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© Erwin Klein, Judith Wilneder, Christina Wolfgarten (GMF Aachen, 2014) 1 Erwin Klein / Judith Wilneder / Christina Wolfgarten Aachen 1 Hörverstehen im Spanischunterricht Los gitanos en la radio Die folgenden Ausführungen verfolgen das Ziel, Erkenntnisse der aktuellen Fremdsprachendidaktik und die methodischen Anforderungen des nordrhein- westfälischen Kernlehrplans sowie die derzeitigen inhaltlichen Vorgaben des Zentralabiturs gleichermaßen zu berücksichtigen und in einer Unterrichtsreihe umzusetzen. Deshalb wird nach einem Überblick über den aktuellen Forschungsstand und die ministeriellen Vorgaben die funktionale kommunikative Teilkompetenz des Hörverstehens mit der Thematik Anda-lucía en el siglo XXI: El pueblo gitano: cultura y situación social verknüpft. Und da bei der Verwendung von Radiosendungen des öffentlichen Rundfunks sehr häufig mit Podcasts gearbeitet wird, soll auch über die damit verbundenen technischen und rechtlichen Möglichkeiten und Grenzen gesprochen werden. 1.1 Die Bedeutung des Hörverstehens in der aktuellen Fachdidaktik „Wer ‚Kommunikation‘ sagt, meint zumeist Mündlichkeit und damit Hörverstehen.“ Mit diesem bündigen Satz eröffnet Franz-Joseph Meißner das Kapitel Hörverstehen in dem von ihm 2010 herausgegebenen lesenswerten Buch Spanisch kompetenzorientiert unterrichten. 1 Und sein Mitherausgeber, Bernd Tesch, bemerkt 2014 unter Verweis auf Christine Kallenbach in einem Aufsatz in der Zeitschrift Die Neueren Sprachen: Manche Lernende, die sich relativ zielsicher auf das vertraute Gleis ‚Lesen plus Schrei - benin der Fremdsprache einstellen konnten, werden nun auch vermehrt das Prüfungs- niveau Hören und Sprechen bewältigen müssen. Seit jeher vertreten nicht nur Schülerinnen und Schüler die Meinung, dass dies im Fremdsprachenunterricht häufig zu kurz komme […]“ 2 Es geht also offensichtlich darum, die mit der kommunikativen Wende der 1970er Jahre verbundene Hinwendung zum Lerner und seinen Lernzielen weiterzuentwickeln, 3 so wie dies auch der europäische Referenzrahmen für Sprachen getan hat, 4 der die unterschiedlichen sprachlichen Kompetenzen in sechs Niveau-Stufen von A 1 bis C 2 mit mehr oder minder eindeutigen Deskriptoren aufgeteilt hat. Diese lingualen 1 Meißner, Franz-Joseph / Tesch, Bernd (Hrsg.) (2010): Spanisch kompetenzorientiert unterrichten. Seelze: Kallmeyer in Verbindung mit Klett. Friedrich Verlag; Zitat S. 72. 2 Tesch, Bernd (2014): „Standards, Bildung, Abitur: Die fortgeführte Fremdsprache vor neuen Herausforderungen.“ In: Die Neueren Sprachen. 3 (2012). Braunschweig: Diesterweg; Zitat S. 24. Siehe auch: Kallenbach, Christine (1996): Subjektive Theorien: Was Schülerinnen und Schüler über Fremdsprachenlernen denken. Tübingen: Narr. 3 Vgl. für die folgenden Ausführungen auch Grünewald, Andreas / Küster, Lutz (Hrsg.) ( 2009): Fachdidaktik Spanisch. Tradition Innovation Praxis. Seelze: Kallmeyer in Verbindung mit Klett. Friedrich Verlag, S. 185ff. 4 Vgl.: Europarat (Hrsg.) (2001): Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen. Berlin und München: Langenscheidt.

Erwin Klein / Judith Wilneder / Christina Wolfgarten … · Fremdsprachendidaktik und die methodischen Anforderungen des nordrhein- ... wohingegen monologisches und dialogisches Sprechen

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© Erwin Klein, Judith Wilneder, Christina Wolfgarten (GMF Aachen, 2014)

1

Erwin Klein / Judith Wilneder / Christina Wolfgarten

Aachen

1 Hörverstehen im Spanischunterricht – Los gitanos en la radio

Die folgenden Ausführungen verfolgen das Ziel, Erkenntnisse der aktuellen

Fremdsprachendidaktik und die methodischen Anforderungen des nordrhein-

westfälischen Kernlehrplans sowie die derzeitigen inhaltlichen Vorgaben des

Zentralabiturs gleichermaßen zu berücksichtigen und in einer Unterrichtsreihe

umzusetzen. Deshalb wird nach einem Überblick über den aktuellen Forschungsstand

und die ministeriellen Vorgaben die funktionale kommunikative Teilkompetenz des

Hörverstehens mit der Thematik Anda-lucía en el siglo XXI: El pueblo gitano: cultura y

situación social verknüpft. Und da bei der Verwendung von Radiosendungen des

öffentlichen Rundfunks sehr häufig mit Podcasts gearbeitet wird, soll auch über die

damit verbundenen technischen und rechtlichen Möglichkeiten und Grenzen

gesprochen werden.

1.1 Die Bedeutung des Hörverstehens in der aktuellen Fachdidaktik

„Wer ‚Kommunikation‘ sagt, meint zumeist Mündlichkeit und damit Hörverstehen.“ Mit

diesem bündigen Satz eröffnet Franz-Joseph Meißner das Kapitel Hörverstehen in dem

von ihm 2010 herausgegebenen lesenswerten Buch Spanisch kompetenzorientiert

unterrichten.1 Und sein Mitherausgeber, Bernd Tesch, bemerkt 2014 unter Verweis auf

Christine Kallenbach in einem Aufsatz in der Zeitschrift Die Neueren Sprachen:

„Manche Lernende, die sich relativ zielsicher auf das vertraute Gleis ‚Lesen plus Schrei- ben‘

in der Fremdsprache einstellen konnten, werden nun auch vermehrt das Prüfungs- niveau

Hören und Sprechen bewältigen müssen. Seit jeher vertreten nicht nur Schülerinnen und

Schüler die Meinung, dass dies im Fremdsprachenunterricht häufig zu kurz komme […]“2

Es geht also offensichtlich darum, die mit der kommunikativen Wende der 1970er Jahre

verbundene Hinwendung zum Lerner und seinen Lernzielen weiterzuentwickeln,3 so

wie dies auch der europäische Referenzrahmen für Sprachen getan hat,4 der die

unterschiedlichen sprachlichen Kompetenzen in sechs Niveau-Stufen von A 1 bis C 2 mit

mehr oder minder eindeutigen Deskriptoren aufgeteilt hat. Diese lingualen

1 Meißner, Franz-Joseph / Tesch, Bernd (Hrsg.) (2010): Spanisch kompetenzorientiert unterrichten. Seelze: Kallmeyer in Verbindung mit Klett. Friedrich Verlag; Zitat S. 72. 2 Tesch, Bernd (2014): „Standards, Bildung, Abitur: Die fortgeführte Fremdsprache vor neuen Herausforderungen.“ In: Die Neueren Sprachen. 3 (2012). Braunschweig: Diesterweg; Zitat S. 24. Siehe auch: Kallenbach, Christine (1996): Subjektive Theorien: Was Schülerinnen und Schüler über Fremdsprachenlernen denken. Tübingen: Narr. 3 Vgl. für die folgenden Ausführungen auch Grünewald, Andreas / Küster, Lutz (Hrsg.) ( 2009): Fachdidaktik Spanisch. Tradition – Innovation – Praxis. Seelze: Kallmeyer in Verbindung mit Klett. Friedrich Verlag, S. 185ff. 4 Vgl.: Europarat (Hrsg.) (2001): Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen. Berlin und München: Langenscheidt.

