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1
Entwicklung und Bau eines
elektronischen Steuermoduls zur
Zeiterfassung
Schriftliche Hausarbeit, vorgelegt im Rahmen der
ersten Staatsprüfung für das Lehramt der
Sekundarstufe 1
Von
Lukas Leon Bott
Matrikel Nr. 309016
Herford, den 10. Mai 2010-08-10
Gutachter:
Prof. Dr. Christian Hein
Institut für Technik und ihre Didaktik
Westfälische Wilhelms-Universität
2
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ............................................................................................................ 1
2. Ausgangslage ....................................................................................................... 1
2.1 Ingeniueurmangel ........................................................................................... 2
2.1 Keine IT ohne IC ............................................................................................ 5
3. Das Steuermodul ................................................................................................. 7
3.1 Spielstanderfassung ........................................................................................ 8
3.1.1 Blockschaltbild ........................................................................................ 9
3.1.2 Signalverlauf .......................................................................................... 10
3.1.2.1 Das Resetsignal ............................................................................ 10
3.1.2.2 Das Up / Down Signal ................................................................. 10
3.1.2.3 Der Takt ....................................................................................... 10
3.1.3 Signalverlaufsplan ................................................................................. 11
3.2 Zeiterfassung ................................................................................................. 12
3.2.1 Blockschaltbild ...................................................................................... 13
3.2.2 Signalverlauf .......................................................................................... 14
3.2.2.1 Das Resetsignal ............................................................................ 14
3.2.2.2 Das „ST / ND“ Signal - Preset ..................................................... 14
3.2.2.2.a Setzen der Preset Eingänge der Zähler ........................... 14
3.2.2.2.b Beladen der Dateneingänge „P“ der Zähler .................... 14
3.2.2.2.c Resetvorgang des Toggle Flip Flop’s 1 .......................... 15
3.2.2.3 Das Taktsignal ............................................................................. 15
3.2.2.3.a Die Taktgeberschaltung .................................................. 15
3.2.2.3.b Setzen des Taktsignals .................................................... 16
3.2.2.3.c Der „Taktverteilerautomat“............................................. 16
3.2.2.3.c.a 45 min. und Spielhälfte 1 ................................ 16
3.2.2.3.c.b 90 min. und Spielhälfte 2 ................................ 16
3.2.2.3.c.c Takt für die Nachspielzeit ............................... 17
3.2.2.3.c.d Takt für die reguläre Spielzeit ......................... 17
3.2.2.3.d Kaskadierung .................................................................. 17
3.2.2 Signalverlaufsplan ................................................................................. 19
4. Das Funktionsmodell ........................................................................................ 20
5. Anwendung im Technikunterricht ................................................................. 21
6. Unterrichtsmaterialien ..................................................................................... 24
3
7. Schlussbetrachtung .......................................................................................... 30
8. Platinenlayout ................................................................................................... 32
8.1 Platine reguläre Spielzeit .............................................................................. 32
8.2 Platine Nachspielzeit..................................................................................... 33
8.3 Platine Punktestand ....................................................................................... 34
8.4 Platine Taktgebung und Taktverteilung ........................................................ 35
8.5 Platine Tastenentprellung ............................................................................ 36
9. Anhang .............................................................................................................. 37
10. Quellenverzeichnis .......................................................................................... 38
4
1. Einleitung
Meinen ersten, didaktisch aufbereiteten Kontakt mit technischen Inhalten hatte ich
während einer Projektwoche in der achten Klasse. Thema dieser war das
Herstellen einer Ente aus Holz. Sieben Jahre später, im Wintersemester
2003/2004, nahm ich mein Studium der Informatik an der Westfälischen Wilhelms-
Universität in Münster auf. Schon in der ersten Vorlesungswoche erklang der weit
verbreitete Satz: „Liebe Studierende, schauen sie nach rechts, schauen sie nach
links, diese Kommilitonen werden ihr Studium nicht beenden!“. Wenige
Semesterwochenstunden später fand man den Einstieg in die Formale Logik mit
folgenden Beispielen: „Hamburg ist die Hauptstadt Deutschlands“ oder „Es
regnet – Hast du einen Regenschirm“ - Meine Kommilitonen sahen mich nicht
wieder.
Mit diesem reduzierten Umriss meines Lebenslaufs, der möglicherweise als
Beispiel für eine ganze Generation steht, möchte ich zeigen, dass der
Ingenieurmangel mutmaßlich nur eine logische Konsequenz dessen sein konnte.
Das Kollektiv der „Technikversteher“ wird immer kleiner und verstrickt sich
zudem in lebensfernen didaktischen Modellen.
Im Zuge dieser Examensarbeit wird ein Steuermodul zur Zeiterfassung, aber auch
ein Unterrichtsmedium entstehen, das mit seiner äußeren Erscheinung
lebenswirkliche Elektronikgeräte imitiert. Im Inneren jedoch birgt es ein
didaktisches Funktionsmodell elektronischer Grundschaltungen. Dabei werden
ausschließlich CMOS IC's der 4000er Reihe verwendet.
Stoppuhren, die Anzeigetafel in der Turnhalle oder die Digitaluhr an der Fassade
einer Apotheke, sind nur einige elektronische Geräte zur Zeiterfassung mit denen
Schüler täglich mehrmals konfrontiert werden. Kaum einer von ihnen würde
jedoch die inneren Vorgänge als aneigbar klassifizieren und bei einer
unterrichtlichen Behandlung, schon im Vorhinein, resignieren.
Kerngedanke dieser Examensarbeit ist es, sukzessive die Angst vor der immer
5
komplexer werdenden Struktur elektronischer Geräte in Neugierde umzuwandeln.
Ganz im Sinne von Frau Prof. Dr. Elke Hartmann, Vorsitzende des VDI Bereichs
Technik und Bildung:
„...Berufliche Chancen von Jugendlichen sind in hohem Maße abhängig vom
Niveau ihrer erworbenen Bildung und von ihrer Aufgeschlossenheit allem Neuen
und Fortschrittlichen gegenüber. Technik ist Sinnbild für „Neues“. Sie ist das
Ergebnis kreativen Arbeitens von Technikern und Ingenieuren zur Befriedigung
alltäglicher Bedürfnisse vieler Menschengenerationen. … Technikwissen ist die
Eintrittskarte dafür, dass man in der Gesellschaft verantwortungsbewusst die
Zukunft mitgestalten kann.“1
2. Ausgangslage
2.1 Ingenieurmangel
Glaubt man den Aussagen renommierter Wirtschaftswissenschaftler, so wird der
Fachkräftemangel in den kommenden Jahren eskalieren. Bis zum Jahr 2014 sollen
rund 220.000 Ingenieure, Naturwissenschaftler und Techniker fehlen, so geht es
aus der Studie des IW2 hervor. Gelingt es nicht, diesen seit Jahren schon
anhaltenden Trend zu stoppen, so lassen sich schon im Jahre 2020 425.000 Stellen
nicht besetzen. Laut VDI/ZEW3 erwarten 83% der befragten Unternehmen einen
drastischen Mangel in den nächsten fünf bis zehn Jahren. Schuld daran ist das zu
geringe Interesse an ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen. Dieses
wiederum führt zu einer äußerst geringen Bewerberanzahl, gaben zweidrittel der
befragten Unternehmen an.
