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1. Quartalsbericht Nike Harmening – Casa de la Cultura Pacasmayo 18. November 2018 Weltwärts mit dem Welthaus Bielefeld e.V. Peru nikewashere.wordpress.com Erfahrungsbericht Nike Harmening Es ist jetzt genau ein Jahr her, dass ich ziemlich aufgeregt das Welthaus in Bielefeld betreten habe, um am Auswahltag für das weltwärts-Programm teilzunehmen. Ich hatte mich über das Programm informiert, mir im Vorfeld ein Projekt ausgesucht, das mich ansprach und hoffte nun, noch mehr über meine Möglichkeiten zu erfahren und schließlich angenommen zu werden. Zu dem Zeitpunkt konnte ich mir noch nicht mal ansatzweise vorstellen, wo ich jetzt, im November 2018, stehen würde. Alles wirkte noch so weit entfernt, ich war mitten im Schulstress, das Abitur rückte immer näher. Ich wusste nicht einmal, ob ich angenommen werden würde und was ich sonst machen könnte. Für mich kam aber nicht infrage, direkt nach der Schule ins Studium zu gehen; vielmehr wollte ich einer anderen Tätigkeit nachgehen, vorzugsweise im Ausland, Erfahrungen sammeln und Neues kennenlernen. Ein Jahr später kann ich mit Gewissheit sagen, dass es sich bis jetzt wie die richtige Entscheidung anfühlt und ich sehr froh bin, diesen Weg gewählt zu haben sowie die Möglichkeit bekommen zu haben, ein Jahr hier in Peru zu verbringen. Drei Monate sind jetzt schon vergangen, und auch wenn man das wahrscheinlich von jedem hört: diese drei Monate sind verdammt schnell herumgegangen. Auch wenn ich durch die beiden einwöchigen Vorbereitungsseminare ziemlich viel über Land und Leute hier erfahren, mich mit der Wirtschaft, Politik und Geschichte des Landes auseinandergesetzt und über mögliche Probleme nachgedacht habe, ist es natürlich doch noch mal ganz anders, das alles am eigenen Leib zu erfahren. Dauernd erleben wir Neues, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, die uns anders vorkommen. Trotzdem werden wir immer wieder an die Seminare erinnert: „Das ist doch genau das, worüber wir gesprochen haben!“ Bevor ich genauer auf meine Arbeit in der Casa de la Cultura („Kulturhaus“) und in der Mädchengrundschule eingehe, möchte ich erst einmal am Anfang meiner Reise beginnen und von der Stadt Pacasmayo, in der ich lebe, erzählen. Von Frankurt aus flogen wir mit einer Gruppe von über 30 Freiwilligen zunächst nach Lima, der Hauptstadt von Peru, einer belebten, riesigen, mit hupenden Autos gefüllten Stadt, die anscheinend den Großteil des Jahres von einem grauen Schleier bedeckt ist. In Lima wurden wir von Norma und Hermann, unseren Peru- Zuständigen, und David, dem Mentor der Freiwilligen in Lima, empfangen und drei Tage lang in das peruanische Leben eingeführt. Wir haben das peruanische Essen probiert (dazu komme ich später noch) und haben Museen besichtigt, u.a. das Museo Nacional de Arqueología Antropología e Historia del Perú, in dem wir eine interessante Führung über die zahlreichen Kulturen und Zivilisationen Perus erfahren haben; mittlerweile können wir uns unter diesem Thema viel mehr vorstellen als am Anfang, doch auch dazu später mehr. Wir sind durch die Stadt gelaufen, sind mit verschiedenen Bussen gefahren (um einige dieser Busse zu verstehen, muss man vermutlich entweder peruanisch sein oder sich sehr lange in Lima aufhalten) und haben versucht, das Verkehrssystem zu durchschauen, das für uns eigentlich nur wie ein einziges Chaos aussah; alle Autos (überwiegend Taxis) sind am Hupen und fahren durcheinander. Generell scheint die Regel zu gelten: wer schneller da ist und lauter hupt, fährt zuerst, so wirkt es zumindest auf Leute, die nicht Teil dieses organisierten Chaos sind.

