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Langzeitstudie
Erhöht Alltagsstress das Demenzrisiko? Wer viel Stress und Ärger hat, erkrankt o�en-bar eher an Demenz. Epidemiologen der Uni-versität in Göteborg haben eine 38 Jahre dau-ernde Studie ausgewertet, in der 800 Frauen regelmäßig nach stressreichen Lebensphasen befragt worden waren. Zu Studienbeginn wa-ren die Frauen zwischen 38 und 54 Jahre alt. Bis zum Jahr 2006 war etwas mehr als die Hälf-te von ihnen gestorben, etwa jede Fünfte ent-wickelte eine Demenz, 104 eine Alzheimerde-menz. Zu den erfragten psychosozialen Stres-soren gehörten etwa Erkrankugen von Part-ner und Kindern, Suchtprobleme in der Fami-lie, Scheidungen, Todesfälle und arbeitsbezo-gene Probleme. Die Demenzrate war umso höher, je mehr dieser Alltagsstressfaktoren die Frauen angegeben hatten. Pro Stressfaktor war die Demenzrate insgesamt um 16% und die Alzheimerrate um 21% erhöht.
BMJ Open 2013;3:e003142; doi:10.1136/bmj-open-2013-003142
Hochdruck und Diabetes
Rentner machen öfter mal Medikamenten-Urlaub
COPD
Bei Nichtrauchern harmloser als bei (Ex-)Rauchern
Sexuelle Übergri�e
Chronische Schmerzen nach Vergewaltigung
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Wer aus dem Berufsleben ausscheidet, ver-abschiedet sich von vielen Zwängen – manchmal auch von der regelmäßigen Ein-nahme seiner Medikamente. Finnische Ärz-te haben die Rezepte von Patienten in den drei Jahren vor und den vier Jahren nach Antritt des Ruhestands unter die Lupe ge-nommen. Die Studienteilnehmer waren zu 70% Frauen, 3469 litten an Hypertonie, 412 an Diabetes vom Typ 2. Am stärksten war der E�ekt bei zuckerkranken Männern. Vor der Pensionierung wurde die Therapieadhä-
renz bei 2,3%, danach bei 5,2% von ihnen als schlecht bewertet. Von einer schlechten Adhärenz ging man aus, wenn die Verord-nungen weniger als 40% aller Tage abdeck-ten. Bei Männern mit hohem Blutdruck er-höhte sich dieser Anteil von 5,6% auf 7,2%. Von den Hypertonikerinnen traf dies auf 6,1% vor und 7,5% nach dem Renteneintritt zu. Nur bei den Diabetikerinnen war keine signi�kante Zunahme mangelhafter Thera-pietreue festzustellen (3,8% vs. 4,2%). CMAJ 2013; DOI:10.1503/cmaj.122010
Nach einer Vergewaltigung haben die meis-ten Frauen mit lange anhaltenden Schmer-zen zu kämpfen, wie Wissenschaftler der University of North Carolina herausgefun-den haben. In ihre Studie hatten sie Frauen aufgenommen, die nach einer Vergewalti-gung medizinische Hilfe gesucht hatten. 69 von ihnen ließen sich eine Woche, sechs Wochen und drei Monate nach dem gewalt-samen Übergri� befragen. 58% der Frauen berichteten nach sechs Wochen und 60% nach drei Monaten über neu aufgetretene oder verstärkte Schmerzen. Dabei handelte
es sich in rund 80% der Fälle um Körperstel-len, die bei der Vergewaltigung unverletzt geblieben waren. Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen wurden am häu�gsten ge-nannt; rund jede dritte Frau mit Schmerzen berichtete darüber. Die Autoren vermuten, dass physiologische Stressmechanismen ak-tiviert werden, welche die Schmerzemp-�ndlichkeit steigern – etwa über dauerhaft erhöhte Katecholamin- und Glukokortikoid-spiegel.
Eur J Pain 2013, online 10. September; doi: 10.1002/j.1532-2149.2013.00395.x
Wenn COPD-Patienten nie geraucht haben, wirkt sich das mildernd auf den Verlauf und die Prognose ihrer Erkrankung aus. In der Copenhagen General Population Study wurde bei 6623 Teilnehmern eine COPD dia gnostiziert. 1476 dieser Patienten (22%), hatten niemals geraucht; 2696 Patienten (41%) waren ehemalige und 2451 (37%) ak-tive Raucher. Die meisten Nieraucher hatten nur eine leichte COPD mit einer Einsekun-
denkapazität (FEV1) über 80% des zu erwar-tenden Wertes. Nur 3,5% hatten eine FEV1 < 50%, bei Exrauchern und Rauchern waren es 10% bzw. 11%. Letztere hatten entspre-chend wesentlich schlimmere Atemwegs-beschwerden. Zeichen einer systemischen Entzündung – erhöhte Werte von CRP, Fib-rinogen und Leukozyten – fanden sich nur bei ehemaligen und aktuellen Rauchern. Lancet Respir med 2013; 1: 543–550
MMW-Fortschr. Med. 2013; 155 (18) 1
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Dr. med. Dirk EineckeChefredakteurdirk.einecke@ springer.com