale Auf-wandmenge von 12,5 g Imazamox pro Hektar auf der-selben Fläche – auch in Kombination mit anderen diesen Wirkstoff enthaltenden Pflanzenschutzmitteln – nicht überschritten werden.NG405 Keine Anwendung auf drainierten Flächen (Drain-auflage).

30 Pflanze BAUERNBLATT | 11. August 2018 ■

● Dimethachlor aus dem Produkt Colzor Uno (500 g/l Dimethachlor) gehört ebenso wie Metazach­lor zu der Gruppe der Chloroacet­amide (HRAC K3). Beide Wirk­stoffe verhalten sich ähnlich. Al­lerdings ist die Wirkung vom Di­methachlor gegen Kamillearten schlechter zu bewerten. So gese­hen würde die mögliche Kombina­tion von 0,5 l/ha Fuego + 0,5 l/ha Colzor Uno mit einer Gesamtwirk­stoffmenge von 500 g/ha aus der Gruppe K3 sehr stark zu Lasten der Kamillewirkung gehen. Eine Kom­bination von Colzor Uno mit Clo­mazone (entspräche einem Colzor Trio nur ohne den Wirkstoff Nap­ropamid) schließt die Lücke Weg­rauke, Klettenlabkraut und verbes­sert die Hirtentäschel­Leistung, hat aber keinen Einfluss auf die Kamil­lewirkung. Die Spritzfolge von Col­

zor Uno und Runway löst zwar die Kamillen­Problematik, hat als Be­kämpfungslücke neben Wegrau­ke vor allem Klettenlabkraut. Das würde auch bei einer kombinier­ten Nachbehandlung von Runway und Fox nicht ausreichend erfasst werden.

● Dimethenamid­P sollte bei star­kem Druck mit Storchschnabelar­

ten zum Einsatz kommen. Dieser Wirkstoff ist neben Butisan Gold auch im Butisan Kombi enthalten, allerdings fehlt hier das Quinmer­ac gegen das Klettenlabkraut. Des­halb wird Butisan Kombi auch häu­fig mit Clomazone kombiniert, was dann wiederum Klettenlabkraut und Wegrauke erfasst.

● Metazachlor­frei kann mit dem Produkt Tanaris gearbeitet wer­den. Hier kommen die Wirkstoffe Dimethenamid­P und Quinmerac zum Einsatz. Die Kamillewirkung ist allerdings nicht immer ausreichend. Hier kann der Zusatz von Runway VA oder aber die Spritzfolge mit Runway, plus gegebenenfalls Fox bei Wegrauke, Abhilfe schaffen.

● Der Wirkstoff Quinmerac sollte vor allem auf Flächen mit Kletten­labkraut und Geflecktem Schier­ling zum Einsatz kommen. Bei starkem Besatz von Geflecktem Schierling sind 250 g/ha des Wirk­stoffs nötig. Quinmerac ist in den Produkten Fuego Top und Butisan Gold enthalten.

● Der Wirkstoff Pendimethalin (Produkt Stomp Aqua) sollte auf Flächen mit Ochsenzunge und Klatschmohn im Vorauflauf mit 0,5 bis 0,7 l/ha zum Einsatz kommen. Diese Anwendung ist deutlich kos­

Abbildung 3: Anwendungsbestimmungen für clomazonehaltige Präparate

vor der Applikation Applikation danach

NT152• Anwendungsplan erstellen und wäh­rend der Behandlung mitführen: Saatzeit, tatsächlicher Anwendungszeitpunkt, Aufwandmenge, Wassermenge, Anwendungstechnik

NT153• Nachbarn, die der Abdrift ausgesetzt sein könnten und eine Unterrichtung fordern, sind mind. 1 Tag vor Behandlung zu informieren.