1 www.vdi-jutec.de, Mein Standpunkt zu Jugend und Technik: Prof. Dr. Elke Hartmann
2 Institut der Deutschen Wirtschaft
3 Verein Deutscher Ingenieure / Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung
6
Abbildung 1 VDI Nachrichten - Ursachen für Ingenieurmangel
Abbildung 2 VDI Nachrichten – Zukunftserwartungen
Dass in Deutschland nur etwa jeder fünfte eines Altersjahrgangs überhaupt ein
Studium abschließt, verstärkt dieses Problem. Ausgehend von dieser schmalen
Basis, erlangt nur jeder siebte Absolvent einen ingenieurwissenschaftlichen
Abschluss.
7
Abbildung 3 IW Trends - Angebotsseitige Ursachen des Ingenieurmangels
Dabei stehen, für einen angehenden Absolventen, die Chancen
überdurchschnittlich gut. Schon im Jahr 2003 gaben 58% der von VDI und ZEW
befragten Unternehmen an, Probleme bei der Besetzung von Ingenieurpositionen
zu haben. 2006 waren es im Maschinenbau und der Elektroindustrie schon circa
30%.
Abbildung 4 IW Trends – Ingenieurintensität nach Branchen
Kaum ein Fach wird so beworben wie die Ingenieurwissenschaften. Es gibt
zulassungsfreie Studiengänge, Stipendien, Aktionstage und Werbeaktionen. Die
positiven Wirkungen dieser Bewerbungen lassen noch immer auf sich warten. - Es
wird Zeit, die Thematik nun auch didaktisch zu bewerben.
8
2.2 Keine IT ohne IC
Mit der Erfindung des Transistors am 23.12.1947, ist der Beginn des
Informations-zeitalters markiert. Der Transistor ermöglichte es, die
problembehaftete Elektronenröhre zu ersetzen und machte den Weg für die
Miniaturisierung frei. Sein geringes Gewicht, die geringe Größe und seine geringe
Verlustleistungsaufnahme waren dabei ausschlaggebende Punkte gegenüber der
Elektronenröhre. Doch je größer die Projekte der Elektronik wurden, umso größer
wurden auch die neuen Probleme. Die Vielzahl der benötigten Bauteile musste
von Hand auf Leiterplatten gelötet werden. Das war kostenaufwendig,
fehlerträchtig und nahm eine Menge Zeit in Anspruch. Zudem waren die Geräte in
den 1950 Jahren immer noch enorm groß. Die Lösung für dieses Problem sah Jack
Kilby, in Halbleitermaterialien. 1976 schrieb Kilby:
„Mir wurde klar, dass, weil alle Materialien aus demselben Material hergestellt
werden können, sie auch alle in Situ gebaut und miteinander zu einem Schaltkreis
verbunden werden können“4
Abbildung 5 Patentschrift von Bob Noyce der zeitgleich zu Jack Kilby ein IC entwarf.
4 www.spiegel.de, 50 Jahre Ic’s – Als die Chips geboren wurden.
9
1971 brachte Intel den 4004, den ersten Mikroprozessor, auf den Markt. Dieser
vereinte 2300 Transistoren und hatte aus heutiger Sicht die Leistung eines „Ein
Euro“ Taschenrechners, aber auch die Leistung eines Eniacs von 1946. Dieser
beanspruchte mit seinen 18850 Elektronenröhren eine Standfläche von 150
Quadratmetern und 150kW Heizleistung. Eine imposante Entwicklung, die heute
als das „Moore's Law“ bekannt ist. Demnach verdoppelt sich jedes Jahr die
Anzahl der Transistoren auf einem Chip. Die Mikrochips von heute sind derart
winzig, dass sie mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen sind. Ein Leben ohne
sie ist jedoch nicht mehr denkbar. Kein Kraftfahrzeug, keine Waschmaschine, kein
Handy, Laptop oder Computer kommt ohne Mikrochips aus.
Nachdem nun in den Punkten 2.1 und 2.2 die Ausgangslage dargestellt wurde und
somit auch die Relevanz des Themas deutlich geworden ist, möchte ich nun in den
folgenden Punkten auf meinen Vorschlag eingehen, das Thema Digitaltechnik zu
bewerben. Dabei werde ich zunächst die Funktion des Steuermoduls erläutern um
dann, in den Punkten 4., 5., und 6., auf seinen Zweck als Unterrichtsmedium
einzugehen.
10
3. Das Steuermodul
Dieses Steuermodul verfügt über einen vergleichsweise großen Funktionsumfang,
womit die lückenlose Zeit- und Ergebnissicherung eines Fußballspiels bequem
möglich wird. Die bewusst einfach gehaltene Bedienung macht die Integration in
den Schulsport, aber auch im ausserschulischen Sportbereich der Jugendlichen
ohne Probleme möglich. In den sogleich folgenden Unterpunkten 3.1 und 3.2 wird
das Steuermodul näher erläutert.
Technische Daten:
Display: 11 Stellen
Tastatur: 8 Tasten
Spannungsversorgung: 5 V
Anschluss: DC Buchse, Hohlstecker 1,9mm
Höhe: 65 mm
Breite: 300 mm
Länge: 380 mm
Gewicht: 1,5 kg
Gehäuse: Edelstahl, Plexiglas
Funktionen:
Zeitnahme: Reguläre Spielzeit: 2 Halbzeiten von 00:00 – 45:00 &
45:00 – 90:00
Nachspielzeit: von 00:00 – 09:99
Spielstand: 00 – 99 je Mannschaft
Tabelle 1 Übersicht über Daten und Funkionen des Steuermoduls
Bei Abnahme und Weiterleitung des BCD Code an den Zählern würden damit
auch immobile, große Zeiterfassungsgeräte steuerbar.
