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AZA 8152 Glattbrugg, Post CH AG Donnerstag, 16. November 2017 Nr. 46 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Stadt-Anzeiger Opfikon/Glattbrugg, Schaffhauserstrasse 76, 8152 Glattbrugg, Tel. 044 810 16 44, Fax 044 811 18 77 Amtliches Publikationsorgan von Opfikon, Glattbrugg, Oberhausen und Glattpark In diesen Tagen sind landauf, landab lange Lichterketten zu bewundern, die sich durch die Strassen schlängeln. Auch in Opfikon ist der Räbeliechtli-Umzug für viele ein Höhepunkt im dunklen Herbst. Seite 3 Wie lebe ich im Alter? Soll ich mich schon fürs Alters- oder Pflegeheim anmelden oder doch besser die Spitex engagieren und länger zu Hause bleiben? Diese Fragen beantworteten die Verantwortlichen der Stadt. Seite 7 Der Flughafen wurde 2001 privatisiert, der Kanton besitzt eine Minderheit der Aktien und eine Sperrminorität. Den- noch soll das Volk bei Pistenveränderungen mitreden kön- nen. Ein Spezialgesetz machts möglich. Seite 9 Altersversorgung Räbeliechtli Pistenveränderungen Es herrscht ein kleines Gedränge in der Kindertagesstätte «Bäretatze» im Glattpark. Genauer vor der Wand vis-à-vis der Garderobe. Dort drängt sich ein Dutzend Dreikäsehochs, um ihren Morgen zu planen: Soll ich jetzt in den Rollenspielraum oder will ich mich zuerst im Bewegungsraum aus- toben? Die Entscheidung, wo man jetzt sein Porträtfoto hinkleben soll, fällt nicht allen leicht. Aber am Schluss sind alle Fotos – beziehungs- weise Kinder – platziert und die Gruppen ausgeglichen gross. In drei Gruppen sind heute neue Gesichter auszumachen. Sie gehören Jonathan Battaglia, Joah Sommerhal- der und Edwin Boateng. Vom Alter her befinden sie sich irgendwo in der Mitte zwischen den Knirpsen, die um sie herumtollen, und deren Betreue- rinnen und Betreuern. Und sie wollen sehen, wie das so wäre, als «Fach- mann Betreuung Kinder» zu arbei- ten. Sie tun dies im Rahmen des Na- tionalen Zukunftstages (siehe Kas- ten). Er hat zum Ziel, dass Mädchen und Jungen auch Berufe kennen ler- nen, die (noch) nicht zum Rollenbild ihres Geschlechts gehören. Diesen grossen Schritt haben die drei Jungs gewagt – wenn auch nicht zufällig: «Ich arbeite gern mit kleinen Kin- dern», weiss Joah Sommerhalder aus Bremgarten AG schon mit grosser Bestimmtheit. Und da seine Gotte hier arbeitet, wusste er auch bald, wo er seinen Wunschberuf mal aus- probieren will: in der «Bäretatze». Viel Zeit hat der 12-Jährige aber nicht, weitere Fragen des Journalis- ten zu beantworten: Das Mädchen vor ihm will unbedingt, dass er des- sen Reiterhut anprobiert. Umgekehrt will es Joahs Baseballmütze aufset- zen – und macht das auch auf Anhieb richtig, mit dem Dächli nach hinten. Bälle werfen und Musik hören Ähnlich beschäftigt ist Jonathan Bat- taglia aus Dietlikon: Er hat sich die Gruppe hinter der orangefarbenen Tür ausgesucht: den Bewegungs- raum. Dieser verglaste Balkon ist ei- ne Art Mini-Turnhalle und lädt mit seinem Bällebad, den Kletterutensili- en, Sitzsäcken und den überdimensi- onierten Schaumstoff-Bauklötzen da- zu ein, sich auszutoben. Zuerst be- Einblick in eine «Frauensache» Am Zukunftstag versuchten sich drei Jungs in einem vermeintlichen Frauenberuf. Sie korrigieren – erfolgreich – ein überholtes Rollenbild. Roger Suter Jonathan Battaglia ist ein beliebter neuer Spielkamerad. Joah Sommerhalder richtet eine Puppenstube ein. Fotos: Roger Suter Fortsetzung auf Seite 3 Edwin Boateng hilft bei den Geh- versuchen. Der Nationale Zukunftstag steht unter dem Motto «Seitenwechsel für Mädchen und Jungs»: Er will ihr Spektrum möglicher Berufe erweitern und so auch Potenziale nutzen. Wer keine direkte Be- zugsperson hat, um irgendwo reinzuschnuppern, findet unter www.nationalerzukunftstag. ch weitere Möglichkeiten. Entstanden ist er aus dem «Nationalen Tochtertag», initiiert 2001 von der Schweizerischen Konferenz der Gleichstellungsbe- auftragten, bei dem Töchter ihre Väter zur Arbeit begleiteten. Zukunftstag Die Zürcher Jäger müssen sich derzeit gleich an mehreren