NT127• vorhergesagte Tagestemperaturen:bis 20 °C ganztägige Anwendungab 20 °C 18 - 9 Uhrab 25 °C keine Anwendung

NT145, NT146• mind. 300 l/ha Wasser• generell 90 % Abdrift-minderung (ID 120 05)• max. 7,5 km/h Geschwindigkeit

NT155• 50 m Abstand zu Ortschaf-ten, Haus- und Kleingärten und Flächen mit bekannt clomazone-sensiblen Anbaukulturen und Flächen, die für die Allgemein-heit bestimmt sind; ebenso zu Flächen, auf denen ökologische oder diätische Lebensmittel produziert werden• 5 m zu übrigen Flächen (Ausnahme: Winterraps, Getreide, Mais, Zuckerrüben, Stoppelfelder)

NT154• Der Abstand kann auf 20 m reduziert werden, wenn das Mittel nicht in Tankmischungen mit anderen Pflanzenschutzmit-teln oder Zusatzstoffen ausge-bracht wird.

NT149• Prüfen im Umkreis von 100 m wöchentlich auf Aufhellungen (1 Monat lang)• Aufhellungen sofort dem amtlichen PSD und Zulassungs­inhaber melden.

Clearfield-SystemAm sehr kontrovers diskutier­ten Thema „Clearfield“ schei­den sich die Geister. Die einen sehen darin eine gute Möglich­keit im Raps Problemunkräu­ter und Ausfallraps zu bekämp­fen, die anderen sorgt die Tat­sache, dass ein ALS­Hemmer in einer bis dato ALS­freien Kultur zum Einsatz kommt. Kommt das Clearfield­System ausschließlich auf Ausfallraps­Flächen zum Einsatz, ohne die pflanzenbau­lichen Maßnahmen zur Ausfall­raps­Bekämpfung zu ändern, ist Clearfield keinesfalls die Lösung. Ganz im Gegenteil, man schafft sich mit ALS­tolerantem Ausfall­raps ein weiteres Problem.Das Clearfield­System besteht aus einer Herbizid­toleranten Sorte (CL­Kennzeichnung) und dem dazu passenden Herbizid. Das Nachfolgeprodukt von Van­tiga­D ist seit 2016 Clentiga­D. Das Produkt besteht aus 250 g/l Quinmerac und 12,5 g/l Imaza­mox und ist somit sehr blattak­tiv ausgelegt. Die Aufwandmen­ge beträgt 1,0 l/ha + 1,0 l/ha Dash. Der große Vorteil von Clentiga­D gegenüber seinem Vorgänger Vantiga­D ist der flexiblere Ein­satz im Nachauflauf. Denn die richtige Terminierung war das Manko von Vantiga­D. Der ne­ben Imazamox und Quinmerac im Vantiga enthaltene Wirkstoff Metazachlor benötigt besonders für die Kamille eine Anwendung im Vorauflauf. Das widerspricht den optimalen Einsatzbedingun­

gen für das blattaktive Imaza­mox. Dieser Wirkstoff spielt seine Stärken naturgemäß im Nachauf­lauf aus. Somit war der Anwen­dungstermin bisher immer eine Kompromisslösung. Anders nun mit Clentiga­D. Je nach Standort kann der Einsatz von Metaza­chlor, zum Beispiel Fuego oder Butisan Kombi (bei Storchschna­bel), variiert werden. Handelt es sich um Gräser­freie Stand­orte mit Clearfield­bekämpfba­ren Problemunkräutern und zu­sätzlich noch um Kamille, kann auch Metazachlor­frei gearbei­tet werden. Das Kamille­Prob­lem löst man durch die Zuga­be von Runway zum Clentiga­D. Anders sieht es auf Ackerfuchs­schwanz­Standorten aus. Hier muss eine Metazachlorvorlage im Vorauflauf erfolgen, um eine erste gute Anfangswirkung zu erzielen. Clentiga­D wird dann ganz gezielt im Nachauflauf ge­gen die Problemunkräuter einge­setzt. Der Einsatzzeitraum kann sehr flexibel gehandhabt wer­den (Herbst ES 10­18, Frühjahr ES 30­50). Allerdings mit einer Aus­nahme, und das sind die Rübsen. Diese erfordern einen frühen Einsatzzeitpunkt (ES 11­12). Je später man kommt, umso schwie­riger wird die Bekämpfung. Und auch gegen Ackerfuchsschwanz ist das Clearfield­System keine Lösung. Die Wirkungsgrade sind nicht ausreichend, auf eine Kerb Flo Behandlung kann kaum ver­zichtet werden.

