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Erfolgsbeispiele Deutscher Bildungsanbieter Exportartikel Weiterbildung iMOVE beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) Robert-Schuman-Platz 3 D-53175 Bonn Telefon: +49 (0)228 | 107-1745 Telefax: +49 (0)228 | 107-2895 E-Mail: [email protected] Internet: www.imove-germany.de

Erfolgsbeispiele Deutscher Bildungsanbieter...Mit seinem prozess und praxisorientiertem System der beruflichen Aus und Weiterbildung hat Deutschland international einen guten Alleinstellungsfaktor

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  • Erfolgsbeispiele Deutscher Bildungsanbieter

    Exportartikel Weiterbildung

    iMOVE beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) RobertSchumanPlatz 3 D53175 Bonn Telefon: +49 (0)228 | 1071745 Telefax: +49 (0)228 | 1072895 EMail: [email protected] Internet: www.imovegermany.de

    http:www.imove�germany.demailto:info@imove�germany.de

  • Inhalt

    Impressum 4

    Vorwort 5

    Berufsförderungswerk Bau Sachsen e.V. – Sachsen goes international 6

    DGQ Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V. – Mit deutscher Qualität auf Erfolgskurs in Russland 8

    Gesellschaft für Projektierungs- und Dienstleistungsmanagement mbH – gpdm – eine „Bildungsfabrik“ in China 10

    IST International GmbH – Fitnessprogramm für China 12

    iVWA Internationale Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie gGmbH – iVWA – 100% China 14

    LDT Nagold Fachakademie für Textil & Schuhe gGmbH – Indien: Ein (Bildungs-) Markt mit großer Zukunft 16

    Rahn Dittrich Group – Erfolgreiche Partnerschaft in Ägypten 18

    Stiftung Bildung & Handwerk – Wachstum durch Internationalisierung 20

    iMOVE 22

  • 4

    Impressum

    Herausgeber: iMOVE

    beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

    Gestaltung: Conny Koeppl · vice versa, Köln

    Fotos: Umschlagfoto: NASA Visible Earth, Fotos im Innenteil: Bildungsanbieter, photocase

    Text: iMOVE und Eigenbeiträge der Bildungsanbieter

    Druck: artypo GmbH, Köln November 2006, © iMOVE. Alle Rechte vorbehalten

    Liebe Leserinnen, liebe Leser!

    Deutschland gehört zu den führenden Exportnationen der Welt. Der deutsche Export ist geprägt vom Handel mit Gütern. Hingegen haben sich die Dienstleistungsmärkte in den letzten Jahren

    wesentlich schneller entwickelt als die Gütermärkte. Diese Entwicklung wird sich im Zuge der GATSVerhandlungen zur Öffnung der internationalen Dienstleistungsmärkte noch beschleunigen. Außer mit der globalen Herausforderung müssen sich deutsche Bildungsanbieter aber auch mit veränderten strukturellen Anforderungen auseinandersetzen. Der Wandel zum modernen Dienstleistungsunternehmen erfordert Umdenken und viele Veränderungen.

    Mit seinem prozess und praxisorientiertem System der beruflichen Aus und Weiterbildung hat Deutschland international einen guten Alleinstellungsfaktor. Aufgrund des hervorragenden Rufs deutscher Berufsbildung weltweit haben deutsche Weiterbildungsanbieter beste Voraussetzungen, sich international zu positionieren. Der erfolgreiche Einstieg ins internationale Geschäft setzt jedoch eine kritische Analyse der internen Stärken und Schwächen bei Management, Personal, Produkten und Finanzkraft voraus. Auch bedarf es einer individuellen Unternehmensstrategie, denn es gibt keinen Königsweg zur Erschließung internationaler Märkte.

    Die vorliegende Broschüre stellt einige Erfolgsbeispiele von Bildungseinrichtungen vor, die es geschafft haben, ihre Dienstleistungsangebote auf ausländischen Märkten zu platzieren. Mit diesen Beispielen möchten wir insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen aus dem Ausund Weiterbildungssektor verdeutlichen, dass viele Wege in internationale Märkte führen können. Vor allem möchten wir Mut machen, die globalen Herausforderungen anzunehmen. Der Weg ins Ausland ist nicht leicht, aber es gibt viele Chancen, die genutzt werden sollten. Denn mit guter Vorbereitung und der richtigen Strategie lohnt sich die Mühe!

    Sabine GummersbachMajoroh Leiterin iMOVE

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  • 6

    Berufsförderungswerk Bau Sachsen e.V. –

    Sachsen goes international Das Berufsförderungswerk (BFW) Bau Sachsen wurde 1991 gegründet und ist Marktführer für Bildung rund um den Bau im Freistaat Sachsen. Mit der Ende Juli 2005 unterzeichneten Vereinbarung über die Schulung von 25 Facharbeitern aus der chinesischen Provinz Zhejiang im Bereich des Anlagenbaus gelang uns ein entscheidender Schritt, unsere Dienstleistungen international anzubieten. Vorausgegangen war jedoch ein sehr intensiver Diskussions und Austauschprozess.

    Mit ersten Ideen im Gepäck betraten wir Ende 2003 chinesischen Boden und damit einen riesigen neuen Markt. Die Nachfrage nach beruflicher Qualifizierung in China steigt, und es gibt großen Bedarf an Fachkräften. Erste Kontakte führten uns zu Gesprächen mit Bildungsunternehmen auf der einen und international tätigen Bauunternehmen auf der anderen Seite. Diskutiert wurde unter anderem die Möglichkeit, wie chinesische Unternehmen durch moderne

    berufliche Weiterbildungsmaßnahmen nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch die Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen verbessern und stärken können. Genauer gesagt: Die seit Jahren international agierende Zhejiang Construction Investment Group (ZCIG) mit Sitz in Hangzhou zeigte großes Interesse an Bildung „made in Germany“, um ihre Mitarbeiter auf Großbaustellen deutscher Auftraggeber einsetzen zu können. Ein erster möglicher Partner war gefunden. Durch unsere guten Kontakte zu sächsischen Unternehmen fanden wir schnell offene Ohren beim Montagewerk Leipzig. Hier suchte man nach Partnern und Wegen, den Fachkräftebedarf vor allem bei internationalen Anlagebauprojekten abzusichern und den Eintritt in den chinesischen Markt erfolgreich zu gestalten. Der Grundstein einer Zusammenarbeit war gelegt. Die ZCIG in China war bemüht, durch zielgerichtete Trainingsmaßnahmen für ihre Facharbeiter Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Das Montagewerk aus Leipzig suchte für den Bau von Chemieanlagen in China qualifizierte chinesische Monteure. Wir übernahmen die Vermittlung und die Gespräche wurden zu dritt fortgesetzt. Schließlich erarbeiteten wir ein Modell, bei dem durch gezielte unternehmensbezogene Schulungen auf dem Gebiet des Anlagen und Rohrleitungsbaus alle Partner langfristig zusammenarbeiten.