Das hier vorliegende technische Gerät dient zum Einen der Zeiterfassung und zum
Anderen der Punkte-, bzw. Torstandserfassung des Sportspiels „Fußball“.
11
3.1 Spielstanderfassung
Der Punktestand wird mittels des Tasters „+“ um einen Punkt heraufgesetzt und
mittels des Tasters „-“ um einen Punkt herabgesetzt. Die Ausgabe erfolgt über die
Sieben-Segment-Anzeigen für den Punktestand. Mittels des Tasters „Reset“ kann
dieser Zähler zurückgesetzt werden.
Da zwei Mannschaften gegeneinander spielen, gibt es eine Punktestanderfassung
pro Mannschaft.
13
3.1.2 Signalverlauf
3.1.2.1 Das Resetsignal
Im Anschluss an die Entprellung des Reset Tasters T6, werden damit die Reset
Eingänge der einer Zähler IC13, IC15, IC17 und IC19 belegt.
3.1.2.2 Das Up / Down Signal
Die entprellten Signale „+“ und „-“ der Taster T4, T5, T7 und T8 werden an die R
und S Eingänge der entsprechenden RS FF's 1 und 2 gelegt. Je nachdem, welche
Taste ein HIGH Signal ausgibt, führt der Q Ausgang der RS FF's entweder HIGH
oder LOW. Dieses Signal wird dann an die „U/D“ Eingänge der Zähler IC13,
IC15, IC17 und IC19 gelegt. Liegt an ihnen ein HIGH an, so ist die Zählrichtung
der Zähler aufwärts. Liegt ein LOW an, so ist die Zählrichtung abwärts.
3.1.2.3 Der Takt
Ganz gleich welche Taster betätigt werden, muss permanent ein Taktimpuls an die
entsprechenden Zähler geführt werden. So werden die entprellten Impulse der
Taster T4 und T5, wie auch die des T7 und T8 an die beiden Eingänge der
entsprechenden XOR 7 und 8 Gatter geführt. Ob nun der „-“ oder „+“ Taster
gedrückt wird, liegt am Ausgang dieser XOR Gatter jeweils ein High an. Um zu
gewährleisten, dass der Taktimpuls später das Zähler IC erreicht, als das in Punkt
5.2.2 ausgeführte Up Down Signal, werden die invertierenden Hex Schmitt
Trigger HSI10 und HSI11 zwischen XOR Ausgang und Clock Eingang der Zähler
IC13 und IC17 gelegt. Die Clock Eingänge der Zähler IC15 und IC16 werden
durch den „Ripple Clocking“ Modus kaskadiert.
Verschaltet man die Zählerbausteine im „Ripple Clocking“ Modus, so ist der
Zählumfang automatisch auf 10 Zählimpulse beschränkt und gibt beim Zehnten
einen Taktimpuls an den „Clock“ und „Carry In“ Eingang des Folgezählers.
15
3.2 Zeiterfassung
Die reguläre Spielzeit beim Fußball gliedert sich in zwei Spielhälften á 45
Minuten. Insgesamt werden regulär also 90 Minuten gespielt. Die erste Spielhälfte
verläuft von 00:00 bis 45:00, die Zweite beginnt bei 45:00 und endet bei 90:00
Minuten. In jeder Spielhälfte wird die Zeit nachgespielt, die verloren geht, für
Torjubel, Auswechslungen, Verletzungen von Spielern, Zeitschinden etc. . Dabei
liegt es im Ermessen des Schiedsrichters, wie viel Zeit nachgespielt wird. Die
reguläre Spielzeit bleibt demzufolge bei 45:00 min. (erste Halbzeit) bzw. 90:00
min. (zweite Halbzeit) stehen und eine weitere Stoppuhr erfasst die Dauer der
Nachspielzeit. Das Spiel ist beendet, wenn der Schiedsrichter den entsprechenden
Pfiff tätigt. Es steht dann die reguläre Spielzeit, plus die Nachspielzeit zu Buche.
Abschließend sei gesagt, dass die in Spielhälfte 1 nachgespielte Zeit keinen
Einfluss auf die Startzeit der zweiten Spielhälfte hat. Sie startet ganz gleich wie
lange nachgespielt wurde, immer mit 45:00.
Aus dieser Beschreibung, der Dauer eines Fußballspiels, ergibt sich auch die
Funktion des dazugehörigen technischen Geräts zu deren Erfassung. Bei
Betätigung des Tasters „ST/ST“5 beginnt die Uhr bei 00:00 (erste Spielhäfte) wie
bei 45:00 (zweite Spielhälfte) und wird mittels der Sieben-Segment-Anzeigen für
die reguläre Spielzeit optisch ausgegeben. Bei Erreichen der 45:00 min (in
Spielhälfte 1) und 90:00 min. (in Spielhälfte 2) verharrt die Stoppuhr für die
reguläre Spielzeit in diesem Zustand, während die Stoppuhr für die Nachspielzeit
die nun folgende Zeitspanne ab 00:00 erfasst und sie mittels der dazugehörigen
Sieben-Segment-Anzeigen der Nachspielzeit optisch ausgibt.
Die Einstellung der Startzeit auf 00:00 und 45:00 erfolgt durch den Taster
„ST / ND“ 6. Ertönt der Halbzeit- bzw. Schlusspfiff, wird die Uhr durch
wiederholtes Betätigen des Tasters „ST/ST“ zum Stillstand gebracht und die
endgültige Spielzeit kann den beiden Anzeigen entnommen werden.
Der „Reset“ Taster setzt alle Uhren auf 00:00.
5 Start / Stopp
6 Als Abkürzung für die englische Bezeichnung „first“ und „second“ half
17
3.2.2 Signalverlauf
3.2.2.1 Das Resetsignal
Nachdem das Signal des Reset Tasters T3 entprellt wurde, werden damit die Reset
Eingänge der Einer Zähler IC1, IC4, IC6, IC7 und IC10 belegt. Die Zehner Zähler
IC3 und IC9 müssen jedoch auch beim sechsten Zählimpuls zurückgesetzt
werden. Dieser Anforderung wird Folge geleistet, in dem die Ausgänge Q3 und
Q2 (BCD Code 0110 – Dezimalzahl 6) eines Zehner Zählers in den jeweiligen
AND 1,2, und 4 Gatter „verundet“ werden. Führen beide einen High Pegel,
resultiert am Ausgang solch eines AND Gatters, ebenfalls ein High Pegel, der dem
ersten Eingang des darauffolgenden XOR 1,2 oder 3 Gatters zugeführt wird. Der
zweite Eingang dieser XOR Gatter wird mit dem zu Anfang beschriebenen Signal
des Tasters T3 belegt. Beide Signale werden dort „verexclusive odert“ und dann
den Reset Eingängen der Zähler IC3 und IC9 zugeführt. Diese werden also bei
Betätigen des Reset Tasters T3, wie auch bei Erreichen des Zustands Q3 = Q2 =
High, zurückgesetzt.