Kornblume ist ein Fall für Runway VA oder Runway. Alle anderen Herbizide haben diesbezüglich Wirkungslücken.

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31Pflanze■ BAUERNBLATT | 11. August 2018

tengünstiger und wirkungssiche-rer als die Nachbehandlung ab EC 16. Stomp Aqua sollte maximal 48 Stunden nach der Saat eingesetzt werden, da ein späterer Einsatz-termin den Raps schädigen kann. Im Nachauflauf kann Stomp Aqua erst ab ES 16 wieder verträglich eingesetzt werden. Die Aufwand-mengen gegen Ochsenzunge und Mohn sollten dann zwischen 1,5

und 1,7  l/ha liegen. Bei starkem Druck mit Ochsenzunge muss der Vorauflauf – Termin gewählt wer-den. Zu beachten sind hier die spe-ziellen Auflagen für Stomp Aqua.

Möglichkeiten zur Nachbehandlung

Wegrauke und Ackerstiefmütter-chen werden durch den Einsatz von

Fox erfasst. Ein Split-ting im frühen Stadi-um zeigt sicherere und bessere Wir-kung (ab Vierblatt-stadium 0,3 l/ha, zir-ka zehn Tage später in EC 16 mit 0,5 bis 0,7 l/ha). Dabei wer-den Nebenwirkun-gen gegen Ochsen-zunge/Ackerkrumm-hals und Storch-schnabel erreicht. Die Mischung mit Runway oder Effigo verbessert die Wir-kung und sichern ge-gen Kornblume, Ka-

mille und Klatschmohn ab. Warmes Wetter bei der Anwendung verbes-sert die Wirkung. Finger weg von Tankmischungen mit Fox (Ausnah-me: mit Runway oder Effigo mög-lich). Zum Zeitpunkt der Behand-lung mit Fox müssen die Rapsblätter trocken sein, da es sonst zu Blattfle-cken kommt. Zwischen der Herbi-

zidmaßnahme und dem Einsatz ei-nes Wachstumsreglers, Insektizids oder Gräserherbizids sollten fünf bis sieben Tage liegen, da die Wachs-schicht sich erst wieder aufbauen muss. In einem regenreichen Herbst kommt man dann schnell unter Zeit-druck, da auch diese Mittel appli-ziert werden müssen.

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Abbildung 4: Clomazone – Abstandsauflage

Klettenlabkraut im Jugendstadium und Bestands-überragend im Raps. Klettenlabkraut benötigt den Wirkstoff Quinmerac oder Clomazone, Nachbehand-lungen mit Runway erzielen nur eine Teilwirkung.

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33Pflanze■ BAUERNBLATT | 11. August 2018

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN TABELLEN WINTERRAPS HERBIZIDE AUFLAGEN:

bußgeldbewehrt: rot/fett

NT101 Die Anwendung des Mittels muss in einer Breite von mindestens 20 m zu an­grenzenden Flächen (ausgenommen land­wirtschaftlich oder gärtnerisch genutzte Flächen, Straßen, Wege und Plätze) mit einem verlustmindernden Gerät erfolgen, das in das Verzeichnis „Verlustmindernde Geräte“ vom 14. Oktober 1993 (Bundesan­zeiger Nr. 205, S. 9780) in der jeweils gel­tenden Fassung, mindestens in die Abdrift-minderungsklasse 50 % eingetragen ist. Bei der Anwendung des Mittels ist der Ein­satz verlustmindernder Technik nicht erfor­derlich, wenn die Anwendung mit trag­baren Pflanzenschutzgeräten erfolgt oder angrenzende Flächen (zum Beispiel Feldrai­ne, Hecken, Gehölzinseln) weniger als 3 m breit sind oder die Anwendung des Mit­tels in einem Gebiet erfolgt, das von der Biologischen Bundesanstalt im „Verzeich­nis der regionalisierten Kleinstrukturantei­le“ vom 7. Februar 2002 (Bundesanzeiger Nr. 70a vom 13. April 2002) in der jeweils geltenden Fassung, als Agrarlandschaft mit einem ausreichenden Anteil an Kleinstruk­turen ausgewiesen worden ist.NT102 ... mindestens in die Abdriftmin-derungsklasse 75 % ... (siehe Text NT 101).NT103 ... mindestens in die Abdriftmin-derungsklasse 90 % ... (siehe Text NT 101).NT108 Bei der Anwendung des Mittels muss ein Abstand von mindestens 5 m

