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Encephalographiestudien. I. Schl~ifelappenatrophie bei halluzinierenden Paralytikern~). Voll Dr. Georg Herrmann und Doz. Dr. Gustav Herrnheiser. (Aus der Deutschen psychiatrischen Universitiitsklinik [Vorstand: Prof. O. P6tzl] und dem RSntgenlaboratorium der I~eutschen II. medizinischen Universiti~tsklinik. [Vorstand: Prof. Jaksch-Wartenhorst] in Prag.) Mit 5 Textabbildungen. (Eingegangen am 27. Januar 1925.) Im Verlaufe unserer encephalographischen Untersuchungen hat sieh uns bei der progressiven Paralyse ein Befund ergeben, der uns gewisse Riieksehlfisse auf die Ursache des eigenartigen klinischen Verlaufes gewisser Paralysefalle naeh der Malariabehandlung gestattet. Bekanntlich zeigt das Encephalogramm bei der progressiven Para- lyse an der Hirnoberflache eine Erweiterung des Subarachnoidealraumes und eine Verbreiterung der Sulci. Grad und Lage dieser Veri~nderungen ermSglichen -- innerhalb gewisser Grenzen -- einen Rfiekschluit auf die Intensitiit, Lokalisation und Ausdehnung der Atrophie und des kon- sekutiven Hydrocephalus externus. Bei der Beurteilung des Encephalogramms hat man die bekannten TauschungsmSglichkeiten zu beriicksichtigen: Menge der eingefiihrten Luft, Lagerung des Patienten wahrend und nach der Lufteinblasung usw. Bei Paralytikern kann man jedoch, infolge des Hydrocephalus, leicht gro6e Luftmengen einblasen. Vorsichtiges, vollstandiges Ablassen des Liquors, was in allen unseren Fallen von progressiver Paralyse erzielt wurde, garantiert wohl immer eine quantitativ ausreichende Ffillung. Fiir die Lagebestimmung geniigen in der Regel die sich ergiinzenden Aufnahmen in sagittaler und frontaler Richtung. Unter Umstanden werden auch axiale Aufnahmen zweckmii6ig sein. Zur Lappenlokali- sation eignet sich, besonders wenn es sich um die Scheitel- oder Schli~fe- lappen handelt, vor allem die frontale (seitliche) Aufnahme. Auf dem Seitenbilde kann man die Regionen der Stirn-, Scheitel-, Schlafe- und Hinterhauptslappen ziemlieh gut auseinanderhalten. Allerdings gestattet das Frontalbild keine sichere Differenzierung zwischen reehtem und linkem Lappen, auch nicht zwischen medialer und lateraler Lappen- 1) Vorgctragen im Verein deutscher ~_rzte in Prag am 19. Dezember 1924.

Encephalographiestudien I. Schläfelappenatrophie bei halluzinierenden Paralytikern

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Encephalographiestudien.

I. Schl~ifelappenatrophie bei halluzinierenden Paralytikern~). Voll

Dr. Georg Herrmann und Doz. Dr. Gustav Herrnheiser.

(Aus der Deutschen psychiatrischen Universitiitsklinik [Vorstand: Prof. O. P6tzl] und dem RSntgenlaboratorium der I~eutschen II. medizinischen Universiti~tsklinik.

[Vorstand: Prof. Jaksch-Wartenhorst] in Prag.)

Mit 5 Textabbildungen.

(Eingegangen am 27. Januar 1925.)

Im Verlaufe unserer encephalographischen Untersuchungen hat sieh uns bei der progressiven Paralyse ein Befund ergeben, der uns gewisse Riieksehlfisse auf die Ursache des eigenartigen klinischen Verlaufes gewisser Paralysefalle naeh der Malariabehandlung gestattet.

Bekanntlich zeigt das Encephalogramm bei der progressiven Para- lyse an der Hirnoberflache eine Erweiterung des Subarachnoidealraumes und eine Verbreiterung der Sulci. Grad und Lage dieser Veri~nderungen ermSglichen -- innerhalb gewisser Grenzen -- einen Rfiekschluit auf die Intensitiit, Lokalisation und Ausdehnung der Atrophie und des kon- sekutiven Hydrocephalus externus.

Bei der Beurteilung des Encephalogramms hat man die bekannten TauschungsmSglichkeiten zu beriicksichtigen: Menge der eingefiihrten Luft, Lagerung des Patienten wahrend und nach der Lufteinblasung usw.

Bei Paralytikern kann man jedoch, infolge des Hydrocephalus, leicht gro6e Luftmengen einblasen. Vorsichtiges, vollstandiges Ablassen des Liquors, was in allen unseren Fallen von progressiver Paralyse erzielt wurde, garantiert wohl immer eine quanti tat iv ausreichende Ffillung.

Fiir die Lagebestimmung geniigen in der Regel die sich ergiinzenden Aufnahmen in sagittaler und frontaler Richtung. Unter Umstanden werden auch axiale Aufnahmen zweckmii6ig sein. Zur Lappenlokali- sation eignet sich, besonders wenn es sich um die Scheitel- oder Schli~fe- lappen handelt, vor allem die frontale (seitliche) Aufnahme. Auf dem Seitenbilde kann man die Regionen der Stirn-, Scheitel-, Schlafe- und Hinterhauptslappen ziemlieh gut auseinanderhalten. Allerdings gestattet das Frontalbild keine sichere Differenzierung zwischen reehtem und linkem Lappen, auch nicht zwischen medialer und lateraler Lappen-

1) Vorgctragen im Verein deutscher ~_rzte in Prag am 19. Dezember 1924.

G. Herrmann und G. l[errnheiser: Eneephalographiestudien. 731

flgche. Die Seitendiagnose (reehts-links) kann man auf dem Sagittal- bilde stellen. Kommt es auf die Differenzierung zwischen medialer und lateraler Lappenflitche an, so mu6 dieselbe auf der axialen Aufnahme versucht werden.

Eine der Norm gegenfiber deutliche Verbreiterung der Luftriiume ist an sich wohl unbedenklich als positiver Befund zu buchen. Vorsicht ist hingegen bei der Feststellung yon graduellen Unterschieden, von Seiten- differenzen geboten. Nur sehr ausgeprggte Unterschiede dfirften ver- wertbar sein. Mgl3ige Seitendifferenzen findet man bekanntlich nicht selten auch normalerweise, selbst wenn man durch entsprechende (auf- rechte, sitzende) Kfrperstelhmg des Kranken optimale Bedingungen ffir eine gleichmgl~ige Luftverteilung herbeizuffihren sucht. Im Zweifels- falle empfiehlt sich eine Wiederhohmg der Untersuchung, vonder wit 5fters Gebrauch machen mu6ten.

Unter Wahrung der erw~ihnten Kautelen kann man sich im Ence- phalogramm fiber den mehr diffusen oder umschriebenen Charakter einer Atrophie orientieren. In letzterem Falle scheint es nach unserer Erfah- rung 5fters mfglich, die vorwiegende Beteiligung eines bestimmten Hirn- lappens zu erkennen. Im folgenden wird speziell die Atrophie der Schliifelappen besprochen. Einige diesbezfigliche Bemerkungen seien deshalb noch vorausgesehickt.