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Kompetenzen, die die Lexik, Phonologie, Grammatik und Semantik umfassen, werden

ergänzt durch soziolinguistische und pragmatische sowie durch Diskurs- und

funktionale Kompetenzen.5 Was nun das Hörverstehen anbelangt, so ist festzuhalten,

dass es neben dem Leseverstehen zu den eher rezeptiven Fertigkeiten zählt,

wohingegen monologisches und dialogisches Sprechen sowie Schreiben produktiv sind.

Die fünfte Fertigkeit, das Sprachmitteln, verbindet beide Bereiche.

Im seit dem Schuljahr 2014/15 in Nordrhein-Westfalen verbindlichen Kernlehrplan für

die gymnasiale Oberstufe werden fünf Kompetenzbereiche ausgewiesen und weiter

entfaltet:

die funktionale kommunikative Kompetenz,

die interkulturelle kommunikative Kompetenz,

die Text- und Medienkompetenz,

die Sprachlernkompetenz sowie

die Sprachbewusstheit.6

Das Hörverstehen gehört dabei dem ersteren Bereich an, wenn auch zu bedenken

gegeben wird:

„Kompetenzen werden im Fremdsprachenunterricht nicht einzeln und isoliert erworben,

sondern in wechselnden und thematisch-inhaltlich miteinander verknüpften komplexen

Kontexten. In anspruchsvollen anwendungsbezogenen Lernarrangements, die sich auf die

vielfältigen Lebensbereiche und Kontexte des Faches beziehen, erweitern und vertiefen die

Schülerinnen und Schüler ihre interkulturelle Handlungskompetenz.“7

Und wie wird Hörverstehen eigentlich definiert? – Dazu bemerkt Meißner:

Hörverstehen gilt in psycholinguistischer Sicht als ein Prozess, in dem einlaufende verbal-

lautliche Daten mit einer sinngebenden Aktivität verbunden werden.8

Das Verstehen geschieht, indem das Gehörte in Bruchteilen von Sekunden in zwei sich

ergänzenden Prozessen verarbeitet wird, und zwar in sogenannten bottom up- und top

down-Aktivitäten. Zunächst werden die akustischen Sprachzeichen identifiziert, und

zwar mithilfe eines blitzschnell vor sich gehenden Abgleichs mit dem mentalen Lexikon,

bei dem das Morphem eine wichtige Rolle spielt, weil es eine Diskrimination in Gang

setzt, die zu einer semantischen Identifikation führt und anschließend phonetisch-

phonologische, syntaktische und grammatikalische Schemata abruft und dadurch

letztlich Sinn konstruiert. Dieser top down-Prozess wird als data-driven oder auch

aszendierend charakterisiert, da er sich von der Erkennung von Phonemen über

Morpheme, Lexeme, Kollokationen bis zur Bildung größerer Sinneinheiten steigert.

5 Vgl. Meißner /Tesch, op. cit., S. 17/18. 6 Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2013): Kernlehrplan für die Sekundarstufe II. Gymnasium / Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen. Spanisch. Heft 4707, S. 14. 7 Op. cit., S. 15 8 Meißner, Franz-Joseph (2006): „Linguistische und didaktische Überlegungen zur Entwicklung von Kompetenzaufgaben im Lernbereich Mündlichkeit (Schwerpunkt Hörverstehen).“ In: französisch heute 37. Seelze: Kallmeyer, S. 240-282. Die nachfolgenden Erläuterungen basieren auf Meißner / Tesch, op. cit., S. 74ff.

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Ergänzt wird er durch den so genannten top down-Prozess, der seinerseits concept-

driven und deszendierend ist. Sind z.B. Thema, Kontext und Redeabsicht erkannt, so

wird der Hörvorgang dadurch mit gesteuert, ein Vorgang, der dem Leserverstehen

vergleichbar ist und den sich die Lesedidaktik schon seit langem methodisch durch

lektürevorbereitende Aktivitäten zunutze macht. So nimmt es natürlich nicht wunder,

dass auch die Didaktik des Hörverstehens eine Vielzahl von tareas pre-audición

vorschlägt,9 um den top down-Prozess in Gang zu setzen und dadurch das Hörverstehen

zu erleichtern. Inwiefern diese unterrichtsmethodisch selbstverständlich legitime

Herangehensweise den Hörvorgang in authentischen Situationen vorbereitet, dies steht

auf einem anderen Blatt. Andererseits ist nicht zu leugnen, dass ich einen Kellner beim

Bestellen und Bezahlen in einem Madrider Hotelrestaurant aufgrund meines situativen

und pragmatischen Weltwissens gewiss leichter verstehe als etwa einen argentinischen

Imker, der mir an der Theke der Bar eben dieses Hotels später unvermittelt etwas über

das Bienensterben in der Pampa erzählt. Und dies wahrscheinlich sowohl wegen seines

mir möglicherweise nicht sonderlich geläufigen Akzents als auch wegen der mir völlig

unvertrauten Thematik.10

Wie Meißner in Anlehnung an de Bot ausführt, verläuft der aszendierende

Verarbeitungsprozess in folgenden vier Etappen:

Aktivierung der Höraufmerksamkeit und Übernahme einer Hörerrolle;

Segmentation der cadena hablada;

phonologische Identifikation der einzelnen Morpheme, Lexeme und

syntaktischen Strukturen;

Konstruktion des Gesamtsinns der identifizierten formalen Einheiten im

Verein mit Plausibilitätsproben.11

Der deszendierende Verarbeitungsprozess lässt sich verständlicherweise nicht so klar

und eindeutig gliedern, da er weniger schematisch und zudem wesentlich individueller

abläuft. Dies ist gleichwohl nicht weiter verwunderlich, geht es bei ihm doch im

Wesentlichen um den Abgleich mit dem Weltwissen, und zwar sowohl auf sprachlich-

formaler, textsortenspezifischer als auch auf inhaltlicher Ebene. Die einschlägige

Literatur weist in diesem Zusammenhang auf die Ergänzung der seit Saussures Zeiten in

Bezug auf das sprachliche Zeichen gängige Unterscheidung zwischen signifiant und

signifié hin, und zwar um die so genannte CCP, also die charge culturelle partagée.12

Kulturspezifisch bedeutet z.B. Karwoche in Deutschland nicht das gleiche wie semana

santa in Spanien, und da die jeweiligen Bedeutungen im Kollektivbewusstsein verankert

9 Vgl. z.B. Meißner / Tesch, op. cit., S. 82-84; Grünewald / Küster, op. cit., S. 189-191; Sommerfeld, Kathrin (Hrsg.) (2011): Spanisch Methodik. Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin: Cornelsen Skriptor, S. 58-60. 10 Das Bienensterben ist für Argentinien, den fünftwichtigsten Honigproduzenten der Welt, übrigens wirklich ein erhebliches Problem, das durch den exzessiven Anbau von Gensoja noch verstärkt wird. 11 Vgl. Meißner /Tesch, op. cit., S. 76/77. 12 Vgl. z.B.: Jamet, Marie-Christine (2007): À l’écoute du français. La compréhension orale dans le cadre de l’intercompréhension des langues romanes. Tübingen: Gunter Narr Verlag, S. 108. Siehe auch: Galisson, Robert (1991): De la langue à la culture par les mots. Paris: CLE international; hier besonders der vierte Teil: « Accéder à la culture partagée par l’entremise des mots à CCP », S. 109-151.