zu angrenzenden Flächen (ausgenommen landwirtschaftlich oder gärtnerisch ge-nutzte Flächen, Straßen, Wege und Plät-ze) eingehalten werden. Zusätzlich muss die Anwendung in einer darauffolgenden Breite von mindestens 20 m mit einem verlustmindernden Gerät erfolgen, das in das Verzeichnis „Verlustmindernde Gerä­te“ vom 14. Oktober 1993 (Bundesanzeiger Nr. 205, S. 9780) in der jeweils geltenden Fassung, mindestens in die Abdriftminde-rungsklasse 75 % eingetragen ist. Bei der Anwendung des Mittels ist weder der Ein­satz verlustmindernder Technik noch die Einhaltung eines Abstandes von mindes­tens 5 m erforderlich, wenn die Anwen­dung mit tragbaren Pflanzenschutzge­räten erfolgt oder angrenzende Flächen (zum Beispiel Feldraine, Hecken, Gehölz­inseln) weniger als 3 m breit sind. Bei der Anwendung des Mittels ist ferner die Ein­haltung eines Abstandes von mindestens 5 m nicht erforderlich, wenn die Anwen­dung des Mittels in einem Gebiet erfolgt, das von der Biologischen Bundesanstalt im „Verzeichnis der regionalisierten Klein­strukturanteile“ vom 7. Februar 2002 (Bun­desanzeiger Nr. 70a vom 13. April 2002) in der jeweils geltenden Fassung, als Agrar­landschaft mit einem ausreichenden An­teil an Kleinstrukturen ausgewiesen wor­den ist oder angrenzende Flächen (zum Beispiel Feldraine, Hecken, Gehölzinseln) nachweislich auf landwirtschaftlich oder

gärtnerisch genutzten Flächen angelegt worden sind

NW701 Zwischen behandelten Flächen mit einer Hangneigung von über 2 % und Oberflächengewässern – ausgenommen nur gelegentlich Wasser führender, aber einschließlich periodisch Wasser führen-der – muss ein mit einer geschlossenen Pflanzendecke bewachsener Randstrei-fen vorhanden sein. Dessen Schutzfunk­tion darf durch den Einsatz von Arbeits­geräten nicht beeinträchtigt werden. Er muss eine Mindestbreite von 10 m haben. Dieser Randstreifen ist nicht erforderlich, wenn: – ausreichende Auffangsysteme für das Wasser beziehungsweise den abge­schwemmten Boden vorhanden sind, die nicht in ein Oberflächengewässer mün­den, beziehungsweise mit der Kanalisa­tion verbunden sind oder – die Anwen­dung im Mulch­ oder Direktsaatverfah­ren erfolgt.

NW705 … Randstreifen muss eine Min-destbreite von 5 m haben ... (siehe Text NW 701).

NW706 ... Randstreifen muss eine Min-destbreite von 20 m haben ... (siehe Text NW 701).VV215: Behandelten Grünraps nicht ver­füttern.WP682­2: Einstreu, das von mit dem Mittel behandelten Flächen stammt, sowie Gülle, Jauche, Mist oder Kompost von Tieren, de­

ren Futter oder Einstreu von behandelten Flächen stammt, darf nur im eigenen Be­trieb verwendet werden.