Im Frontalbild wird man die vordere Grenze der Temporallappen knapp hinter dem hinteren Ran@ des die laterale Wand der platten- nahen Orbita bildenden Jochbeinabschnittes anzunehmen haben. Die untere Grenze ist durch die 8chiidelbasis gegeben. Die fiber der Sella und der Pyramide liegenden Gro6hirnpartien geh6ren zweifellos dem TemporMlappen an. Die hintere Grenze ist nicht direkt markiert, lglit sich aber einigermal3en mit ffir uns genfigender Anngherung schgtzen. Die obere Grenze, die Fossa Sylvi, ist mitunter im Encephalogramm direkt erkennbar. Im fibrigen kOnnen die in der Chirurgie fibliehen Methoden (KrOnlein) zur Lagebestimmung der Fossa Sylvi in analoger Weise angewendet werden. Natfirlich sind die Grenzen nicht vollkommen exakt, schon wegen der projektivischen Verzeichnung. Letztere ist jedoch bei entsprechender Fokus-Plattendistanz verhiiltnismiil3ig gering.

Etwas kompliziert erseheint das Eneephalogramm im Bereiehe der Schlhfelappen dadurch, dab sich die Aufhellungen der Seitenventrikel, speziell der Unterh6rner, eventuell auch des 3. Ventrikels, in die be- sprochene Region hineinprojizieren. Man kann jedoch bei einiger tJbung die verbreiterten Sulci durch die Ventrikel hindurch deutlich sehen.

Im Sagittalbild fiillt der Projektionsbereich der Schliifelappen in die lateralen unteren Partien des Sch~dels. Man kann jedoch bei dieser Aufnahmerichtung den Schliifelappen nicht yon Stirn- und Hinter- hauptslappen differenzieren.

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Bei der progressiven Paralyse finden wir nun (ebenso wie Warten- berg) in den meisten Fallen jene Gebiete yon der Atrophie besonders betroffenen, die auch anatomisch und histologisch (Alzheimer) die starksten Veranderungen aufweisen, das sind vor allem Stirnhirn- und Scheitellappen (Abb. 1), besonders stark aber immer das Stirnhirn (Abb. 2).

In einer Reihe von Fallen aber t ra t diese Stirnhirnatrophie weniger deutlich hervor, dadiir aber erscheint der Schlafelappen yon dem atro- phischen ProzeB besonders stark betroffen. Es ist nun interessant, dab diese Falle auch klinisch sich yon den anderen Paralyt ikern unter-

Abb. 1.

scheiden. Es handelt sich namlich in allen Fallen, die eine besonders deutliehe Reduktion des Schlafelappens bei relativ besser erhaltenem tibrigen Gehirn zeigten, um paranoide und akustisch halluzinierende Paralyt iker nach der Malariabehandlung.

Unter den in den Jahren 1923--1924 an der Deutschen psychiatrischen Klinik in Prag mit Malaria behandelten 100 Fallen sahen wir 6 mal das Auftreten eines akustisch-halluzinatorisehen oder paranoiden Zustands- bildes. Von diesen 6 Fallen wurden 5 mit der encephalographischen Methode untersucht (der erste hatte schon vor einem Jahr die Anstal t verlassen und konnte deshalb der encephalographischen Untersuchung nicht unterzogen werden).

Diese 5 Falle sind folgende:

Fall 1. S. J. (Fall6 unserer Behandlungsstatistik): Eingehefert in einem manisch unruhigen Zustande mit Halluzinationen und schwerer Sprachst6rung.

Encephalographiestudien. 733

Nach der im Januar 1923 erfolgten Malariabehandlung weitgehend gebessert entlassen. Im Juni 1923 neuerliche Aufnahme: Diesmal tratcn die GrSBenideen etwas in den Hintergrund oder nahmen viehnehr eine Form an, wie man sic bei der Schizophrenic sicht. (Er werde der einzige Mensch sein, der nach 300 Jahren wieder auf die Welt komme, cr sei der Stammvater der Mensehheit usw.). Dabei lebhafte akustische Halluzinationen, die mit seinen Wahnideen zusammenh~ngen. Station/~rer Zustand.

RSntgenbefund : 170 Liquor; 140 Luft. Sagittal: Beiderseits Erweiterung des Subaraehnoidealraums, links etwas

starker, und starke Erweiterung zahlreieher SuM sowohl im Bereiehe der oberen und mittleren als aueh der seitliehen Groghirnpartien.

Abb. 2.

Frontal: Stirnlappcn: Starke Erweiterung der Sulci, besonders basal vorn und oben vor den Zentralwindungen. Seheitellappen: Verbreiterung mehrerer Sulci, besonders stark unmittelbar hinter der hinteren Zentralwindung. Schlii/elappen: M@ige Verbreiterung einiger S~dci, speziell oberh~db der SeUa and im Berei~he des hinteren oberen Abschnittes der Schld/elappen. Hinterhauptslappen: M/~Bige Vcr- breiterung mehrerer Sulei.

Dieser B e f u n d e n t s p r i c h t a u e h d e m k l in i s chen Bi lde , i n d e m die

H a l l u z i n a t i o n e n gegen i ibe r den im f o l g e n d e n b e s c h r i e b e n e n F~ l l en

r e l a t i v se l t ene r u n d ge r ingf i ig ige r sind.

Fall 2. V. H. (Fall 4l unscrer Behandlungsstatistik). Einfach demente Form der p. P. mit schwerer SprachstSrung von ca. 3monatlieher Krankheitsdauer. Malariabehandlung im November 1923. Seit Marz 1924 lebhafte Halluzinationen, mit denen er fortwahrend sich unterhhlt; dabei gestikuliert er lebhaft, schimpft und spuckt sehr viel. (Die Stimmen habe er im Mund, er sei behaftet mit ver- schiedcnen Stimmen. Die Stimmcn werden dureh die Elektrizit~it gemacht usw.)

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Andeutung von unsinnigen Gr6flenideen (er habe einen M6belwagen Platin, er habe sich selbst eine Flotte gebaut usw.).

RSntgenbefund: 5. XI. 1924. 180 ccm Liquor; 160 ccm Luft. Sagittal: Beide Seitenventrikel leicht erweitert. M~Bige Erweiterung des

Subarachnoidealraums links. Verbreiterung der Sulci in den seitlichen oberen Partien, rechts etwas mehr als links; deutliche Verbreiterung einiger Sulci auch in den latcralen untcren Partien, spcziell rechts (Abb. 3).

Frontal: Stirnlappen: M~tBige Verbreiterung der Sulci, namentlich in den basalen Partien. Scheitellappen: Ausgepr/igte Erweiterung einzelner Sulci. Schld/elappen: Wohl die stdrksten Verdnderungen. Verbreiterung zahlreicher Sulci, besonders in den basalen und vorderen oberen Abschnitten, z. T. aber auch in den oberen

hinteren Partien. Hinter- hauptslappen: Keine Ver- breiterung der Furchen (Abb. 4).

Fall 3. S. J. (Fall 56 unscrer Malariastatistik). Hypochondrische Paralyse. Initialer Fal]. Januar 1924 Malariabchandlung. Nach- her gelegentlich akustische Halluzinationen und para- noides Zustandsbild.