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sind, ist die CCP auch mehr als eine bloße Konnotation, die ja individuell geprägt ist. Da

dem so ist, ist es umso wichtiger, interkulturelle Unterschiede zu thematisieren, um die

Schülerinnen und Schüler für das Verständnis und die Teilhabe an der Zielkultur zu

rüsten.13

Wie man also mittels bottom up- und top down-Prozessen von der audición über die

percepción zur comprensión gelangt, das formulieren Grünewald / Tesch wie folgt:

Beide Prozesse laufen gleichzeitig ab und ergänzen sich in der Weise, dass die

Hörerwartungen den Diskriminierungs- und Identifizierungsprozess lenken, indem sie die

Auf- merksamkeit auf bestimmte Inhalte und Diskursverläufe fokussieren, und dass das

auditiv Erfasste auf der Grundlage des linguistischen und pragmatischen Wissens ergänzt

und komplettiert wird. Hörverstehen ist damit ein interaktiver Prozess, bei dem rezeptive

Dekodierungsphasen mit aktiven Phasen der Konstruierens von Bedeutung und des

Interpretierens des Gemeinten abwechseln.14

Was nun das Üben des Hörverstehens anbelangt, gilt es wie eigentlich immer, von

einfachen zu komplexen Aufgaben fortzuschreiten und nicht aus dem Auge zu verlieren,

auch dem signifiant, also dem Bezeichnenden oder, anders ausgedrückt, der lautlich-

materi- ellen Seite des sprachlichen Zeichens zu ihrem Recht zu verhelfen. Denn zumeist

zielen die gängigen Übungen sogleich auf die Inhaltsseite ab, was natürlich

nachvollziehbar ist, da wir Sprache gemeinhin als Transportmedium für Mitteilungen

jeglicher Art auffassen und uns zumindest in nicht-literarischen Kontexten eher selten

oder gar nicht um ihre lautliche Gestalt kümmern. Dies ist zumindest für die

Muttersprache so; die Fremdsprache klingt für uns anfänglich fremd, doch je mehr wir

uns mit ihr beschäftigen, in sie eintauchen, desto vertrauter wird sie uns auch klanglich.

Lernende hören – vornehmlich im Anfängerunterricht – die cadena hablada oftmals

ziemlich ratlos, und damit sie nicht hilflos werden und die Geduld und letztlich auch die

Motivation verlieren, müssen Übungsformate Verwendung finden, die diesem Umstand

Rechnung tragen.

Das klassische Nachsprechen, heute neudeutsch shadowing genannt, gilt als die

unmittelbarste Umsetzung des Gehörten, das nicht zwangsläufig auch verstanden

worden sein muss. Erfolgte das Nachsprechen früher oft im Chor, so plädiert die heutige

Fachdidaktik für das individuelle Nachsprechen, da nicht jeder das Gleiche hört. Gewiss,

das erinnert ein wenig an die Zeiten der Arbeit im Sprachlabor, aber das muss ja nicht

per se nicht schlecht oder antiquiert sein. Die Lernenden hören, um ihr Gedächtnis nicht

zu überfordern, etwa zehn Silben15 und sprechen sie nach; können sie sich auf etwas

Gehörtes keinen Reim machen, hören sie es erneut und schlagen das akustisch

Wahrgenommene, aber inhaltlich nicht Identifizierte im Wörterbuch nach. Dadurch wird

„die linguistische Kompetenz als die Fähigkeit des phonetischen Diskriminierens, des

lexikalischen und grammatikalischen Segmentierens und des Semantisierens des

13

Dass hierbei auch Schemata eine wichtige Rolle spielen, liegt auf der Hand und wird beispielsweise bei Aufgaben vor dem Hörverstehen nutzbar gemacht. 14

Grünewald /Tesch, op. cit., S. 189. 15 Vgl. Meißner / Tesch, op. cit., S. 80.

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Gehörten“ geschult.16 Dieses im Anfängerunterricht sicherlich sinnvolle Übungsformat

kann im Fortgeschrittenenunterricht ergänzt werden durch den Auftrag des

Heraushörens von dialektalen Varietäten, z. B. des Andalusischen wie es in unserem

konkreten Beispiel verwendet wird.

Im Sinne des Strategielernens ist es nach Steveker für das inhaltliche Verstehen

bedeutsam, dass die Schülerinnen und Schüler

„auf der Basis von Vor-/Weltwissen „voraushören“ bzw. intelligent raten“ lernen;

„Stolpersteine überhören“ lernen, „indem sie sich auf Verstandenes konzentrieren und es

zu Sinnzusammenhängen kombinieren";

die „Sinngebung durch akustische und visuelle Elemente“ berücksichtigen;

die „Kontexterschließung, Anwendung von Worterkennungstechniken“ trainieren und

die „Kenntnis von Wortbildungsmechanismen“ anwenden sowie

in Dialogen Floskeln der „Vergewisserung/Nachfrage/Bitte um Wiederholung“ kennen

und benutzen lernen.17

Dass dies beim z.B. Globalverstehen einen anderen Stellenwert hat als beim selektiven

Hören oder beim Detailverstehen, liegt auf der Hand.

2. Eine besondere Textsorte in ihrem medialen Kontext: Ein Radio-

Podcast zum thematischen Kontext la situación social y cultural de los

gitanos en Andalucía im Spanischunterricht

Das folgende Unterrichtsvorhaben beruht auf Audiomaterial aus dem Radio, welches in

Form von Podcasts veröffentlicht wurde. Der Internetnutzer kann es auf seinen PC oder

sein Smartphone herunterladen, sodass es ihm jederzeit und allerorts zur Verfügung

steht. Als Lehrer kann man es in der Schule nutzen und mit einem Laptop oder

Smartphone wiedergeben, welches an ein entsprechendes Endgerät angeschlossen ist,

z.B. einen Beamer oder Lautsprecher.

2.1. Der Begriff Podcast

Ein Podcast ist eine Audio- oder Videodatei, die wie ein klassischer Radio- oder

Fernsehbeitrag redaktionell gestaltet ist und von einem öffentlichen oder privaten

Anbieter meist kostenlos im Internet bereitgestellt wird, sodass der Konsument es wie

oben beschrieben zeitunabhängig nutzen kann.18

Bei dieser Bezeichnung handelt es sich um ein sogenanntes Kofferwort, das sich aus

zwei Begriffen zusammensetzt. An erster Stelle steht das englische Wort pod, übersetzt

„Kapsel“. Diese Bezeichnung verweist auf ein tragbares digitales Abspielgerät , das

audiovisuelle Mediendateien auf geringstem Raum wie in einer Kapsel speichern und

zur Wiedergabe über Lautsprecher oder Kopfhörer bereitstellen kann und das seit 2002

16 Siehe Grünewald / Küster, op. cit., S. 189. 17 Siehe Sommerfeldt, op. cit., S. 59/60. 18 Vgl.: http://wiki.podcast.de oder https://online.gema.de/lipo/produkte/podcast/index.hsp, zuletzt eingesehen am 25. 07.2014.