Erfahrungsbericht Nike Harmening - welthaus.de · Auch Jette erzählt immer wieder von ihrem Englischunterricht in der weiterführenden Schule, sodass wir uns oft über die Unterrichtsmethoden

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1. Quartalsbericht Nike Harmening – Casa de la Cultura Pacasmayo 18. November 2018

Weltwärts mit dem Welthaus Bielefeld e.V. Peru nikewashere.wordpress.com

Erfahrungsbericht Nike Harmening

Es ist jetzt genau ein Jahr her, dass ich ziemlich aufgeregt das Welthaus in Bielefeld betreten habe, um am

Auswahltag für das weltwärts-Programm teilzunehmen. Ich hatte mich über das Programm informiert, mir

im Vorfeld ein Projekt ausgesucht, das mich ansprach und hoffte nun, noch mehr über meine Möglichkeiten

zu erfahren und schließlich angenommen zu werden.

Zu dem Zeitpunkt konnte ich mir noch nicht mal ansatzweise vorstellen, wo ich jetzt, im November 2018,

stehen würde. Alles wirkte noch so weit entfernt, ich war mitten im Schulstress, das Abitur rückte immer

näher. Ich wusste nicht einmal, ob ich angenommen werden würde und was ich sonst machen könnte. Für

mich kam aber nicht infrage, direkt nach der Schule ins Studium zu gehen; vielmehr wollte ich einer anderen

Tätigkeit nachgehen, vorzugsweise im Ausland, Erfahrungen sammeln und Neues kennenlernen. Ein Jahr

später kann ich mit Gewissheit sagen, dass es sich bis jetzt wie die richtige Entscheidung anfühlt und ich sehr

froh bin, diesen Weg gewählt zu haben sowie die Möglichkeit bekommen zu haben, ein Jahr hier in Peru zu

verbringen.

Drei Monate sind jetzt schon vergangen, und auch wenn man das wahrscheinlich von jedem hört: diese drei

Monate sind verdammt schnell herumgegangen. Auch wenn ich durch die beiden einwöchigen

Vorbereitungsseminare ziemlich viel über Land und Leute hier erfahren, mich mit der Wirtschaft, Politik und

Geschichte des Landes auseinandergesetzt und über mögliche Probleme nachgedacht habe, ist es natürlich

doch noch mal ganz anders, das alles am eigenen Leib zu erfahren. Dauernd erleben wir Neues, auch wenn

es nur Kleinigkeiten sind, die uns anders vorkommen. Trotzdem werden wir immer wieder an die Seminare

erinnert: „Das ist doch genau das, worüber wir gesprochen haben!“

Bevor ich genauer auf meine Arbeit in der Casa de la

Cultura („Kulturhaus“) und in der

Mädchengrundschule eingehe, möchte ich erst einmal

am Anfang meiner Reise beginnen und von der Stadt

Pacasmayo, in der ich lebe, erzählen.

Von Frankurt aus flogen wir mit einer Gruppe von über

30 Freiwilligen zunächst nach Lima, der Hauptstadt von

Peru, einer belebten, riesigen, mit hupenden Autos

gefüllten Stadt, die anscheinend den Großteil des

Jahres von einem grauen Schleier bedeckt ist. In Lima

wurden wir von Norma und Hermann, unseren Peru-

Zuständigen, und David, dem Mentor der Freiwilligen

in Lima, empfangen und drei Tage lang in das peruanische Leben eingeführt. Wir haben das peruanische

Essen probiert (dazu komme ich später noch) und haben Museen besichtigt, u.a. das Museo Nacional de

Arqueología Antropología e Historia del Perú, in dem wir eine interessante Führung über die zahlreichen

Kulturen und Zivilisationen Perus erfahren haben; mittlerweile können wir uns unter diesem Thema viel mehr

vorstellen als am Anfang, doch auch dazu später mehr. Wir sind durch die Stadt gelaufen, sind mit

verschiedenen Bussen gefahren (um einige dieser Busse zu verstehen, muss man vermutlich entweder

peruanisch sein oder sich sehr lange in Lima aufhalten) und haben versucht, das Verkehrssystem zu

durchschauen, das für uns eigentlich nur wie ein einziges Chaos aussah; alle Autos (überwiegend Taxis) sind

am Hupen und fahren durcheinander. Generell scheint die Regel zu gelten: wer schneller da ist und lauter

hupt, fährt zuerst, so wirkt es zumindest auf Leute, die nicht Teil dieses organisierten Chaos sind.

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Nach den drei Tagen in Lima begann dann für mich und zwei weitere Freiwillige die

Reise: 12 Stunden Busfahrt über Nacht in die Küstenstadt Pacasmayo, eine Stadt, die

sich gar nicht deutlicher von Lima unterscheiden könnte. Statt der breiten, dicht

befahrenen Straßen in Lima gibt es hier überwiegend relativ schmale Straßen. Es

fahren zwar auch einige Autos, doch vor allem sieht man immer wieder sogenannte

Moto-Taxis, die einen für 2 Soles überall hinbringen (3,8 Soles sind ungefähr ein

Euro). Die Häuserfassaden sind oft bunt angestrichen, wenn man die Stadt jedoch

einmal von oben sieht, fällt einem auf, dass der restliche Teil der Häuser einfach nur

aus Backstein besteht.