RSntgenbefund ( 10.XI. 1924). Die RSntgenauf- nahme diescs Falles erfolgte auf dcr I)eutschen chirur- gischen Klinik des Herrn Prof. Schlo//er durch Herrn Dr. Reiser).

170 ccmLiquor, 100 ccm Luft.

Frontal: Vcrbreiterung einzelner Sulci im Bereichc der Stirn- und Scheitel- lappen. Am stiirksten die Verbreiterung der Sulci im

Abb. 3. Bereiche der Schld/elappen. Fall 4. B.K. (Fall 59

unserer Behandlungsstatistik): Beginn dcr Erkrankung im Sommcr 1923 mit depressiv-hypochondrischen Ideen, anschlieBend einfache Demenz. Trotz wieder- holter intravenSser Malariaimpfung trat kein Malariafiebcr auf; auch die iibli- chert Provokationsmittel (Adrenalin, Milch, Bczredka-Typhusserum, Phlogetan) brachten das Fieber nicht in Gang. Im 3. Monate nach der Impfung setzte ein halluzinatorisches Bild cin; Pat. spricht laut vor sich hin, auch in der Nacht, lacht und weint, unterh~lt sich mit Stimmen, die er dauernd h6rt, gestikuliert vor einer Fensterscheibe mit seinem eigcnen Spiegclbild.

R6ntgenbefund: 15. XII. 1924. 320 ccm Liquor, 230 ccm Luft. Sagittal: M/~Bige Erweiterung beider Scitcnvcntrikel. Rechts obcn dcutliche

Erweiterung des Suharachnoidealraums. Links starke Verbreiterung dcr Sulci sowohl in den oberen und lateral oberen als auch in den seitlichen unteren Partien.

Encephalographiestudien. 735

Abb. 4.

Abb. 5.

Frontal: Starke Erweiterung der Hinterh5rner und des Mittelstiickes der Seitenventrikel. Stirnlappen: Geringe Erwciterung einiger Sulci. Scheitellappen: Starker ausgepr~gte Erweiterung mehrcrcr Sulci. Schld/elappen: Im hinteren oberen Anteil (an die l~bergangsstelle des Hintcrhorns in das Mittelstiick der Seitenvcntrikel sich projizierend und vorn unten m(tflige Erweiterung der Sulci. Hintcrhauptslappen o. B.

Fall 5. H. F. (Fall 97 unscrer Bchandlungsstatistik). Dcmente Paralysc mit GrSl~enidecn. Malariabehandlung Ende Sclotembcr. Anfang Oktober 1924,

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gleich nach Einsetzen der Chininbehandlung Auftreten von akustischen Hallu- zinationen, zuerst nur Nachts, dann auch am Tag. Im weiteren Verlauf hallu- zinierend mit Andeutung yon Wahnidecn.

R5ntgenbefund 17. X. 1924: 200 ccm Liquor, 180 ccm Luft. Sagittal: Beiderseits die Seitenventrikel deutlich erweitert. M~l~ige Erweite-

rung der Sulci, links etwas stdirker, in den oberen lateralen, aber auch in den seit- lichen unteren Partien. Auch in das linke Unterhorn projizieren sich erweiterte Sulci.

Frontal: Stirnlappen: Mi~[~ige Verbreiterung mehrerer Sulci. Scheitellappen: Keine ausgepr/~gten Ver/~nderungen. Schldi/elappen: Mdiflige, abet deutliche Ver- breiterun9 der Sulci im Bereiche der vorderen unteren und der hinteren oberen Partien. Hinterhauptslappen o. B. (Abb. 5).

Wir sehen also in allen diesen Fallen yon p. P. nach Malariabehand- lung, die sich klinisch dadurch von den anderen unterscheiden, dab sie in paranoische oder halluzinierende Formen iibergehen, im rSntgeno- logischen Bild Veri~nderungen, die einer Atrophie des Schli~felappens entsprechen. Daft diese Deutung der ROntgenbilder richtig ist, lehrte uns ein Fall von seniler Demenz, der zuletzt eine Totalaphasie zeigte und der rSntgenologisch in bezug auf die fragliche Gegend einen ~hn- lichen Befund aufwies. Dieser Fall zeigte tats~chlich im anatomischen Pri~parat eine hochgradige Atrophie beider, besonders des 1. Schli~fe- lappens (Picksche Atrophie). Wir selbst hat ten bisher noch keine Ge- legenheit, eine Verifikation unserer ROntgenbilder bei halluzinierenden stationi~ren Paralyt ikern durch die Obduktion zu sehen. Strdiufller und Koskinas haben im histologischen Pr~parat gefunden, daft bei derartigen F~t[len die entziindlichen Veranderungen hauptsachlich den Schl~fe- lappen betreffen.

Diese Befunde yon Strdiufller und Koskinas 1) sowie unsere ence- phalographisehen Ergebnisse weisen darauf hin, daft hier dureh die Malariabehandlung eine Verschiebung des Krankheitsprozesses auf den Schl~felappen erfolgt, ohne da$ wir imstande waren, eine nahere Be- griindung fiir diese Verschiebung anzugeben. I m Sehl~felappen spielt sich dann der paralytische Prozeft in einer mitigierteren Form welter ab. Auffallend ist dabei nur, daft sehon wenige Tage naeh Auftreten der klinischen Besonderheiten, wie in dem mitgeteilten Falle 5, bei dem die Encephalographie zirka 14 Tage nach Auftreten der Halluzinationen vor- genommen wurde, schon, wenn auch nur angedeutet, die Schlafelappen- atrophic nachzuweisen ist.

I I . Uber Teehnik, Neben- und Nachwirkungen der Encephalographie .

Von G. Herrmann.

Die Originalmethode yon Dandy bcsteht in dcr Einfiillung yon Luft in die Ventrikel mittels Balkenstich. Bingel und unabh~ingig yon ihm

1) Wien. recd. Wochenschr. Jg. 73, Nr. 17.