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serienmäßig produziert und vermarktet wird.19 Der zweite Teil des Begriffs leitet sich

von broadcasting, dem englischen Wort für Rundfunk, ab und meint die Übertragung

von Informationen oder Daten an die Teilnehmer eines Nachrichtennetzes.

2.2. Bezugsmöglichkeiten von Podcasts

Die meisten Internetseiten verfügen heutzutage über integrierte Audio-Player, die man

per Mausklick einschaltet, um den Beitrag zu hören.

Mittlerweile bieten auch immer mehr Blogportale, wie beispielsweise Wordpress, das

rechtlich zulässige Herunterladen von Audio- oder Videodateien in Form vom Podcasts

mithilfe kleiner Software-Module, sogenannter plug-ins, an.20

Die Produktion von Podcasts bei Radio- oder Fernsehsendern folgt in der Regel einem

festgelegten Programmschema. Das heißt, die einzelnen Sendungen erscheinen in

regelmäßigen Abständen zum Bespiel täglich oder wöchentlich. Bei Podcasts, die von

Privatpersonen veröffentlicht werden, liegt meistens keine derartige Struktur zugrunde,

und die Veröffentlichung erfolgt in unregelmäßigen Abständen und häufig nur als

Einzelveröffentlichung oder in kurzfristigen Serien.21

Der Internetnutzer kann sich diese Sendungen mithilfe zuvor installierter Software22

einzeln manuell auf seinen Computer oder sein Smartphone herunterladen. Er kann sich

die Sendungen bestimmter Programme, welche als Audio- oder Videodateien

regelmäßig an einer bestimmten Stelle einer Webseite hinterlegt werden, aber auch

abonnieren, sodass er keine Folge mehr verpasst. Dies ermöglicht z.B. das sogenannte

RSS-Format (Really Simple Syndication).23

Es gibt im Internet darüber hinaus spezielle Podcast-Verzeichnisse, wie z.B. iTunes,

podcast.de, podster.de, podcharts.de oder für den spanischsprachigen Bereich ivoox.com

podcast.es. Sämtliche im Netz vorhandene Podcast werden hier wie in einer Bibliothek

gesammelt, thematisch kategorisiert oder in aktuellen Hitlisten vorsortiert. Solche

Verzeichnisse, die zum Teil auch international angelegt sind, 24 erleichtern das Stöbern

oder auch eine zielgerichtete Recherche.25 Derartige Portale verfügen natürlich auch

immer über eine interne Suchmaschine.

19 Vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/IPod, zuletzt eingesehen am 27.07.2014. 20 siehe: www.podcast.es : ¿Cómo se escucha un podcast?, zuletzt eingesehen am 28.07.2014 21 Vgl.: Sauer (2010), S. 45. 22 Rundfunksender stellen inzwischen meist eine eigene Technik zum Herunterladen ihrer Podcasts bereit, die eine vorinstallierte Software überflüssig machen. Für Smartphones gibt es entsprechende Apps. Ansonsten besteht die Möglichkeit des Abonnements z.B. über itunes, einem Produkt des Unternehmens Apple, das im Internet kostenlos zur Verfügung steht und nach der Installation auf dem Computer zuhause die entsprechenden Dateien auch für die Nutzer von Endgeräten anderer Hersteller bereitstellt. Mit derartigen Programmen kann man die Dateien auch gleich abspielen. Hierzu auch: Dorok (2006), S. 2. 23 eine Technik, die u.a. mit der Browsersoftware von Mozilla Firefox genutzt werden kann und die in dem Moment aktiv wird, in dem auf der entsprechenden Seite, an die das Programm gekoppelt ist, etwas verändert wird. Der Abonnent wird dann sogleich über diese Veränderung informiert. Das RSS-Format ist an einem bestimmten Logo oder Darstellungssymbol zu erkennen: einem kleinen orangen Quadrat mit abgerundeten Ecken und einem weißen Punkt in der linken unteren Ecke, welcher zwei jeweils durch ein Viertel von einem Kreis angedeutete Wellen aussendet; vgl. auch Bernick (2010), S. 153. 24 z.B. podcastpickle.com 25 vgl.: Dorok (2010), S. 2

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2.3. Podcasts versus Facebook & Co.

Mittlerweile bieten übrigens immer mehr Internetportale, bei denen audiovisuelle Daten

veröffentlicht werden, wie z.B. YouTube, Facebook oder Twitter die Möglichkeit an,

bestimmten Kanälen zu folgen, die von Institutionen oder Privatleuten eingerichtet und

gespeist werden, d.h. die dort veröffentlichten Mediendateien im Abonnement zu

beziehen. Im Unterschied zu den an dieser Stelle behandelten Podcasts sind diese

Dateien zwar zum Konsum ad hoc im Internet gedacht, nicht aber zum Herunterladen

auf den eigenen PC.26

Heruntergeladene Podcasts sind demgegenüber auch ohne Internetverbindung

jederzeit offline zu empfangen. Was den Einsatz von Audio- oder Videomaterial im

Unterricht angeht, stellen die Unabhängigkeit vom störungsfreien Funktionieren der zur

Verfügung stehenden Leitungen und die damit einhergehende weitaus größere

Planungssicherheit beim Abspielen zuvor gespeicherter Podcasts natürlich einen

entscheidenden Vorteil dar.

2.4. Die rechtliche Seite des Podcast-Einsatzes im Unterricht

Das Herunterladen von Dateien, die bei Facebook oder YouTube veröffentlichte werden,

ist rechtlich grundsätzlich nicht zulässig. Deswegen findet man auf den Seiten dieser

Anbieter auch keine mitgelieferte Funktion für einen Download der dort vorhandenen

Dateien.

Podcasts dagegen dürfen zur privaten Nutzung heruntergeladen werden. Etwas anderes

als eine ausschließlich private Nutzung ist es jedoch, diese Beiträge im Klassenraum

abzuspielen. Und obwohl der Gesetzgeber in den letzten Jahrzehnten immer wieder

bestätigt hat, dass die Wiedergabe von Tonträgern im Unterricht einer Klasse als nicht-

öffentlich anzusehen ist und damit urheberrechtsfrei,27 sodass eine gekaufte CD oder

DVD also im Klassenraum abgespielt werden darf, verhält es sich im Falle des Abspielen

von Podcasts anders. Denn hier geht es rechtlich nicht nur um das Abspielen der Dateien

im Klassenraum, sondern auch um ihre Aufzeichnung. Wenn die Lehrkraft zuhause oder

in der Schule ein Podcast auf einen Tonträger lädt, handelt es sich dabei, genau wie bei

einer selbst gebrannten CD, um eine digitale Vervielfältigung von Audio- oder

Videodateien, die nicht rein privat, sondern zu Unterrichtszwecken genutzt werden soll.

In diesem Falle wird es rechtlich kompliziert.

Die Internetplattform Lehrer-Online hat sich daher schon 2006 mit der Frage

auseinandergesetzt, ob und inwiefern man Podcasts im Unterricht verwenden darf oder

nicht, und ist zu folgendem Ergebnis gekommen:

Beim Abspeichern einzelner Podcast-Folgen oder einem Abonnement entstehen Vervielfältigungen, die

nach den Vorschriften über den Unterrichtsgebrauch zu beurteilen sind. Wichtigste Einschränkung ist

hier, dass nur kleine Teile eines Werkes oder Werke geringen Umfangs genutzt werden dürfen. Die

Einhaltung dieser Beschränkung ist aus technischen Gründen bei Podcasts schwierig.

