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Heft 2 | 2019 www.themen-magazin.de ISSN 2194-1343 Netze, Chancen, Innovationen Energiewirtschaft 2019: S. 7 Das Verteilnetz ist die Grundlage der Energiewende Hildegard Müller Vorstand innogy SE S. 18 enercity baut den App-Store der Energiewirtschaft Dr. Susanna Zapreva Vorstandsvorsitzende enercity AG S. 24 Kommunale Energieversorger als lokaler Infrastrukturmanager Martin Brück von Ortzen Wolter Hoppenberg Rechts- anwälte Partnerschaft mbB

Energiewirtschaft 2019: Netze, Chancen, Innovationen · Energiewirtschaft 2019: S. 7 Das Verteilnetz ist die Grundlage der Energiewende Hildegard Müller Vorstand innogy SE S.18 enercity

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Heft 2 | 2019

www.themen-magazin.de

ISSN 2194-1343

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Netze, Chancen, Innovationen Energiewirtschaft 2019:

S. 7 Das Verteilnetz ist die Grundlage der Energiewende Hildegard Müller Vorstand innogy SE

S. 18 enercity baut den App-Store der Energiewirtschaft Dr. Susanna Zapreva Vorstandsvorsitzende enercity AG

S. 24 Kommunale Energieversorger als lokaler Infrastrukturmanager Martin Brück von Ortzen Wolter Hoppenberg Rechts - anwälte Partnerschaft mbB

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| Euroforum

Es ist eine beeindruckende Aufholjagd, die

die Branche in den letzten Jahren hingelegt

hat: Dass Business as Usual keine Option ist,

sondern Transformation, Kulturwandel und

Digi talisierung das Geschäft der Zukunft

trei ben, haben inzwischen nicht nur die

großen, sondern auch die kleineren Stadt-

werke verstanden.

Auf der Basis neuer Technologien wie RPA,

Data Science, KI und IoT werden neue kunden-

zentrierte Geschäftsmodelle entwickelt und

teils bereits in den Markt gebracht. Tradi tio-

nelle Prozesse werden grundsätzlich in Frage

gestellt und die eigenen Mitarbeiter auf die

neuen Herausforderungen vorbereitet. Trotz

großen Veränderungswillens in der Branche ist

das Ziel noch lange nicht erreicht. Es gilt, am

Ball zu bleiben, Chancen zu erkennen und den

Wandel weiterhin aktiv voranzutreiben.

Neue Auflage einer bewährten KommunikationsplattformChancen diskutieren und Innovationen vo-

rantreiben – so lautet der Leitgedanke der

Euroforum Stadtwerke Tagung, die am 7. und

8. Mai 2019 in Berlin stattfindet. Bereits im

23. Jahr treffen sich Entscheider, Vordenker

und auch Querdenker, um die aktuellen stra-

tegischen Weichenstellungen zu diskutieren.

Die Jahrestagung hat sich zu einer zentralen

Plattform für den Austausch auf höchster

Ebene etabliert: Die Macher der Stadtwerke-

Branche diskutieren über aktuelle Themen,

geben Impulse für die strategische Ausrich-

tung der kommunalen Unternehmen und tei-

len mit den Teilnehmern ihre Visionen und

praktischen Erfahrungen. Vier Themen kom-

plexe werden in diesem Jahr die Diskus sion in

Berlin bestimmen.

Die neue Identität der Stadtwerke Bei allem Bestreben nach Veränderung muss

sich jedes Stadtwerk zunächst mit der eige-

nen Identität auseinandersetzen: Was macht

die DNA eines kommunal geprägten Unter-

nehmens aus? Wie lassen sich Transfor-

mation, Sicherung des Kerngeschäfts und in-

novative Geschäftsmodelle unter einen Hut

bringen, um damit die eigene Existenz in

Zeiten von Google, Amazon & Co. zu sichern?

Die Positionierung am Energiemarkt der

Zukunft und die interne Aufstellung in sich

wandelnden Zeiten stehen weiterhin hoch im

Kurs. Hier sind die Möglichkeiten und Chan-

cen für kleinere und größere Stadtwerke sehr

unterschiedlich und sie müssen auch entspre-

chend herausgearbeitet werden. Es gilt, im

Energiemarkt und in der Region eigene Ak-

zen te zu setzen und den USP des eigenen

Bereits seit 23 Jahren zeichnet sich die Euroforum-Jahrestagung „Stadtwerke“

als der Treffpunkt für die Führungsebene kommunaler Unternehmen aus.

Hochaktuelle Themen, informative Beiträge und kompetente Redner sind ein Markenzeichen

dieses Community-Treffs. Der digitale Wandel zwingt Stadtwerke, sich für die Zukunft neu auf-

zustellen und neue Geschäftsmodelle zu entwerfen.

Dies wird auch der Leitgedanke der Jahrestagung „Stadtwerke 2019“ sein. Ein Beitrag

von Ingela Marré, Conference Director, Euroforum Deutschland GmbH, Düsseldorf

Foto: Dietmar Gust / Euroforum

Chancen diskutieren und Innovationen vorantreiben

Stadtwerke sind heute viel mehr als reine Energieversorger: Sie sind Digitalversorger, Plattformunternehmen und Smart-City-Partner – oder

sagen wir besser, sie sind auf dem besten Weg dorthin. Stadtwerke können durchaus Treiber einer neuen Energie- und Lebenswelt sein.