3.2.2.2 Das „ST / ND“ Signal - Preset
3.2.2.2.a Setzen der Preset Eingänge der Zähler
Das entprellte Signal des „ST / ND“ Tasters T1 wird den Preset Eingängen des
Zählers IC4 und IC6 zugeführt. Liegt an dem „Preset“ Eingang eines Zählers ein
High Pegel an, so werden die Eingangszustände an P1 – P4 an die Ausgänge
Q1 – Q4 übertragen.
3.2.2.2.b Beladen der Dateneingänge P der Zähler
Das entprellte Signal des T1 wird zudem dem „Clock“ Eingang des Toggle Flip
Flops TFF1 zugeführt. Bei Tastendruck des „ST / ND“ Tasters T1 wird das TFF 1
gesetzt bzw. zurückgesetzt. Das gesetzte Signal des T FF's1 wird an die P1 und P3
Sekunden
Minuten
18
Eingänge des Zählers IC4 und an den P3 Eingang des Zählers IC6 geführt. Die
übrigen P Eingänge der Zähler IC4 und IC6 werden an Masse gelegt. Bei
gesetztem TFF1 und gleichzeitigem Highpegel des T1 Signals, wird der Zähler
IC4 mit P1=1, P2=0, P3=1und P4=0 (BCD Code 0101 = Dezimalzahl Fünf) und
der Zähler IC6 mit P1=0, P2=0, P3=1 und P4=0 (BCD Code 0100 = Dezimalzahl
Vier) beladen. Ist das Flip Flop nicht gesetzt, werden bei Druck auf den T1 alle P
Eingänge der beiden Zähler mit 0 beladen und somit alle Ausgänge Q auf 0
gesetzt.
3.2.2.2.c Resetvorgang des Toggle Flip Flop's 1
Wenn das TFF1 gesetzt ist und der Reset Taster T3 betätigt wird, werden die
Zähler zurückgesetzt. Das TFF1 jedoch bleibt weiterhin gesetzt. Bei jetziger
Betätigung des „ST / ND“ Tasters T1 würden die Zähler wieder auf Null gesetzt
werden. Da nach dem Resetvorgang die Zähler aber schon zurückgesetzt sind,
geschieht bei einem Tastendruck des T1 nicht das Mindeste. Um diesen möglichen
Fall zu umgehen, muss das TFF1 bei jedem Resetvorgang ebenfalls zurückgesetzt
werden.
So wird das Signal des T3 an den Eingang des AND9 Gatters gelegt. Der andere
Eingang dieses AND Gatters wird mit dem Ausgangssignal des TFF's1 belegt.
Das Ausgangssignal wird dann im XOR4 Gatter mit dem des T1 „verexclusive
odert“. Das daraus resultierende Signal setzt das TFF1 endgültig.
3.2.2.3 Das Taktsignal
3.2.2.3.a Die Taktgeberschaltung
Den Ursprung des Taktsignals bildet die 1Hz Taktgeberschaltung. Entsprechend
verschaltet, besitzt der verwendete Quarz eine Frequenz von 4,19430MHz. Am
Q22 des Frequenzteilers IC12 ist diese Frequenz durch 2²² geteilt abnehmbar.
4,19430MHz / 2²² ergibt einen Takt von genau 1Hz, der dann an einem Eingang
des AND13 Gatters angelegt wird.
19
3.2.2.3.b Setzen des Taktsignals
Das entprellte „ST / ST“ Signal des T2 wird dem T FF2 zugeführt. Der Ausgang
dieses wird zusammen mit dem 1Hz Takt aus IC12 im AND13 Gatter „verundet“.
Ist das T FF2 gesetzt, so wird der Takt am Ausgang des AND13 Gatters an den
„Taktverteilerautomat“ weitergeleitet.
3.2.2.3.c Der „Taktverteilerautomat“
Der „Taktverteiler Automat“ ist eine Verschaltung aus verschiedenen
Logikgattern, die je nach derzeitigem Stand der Zähler und des TFF's1, den Takt
entweder an den „Clock“ Eingang des Zählers IC1 der regulären Spielzeit oder in
dem Anderen der zwei möglichen Fälle an den „Clock“ Eingang des Zählers IC7
der Nachspielzeit weiterleitet.
3.2.2.3.c.a 45 min. und Spielhälfte 1
Zu Beginn wird am Zähler IC6 der Ausgang Q3 abgenommen und auf den ersten
Eingang des AND6 Gatters geführt. Am Zähler IC4 werden die Q Ausgänge 1 und
3 auf das AND5 Gatter gelegt. Dieses Gatter führt nur dann ein High am Ausgang,
wenn der Zählerstand am IC4 „Fünf“ beträgt. Dieser wird dann auf den zweiten
Eingang des AND6 Gatters gelegt. Wenn der Zählerstand am IC4 „Fünf“ und am
IC6 „Vier“ ergibt, führt der Ausgang des AND6 Gatters ein High Pegel. Dieses
Signal wird mit dem in NAND12 Gatter negiertem Signal des TFF's1 auf die
beiden Eingänge des AND8 Gatters gelegt. Der Ausgang von AND8 Gatter führt
also nur dann einen High Pegel, wenn die Zustände; Ausgang von TFF1 = LOW
und Zählerstand Vier am IC6 wie Zählerstand Fünf am IC4 eingetroffen sind.
3.2.2.3.c.b 90 min. und Spielhälfte 2
Weiterhin werden am Zähler IC6 die Ausgänge Q4 und Q3 abgenommen und auf
die Eingänge des AND3 Gatters geführt. Der Ausgang dieses Gatters führt nur ein
20
HIGH, wenn sich der Zählerstand des IC6 bei „Neun“ befindet. Dieses
Ausgangssignal wird auf den ersten Eingang des AND7 Gatters gelegt. Der zweite
Eingang des AND7 Gatters wird mit dem Ausgangssignal von TFF1 belegt. AND7
Gatter führt dementsprechend nur ein HIGH, wenn die Voraussetzungen
Zählerstand „Neun“ am IC6 und Ausgang TFF1 = HIGH vorherrschen.