26 Hierzu findet man im Netz zwar auch entsprechende Software. Diese ist jedoch nicht genauso leicht zugänglich wie die Software zum Herunterladen von Podcasts. Außerdem bewegt man sich damit in einer rechtlichen Grau- bzw. verbotenen Zone. 27 siehe §15 Absatz 3 UrhG, vgl auch Artikel der Rechtsredaktion von Lehrer-online: http://www.lo-recht.de/fall-des-monats-06-06.php (zuletzt eingesehen am 29.07.2014)

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In diesem Zusammenhang ist allerdings auch zu beachten, dass die in den Nutzungsbedingungen

vorgesehene Beschränkung auf den privaten Gebrauch vielfach nur dazu dienen dürfte eine

kommerzielle Verwertung der Podcasts zu unterbinden und an den Fall des Einsatzes von Podcasts im

schulischen Bereich vom Anbieter gar nicht gedacht wurde. Daher empfiehlt sich bei längeren

Podcasts eine Nachfrage beim Anbieter, ob er die Speicherung auf den Computersystemen der Schule

gestattet.

Unproblematisch ist dagegen der bloße Abruf eines Podcasts durch die Lehrkraft selbst ebenso wie der

bloße Abruf durch die Schülerinnen und Schüler. (…) Um rechtliche Untersicherheiten zu vermeiden,

ist daher (…) zu raten, sich möglichst auf den Abruf eines Podcasts im Unterricht zu beschränken, das

heißt die MP3-Dateien des Podcasts weder einzeln zu speichern noch per Podcatcher zu abonnieren -

es sei denn, die Nutzungsbedingungen eines Podcasts gestatten ausdrücklich speziell schulische

Nutzung oder nichtkommerzielle Nutzung insgesamt.28

Im Rahmen des Zitatrechts ist die Verwertung kleinerer Ausschnitte genau wie bei

Textteilen aus Zeitungen und Büchern zwar zulässig, aber wie lang darf im Zweifelsfall

ein solches Zitat sein?29 An dieser Stelle stößt die rechtschaffene Lehrkraft erneut auf

Unwägbarkeiten, und Unbehagen stellt sich ein. Das sicherste ist letztendlich, sich die

ausdrückliche Genehmigung des Urhebers einzuholen, bevor man Podcasts in der Schule

abspielt.

Da unserem heutigen Unterrichtsvorschlag ein Radiobeitrag des spanischen Senders

RNE (Radio Nacional Española) zugrunde liegt, haben wir und konsequenterweise mit

diesem Anliegen auch per E-Mail an den spanischen Rundfunk gewandt.30

2.5. Möglichkeiten und Schwierigkeiten beim Konsumieren von Podcasts

Podcasting steht nicht in einem Verdrängungswettbewerb zum klassischen Rundfunk

und Fernsehen, sondern macht dieses zeitlich und räumlich flexibler, wie die breite

Angebotspalette zahlreicher offizieller Sendeanstalten beweist.

Außerdem stellen Podcasts, genau wie Weblogs, im Gegensatz zu den geläufigen

Massenmedien ein sehr experimentell ausgerichtetes Instrument dar, mit dem immer

neue Themenfelder oder Schwerpunkte erschlossen und sehr individuell ausgerichtet,

arrangiert und geprägt werden können. Radiosender bieten dahingehend teilweise

schon ein Zusatzangebot an Podcastingproduktionen an, welche gar nicht im Rundfunk,

sondern ausschließlich im Internet veröffentlicht werden.31 Auf diese Weise werden

auch ausgefallenere Sparten abgedeckt und Nischen für Randthemen geschaffen. Hinzu

kommt eine riesige und ständig wachsende Dimension privat erstellter Aufnahmen.

Podcasts, die nicht von offiziellen Institutionen, sondern von Privatpersonen

veröffentlicht werden, zeichnen sich meistens durch eine unkonventionelle Sprache und

inhaltliche Subjektivität aus. Sie sind in der Regel von persönlichen Interessen und

28 Siehe: http://www.lo-recht.de/fall-des-monats-06-06.php (zuletzt eingesehen am 29.07.2014) 29 siehe § 51 Urheberrecht, weiterführend: http://www.internetrecht-rostock.de/zitatrecht.htm (zuletzt eingesehen am 29.07.2014) 30Auf der Webseite des spanischen Rundfunks und Fernsehens rtve.es wird dem Nutzer ein entsprechendes Formular zur Verfügung gestellt. 31 Solche Angebote findet man z.B. über die Webseite http://www.radio.de (zuletzt eingesehen am 30.07.2014)

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Bedürfnissen geprägt. 32 Hier ist gerade im Zusammenhang mit einer möglichen

Nutzung für Unterrichtszwecke auch zu beachten, dass oftmals eine eher geringe

Aufnahmequalität vorliegt, teilweise auch mangelnde inhaltliche Relevanz oder gröbere

sprachliche Verstöße, die eventuell einer Klärung bedürfen.33

Insgesamt verändert sich auf diese Weise allmählich die Medienlandschaft. Im Zuge

eines gesellschaftlichen Wandels, der den Einzelpersonen zunehmende Flexibilität und

Mobilität abverlangt, kommt es zur Entwicklung des Web 2.0, in dem die Konsumenten

ihre passive Rolle allmählich aufgeben und immer aktiver an der Weiterentwicklung von

Informationsübertragung und öffentlicher Kommunikation mitwirken.

Was zunächst unspektakulär klingt, könnte Teil einer Medienrevolution sein, die uns weg vom Diktat der

Rundfunkanstalten und Musikindustrie führt und letztlich eine Demokratisierung des auditiven

Publikationsbetriebes heraufbeschwört.34

Fülle und Vielfalt machen das Podcast-Angebot im Internet allerdings sehr

unübersichtlich. Dieser Umstand verlangt vom Konsumenten ein selbstständiges und

zielgerichtetes Verhalten bei der Recherche und Auswahl vorhandener Beiträge. Anders

als der Radiohörer, der beispielweise zum Frühstück einfach auf einen Knopf drückt,

sich danach allenfalls noch einen bestimmten Sender aussucht und der Dinge harrt, die

ihm präsentiert werden, oder als der TV-Löwe, der sich nach dem Tagwerk in einen

Sessel fläzt, um sich anschließend vom dargebotenen Fernsehprogramm berieseln zu

lassen und dessen einzige Gestaltungsmöglichkeit des Abendprogramms darin besteht,

die Fernbedienung zu betätigen, muss sich der sogenannte Client von Podcasts sein

Programm selbst im Internet zusammensuchen und auf seinem Endgerät individuell

sortieren.

Dieses aktive Hörverhalten erfordert ein hohes Maß an Eigeninitiative und

Durchhaltevermögen, und gerade ein eher unerfahrener Internetnutzer ist mit dieser

Anforderung schnell überfordert. Zwar helfen die bereits erwähnten Verzeichnisse bei

der Recherche, dennoch kostet dieser Arbeitsprozess Mühe und verschlingt in jedem

Falle enorm viel Zeit. 35

2.6. Das Aufbereitung und Abrufen von Podcasts für Unterrichtszwecke

Podcasts sind in der Regel von sehr unterschiedlicher Länge. Da in der Schule nur

begrenzt Unterrichtszeit zur Verfügung steht, und das Aufnahmevermögen der

Schülerinnen und Schüler nicht überlastet werden sollte, verbietet es sich praktisch von

selbst, z.B. eine Radiosendung von 30 Minuten Länge in der Klasse an einem Stück zu

hören.