    Der erste Schulungsplan wurde von uns für 25 chinesische Monteure der ZCIG konzipiert. Ausgehend von einem Eignungstest in China lag der Schwerpunkt in der rund 4wöchigen theoretischen Schulung (in Hangzhou, China) und der 3monatigen praktischen Ausbildung (in Leipzig). In unserem Ausbildungszentrum in Leipzig konnten sich die Chinesen während eines 2wöchigen Orbitalschweißlehrganges mit neuester Technik vertraut machen. Im Montagewerk trainierten sie an verschiedenen Arbeitsstationen an einer simulierten Chemieanlage. Parallel bildeten wir 48 deutsche Ingenieure für den weltweiten Einsatz, zum Beispiel als Arbeitsvorbereiter oder Sicherheitsingenieur, unter anderem für China aus. Somit wird die begonnene Zusammenarbeit zwischen deutschen Ingenieuren und chinesischen Facharbeitern während der Schulung im BFW Bau Sachsen auch auf Baustellen fortgesetzt. Der erfolgreiche Verlauf dieser Kooperation sowie eine Bürobeteiligung in China bieten uns beste Voraussetzungen für das angestrebte, langfristige Engagement in China.

    Erfolg im Ausland jedoch, insbesondere in China, erfordert eine langfristige Planung mit klar definierten, realistischen Zielen. Durch unsere enge Kopplung an die Wirtschaft können wir auf das notwendige praktische Knowhow zurückgreifen, Synergien schaffen und nutzen. Wir stehen den Unternehmen als Partner für die Ausbildung des Personals im Ausland zur Verfügung, um den hohen Qualitätsstandards gerecht zu werden. Denn bei der Durchführung von internationalen Großprojekten sind viele

    deutsche Unternehmen als General oder Subunternehmer auf ausländischen Baustellen tätig, wobei die Projekte zunehmend mit einheimischem Personal realisiert werden.

    Bei der Auswahl unserer Zielmärkte nutzen wir ganz bewusst unsere eigenen Erfahrungen im Transformationsprozess als strategischen Wettbewerbsvorteil. Daher konzentrieren wir uns auf Länder wie China, Russland, Polen, Kasachstan oder Usbekistan.

    Die Berufsbildung „made in Germany“ hat ein enorm positives Image. Der Zutritt in neue Absatzmärkte erfordert jedoch einen langen Atem und: Ein Patentrezept gibt es nicht! Die Hilfe und Beratung von Experten beziehungsweise Organisationen lieferte in vielen Situationen das entsprechende „Feingefühl“ – beispielsweise bei der Zusammenarbeit mit chinesischen Behörden, die nicht immer reibungslos verlief. Besonders hervorheben möchte ich hier die gute Zusammenarbeit mit iMOVE. Die von iMOVE durchgeführten Delegationsreisen und Seminare helfen, Kontakte zu möglichen Partnern zu finden.

    „Man braucht einen langen Atem...“

    „Der Zutritt in neue Absatzmärkte erfordert

    zunächst die Schaffung interner organisatorischer

    und kultureller Voraussetzungen.“

    Jens-Uwe Strehle, Geschäftsführer,

    BFW Bau Sachsen e.V., Leipzig

    Thema: Bauwesen

    Festangestellte: 128

    Freie Mitarbeiter: 12

    Zielmärkte: Tschechische Republik, Indien,

    Kasachstan, Polen, Rumänien, Russland, Usbekistan,

    China, Lettland

    Internet: www.bau-bildung.de

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    „Es gibt keinen Königsweg…“

    DGQ Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V. –

    Mit deutscher Qualität auf Erfolgskurs in Russland

    Als Marktführer in der Ausbildung im Qualitätsund Umweltmanagement begleitet die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) jährlich 15.000 Mitglieder, Kunden und Partner auf ihrem Weg zu mehr Spitzenleistungen und nachhaltigem Erfolg durch Lehrgänge, Seminare, Kongresse und Fachliteratur.

    Angestoßen von Anfragen international tätiger Organisationen haben wir bereits ab den frühen 1980er Jahren damit begonnen, uns mit Fragen der Internationalisierung zu beschäftigen. Getrieben wurde die Umsetzung über viele Jahre durch Aktivitäten im Rahmen der technischen Zusammenarbeit. In den Projekten, die unter anderem in Kenia, Russland, Litauen, Albanien, Kosovo, Brasilien,Argentinien, Kolumbien,Venezuela, China, Vietnam, Jordanien, Kasachstan und Slowenien durchgeführt wurden, konnten wir wichtige Erfahrungen für unsere spätere internationale Arbeit sammeln.

    Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Internationalisierung war das Engagement der DGQ in der European Organization for Quality (EOQ). Als Gründungs und Vollmitglied der EOQ bieten wir international anerkannte Ausbildungsgänge und Zertifikate auf den Gebieten des umfassenden Qualitäts und Umweltmanagements, aber auch des Arbeitssicherheits und Gesundheitsmanagements an.

    Das im Rahmen dieser Aktivitäten aufgebaute internationale Netzwerk bot uns eine hervorragende Basis, um mit frei finanzierten Bildungsdienstleistungen auf internationale Märkte vorzustoßen, beispielsweise in Griechenland, Südafrika, Russland, Botswana, Chile, Mexiko oder Polen.

    Unser heutiges internationales Engagement basiert auf folgenden strategischen Eckpunkten:

    • Kundenorientierung • Aufbau und Weiterentwicklung von Lizenzpartnerschaften • Pflege und Weiterentwicklung

    unseres internationalen Partnernetzwerkes • Sicherstellung einer internationalen Anerkennung

    der DGQ Kernprodukte • Einflussnahme auf und Mitwirkung in relevanten

    internationalen Gremien und Verbänden • Fokussierung auf Schwerpunktländer

    Im Rahmen unseres erfolgreichen Lizenzansatzes liefert die DGQ Inhalte, zugelassene Trainer und Prüfer und definiert die einzuhaltenden Verfahrensregeln für die Durchführung der Veranstaltungen. Der Lizenznehmer akquiriert Kunden, plant und führt die Veranstaltungen durch bis hin zur Evaluierung des Er folges. Die Spielregeln der Zusammenarbeit werden in standardisierten Kooperations und Lizenzverträgen verbindlich festgelegt. Der Lizenznehmer kalkuliert auf eigenes Risiko, die DGQ erhält Lizenzgebühren je durchgeführter Veranstaltung. Eine lokale Präsenz durch Vertreter der DGQ ist bei der Vorbereitungs und Implementierungsphase von großer Bedeutung.