3.2.2.3.c.c Takt für die Nachspielzeit
Die eben beschriebenen Ausgangssignale von AND8 Gatter und AND7 Gatter
werden im XOR4 Gatter „verexclusive odert“. XOR4 Gatter führt folglich nur
dann einen High Pegel, wenn eine der eben beschriebenen Voraussetzungen
eingetroffen ist. Ist dies der Fall, muss das 1Hz Taktsignal an den „Clock“
Eingang des Zählers IC7 der Nachspielzeit geführt werden. Hierzu wird der
Ausgang des XOR4 Gatters, zusammen mit dem gesetzten Takt von TFF2 im
AND11 Gatter „verundet“. Am Ausgang des AND11 Gatters resultiert nun der Takt
für den Zähler IC7 der Nachspielzeit und wird direkt mit seinem „Clock“ Eingang
verknüpft.
3.2.2.3.c.d Takt für die reguläre Spielzeit
In allen anderen Fällen, also beim Zustand Ausgang XOR4 Gatter = LOW, muss
der „Clock“ Eingang des Zählers IC1 der regulären Spielzeit mit dem 1Hz Takt
versorgt werden. Demzufolge wird das Ausgangssignal des XOR4 Gatters in
NAND10 Gatter negiert und mit dem gesetzten Takt im AND9 Gatter verundet.
Am Ausgang des AND9 Gatters resultiert nun der Takt für den Zähler IC1 der
regulären Spielzeit und wird direkt mit seinem „Clock“ Eingang verknüpft.
3.2.2.3.d Kaskadierung
Bisher wurde nur der Takt, der jeweils ersten Zähler, sprich Sekunden einer Zähler
besprochen. Die darauf folgenden Zähler erhalten ihren Takt durch entsprechende
Kaskadierung im schon behandelten „Ripple Clocking“ Modus.
21
Abbildung 9 Cascading Counter Packages CMOS IC HEF4510BE
Im Konkreten wird das „Carry Out“ Signal der Zähler IC1 und IC7 an die „Carry
In“ sowie „Clock“ Eingänge der Zähler IC3, IC6 und IC9 gelegt. Der Zählumfang
von IC3 und IC9 hingegen, ist aber auf 6 Zählimpulse beschränkt. Beim sechsten
Zählimpuls sollen sie zurückgesetzt werden und einen Taktimpuls an die „Clock“
und „Carry In“ Eingänge der folgenden Zähler IC4 und IC10 geben. Der
Rücksetzvorgang wurde bereits unter dem Punkt 5.1.1 „Das Resetsignal“ erläutert.
Das dort resultierende Resetsignal am Ausgang von AND 1 und 4 Gatter dient
auch als Taktimpuls für die Zähler IC4 und IC10.
23
4. Das Funktionsmodell
Das Funktionsmodell im Inneren des Steuermoduls ist in 5 Platinen unterteilt, an
denen Funktionen verschiedener Grundschaltungen erforscht und behandelt
werden können. Platinen 3, 4 und 5 behandeln sequentielle Schaltungen, sind aber
im Aufbau verschieden, da zum Einen der Zählumfang je verschieden ist und zum
Anderen der Takt kontinuierlich, wie auch diskontinuierlich eingegeben wird.
Somit sind zwei verschiedene Anwendungen eines Zählers zu demonstrieren.
Die in Abb.7 gestrichelt eingekreisten Blöcke stellen jeweils eine Platine dar.
Wobei Takterzeugung und Takteingabe auf einer Platine untergebracht worden
sind.
Abbildung 11 Struktur des Funktionsmodells
24
Im Folgenden sind die Einsatzbereiche des Funktionsmodells tabellarisch
dargestellt.
Platine 1: Takterzeugung und Taktverteilung
Schaltung Bereich
1Hz Taktgeberschaltung Analogtechnik / Taktgeneratoren
Taktverteilung Digitaltechnik / Kombinatorische
Schaltungen
Platine 2: Dateneingabe
Schaltung Bereich
Entprellschaltung Analogtechnik / Digitaltechnik /
Wandlung
Platine 3,4,5: Signalverarbeitung und Ausgabe
Schaltung Bereich
Binärzähler / Decoder Digitaltechnik / Sequentielle
Schaltungen
Tabelle 2 Übersicht über die Einsatzgebiete des Funktionsmodells
5. Anwendung im Technikunterricht
Das bisher vorgestellte Steuermodul, sowie Funktionsmodell, möchte im
Technikunterricht als Unterrichtsmedium eingesetzt werden.
Originäres Ziel dieses Unterrichtsmediums, welches äußerlich handelsübliche
Geräte imitiert, ist es den Einstieg in das jeweilige Themengebiet zu erleichtern
und währenddessen Ängste sukzessive abzubauen. Das Funktionsmodell im
Inneren erlaubt dann aber auch eine nähere, theoretische Aufarbeitung
digitaltechnischer Sachverhalte. Das Novum dieses Geräts ist die Möglichkeit der
Anwendung der Produktanalyse als Unterrichtsmethode, die sonst bei
handelsüblichen Geräten aufgrund der Miniaturisierung und Komplexität der
Geräte eher vermieden wird.
25
„ Die Produktanalyse kommt als Unterrichtsverfahren zum Einsatz, wenn
vorgegebene Realobjekte oder Produktionsprozesse den Schülern und
Schülerinnen durchschaubar gemacht werden sollen. Hierbei stehen Re und
Demontage im Mittelpunkt unterrichtlicher Tätigkeiten, d.h. es wird mit
Werkzeugen und Werkstücken der technischen Wirklichkeit gearbeitet. Durch
Zerlegen, Ordnen und Gruppieren von Funktionsteilen lernen Schüler nicht nur
das technische Objekt zu durchschauen…………“7
Um Schülern und Schülerinnen methodisch die Angst vor dieser Komplexität zu
nehmen, sei die Black Box Methode angeboten. Zu Anfang werden dabei nur die
Ein und Ausgangsgrößen betrachtet, während die innere Struktur unbeachtet
bleibt. Erst wenn man sich über die äußere Struktur einen Überblick verschafft
hat, wird die innere Struktur betrachtet und dabei stufenweise aufgelöst. Das
Funktionsmodell mit seinen fünf Leiterplatten, die je ein anderes Subsystem eines
Geräts zur Zeiterfassung beinhalten, ist wie bereits beschrieben so konzipiert, dass
es diese Vorgehensweise unterstützt.