Wir wurden von unserer Mentorin Zoila und ihrem Sohn in Empfang genommen, die uns zu unserem neuen

Zuhause gebracht haben – einem mehrstöckigen, blau angestrichenen Haus. Jette, meine Mitfreiwillige, und

ich wohnen im 3. Stock bzw. eigentlich auf dem Dach, weswegen wir von hier aus das Meer sehen können,

in dem abends die Sonne verschwindet.

Die Wohnung ist einfach, aber sehr

schön, vor allem durch den blauen und

türkisen Anstrich in allen Räumen.

Mittlerweile haben wir noch

Schreibtische bekommen, an der Wand

hängen jetzt Postkarten, Fotos sowie ein

Spiegel, und wir haben in einer Kiste

unserer Vorfreiwilligen Lichterketten

gefunden, die wir im „Wohnzimmer“

aufgehängt haben. Alles in allem fühlen wir uns in unserer Wohnung und in der Stadt sehr wohl, was natürlich

auch daran liegt, dass wir nur drei Minuten vom Strand entfernt wohnen.

Mittlerweile gehen wir immer öfter zum Strand und genießen die Sonne,

die jeden Tag herauskommt. Da es hier in Peru langsam Sommer wird, hat

das Meer eine relativ erträgliche Temperatur, sodass wir immer öfter auch

im Meer baden, wobei baden ziemlich harmlos klingt; eher tauchen wir

durch die ziemlich starken und hohen Wellen und lassen uns von ihnen hin

und her werfen (auch wenn ich quasi irgendwie am Meer aufgewachsen

bin, habe ich noch nie so hohe Wellen erlebt).

Das Meer bei Pacasmayo ist nicht nur zum Baden beliebt, sondern auch zum

Surfen, da hier anscheinend die längste Welle der Welt bricht (bis zu 1,5 km

„abreitbar“). Ans Surfen wagen wir uns selbstverständlich auch noch,

vorerst bleiben wir aber beim Baden.

An der langen Strandpromenade findet man außerdem viele kleine Stände

mit Handwerkskunst, insbesondere Schmuck und Taschen, Figuren und

vielem mehr. Selbstverständlich findet man hier auch Churros, in Fett

ausgebackene, mit einer Creme gefüllte Teigrollen, die wir uns gerne mal für umgerechnet 30 Cent holen.

Auch wenn die Stadt nicht sehr groß ist, findet man hier alles, was man braucht. Es gibt einen großen

Supermarkt und sehr viele kleine Läden in den Straßen. Allerdings kauft man die meisten Sachen hier eher

auf dem Markt; so wurde es uns zumindest beigebracht. Es gibt hier zwei feste Märkte, auf denen man

wirklich alles findet und relativ wenig Geld lässt.

Wir kaufen immer auf dem größeren Markt ein, der im oberen Teil der Stadt liegt. Es ist faszinierend zu

sehen, was es dort alles gibt; nicht nur sämtliche frische Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch

und Reis in Mengen, sondern auch Kleidung und viele Haushaltsgegenstände. So konnten wir fehlende

Gegenstände wie Teller, Gabeln, Wäscheklammern und einen Mülleimer besorgen, und das alles für sehr

wenig Geld.

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Ich bin ziemlich froh, dass wir beide uns hier so gut eingelebt haben; wir

wurden direkt von unserer Mentorin und ihrer Familie sehr herzlich

aufgenommen und vielen Leuten vorgestellt, sodass wir immer jemanden

zum Ansprechen haben und uns nie mit unseren Problemen allein

gelassen fühlen. Auch in unseren Schulen und in der Casa de la Cultura,

unserem Hauptprojekt, wurden wir mit offenen Armen empfangen.

Außerdem haben wir ziemlich schnell gute Freunde gefunden, mit denen

wir immer etwas unternehmen, viel Spaß haben und sehr viel Neues

lernen.

Ich hatte vor meiner Reise einige Bedenken; uns wurde von ehemaligen

Freiwilligen erzählt, dass man meistens einige Wochen, wenn nicht sogar

Monate braucht, um sich einzuleben, und ich hätte nicht gedacht, dass das

bei mir so schnell gehen würde. Natürlich gibt es immer Momente, in

denen man vielleicht lieber zuhause wäre (zum Beispiel als ich einmal einige Tage mit einer Darminfektion

im Bett verbringen musste und viel Zeit allein zum Nachdenken hatte), aber die überwindet man wieder. Das

schnelle Einleben liegt vermutlich auch daran, dass wir einfach sehr bald in einen Alltag reingerutscht sind.

