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Erich Kästner/Marc Schubring: Emil und die Detektive Familienmusical von Marc Schubring nach Erich Kästner Libretto: Wolfgang Adenberg Empfohlen ab 6 Jahren, UA: Stella, Berlin, 2001 Besetzung: 3 D - 4 H - 15 Kinder; Combo: Sax./Klar., Trp., Pos., Perc., Klav. Kapellenfassung: Sopr.-Sax/Klar., Alt- Sax., Klar., Trp. 1+2, Pos., Klav., Perc., Vl., Kb. (alt. Tuba), Orchestermaterial, Klavierauszug und Halbplayback erhältlich Zum ersten Mal darf Emil allein nach Berlin fahren. Seine Großmutter und die Kusine Pony Hütchen erwarten ihn am Bahnhof Friedrichstraße. Aber Emil kommt nicht. Während die Großmutter und Pony Hütchen noch überlegen, was sie tun sollen, hat Emil sich schon in eine aufregende Verfolgungsjagd gestürzt. Quer durch die große fremde Stadt, immer hinter dem Dieb her, der ihm im Zug sein ganzes Geld gestohlen hat. Zum Glück bekommt Emil bald Unterstützung von Gustav mit der Hupe und seinen Jungs. Der Komponist Marc Schubring und der Texter Wolfgang Adenberg haben aus Kästners Klassiker ein Musical für die ganze Familie geschaffen, das voller Abenteuer und Spannung steckt und mit seinen gefühl- und temperamentvollen Songs das Berlin der 1920er-Jahre wieder aufleben lässt. „Parole Emil!“ singt man noch sehr lange nach dem Theaterbesuch leise vor sich hin! „Adenbergs Dramatisierung der Romanvorlage orientiert sich in Prägnanz und Humor an der Prosa und Lyrik Kästners und entwickelt diese weiter. (...) Schubrings Musik knüpft mit Witz, Schmiss und Gassenhauercharakter an den typischen Klang der inzwischen legendären „Goldenen Zwanziger“ an. Elemente aus der Blütezeit des deutschen Musiktheaters fließen ins zeitgenössische Konzeptmusical ein.“ (Berliner Zeitung ) Alle Rechte beim Verlag für Kindertheater, Max-Brauer-Allee 34, 22765 Hamburg, www.kindertheater.de Tel: 0049 (0)40 607909-916 / E-Mail: [email protected]

Erich Kästner/Marc Schubring: Emil und die Detektive · ) (2 Prolog:) Emil Tischbein spielt mit seinen Freunden einen Streich, der von Wachtmeister Jeschke entdeckt wird, aber die

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Page 1: Erich Kästner/Marc Schubring: Emil und die Detektive · ) (2 Prolog:) Emil Tischbein spielt mit seinen Freunden einen Streich, der von Wachtmeister Jeschke entdeckt wird, aber die

Erich Kästner/Marc Schubring: Emil und die Detektive Familienmusical von Marc Schubring nach Erich Kästner Libretto: Wolfgang Adenberg Empfohlen ab 6 Jahren, UA: Stella, Berlin, 2001

Besetzung: 3 D - 4 H - 15 Kinder; Combo: Sax./Klar., Trp., Pos., Perc., Klav. Kapellenfassung: Sopr.-Sax/Klar., Alt-Sax., Klar., Trp. 1+2, Pos., Klav., Perc., Vl., Kb. (alt. Tuba), Orchestermaterial, Klavierauszug und Halbplayback erhältlich Zum ersten Mal darf Emil allein nach Berlin fahren. Seine Großmutter und die Kusine Pony Hütchen erwarten ihn am Bahnhof Friedrichstraße. Aber Emil kommt nicht. Während die Großmutter und Pony Hütchen noch überlegen, was sie tun sollen, hat Emil sich schon in eine aufregende Verfolgungsjagd gestürzt. Quer durch die große fremde Stadt, immer hinter dem Dieb her, der ihm im Zug sein ganzes Geld gestohlen hat. Zum Glück bekommt Emil bald Unterstützung von Gustav mit der Hupe und seinen Jungs.

Der Komponist Marc Schubring und der Texter Wolfgang Adenberg haben aus Kästners Klassiker ein Musical für die ganze Familie geschaffen, das voller Abenteuer und Spannung steckt und mit seinen gefühl- und temperamentvollen Songs das Berlin der 1920er-Jahre wieder aufleben lässt. „Parole Emil!“ singt man noch sehr lange nach dem Theaterbesuch leise vor sich hin!