Die curriculare Legitimierung erfährt der praktische Unterricht durch den
Themenkreis 5 „Information und Kommunikation“, mit seinen Themen
„Nachrichtenübertragung“, „Aufnahme von Informationen durch Sensoren“,
„Speicherung von Informationen / Daten“, sowie „Verarbeitung von
Informationen / Daten“ aus den Richtlinien der Sekundarstufe 1 für die Realschule
in NRW. In den Richtlinien der übrigen Schulformen lassen sich unter dem
Bereich Information und Kommunikation ebenfalls ähnliche Teilbereiche finden,
in denen der Einsatz des Unterrichtsmediums legitimiert wird.
Beispielgebend für die vielen Versuche, die sich aus diesem Modell generieren
lassen, soll hier nur auf eine Möglichkeit eingegangen werden die innere Struktur
stufenweise aufzulösen.
Im ersten Schritt wird das Gerät als Solches untersucht. Es befindet sich dabei in
geschlossenem Zustand und wäre austauschbar mit jeder Stoppuhr oder ähnlichen
handelsüblichen Geräten. Die Schüler sollen vorerst einen aktivierenden Einstieg
7 MSWWF Hauptschule, 1989, S.66
26
finden und dabei als Vorbereitungsmaßnahme für die folgenden Schritte das
Gesamtsystem analysieren.
Im zweiten Schritt wird das Gerät geöffnet und das für diesen Schritt notwendige
Subsystem selektiert und näher betrachtet. In der logischen Reihenfolge der
Aufarbeitung der inneren Struktur, steht kurz nach dem Tastendruck die
Behandlung der Signalerzeugung, bevor im letzten Schritt die Signalverarbeitung
am Beispiel des enthaltenen Flip Flops zum Gegenstand wird.
In Anlehnung an das Konzept „Technik für dich“ von Cornelsen sind im
Folgenden Arbeits- und Lösungsblätter zur praktischen Umsetzung der Versuche
im Unterricht aufgeführt.
27
6. Unterrichtsmaterialien
Arbeitsblatt 1
Aufgabe 1 a.) Betrachte das Gerät als Black Box und notiere Input und Output
Input Black Box Output
b.) Kennst du Geräte aus deinem Alltag, die dieselbe Funktion erfüllen? Notiere sie und erkläre so weit wie möglich ihre Funktion:
28
Aufgabe 2 Nun wollen wir das Gerät öffnen und nach schauen, was das Drücken eines Tasters elektronisch für Auswirkungen hat. In diesem Schritt ist es deine Aufgabe die Signalspannung zu messen. Die Spannung wird zwischen dem jeweiligen Beinchen und dem Minuspol gemessen. Dein Spannungsmesser wird dabei wie folgt angeschlossen: Den COM Anschluss legst du an das Minuspol-Beinchen und den V Anschluss klemmst du an das Signalbeinchen.
a.) Halte deine Ergebnisse in dieser Tabelle fest!
Taster „-“ Gedrückt
Taster „-“ nicht Gedrückt
= Signal 1 in V
Taster „+“ Gedrückt
Taster „+“ nicht Gedrückt
= Signal 2 in V
b.) Kreuze das entsprechende an: Taster gedrückt entspricht dabei in der.........
…... Ausdrucksweise der Digitalelektronik einem:
high low
…... in der Sprache der Formalen Logik einer:
0 1
Taster nicht gedrückt entspricht dabei in der.........
…... Ausdrucksweise der Digitalelektronik einem:
high low
…... in der Sprache der Formalen Logik einer:
0 1
29
Lösungsblatt 1 Aufgabe 1 a.) Betrachte das Gerät als Black Box und notiere Input und Output
Input Black Box Output
1) Beim drücken des Tasters „+“ 2) Beim drücken des Tasters „-“ . . . . . .
1) Springt der Punktestand einen höher 2) Springt der Punktestand einen tiefer . . . . . .
b.) Kennst du Geräte aus deinem Alltag, die dieselbe Funktion erfüllen? Notiere sie und erkläre so weit wie möglich ihre Funktion: Stadionanzeige, Stoppuhr, Anzeige beim Arbeitsamt, …......
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Aufgabe 2 Nun wollen wir das Gerät öffnen und nach schauen, was das Drücken eines Tasters elektronisch für Auswirkungen hat. In diesem Schritt ist es deine Aufgabe die Signalspannung zu messen. Die Spannung wird zwischen dem jeweiligen Beinchen und dem Minuspol gemessen. Dein Spannungsmesser wird dabei wie folgt angeschlossen: Den COM Anschluss legst du an das Minuspol-Beinchen und den V Anschluss klemmst du an das Signalbeinchen.
a.) Halte deine Ergebnisse in dieser Tabelle fest!
Taster „-“ Gedrückt
Taster „-“ nicht Gedrückt
= Signal 1 in V
Taster „+“ Gedrückt
Taster „+“ nicht Gedrückt
= Signal 2 in V
4,94 V
4,94 V
0,00 V
0,00 V
b.) Kreuze das entsprechende an: Taster gedrückt entspricht dabei in der.........
…... Ausdrucksweise der Digitalelektronik einem:
high low
…... in der Sprache der Formalen Logik einer:
0 1
Taster nicht gedrückt entspricht dabei in der.........
…... Ausdrucksweise der Digitalelektronik einem:
high low
…... in der Sprache der Formalen Logik einer:
0 1
Hinweis: Wann immer du also einen Taster eines elektronischen Geräts drückst, sei es nun die Mikrowelle, die Fernbedienung deines Fernsehers oder deine PC Tastatur, auch dort wirst du diese Beobachtungen wiederfinden. Du kommunizierst in der Sprache eines elektronischen Geräts in der Sprache der Nullen und Einsen.
31
Arbeitsblatt 2
Aufgabe 1 In diesem Versuch möchten wir anhand unseres Tastersignals nun herausfinden wie solche Signale in elektronischen Geräten verarbeitet werden können. Im IC Baustein CD4043B werden die Signale des Tasters „+“ und „-“ das erste Mal verarbeitet. Erzeuge entsprechend der Tabelle folgende Signalkombination. Notiere in jedem Zustand die Spannungsverhältnisse von Signal 3.
Taster „-“ Taster „+“ Signal 3 in V
0 0
0 1
0 0
1 0
0 0
0 1
Welchen Unterschied entdeckst du zu den Beobachtungen im letzten Versuch?