WP683­2: Gülle, Jauche, Mist oder Kom­post von Tieren, deren Einstreu von mit dem Mittel behandelten Flächen stammt, darf nur auf Grünland, zu Getreide oder Mais ausgebracht werden. Bei allen ande­ren Kulturen sind Schädigungen nicht aus­zuschließen.WP685­1: Bei vorzeitigem Umbruch sind Schäden an nachgebauten Kulturen mög­lich. Es können nur Mais, Sommerraps und Kohlarten nachgebaut werden.WP685­2: Bei vorzeitigem Umbruch sind Schäden an nachgebauten Kulturen mög­lich. Es können nur Getreide, Futtergräser oder Mais nachgebaut werden.WP711: Schäden an nachgebauten zwei­keimblättrigen Zwischenfrüchten möglich.WP734: Schäden an der Kulturpflanze möglich. WP740: Vorsicht bei benachbart wachsen­den Kulturpflanzen, da Schäden möglich.WP744: Schäden an benachbart wachsen­den Gehölzen möglich.WP763: Anwendung nur in Sorten mit zu­sätzlicher Bezeichnung Imazamox­resistent oder Clearfield.WP775: Unter ungünstigen Witterungsbe­dingungen sind Schäden an Folgekulturen, insbesondere Wintergetreide, möglich.

Kam gegen Storchschnabel kein Spezialwirkstoff zum Einsatz, kann mit Fox (Splittinganwendung) eine Teilwirkung erzielt werden. Die erste Maßnahme sollte zeitig er­folgen. Um eine gute Wirkung zu erreichen, sollten Storch­ und Rei­herschnabel zum Zeitpunkt der Be­handlung möglichst nicht mehr als zwei Laubblätter haben und die

Aufwandmengen nicht reduziert werden. Die zweite Applikation sechs bis acht Tage später ist dann ein Muss. Der Storchschnabel darf nicht wieder austreiben.

Besonders bei reduziertem Ein­satz von Metazachlor muss eine Nachbehandlung von Runway ge­gen die Kamille eingeplant wer­den.

Kam Stomp Aqua im Vorauflauf nicht zum Einsatz besteht die Mög­lichkeit gegen Ochsenzunge/Acker­krummhals und Klatschmohn ab dem Sechsblattstadium bis zum Vegetationsanfang Stomp Aqua mit 2,0  l/ha einzusetzen. Der Ein­satz sollte während der Vegetati­onsruhe erfolgen. Eine zu späte Spritzung im Frühjahr (nach Vege­

tationsbeginn) kann zu Schäden an den Blütenanlagen führen.

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Rechtzeitig zur Rapsaussaat hat Circuit Sync Tec die Zulassung er­halten. Das Produkt Circuit Sync Tec besteht aus den Wirkstoffen Me­

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34 Pflanze BAUERNBLATT | 11. August 2018 ■

tazachlor (300 g/l) und Clomazone (40 g/l), die zusammen verkapselt sind. Aufgrund dieser Verkapse-lung hat das Produkt auch die Auf-lage NT154 erhalten, die besagt,

dass der Abstand von 50 m zu Ort-schaften, Haus- und Kleingärten und zu bekannten Clomazone-sen-siblen Kulturen auf 20 m reduziert werden kann, wenn das Mittel

nicht in Tankmischungen mit an-deren Pflanzenschutzmitteln oder Zusatzstoffen ausgebracht wird. Durch diese Auflage wird das Pro-dukt, was mit einer maximalen Auf-

wandmenge von 2,5  l/ha im Vor - auflauf ausgebracht wird, durch-aus interessant. Gilt die Auflage NT154 sonst nur für verkapseltes Solo-Clomazone. Die anderen Clo-

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Abbildung 5: Terminabhängige Wirksamkeit von Kerb Flo gegen Ackerfuchsschwanz (AFU)Standort Klein Schenkenberg, Aussaat: 17.8.2009, Sorte: VisbyBehandlung: 21.10.2009 AFU ES 11-18, Raps ES 15-16; 15.12.2009 AFU ES 12-20, Raps ES 16-18; 5.3.2010 AFU ES 12-20, Raps ES 16-18;Bonitur am 20.5.2010: DG Kontrolle: 50 % Ackerfuchsschwanz, 85 % Raps

Es wurden 5 m Abstand zu Saumbiotopen für Stomp Aqua bei der späten Anwendung eingehalten.