Man könnte sich also darauf beschränken, nur sehr kurze Podcasts für den Unterricht

auszusuchen. Bei der Recherche sind Dateigröße oder die Beitragslänge sehr einfach zu

32 Vgl. Bernick (2010), S. 154. 33 Vgl. Sauer (2010), S. 33. 34 van Aaken 2005, S. 9 35 Bei einer zusammenfassenden Betrachtung des sozialen Hintergrunds der Podcast-Nutzer spiegelt sich dieser relativ hohe Anspruch wider: der Großteil der Podcast-Nutzer verfügt über einen hohen Bildungsabschluss, studiert und/oder ist erwerbstätig oder selbstständig. Hierzu genauer: Sauer (2010), S. 42 und S. 48 f..

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überblickende und leicht filterbare Auswahlkriterien, was die Suche nach geeigneten

Podcasts durchaus erleichtern oder zumindest abkürzen kann. Und bei vielen Themen

wird man durchaus fündig.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Sendung zu portionieren, sodass sie in einer

Folge kleinerer Abschnitte im Unterricht rezipiert wird.

Gegebenenfalls verwertet man den Beitrag auch nicht in seiner vollen Länge, sondern

nur einen kleineren Ausschnitt daraus. Um sich ein zeitraubendes, stressiges und

unprofessionell wirkendes „Spulen“ oder jedenfalls die Suche nach der passenden

Einsatzstelle zu ersparen, bietet es sich an, die ausgewählte Datei vorher entsprechend

zurechtzuschneiden. Das kann man mit analogem Audiomaterial ähnlich machen, wie

mit Text auf Papier. Früher hatte man Tonbänder, die mit der Schere geschnitten

wurden, heute wird das digital erledigt. Das entsprechende Werkzeug hierfür ist eine

Software zur Bearbeitung von Audio- oder Videodateien. Hier ist die Auswahl groß. Es

gibt sehr professionelle und trotzdem benutzerfreundliche Programme, die allerdings

auch recht kostspielig sein können.36 Daneben sind aber auch recht günstige und

kostenlose Programme auf dem Markt, die für unseren Bedarf völlig ausreichen.37 An

dieser Stelle sei besonders das frei zugängliche Programm Audacity erwähnt,38 das im

Wesentlichen genauso viele Möglichkeiten bietet wie andere professionelle Programme

und relativ leicht zu verstehen und zu bedienen ist. Man kann damit zum Beispiel den

ausgewählten Arbeitsbereich ein- und auszoomen, schneiden, kopieren, einfügen,

Pausen künstlich einschieben, Beiträge ein- oder ausblenden, das Abspieltempo

verändern, sodass auch der Hörtext schneller oder langsamer wird, die Lautstärke

erhöhen oder vermindern, um ein von der ursprünglichen Aufnahmequalität sehr leises

Podcast für das Abspielen in einem größeren Klassenraum tauglich zu machen, damit

der Beitrag auch auf den hinteren Plätzen problemlos wahrgenommen werden kann,

usw..

Wichtig ist, darauf zu achten, dass die fertig bearbeitete Datei im mp3 Format auf CD,

Stick, Smartphone oder mp3-Player abgespeichert wird, damit sie extern abgespielt

werden kann. Außerdem muss man wissen, dass nicht alle tragbaren Abspielgeräte, die

in den Schulen zur Verfügung stehen, das mp3-Format von einer CD lesen können. Das

ist im Vorfeld zu prüfen. Die meisten mp3-tauglichen Geräte haben übrigens auch einen

Eingang für einen Stick. Das ist ein relativ sicheres Erkennungszeichen für mp3-

Tauglichkeit. Steht kein entsprechendes Gerät zur Verfügung, welches das mp3-Format

liest, braucht man eine Aufnahme im Audio-Format. Diese Dateien sind wesentlich

größer und werden von jedem Endgerät erkannt. Man kann die bearbeiteten Hörtexte

mit der oben beschriebenen Software auch in solche Audioformate durch

36 Wie z.B. das Programm Premiere von der Firma Adobe oder Camtasia 37 Wir haben unsere Audiodateien mit dem Nero Wave Editor bearbeitet, weil uns die farbige und sehr deutliche Darstellung bei der Arbeit sehr entgegenkam. Hierbei kommt es zuweilen auf eine schnelle Reaktionsfähigkeit an, die ein ungeübter Laie nicht unbedingt hat. 38 Man kann es sich im Internet herunterladen und auf dem eigenen Rechner installieren. Um sich vor Viren zu schützen, sollte man darauf achten, dass man nur Software von „sicheren“, d.h. geprüften Anbietern übernimmt, die bei der google-Suche z.B. mit einem grünen Punkt gekennzeichnet sind. Chip.de ist beispielsweise ein sehr bekannter sicherer Softwareanbieter.

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entsprechendes Abspeichern konvertieren39 und damit sicherstellen, dass man auch mit

älteren Geräten darauf zugreifen kann.

Die bis hierhin dargestellten Möglichkeiten der Manipulation des Originalmaterials zu

dessen Aufbereitung für den Unterricht fallen aus rechtlicher Sicht wiederum unter die

Bestimmungen „Schutz des Urheberrechts“. Daher sollte man sich auch hierfür zur

Sicherheit eine Genehmigung beim Autor oder dem entsprechenden Rundfunksender

einholen. Private Autoren geben ihre Einwilligung erfahrungsgemäß übrigens gerne und

zügig. Öffentliche Einrichtungen reagieren oft langsamer.

Insgesamt ist auch zu sagen, dass gerade die Auseinandersetzung mit der unbekannten

Technik, die Arbeit mit einer neuen Textsorte und einem relativ unbekannten Medium

anfänglich sehr verunsichernd sein kann und in jedem Falle viel Zeit raubt. Doch wenn

erst einmal zwei bis drei Beiträge bearbeitet sind, stellt sich Routine ein. Dann geht es

am Ende schneller, einen Hörbeitrag zu bearbeiten als sich am Kopierer einzureihen.

Und wenn man zudem die praktischen und didaktischen Möglichkeiten betrachtet, die

dieses Medium birgt, lohnt sich die Mühe doch.40

2.7. Podcasts hören im Spanischunterricht

Man kann Podcasts im Unterricht hören oder auch zusammen mit den Schülern

produzieren. Auf die zweite Einsatzmöglichkeit, die sicherlich große Möglichkeiten für

die Unterrichtsentwicklung bereitstellt, aber auch deutliche Nachteile hat, 41 möchten

wir an dieser Stelle nicht eingehen. Unser Anliegen ist vielmehr, Gebrauch und Nutzen

von Podcasts im Zusammenhang mit einer Förderung des Hörverstehens zu

untersuchen.

2.7.1. Das Potenzial beim Einsatz von Podcasts als Materialgrundlage für die

Schulung des Hörverstehens

Zunächst ist festzuhalten, dass unsere Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit sehr

viel Musik und Radiosendungen hören. 42 Über einen längeren Zeitraum hinweg war der

mp3-Player ihr ständiger Begleiter. Er wird mittlerweile durch das Smartphone ersetzt,

eine noch sehr viel kompaktere Variante der Ausstattung mit modernen Informations-

und Kommunikationsmitteln. Die Verwendung von entsprechenden Medien kommt also

den Nutzungsgewohnheiten der Jugendlichen entgegen und wird somit von diesen auch

eher als sinnfällig wahrgenommen und angenommen.