Encephalographiestudien. 737

Wideroe fiillten wohl a]s erste die Ventrikel mittels Lumbalpunktion. Bingel verwendete dazu 2 Nadeln yon verschiedener Lange. Eine Reihe yon Autoren beschreibt verschiedene Apparaturen (z. B. Schinz, Warten- berg, Benedek, Thurzo), die die Technik erleichtern oder gefahrlos ge- stalten sollen. Wir haben an der hiesigen Klinik sowohl mit Dreiwege- hahn, mit einfachem Seitenhahn, mit Druckflasehe und 2 Nadeln usw. gearbeitet, uns aber zuletzt ftir folgende einfache Methode entschieden: mittels gewShnlicher Lumbalpunktionsnadel, die nicht allzu lang und etwas starker sein kann, well in einer langen, diinnen Nadel das gelegent- liche schaumige Gemiseh yon Luft und Liquor zu starke Reibung an der Innenwand der Nadel beim Abfliel~en bietet, wird entweder eine Lumbal- oder Suboccipitalpunktion vorgenommen. Es werden 5--20 ccm Liquor abgelassen und dann mittels einer gew6hnlichen Rekordspritze 5--10 ccm Luft injiziert und so fort, his die gewfinschte Menge Luft injiziert ist. Dabei wird streng darallf geachtet, dal] die injizierte Luft immer um wenigstens einige Kubikzentimeter geringer ist als der abgeflossene Liquor. Die abgelaufene Liquormenge kann jederzeit abgelesen werden, da der Liquor sofort in einem MeI3zylinder aufgefangen wird. Die Luftmenge be- reehnet man aus der Anzahl der injizierten Spritzen. So hat man wahrend dieser ganzen Prozedur dauernd die Kontrolle darfiber, dal] man keinen ()berdruek im Schadelinnern erzeugt. Als Sehadigung durch Uberdruck baben wir bei der Einftihrung der Methode an der Klinik vor zirka 3 Jah- ten zweimal einen epileptiformen Anfall gesehen. Das eine Mal handelte es sich um einen mittelweit vorgesehrittenen Paralytiker, der weder vor- her noch nachher an epileptiformen AnfMlen litt. Der Anfall bestand in einem tonischen Krampf mit naehfolgendem geringen klonischen Zuckungen im linken Arm, ohne vorhergehende oder nachfolgende aus- gesprochene Deviationserseheinungen. Im zweiten Falle handelte es sich um eine Meningomyelitis luetic,z ohne cerebrale Erscheinungen; Patient litt weder vorher noch nachher an Anfallen. Der Anfall be- stand in einem kurzen tonisehen Stadium mit einer fiber das eigent- liche Krampfstadium nach vorn und riiekwarts hinausreichenden Amnesie. In beiden Fallen betrug der Uberdruck 5 ccm. Der AnfalI t ra t sofort nach der Injektion der Luft ein. Bingel sah ebenfalls einen epfleptiformen Anfall, der etwa i/a Min. lang dauerte; naeh der Besehreibung der Technik handelte es sich ebenfalls um einen 1Jberdruck (von 10 eem).

Die Luftffillung yon der Lumbalpunktion aus erfolgte bei uns in der letzten Zeit immer im Sitzen, von der Suboccipitalpunktion aus ir~ Seitenlage, die wahrend der Prozedur einmal gewechselt wurde, um beide Ventrikel zu ftillen. Trotzdem war aber bei der Suboccipitalpunktion regelmal3ig der zuerst gefiillte Ventrikel im R6ntgenogramm mehr mit Luft gefiillt als der andere. Die Besehwerden, besonders das Erbreehen

Z. f. d. g. Neur. u. Psych. XCVI. 47

738 G. Herrmann und G. Herrnheiser:

sind nach der occipitalen Fiillung (was auch Wartenberg findet) geringer als bei der lumbalen Ffilhmg.

Als Linderungsmittel der Beschwerden verwenden wir, wie auch sonst bei der Lumbalpunktion allein, Paraldehyd in Gaben yon 6--10 g per os, eventuell eine vorhergehende Mo.-Injektion (1--2 eg). (Schuster verwendet vor jeder LumbMpunktion eine tiefe Schleichsche An~sthesie.) Uns hat sich das bekanntlich ganz ungef~hrliche Paraldehyd besonders deswegen bew~,hrt, well die ersten Beschwerden gleich nach der Luft- einblasung meist verschlafen werden.

Als Nebenergebnis der eneephalographishen Studien kann man die Zahlen der Liquormenge betraehten. Naeh Mott (zitiert naeh Oppenheim) betriigt die Gesamtmenge des in den Subaraehnoidealriiumen des Ge- hirns und Rfiekenmarks sowie in den Ventrikeln enthaltenen Liquors 100--130 eem.

Wenn wit bei der Eneephalographie die Prozedur soweit fortsetzen, bis wir den gesamten Liquor durch Luft ersetzt haben, was in den meisten Fi~llen ohne Sehwierigkeit und ohne Zwisehenfall gesehehen kann, so haben wir damit gewil~ Zahlenverhiiltnisse gegeben, die uns die Liquor- menge unter normalen und pathologisehen Verhi~ltnissen anzeigen. Aueh an der Leiehe lggt sieh auf diese Weise der Gesamtliquor his auf wenige Kubikzentimeter entfernen und messen. Doeh kOnnen die an der Leiehe gewonnenen Zahlen nur mit Reserve und nur dann zu SehluB- folgerungen verwendet werden, wenn die Liquorentnahme unmittelbar naeh dem Tode erfolgt. Wie aueh Schultze angibt, verbietet die rasehe postmortale Resorption des Liquors Schlugfolgerungen auf die Verhhlt- nisse am Lebenden.

Folgender Fall, der aueh aus anderen Grtinden Interesse bietet, soll hierfiir als Beweis dienen.

H. E., 16 Jahre alt. Auger Kinderkriimpfen angeblieh immer gesund. Seit April 1924 Anf~lle, in der ersten Zeit selten, dann immer heftiger, so dag gegen Ende September 2--5 Anfglle t/~glich auftraten. Seit Auftreten der AnfMle eine alhni~hlich zunehmende Sehwi~ehe der linken Seite, besonders des Armes, Kopf- schmerzen fiber der Seheitelgegend. Die AnfMle waren ausgesprochen linksseitig und griffen nie auf die rechte KSrperhglfte fiber; sie hatten folgenden Typus: Zuerst ein krampfhaftes Heben des linken Armes zum Kopfe; dann Abweichen ,der Augen und des Kopfes naeh links; toniseher Krampf des linken Armes, wi~hrend <lessen klonisehe Zuekungen im 1. Faeialisgebiet, Augen und Lippen, die in ge- ringem Mage auf die reehte Seite iibergehen, dabei tonisehe Kri~mpfe im linken Bein, dann klonisehe Zuckungen yon ganz geringen Exkursionen, aueh im linken Arm, worauf klonisehe Zuekungen yon derselben Art am linken Bein erfolgen. Die Krgmpfe dauern ungefghr 1 Minute.

Gelegentlieh konnte, wie sehon anderweitig bekannt und yon uns aueh be- obaehtet 1) wurde, im prgepileptischen Stadium dutch passive Bewegungen mit dem linken Arm des Pat. ein Anfall ausgel6st werden (15. X. 1924). Wahrend dieser passiven Bewegungen, die zur Priifung des Tonus ausgefiihrt wurden, dreht

1) Med. Klinik 1924, Nr. 244.

Encephalographiestudien 739

der Pat. plStzlich den Kopf ganz langsam eine Spur nach rechts, dann grobschl~- giger Nystagmus, Drehen des Kopfes und der Augen nach links, gleichzeitfge Erweiterung der Pupillen. Dann Zuckungen im Facialis zuerst um den Mund- winkel herum. Dann Zuckungen im Arm und Bein; dig rechte KSrperh~lfte bleibt dauGrnd unbetefligt. Die rechte PupiUe reagiert noch li~ngere Zeit nach dem Anfall schlechter auf Licht als die linke. Hornhautsensibilitiit links fehlend, rechts lebhafte Reaktion. Im Gesicht werden Nadelstiche, rechts mit Abwehr- reaktion beantwortet, links wenig oder gar nicht. Am KSrper ist die Differenz der Abwehrreaktion ausgesprochen, noch deutlicher an den Extremit~ten. Links Tonus herabgesetzt (vor und nach dem Anfa]l).

Trotz alier sachgemi~I~ vorgenommenen Eingriffe (Amylenhydratklysmen, Lumbalpunktionen usw.) dauern die Anf~lle fort, und zwar taglich 5--7 Anf~lle.