„Adenbergs Dramatisierung der Romanvorlage orientiert sich in Prägnanz und Humor an der Prosa und Lyrik Kästners und entwickelt diese weiter. (...) Schubrings Musik knüpft mit Witz, Schmiss und Gassenhauercharakter an den typischen Klang der inzwischen legendären „Goldenen Zwanziger“ an. Elemente aus der Blütezeit des deutschen Musiktheaters fließen ins zeitgenössische Konzeptmusical ein.“ (Berliner Zeitung )

Alle Rechte beim Verlag für Kindertheater, Max-Brauer-Allee 34, 22765 Hamburg, www.kindertheater.de Tel: 0049 (0)40 607909-916 / E-Mail: [email protected]

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Ausführliche Stückinformation INHALT [26 Musiknummern] (1 Ouvertüre.) (2 Prolog:) Emil Tischbein spielt mit seinen Freunden einen Streich, der von Wachtmeister Jeschke entdeckt wird, aber die Jungs können entkommen. Emil hat eigentlich keine Zeit für Streiche, denn er muss seine Reise zur Großmutter nach Berlin vorbereiten. Der Erzähler führt in die folgende Geschichte ein (3 Die Sache mit Emil ). Emils Mutter bringt ihren Sohn zur Bahn und vertraut ihm 140 Mark an, die er der Großmutter mitbringen soll (4 Am Zug). Damit er das Geld nicht verliert, steckt er es sich mit einer Nadel im Jackett fest (5 Haben wir nichts zum Feststecken?). Frau Tischbein hat eine böse Vorahnung und hofft auf die gesunde Wiederkehr Emils (6 Große Stadt). Die Zugfahrt beginnt turbulent. Emils Mitreisende schwärmen ihm von Berlin vor (7 Na, junger Mann, wie wär’s? / 8 Berlin). Einige Fahrgäste steigen bereits vor Berlin aus, nur der finstere Herr Grundeis bleibt in Emils Abteil. Obwohl Emil verzweifelt versucht, wach zu bleiben, kann er die Augen nicht mehr offen halten (9 Emil schläft ein). Und als Emil wieder aufwacht, ist Grundeis verschwunden und mit ihm Emils Geld. (10 Das Geld ist weg). Als der Zug gerade im Bahnhof Zoo in Berlin ankommt, entdeckt Emil in der Menge plötzlich den Dieb. Ohne zu zögern schnappt er seinen Koffer und nimmt die Verfolgung auf. Er folgt Grundeis quer durch Berlin während die Großmutter und die Cousine Ponny Hütchen vergeblich am Bahnhof warten. (11 Die Verfolgung / Die Sache jefällt mir nich). Emil wird von einem miesepetrigen Straßenbahnschaffner festgehalten, weil er kein Fahrgeld hat. Zum Glück bezahlt ein freundlicher Herr für ihn und Emil kann die Verfolgung wieder aufnehmen. Als Grundeis in einem Café Pause macht, versteckt sich Emil in der Nähe. Dabei wird er von Gustav mit der Hupe beobachtet, der das Benehmen des fremden Jungen seltsam findet und ihn zur Rede stellt. Nachdem Emil ihm die Situation erklärt hat, ist es für Gustav Ehrensache, dass er Emil bei der Räuberjagd zur Seite steht. Mit seiner Hupe ruft er zur Unterstützung alle Kinder der Gegend zusammen. (12 Detektive jesucht!). Eines der Kinder, genannt Professor, übernimmt die generalstabsmäßige Organisation der Verfolgung. Der kleine Dienstag wird nach Hause geschickt, um die Telefonzentrale zu besetzen. Fünf Jungen verfolgen Grundeis, andere übernehmen den Bereitschaftsdienst. Das Wichtigste, eine Parole, ist auch schnell gefunden (13 Parole Emil). Grundeis steigt im Hotel Kreid ab. Der Junge Mittendrey unterrichtet die „Telefonzentrale“ von der Jagd (14 Telefonszene). Während Grundeis im Bad ist, versuchen die Jungen, in seinem Zimmer das gestohlene Geld wieder zu finden. Dort werden sie von Grundeis entdeckt, können ihm aber entkommen (15 Ich hasse Kinder). Die Kinder beschließen, im Hinterhof des Hotels zu übernachten und Grundeis am nächsten Morgen zu stellen. Emil verirrt sich unterdessen in der Stadt (16 Wo sind die Freunde?, 17 Große Stadt). Einsam unter einer Laterne kauernd, wird er von Gustav gefunden. Am nächsten Morgen wachen die Kinder in der Gewissheit auf, dass Grundeis ihnen heute in die Falle gehen wird (18 Ein guter Morgen für ein Abenteuer). Als Grundeis aus dem Hotel tritt, sieht er sich Dutzenden von Kindern gegenüber, die ihn nicht mehr aus den Augen lassen. Er versucht sich in eine Bank zu retten, wo er die gestohlenen Scheine wechseln lassen will. Aber da erinnert sich Emil, dass er sich das Geld mit einer Nadel festgesteckt hat. Die Nadelstiche in den Scheinen sind der Beweis: Das Geld gehört dem Jungen! (19 Halt). Grundeis versucht zu fliehen, wird aber von den versammelten Kindern aufgehalten und zum Polizeirevier gebracht. (20 Haltet den Dieb). Auf dem Revier tischt Grundeis dem ermittelnden Kommissar eine Lügengeschichte nach der anderen auf (21 Lüge). Schließlich entpuppt sich Grundeis als gesuchter Bankräuber. Die Kinder sind auch für den Reporter der Presse die Helden des Tages. Schließlich erhalten sie tausend Mark Belohnung, weil sie den Bankräuber dingfest gemacht haben. Aber viel wichtiger als das Geld ist für Emil, dass er so viele gute Freunde gefunden hat (22 Die Sache mit Emil). Grundeis wird von Polizeiassistent Lurje herbeigezerrt (23 Finale). Dem Happyend steht nichts mehr im Wege (24 Applausmusik; 25 Parole Emil = Reprise, 26 Ausgangsmusik)