32
Lösungsblatt 2
Aufgabe 1 In diesem Versuch möchten wir anhand unseres Tastersignals nun herausfinden wie solche Signale in elektronischen Geräten verarbeitet werden können. Im IC Baustein CD4043B werden die Signale des Tasters „+“ und „-“ das erste Mal verarbeitet. Erzeuge entsprechend der Tabelle folgende Signalkombination. Notiere in jedem Zustand die Spannungsverhältnisse von Signal 3.
Taster „-“ Taster „+“ Signal 3 in V
0 0 0,00 V
0 1 4,94 V
0 0 4,94 V
1 0 0,00 V
0 0 0,00 V
0 1 4,94 V
Welchen Unterschied entdeckst du zu den Beobachtungen im letzten Versuch?
Nach dem Loslassen des Tasters „+“ bleibt das Signal von 4,94 V trotzdem erhalten. Nach dem Loslassen des Tasters „+“ im ersten Versuch ist auch die Spannung auf 0,00 V gesunken. Beim Drücken des Tasters „-“ hingegen konnte die Spannung von 4,94 V wieder auf den Wert von 0,00 V gesenkt werden.
Hinweis Mit diesem Versuch hast du gerade die Funktion eines der wichtigsten Bauteile der Digitaltechnik kennen gelernt. Das Flip Flop! Flip Flop heißt Wippe und wie du bereits erfahren hast, heißt es nicht nur so, es verhält sich auch so. Es kippt von einem Zustand in den Anderen. In diesem Gerät dient das Flip Flop dazu, dem Zähler die Zählrichtung anzugeben. Liegt am UP / DOWN Eingang dieses Zählers ein High, sprich 4,94 V so zählt es bei jedem an ihm ankommenden Signal aufwärts, liegt hingegen ein Low an zählt es abwärts. Nicht nur in diesem Gerät werden Flip Flops verbaut. Wo sie sich überall wiederfinden, erfährst im theoretischen Teil dieses Themenbereichs!
33
7. Schlussbetrachtung
Maßgeblich für die Idee zu dieser Ausarbeitung, war das Bedürfnis, Digitaltechnik
leichter zugänglich und ausgehend von der Lebenswirklichkeit zu gestalten. Dazu
ist ein Vorgehen von Außen nach Innen8 notwendig. Laborkarten, denen man sich
heutzutage gerne bedient, stellen Zusammenhänge bereits wissenschaftsorieniert
dar. Was mit Wissenschafts- und Lebensweltorienientierung im Technikunterricht
aber gemeint ist, ist die Notwendigkeit der Beachtung der Bereiche Freizeit,
Hobby, Haushalt, Schule und Familie, in denen sich Schüler und Schülerinnen
zumeist bewegen. Bevor man dann im nächsten Schritt das vorrangige Ziel des
Technikunterrichts, die Schüler näher an eine wissenschaftliche Sichtweise der
Dinge heranzuführen, verfolgt. Womöglich wird dann erst die Entwicklung von
Fertigkeiten, Fachwissen, vor allem aber Neugierde und Interesse für
wissenschaftliche Sachverhalte auf breiter Basis gelingen.
Versuche zur Lebensweltorientierung im Themenbereich Digitaltechnik hatten
bisher auch solch einen Charakter:
„Schwimmen ist gesund, Radfahren auch. Tabak dagegen schadet der Gesundheit
und der Alkohol ebenfalls. Diesen Zusammenhang soll nun eine IC Logik
anzeigen. Wie musst du die Logischen Grundgatter anordnen, damit die LED am
Ausgang nur bei wirklich „gesunden Entscheidungen“ aufleuchtet“9
Nun, gesetzt den Fall, jemand durchdringt das Verhalten der Logikgatter anhand
solch einer Vermittlung, was wird er davon für die Begegnung mit anderen
elektronischen Geräten mitnehmen? - Es gibt keinen Rechner und keine
Schaltung, die diesen Algorithmus durchlaufen.
Um nun noch einmal auf die zuvor aufgeführten Laborkarten Bezug zu nehmen,
so ist der Anteil derer, die mit Leiterplatinen Erfahrungen haben, schwindend
gering. Das äußerliche Erscheinungsbild und das hartnäckige Gerücht,
Digitaltechnik oder aber auch Elektronik sei nicht zu verstehen, bewegt den
übrigen Anteil, schon im Vorhinein zur Resignation und somit zum Desinteresse
8 Vom äußerlichen Produkt in seine innere Auskleidung
9 Aus Heepmann, B., 1998, S. 22
34
an einem solch wichtigen Themengebiet.
Das im Zuge dieser Hausarbeit entstandene Steuermodul bzw. Unterrichtsmedium,
legt bei der Vermittlung zwischen Unterricht und externer Wirklichkeit den Fokus
auch auf Zweiteres und soll somit die Wechselwirkung zwischen Schüler, Lehrer
und Lerngegenstand beschleunigen.
Sollte das Steuermodul, so wie angedacht, im schulischen Sportbereich eingeführt
und eingesetzt werden, so wird es von Schülerinnen und Schülern als ein
handelsübliches Gerät eingestuft werden. Zu gegebener Zeit werden sie dann die
Möglichkeit erhalten, daran die ersten Versuche zur Digitaltechnik zu machen.
Ohne den Blick auf die angsteinflößenden Leiterplatten fürchten zu müssen und
somit behutsam an den Lerngegenstand herangeführt zu werden. Hat sich ein
Lernerfolg eingestellt, so kann das Wissen erst auf das vorliegende Gerät und
somit im Folgenden auch auf weitere, den Schülern und Schülerinnen bekannte
Geräte aus dem Alltag bezogen werden. Selbstverständlich mit dem Hinweis, dass
sich im Zuge der Miniaturisierung äußerliche Ausmaße verändert haben, die
Funktion darin, aber dieselbe ist. Das Wissen ist nun nicht mehr
zusammenhanglos und hilft dem von Technik betroffenen, sich weiteren
Herausforderungen zu stellen und Neugierde zu entwickeln.
Bei allem Bemühen, muss abschließend ebenfalls erwähnt werden, dass es sich
hierbei um einen Prototyp handelt, der mit einfachen Mitteln, sowie in kurzer Zeit
hergestellt wurde. In der Imitation handelsüblicher Geräte, wie auch in der
Strukturierung der Subsysteme, liegen sicherlich Optimierungsmöglichkeiten.