Direkt nach einer halben Woche fing unsere Arbeit nämlich schon an, vormittags in den Schulen und

nachmittags in der Casa de la Cultura, unserem Hauptprojekt, wo wir Musik unterrichten bzw. beim

Unterrichten unterstützen.

Arbeit in der Grundschule für Mädchen . Vormittags arbeite ich in einer örtlichen Grundschule für

Mädchen, in der ich hauptsächlich eine Englischlehrerin, Miss Sussy, unterstütze. Miss Sussy ist allerdings

nur dienstags und mittwochs da, sodass ich donnerstags einer anderen Lehrerin helfe und montags die

Schulleiterin bei ihrer Büroarbeit unterstütze. Zurzeit haben auf-grund fehlender Klassenräume nur die

ersten drei Stufen vormittags Unterricht; die restlichen drei Stufen (anders als bei uns dauert die Grundschule

hier sechs Jahre) kommen erst nachmittags, wenn ich schon weg bin.

Der Unterricht mit Miss Sussy gefällt mir ziemlich gut, da ich sehr gut mit ihr klar komme und die Mädchen

(meistens) begeistert von unserem Unterricht sind. Dienstags unterrichten wir die beiden zweiten Klassen

und eine der dritten Klassen; mittwochs die beiden ersten Klassen. Die drei Stufen unterscheiden sich oft

vom Niveau gar nicht mal so wirklich, sodass Miss Sussy öfter mal mit allen Stufen denselben Lernstoff

erarbeitet, teilweise aber die Schwierigkeit angleicht. Was mir an ihrem

Unterricht sehr gut gefällt, ist, dass sie ihn sehr abwechslungsreich

gestaltet. So schreiben die Schülerinnen zwar auch mal die Vokabeln von

der Tafel ab und malen die dazu passenden Bilder, oft wird das Thema aber

auch durch ein Lied oder ein Spiel vermittelt. Danach gibt es dann wieder

Arbeitsblätter, die ausgefüllt werden; teilweise sehr schnell, teilweise eher

langsam.

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Alle paar Wochen fragt Miss Sussy dann das erlernte Wissen in einem

Test ab, den ich zuhause korrigiere. Selbst die erste Klasse muss

schon Tests schreiben, anders als bei uns. Für viele ist die englische

Schreibweise etwas schwierig und besonders in der ersten Klasse

sieht man oft Unterschiede im Lernfortschritt zwischen den

Mädchen.

Natürlich ist der Geräuschpegel in den Klassen auch ziemlich hoch;

die Mädchen können sich vor allem in den letzten beiden Stunden

nicht so gut konzentrieren und laufen gerne herum. Dienstags und

mittwochs komme ich meistens ziemlich erschöpft nach Hause, was

mir aber nicht wirklich was ausmacht, einfach weil der Unterricht

meistens auch Spaß macht und die Mädchen fast alle sehr nett sind

(ab und zu bekomme ich sogar selbstgemalte Bilder und gefaltete

Figuren).

Die beiden Stunden in der anderen dritten Klasse mit der anderen Lehrerin

donnerstags sind sehr anders. Bis jetzt braucht die Lehrerin meine Hilfe nicht

wirklich, sodass ich meistens nur den Mädchen über die Schulter schaue und ihnen

helfe. Der Unterricht dieser Lehrerin sieht wie folgt aus: sie kommt herein, hängt

ca. acht Bilder zu einem Thema an die Tafel und schreibt die Vokabeln dazu. Diese

liest sie dann vor, die Klasse wiederholt brav; erst alle zusammen, dann tischweise.

Danach werden die Bilder mit den Vokabeln ins Heft abgemalt. Wenn die Mädchen

damit fertig sind, müssen sie ein Arbeitsblatt ausfüllen, das so gut wie immer aus

denselben Übungen besteht (Kreuzworträtsel, Vokabeln, wo einige Buchstaben

fehlen oder vertauscht wurden, ...). Dieses Arbeitsblatt wird dann von der Lehrerin

korrigiert und auf der hier benutzten Skala von 1 bis 20 bewertet. Die meisten

Mädchen bekommen 20 Punkte, da sie die Vokabeln ja einfach aus ihrem Heft

abschreiben können. Diese Arbeitsblätter gelten dann als Leistungsüberprüfung;

Tests gibt es nicht.