    Im Rahmen der Fokussierung auf wenige Schwerpunktländer ist Russland ein bedeutender Markt, in dem noch viel Potenzial steckt. Vor dem Hintergrund langjähriger Kontakte aus früheren Projekten der technischen Zusammenarbeit, einem Netzwerk von russischen Fachkollegen und der Beobachtung einer steigenden Nachfrage nach Qualitäts und Managementfachpersonal russischer Unternehmen haben wir ab 2004 die Verbindungen zu Russland mit Priorität intensiviert. Seit Mai 2005 ist die Russian State Social University (RSSU) in Moskau ein viel versprechender Lizenzpartner. Für die Wahl der RSSU sprachen insbesondere die guten Verbindungen zum russischen Unternehmerverband sowie zur Regierung, die eine breite Absicherung und Anerkennung des Bildungsangebotes ermöglichen.

    Mittelfristiges Ziel der DGQ ist eine landesweite Präsenz in Russland. Daher bauen wir nun Kooperationen zu Partnerorganisationen in weiteren Regionen auf und aus.

    Unser Resümee: Es gibt keinen Königsweg zur Internationalisierung von Bildungsdienstleistungen. Eine gründliche Information über die Randbedingungen, Chancen und Risiken im jeweiligen Zielland sind unerlässlich. Ein Netzwerk von lokalen Partnern mit Zugang zu den angestrebten Zielgruppen ist ebenfalls unbedingt erforderlich. Auslandsaktivitäten benötigen engagierte Personen, die als Treiber fungieren und auch bei Rückschlägen und Verzögerungen das Ziel hartnäckig verfolgen. Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, angemessener Umgang mit ungewohnten und unerwarteten Ereignissen sowie Risikobereitschaft sind Eigenschaften, die die Organisationen und handelnden Personen mitbringen sollten, um längerfristig erfolgreich zu sein.

    „Auslandsaktivitäten benötigen engagierte Personen,

    die als Treiber fungieren und auch bei Rückschlägen

    und Verzögerungen das Ziel hartnäckig verfolgen.“

    Thomas Votsmeier,

    Stellvertretender Leiter Aus- und

    Weiterbildung, DGQ, Frankfurt a.M.

    Themen: Qualitäts-und Umweltmanagement,

    Arbeitssicherheits-und Gesundheitsmanagement

    Festangestellte: �0

    Freie Mitarbeiter: 400

    Zielmärkte: Mittel und Osteuropa, Mittelamerika,

    Südostasien, Mittlerer Osten

    Internet: www.dgq.de

  • „Politische Flankierung öffnet Türen...“

    Gesellschaft für Projektierungs-und Dienstleistungsmanagement mbH –

    gpdm – eine „Bildungsfabrik“ in China

    Die Gesellschaft für Projektierungs und Dienstleistungsmanagement (gpdm) ist ein Beratungsunternehmen mit den Schwerpunkten Bildungsmanagement, Regionalentwicklung und Fachkräftenachwuchs. Eines unserer Erfolgskonzepte ist das „Berufliche Ausbildungsnetzwerk im gewerblichen Bereich (BANG)“. Mitglieder der BANGNetzwerke sind neben der gpdm kleine und mittelständische Unternehmen einer Region. BANG organisiert eine externe Ausbildungswerkstatt und vernetzt sie mit Betrieben und der Berufsschule. Dabei übernimmt die gpdm das komplette Management, von der Konzeption des Ausbildungsnetzwerkes über die Ausbildungsplanung bis hin zur Gewinnung von Auszubildenden.

    Durch unsere Ausbildungsnetzwerke haben wir Zugang zu vielen Unternehmen. Da sich viele unserer Kunden auch in China engagieren, kam irgendwann die Frage: „Uns fehlen gut ausgebildete Mitarbeiter in China. Könnt Ihr uns da nicht helfen oder auch dort Euer Netzwerk aufbauen?“ Unser Auslandsengagement war insofern eine logische Konsequenz, und es galt herauszufinden, ob „Follow the client“ die Strategie für den Markteintritt in China werden sollte.

    Diese Frage haben wir dann aufgegriffen und uns über ein Jahr in China umgesehen (1012 Reisen, Vorträge, Veranstaltungen, Delegationsbesuch in Deutschland) und somit vorinvestiert. Aufgrund der gesammelten Erfahrungen haben wir nicht in deutschen, sondern in chinesischen Dimensionen gedacht. Wenn 300.000 Fachkräfte pro Jahr fehlen, kann man nicht mit einem Pilotprojekt für 1520 Mitarbeiter starten.

    Also haben wir eine chinesische Vision von BANG entwickelt, eine „Bildungsfabrik“. Das gesamte Projekt wurde dabei in ModulBauweise erstellt: Vom „Spatenstich der Bildungsfabrik bis zur Abschlussfeier der Absolventen“. „Alles aus einer Hand“ war das Motto für die „Bildungsfabrik“. Damit haben wir für Investoren die Komplexität reduziert.

    Diese Strategie hat uns viele Türen geöffnet. Zahlreiche nachhaltige Kontakte entstanden. Eine Vision, eine Geschichte, ist in China zunächst einmal besser zu verkaufen als ein Produkt. Im Laufe der Zeit hat sich unsere Vorgehensweise in China weiter verändert. Heute verkaufen wir dort keine Bildung mehr, sondern Fachkräftepotenziale und damit Wirtschaftswachstum und Stabilität.

    Wir sind im Jahr 2004 gestartet, haben zuerst einmal einige chinesische Mitarbeiter eingestellt und sie in Deutschland geschult. Mitte 2006 wurde mit ihnen in China ein eigenes Büro eröffnet. Zudem arbeiten wir, wie schon hier in Deutschland, innerhalb von Kooperationen.

    In China bieten wir das Konzept des Ausbildungsnetzwerkes inzwischen als LizenzModell mit folgenden Modulen an:

    • Trainthetrainer • ChinesischDeutsches Ausbildungs und Trainingszentrum

    mit deutschen Zertifikaten • Erfahrene deutsche Mentoren (helfen beim Start) • aufwärts kompatibles Trainingskonzept

    (Kaufmann & Techniker & Meister) • Training in einer echten Produktion

    Im Bereich „erneuerbare Energien“ werden wir im Rahmen einer Kooperation mit chinesischen Partnern eine Ausstellungsfläche für deutsche Firmen aus diesem Bereich schaffen. Den Firmen wird dann alles angeboten, was sie für den Markteinstieg in China benötigen.