Fronten für ihr Tun rechtfertigen. Der radikalste Vor- schlag kommt aus Tierschutzkreisen, die in einer kürzlich eingereichten In- itiative nichts weniger als ein Verbot der Jagd verlangt. Sie setzen auf die natürliche Regulierung des Wildbe- standes. Wenn nötig dürften, zum Wohle der Tiere, nur noch professio- nell ausgebildete Wildhüter in Zürcher Wäldern Tiere schiessen. Kosten würden massiv steigen Für Bruno Heinzelmann, ehemaliger Stadtpräsident von Kloten und Ob- mann des Jagdreviers Kloten Ost, schiessen die Initianten mit ihrer For- derung weit übers Ziel hinaus. Er er- innert daran, wie umfangreich die Ar- beit der Jäger sei. «Die Jagd ist dabei ein verschwindend kleiner Teil und ausgebildet sind auch wir mit einer Ausbildungszeit von drei Jahren pro- fessionell», betont er. So seien die Jä- ger vor allem für die Hege und Pflege des Waldes und der Tiere zuständig und in der Wahl ihrer Tätigkeit kei- neswegs frei. Heinzelmann: «Die Vor- gaben dafür machen nicht wir, son- dern ist vonseiten des Kantons ge- naustens geregelt.» Heinzelmann nennt einige Beispiele ihrer Tätigkeit: «Wir legen Ökowiesen an, oder su- chen im Frühling die Felder nach jun- gen Rehen ab, bevor die Bauern mit dem Mähen des Grases beginnen.» Die Jäger seien zudem Tag und Nacht erreichbar, würden bei Wildunfällen ausrücken und die dabei verletzten Tiere im Wald suchen. «Hierfür ist es sogar Pflicht, über einen ausgebilde- ten Spürhund zu verfügen.» Jährlich würden die Klotener Jäger zu rund 15 Unfälle mit Rehen aufgeboten. Ihre heute ehrenamtliche Arbeit, so schätzt Heinzelmann, würde den Zürcher Steuerzahler beim Einsatz von staatli- chen Wildhütern zusätzlich rund 25 Millionen Franken pro Jahr kosten. Der Jagdobmann ist zudem über- zeugt, dass der in der Initiative gefor- derte weitgehende Verzicht auf die Jagd das Gleichgewicht in der Natur zerstören würde. «Weil Raubtiere feh- len, würde der Tierbestand überpro- portional steigen, was mit Schäden im Forst, in der Landwirtschaft, aber auch in den Gärten verbunden wäre.» Zudem würden vermehrt Seuchen die Tiere und Menschen bedrohen. Gesetzesentwurf zu zentralistisch Der Kanton will mit der Revision des Jagdgesetzes zwar die Jagd beibehal- ten, schlägt aber eine Zentralisierung vor. Der Entwurf dazu ist seit Frühling in der Vernehmlassung. Er dürfte we- nig politische Überlebenschancen ha- ben. Jäger, Bauern, Förster und Ge- meinden lehnen ihn ab. Hauptgrund: Er sei zu zentralistisch. Treibjagd im Hardwald: Seite 5 Die Jäger im Visier Die Jagd ist im Umbruch. Während der Kanton das Jagdgesetz modernisieren will, wird in einer Initiative gar die Abschaffung der Privatjagd verlangt. Das Bild von der Arbeit der Opfiker Sozialbehörde und insbesondere ih- rer Vorsteherin Beatrix Jud ist um ein Mosaiksteinchen reicher: Der Re- gierungsratsentscheid betreffend An- waltskosten («Stadt-Anzeiger» vom 5. Oktober) wurde nicht angefochten und ist damit rechtskräftig. Gegenstand waren 10 000 Fran- ken, welche die Opfiker Sozialbehör- de ihrer Vorsteherin für Anwaltskos- ten zugesprochen hatte und wogegen der Opfiker Gemeinderat Aufsichts- beschwerde eingereicht hatte. Jud argumentierte, der Anwalt sei auch im Sinn der Behörde tätig gewesen; der zuständige Bezirksrat Bülach hat- te dies verneint. Der Regierungsrat hielt Ende September fest, dass we- der die Sozialbehörde noch der Be- zirksrat dies genau genug geprüft hätten, und wies den Entscheid zur Neuprüfung zurück. Die Kosten waren entstanden, weil eine parlamentarische Untersu- chungskommission seit zweieinhalb Jahren Juds Arbeit untersucht und sich die Stadträtin deswegen einen Anwalt genommen hatte. Noch hängig ist der Entscheid, ob die Strafanzeige des Gemeinderates gegen die inzwi- schen Parteilose Jud wegen ungetreu- er Geschäftsführung weiterverfolgt wird. Jud kämpft seit einem Hirn- schlag 2012 mit einer Sprachstörung. Jud hatte Anrecht auf Vergütung Der Beschluss des Zürcher Regierungsrats, wonach Beatrix Juds Anwaltskosten vergütet werden können, ist rechtskräftig. Roger Suter

Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Stadt-Anzeiger ...€¦ · AZA 8152 Glattbrugg, Post CH AG Donnerstag, 16. November 2017 Nr. 46 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag

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Page 1: Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Stadt-Anzeiger ...€¦ · AZA 8152 Glattbrugg, Post CH AG Donnerstag, 16. November 2017 Nr. 46 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag

AZA 8152 Glattbrugg, Post CH AG Donnerstag, 16. November 2017 Nr. 46

Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Stadt-Anzeiger Opfikon/Glattbrugg, Schaffhauserstrasse 76, 8152 Glattbrugg, Tel. 044 810 16 44, Fax 044 811 18 77

Amtliches Publikationsorgan von Opfikon, Glattbrugg, Oberhausen und Glattpark

In diesen Tagen sind landauf, landab lange Lichterketten zubewundern, die sich durch die Strassen schlängeln. Auch inOpfikon ist der Räbeliechtli-Umzug für viele ein Höhepunktim dunklen Herbst. Seite 3

Wie lebe ich im Alter? Soll ich mich schon fürs Alters- oderPflegeheim anmelden oder doch besser die Spitex engagierenund länger zu Hause bleiben? Diese Fragen beantwortetendie Verantwortlichen der Stadt. Seite 7

Der Flughafen wurde 2001 privatisiert, der Kanton besitzteine Minderheit der Aktien und eine Sperrminorität. Den-noch soll das Volk bei Pistenveränderungen mitreden kön-nen. Ein Spezialgesetz machts möglich. Seite 9

AltersversorgungRäbeliechtli Pistenveränderungen

Gla t t a l In st a lla t ionen AG

Elekt ro + Te lekommunika t ion

Europast ra sse 29, 8152 Gla t tb rugg

Te le fon : 044 828 80 00

E-Mail: in fo @gla t t a l-e lekt ro .ch

In te rne t : w w w.g la t t a l-e lekt ro .ch

«Weil Sie besser schla fen können»100 Gründe für eine erfolgreiche Zusammenarbeit Grund 82