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Zielgruppe:

Zuschauer: geeignet ab 6 Jahren Solisten: ab 10 Jahren (Kinder und Erwachsene – auch ältere

Jugendliche)

Ensemble (Chor): ab 9 Jahren

Aufführungshinweise: Aufführungsdauer: 90 Min.

Schwierigkeitsgrad: mittel – schwer (Musik!)

Besetzung:

instrumental: Kapellenfassung1: Qfl, 2 Klar (auch Bass-Klar.), 3 Sax (A/T/Bar), Violine, Kontrabass, Gitarre, Banjo,

2 Trp, Pos, Tuba, Keyboard, Drums, Percussion Eine zweite Fassung für Combo-Besetzung (6 Musiker – für Schulen

und Amateure geeignet) ist erhältlich

vokal: min. 15 Solisten, davon min. 7 „Erwachsene“ (Nach Verlagsangabe: 3D-4H).

Chor: vorwiegend einstimmig, gelegentlich mehrstimmig Passagen Mehrstimmigkeit in Musical-Manier

Ensembles: Kinderbande (bis zu hundert denkbar)

Sprechrollen: Wie Vokalsolisten und zahlreiche Kinder der Kinderbande Die geringe Anzahl der „erwachsenen Spieler“ ist nur (wie im professionellen Theater üblich) mit Doppelbesetzungen zu realisieren. Bei Schulaufführungen könnten die Personen individuell besetzt werden.

Einlagen: Tanz obligatorisch. Choreographien der Songs notwendig wie für das

Genre üblich

Bühne/technische Ausstattung: Aufwändig. Mehrere Spielorte. Beschallung, Bühnenbild, Requisite und Kostümbild im Stil der 20er Jahre vorteilhaft.

Bemerkungen: Ein wunderbares, aber höchst anspruchsvolles „Kindermusical“. Die Musik stellt an das Orchester professionelle Ansprüche und kann nur von sehr geübten Schülern/Jugendlichen realisiert werden. Andererseits sind der Stoff und die Dramaturgie für Kinder und Jugendliche hervorragend geeignet. Das Stück hat viel Schwung und große Dichte. Sängerisch sind die Partien von Kindern und Jugendlichen zu bewältigen. Besonders Jungen können hier auf ihre Kosten kommen. Die Charaktere sind prägnant herausgearbeitet. Die in der Originalproduktion mitspielenden Erwachsenen können durchaus von älteren Jugendlichen dargestellt werden. Große Kindergruppen können hier mitwirken, wenngleich die spielerischen Hauptrollen der Geschichte wegen im Vordergrund stehen müssen. Die Musik lässt die 20er Jahre lebendig werden. Marc Schubring und Hanno Beckers verstehen es, den typischen Sound dieser Zeit wieder hervorzuzaubern, ohne dabei die eigene Handschrift zu verleugnen. Schon von der Musik her ein packendes und empfehlenswertes Stück, dem man auch auf den Profibühnen weitere Verbreitung