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■ BAUERNBLATT | 11. August 2018

mazoneauflagen gelten natürlich ebenso.

Bekämpfung von Gräsern und AckerfuchsschwanzGeht es im Winterraps um die

Gräserbekämpfung, denkt man vordergründig an die Bekämpfung des Ausfallgetreides. Je nach Bo-denbearbeitung, Gräserdruck und jahresbedingtem Auflaufverhalten sind ein bis zwei Anwendungen notwendig. Dabei werden Gräser, die frühzeitig auflaufen, durch die eigentliche Vorauflauf-Behand-lung mit Bodenherbiziden, wie Me-tazachlor beziehungsweise Meta-zachlor + Dimethenamid-P gegen Unkräuter zum Teil erfasst.

Die eigentlichen Applikationen gegen Ausfallgetreide erfolgen, wenn das Getreide bereits ein bis zwei Blätter hat. Nach einem Clo-mazoneeinsatz muss das Durch-grünen abgewartet werden. Für die Ausfallgetreidebekämpfung steht eine Vielzahl von Produk-ten, aus der Gruppe der FOP‘s zur Verfügung. Eine weitere notwen-dige zweite Behandlung (Drei- bis Vierblattstadium) kann mit einem Wachstumsregler und/oder Insekti-zideinsatz gegen Rapserdfloh kom-biniert werden. Die Wachstumsreg-ler wirken wie Öle und verbessern die Wirkstoffaufnahme. Gelistete Zusatzstoffe bringen nur bei Solo-anwendungen von Graminiziden Wirkungsverbesserungen. Bei ge-ringem Gräserdruck ist eine späte-re Einmalanwendung ausreichend.

Speziell gegen Ausfallgerste und bei günstigen Bedingungen (hohe Luftfeuchte) kann die Aufwand-menge auf 30 bis 50 % reduziert werden. Roggen und Weizen sind etwas hartnäckiger, hier sollten schon zwei Drittel der vollen Auf-wandmenge eingesetzt werden.

Treten in den Getreidefrucht-folgen Probleme mit Ackerfuchs-schwanz auf, muss der Raps zur konsequenten Bekämpfung ge-nutzt werden. Speziell gegen den zunehmenden schwer bekämpfba-ren Ackerfuchsschwanz (Resisten-zen) sollte dann Kerb Flo, Cohort oder Milestone eingeplant werden. Kerb Flo besitzt einen anderen Wir-kort als die „DIM‘s“ und „FOP‘s“ und ist somit ein wichtiger Bau-stein in der Ackerfuchsschwanzbe-kämpfung.

Stimmen Saatbett und Bodenfeuchte?

Vor den eigentlichen Herbizidein-sätzen im Raps sind erst einige grundsätzliche Maßnahmen einzu-planen und durchzuführen. Als ers-tes sollte das Saatbett rechtzeitig aufbereitet werden, um dem Acker-fuchsschwanz ausreichend Zeit zum Auflaufen zu geben („falsches Saat-bett“). Dieser läuft allerdings nur bei Feuchtigkeit auf! Weizen oder Ackerbohnen als Vorfrucht bieten je nach Jahr nicht immer dieses Zeit-fenster. 2018 ist ein Ausnahmejahr! Die Wintergerste ist in der Regel die ideale Vorfrucht in Bezug auf den Faktor Zeit. Nach dem Auflaufen des ersten Ackerfuchsschwanzes und im Übrigen auch von Ausfall-raps, sollten diese Pflanzen unmit-telbar vor der Saat mit Glyphosat (andere Wirkstoffgruppe) behan-delt werden. Erst dann erfolgt die Aussaat des Rapses ohne erneute Bodenbearbeitung, da diese eine neue Ackerfuchsschwanzauflauf-welle hervorrufen würde.

Die Wirkstoffe Metazachlor und Dimethenamid-P spielen anschlie-ßend nicht nur in der Unkrautbe-kämpfung, sondern auch in der Ackerfuchsschwanz-Bekämpfung eine wichtige Rolle. Erste, gerade

Bei diesem Storchschnabeldruck muss der Wirkstoff Dimenthenamid-P zum Einsatz kommen. Nachbehandlungen mit Fox, an einem guten Termin vor-ausgesetzt, stoßen auch an ihre Grenzen.