    In all dieser Zeit haben wir höchst unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Aber eines ist für unser Geschäft in China enorm wichtig: Mit Politik läuft das Geschäft noch lange nicht, ohne Politik jedoch läuft gar nichts. Dies bedeutet, dass die politische Flankierung der Bundesregierung Türen öffnet. Sie verleiht dem Label „made in Germany“ zusätzlichen Rückenwind.

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    Zudem ist es sinnvoll nach dem chinesischen Grundsatz: „Langsam mit den Füßen nach den Steinen tastend den Fluss überqueren“ zu verfahren, also Schritt für Schritt. Dieses langsame Herantasten an den chinesischen Markt war für uns ein entscheidender Faktor. Dabei half uns, dass viele Unternehmen aus unserem Netzwerk entweder schon in China tätig waren oder noch nach China wollten. Zudem war unser Produkt des „trialen“ Ausbildungsnetzwerkes die richtige Antwort auf einige der wichtigsten Probleme in China. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist, dass wir von Anfang an schon damit begonnen haben, „Guanxi“ (Netzwerke) aufzubauen.

    Sehr hilfreich waren für uns die Angebote von iMOVE. Als wir die Entscheidung trafen, uns in China umzusehen, führte iMOVE die erste Delegationsreise nach China durch. Diese und weitere Reisen sowie Seminare waren wichtige Bausteine für unsere Tätigkeiten in China. Als Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) garantieren iMOVEReisen eine vielfach höhere Außendarstellung als andere FirmenDelegationsreisen. Gerade in China sind die politischen Kontakte im Bildungsbereich enorm wichtig.

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    „Langsam mit den Füßen nach den Steinen tastend

    den Fluss überqueren.“

    Markus Kamann,

    Geschäftsführer, gpdm, Paderborn

    Themen: Bildungsmanagement,

    erneuerbare Energien, Metall, Logistik

    Festangestellte: 2�

    Freie Mitarbeiter: 14

    Zielmärkte: China, Ägypten

    Internet: www.gpdm.de

  • „Nebenbei läuft gar nichts…“

    IST International GmbH –

    Fitnessprogramm für China Grundsätzlich ist heutzutage jedem Unternehmen anzuraten, sich mit den Chancen und Risiken auf ausländischen Märkten auseinanderzusetzen. Schließlich werden Weltmärkte immer globaler und sind damit leichter zu erschließen als je zuvor. Und warum nicht zum Markt gehen, statt darauf zu warten, dass die internationale Konkurrenz hier zum Ärgernis wird.

    Für Bildungsunternehmen ist es sicherlich nicht üblich, diese Sichtweise des betriebswirtschaftlichen Handelns einzunehmen. Das ISTStudieninstitut mit seinen Aus und Weiterbildungen im Sport, Tourismus und Eventbereich hat sich seit seiner Gründung im Jahre 1989 als innovativer, qualitätsbewusster Anbieter verstanden. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass schon vor einigen Jahren die ersten Schritte in Richtung internationale Vermarktung der Bildungsprodukte getan wurden. Die Welt ist groß und es gibt viele Länder, deren Bildungsangebote, insbesondere auch im Sport und Tourismusbereich, qualitativ wenig entwickelt sind und deshalb an einer Zusammenarbeit interessiert sind. Länder wie China, Indien, Russland, Südafrika oder Brasilien zählen dazu. Wobei China, ähnlich wie Indien, aufgrund seiner enormen Bevölkerungszahl und wirtschaftlichen Dynamik, besonders attraktiv erscheint.

    Konkret erreichte uns Anfang des Jahres 2003 eine Mail der Auslandshandelskammer in Shanghai mit der Bitte um Kooperation im touristischen Bildungsbereich. Diese Anfrage führte letztlich dazu, dass wir nach einem entsprechenden Vorbereitungsseminar Ende 2003 unter der Flagge von iMOVE nach China flogen und dort im Rahmen einer Delegationsreise erste Eindrücke dieses gewaltigen Landes und wirtschaftliche Kontakte sammeln konnten.

    Unser primäres Ziel war es, ähnlich wie hier in Deutschland, ein zentrales ISTInstitut zu gründen, um Fernunterrichtslehrgänge kombiniert mit Seminaren anbieten zu können. Den entsprechenden chinesischen Partner, den wir im Rahmen eines Joint Venture benötigten, fanden wir nach längerem Hin und Her unter den Kontakten, die wir anlässlich der Reise gemacht hatten. Bevor es jedoch zur Gründung des Joint Venture kam, vereinbarten wir eine Probezeit, in der erste Kurzlehrgänge von uns angeboten und erprobt wurden. Hier ging es einfach darum, die Partnerschaft zu testen und ein Gefühl für den Markt zu bekommen.

    Prinzipiell funktionierte das Angebot mit deutschen Lehrern, die im Unterricht von deutschsprachigen Chinesen übersetzt wurden. Allerdings sahen wir auch, wie schwierig und aufwändig die Akquisition war, um die Kurse zu füllen. Nachdem wir zusätzlich feststellen mussten, dass eine Realisierung des Joint Venture sich sehr kompliziert darstellte und wir als Minderbeteiligte mindestens 200.000 Dollar einschießen mussten, haben wir alle Bemühungen in diese Richtung gestoppt und 2005 eine eigene Niederlassung in Form einer Gesellschaft mit ausschließ

    lich ausländischer Beteiligung in Shanghai Pudong gegründet. Das notwendige Gesellschaftskapital belief sich zwar auch auf rund 140.000 Dollar, doch ISTInternational ist 100%iger Gesellschafter und frei in seinen Entscheidungen.

    Allerdings können wir mit dieser Form der Niederlassung nicht als Schule auftreten, sondern bieten uns mehr oder weniger als Berater von Bildungsinstituten, Colleges und Universitäten an. Wir bieten Lehrgangskonzepte, Dozenten, Unterrichtsmaterial, die Nutzung unseres Logos sowie das ISTZertifikat an. Das Partnerinstitut bietet im eigenen Namen unter Hinweis auf die Kooperation an, übernimmt die Akquisition, die Verwaltung, stellt die Räume zur Verfügung und sorgt für die Akzeptanz durch die Ministerien.