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Euroforum |

Unternehmens zu identifizieren.

Die Anforderungen, die insbesondere die

Kommunen stellen, geben neue Leitplanken.

Waren Stadtwerke in der Vergangenheit in er-

ster Linie für die reine Daseinsvorsorge zu-

ständig, sind sie inzwischen erste Anlauf stelle

für die Kommune, um die Digi talisierung der

Stadt voranzutreiben – es wäre fahrlässig,

die se Chancen nicht zu ergreifen und die

Führungs rolle anderen zu überlassen.

Stadtwerke als Wegbereiterzur Smart CityIn vielen Regionen tun sich Stadtwerke als

Wegbereiter zur klimafreundlichen Smart City

hervor. Durch die Implementierung von de-

zentralen Erzeugungsstrukturen mit Erneuer-

baren Energien und Speichermöglich keiten

le gen sie einen wesentlichen Grundstein für

einen nachhaltigen und umweltfreundlichen

Le bens raum.

Sie fungieren aber auch als digitale Schnitt-

stelle zur Kommune, stellen und betreiben

wichtige Versorgungsinfrastruktur und trei-

ben eigene Smart-City-Anwendungen voran.

LoRaWAN-Funknetze, Smart-Mobility-Lösun-

gen, digitales Baustellenmanagement und

digitales Siedlungsmanagement sind nur ei-

nige erste Beispiele, wie Stadtwerke das part-

nerschaftliche Miteinander mit der Kommune

ausgestalten können.

Diesem Engagement wird auch mit dem dies-

jährigen Stadtwerke Award 2019 Rechnung

getragen: Dieser zeichnet Strategien und Pro-

jekte aus, die die Rolle der Stadtwerke in der

Lebens- und Arbeitswelt von morgen definie-

ren. Nicht nur die Menge der Bewerbun gen,

sondern auch die durchgehend hohe Qualität

der eingereichten Projekte, unterstreicht die

praktische Relevanz des Themas.

Kundenzentrierung, Kundenansprache, Kundenschnittstelle digital besetzenNicht aus den Augen verlieren darf das

Stadtwerk sein Kerngeschäft rund um den

Kunden: Der Kunde, seine Wünsche und

Bedürfnisse werden mit dem neuen Schlag-

wort Kundenzentrierung zusammengefasst.

Durch die Digitalisierung rückt er immer stär-

ker in den Fokus und allen Beteiligten ist

längst klar: Mit einer schicken App allein ist es

noch nicht getan.

Kunden erwarten echte digitale Mehrwerte,

wie sie es etwa von Google oder Amazon ge-

wohnt sind. Stadtwerke haben seit jeher einen

direkten Kontakt zum Kunden, die damit ver-

bundenen Möglichkeiten wurden bisher aber

kaum genutzt. Daher ist es entscheidend, eine

digitale Vertriebsstrategie zu entwickeln, in

der automatisierte Prozesse, die digitale Kun-

denansprache und datengestützte Produkte

eine entscheidende Rolle spielen werden.

Aber nicht vergessen: Der Dialog mit dem

Kunden muss weiter forciert werden! Denn er

entscheidet über Erfolg oder Misserfolg der

Vertriebsstrategie.

Beschaffungsstrategien auf dem Prüfstand: Preise, Plattformen und RisikomanagementDiverse Pleiten neuer Energieanbieter zeigen:

Die Beschaffungsstrategien der vergangenen

Jahre gehen heute nicht mehr auf. Steigende

Preise, zunehmende Risiken und erhebliche

Kostensteigerungen werden zu ernstzuneh-

menden Herausforderungen. Alle Stadtwerke

sind gefordert, ihre Beschaffungsstrategie auf

den Prüfstand zu stellen.

Auch hier hält die Digitalisierung Einzug:

Plattformen und digitale Angebote bieten

Mehrwerte, die nicht ungenutzt bleiben

sollten. Welche neue Strategie sich für das ei-

gene Unternehmen eignet, hängt entschei-

dend von der Risikobereitschaft und dem

Wunsch nach Eigenverantwortlichkeit ab.

Auch für kleinere Stadtwerke gibt es heute

zahlreiche Alternativen zur klassischen Voll-

versorgung. Und: Das Gros der Marge steckt

bereits in einem guten Einkauf.

FazitDie Branche muss von Anpassung zur

Gestaltung umschalten – so beschrieb der

Vorstandsvorsitzende der EnBW, Dr. Frank

Mastiaux, bereits im Januar beim Handelsblatt

Energie-Gipfel die Herausforderungen der ge-

samten Energiebranche. Dies gilt auch für die

Stadtwerke: Ihre Rolle im Markt zu definieren,

die positive Wahrnehmung beim Kunden he-

rauszuarbeiten und die Wandlung zum Digi-

talversorger zu meistern, das sind aktuelle

Trends, die für spannende Diskussionen in

den nächsten Wochen und Monaten sorgen

werden. Die Stadtwerke-Tagung wird die pas-

sende Plattform für den Austausch bieten.

Weitere Informationen unter:

www.euroforum.com, www.stadtwerke-tagung.de

Foto

: © E

urof

orum

/ Di

etm

ar G

ust

Verleihung des Stadtwerke Award 2018:

Ingela Marré und Dr. Alfred Kruse,

Geschäftsführer Stadtwerke Burg