Als ich eines der Mädchen einmal frage, ob sie die Wörter denn zuhause lernen

oder wenigstens wiederholen würden, bekomme ich die erwartete Antwort: nein, die Vokabeln werden nach

der Stunde nicht mehr wirklich angeschaut, was ja wegen der fehlenden Tests nicht mehr nötig ist.

Ich beschreibe das etwas ausführlicher, weil mir einfach immer wieder der große Unterschied zwischen den

beiden Unterrichtsformen auffällt. Auch Jette erzählt immer wieder von ihrem Englischunterricht in der

weiterführenden Schule, sodass wir uns oft über die Unterrichtsmethoden unserer Lehrerinnen austauschen

und diese mit den uns bekannten vergleichen.

Die Mädchen sind alle sehr interessiert an mir, einfach weil ich so anders aussehe. Besonders am Anfang

wurde ich mit Fragen bombardiert, die ich teilweise nicht zu beantworten wusste. Auf die beliebte Frage,

wieso ich denn so groß sei, fällt mir meistens auch nicht mehr ein als „Ist halt so“, „Liegt in der Familie“ oder

„Wieso bist du denn so klein?“. Die Lehrerin erzählt den Kindern aber gerne, dass ich so groß sei, weil ich

immer brav meine Milch getrunken habe (dass ich seit über einem Jahrzehnt keine Milch mehr mag, habe

ich dann lieber für mich behalten, ich will den Mädchen ja kein schlechtes Vorbild sein...).

Meistens, wenn ich morgens durch die Tür komme, läuft ein Haufen Mädchen auf mich zu, um mich zu

umarmen. Das ist eigentlich ziemlich süß, auch wenn das oft etwas anstrengend sein kann und man nicht

mehr so gut vorwärtskommt. Am Anfang war es etwas ungewohnt, direkt so nahen Kontakt zu den

Schülerinnen zu haben, die dies allerdings gewöhnt sind; hier in Peru begrüßt man sich meistens mit einem

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Küsschen auf die Wange, auch wenn man sich nicht so gut kennt (selbst die Lehrerinnen werden oft von den

Schülerinnen so begrüßt). Außerdem waren vor mir ja schon zwei andere Freiwillige in dieser Schule,

weswegen die Mädchen mich auch gut aufgenommen haben. Ich werde immer sehr freudig begrüßt; selbst

am Wochenende am Strand oder beim Einkaufen im Supermarkt höre ich ab und zu ein „MISS NIKE!! HOLA!!“

aus der Ferne.

Am Anfang war es für mich manchmal schwierig, die Mädchen zu

verstehen, weil viele oft sehr leise sprechen; aber mittlerweile

verstehe ich so gut wie alles und weiß mir zu helfen, wenn ich mal

etwas nicht verstehe.

Eine weitere erwähnenswerte Sache ist die Versammlung montags

morgens, bei der die Mädchen (natürlich alle in Schuluniform) nach

Klassen sortiert brav in Reihen stehen und einem Appell zuhören.

Dann wird gebetet, die peruanische Nationalhymne sowie die Hymne

von Pacasmayo gesungen und in die Klassen marschiert. Das erste Mal, als ich diese Versammlung gesehen

habe, war ich erstmal sprachlos. Wenn man sich so eine Versammlung einmal in Deutschland vorstellen

würde (mit der Nationalhymne, „Es lebe Deutschland“ und dem Marschieren in die Klassen), würden die

meisten (hoffentlich) die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. (Aber das hat natürlich andere

Gründe…) Generell kann man sagen, dass so gut wie alle Peruaner sehr stolz auf ihr Land sind und dies auch

zeigen.

Trotz des Spaßes, den die Kinder am Unterricht haben, können sie sich relativ selten die Vokabeln merken,

was auch einfach daran liegen könnte, dass die Unterstützung zuhause im Fach Englisch einfach nicht so hoch

ist wie bei uns; nur wenige der Erwachsenen sprechen wirklich Englisch. Ich vermute auch, dass vielen Eltern

die Wichtigkeit und Notwendigkeit der englischen Sprache in unserer globalisierten Welt nicht bewusst ist;

mit guten Englischkenntnissen ist es viel einfacher, für eine Zeit ins Ausland zu gehen - z.B. in die Vereinigten

Staaten oder nach Europa - und somit neue Erfahrungen zu sammeln, sich Wissen in verschiedenen

Themengebieten anzueignen und sich weiterzuentwickeln.

