Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften,Universität Bayreuth

Ergebnisse derEvaluation

Julika Loss, Eckhard Nagel

Bundeszentrale fürgesundheitliche Aufklärung

04. Oktober 2004, Köln

Fragestellungen der Evaluation

Fragestellungen der Evaluation

1. Spricht der Mitmach-Parcours inhaltlich undmethodisch die Zielgruppe an?

2. Sind die Botschaften verständlich und derZielgruppe angepasst?

3. Führt der Parcours zu einer besserenEinschätzung der Auswirkungen von Tabak-und Alkoholkonsum?

4. Führt der Parcours zum Gefühl, Lösungs-möglichkeiten für Probleme mit Alkohol undTabak besser entwickeln zu können?

Fragestellungen der Evaluation

5. Hat der Parcours einen Einfluss auf dieEinstellungen zu Tabak und Alkohol?

6. Werden die Jugendlichen zu einerVerhaltensänderung motiviert?

7. Sind der Parcours bzw. die Parcours-Elemente auch für jüngere Altersgruppengeeignet?

= Fragebogen, = Interview

n = 773*

n = 28

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—direkt nachParcours

SchülerAkzeptanz von- Inhalt,- Gestaltungdes Parcours

Auswirkungenauf Einstellung& Verhaltens-absichten

Befragung zu…

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Evaluationsablauf: Schülerbefragung

Demographie und KonsumverhaltenFragebögen• n = 700; m/f = 348/352,

Alter 14,9 ± 0,9 J.• Raucher: n=257 (36,7%)• Regelmäßiger Alkohol-

konsum: n = 58 (8,3%)

Interviews• n = 28; m/f = 16/12, Alter 15,1 J.• Raucher: n=14 (50%)• Regelmäßiger Alkoholkonsum n = 3? (11%?)

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Lehrer / Vertreter desöffentlichen

Sozialbereichs*

n = 71

Einschätzung d.- Relevanz,- Eignungfür Zielgruppe

Befragung zu…

Einschätzungd.Eignung fürjüngeres Alter

Evaluationsablauf: Lehrerbefragung

* Lehrer: n=47 Öffentlicher Sozialbereich n=24

Spricht der Mitmach-Parcours inhaltlichund methodisch die Zielgruppe der13-16-Jährigen an?

29%

68%

3%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

sehr gut gut schlecht

Antwortkategorien

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Spricht der Parcours die Zielgruppe an?• Die Resonanz der Schüler auf den Parcours

wie auch auf die einzelnen Stationen istaußerordentlich positiv

„Wie hat Dir der Parcours gefallen?“ (Interview)

„Also ich fand’s ziemlich ansprechend so,weil … es wurde darüber aufgeklärt, was manvielleicht ändern könnte, weil z.B. ich binRaucher und ich wurde auch mal wieder draufaufmerksam gemacht, ja, was ich halt ändernkann, und ich fand auch alles ziemlichinteressant, also man sollte so was öfters malmachen auf jeden Fall.“

(Mädchen, 17 Jahre, Wilster).

Spricht der Parcours die Zielgruppe an?

• Die hohe Akzeptanz zeigt sich auch in den ver-teilten Schulnoten für die einzelnen Stationen

2,1 ± 1,1Alle Stationen

2,1 ± 1,17. Suchmaschine

1,6 ± 1,06. Drunkbuster

2,1 ± 1,15. Alkohol – Alles im blauen Bereich

2,0 ± 1,14. Talkshow

2,2 ± 1,13. Images

2,1 ± 1,12. Tabak – Nichts vernebeln

2,3 ± 1,01. Tor der Entscheidung

Schulnote(Mittelwert ± SD)Station

Spricht der Parcours die Zielgruppe an?

• Es konnten Aufmerksamkeit und Interesse anden Themen Alkohol und Tabak gewecktwerden

• 91% der Schüler fanden es „sehr interessant“bzw. „eher interessant“, sich im Rahmen desParcours mit Alkohol und Tabak zubeschäftigen

• Das zeigt sich auch bei der Bewertung dereinzelnen Stationen

Spricht der Parcours die Zielgruppe an?

• Auf ausgesprochen gute Resonanz bei denSchülern stoßen– die interaktive und spielerische Art der

Auseinandersetzung mit den Themen– die Möglichkeit zur Diskussion

• Praktisch alle Parcours-Elemente werden alsansprechend, interessant und/oder witzigempfunden

• Die Gestaltung trägt dazu bei, die Botschafterfolgreich zu vermitteln

Spricht der Parcours die Zielgruppe an?

Spricht der Parcours die Zielgruppe an?

