28
Erfolgsfaktoren komplexer IT-Projekte der öffentlichen Hand Josef Makolm 24. Februar 2007 IRIS2007 [email protected]

Erfolgsfaktoren komplexer IT-Projekte der öffentlichen Hand · ihre Rolle und ihr Vorbild als professionelle Wissensorganisation 8Explizite Weiterentwicklung der IT-Sektion zu einer

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Erfolgsfaktoren komplexer IT-Projekte der öffentlichen Hand

Josef Makolm24. Februar 2007

[email protected]

Inhalt

8Ausgangssituation und Aufgabenstellung

8Vorgehensweise

8Erfolgsprinzipien und „Misserfolgsprinzipien“

8Zusammenfassung und Zukunftsperspektiven

Motivation

Warum haben wir diese Studie gemacht?8Analyse erfolgreicher komplexer

IT-Projekte im BMF

8Erfolg für künftige Projekte sicherstellen

8Leitfaden zum Projekt-Erfolg

8Standortbestimmung für das BMF

8Verbesserungspotentiale aufzeigen

Aufgabenstellung

8Herausarbeitung der Charakteristikaerfolgreicher Projekte

8Analyse von Faktoren für Misserfolgedurch Studium internationaler Projekte

8Identifikation von Good Practice-Beispielen aus ausgewählten Projekten

8Gezielte Verweise auf existierendeForschungsergebnisse und dokumentierteProjekterfahrungen

Gewählte Vorgehensweise

8Ausgiebiges Studium von wissenschaftlicher Literatur und Informationsquellen

8Analyse der Dokumentation und Berichte von öffentlichen Projekten andernorts international

8 Interviews mit Beteiligten der untersuchten BMF-ProjekteHV-SAPFinanzOnlineELAK im BMF Euro-UmstellungNCTS-Projekt

8Vertiefte Analyse der Dokumentation ausgewählterBMF-Projekte

Ganz-heitlicheProblem-

betrachtung

Stake-holder

OrientierungInnovations-Orientierung

Kooperationund

Konsens

Transfor-mations-

kompetenz

Risiko-Orientierung

Engineeringkompetenz

Organisationskompetenz

Projekterfolg

Erfolgsprinzipien: Das „Gebäude“

Literatur: Erfolgsprinzipien (Auszug)

8 Ganzheitliche ProblembetrachtungValue-based Software Engineering [Boehm et al., 2005]; Requirements Engineering [Nuseibeh et al., 2000]; Benefits-Realization-Approach [Thorpe, 1998]; Domain Analysis and Scoping [Schmid 2000]; …

8 Stakeholder OrientierungStakeholder Identifikation: [Sharp, 1998] ; Stakeholder Einbindung [Boehm,2001; Grünbacher, 2005], Participatory Design [Kuhn,1993], Extreme Programming [Beck,1999], eGov-Framework [Wimmer, 2004]; Stakeholder Integration [Makolm, 2005, 2006, 2007]; …

8 Innovations-OrientierungAppraisal-Ansätze: CMM/CMMI [SEI, 2002], SPICE [ISO/IEC,2004]; COTS-based Development [Wallnau,2001]; Business Process Re-Engineering [Hammer,1993]; ...

8 Kooperation und KonsensRequirements Negotiation; Expectations Management [Boehm 1998]; Commitment im SE [Abrahamsson, 2002]; …

8 Transformationskompetenz2-Cultures Problem [Snow, 1959], AG/AN Kooperation: V-Modell XT [BRD,2004]; Change Management [Weinberg, 1997]; Cost Estimation [Kan, 2002]; …

8 Risiko-OrientierungSpiral-Model [Boehm, 2000b]; RiskIt [Kontio, 2001]; Continuous Risk Management [Murphy,2005]; …

Ergebnisse der Analysen internationaler ProjekteBerichte von 20+ internationalen Projekten analysiert7 Projekte genauer untersucht

• London Ambulance Service• E-Services beim

britischen Zoll• Denver International Airport• Libra Project• FBI Modernisierung: Trilogy• Passausstellung Liverpool,

Newport• Mautsystem Deutschland

„Misserfolgsprinzipien“

Erfolgsfaktoren: Ganzheitliche Problembetrachtung

8Ganzheitliche Betrachtung aller betroffenen Geschäftsprozesse (Prozessanalyse, Prozessoptimierung)8Umfassende Analyse der Randbedingungen

(Risiken, Unsicherheiten, Kostenrahmen)8Einbettung in die IT-Architektur8Konsequente Untersuchung auf

Wiederverwendbarkeit 8Realistische Bewertung

von Kosten und Nutzen

Ganzheitlicher AnsatzHolistic Reference Framework for e-Government© Maria A. Wimmer – 2002

Erkenntnisse aus den untersuchten Projekten

8HV-SAPUmfangreiche MachbarkeitsstudieEigenes Pilotprojekt

8FinanzonlineBeispiele für Wiederverwendung der Back-office Module (AIS) und des MOA-Moduls

Erfolgsfaktoren:Stakeholder-Orientierung8Identifikation externer und interner Stakeholder8Analyse der Stakeholder-Konstellation

InterdependenzenKonfliktpotentiale...