Casa de la Cultura . Von meiner Arbeit in der Casa de la Cultura, dem Hauptprojekt, gibt es natürlich

auch eine Menge zu erzählen, zumal sich vor ungefähr einem Monat einiges geändert hat, zumindest für

mich. Trotzdem fange ich auch hier von vorne an.

Die Casa de la Cultura bietet nicht nur Musikunterricht an,

sondern auch Mal-/Zeichenkurse, Fotografiekurse und

Tanzstunden für Kinder, und das alles für relativ wenig Geld. Die

Institution wird nicht vom Staat finanziert, sondern u. a. von der

Zementfabrik Pacasmayos. Kindern und Jugendlichen wird es hier

ermöglicht, sich auch ohne besonders großen finanziellen

Aufwand (zumindest was das Erlernen eines Instruments angeht;

über die anderen Bereiche weiß ich nicht so genau Bescheid)

künstlerisch zu betätigen und sich weiterzubilden.

Der Musikunterricht in unserer Anfangszeit sah folgendermaßen aus: montags und mittwochs war am Anfang

immer Streicherunterricht und dienstags, donnerstags und freitags wurden Holz - und Blechblasinstrumente

unterrichtet. Obwohl ich Geige spiele und Jette Querflöte, haben wir jeden Tag unterrichtet und damit den

Mann unserer Mentorin, Herminio, in seiner Tätigkeit als Musiklehrer und Leiter des Orchesters unterstützt.

In der Casa de la Cultura gibt es keinen wirklichen Einzelunterricht; die Schüler sitzen in einem Raum und der

Lehrer (bzw. wir) gehen von Schüler zu Schüler und verbessern Fehler, erklären und unterrichten. So

bekommt jeder Schüler etwas Aufmerksamkeit und wird gefördert, obwohl alles im selben (großen) Raum

stattfindet. Der Geräuschpegel ist natürlich dementsprechend relativ hoch, was aber für die meisten Schüler

kein Problem darstellt.

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Wir haben also am ersten Montag direkt angefangen zu unterrichten, nachdem wir ein paar T age zuvor

Herminio, dem Vorstand und dem Orchester vorgestellt und herzlich empfangen wurden. Das Unterrichten

eines Musikinstruments ist nicht besonders einfach, vor allem auf einer Fremdsprache. Ich bin zwar mit

relativ fortgeschrittenen Spanischkenntnissen hierhergekommen, doch waren Begriffe wie Viertelnote,

Achtelnote, Wiederholungszeichen, Auflösungszeichen und Punktierung vorher noch nicht in meinem

Wortschatz. Was mir am Anfang am schwierigsten vorkam, war die komplett andere Bezeichnung der Noten

(statt C, D, E, F, G, A und H werden hier Do, Re, Mi, Fa, Sol, La und Si benutzt). Diese Umstellung ging aber

schneller als gedacht und bereits nach einiger Zeit kamen uns diese Namen fast normal vor.

Das Orchester hat ca. dreimal die Woche geprobt; wir hatten

sogar in der ersten Woche direkt zwei Auftritte. Die Stücke,

die gespielt werden (bzw. wurden), waren teilweise

peruanische Stücke wie Marineras (Marinera ist ein sehr

bekannter Tanz im nördlichen Peru), teilweise aber auch

kolumbianische Cumbias oder Walzer. Mich hat die Musik

direkt mitgerissen und auch dazu beigetragen, dass ich mich

schnell wohlgefühlt habe; mir wird immer wieder klar, wie

sehr Musik verbinden kann.

Am ersten Oktober war dann vorerst die letzte Aufführung des

Orchesters; der Vorstand hat beschlossen, das Orchester für eine

gewisse Zeit aufzulösen und eine Streicher- und eine Bläsergruppe zu

bilden, was zur Verbesserung des Orchesters beitragen soll. Die

Sponsoren der Casa de la Cultura, u.a. die Zementfabrik Pacasmayos

wollten mehr Fortschritte sehen.

Jette arbeitet nun weiterhin jeden Tag mit Herminio in dem Gebäude, in dem der Musikunterricht immer

stattfindet, während ich jetzt im Hauptgebäude unterrichte, und zwar mit einem neuen Lehrer. Dieser neue

Lehrer und ehemalige Schüler, Augusto, ist für eine Zeit in Pacasmayo und hat angeboten, die Streicher zu

unterrichten und besonders die Haltung und Position der Hände und des

Instruments zu verbessern. Er gibt jetzt jedem eingetragenen Schüler, aus dem

Orchester aber auch den jüngeren, eine halbe Stunde Einzelunterricht. Die

Schüler kommen dann noch ca. zweimal die Woche eine Stunde zu mir um zu

üben, was aber eigentlich auch wie Unterricht ist, sodass ich meistens mehrere

Schüler auf einmal unterrichte und mich bemühe, keinen zu kurz kommen zu

lassen.