„Das fand ich gut, weil da musste man sehrinteraktiv mitmachen, und es war auchirgendwo ’ne Spannung drin, wie ist das nunmit der Brille.“

(Junge, 16 Jahre, Chemnitz)

Station „Drunkbuster“:

• hier hat das spielerische Element (Entschei-dung per Ball) großen Anklang gefunden:– 88,9% der Befragten bewerten diese Idee

positiv

Station „Tor der Entscheidung“:

Station Tabak

• Die Texte auf den Stellwändender Stationen „Tabak“ und„Alkohol“ wurden z.T. als zuumfangreich bewertet

• „Die Stellwände waren so vollmit Informationen, dasseinem die Lust vergangen ist,sie zu lesen.“– dieser Aussage stimmten inden Fragebögen zu…43,3% (für Station „Tabak“)48,3% (für Station „Alkohol“)

der Schüler

Spricht der Parcours die Zielgruppe an?

Spricht der Parcours die Zielgruppe an?

„… manchmal konnte man nicht fertig lesen…aber es war halt so viel, und dann musste manja auch zuhören.“

(Mädchen, 15 Jahre, Egeln)

• Als wesentlicher Bestandteildes Parcours wird dieModeration bewertet.

• Sie hat nach mehrheitlichenAngaben der Fragebögenerheblich dazu beigetragen,die vermittelten Inhalte besserzu verstehen(92,5% der befragten Schüler).

Spricht der Parcours die Zielgruppe an?

• Kritisch hingegen wird dieAussicht beurteilt, dasszukünftig möglicherweisenicht mehr externe Personendie Moderation übernehmen- sondern z.B. ortsansässigeLehrer

• Die Schüler sehen dieAnonymität als entscheidendfür eine offene Diskussion an

Spricht der Parcours die Zielgruppe an?

Spricht der Parcours die Zielgruppe an?

„Weil die Leute, die sieht man in seinem Lebenvielleicht nie wieder und denen kann man mehrerzählen, weil die tun das bestimmt dann nichtgleich jedem weitererzählen, und hier bleibt eseben in der Runde, und … die Lehrer würdendann vielleicht die Eltern informieren, und das istnicht so gut.“

(Junge, 15 Jahre, Chemnitz)

Sind die Botschaften verständlich und derZielgruppe angepasst?

• Es wird deutlich, dass Schwierigkeitsgradund Verständlichkeit der Inhalte derZielgruppe ausgezeichnet angepasst sind.

• Lediglich eine Minderheit gibt an, dieInformationen auf den Stellwänden nichtnachvollziehen zu können– 5,7% bei der Station „Tabak“– 6,6% bei der Station „Alkohol“

Sind die Botschaften verständlich?

Sind die Botschaften verständlich?

Station „Alkohol“

• Nicht eindeutig verständlichschien für einen Teil derZielgruppe einzig der Inhaltder Station „Images“.

• Hintergründe oder Zweck derDiskussion bzw. des Spielskonnten von mehrereninterviewten Schülern nichtnachvollzogen werden.

Sind die Botschaften verständlich?

Führt der Parcours zu einer besserenEinschätzung der Auswirkungen vonAlkohol- und Tabakkonsum?

Verbessert der Parcours die Einschätzungvon Alkohol- und Tabakkonsum?

• Über 80% der Schüler geben an, nach demParcours die Folgen von Tabak- undAlkoholkonsum besser einschätzen zukönnen.

Station „Alkohol“

Verbessert der Parcours die Einschätzungvon Alkohol- und Tabakkonsum?

• V.a. die Vermittlung von kurzfristigen Folgendes Tabak- und Alkoholkonsums bietet für dieJugendlichen überraschende Erkenntnisse(Kontrollverlust, Kosten)

Verbessert der Parcours die Einschätzungvon Alkohol- und Tabakkonsum?

„Da macht man sich ja total zum Ei, … aber fürden Betreffenden ist das bestimmt nicht lustig,weil man wollte ja in dem Moment eigentlich garnicht lustig wirken und hat’s aber halt, fand icheigentlich a bissel erschreckend.“

(Junge, 15 Jahre, Chemnitz)

Station „Drunkbuster“:

„Mich hat’s halt überrascht,wenn ich halt pro Tag eineSchachtel rauche, dass das imJahr 1200 Euro sind, und dashat mich halt ganz schönerschrocken, weil da denktman eigentlich net so darübernach, und ja, werd’s auf alleFälle einschränken.“

(Junge, 15 Jahre, Chemnitz)

Verbessert der Parcours die Einschätzungvon Alkohol- und Tabakkonsum?

Führt der Parcours zum Gefühl,Lösungsmöglichkeiten für Probleme mitAlkohol bzw. Tabak besserentwickeln zu können?