    Dieses Modell haben wir erstmalig im September diesen Jahres mit einem Pekinger College mit Namen Huijia realisiert. Wir übernahmen eine Gruppe von Studenten (70 Personen), die sich für den Studiengang Golfmanagement und training eingeschrieben hatten, um ihnen ein Semester lang das Thema Golfmanagement mit über 400 Stunden Unterricht näher zu bringen. Im nächsten Jahr werden wir eine zweite Gruppe schulen, die über 100 Teilnehmer hat, mit doppelt so viel Unterricht. Der Vertrag

    geht bis 2008. Andere Studiengänge wie Sport, Leisure and Entertainment sind an diesem College schon in Vorbereitung. Weitere Projekte mit anderen Partnern sind geplant. Auch ein eigenes Angebot im Internet ist vorgesehen, bedarf aber noch der administrativen Zustimmung. Im nächsten Jahr werden wir voraussichtlich die ersten Fühler in Richtung Indien und gegebenenfalls auch Russland ausstrecken.

    Die wichtigsten Erfahrungen sind die, dass man unbedingt jemanden braucht, der die Sprache des Landes beherrscht und vor allem Vertrauen genießt. Und man braucht Zeit, Geld und sehr viel Frustrationstoleranz, um die vielen Probleme, die sich in den Weg stellen, auszuhalten und lösen zu können.

    Alles in allem sind wir absolut überzeugt, dass wir im Ausland sehr viele Chancen haben und dass man im Endeffekt auch sehr viel Geld verdienen kann, wenn die ersten Hürden genommen wurden.

    Themen: Sport, Tourismus, Event-Management

    Festangestellte: 50

    Freie Mitarbeiter: 20

    Zielmarkt: China

    Internet: www.ist.de

    „Um im Auslandsgeschäft als Unternehmer zu bestehen,

    benötigt man nicht nur Ausdauer und Kraft =

    Zeit und Geld, sondern auch die Bereitschaft, sich 100%ig

    dafür einzusetzen.“

    Dr. Hans E. Ulrich.

    Geschäftsführer, IST Studieninstitut

    und IST International, Düsseldorf

    12 1�

  • „Erfolg braucht viel Zeit und Geduld...“

    iVWA Internationale Verwaltungs-und Wirtschafts-Akademie gGmbH –

    iVWA – 100% China

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    Die iVWA Internationale Verwaltungs und WirtschaftsAkademie ist ein privates gemeinnütziges Unternehmen, das 2002 mit Unterstützung der Industrie und Handelskammer Braunschweig und der Verwaltungs und WirtschaftsAkademie Braunschweig gegründet wurde. Aufgabe und Ziel der iVWA ist es, berufliche Ausund Weiterbildung nach deutschen Standards im Ausland anzubieten, um so auch eine Brückenfunktion für Unternehmen aus dem Raum Braunschweig und Niedersachsen zu übernehmen.

    Als primärer Zielmarkt wurde zunächst der chinesische Zukunftsmarkt definiert. Wir hatten hier auf Basis von Wahrnehmungen und aktiven Rückkopplungen von deutschen Unternehmen, die in China aktiv sind, Anforderungen des Marktes für Aus und Weiterbildung analysiert.

    Wir kooperieren mit großen und mittelständischen Unternehmen sowie mit Erziehungsbehörden und Bildungseinrichtungen in Deutschland und China.

    Durch die Bereitstellung hochqualifizierter Fach und Führungskräfte für deutsche Unternehmen in China unterstützen wir deutsches Engagement in China und schaffen bei zukünftigen Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Verwaltung eine Affinität zu Deutschland.

    Aufgrund der restriktiven rechtlichen Bestimmungen im chinesischen Bildungsbereich arbeiten wir auf der Grundlage von langfristigen Kooperationsverträgen mit verschiedenen chinesischen Bildungseinrichtungen zusammen und unterhalten vor Ort an PartnerColleges und Universitäten Kooperationsbüros. Grundlage aller unserer Aktivitäten und der unserer Partner im Bildungsbereich sind Lizenzen der zuständigen Behörden.

    Ein besonderer Fokus unseres Bildungsangebotes liegt auf dreijährigen kombinierten Ausbildungsgängen der höheren Berufsbildung, teilweise mit der Option eines weiterführenden Studiums zum Bachelor oder MasterAbschluss. Diese Bildungsmaßnahmen umfassen sechs Semester sowie zwei umfangreiche, gelenkte Praktikumsphasen und stellen somit eine Art „chinesische Variante des Berufsakademie Systems“ dar. Neben dem Abschluss zweier Diplome, des chinesischen staatlichen Advanced Diploma und dem Betriebswirt (iVWA), erhalten die Studierenden

    für die Praxisanteile eine Zertifizierung durch die Industrie und Handelskammer (IHK) bzw. Auslandshandelskammer (AHK) und damit einen deutschen anerkannten Berufsabschluss.

    Diese Bildungsmaßnahmen, die jeweils gemeinsam mit einem chinesischen Partner durchgeführt werden, haben ihren Schwerpunkt vor allem im Bereich der betriebswirtschaftlichen sowie der ManagementAusbildung und finden durchgängig in englischer Sprache statt.

    Darüber hinaus bieten wir auch kürzere Bildungsmaßnahmen von wenigen Tagen bis mehreren Monaten beispielsweise für Behörden (zum Beispiel die Stadt Shanghai) oder Unternehmen an. Der chinesische Markt bietet große Chancen, birgt allerdings auch große Risiken. Von größter Bedeutung für den Erfolg in China ist die Information über den Zielmarkt, das passende Angebot und die Schaffung der rechtlichen Voraussetzungen in China. Aufgrund der sich häufig ändernden Rechtslage, welche sich ohnehin schon von Provinz zu Provinz unterscheidet, ist ein Höchstmaß an Flexibilität ebenso erforderlich wie die dauerhafte Präsenz von Entscheidungsträgern.

    Doch selbst wenn alle diese „Grundregeln“ für den Erfolg in China eingehalten werden, ist der Erfolg oftmals nicht garantiert, denn entsprechende Lizenzen zur Durchführung von Maßnahmen,

    für die Genehmigung von Preisen für Bildungsmaßnahmen, die Konvertierung und den Transfer der Teilnehmerbeiträge sind keineswegs sicher und Restrisiken nie ganz auszuschließen.

    Eine penible Vorbereitung, Geduld und hinreichende Ressourcen – personell und materiell – müssen für den Export von Bildungsdienstleistungen nach China in jedem Fall aufgebracht werden.

    In diesem Zusammenhang waren die Informationen von iMOVE zum Bildungsmarkt China und zu rechtlichen Fragen sehr zielgerichtet und hilfreich im Hinblick auf alle offenen Fragen zum Start in China.

    Die iMOVEDelegationsreisen haben wesentlich dazu beigetragen, eigene Vorstellungen zu optimieren und Erstkontakte zu knüpfen. Auch die iMOVEWeiterbildungsdatenbank der Bildungsanbieter erweist sich als eine nützliche Unterstützung für Marketingmaßnahmen und als Quelle für weitere Kontakte in China.