36 Pflanze BAUERNBLATT | 11. August 2018 ■

keimende Pflanzen werden von den Wirkstoffen erfasst. Dabei ist die Höhe des Wirkungsgrades von der Bodenfeuchtigkeit abhän-gig. In der Praxis werden diese Ne-beneffekte kaum wahrgenommen. Erst in Versuchen werden die Wir-kungsgrade deutlich sichtbar.

Somit ist die Anwendung des Bo-denherbizids im Vorauflauf der ers-te wichtige Schritt zur Ackerfuchs-schwanzbekämpfung, auch um nachfolgende Herbizide wie Kerb Flo einerseits effizient einzusetzen und andererseits den Ackerfuchs-schwanz für die nachfolgenden Maßnahmen nicht zu groß wer-den zu lassen.

Resistenzen sind zu beachten

FOP‘s, wie Agil-S oder Gallant Super haben vielerorts aufgrund von Resistenzen keine Wirkung mehr auf den Ackerfuchsschwanz. Kreuzresistenzen mit Topik 100, Ra-lon Super und Axial 50 verschärf-ten die Situation zusätzlich. Folg-lich kommen vermehrt Focus Ultra oder Select 240 EC aus der Gruppe der DIM`s zum Einsatz. Zeigen Fo-cus Ultra und Select 240 EC keine Wirkung auf Ackerfuchsschwanz mehr, liegt eine Wirkort-Resis-tenz (Ile1781-Leu Target-Site Resis-tenz gegen ACCase-Inhibitoren) vor. Das bedeutet, das „Schlüs-sel-Schloss-Prinzip“ funktioniert nicht mehr und das Herbizid ver-sagt. In der Praxis ist häufig zu be-obachten, dass der Wirkstoff Cle-thodim (Select 240 EC) noch bes-sere Wirkung gegenüber Cycloxy-dim (Focus Ultra) zeigt. Das hängt mit dem Anteil der hetero- und ho-mozygoten resistenten Genotypen mit Target-Site Resistenz Leu1781 in der Gesamt-Ackerfuchsschwanz-population zusammen. Verein-facht ausgedrückt, selektiert Fo-cus Ultra aufgrund einer stärke-ren Resistenzausprägung stärker auf Leu1781, was dann im Feld sichtbar wird. Aber auch ein Cle-thodim selektiert und wenn die re-sistenten Genotypen in hohem An-teil homozygot vorliegen, funktio-niert auch ein Select 240 EC nicht mehr. Somit muss das Ziel sein, die Anwendungshäufigkeit von Focus Ultra und Select 240 EC zu mini-mieren.

Sinnvoll um jeden Preis?

Die große Herausforderung be-steht somit darin, den Raps bis zum Kerb-Termin zu bringen.

Kerb Flo und alle Propyzamid-Pro-dukte müssen mit voller Aufwand-menge eingesetzt werden. Der Kos-tenfaktor darf hier keine Rolle spie-len. Bodenfeuchtigkeit und/oder nachfolgender Regen sind zwin-gend notwendig, da gerade bei frohwüchsigen Rapsbeständen der Bodenwirkstoff von den Blättern abgefangen wird. Der Einsatzzeit-punkt ist temperaturabhängig. Für eine gute Wirkung sind tiefe Tem-peraturen (Bodentemperaturen un-ter 10 °C) erforderlich. Das gilt auch für das Produkt Milestone. Denn trotz der zusätzlichen Unkrautwir-kung steht die Ackerfuchsschwanz-bekämpfung im Vordergrund. Bei

höheren Temperaturen wird der Wirkstoff zu schnell abgebaut und die Wirkung ist nicht zufrieden stel-lend. Hier kann man in Interessens-konflikte kommen, wenn die Vor-behandlung versagt hat und die Herbstwitterung nicht mitspielt. Dann treffen große Ackerfuchs-schwanzpflanzen und warmes Herbstwetter aufeinander. Dann muss man auf den guten Zeitpunkt warten, denn die Anwendungsbe-dingungen sind entscheidend.