Auch sind die didaktischen Ausführungen eher schemenhaft gehalten worden,
verdeutlichen aber welchen Sinn und Zweck das Steuermodul im praktischen
Einsatz erfüllen soll. Tiefergehende Informationen zu einer möglichen
didaktischen Aufbereitung lassen sich in der Literatur beispielsweise unter den
Stichpunkten: „Anknüpfen an Schülervorstellungen“, „Das Bilden von
Wissensnetzen“ oder „Das rekonstruktive Lernen“ finden. Ob nun die gewünschte
Zielstellung im praktischen Umgang erreicht wird, ist schwer abschätzbar und
kann erst nach repräsentativem Erproben im Klassenraum endgültig verifiziert
werden.
35
8. Platinenlayout (In der Reihenfolge: Untere Seite, Obere Seite und Beidseitig)
8.1 Platine reguläre Spielzeit
40
9. Abbildungsverzeichnis
Nr. und Titel
Quelle Seite
Abbildung 1 VDI Nachrichten
- Ursachen für
Ingenieurmangel
ftp://ftp.zew.de/pub/zew-
docs/gutachten/VDIstudie.pdf Seite 11
3
Abbildung 2 VDI Nachrichten
– Zukunftserwartungen
ftp://ftp.zew.de/pub/zew-
docs/gutachten/VDIstudie.pdf Seite 14
3
Abbildung 3 IW Trends -
Angebotsseitige Ursachen des
Ingenieurmangels
http://www.iwkoeln.de/Portals/0/pdf/trends02_07_2
.pdf Seite 11
4
Abbildung 4 IW Trends –
Ingenieurintensität nach
Branchen
http://www.iwkoeln.de/Portals/0/pdf/trends02_07_2
.pdf Seite 5
4
Abbildung 5 Patentschrift von
Bob Noyce der zeitgleich zu
Jack Kilby ein IC entwarf.
http://www.computerhistory.org/semiconductor/ass
ets/images/400x400/1959_2_2.jpg
5
Abbildung 6 Blockschaltbild
Spielstanderfassung
9
Abbildung 7
Signalverlaufsplan der
Spielstanderfassung
12
Abbildung 8 Blockschaltbild
der Zeiterfassung
14
Abbildung 9 Cascading
Counter Packages CMOS IC
HEF4510BE
http://www.alldatasheet.com/datasheet-
pdf/pdf/15630/PHILIPS/74HC4511N.html
Stand April 2010
19
Abbildung 10
Signalverlaufsplan der
Zeiterfassung
20
Abbildung 11 Struktur des
Funktionsmodells
21
9. Tabellenverzeichnis
Nr. und Titel
Quelle Seite
Tabelle 1 Übersicht über
Daten und Funkionen des
Steuermoduls
7
Tabelle 2 Übersicht über die
Einsatzgebiete des
Funktionsmodells
22
41
10. Quellenverzeichnis
10.1 Literatur
1.) Heepmann, Bernd: „Technik für dich, Digitale IC’s entscheiden – speichern –
rechnen.“ 74 Versuche zum Einstieg in die Computer-Technik. 1 Auflage. Berlin
Cornelsen 1992
2.) MSWWF: Sekundarstufe I Gesamtschule. Richtlinien und Lehrpläne.
Arbeitslehre. 1. Auflage. Düsseldorf Ritterbach 1998
3.) MSWWF: Sekundarstufe I Realschule. Richtlinien und Lehrpläne. Technik.
1. Auflage. Düsseldorf Ritterbach 1986
4.) MSWWF: Sekundarstufe I Hauptschule. Richtlinien und Lehrpläne.
Arbeitslehre. 1. Auflage. Düsseldorf Ritterbach 1989
10.2 Internetquellen
1.) Pering, Oliver: „1 Hz Quarz-Taktgeber“
URL.: http://www.knollep.de/Hobbyelektronik/projekte/21/index.htm
Stand April 2010
2.) Schwarz, Andreas: „Schmitt Trigger“
URL.: http://www.mikrocontroller.net/articles/Schmitt-Trigger
Stand April 2010
3.) VDI Nachrichten: „Fachkräftemangel bei Ingenieuren – Aktuelle Situation und
Perspektiven“, 2004
URL.: ftp://ftp.zew.de/pub/zewdocs/gutachten/VDIstudiepdf
4.) Koppel, Oliver: „Ingenieurmangel in Deutschland – Ausmaß und
gesamtwirtschaftliche Konsequenzen.“ In: IW Trends, 2007
42
URL.: http://www.iwkoeln.de/Portals/0/pdf/trends02_07_2.pdf
5.) Kremp, Matthias: „50 Jahre Ic’s – Als die Chips geboren wurden.“ In: Spiegel.de
Netzwelt, 2008
URL.: http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,577652,00.html
Stand April 2010
6.) Vollmer, Alfred: „Transistor und IC historisch betrachtet.“ In: Elektronik Industrie,
07,2009
URL.: http://imperia.mi-verlag.de/imperia/md/upload/article/ei09_07_021.pdf
7.) Datenblatt zum 74HC14B1
URL.:http://www.alldatasheet.com/datasheetpdf/pdf/23037/STMICROELECTRONICS/
M74HC14B1R.html
Stand April 2010
8.) Datenblatt zum 74HC4511N
URL.: http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/15630/PHILIPS/74HC4511N.html
Stand April 2010
9.) Datenblatt zum CD4043BE
URL.: http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/26878/TI/CD4043BE.html
Stand April 2010
10.) Datenblatt zum HEF4070B
URL.: http://www.alldatasheet.com/datasheetpdf/pdf/17726/PHILIPS/HEF4070B.html
Stand April 2010
11.) Datenblatt zum HEF4027B
URL.: http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/17700/PHILIPS/HEF4027B.html
Stand April 2010
12.) Datenblatt zum HEF4081B
URL.: http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/17734/PHILIPS/HEF4081B.html
Stand April 2010
13.) Datenblatt zum MC14521B
43
URL.: http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/11982/ONSEMI/MC14521B.html
Stand April 2010
14.) Datenblatt zum TC4011BP
URL.: http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/31627/TOSHIBA/TC4011BP.html
Stand April 2010
15) Datenblatt zur SC08-11EWA
URL.: http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/233140/KINGBRIGHT/SC08-
11EWA.html
Stand April 2010
16.) Datenblatt zur SC10-21EWA
URL.: http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/233066/KINGBRIGHT/SC10-
21EWA.html
Stand April 2010
17.) Datenblatt zur SC39-11EWA
URL.: http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/233040/KINGBRIGHT/SC39-
11EWA.html
Stand April 2010