Zur Entscheidung der Frage, ob ein Tumor vorliegt oder nicht, wurde am 16. X. 1924 um l I Uhr vormittags die Luftfiillung mit nachfolgender RSntgen- aufnahme vorgenommen. Vorlier hatte der Pat. 5 Anf~lle. W~hrend der Operation der Lufteinffillung bekam der Pat. einen Anfall; schon bereits vor dem Sichtbar- werden des Anfalles und besonders w&hrend des Anfalles selbst trat Gin bedeu- tender rascherer Liquorflu~ ein, der nach dem Abklingen des Anfalles wieder aufhSrte. Im ganzen wurden 130 ccm Liquor entfernt und 10 ccm Luft injiziert. Nach der Lufteinblasung bis gegen 2 Uhr nachmittags 5 Anf~lle, nachher 3 Anf~lle, yon da ab anfallsfrei. Sofort nach einem der letzten Anf&lle konnte folgendes be- obachtet werden: Wenn mit dem Kopfe passive Bewegungen ausgeftihrt wurden (nach rechts und links), so blieben die Augen in einer ganz ausgesprochenen Weise stehen. Die Gegenrollung der Augen, die der Labyrinthwirkung zugeschrieben wird und normalerweise beim Menschen stark ged~mpft ist, war ganz exquisit ausgesprochen. Erst nach ca. 5 Minutcn ging dieses Symptom in das NormalverhMtnis fiber.

17. X. Temperatur 39 ~ 18. X. Meningitische Erscheinungen, kernig, rechts deutlich und aus-

gesprochen, links weniger dGutlich (fehlende Schmerzreaktion links). 19. X. Divergenzstellung der Augen (Abducens ?). Beim Prtifen des Opistho-

tonus 5ffnen sich die Augen und gehen dig Bulbi aufwi~rts. 19. X. Lumbalpunktion: Es werden ca. 20cem leicht getrfibter, nicht

blutiger Fliissigkeit entleert. 19. X. Exitus. 20. X. Bei der postmortalen Entleerung des Liquors (9 Uhr post mortem)

werden nut 55 Gem Liquor gewonnen.

I n diesem Fa l le war also in der Zei t von 9 S tunden nach dem Tode mehr als die Hii l f te des Liquors (75 ccm yon der Gesamtmenge yon 130 ccm in t ra v i t am) resorb ie r t worden. Es w&re ffeil ich denkbar , dab in der Zeit zwischen der Luf te inb lasung und dem Ex i tus noch n ich t s~imtliche Luf t resorb ic r t w o m e n war ; soweit unsere E r f ah rungen und

die Er fah rungen der Au to ren reichen, is t aber im a l lgemeinen nach

48 S tunden der L iquor e rse tz t und keine Luf t mehr nachweisbar . I n einem Fal le konn te sogar schon nach 24 S tunden bei einer neuer l ichen

Luftff i l lung eines tags vorher subocc ip i ta l Encepha lograph ie r t en , die diesmal lumba l effolgte, gcnau die gleiche L iquormenge (75 ccm) ge- funden werden, also nur eine Differenz, die ungefi~hr dem I n h a l t des

R i i ckenmarkkana l e s en t sprechen mu~te . I n e inem anderen Fa l le da- gegen konnte a l lerdings noch bei der 3 Tage nach der Luf t e inb la sung

47*

740 G. Herrmann und G. Herrnheiser.

erfolgten Obduktion (es handelt sich um eine Paralyse im Endstadium) vereinzelte Luftblasen in den Subarachnoidealraumen nachgewiesen werden.

In den Fallen aber, bei denen sofort oder langstens innerhalb von 1/2 Stunde post mortem der Liquor entfernt und gemessen wird, kann man mit einer gewissen Berechtigung annehmen, daf3 so ziemlich der gesamte Liquor wie intra vitam gewonnen wird, so dag diese Zahlen den intra vitam bei der gesamten Entleerung des Liquors gewonnenen Zahlen gleichgestellt werden kSnnen.

Das Ergebnis dieser Untersuchungen zeigte, dab die Gesamtmengen des Liquors beim Normalen, d. h. in F/tllen, die keine Hirnatrophie oder keinen verdr~ngenden Prozeg aufweisen, knapp um 100 ecru herum schwanken (Endwerte: 97 und l l0 ecru). In einem Falle yon Mikro- cephalie bei Imbezillitat war sowohl bei der suboccipitalen wie bei der lumbalen Lufteinblasung die Gesamtmenge des Liquors 75 ecm (der oben erwahnte Fall). Vermindert waren die Liquormengen auch bei den untersuchten Hirntumoren.

Sicher vermehrt war dagegen die Liquormenge bei allen Fallen, die mit Reduktion des Hirngewebes einhergehen: Paralyse, senile Demenz und cerebra]e Kinderlghmung.

Dabei ist es gewig nicht uninteressant, dag die gr6gten Liquormengen aul3er beim Hydrocephalus bei der senilen Hirnatrophie gefunden wurden, und zwar 200--250 ccm. In einem Falle von Dementia senilis wurden bei der Encephalographie sogar 370 ecm Liquor abgelassen. Bei der Paralyse bewegen sich die Zahlen zwisehen 130 und 250 ccm; auch hier besteht eine ausgesprochene Paralelitat zwischen Liquormenge und klinischen Erscheinungen in dem Sinne, dal3 initiale Paralytiker mit kurzer Dauer seit Beginn der Erkrankung die geringere Liquormenge aufweisen, w~hrend die mit la.ngerer Krankheitsdauer grO!~ere Liquor- mengen zeigen. Diese Tatsache ist, wenn natiirlich auch nur theoretiseh, ftir die Prognose wichtig, da bei den Fallen, deren Hirnatrophie (ge- messen an der geringeren Gesamtliquormenge) nicht so weit vorgeschrit- ten ist, die Behandhmg (Malariabehandlung) raschere und bessere Er- folge zeigt als bei denen mit grOl]erer Liquormenge.

Bei sonstigen eerebralen Erkrankungen (besonders cerebrale Kinder- l~hmung usw.) kann sehon die Liquormenge allein ohne ROntgenauf- nahme die Differentialdiagnose entscheiden, wie z. B. in dem mehrfach herangezogenen Fall H., bei dem schon die Liquormenge von 130 ccm einen Tumor ausschliegen liel~, was auch die Obduktion verifizierte, oder einen Fall der deutschen Kinderklinik (Vorstand Prof. Fischl), einem 13 Monate alten Kinde mit Amaurose, bei dem 100 ccm Liquor gewonnen wurden, ohne dag dabei samtlicher Liquor enfernt worden ware. Auf Grund dieser Liquormenge kann ein raumbeengender Prozeg

En cephalographiestudien. 741

ausgeschlossen und die Diagnose auf symptomatischen Hydrocephalus gestellt werden. Bei einem ~hnliehen, auch mit Amaurose einhergehenden Falle unserer Klinik konnte lange Zeit die Differentialdiagnose zwischen Tumor und Hydrocephalus nicht entschieden werden. Die Liquormenge (es wurde auch nicht der ganze Liquor entfernt) betrug 130 ccm (post- mortal 190 ccm). Die Obduktion best~tigte die Annahme, dal3 hier kein Tumor vorlag. In einem vierten Falle, einem 25 Jahre alten Mann, der anamnestisch angab, seit 1/2 Jahre an Anfi~llen zu leiden, naeh denen dauernde Lokalsymptome auftraten, die einem Prozesse (Tumor?) in der linken hinteren Zentralwindung und Seheitellappen entsprechen, gewannen wir 180 ccm Liquor. Diese Liquormenge entschied die Dia- gnose im Sinne eines atrophischen Prozesses in der angenommenen Gegend (alto Encephalitis}, was das RSntgenbild dann best~tigte. (Es fand sich n~mlich eine Erweiterung des linken Seitenventrikels und eine starke Luftfiillung an der Oberfl~che der linken Konvexit~t, was dem vorliegenden atrophischen Prozesse in bezug auf Lokalisation entspricht.)