Da die Audiodateien von Podcasts, anders als bei traditionellen Radiosendungen, die im

Übrigen nicht ohne weiteres mitgeschnitten werden dürfen,43 fest gespeichert vorliegen,

kann man sie wiederholt hören und nach Belieben vor- oder zurückspulen, was für die

Lerner vor allem in Einzel- oder Gruppenarbeitsphasen von großem praktischen Nutzen

sein kann.

39 Gängige Audioformate sind z.B.: wav-Dateien, aac-Dateien oder M4a –Dateien. 40 Vgl. auch Bernick (2010), S. 159. 41 Hierzu weiterführend: Bernick, S. 156 ff.. 42 Vgl. Geerkens (2005), S. 24. 43 vgl: http://transpatent.com/gesetze/urhg11.html#51(zuletzt eingesehen am 10.08.2014)

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Die meisten im Handel erhältlichen Hörtexte, welche z.B. als Sonderhefte zum Training

des Hörverstehens oder als Bestandteil eines Lehrwerks extra für den

Spanischunterricht produziert werden, orientieren sich an der Schriftsprache und liegen

zusätzlich – anders als authentische Hörtexte normalerweise – als Transkription in

wortgetreuer Ausführung vor. Ganz abgesehen von Hintergrundgeräuschen werden

Varietäten und Register, sprachliche und aussprachebedingte Ungenauigkeiten

herausgefiltert oder gar nicht erst produziert. Wenn im Unterricht das Hörverstehen nur

mit diesen Materialien geschult wird, liegt es nahe, dass die Lernenden in dem Moment

scheitern, in dem sie mit authentischem Material konfrontiert werden, da hier nämlich

unterschiedliche Sprechweisen, -geschwindigkeiten, Intonationen, Sprachrhythmen, etc.,

die das Verstehen erschweren, auftauchen. 44

Im Unterschied zu solchen künstlichen Hörtexten bieten Podcasts eine Sprache, die in

der zielsprachlichen Kultur wirklich gesprochen wird. Das mag zwar zunächst eine

Schwierigkeit für die Lernenden darstellen. Mit zunehmendem Einsatz solcher

„Echtsprache“ gewöhnen sie sich aber daran und lernen, entsprechend damit

umzugehen. Während Lehrwerkstexte, genau wie im Schriftlichen auch, dazu verleiten,

jedes Wort verstehen zu wollen, müssen Schülerinnen und Schüler, die mit Podcasts

arbeiten, zum Beispiel sehr viel eher auf Diskriminierungsstrategien zurückgreifen, mit

denen sie Hintergrundmusik oder Nebengeräusche ausblenden und einzelne Worte oder

ganze Satzteile zugunsten eines umfassenderen inhaltlichen Verständnisses überhören.

Außerdem werden sie erkennen, dass es in der gesprochenen Sprache viele Floskeln

gibt, die man bald automatisch mithört, ohne sich darauf konzentrieren zu müssen.

Häufig ist die echte gesprochene Sprache auch eine spontane Handlung, das heißt

unvorbereitet und ungeplant. Der Sprecher formuliert seine Gedanken beim Sprechen

selbst. So kommt es zu häufigen Redundanzen und Umschreibungen, die das Zuhören

wiederum erleichtern, weil die Informationsdichte einfach geringer ist als in

schriftlichen Texten. Das ist vor allem so in Situationen dialogischen Sprechens, z.B. in

Interviews, in denen sich zwei oder mehrere Sprecher miteinander unterhalten und

jeder dabei ja auch erst seinem Gegenüber folgen muss, um die Kommunikation

weiterzuführen. In jedem Falle dient der Einsatz von Podcasts der gezielten

Vorbereitung einer tatsächlichen realen Kommunikationssituation im

spanischsprachigen Kontext.

2.8. Die Auswahl der Materialgrundlage für ein konkretes Unterrichtsarrange-

ment im thematischen Kontext la situación social y cultural de los gitanos en

Andalucía

Neben der Datenbanken itunes45 und vor allen ivoox46 stellt vor allem die Mediathek der

spanischen Rundfunk- und Fernsehanstalten ein überaus reichhaltiges Podcast-Angebot

zur Verfügung. 47

44 Vgl. auch Sauer (2010), S.95. 45 online abrufbar unter: http://www.apple.com/de/itunes/?cid=wwa-de-kwg-music-itu (zuletzt eingesehen am 31.08.20149, vgl. auch Kapitel 2.2.. 46 online abrufbar unter: http://www.ivoox.com (zuletzt eingesehen am 31.08.2014), vgl. auch Kapitel 2.2.. 47

Zu finden unter: www.rtve.es; Verlinkung unter dem Botton: a la carta (zuletzt geprüft am 02.09.2014).

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Der Radiobeitrag mit dem Titel El día nacional del pueblo gitano, der die

Materialgrundlage für das im Folgenden dargestellte Unterrichtsvorhaben liefert,

stammt von dem spanischen Sender RNE (Radio Naciol Española) und erschien am 05.

April 2013 in der Programmschiene Radio Exterior in der Sendung Gitanos, die einmal

wöchentlich ausgestrahlt wird.

2.8.1. Kriterien für die Auswahl und Bearbeitung der Materialgrundlage des

Hörtextes zum Thema der gitanos

Das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung in München hat im

Zusammenhang mit dem Paradigmenwechsel hin zur Kompetenzorientierung und der

nachfolgenden Implementation in die Lehrpläne und in den Fremdsprachenunterricht

eine empfehlenswerte Handreichung mit dem Titel Sprachen leben entwickelt, die uns

an dieser Stelle sinnvoll zur Darstellung der Auswahlkriterien geeigneter Hörtexte für

das von uns vorgestellte Unterrichtsvorhaben erscheint.48

Die technische Qualität

Da es sich bei dem von uns ausgewählten Podcast um eine Aufnahme handelt, die von

der renommiertesten spanischen Rundfunkanstalt produziert wurde, ist davon

auszugehen, dass sie von professionellen Tontechnikern mit modernster

Aufnahmetechnik durchgeführt wurde. Im Gegensatz zu vielen Amateursendungen liegt

hier eine sehr gute Tonqualität ohne Hintergrundgeräusche vor, die die Aufmerksamkeit

der Zuhörer ablenken, das Verstehen erschweren und dazu beitragen könnten, dass die

Schülerinnen und Schüler frustriert reagieren. Beim Abspielen im Klassenraum sollte

der Lehrer oder die Lehrerin dennoch darauf achten, dass sie ein Abspielgerät benutzt,

das leistungsstark genug ist, um eine für den Klassenraum angemessene Laustärke zu

erzeugen. Vor allen Dingen ist jedoch wichtig, dass man darauf achtet, dass der

Datenträger mit der Tonaufnahme (CD, Stick, Smartphone, etc.) mit dem Endgerät

kompatibel ist (CD-Player, Boxen), vor allem wenn die Aufnahme im mp3-Format

vorliegt, und nicht in einem Audioformat, so dass ältere CD-Player unter Umständen

nicht darauf zugreifen können.49

Der Umfang

Die von uns ausgewählte Radiosendung hatte ursprünglich eine Länge von etwas mehr

als 50 Minuten, welche wir aus didaktischen Gründen in fünf unterschiedliche Einheiten

portioniert und auf insgesamt knapp 13 Minuten gekürzt haben. Die ausgewählten

Teilstücke sind jetzt zwischen einer Minute und 21 Sekunden und vier Minuten lang.