GLAT TALGLAT TALELEKTROELEKTROTELEMAT IT ELEM AT IKK

Es herrscht ein kleines Gedränge inder Kindertagesstätte «Bäretatze» imGlattpark. Genauer vor der Wandvis-à-vis der Garderobe. Dort drängtsich ein Dutzend Dreikäsehochs, umihren Morgen zu planen: Soll ich jetztin den Rollenspielraum oder will ichmich zuerst im Bewegungsraum aus-toben? Die Entscheidung, wo manjetzt sein Porträtfoto hinkleben soll,fällt nicht allen leicht. Aber amSchluss sind alle Fotos – beziehungs-weise Kinder – platziert und dieGruppen ausgeglichen gross.

In drei Gruppen sind heute neueGesichter auszumachen. Sie gehörenJonathan Battaglia, Joah Sommerhal-der und Edwin Boateng. Vom Alterher befinden sie sich irgendwo in derMitte zwischen den Knirpsen, die umsie herumtollen, und deren Betreue-rinnen und Betreuern. Und sie wollensehen, wie das so wäre, als «Fach-mann Betreuung Kinder» zu arbei-ten.

Sie tun dies im Rahmen des Na-tionalen Zukunftstages (siehe Kas-ten). Er hat zum Ziel, dass Mädchenund Jungen auch Berufe kennen ler-nen, die (noch) nicht zum Rollenbildihres Geschlechts gehören. Diesengrossen Schritt haben die drei Jungsgewagt – wenn auch nicht zufällig:«Ich arbeite gern mit kleinen Kin-dern», weiss Joah Sommerhalder ausBremgarten AG schon mit grosserBestimmtheit. Und da seine Gottehier arbeitet, wusste er auch bald,

wo er seinen Wunschberuf mal aus-probieren will: in der «Bäretatze».Viel Zeit hat der 12-Jährige abernicht, weitere Fragen des Journalis-ten zu beantworten: Das Mädchenvor ihm will unbedingt, dass er des-sen Reiterhut anprobiert. Umgekehrtwill es Joahs Baseballmütze aufset-zen – und macht das auch auf Anhiebrichtig, mit dem Dächli nach hinten.

Bälle werfen und Musik hören

Ähnlich beschäftigt ist Jonathan Bat-taglia aus Dietlikon: Er hat sich dieGruppe hinter der orangefarbenenTür ausgesucht: den Bewegungs-raum. Dieser verglaste Balkon ist ei-ne Art Mini-Turnhalle und lädt mitseinem Bällebad, den Kletterutensili-en, Sitzsäcken und den überdimensi-onierten Schaumstoff-Bauklötzen da-zu ein, sich auszutoben. Zuerst be-

Einblick in eine «Frauensache»

Am Zukunftstag versuchten

sich drei Jungs in einem

vermeintlichen Frauenberuf.

Sie korrigieren – erfolgreich

– ein überholtes Rollenbild.

Roger Suter

Jonathan Battaglia ist ein beliebter neuer Spielkamerad.

Joah Sommerhalder richtet eine Puppenstube ein. Fotos: Roger Suter

Fortsetzung auf Seite 3Edwin Boateng hilft bei den Geh-versuchen.

Der Nationale Zukunftstag stehtunter dem Motto «Seitenwechselfür Mädchen und Jungs»: Er willihr Spektrum möglicher Berufeerweitern und so auch Potenzialenutzen. Wer keine direkte Be-zugsperson hat, um irgendworeinzuschnuppern, findet unterwww.nationalerzukunftstag. chweitere Möglichkeiten.

Entstanden ist er aus dem«Nationalen Tochtertag», initiiert2001 von der SchweizerischenKonferenz der Gleichstellungsbe-auftragten, bei dem Töchter ihreVäter zur Arbeit begleiteten.

Zukunftstag

Die Zürcher Jäger müssen sich derzeitgleich an mehreren Fronten für ihrTun rechtfertigen. Der radikalste Vor-schlag kommt aus Tierschutzkreisen,die in einer kürzlich eingereichten In-itiative nichts weniger als ein Verbotder Jagd verlangt. Sie setzen auf dienatürliche Regulierung des Wildbe-standes. Wenn nötig dürften, zumWohle der Tiere, nur noch professio-nell ausgebildete Wildhüter in ZürcherWäldern Tiere schiessen.