8Involvierung der StakeholderInformell (z.B. Beirat)Formell (z.B. Lenkungsausschuss)Verbindlich (vertragliche Verpflichtung)Bildend (Teilung von Wissen, gemeinsame Schulung, …)

2001 - Studie

2002 - Start

2003 - Online• Finanzminister

- Ministerbüro

• Sektion für Steuern und Zölle- Abteilung Steuergesetze- Abteilung Steuerpolitik- Abteilung Steuer-Organisation

• Sektion für IT - Abteilung Steuerautomatisierung- Abt. für Projektmanagement & Datenschutz

• BRZ – Bundesrechenzentrum

FinanzOnlinebeeinflussende interne Stakeholder

16

Multistakeholder ForumRound Table der externen Stakeholder

Arbeiterkammer

Wirtschaftskammer

Kammer d. Wirtschaftstreuhänder

Rechtsanwaltskammer

Notariatskammer

Gemeindebund

Bundesministerium fuer Finanzen

FinanzOnline beeinflussende

externe Stakeholder

8FinanzonlineFrühzeitige Einbindung von Stakeholdern (meist Interessensvertretungen)Adaptierung des Funktionsumfangs auf Basis der Einsprüche der Stakeholder„Adaptive Projektplanung“

8HV-SAPEinbindung der (internen) Stakeholder durch Einrichtung eines fachlichen und eines technischen Beirats

8E-Zoll.at – Transit 3.2Frühzeitige Einbindung von SW-Produzenten zur Verbesserung der Akzeptanz durch die Endanwender

Erkenntnisse aus den untersuchten Projekten

Erfolgsfaktoren:Innovations-Orientierung

8Kompetentes TechnologiemanagementAnalyseMonitoring (und Akquisition von neuem Wissen)EinschätzungBeratung

8Detaillierte Prozessanalyse und Bereitschaft zur aktiven Prozessoptimierung8Änderung / Beeinflussung von

Randbedingungen

8 FinanzonlineTechnische Innovation wäre ohne gleichzeitige organisatorische Innovation nicht akzeptiert worden (Verzicht auf Papierbeleg bei Antragstellung)

8 HV-SAPEinsatz von Standardsoftware war sowohl technisch innovativ, als auch organisatorisches NeulandAuch: legistische Innovationen

Erkenntnisse aus den untersuchten Projekten

Erfolgsfaktoren:Kooperation und Konsens

8Herstellen einer gemeinsamen Vision und eines gemeinsamen Projektverständnis8Entwicklung einer gemeinsamen Terminologie8Sicherstellen Senior Management Commitment 8Management der gemeinsamen Erwartungen

sowie realistische Einschätzung der Projektkomplexität 8Einigung über Projektvorgehen und

Entscheidungspunkte

8FinanzonlineSehr gute Zusammenarbeit zwischen Fach- und IT-SektionReibungspunkte am ehesten mit externen StakeholdernKonsens durch inhaltliche Kompromissangebote

8HV-SAPUntypische Konstellation, da Abteilung V.3 gleichzeitig auch wesentliche Fachkompetenzen in diesem Projekt hatte (Richtlinienkompetenz und Verordnungsermächtigung)Kooperation und Konsens hauptsächlich über Fachbeiräte

8ELAKWesentliche Verantwortungsbereiche bei der IT-Sektion Wesentlich war das Vertrauender Präsidialsektion in die fachliche Kompetenz der IT-Sektion

Erkenntnisse aus den untersuchten Projekten

IT-Sektion BRZFachBereich

Erfolgsfaktoren: Transformationskompetenz

8 Die Rolle der IT Sektion ist das Herstellen der Kompetenzsymmetriezwischen Fachbereich und Umsetzer an der Kommunikations- und Koordinationsschnittstelle zwischen fachlicher und technischer Kompetenz

8 Organisatorische Kompetenz (Organisationsstrukturen, Projektrollen, temporäre Befugnisse)

8 „Übersetzungs-Kompetenz“ (Kommunikation, gemeinsame Terminologie, homogene Projektergebnisse)

8 Projektmanagement,d.h. Schaffen geeigneter Rahmen-bedingungen(Projektkultur, Umgang, Mediation)

8Viele legistische Spezifika Keine Standardlösungen verfügbar

Know-How auch extern nicht verfügbarBMF als einziger Nachfrager

8Aufbereitung der Anforderungen als Kernkompetenz8„Kultur“-Vereinbarungen im

Projekthandbuch

Erkenntnisse aus den untersuchten Projekten

Erfolgsfaktoren:Risiko-Orientierung8Rechtzeitige Identifikation und realistische

Bewertung von Risiken

8Wahl eines dem Risikograd und dem Projekttypus entsprechenden Life-Cycle Modells

8Dimensionierung und Minimierung von Komplexität

8Begleitendes inhaltliches Projekt-Monitoring

Gelebte Praxis im BMF

8(Immanente) Risikovermeidung als Prinzip8Unbestrittene Vorteile

SicherheitVerlässlichkeitKontrollierbarkeit

8Auswirkungen dieser Risiko-Strategie aufImplementierungszeiten FunktionalitätenInnovationsbereitschaftRessourcenaufwandKosten

8 Noch stärkere Profilierung der IT im BMF über

ihre Transformationskompetenz

ihre Rolle und ihr Vorbild als professionelle Wissensorganisation

8 Explizite Weiterentwicklung der IT-Sektion zu einer (permanent) lernenden Organisation, die die Methoden des Wissens-managements vorbildlich anwendet, um ihren Haupt-Wissens-Gegenstand „IT-Projekte“ überdurchschnittlich gut zu beherrschen

8 Start eines „Change-Programms“ über die Konsolidierung der verteilt vorzufindenden „Good Practices“, die bisher schon zum Erfolg beigetragen haben, hin zu einer konsistenten Wissensbasis

Zukunfts-Perspektiven

8 Explizite Befassung mit Risikofaktoren und Einrichtung eines expliziten Risikomanagements. Bezugnahme auf Prozess-Standards.

8 Erweiterte Methode zur Bestimmung von Projektkomplexitätenund damit der Prognostik von Projekten und deren Risiken

Zukunfts-Perspektiven

Erfolgsfaktoren komplexer IT-Projekte der öffentlichen Hand

Danke für Ihre AufmerksamkeitJosef Makolm

[email protected]