    Themen: Kaufmännische Berufsausbildung,

    betriebswirtschaftliches Studium, IHK-Zertifikatslehrgänge,

    Verwaltungsmanagement, Bildungsmanagement

    Festangestellte: ��

    Freie Mitarbeiter: 1�0

    Zielmärkte: China, ab 200�/08: Indien, versch. EU- Staaten, Türkei

    Internet: www.ivwa.de

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    „Ohne ein Höchstmaß an Flexibilität in Bezug auf das eigene Angebot,

    die angesprochene Zielgruppe und den Standort sind Fehlinvestitionen

    vorprogrammiert.“

    Prof. h.c. mult. Eric Swehla,

    Geschäftsführer, iVWA, Wolfenbüttel

  • „Man kann doch nicht einfach nur zusehen…“

    LDT Nagold Fachakademie für Textil & Schuhe gGmbH –

    Indien: Ein (Bildungs-) Markt mit großer Zukunft

    Die LDT Nagold ist eine privatwirtschaftliche Fachakademie mit Fokus auf der internationalen Outfitbranche. Seit 1949 stellen wir uns mit wachsendem Erfolg den besonderen Anforderungen dieses global agierenden Wirtschaftszweiges. Im permanenten Dialog mit unseren Partnern aus Handel, Industrie und Verbänden realisieren wir heute in der Branche anerkannte Bildungsgänge, Kurzstudiengänge, Seminare und Workshops. Besonders erwähnenswert sind der Abschluss „Textilbetriebswirt BTE“ (Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels) sowie die Prüfmöglichkeiten der hauseigenen Textilprüfstelle.

    Längst sind Länder wie Indien, China, Vietnam sowie Ost und Südeuropa als Beschaffungsländer wichtige Partner deutscher und internationaler Unternehmen der Textilindustrie. Der Bedarf an Fachkräften steigt beständig. Angelsächsische Bildungsdienstleister haben ihre Geschäftsmöglichkeiten schon lange entdeckt. Da kann man nicht einfach nur zusehen. Deshalb stellen wir uns dieser Realität mit einem eigenen internationalen Geschäftsmodell. Durch aktive Teilnahme am Aufbau eines globalen Netzwerkes renommierter Universitäten und Mode

    akademien sowie dessen konsequenter Nutzung, konnte sich die LDT einen exzellenten internationalen Ruf erarbeiten. Mittlerweile sind wir als erste und einzige deutsche Bildungseinrichtung auch eines von rund 40 Mitgliedern der „International Foundation of Fashion Technology Institutes“ (IFFTI).

    Kontinuität sowie Verlässlichkeit stellen für uns wichtige Erfolgsfaktoren beim Aufbau von internationalen Partnerschaften dar. Daher zielt unsere Strategie auf die Zusammenarbeit mit wichtigen „Centers of Excellence“ in den Metropolen der Welt ab, von denen auch eine gewisse Signalwirkung in die Branche ausgeht. Diese Strategie wird auch in der Zukunft maßgeblich bei der Entscheidung für neue Partner sein. Bei der Betrachtung ausländischer Märkte und Auswahl internationaler Partner sollten stets auch die „interkulturellen Aspekte“ eine wichtige Rolle spielen, damit es später keine „unliebsamen Überraschungen“ gibt.

    „Es gibt nur eine LDT Nagold“ – und dies wird auch in absehbarer Zukunft unsere Richtlinie bleiben. Die Präsenz unserer Bildungsidee „vor Ort“ muss deshalb durch alternative Aktivitäten erzielt werden. Hierzu zählen bilaterale Austauschprogramme, die gegenseitige Anerkennung von Bildungsabschlüssen, sowie die Teilnahme an internationalen Konferenzen und Delegationsreisen. Darüber hinaus werden in einem regelmäßigen Rhythmus unsere Partner von der LDT Geschäftsführung besucht, um den persönlichen Kontakt zu intensivieren. Gleichzeitig erfolgen

    16

    Einladungen unsererseits, so dass wir immer wieder auch internationale Gäste im Nordschwarzwald begrüßen können. Im Einzelfall werden auch ausländische Wirtschaftsverbände beziehungsweise Auslandsbüros der deutschen Wirtschaft als Multiplikatoren für die LDT Bildungsangebote herangezogen. Dadurch gelangen auch immer wieder neue Kooperationsanfragen an uns. Die Präsenz der LDT auf wichtigen internationalen Internetplattformen wie beispielsweise www.imovegermany.de mit der mehrsprachigen Weiterbildungsdatenbank oder www.textination.de runden die internationalen Zugriffsmöglichkeiten auf unsere Bildungsangebote ab.

    Unseren bislang größten Erfolg und die größten Potenziale sehen wir im indischen Weiterbildungsmarkt. Seit nunmehr sechs Jahren haben wir eine enge Kooperation mit der privaten „Pearl Academy of Fashion“ in NeuDelhi. In Indien erfolgt die Berufsausbildung zunehmend in Kooperation mit der Wirtschaft. Die Vorteile einer nachfrageorientierten und praxisbezogenen Ausbildung gegenüber unflexibler und überholter Curricula werden erkannt. So haben wir in Kooperation mit der Pearl Academy eine neue Form der marktorientierten Ausbildung geschaffen. Im Rahmen dieser Kooperation werden indische Dozenten sowie indische und deutsche Studierende in einem Austauschprogramm fortgebildet. Im Rahmen der Erwach

    senenbildung finden auch Konferenzen und Seminare statt. In Kürze werden weitere Projekte mit namhaften Akademien aus dem Textil und Schuhsektor folgen.

    Unsere bisherigen internationalen Erfahrungen sind durchweg als positiv zu betrachten und lassen sich auch objektiv bewerten (UmsatzKostenrelation). Das heißt, die LDT verdient mit ihrem Auslandsengagement auch Geld. Hierfür ist eine klare, verbindliche Zielsetzung im Vorfeld jeder Auslandsaktivität unbedingt erforderlich. Diese kann durch eigene Recherchen, aber auch durch die Nutzung externer Dienstleister wie iMOVE erfolgen (Teilnahme an Seminaren und Delegationsreisen). Für uns hat sich die Zusammenarbeit mit iMOVE in der Praxis sehr bewährt.