Wenn auch die angefiihrten Tatsachen beziiglich der Liquormengen vielleieht mehr theoretisehes als praktisches Interesse haben, so zeigen sie doch, da~ sie gelegentlieh zur Differentialdiagnose verwertet werden kSnnen.

Unsere Erfahrungen zeigen uns also (ira Gegensatz zur Annahme Peipers und Kloses, daI3 50--200 cem als normale Liquormengen zu bezeichnen sind), dai~ wir als normale Liquormenge wahrscheinlich nur eine Menge yon rund 100 ccm anzusehen haben (immer gerechnet die Menge v o n d e r Punktionsstelle aufwarts, wozu die yon der Punktions- stelle bis zum Durablindsacke abw~rts befindliche Menge zu addieren ist) und dal3 alle st~rkeren Abweichungen yon diesem Durchschnitte als abnorm zu bezeichnen sind und einer ~tiologischen Aufkl~rung be- dfirfen.

~ber die Liquormenge bei normalen Kindern haben wir keine Er- fahrung. Mader berichtet, dal3 er bei S~uglingen 25--40 ccm bei Hydro- cephalus bis 60 ccm Liquor durch Luft ersetzte; es ist allerdings nicht angegeben, ob das die gesamte Liquormenge darstellt.

~ber die Nebenwir]cungen hat Weigeldt in seinem kritischen ~berbliek alles Einschl~gige zusammengestellt. Erg~nzend ware nur zu erw~hnen, da~ die Erseheinungen (in der Reihenfolge: Erblassen, Sehweil3ausbruch, Pulsverlangsamung, Schwindel und Erbrechen) gegen Ende der Luft- einfiillung auftreten, wenn schon der grSl3te Tell des Liquors entfernt ist und wahrseheinlich so aufzufassen sind, dab das Gehirn, das nor- malerweise sozusagen im Liquor sehwimmt, durch das Berauben dieser fliissigen Stfitze mit seinem ganzen Gewicht auf die Medulla driickt. Fiir diese Auffassung spricht erstens, dal3 die Erscheinungen geringer sind, wenn der Kopf nach vorn geneigt gehalten wird, und zweitens,

742 G. Herrmann und G. Herrnheiser:

dab bei der Suboeeipitalpunktion, die in seitlicher Lage ausgefiihrt wird, diese Erscheinungen nicht auftreten. Ebenso treten diese Erscheinungen schwacher auf, wenn die lumbale Filllung in Seitenlage gemacht wird.

Was die Nachwirkungen nach der Lufteinblasung anbelangt, so konnte yon uns schon gleich nach der Einfiihrung der Methode an unserer Klinik festgestellt werden, daft meningitische Reizerseheinungen auftreten. Im Liquor konnten Ver/~nderungen gefunden werden, deren st~rkste die Zellvermehrung betrafl); unsere Untersuchung in dieser Richtung wurde fortgesetzt und aueh anderweitig darfiber Erfahrungen gesammelt. Thurz6 hat unsere Beobaehtungen best~tigt und seinen Ausfiihrungen ist zu entnehmen, daft die Ver~nderungen im Liquor sich im Sinne einer Meningitis bewegen. Die Erseheinungen sind selbst- verst~ndlieh manchmal mehr, manehmal weniger ausgesprochen, im ganzen kann man aber sagen, daf~ die Erscheinungen naeh der Luft- einblasung die einer aseptischen Meningitis sind. In allen daraufhin naehuntersuchten F~tllen konnterr wir diese Vergnderungen nachweisen, bis auf einen einzigen. Dieser betraf eine 24j~hrige Paralyse (Infektion angeblieh im 4. Lebensjahre), die schon vor 6 Jahren angeblieh wieder- holt neben anderen antiluetisehen Kuren, endolumbale Salvarsan- injektionen bekam. Die Kranke zeigte rOntgenologisch hochgradige Atrophie (250 eem Liquor). Hier besteht wohl eine besonders starke chronische Verdickung der Meningen, auf die der Reiz der Lufteinblasung wirkungslos blieb. Wit haben auch sonst gesehen (und sehon in unserer ersten Mitteilung darauf hingewiesen), dal~ Paralytiker im allgemeinen bedeutend geringer auf die Lufteinblasung reagieren uls Mensehen mit normalen Meningen und dal3 diese Reaktion umso schwacher ist, je weiter vorgeschritten der Krankheitsprozel3 ist (Krankheitsdauer unseres Falles zirka 2 Jahre).

Der Verlauf einer derartigen Meningitis ist folgender: Der bei der Lufteinblasung oft recht bedeutende Kopfschmerz maeht zunachst einem dumpfen Kopfdruck Platz. Auch tritt meist, ohne Schlafmittel, Schlaf ein. Nach 4--5 Stunden steigt die Temperatur auf 37,5--38, dabei ist im Gegensatze zu der gegen Ende der Luftfiillung auftretenden Blasse, das Gesicht und der ganze KSrper lebhaft ger6tet. Treten intensivere Erscheinungen auf, so zeigen sie sich erst nach 24--36 Stun- den: Kopfschmerzen, Andeutung von Naekenstarre und Kernig, Hyper- sensibilitat der Haut, Temperaturen bis 39 ~ Doch treten nicht in allen Fallen diese ernsteren Erscheinungen auf; diesem klinischen Verlauf entspricht der Liquorbefund:

Als erstes und auffallendstes Symptom imponiert die Zellvermehrung, die oft ganz bedeutende Zahlen erreicht (bis 17 550) und die am starksten zwisehen 24--36 Stunden naeh der Luftffillung ist. Gleiehzeitig treten

"J) Med. Klinik 1922, Nr. 36.

Encephalographiestudicn. 743

aueh alle anderen Liquorveriinderungen, die der Meningitis entspreehen, auf. Vor allem ist es die Weil-Kafkasche Hgmolysinreaktion, die positiv wird. Das sprieht daftir, da6' Serumbestandteile in den Liquor fiber- treten. Gleichzeitig damit treten wahrscheinlich andere, z. B. medika- ment6se Substanzen in gr6Berer Menge als sonst in den Liquor fiber (z. B. Neosalvarsan). Bei einem darauf angestellten Versuch zeigte sich, dab im Liquor des Falles nach Lufteinblasung in der fragliehen Zeit As um ein mehrfaches starker naehweisbar war als in einem Falle ohne Luftfiillung. Die Kleinheit der untersuchbaren Menge yon As lieB eine genaue Bestimmung nicht zu. (Die Untersuchungen wurden im med. chem. Insti tut der Deutsehen Universitgt in Prag vom Assistenten Mittelbach ausgeffihrt.) Weiter zeigte der Liquor Eiweil3vermehrung. Interessant ist dabei, dab die EiweiBvermehrung mit der Zellvermehrung nicht parallel geht, sondern gleichsam nachhinkt. Ebenso war auf- fallend, dag der allerdings nut einmal (und zwar in dem Falle mit der bisher st~rksten Zellvermehrung) erhobene Befund von Zellteilungs- figuren erst nach 72 Stunden erhoben wurde, wo die Zellzahl nunmehr 450 betrug, wi~hrend auf der H6he der Zellvermehrung derartige TeL lungsfiguren nicht gefunden wurden.