Kosten würden massiv steigen

Für Bruno Heinzelmann, ehemaligerStadtpräsident von Kloten und Ob-mann des Jagdreviers Kloten Ost,schiessen die Initianten mit ihrer For-derung weit übers Ziel hinaus. Er er-innert daran, wie umfangreich die Ar-beit der Jäger sei. «Die Jagd ist dabeiein verschwindend kleiner Teil undausgebildet sind auch wir mit einerAusbildungszeit von drei Jahren pro-fessionell», betont er. So seien die Jä-ger vor allem für die Hege und Pflegedes Waldes und der Tiere zuständigund in der Wahl ihrer Tätigkeit kei-neswegs frei. Heinzelmann: «Die Vor-gaben dafür machen nicht wir, son-dern ist vonseiten des Kantons ge-naustens geregelt.» Heinzelmann

nennt einige Beispiele ihrer Tätigkeit:«Wir legen Ökowiesen an, oder su-chen im Frühling die Felder nach jun-gen Rehen ab, bevor die Bauern mitdem Mähen des Grases beginnen.»Die Jäger seien zudem Tag und Nachterreichbar, würden bei Wildunfällenausrücken und die dabei verletztenTiere im Wald suchen. «Hierfür ist essogar Pflicht, über einen ausgebilde-ten Spürhund zu verfügen.» Jährlichwürden die Klotener Jäger zu rund 15Unfälle mit Rehen aufgeboten. Ihreheute ehrenamtliche Arbeit, so schätztHeinzelmann, würde den ZürcherSteuerzahler beim Einsatz von staatli-chen Wildhütern zusätzlich rund 25Millionen Franken pro Jahr kosten.

Der Jagdobmann ist zudem über-zeugt, dass der in der Initiative gefor-derte weitgehende Verzicht auf dieJagd das Gleichgewicht in der Naturzerstören würde. «Weil Raubtiere feh-len, würde der Tierbestand überpro-portional steigen, was mit Schäden imForst, in der Landwirtschaft, aberauch in den Gärten verbunden wäre.»Zudem würden vermehrt Seuchen dieTiere und Menschen bedrohen.

Gesetzesentwurf zu zentralistisch

Der Kanton will mit der Revision desJagdgesetzes zwar die Jagd beibehal-ten, schlägt aber eine Zentralisierungvor. Der Entwurf dazu ist seit Frühlingin der Vernehmlassung. Er dürfte we-nig politische Überlebenschancen ha-ben. Jäger, Bauern, Förster und Ge-meinden lehnen ihn ab. Hauptgrund:Er sei zu zentralistisch.

Treibjagd im Hardwald: Seite 5

Die Jäger im Visier

Die Jagd ist im Umbruch.

Während der Kanton das

Jagdgesetz modernisieren

will, wird in einer Initiative

gar die Abschaffung der

Privatjagd verlangt.

Das Bild von der Arbeit der OpfikerSozialbehörde und insbesondere ih-rer Vorsteherin Beatrix Jud ist umein Mosaiksteinchen reicher: Der Re-gierungsratsentscheid betreffend An-waltskosten («Stadt-Anzeiger» vom5. Oktober) wurde nicht angefochtenund ist damit rechtskräftig.

Gegenstand waren 10 000 Fran-ken, welche die Opfiker Sozialbehör-de ihrer Vorsteherin für Anwaltskos-ten zugesprochen hatte und wogegender Opfiker Gemeinderat Aufsichts-

beschwerde eingereicht hatte. Judargumentierte, der Anwalt sei auchim Sinn der Behörde tätig gewesen;der zuständige Bezirksrat Bülach hat-te dies verneint. Der Regierungsrathielt Ende September fest, dass we-der die Sozialbehörde noch der Be-zirksrat dies genau genug geprüfthätten, und wies den Entscheid zurNeuprüfung zurück.