    Thema: Mode

    Festangestellte: 25

    Freie Mitarbeiter: 60

    Zielmärkte: Indien, Niederlande, UK, USA

    Internet: www.ldt.de

    „Bei der Betrachtung ausländischer Märkte sollten

    stets auch die interkulturellen Aspekte eine wichtige Rolle

    spielen, damit es später keine unliebsamen

    Überraschungen gibt.“

    Manfred Mroz, Geschäftsführer

    Finanzen und Marketing,

    LDT Nagold, Nagold

    1�

    http:www.textination.dehttp:www.imove�germany.de

  • „Intensive Kontaktpflege ist unerlässlich…“

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    Rahn Dittrich Group –

    Erfolgreiche Partnerschaft in Ägypten Die Rahn Dittrich Group steht seit mehr als 15 Jahren für erstklassige Qualität in schulischer und beruflicher Bildung. Moderne pädagogische K onzepte, Praxisorientierung und internationale Ausrichtung bieten Lernenden ein motivierendes Umfeld und Raum zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit. An insgesamt 19 privaten Bildungseinrichtungen im In und Ausland w erden jährlich mehr als 3.700 Lernende aus und fortgebildet.

    Seit Beginn der neunziger Jahre wurde das Auslandsengagement der Rahn Dittrich Group kontinuierlich ausgebaut. Wir führen für verschiedene Auftraggeber Vorhaben der beruflichen Bildung durch, organisieren Kurz und Langzeitfortbildungen in unseren Niederlassungen oder im Ausland und beraten bei Gründung, Aufbau und Organisation von Bildungseinrichtungen. Seit Ende 2002 konzentrieren wir unsere internationalen Aktivitäten regional und sektoral. In Kapstadt gibt es seit August 2003 eine Repräsentanz des Unternehmens. Darüber hinaus ist unser Unternehmen in Polen und Ungarn mit eigenen Niederlassungen präsent. In allen Einrichtungen kooperieren wir mit lokalen Partnern.

    Im Ausland sind wir in den Bereichen Allgemeinbildung und Berufsbildung mit dem Schwerpunkt Hotel und Gastgewerbe tätig.

    Das Engagement unseres Unternehmens in Ägypten entstand zunächst aufgrund persönlicher Verbindungen unseres Geschäftsführers, Herrn Gotthard Dittrich. Im Jahr 1996 wurde die erste u nserer Einrichtungen vor Ort, die ÄgyptischDeutsche Akademie für Wirtschaft und Technik, in Kairo gegründet. Die Akademie bietet überwiegend Weiterbildungen für Firmen und Privatkunden sowie Sprachkurse an. Gegenwärtig werden verstärkt Weiterbildungen für Mitarbeiter von Firmen aus dem Erdölbereich, aber auch Kurse im kaufmännischen Bereich nachgefragt.

    Die Zusammenarbeit mit dem ägyptischen Unternehmen Orascom Hotels & Development mündete 2002 in die Gründung der ÄgyptischDeutschen Hotelfachschule Paul Rahn El Gouna. Im vergangenen Jahr konnten die ersten Absolventen der Hotelfachschule ihre Zeugnisse entgegennehmen. Die Abschlussprüfungen werden von der Industrie und Handelskammer (IHK) zu Leipzig abgenommen, wodurch die Schülerinnen und Schüler einen in Deutschland anerkannten Abschluss erhalten. Darüber hinaus erhalten sie ein vom ägyptischen Bildungsministerium anerkanntes Zeugnis. Der Prozess bis zur Genehmigung und A nerkennung des Abschlusses auch in Ägypten war recht aufwändig und schwierig, da die Schule diesen derzeit als einzige Einrichtung in Ägypten vergibt.

    Im Hotelfach arbeiten wir überwiegend mit deutschen Lehrkräften, die ihren Wohnsitz temporär oder auch dauerhaft in die Region verlegt haben. Unsere Absolventen verfügen über gute Deutschkenntnisse, da ein Teil des Unterrichts und die IHKA bschlussprüfung in deutscher Sprache erfolgen.

    Die Schülerinnen und Schüler durchlaufen eine dreijährige Ausbildung, die dem dualen Berufsbildungsmodell folgend, einen regelmäßigen Wechsel zwischen Schule und Ausbildungsbetrieb vorsieht. Als Ausbildungsbetriebe konnten zunächst Hotels in El Gouna und zunehmend in Hurghada und auch darüber hinaus gewonnen werden. Seit diesem Jahr ist die Schule auch im Bereich der Weiterbildung tätig. Realisiert werden Angebote für Ausbilder, Sprachkurse und Schulungen für Barmixer.

    Durch praxisbezogene Ausbildung, die Vermittlung umfassender Fremdsprachenkenntnisse und einen in beiden Ländern anerkannten Abschluss haben unsere Absolventen die besten Voraussetzungen für eine internationale Karriere in der Hotelbranche.

    Unser jüngstes Vorhaben in Ägypten ist die Private Deutsche Schule Kairo, die derzeit Schülerinnen und Schüler vom Kindergarten bis zur Klasse 5 besuchen. Unsere hervorragend qualifizierten Pädagogen, die sowohl im Kindergarten als auch in der Schule tätig sind, fördern die Kinder nicht nur in sprachlicher Hinsicht. Besonderen Wert legen wir auch auf die musikalischkünstlerische Erziehung sowie sportliche Aktivitäten. Damit folgt die Schule dem pädagogischen Konzept unserer Grundschulen in Deutschland.

    In den nächsten Jahren planen wir, unsere Aktivitäten auf weitere arabische Staaten auszuweiten. Dabei sind für uns die Golfstaaten besonders interessant, da hier in den kommenden Jahren innovative touristische Konzepte umgesetzt werden.

    Mit Blick auf die Erweiterung unserer internationalen Aktivitäten haben wir durch iMOVE vielfältige Unterstützung erfahren. So konnten wir mit iMOVE erste Kontakte in den Oman und weitere Golfstaaten knüpfen und potenzielle Kooperationspartner kennen lernen.

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    Themen: Tourismus, Hotel-und Gastgewerbe

    Festangestellte ���

    Freie Mitarbeiter: �8

    Internationale Tätigkeit in: Ägypten, Ungarn,

    Polen, Südafrika

    Internet: www.rahndittrich.de

    „Wir sehen hier die Chance, Standards der deutschen Berufsbildung auf internationaler Ebene zu etablieren.“

    Gotthard Dittrich, Geschäftsführer,

    Rahn Dittrich Group, Leipzig

  • „Global denken, lokal handeln…“

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    Stiftung Bildung & Handwerk –

    Wachstum durch Internationalisierung

    Zur Stiftung „Bildung & Handwerk“ (SBH) gehören 16 selbständige Bildungseinrichtungen im In und Ausland, darunter das Institut für Betriebsorganisation und Informationstechnik (InBIT). Gegründet von der Kreishandwerkerschaft Paderborn, einem Wirtschaftsverband für das regionale Handwerk in der Region Paderborn, arbeitet die SBH mit ihren Unternehmen seit gut 30 Jahren erfolgreich. In Zeiten des Strukturwandels hat die SBH es in den letzten zwei Jahren geschafft, ihre weltweite Mitarbeiterzahl von 1800 auf 2300 zu erhöhen. Zu diesem Erfolg hat das Auslandsengagement der SBH überproportional beigetragen.