1 Der Verlag gibt für die Kapellenfassung an: 10 Instrumente. Wie bei Musicals üblich, werden hierbei die Reeds zusammengefasst. Wenn also ein Spieler in der Lage ist Flöte, Klarinette und Altsaxophon zu spielen, so kommt man bei Reeds 1 mit einem Spieler aus. Reeds 2 sollte Klarinette, Bass-Klarinette, Tenor- und Baritonsaxophon beherrschen, der Kontrabassist spielte in der Originalfassung auch Tuba. Sind diese Voraussetzungen gegeben, so kommt man tatsächlich mit 10 Instrumentalisten aus. Andernfalls werden weitere Spieler benötigt (17 Instrumente)

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wünscht. Und vielleicht wäre gerade dieses Stück auch ein ideales Werk, um Kooperationen von professionellen Theatern mit Kindergruppen (Schulen, Musikschulen, Chören…) zu wagen. Ein grandioser Erfolg scheint vorprogrammiert. Allerdings sollten einige Spieler(-innen) ordentlich „berlinern“ können (die Originalaufnahme gibt Anregungen dazu).

Bibliographische Angaben: Schubring, Marc: Emil und die Detektive. Erich Kästner. Das Musical. Text von Wolfgang Adenberg. Verlag für Kindertheater Weitendorf GmbH. Hamburg. 2001.

Aufführungsmaterial, Rechte: Verlag für Kindertheater Weitendorf GmbH Max-Brauer-Allee 34 D-22765 Hamburg Fon: 040 / 607 909-916 E-Mail: [email protected] Internet: www.kindertheater.de

Erhältliche Materialien zu "Emil und die Detektive” : Demo-CD (Originalfassung) Textbücher (zweiaktige und gekürzte einaktige Fassung erhältlich) Playback Notenmaterial [Klavierauszug, Kapellen- und Combofassung (6 Instrumente)]

Uraufführung: Das Musical “Emil und die Detektive“ wurde am 12.11.2001 in Berlin uraufgeführt.

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Auszug aus dem Libretto

Nr. 1: Ouvertüre

- Prolog -

Nr. 2: Prolog

Zum Klang der Musik spielt sich pantomimisch das folgende unerhörte Geschehen ab (Details im

Klavierauszug):

Die Bühne ist dunkel. Plötzlich erhellt ein Spot das Gesicht eines ehrwürdigen Denkmals, das in der

Bühnenmitte steht. Es ist die Statue des Großherzogs Karl, und sie strahlt marmorne Würde und

Erhabenheit aus.

Dann sehen wir, wie Emil Tischbein vorsichtig von links an das Denkmal heranschleicht. Er trägt

einen Pinsel. Gleichzeitig nähern sich zwei andere Jungen, Fritz und Otto von rechts. Fritz trägt

einen alten Hut in der Hand, Otto einen Farbtopf.

Die gesamte Bühne ist jetzt in Dämmerlicht getaucht.

Die Kinder treffen sich vor dem Denkmal und sehen hinauf. Fritz zeigt auf Emil und bedeutet ihm,

dass er die von ihnen geplante Tat ausführen soll. Emil ist aber nicht ganz wohl bei der Sache. Er

schüttelt den Kopf, winkt ab und zeigt auf Otto. Auch dieser schüttelt den Kopf, winkt ab und zeigt

auf Fritz. So kommen sie nicht weiter. Emil stemmt die Hände in die Hüften und überlegt. Mit einer

Handbewegung erläutert er dann, auf welchem Weg sie eine Entscheidung treffen wollen: Es wird

geknobelt.

Fritz knobelt mit Otto. Otto verliert.

Otto knobelt mit Emil. Emil verliert.

Emil knobelt mit Fritz. Emil verliert.

Emil zuckt die Schultern. Er nimmt Hut, Farbtopf und Pinsel und klettert auf das Denkmal, wobei

ihm Fritz mit der Räuberleiter Hilfestellung gibt und Otto Schmiere steht.

Emil setzt dem Denkmal den Hut auf. Dann malt er ihm einen großen roten Schnurrbart an. Er will

wieder hinuntersteigen, auf halbem Weg hält er jedoch, übermütig geworden, inne, steigt wieder

hoch und malt auch noch die Nase rot an.

