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Ergebnisorientierte VernetzungsprojekteVernetzungsprojekte
in der Schweiz
Hans Ulrich GujerjBundesamt für Umwelt
BernBern
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
Inhalt
• Der Weg zur ErgebnisorientierungDer Weg zur Ergebnisorientierung• Vernetzungsprojekte• Weiterhin Defizite beim ökologischen
AusgleichAusgleich• Veränderung von Rahmenbedingungen
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
Artikel 104 Bundesverfassung (1996)Artikel 104 Bundesverfassung (1996)
Der Bund sorgt dafür, dass die Landwirtschaft durch eine nachhaltige und auf den Markt ausgerichtete Produktionnachhaltige und auf den Markt ausgerichtete Produktion einen wesentlichen Beitrag leistet zur:a. sicheren Versorgung der Bevölkerung;g g g;b. Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und zur
Pflege der Kulturlandschaft;c. dezentralen Besiedlung des Landes.
Er richtet die Massnahmen so aus, dass die Landwirtschaft ihre multifunktionalen Aufgaben erfülltmultifunktionalen Aufgaben erfüllt.
Er ergänzt das bäuerliche Einkommen mit Direktzahlungen für die erbrachten Leistungen unter der Voraussetzung eines g gökologischen Leistungsnachweises.
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
Der ökologische Leistungsnachweis – ÖLN (1998)g g ( )Voraussetzung für jegliche Direktzahlungen(Schweizerische Cross Compliance)
• Tiergerechte Haltung von Nutztieren• Ausgeglichene Düngerbilanz• Geeigneter Bodenschutz• Geregelte Fruchtfolgeg g• Auswahl und gezielte Anwendung der
Pflanzenschutzmittel• Ökologische Ausgleichsflächen auf mindestens
7% der LN des BetriebesModelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
ökologischen Ausgleichsflächenökologischen Ausgleichsflächen (16 Typen), seit 1993
6 sind beitragsberechtigt:extensiv und wenig intensiv genutzte Wiesen sowie– extensiv und wenig intensiv genutzte Wiesen sowie Streueflächen
– Hecken, Feld- und Ufergehölzeg– Bunt- und Rotationsbrachen, Ackerschonstreifen– Hochstamm-Feldobstbäume
10 sind nur an die 7% anrechenbar (ohne Beiträge):– Extensive Weiden Tümpel TrockenmauernExtensive Weiden, Tümpel, Trockenmauern,
Einzelbäume, Ruderalflächen usw.
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
Bedingungen und Auflagen fürBedingungen und Auflagen für ökologische Ausgleichsflächen
Mindestmasse:Mindestmasse:– Mindestgrösse der Fläche (Wiesen)– Mindestbreite (Bunt- und Rotationsbrachen)( )– Höhe (Hochstamm-Feldobstbäume)
B i t h ft flBewirtschaftungsauflagen:– Schnitttermine (15. 6. / 1. 7. / 15.7.)– Dünger und Pflanzenschutzmittel sind verboteng– Pflege: mindestens 1 Nutzung pro Jahr
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lit ti Misserfolg: enigqualitativer Misserfolg: wenig Blumen, keine Zunahme der ,
Biodiversität
• betriebswirtschaftliche statt ökologischebetriebswirtschaftliche statt ökologische Optimierung des Standorts
• Demotivation (zu später Schnitttermin, keine Ziele erkennbar))
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
R k iReaktion: Die Bundesämter für Landwirtschaft und Umwelt
gründen 1995 das „Nationale Forum für den ökologischen Ausgleich“ unter Einbezug aller von öA betroffenen Kreise:
• Landw. und Naturschutz-Verwaltungen (Bund, g ( ,Kantone)
• BeratungBeratung• Forschung
N t h t i ti• Naturschutzorganisationen• Landwirte
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
Im Nationalen Forum für den ökologischen Ausgleich gelang der Brückenschlag zwischen Landwirtschaft und Naturschutz
Ergebnis: Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV)Öko Qualitätsverordnung (ÖQV)
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
Öko Qualitätsverordnung (2001)Öko-Qualitätsverordnung (2001)
Ergebnisorientierte Anreize für biologische Qualität und für Vernetzung von Q gökologischen Ausgleichsflächen
• regionale Zielformulierung• regionale Mitfinanzierungregionale Mitfinanzierung
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
Sockel-Bonus-Prinzip:Sockel Bonus Prinzip:
Vernetzung ÖQVVernetzung ÖQV(kantonaler Anteil: 20%)
------------------------------------------------------Q lität ÖQV
oder/undQualität ÖQV
(kantonaler Anteil: 20%)------------------------------------------------------
ökologische Ausgleichsfläche(Bewirtschaftungsauflagen,
Ertragsausfall-Entschädigung) g g g)------------------------------------------------------
Allgemeine Direktzahlungen:ÖLNÖLN
(IP, cross compliance, „obligatorisch“)
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ÖBiologische Qualität (ÖQV)