Vielleicht litgt sich dieses Verhalten am ehesten mit der allgemeinen Auffassung von Entzfindungen erklgren: durch die Luft wird eine Sch~tdigung der Meningealzellen erzeugt. Als Ausdruck der Entziindung muir man demnach finden : 1. Gewebszerst6rung, 2. Austritt von zelligen und fliissigen Blutbestandteilen in die Gewebe und 3. Gewebswuche- rungen.

Was den zweiten Punkt anbelangt, so sind unsere Untersuchungen von Thurz6 weitgehend bestatigt worden. Bezfiglich des drit ten Punktes scheinen die Zellteilungsfigurcn in den Liquorzellen sehr daffir zu spre- chen, dag Proliferationsvorgiinge in den Meningen sieh abspielena). Wfirde man annehmen, dalt diese Karyokinesen von Leukocyten ab- stammen, dann mfi6te man sie zur Zeit des Ansteigens der Leukocyten- vermehrung erwarten. Dag Gewebszerst6rung bei diesen Meningitiden vorkommt, dfirften die ira Liquor erscheinenden Gitter- und epitheloiden Zellen beweisen, die jedenfalls Abk6mmlinge der Meningen sind. Es sind Reste der abgestogenen, geschi~digten Meningen. Wir m6chten nun annehmen, daB auch die Eiwei6vermehrung aus diesen aufgel6sten Meningealzellen entstammt und zwar aus folgenden 1)berlegungen her- aus: Die Eiweigvermehrung setzt zu einer Zeit ein, wo bereits die Zellen- zahl rasch abnimmt. Man k6nnte annehmen, dab dieser Schwund von Zellen mit ihrer Aufl6sung identisch ist. Mir scheint es aber wahrsehein- lieh, dab diese Zellen auf ihrem natfirlichen AbfluBwege den Cerebro- spinalraum verlassen und die absorbierte Luft mitfiihren, die ja sonst

1) Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie 87, 177.

74~ G. Herrmann und G. IIcrrnheiser:

beim Zerfall der Zellen wieder frei werden mfi/3te. Auch das Positiv- werden der Globulinreaktion (Nonne-Apelt und Pandy) zur Zeit dcs Auftretens der Zellteilungsfiguren scheifit die Auffassung, dal~ das Ei- wei[~ zerst6rten Meningealzellen cnts tammt, zu stiitzen. Wir haben die Bestimmung des gesamten Eiweil3es auf chemischem Wege machen lassen (die Untersuchungen wurden ebenfalls vom Assistenten Mittel- bach ausgeffihrt) und dabei neben der Bestatigung der uns durch die Nonne-Apelt- und Pandyschen Reaktion angezeigten Vermehrung ge- funden, dab bei Paralyt ikern s tat t einer Vermehrung eine Verminderung des Eiweil3gehaltes auftritt . (Die Normalzahlen bewegen sich zwischen 0,250/00 und 0,500/00, die vermehrten Zahlen his 3,720/00; bei einem Paralyt iker z .B. betrugen die Zahlenwerte:

Luftftillung: 24. II. 1922 (65 ccm Liquor). I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zellzahl 23 EiweiB 1,134~

IL 7 Stundcn spater . . . . . . . . . . . . ,, 754 ,, 1,07~ III. 48 Stunden sparer . . . . . . . . . . . . . 51 , 0,91%o IV. 1. III. 1922 . . . . . . . . . . . . . . . ,, 70 ,, 0,819~ V. 13. III. neuerliche Luftfiillung 64 ccm Liqu. ,, 4 ,, 0,935~ VI. 26 Stunden sp~ter . . . . . . . . . . . . . . 233 ,, 0,44~

Ffir die chronisch verdickten und narbig ver~nderten Meningen bei Paralyse ist die Luft kein derartiger Reiz, der eine solche Schadigung der Meningealzellen hervorrufen k6nnte, die zu schweren entzfindlichen l~eaktionen Anla~ geben wiirde. Der Reiz reicht gerade hin, um haupt- sachlich die exsudative Komponente zu erzeugen, die sich in Zellvermeh- rung und l~bertritt von Serumbestandteilen ausdrfickt (positiv werden der Weil-Kafkaschen Hamolysinreaktion bei negativer Reaktion vor der Lufteinblasung). So erklart sich, dal3 im Falle der Verminderung der alterativen Komponente in den Entziindungsvorgangen nach Luft- einblasung bei Paralyse die Eiweil3vermehrung unterbleibt und im Gegen- teil durch 1Jbertritt von Serumbestandteilen eine Verdfinnung des Liquor in Bezug auf Eiwei~gehalt eintritt.

Direkte St6rungen schwereren Grades wiihrend der Lufteinblasung haben wir (aul~er den angeffihrten epileptiformen Anfallen bei un- genfigender Technik) nicht gesehen. Auch Bingel schreibt, dal] er einen Todesfall, der dem Eingriffe als solchem zur Last gelegt werden kSnnte, nicht erlebt hat. Dagegen hat er bei einigen tiefbenommenen Mori- bundcn die Lufteinblasung vorgenommen und bei ihnen mag der ohne- hin in B~lde zu erwartende letale Ausgang um einige Stunden beschleu- nicht worden sein. Grant berichtet fiber 5 Todesf~lle bei 40 Ephalo- grammen, eine immerhin hohe Mortalitat. Bei uns starben 4 Pat ienten einige Zeit nach der Encephalographie (4--6 Tage); man hat te den Eindruck, dai] der hoffnungslose Zustand durch den Eingriff verschlim- mert und dal~ der ungfinstige Ausgang beschleunigt worden ware. (Diagnose der 4 F~lle: 1. der bercits ausftihrlich angeffihrte Fall yon

En cel)halographiestudien. 745

Status epilepticus, 2. chronischer Hydrocephalus, der bereits moribund war, 3. Dementia senilis im Endstadium und 4. vorgeschrittene Paralysc im Endstadium mit Pneumonie als Todesursache.) Die dem schwer kachektischen Zustand aufgesetzte Meningitis hat wohl einen beschleu- nigenden EinfluI~ auf den letalen Ausgang gehabt.