In diesem Moment pfeift Otto durchdringend. Den Kindern fährt ein eisiger Schreck in die Glieder,

als der Wachtmeister Jeschke erscheint, um nach dem Rechten zu sehen. Die Kinder sausen wie der

Blitz davon, als der Wachtmeister das beschmierte Denkmal entdeckt. Er steigt empört hinauf,

nimmt ihm den Hut ab, blickt wild um sich und rennt ab, auf seiner Trillerpfeife blasend.

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- Erster Akt -

Erste Szene: Der Erzähler tritt auf.

Nr. 3: Die Sache mit Emil

ERZÄHLER: Vor gar nicht allzu langer Zeit,

An einem Ort, nicht allzu weit

Geschah

Die Sache mit Emil.

Ein Fall von großer Dimension,

‘ne regelrechte Sensation,

Das war

Die Sache mit Emil.

Es ging dabei um ein Verbrechen,

Von dem die Leute auch noch heute sprechen.

Ein Dieb, verschlagen und gemein,

Griff dreist in Emils Leben ein,

Und der stand erstmal ganz alleine da.

Am Anfang völlig hoffnungslos

Und wie ein böser Alptraum bloß,

So schien

Die Sache für Emil.

Er wusste weder aus noch ein,

Das Ganze war beinahe sein

Ruin,

So dachte sich Emil.

Aber das Blatt ließ sich noch wenden.

Er musste nicht mit leeren Händen

Enden.

Weil er ‘ne Menge Freunde fand,

Mit Mut, Charakter und Verstand,

In einer großen Stadt, genannt

Berlin.

Das heißt... angefangen hat die Sache eigentlich ganz woanders, nämlich in

Neustadt - einem kleinen Örtchen, von dem sicher nur die Wenigsten von

euch jemals gehört haben. Denn in Neustadt gibt es keine berühmten

Gebäude, keine großen Museen und nicht einmal irgendwelche

sehenswerten Denkmäler.

Um ehrlich zu sein, gibt es hier genau ein Denkmal. Das vom Großherzog

Karl nämlich. Und das wurde heute nacht auch noch von einem

unbekannten Übeltäter mit roter Farbe angemalt.

Jedenfalls - hier in Neustadt wohnt der Held unserer Geschichte...

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(Man sieht Emil und seine Mutter in ihrer Wohnung. Frau Tischbein bereitet

gerade eine Kundin zum Haarewaschen vor, während Emil seinen Koffer packt. Er

hängt gerade einen Anzug in den Schrank zurück. Frau Tischbein sieht das, stemmt

die Hände in die Hüften und ruft mit spielerischer Strenge:)

MUTTER: Emil Tischbein!

ERZÄHLER: ...mit seiner Mutter.

MUTTER: Emil Tischbein, glaubst du, ich merk‘ das nicht? Hol den Anzug schön

wieder raus. Den trägst du auf der Fahrt nach Berlin.

(Emil holt den Anzug resigniert wieder heraus.)

EMIL: Kannst du mir nicht sagen, wer die guten Anzüge erfunden hat, Mama?

MUTTER: Keine Ahnung. Wieso?

EMIL: Gib mir die Adresse, und ich erschieße den Kerl.

MUTTER: Das hat bestimmt schon längst ein anderer Junge getan.

(Zur Kundin) So, Frau Homburg, dann woll‘n wir mal, was?

(Sie beginnt der Kundin die Haare zu waschen.)

ERZÄHLER: Seit Emils Vater tot ist, hat seine Mutter es nicht leicht.

MUTTER: Das Wasser gut so, Frau Homburg?

KUNDIN: (leicht vorwurfsvoll) Ein bisschen kalt.

ERZÄHLER: Sie frisiert den lieben langen Tag die Leute aus der Nachbarschaft und

arbeitet unermüdlich, damit Emil und sie zu essen haben. Sie hat den Emil

sehr lieb und ist froh, dass sie arbeiten kann und Geld verdienen. Und weil

Emil weiß, was sie alles für ihn tut, hilft er seiner Mutter, wo er nur kann.

MUTTER: Emil, reichst du mir mal das Handtuch?

ERZÄHLER: Das bedeutet aber nicht, dass unser Emil immer ein patentierter Musterknabe ist.

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(Emil gibt seiner Mutter das Handtuch. Dabei fällt ihr Blick auf seine Hände. Sie

packt sie und sieht sie sich genauer an.)

MUTTER: Wo kommt denn die rote Farbe an deinen Händen her?

EMIL: Och... Tomatensaft?

(Er verdrückt sich schleunigst.