• „In Zukunft traue ich mir zu, mit einersolchen Situation besser umgehen zukönnen.“- dieser Aussage zur Station „Talkshow“stimmten 81,7% der Schüler zu

Verbessert der Parcours die Einschätzungvon Lösungsmöglichkeiten?

„Hast du bei der Station „Talkshow“ neueInformationen oder Anregungen bekommen, diedu vorher noch nicht hattest?“

(Junge, 15 Jahre, Chemnitz)

Verbessert der Parcours die Einschätzungvon Alkohol- und Tabakkonsum?

„Na, dass man halt überall Hilfe finden kann,wenn man sie braucht oder wenn man danachsucht, und dass ich jetzt manchen Kumpels vonmir empfehle, das mal zu machen.“

(Junge, 15 Jahre, Chemnitz)

Hat der Parcours einen Einflussauf die Einstellungenzu Tabak und Alkohol?

Beeinflusst der Parcours dieEinstellungen zu Tabak und Alkohol?

• Der Parcours konnte die Jugendlichentatsächlich motivieren,– …sich mit den Themen Alkohol und Tabak

auseinanderzusetzen– …im Bezug zu Alkohol und Tabak kritischer

und nachdenklicher zu werden• Drei Viertel der interviewten Schüler gaben an,

am Nachmittag mit Freunden oder Eltern überden Parcours diskutieren zu wollen.

Beeinflusst der Parcours dieEinstellungen zu Tabak und Alkohol?

„Na eigentlich denkt man im Alltag nicht soschlimm darüber nach und denkt:‚Ah, das mach ich einfach mal, das macht Spaß.’Aber wenn man hier diesen Parcours macht,finde ich, hat man eigentlich viele Erfahrungendadurch gekriegt. Und auch so’ne andereMeinung, ein bisschen.“

(Mädchen, 15 Jahre, Eisenach)

Beeinflusst der Parcours dieEinstellungen zu Tabak und Alkohol?

Werden die Jugendlichen zu einerVerhaltensänderung motiviert?

Werden die Jugendlichen zu einerVerhaltensänderung motiviert?

Werden die Jugendlichen zu einerVerhaltensänderung motiviert?

Werden die Jugendlichen zu einerVerhaltensänderung motiviert?

Das nächste Mal, wenn ich mir eine Zigaretteanzünde, denke ich vielleicht drei Mal darübernach.“

(Mädchen, 15 Jahre, Eisenach)

Sind der Parcours bzw. einzelne Parcours-Elemente auch für jüngere Altergruppen(10-12 Jahre) geeignet?

Eignung des Parcours für Jüngere

„…wenn ich mir das anguck’ bei uns auf derSchule, die ganzen zehn Jahre alten Kinder,5. Klasse – sitzen vor der Schule, trinken Bier,rauchen… Das ist für mich unbegreiflich, wieman mit zehn rauchen kann, von daher find iches halt gut, wenn dann so Kinder über die Folgenaufgeklärt werden. “

(Junge, 16 Jahre, Eisenach)

• Bei den Lehrern und Vertretern desöffentlichen Sozialbereichs wurde dieOption, den „KlarSicht“-Parcours auch fürjüngere Altersgruppen zur Verfügung zustellen, überwiegend begrüßt.

• Allerdings wurde darauf hingewiesen, dassder Parcours dann generell vereinfachtwerden müsse.

Eignung des Parcours für Jüngere

• Hinsichtlich der einzelnen Elemente wurdenetliche Änderungsvorschlägen formuliert,um den Parcours auf Bedürfnisse undErfahrungshorizont jüngerer Kinderanzupassen

• Diese betrafen sowohl inhaltliche als auchgestalterische Modifikationen– kindgerechtere, bildreichere Präsentation

der Informationen– Schwerpunktverlagerung hin zur

Primärprävention

Eignung des Parcours für Jüngere

Ergeben sich Unterschiede zwischenverschiedenen Untergruppen derZielgruppen?

• Bemerkenswert ist, dass sich bei allenFragen keine signifikanten Unterschiede inden Aussagen und Angaben ergabenzwischen…

– Konsumenten und Nichtkonsumenten(Alkohol wie auch Tabak)

– unterschiedlichen Altersstufen– Jungen und Mädchen*

Ergeben sich Unterschiede zwischenverschiedenen Untergruppen?

Dipl-Ges.ökonom Gerald Tomenendal

Dipl-Ges.ökonomin Carmen Hurrle

Ergebnisse derEvaluation

Julika Loss, Eckhard Nagel

Bundeszentrale fürgesundheitliche Aufklärung

04. Oktober 2004, Köln

Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften,Universität Bayreuth

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Station „Drunkbuster“