Die Kosten waren entstanden, weileine parlamentarische Untersu-chungskommission seit zweieinhalbJahren Juds Arbeit untersucht undsich die Stadträtin deswegen einenAnwalt genommen hatte. Noch hängigist der Entscheid, ob die Strafanzeigedes Gemeinderates gegen die inzwi-schen Parteilose Jud wegen ungetreu-er Geschäftsführung weiterverfolgtwird. Jud kämpft seit einem Hirn-schlag 2012 mit einer Sprachstörung.

Jud hatte Anrecht auf Vergütung

Der Beschluss des Zürcher

Regierungsrats, wonach

Beatrix Juds Anwaltskosten

vergütet werden können,

ist rechtskräftig.

Roger Suter

Page 2: Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Stadt-Anzeiger ...€¦ · AZA 8152 Glattbrugg, Post CH AG Donnerstag, 16. November 2017 Nr. 46 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag

Nr. 46 16. November 2017 3A K T U E L L / F E L I C I TA S

Alle tragen ein Räbeliechtli

Die beiden 6-jährigen Mädchen Anela und Ananya ziehen ihren selbstdekorierten Leiterwagen.

Sevin, Julia und Nina trotzen dem nasskaltem Wetter und sind bester Laune. Fotos: Thierry Haecky

Aurelie Trachsel ist ganz stolz aufihre geschnitzte Räbe.

Adriana Arpino freut sich schonriesig auf den Umzug.

Kyrill ist bereits zum zweiten Malam Räbeliechtli-Umzug.

Obwohl Heather schon 8 ist, ist siezum ersten Mal mit dabei.

achten ihn die Kinder nicht, und Jo-nathan jongliert mit ein paar Bällen.Dann aber entdecken die Kinder denneuen Spielkameraden: Jetzt gibt esBall-Äpfel zum Essen (die Jonathanjeweils unbemerkt hinter seinem Rü-cken verschwinden lässt), dann wer-den Bälle nach ihm geworfen und amSchluss wird er ausgiebig auf seineEinsteckqualitäten getestet: Wehrt ersich, wenn ich mit dem Schaumstoff-Klotz auf ihn einschlage? «Dieser Be-ruf hat mich am meisten interes-siert», erzählt Jonathan zwischenden Hieben. Und so lange die Brilleheil bleibt, macht es beiden Spass.

Edwin Boateng aus Glattbrugg be-findet sich auf der ruhigeren anderenSeite der Fensterfront, im Musikzim-mer. Hier spielt er auf einem Elektro-piano ein Kinderlied; ein Mädchenhört fasziniert zu. «Ich möchte malmit Kindern arbeiten», sagt auch Ed-win. «Hier kann ich erste Erfahrungensammeln.» Dann hilft er einem ande-ren kleinen Mädchen eine Rampe raufund runter. Man hat den Eindruck, eswerde mit jedem Mal sicherer.

Wertvolle Durchmischung

Von den 20 Angestellten der Krippesind vier männlichen Geschlechts.«Wir haben von Anfang an Wert aufdie Durchmischung gelegt», so Co-Leiterin Susanne Flückiger. Die Krip-pe existiert seit 2009 und beschäftigtausschliesslich ausgebildete Fachleu-te für Kinderbetreuung oder Lernen-de, keine Praktikanten.

Die Ausbildung dauert drei Jahre,wie bei anderen Berufslehren ergän-zen sich Arbeit in einer Krippe undBerufsschule mit Fächern wie Ge-sundheit, Kommunikation und Spra-chen. «Mit manchen Eltern kommu-nizieren wir auf Englisch», erläutertFlückiger.

Ihre Kindertagesstätte macht zumersten Mal beim «Zukunftstag» mit.«Wir hatten auch schon Jugendlichebeim Schnuppern, und das bis zu ei-ner Woche.» Dennoch findet sie denZukunftstag sinnvoll: «Man erhält einGefühl dafür, ob der Beruf einem zu-sagt oder nicht.»

Einblick in die

«Frauensache»

Fortsetzung von Seite 1