Ich habe jetzt viel mehr Arbeit als

vorher, komme aber gut mit den

meisten Schülern zurecht, auch

wenn einige jüngere Schüler sehr

viel Aufmerksamkeit brauchen

und sofort aufhören zu üben,

wenn ich ihnen den Rücken

zuwende. Manche Schüler sind

sehr konzentriert, wollen sich

verbessern und lernen schnell,

wobei andere einfach nicht

genug zuhören und immer wieder dieselben Fehler machen. Viele Schüler sind zwischen 9 und 13 Jahren alt;

die Schüler aus dem Orchester sind jedoch älter und eine Schülerin ist sogar schon 30, spielt aber noch nicht

so lange. Augusto hat mit allen Schülern fast ganz von vorne angefangen, um die Haltung zu verbessern, was

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das Unterrichten zum einen einfacher macht; andererseits habe ich aber die Vermutung, dass sich einige der

eigentlich erfahreneren Schüler langweilen. Trotzdem versuche ich immer, ihnen zu erklären, warum diese

Übungen wichtig sind, auch wenn sie sehr einfach erscheinen.

Dienstags und donnerstags probt immer das

Quartett, in dem ich jetzt mitspiele und mit dem

ich auch schon einen Auftritt hatte. Die Stücke

sind ziemlich einfach, da der Lehrer das Niveau

langsam steigern will – trotzdem macht es Spaß,

da die Mitglieder (bis auf den Lehrer) so alt sind

wie ich.

Auch wenn nicht alle mit dieser Änderung

zufrieden sind, finde ich es im Grunde gar nicht

schlecht, jedem Schüler feste Uhrzeiten für den

Unterricht und die Übungsstunden zuzuteilen und

ihre Fortschritte jede Woche festzuhalten. Die Schüler lernen vielleicht auf diese Weise etwas mehr

Verantwortung zu haben und ihren Unterricht ernst zu nehmen. Trotzdem frage ich mich, wie weit das

Niveau des Orchesters, wenn es wieder probt, heruntergeschraubt werden soll, damit nicht wieder dieselben

Fehler bei den Streichern auftauchen und inwieweit und wie lange das den Schülern Spaß macht .

Freizeit und Kultur . Auch wenn wir viel arbeiten, kommen wir ab und zu dazu, etwas mit unseren

Freunden zu unternehmen. Anfang Oktober haben uns zum Beispiel zwei Freiwillige aus Lima besucht, mit

denen wir dann unsere erste richtige Touristen-Tour gemacht haben; rund um die koloniale Stadt Trujillo,

die zwei Busstunden von uns entfernt ist, findet man zahlreiche Ausgrabungen und Tempel vergangener

Kulturen und Zivilisationen. Anders als man vielleicht denken mag, handelt es sich hierbei nicht um Überreste

und Zeugnisse der Inkas, sondern der Moche- und Chimú- Kulturen, die hier an der nördlichen Küste Perus

gelebt haben.

Ich bin ziemlich froh, dass wir in

einer so spannenden Gegend

leben und all diese interessanten

Dinge sehen können; auch wenn

wir bis jetzt erst Trujillo mit seinen

kulturellen Schätzen gesehen

haben und uns noch einiges fehlt,

hören wir dauernd von alten

Legenden und Geschichten der

vergangenen Kulturen und

können immer mehr

Verbindungen knüpfen. Mittlerweile fügt sich für uns einiges zusammen; nicht selten erzählt uns unser Chef

Herminio von diesen Kulturen und zahlreichen Legenden. Wer mehr zu diesem Ausflug und meinem Leben

in Peru lesen möchte, kann gerne mal auf meinem Blog vorbeischauen: nikewashere.wordpress.com.

D ie peruanische Küche . Nun möchte ich aber noch zu einem anderen sehr wichtigen Punkt

kommen - dem Essen. Die peruanische Küche gilt als eine der besten der Welt – zurecht, soweit ich beurteilen

kann. Da wir jedoch fast nur zuhause kochen und nicht allzu oft Essen gehen, probieren wir nur ab und zu

mal etwas original Peruanisches. Unser Können beschränkt sich bis jetzt auf einige wenige Dinge wie Nudeln

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mit (selbstgemachter) Tomatensoße, verschiedene Aufläufe und

Pfannengerichte, sowie unser Lieblingsessen: Reis mit Linsen. Wir wagen

uns aber auch immer wieder an neue Sachen heran, erfinden neue

Rezepte oder fragen herum, wie man denn dies oder jenes zubereitet.