Mindestanforderungen des Bundes bestehen für:
• extensiv genutzte Wiesen, wenig intensiv genutzte
Wiesen und StreueflächenWiesen und Streueflächen
• extensive Weiden
• Hecken, Feld- und Ufergehölze
• Hochstamm-Feldobstbäume
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
Prinzip der Vernetzung:Prinzip der Vernetzung:
Vernetzung isolierter Fragmente
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Vorgehen bei Vernetzungsprojekteng g p j
Definition von floristischen u/o faunistischen Ziel/Leitarten *
Der Projektperimeter wird in seinem Ist-Zustand auf einem Plan dargestellt *
Darstellung des Sollzustandes auf einem Plan *
Umsetzungskonzept* Beizug eines Biologen notwendig (ca. 50 – 70‘000.-)
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
Verbesserung der ÖQV auf 2009
obligatorisch fachkompetente obligatorisch fachkompetente einzelbetriebliche Beratung
i lt M h d bgezieltere Massnahmen und bessere Motivation der Landwirte
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Ackerbaugebiet Ackerbaugebiet nichtnicht aufgewertetaufgewertetAckerbaugebiet Ackerbaugebiet nichtnicht aufgewertetaufgewertet © M. Jenny
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009© M. Jenny
BuntbracheBuntbrache SaumSaum
SaumSaum
BuntbracheBuntbrache
extensive Wieseextensive WieseSaumSaum
BuntbracheBuntbrache EmmerEmmer
NiederheckeNiederhecke
Ackerbaugebiet Ackerbaugebiet optimaloptimal aufgewertetaufgewertetAckerbaugebiet Ackerbaugebiet optimaloptimal aufgewertetaufgewertet © M. Jenny
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009© M. Jenny
© M. Jenny© M. Jenny
© M. Jenny
Leitarten für Vernetzungsprojekte
FeldhaseFeldhase Feldlerche
Goldammer
Kleine PechlibelleGrosse Goldschrecke Kleine Pechlibelle Kreuzkröte
Sumpfrohrsänger
Dickkopffalter RingelnatterKleine Pechlibelle
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Leitarten für Vernetzungsprojekte
Tagpfauenauge
Zauneidechse
Wiesenblumen
Neuntöter Braunkehlchen
Wiesenblumen
Violetter Silberfalter
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
Optimierung der Pflege von Ökowiesen durch Schnitt StaffelungSchnitt-Staffelung
Mosaik von Wiesen unterschiedlicher Nutzungsstadien (Simulation der traditionellen Nutzung)Nutzungsstadien (Simulation der traditionellen Nutzung)
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
W it hi tit ti d lit ti D fi itWeiterhin quantitative und qualitative Defizite beim ökologischen Ausgleich
quantitativ: Ist = 12% der LN, Soll = 20%Talgebiet: Ist = 10, Soll = 15%, g , ,Berggebiet: Ist = 16, Soll = 27%
qualitativ:¼ der öAF mit guter Qualität,¼ der öAF mit guter Qualität, 1/3 vernetzt
Quelle: Schweizerischer Vogelschutz
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
G ü d fü di tit ti d lit tiGründe für die quantitativen und qualitativen Defizite beim ökologischen Ausgleich
Weiterhin bestehende Hindernisse:• Vorwiegend kleine (= intensive)
Vollerwerbsbetriebe• Übergewicht der Allgemeinen
Direktzahlungen (« 1. Säule ») g ( )schmälert Anreizwirkung der Ökobeiträge (« 2. Säule »)
• Tiergebundene Direktzahlungen g g= Intensivierung
• Mentalität (Produktion = Arbeit = bäuerliche Identität; bäuerliche Identität; „Ökologie“ = „Nichtstun“)
Quelle: Schweizerischer Vogelschutz
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
Bewegung in den politischenBewegung in den politischen Rahmenbedingungeng g
• Politik fordert Leistungsorientierung der Direktzahlungen (« 1 2 Säule »):Direktzahlungen (« 1. 2. Säule »):– Streichung Flächen- und Tierbeiträge
Gezielte Förderung von Biodiversitäts und– Gezielte Förderung von Biodiversitäts- und Landschafts-Leistungen
• EU-Freihandel würde Preise senkenEU Freihandel würde Preise senken.Extensivere Strukturen lassen mehr Ökoflächen zudie Anreizwirkung der Ökobeiträge erhöht sichdie Anreizwirkung der Ökobeiträge erhöht sich mehr und bessere Ökoflächen
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
Also ein « Sieg » der Naturschützer?Degradierung der Bauern zu Landschaftsgärtnern?Landschaftsgärtnern?
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009
Vielen Dank für IhreVielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Natur und Landschaft sind die einzigen Agrarprodukte die wireinzigen Agrarprodukte, die wir
nicht importieren können( WTO!)
Die europäischen Landwirte sollten dieses Monopol optimal ausnutzen!
Modelle und Perspektiven für den ergebnisorientierten Vertragsnaturschutz, Wien, 22.1.2009