Das Ergebnis aus Versuchen der Landwirtschaftskammer von 2009/10 ist zwar schon etwas älter, es steht aber beispielhaft für vie-le andere Terminierungsversuche,

die deutlich den optimalen An-wendungstermin herauskristallisie-ren. Frühe Termine im Oktober sind zwar anwenderfreundlich, von der Wirkung gegen Ackerfuchs-schwanz aber deutlich schlech-ter, da die Bodentemperaturen im Schnitt der Jahre über denen im Dezember liegen.

Da die Wirkung von Propyzamid im Boden in den obersten 3 bis 5 cm am stärksten ist, können bei großen, zum Teil schon bestockten Ackerfuchsschwanzpflanzen mit tieferen Wurzeln Probleme in der Bekämpfung auftreten. Das hat in dem Moment nichts mit even-tuell beginnenden Resistenzen von Kerb Flo und Co. zu tun, son-dern ist der Wirkungsweise von Propyzamid geschuldet. In diesen Ausnahmefällen kann dann ein Focus Ultra blattaktiv unterstüt-zen. Aber auch für diese Situati-on muss der Anwendungstermin am Wirkstoff Propyzamid ausge-richtet sein.

Die Ackerfuchsschwanzbekämp-fung mit Kerb Flo sollte ein extra Termin sein, ausgerichtet an der Witterung. Die Ausfallgerste muss vorher rausgenommen werden, hier darf nicht auf einen „Kom-promiss-Kerb-Termin“ gewartet werden. Eine nicht optimal ausge-brachte Spritzung ist nicht mehr vertretbar. Über die Gesamtfrucht-folge gesehen, besteht im Winter-raps noch die große Chance, die Kultur Ackerfuchsschwanz frei zu halten und somit das Samenpoten-zial generell zu reduzieren.

Neuzulassung Crawler

Mit dem Carbetamid (600  g/ kg; maximale Aufwandmenge 3,0 kg/ ha) kommt ein alter Wirkstoff wieder zum Tragen. Bekannt aus dem Pra-done Kombi, soll dieser Wirkstoff die Ackerfuchsschwanz-Bekämp-fung unterstützen. Nach den ersten Versuchen konnte festgestellt wer-den, dass die Wirkungsgrade sehr stark schwanken. In einigen Ver-suchen konnten gute bis sehr gute Wirkungsgrade festgestellt werden, in anderen wiederum nicht.

Strategisch passt dieses Produkt in die Phase zwischen Metaza-chlor und Kerb Flo, besonders auf Standorte, wo DIM-Resistenz vor-herrscht, mit dem Ziel, den Raps zum „Kerb-Termin“ zu bringen.

Manja LandschreiberLandwirtschaftskammerTel.: 04 51-31 70 [email protected]

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Abbildung 6: Wirksamkeit verschiedener Spritzfolgen gegen AckerfuchsschwanzStandort: Simonsberg (Westküste SH); Bonitur: 2.5.18, Aussaat: 21.8.17,Sorte: DK Eximus

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Ochsenzunge im Jugendstadium kann später auch durchaus den Raps über-wuchern hier ist auch Stomp Aqua gefragt.

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Einladung: Donnerstag, 16.08.2018, 20:00 Uhr

Die SAATEN-UNION präsentiert Ihnen 30 Mais-Sorten unter Flutlicht, den Silo-Biogas-Erntemanager, viterra® Zwischenfruchtmischungen und Sorten-Greening, Eiweißerzeugung mit kleinkörnigen Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen und Klee sowie Sortenempfehlungen zu den aktuellen Hybridroggen und anderen Wintergetreidesorten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Im Anschluss laden wir Sie herzlich zu einem rustikalen Abendessen ein.

Anmeldung bei Andreas Henze, Mobil: 0171 8612407, [email protected]

Ausführliche Informationen: www.saaten-union.de/termine

Erleben Sie Mais bei Nacht in Brokenlande.

Witterungsbedingt

so früh wie nie!