Was einige Peruaner nicht ganz verstehen können, ist, dass wir

vegetarisch kochen (Jette ist Vegetarierin); für die Peruaner gehört Fleisch

einfach in jedes Essen. Was außerdem in fast jedem Gericht zu finden ist,

ist Ají, eine südamerikanische Chillisorte, mit der ich mich noch nicht

wirklich anfreunden konnte, wofür ich schon einige Male ausgelacht

wurde.

Ein sehr bekanntes peruanisches Gericht (zumindest an der Küste) ist

Ceviche, mit Zitronensaft marinierter Fisch, oft mit Zwiebeln und

Süßkartoffeln. Auch wenn das für mich erst unmöglich genießbar klang,

ist dieses Gericht auf jeden Fall zu empfehlen. Viele Gerichte werden mit

Reis und Hühnchen zubereitet; aber auch Nudelgerichte wie Tallarines

Verdes (mit einer Soße aus Spinat und weiteren grünen Sachen) sind hier

typisch. In meinem nächsten Bericht kann ich auf jeden Fall mehr von der peruanischen Küche erzählen; wir

haben schon gehört, dass Weihnachten der Tisch vor lauter Essen nicht mehr zu erkennen sein soll.

Leute . Als letztes möchte ich natürlich auch noch einmal auf die Leute hier in Pacasmayo eingehen. So

gut wie alle sind sehr offenherzig, freundlich und neugierig, zumindest die Leute, die wir kennengelernt

haben. Oft werden wir aber auch von oben bis unten angestarrt, weil wir so einen starken Kontrast zu den

meisten Leuten hier bilden. Auch wenn uns nicht wirklich oft hinterhergepfiffen wird, werden wir doch öfter

mal angesprochen, sogar manchmal in einem sehr holprigen Englisch, weil wir nicht so aussehen, als würden

wir Spanisch sprechen. Es ist einfach auffällig, dass wir wegen unseres Aussehens anders behandelt werden;

nicht nur freundlich, teilweise auch so, als wären wir etwas Besonderes, Besseres. Nicht selten wird man auf

der Straße von Herren mit einem freundlichen „Buenas tardes“ begrüßt. Als wir in einem der

Vorbereitungsseminare darüber gesprochen haben, wurde dies als positiver Rassismus bezeichnet. Ich bin

mir aber ziemlich sicher, dass Pacasmayo diesbezüglich ein sehr ruhiger Ort ist; zumindest im Vergleich zu

manchen Vierteln in Lima.

Ich finde es teilweise etwas anstrengend, so stark aufs Äußere reduziert zu werden und mit Vorurteilen

konfrontiert zu werden, einfach, weil ich es nicht gewohnt bin, so stark aufzufallen. Wenn ich durch die

Bielefelder Innenstadt laufe, sehe ich so unterschiedliche Menschen; verschiedene Hautfarben, Haarfarben,

Kleidungsstile. Hier in Pacasmayo haben aber nun mal eigentlich alle Leute dunkle Haare und dunkle Augen,

weswegen man neugierige Blicke auch verstehen kann.

Bei unserem Freiwilligendienst geht es um den beidseitigen Austausch der Kulturen, verschiedener

Erfahrungen und Sichtweisen. Für mich geht es auch darum, die Kultur, das Land oder die Leute, die hier

leben, zu verstehen. Ich lerne fast jeden Tag etwas dazu und hoffe, dass auch die Leute von hier, besonders

die Schüler, etwas von mir lernen können und etwas aus meinem Unterricht mitnehmen, vielleicht sogar

Vorurteile ablegen, offen für Neues werden und neugierig bleiben.

Das war es erstmal mit meinem ersten, sehr ausführlichen Bericht! Ich hoffe, ich konnte einen guten Einblick

in mein Leben hier in Pacasmayo und natürlich in meine Arbeit gewähren. Ich bin gespannt, was wir hier

noch alles erleben werden und wie sich die Arbeit entwickelt (vor allem die Sommermonate, die für uns fast

sogar Hauptarbeitszeit sind). Ich wünsche allen erstmal ein schönes Restjahr mit einem besinnlichen

Weihnachtsfest. Auch auf das peruanische Weihnachtsfest bin ich ziemlich gespannt… doch dazu mehr im

nächsten Bericht!

Eure Nike

P.S.: Falls irgendwelche Fragen auftauchen, gerne anschreiben!

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