    Die gesellschaftliche Verantwortung, heute die Fachkräfte von morgen auszubilden und die Nachbarschaft zu Polen, verstärkt durch private und geschäftliche Kontakte, bewog die SBH, sich in der Qualifizierung von Fach und Führungskräften in Polen zu engagieren. Anfang der 90er gründete das InBIT eine Niederlassung in Stettin, der schnell die Gründung der Fachhochschule WSIE (Wy‘zsza Szkoła Integracji Europejskiej) folgte.

    Die Strategie der SBH zeichnete sich durch Marktbeobachtung, Kundenorientierung und den Einsatz inländischer Mitarbeiter aus. Für Erfolg im Ausland sind nicht nur innovative Dienstleistungen verantwortlich, sondern vor allem lokale Mitarbeiter, die das Land, die Menschen und die Bildungslandschaft kennen. Von Beginn an vertraute die SBH auf regionale Mitarbeiter, oft mit Deutschkenntnissen. So war ein Technologietransfer gewährleistet, insbesondere aber die Kommunikation mit der SBH sehr eng. Aus und Weiterbildungsangebote konnten wir schnell anpassen. Unsere polnischen Mitarbeiter hatten über ein firmeninternes Intranet Zugriff auf unsere WissenDatenbank. Trotzdem bedurfte es einiger Jahre, um am polnischen Markt die „Marke InBIT“ zu etablieren.

    Das InBIT Polen arbeitete von Anfang an in regionalen und überregionalen Netzwerken sowie Branchenorganisationen wie der „Polnischen Kammer von Bildungsunternehmen“ mit. Im Dialog mit Sozialpartnern, Verbänden, Geschäftsführern kleiner und mittelständischer Unternehmen sowie Vertretern aus Politik und Wirtschaft entwickelten wir regional angepasste Bildungsmodule. Kommunikation galt und gilt uns als das A und O des geschäftlichen Erfolges.

    In der deutschpolnischen Grenzregion war die Nachfrage nach Sprachkursen enorm. Angebote zur beruflichen Qualifikation

    ergänzten wir durch modulare Angebote im Bereich „Deutsch als Fremdsprache“ (DaF) und weiteren Fremdsprachen. Anwenderorientierte Computerkurse, Fachseminare und Ausbildungsmodule für Arbeitslose und Computergraphik kamen hinzu. Heute ist das InBIT Polen Prüfzentrum des „Goethe Institut Internationes“ und hat seit 2002 mit der WSIE die „Szczecin International School“ (SIS) aufgebaut. Dort werden Schüler vom 6. Lebensjahr an mehrsprachig über 13 Schuljahre bis zum Abitur unterrichtet.

    Ein Geheimnis unseres Erfolges lag in inhaltlich und visuell kreativ gestalteten Unterlagen für die Kursteilnehmer. Die Kurse wurden zusätzlich um arbeitspsychologische Module bereichert, ein absolutes Novum auf dem polnischen Weiterbildungsmarkt. Gezielte Werbung in Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen, Informationsveranstaltungen, Tage der offenen Tür, Homepage und Werbeartikel sprachen die Öffentlichkeit an. Auch der Erwerb eines eigenen Gebäudes signalisierte „Wir engagieren uns auf Dauer“. Landesweit eröffneten wir 5 Regionalbüros. Die Mitarbeiterzahl des InBIT hat sich in den letzten 3 Jahren vervierfacht, aktuell sind es 60 hauptberufliche Mitarbeiter. Ein weiteres Tochterunternehmen der SBH, das Bildungswerk OstWest

    gGmbH (BOW), gründete 2003 in Südpolen eine Niederlassung und führt Umschulungen durch.

    Zusammengefasst ergeben sich folgende strategische Merkmale:

    • Marktanalyse • Bedarfsorientierung • Einheimische Mitarbeiterstruktur • Geschäftliche Unabhängigkeit • Aktive Netzwerkarbeit • Kreative, modularisierte Bildungsprodukte • Effektive Kommunikationsstruktur

    mit internetbasiertem Wissensmanagement

    In den vergangenen Jahren haben wir durch die Teilnahme an von iMOVE professionell organisierten Delegationsreisen und Fachtagungen von der Erfahrung und den Kontakten profitiert und so weitere Geschäftsfelder in anderen Ländern vorbereitet.

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    Themen: Technisch-gewerbliche Aus- und Weiterbildung

    Festangestellte: 2.�00

    Freie Mitarbeiter: 1.400

    Internationale Tätigkeit in: Europa, Südostasien,

    Mittlerer Osten

    Internet: www.s-b-h.de

    „Die Globalisierung bietet kundenorientierten

    Bildungsdienstleistern die Chance, sich international

    zu positionieren.“

    Jürgen Klingbeil,

    Leiter Internationales,

    SBH, Paderborn

  • iMOVE

    iMOVE ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Internationalisierung deutscher Aus und Weiterbildungsdienstleistungen. Deutschen Weiterbildungsanbietern hilft iMOVE mit einem umfangreichen Serviceangebot bei der Erschließung internationaler Märkte. Mit dem Slogan „Training – Made in Germany“ wirbt iMOVE im Ausland für deutsche Kompetenz in der beruflichen Aus und Weiterbildung.

    Unser Service:

    • Tagungen und Workshops zum Networking

    • Seminare zur Fortbildung von Weiterbildungsanbietern

    • Marktstudien und aktuelle Informationen zu ausländischen Märkten

    • Internationales Marketing –

    Präsentationen, Messeauftritte, Konferenzen im Ausland

    • Fremdsprachige Weiterbildungsdatenbank zur internationalen Vermarktung

    iMOVE macht deutsche Weiterbildungsanbieter fit für den weltweiten Wettbewerb und positioniert sie auf internationalen Märkten.

    Damit „Training – Made in Germany“ anerkanntes Markenzeichen bleibt.

    www.imove-germany.de

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    http:www.imove-germany.de

    Exportartikel Weiterbildung - Erfolgsbeispiele Deutscher BildungsanbieterInhaltImpressum Berufsförderungswerk Bau Sachsen e.V.DGQ Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V.Gesellschaft für Projektierungs- und Dienstleistungsmanagement mbH IST International GmbHiVWA Internationale Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie gGmbHRahn Dittrich GroupStiftung Bildung & HandwerkiMOVE