Man sieht Pony Hütchen und die Großmutter in Berlin. Pony Hütchen kommt

gerade zur Tür herein und trägt eine Einkaufstasche.)

PONY HÜTCHEN: So, Großmutter. Alles besorgt. Makkaroni, Schinken und Eier. Da wird Emil staunen, wenn wir ihm gleich zur Begrüßung sein Lieblingsessen vorsetzen.

ERZÄHLER: Wie ihr seht, werden auch anderswo schon Vorbereitungen getroffen.

GROSSMUTTER: (nimmt ihr die Einkaufstasche ab und packt sie aus.)

Danke, Pony Hütchen.

ERZÄHLER: Pony Hütchen ist bloß der Spitzname von Emils Kusine aus Berlin. Aber da

er ihr so viel besser gefällt als ihr wirklicher Name, wollen wir’s dabei

belassen. Sie und die Großmutter haben Emil schon lange nicht mehr

gesehen.

PONY: (stibitzt ein Stückchen Schinken)

Wahrscheinlich erkenne ich ihn schon gar nicht mehr.

GROSSMUTTER: Oh, ihr werdet euch schnell wieder anfreunden, du und der Emil.

PONY: Wenn es seinetwegen immer so leckere Sachen gibt, ganz bestimmt! (Sie

verschlingt noch ein Stück Schinken.)

GROSSMUTTER: (haut ihr hinter die Ohren) Lässt du das jetzt liegen!

ERZÄHLER: Aber noch jemand anderes ist auf dem Weg nach Berlin. (Grundeis tritt auf. Er trägt einen schwarzen Anzug und auf dem Kopf eine

schwarze Melone.)

Es heißt zwar, man solle von jedem Menschen das beste annehmen, ehe

nicht das Gegenteil bewiesen ist. Aber ich möchte doch herzlich bitten, in

dieser Beziehung etwas vorsichtig zu sein. Man darf es dem guten

Menschen nicht zu leicht machen. Sonst kann es plötzlich passieren, dass er

gar nicht mehr so gut ist. (Während dieser Worte schlendert Grundeis langsam über die Bühne. Er geht

zum Bühnenrand, fixiert scharf und böse das Publikum und geht dann ab.)

Und schließlich sind da noch...

(Gustavs Hupe ertönt. Man sieht Gustav, den Professor, den kleinen Dienstag und

andere Berliner Kinder.)

GUSTAV: Alle ma herjehört! Heute um vier Uhr jroßet Fußballspiel Trautenaustraße

jejen Nassauische Straße! Je mehr mitmachen, umso bessa!

DIENSTAG: Wir sind dabei!

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KINDER: Ja!

(Dienstag holt einen Fußball hervor und schießt ihn mit Wucht in die Kulissen. Ein

Klirren ertönt, und die Kinder laufen schnell ab.)

ERZÄHLER: ... Gustav mit der Hupe und seine Freunde aus Berlin. Noch spielen sie nur

Fußball und wissen nicht, was für ein Abenteuer auf sie wartet. Aber ohne

sie hätte die Sache mit Emil sicher ein ganz anderes Ende genommen. ENSEMBLE:

Sie gingen in die Offensive. Aaah!

So nahm der Fall dann seinen Lauf. Aaah!

Denn Emil und die Detektive, Emil und die Detektive

Die stürzten sich drauf Die stürzten sich drauf

Und klärten ihn auf. Und klärten ihn auf.

ALLE: Die Sache hatte Weltniveau,

Ein Sherlock Holmes reicht grade so

Heran

An unsern Freund Emil.

Er wurde über Nacht bekannt.

Beachtung im gesamten Land

Gewann

Die Sache mit Emil.

ENSEMBLE:

ERZÄHLER: Denn sie steckt voll mit all den Dingen, Aaah! Mmmh!

Die jeden Krimi zum Gelingen

Bringen:

ALLE: Hotels und Hupen, Gier und Geld

Ein Nadelstich, ein Dieb, ein Held,

Verfolgungsjagden und ein Zug,

ERZÄHLER: Doch vorgestellt ist nun genug,

ALLE: Und so fängt die Geschichte dann

Auch an!

(Man hört das Pfeifen eines Zuges. Der Erzähler setzt sich eine blaue

Schaffnermütze auf. Während der folgenden Szene hält er sich ständig in der Nähe

des Zuges auf, hilft den Leuten beim Einsteigen, kontrolliert Fahrkarten etc., steigt

schließlich selber in den Zug und fährt mit nach Berlin.)

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