Wir meinen nun gema~ dem Angeffihrten, dal~ die Ansicht Bingels, der eine ,,Reizwirkung auf die Temperaturzentren" oder Peipers und Kloses, die bei der Myelographie, die TemperaturerhShungen bis fiber 39 ~ ohne PulserhShung auf eine ,,Reizung des Warmezentrums" be- ziehen, dahin zu erganzen ist, dal~ diese Reizwirkung eben fiber die Meningitis geht. Nichtsdestoweniger bleibt der Wert der encephalo- graphischen Methode, die noch in ihren Anfangen steckt, ungesehmalert; sie mul~ noch weiter ausgebaut werden, damit man ihre Fehler und Mangel kennen lern~, vor denen man sich nicht blind verschlie•en dart, sondern die nur dazu fiihren sollen, das Material und die Indikations- stellung auszuwahlen. Als Beihilfe der Diagnostik der Hirntumoren hat die Encephalographie bis jetzt noch nicht so viel geleistet, als ur- sprfinglich erwartet worden ist. Dagegen ist ihr theoretischer und be- sonders ihr didaktischer Wert heute unbestritten.

Uber den therapeutischen Wert der Lufteinblasung last sich heute auch noch kein abschlie~endes Urteil abgeben. Ob die Lufteinblasung in dem oben beschriebenen Falle yon Status epileptieus tatsachlich bewirkt hat, da{~ die Anfalle sistierten, ist mSglich, aber selbstverstand- lich nicht beweisbar. In einem friiheren Falle (vor zirka 3 Jahren) konnte die gleiche Beobachtung gemacht werden, dai~ namlich nach der Luft- einblasung noch einige Anfalle auftraten und dann ausblieben. Da aber ebenfalls gleichzeitig Amylenhydrat usw. gegeben wurde, so kann auch in diesem Falle der Lufteinblasung allein diese Wirkung nicht zugesehrie- ben werden. Weigeldt hat bei genuiner Epilepsie nach der Luftffillung haufig weit seltenere Anfi~lle auftreten gesehen und in einem Falle einen bis 5 Monate beobachteten Erfolg mit Aussetzen aller Anfalle beobachtet.

1Jber i~hnliche gtinstige Erfolge berichtet Bingel, der bei Status epilepticus die Lufteinblasung direkt empfiehlt.

Bei der progressiven Paralyse beobachtet Thurz5 ,,hSchstens in eini- gcn Fallen geringe Besserung yon zweifelhaftem Werte"; die Besserung der Liquorreaktion sei vorfibergehend. Auch wir sahen zur Zeit vor Einffihrung der Malariabehandlung an unserer Klinik vor 3 Jahren nach Abklingen der akuten Erseheinungen nach Luftffillung bei I)aralytikern voriibergehende Besserungen der Liquorverhaltnisse. Ein klinischer Erfolg war aber nicht zu erzielen. Von vornherein ware es ja nicht aus- geschlossen gewesen, dab die meningitischen Erseheinungen einen Ein- fluB auf den parenchymatSsen Gehirnproze~ haben. Wahrscheinlich ist aber die kaum nennenswerte Besserung gleichzusetzen der Besserung,

746 G. Herrmann uml G. ]Ierrnheiser: Encephalographiestudicn.

dic m a n auch sonst zugleich mi t aku ten entzi indl ichen E r k r a n k u n g c n

bei der Paralyse beobachtet . Bezfiglich der Liquorsanat ion geben abcr

gerade diese F~lle Anlal~, die Frage der endolumbalen Behand lung

krit isch anzusehen. W e n n wir hier nu r vorfibergehende Besserungen

sehen, so zeigt uns das nu r an, dal3 eine erhShte L iquorprodukt ion die

von den Meningen s tammenden , die diagnost ischen Reak t ionen geben-

den Subs tanzen rascher aus dem Liquorkreislauf entfernt . Tr i t t wieder

die normale Liquorz i rkula t ion ein, so haben wir wiedcr die a l ten Befundc.

Zweitens mfissen nach Abkl ingen der nach der Luf te inb lasung wie nach

der endo lumbalen Sa lva r sanbehand lung auf t re tenden E n t z i i n d u n g e n

Narben zuri ickbleiben. Das zeigt sich klinisch, das jede weitere Luft-

e inblasung besser ver t ragen wird als die vorhergehende. Dieses Narben-

gewebe gibt d a n n selbstverst~indlich n icht mehr so s tark entzfindliche

Liquorreakt ionen, w~,hrend unter diesem Narbengewebe der Prozel] im

Pa renchym (wie bei der p. P.) im grol~en und ganzen unbeeinflul~t bleibt .

So w~re die endolumbale Behandlung vielleicht nu r eine symptomat ische

u n d keine Behand lung des den Liquorver~nderungen zugrunde l iegenden

Prozesses.

~ b e r sonstige therapeut ische Wi rkungen der Luftffi l lung haben wir

entweder keine Er fahrung (z. B. Meningitis, Encephal i t is epidemica)

oder bisher keine sicheren Erfolge (Folgezustand nach Encephal i t i s

epidemica).

Literaturverzeichnis.

Aul~er den bei Weige~dt, Miinch. reed. Wochenschr. 1922, Nr. 51 angefiihrtcn Literaturstellen kommen noch folgende in Betracht:

Altschul u. Fischer, Fortschr. a. d. Geb. d. RSntgenstr. 29. - - Backhaus, Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 7{). - - Benedek, Miinch. med. Woehenschr. 1923, S. 19. - - Bingel, Med. Klinik Jg. 19. - - Cremer, Ref. Fortschr. a. d. Geb. d. RSntgenstr. 29, 251. - - Davenport, ref. Zentralbl. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie 36, 49. - - David, Fortschr. a. d. Geb. d. RSntgenstr. 3{). - - Denk, Zentralbl. f. d. ges. NeuroL u. Psychiatrie 32. - - Denk, Zentralbl. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie 36. - - Esau, Mtinch. med. Wochensehr. Jg. 70, Nr. 34/35. - - Grant, ref. Zentralbl. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie 34. - - Herrmann, Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie 87, Heft 1/2. - - Knoep/elmacher, Jahrb. f. Kinderheilk. 1{)5, 3. Folge. - - Loewenstein, Med. Klinik 1922. - - MarIcl, ref. Z. f. Ae. 29. - - Mader, Med. Klinik Jg. 19, Nr. 43. - - .Martin u. Uhler, ref. Zentralbl. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie 31. - - Meninger, ref. Jahrb. d. Psychiatrie u. Neurol. Jg. 5, 1921. - - Merrill, ref. Zentralbl. f. d. ges. Neurol. u. Psyehiatrie :r 136. - - Peiper u. Klose, Klin. Wochensehr. 3. Jg., Nr. 49. --Schinz, Zentralbl. f. Chirurg. Jg. 49, Nr. 37. --Schlo//er, Arch. f. klin. Chirurg.l~. - - Schultze, Klin. Wochenschr. 1922, S. 1528. - - Schuster, Dtsch. Zeitschr. f. Ner- vcnheilk. 8{). - - Schuster, ref. Zentralbl. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie 3~. - - Streclcer, Mtinch. reed. Woehensehr. Jg. 70, Nr. 46. - - Strecker, Miineh. med. Wo- chensehr. Jg. 70, Nr. 41. - - Thurs6, Miinch. med. Woehenschr. 1923, Jg. 70. - - Thur86, Dtsch. Zeitschr. f. Nervenheilk. 79. - - Troemmer, Zentralbl. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie 31. - - Tyczka, Zentralbl. f. d. ges. Neurol. u. Psyehiatrie 37.-- Wartenber~, Zentralbl. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie 38, Heft 3/4.