Aber auch diese Ausschnitte waren nach dem ersten Schneiden für einen sinnvollen

Einsatz im Unterricht teilweise noch zu lang. Daher wurden sie noch weiter gekürzt und

an einer Stelle aus zwei weiter voneinander entfernt liegenden Aussagen auch wieder

neu zusammengeschnitten. So sind wir schließlich auf ein Maß gekommen, dass uns von

48 ISB Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München (2011): Sprachen leben - Kompetenzorientierte Aufgaben in den modernen Fremdsprachen, Berlin: Cornelsen, S. 15 ff. 49

vgl. Kapitel 2.6.

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der sprachlichen und inhaltlichen Dichte her angemessen erschien z.B. für einen Kurs

mit Spanisch als neu einsetzender Fremdsprache im zweiten Jahr der

Qualifikationsphase oder für einen Kurs mit Spanisch als fortgeführter Fremdsprache im

ersten Jahr der Qualifikationsphase.

Gleichzeitig entsprach unsere Materialgrundlage dann in etwa den Empfehlungen des

ISB, die eine Länge von zwei bis vier Minuten nahelegen. Darüber hinaus sollte ein

Hörtext auch nicht kürzer als 30 Sekunden sein, damit sich der Zuhörer an Stimme,

Klangbild und Sprache gewöhnen sowie auf den Inhalt des Gesagten einstellen kann.50

Die inhaltliche und sprachlich-stilistische Eignung

Das Radioprogramm der RNE richtet sich, abgesehen von speziellen Programmen für

Kinder und Jugendliche,51 in erster Linie an ein erwachsenes Publikum genau wie auch

der Beitrag, der unserem Unterrichtsvorhaben zugrunde liegt. Demnach ist die von uns

gewählte und adaptierte Materialvorlage aus Gründen der Motivation, des

Lebensweltbezugs und der inhaltlichen Komplexität unserer Auffassung nach

ausschließlich für die Qualifikationsstufe geeignet.

Der Beitrag weist schon in seiner ursprünglichen Version trotz seiner beträchtlichen

Länge eine sehr klare und einfache Gliederung auf: Einem einführenden Moderationsteil

folgen mehrere sich anschließende Interviews. Diese Aufteilung bietet sich für ein

didaktisches Vorgehen an, das zunächst eine klärende Phase im Klassenraum vorsieht,

sozusagen als Einstiegsplateau, um den Lernenden ausreichend Gelegenheit anzubieten,

sich mit dem genaueren Thema und dem Medium vertraut zu machen. Anschließend

setzen sie sich in arbeitsteiliger Gruppenarbeit gezielt mit den einzelnen Interviews, die

je an einen bestimmten Ort und einen unterschiedlichen Gesprächsteilnehmer bzw.

Interviewpartner gekoppelt sind.

Auf diese Weise erreicht man in methodischer Hinsicht eine Progression von einem

stärker gelenkten Verfahren hin zu einem selbstständigeren Arbeiten der Schülerinnen

und Schüler. Außerdem wird der Unterricht so abwechslungsreicher und sicherlich auch

motivierender.

In Bezug auf die Textvorlage ist außerdem anzumerken, dass es sich bei der

einführenden Moderation um einen authentischen, indirekt und ohne Sichtkontakt

übertragenen, nicht spontanen sondern redaktionell vorbereiteten monologischen

Sprechakt handelt. Dies führt zu dem höchst möglichen Schwierigkeitsgrad für den

Rezipienten in der anschließenden kommunikativen Situation des Hörens.52 Anders

verhält es sich bei den nachfolgenden Interviews. Hierbei handelt es sich zwar ebenso

um authentische, indirekt übertragene Sprechakte, die aber spontan und dialogisch

durchgeführt werden, und an denen zwei bis maximal drei Sprecher teilnehmen.

50

vgl. ISB Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München (2011): Sprachen leben - Kompetenzorientierte Aufgaben in den modernen Fremdsprachen, Berlin: Cornelsen, S. 16. Vgl. auch: Borgwardt, Ulf (1993): „Hörverstehen.“ In: Kompendium Fremdsprachenunterricht. Ismaning: Hueber, S. 112. 51 zu finden beispielsweise unter: http://www.rtve.es/infantil (zuletzt eigesehen am 10.08.2014) 52 Vgl. Einteilung von Adelheid Schuman (1995): „Übungen Zum Hörverstehen.“ In: Handbuch Fremdspra-chenunterricht. Tübingen und Basel: A. Francke Verlag, S. 244.

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Dadurch kommt es zu Denkpausen, inhaltlichen und sprachlichen Redundanzen, dem

Einsatz typischer Gesprächs- und Überbrückungsfloskeln sowie Nachfragen und

Abschweifungen, die den inhaltlich-gedanklichen sowie den Sprachfluss verlangsamen

und leichter verständlich machen.53 Insofern legt auch der Markiertheitsgrad der

kommunikativen Situation, welche sich aus den unterschiedlich gearteten Ausschnitten

des Hörbeitrags ergeben, die von uns gewählte didaktische Aufteilung des Hörprozesses

in eine anfängliche Arbeitsphase im Plenum und eine nachfolgendere offenere

Unterrichtsgestaltung nahe.

Auch die sprachlich-stilistische Beschaffenheit der einzelnen Ausschnitte des

Hörbeitrags ist unterschiedlich. Die Moderation, vor allem der in die Sendung

einführende Teil, beruht wahrscheinlich auf einem schriftlich ausformulierten,

zumindest aber stichpunktartig abgefassten Manuskript und verfügt über ein klares

Konzept mit zielgerichteter Gedankenführung. Der Sprachstil ist gehoben, ähnlich der

den Schülerinnen und Schülern geläufigen Schriftsprache, enthält allerdings unbekannte

Lexeme. Die Aussprache ist dialektfrei, der Sprachfluss angenehm, nicht hektisch,

unregelmäßig oder übermäßig schnell. Aufgrund dessen sollte der Hörtext Schülerinnen

und Schüler in Kursen der Qualifikationsstufe sprachlich nicht überfordern und

zumindest auf der Ebene der Informationsentnahme bearbeitet werden können.

Schwieriger wird es allerdings sein, aus der Stimmlage, dem immer wieder

durchscheinenden Pathos und der gegebenen Wortwahl herauszuarbeiten, dass die

Redakteure und Radiosprecher sich sehr eng verbunden zu den von ihnen übermittelten

Inhalten fühlen, äußerst positiv dazu stehen und den Zuhörer dahingehend beeinflussen.

Hierbei spielt es natürlich eine Rolle, dass es sich bei der Sendung gitanos um eine

Produktion handelt, die von gitanos für gitanos gemacht wird und die erst seit gut

anderthalb Jahren im spanischen Radio existiert. Diese Sendung ist also auch für die

Redakteure und Sprecher eine wertvolle soziale und politische Errungenschaft, die noch

relativ jung ist, sich gerade etabliert und dementsprechend eine besondere inhaltliche

und emotionale Qualität hat. 54 Insgesamt ist daher festzuhalten, dass der erste Teil des

Beitrags weniger auf sprachlicher als auf thematischer und interkultureller Ebene eine

Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler darstellt.

Die nachfolgende Unterrichtsgestaltung ergibt sich dann aus der unterschiedlichen

Beschaffenheit der drei ausgewählten Interviews und basiert auf einer Aufteilung der

Schülerinnen und Schüler in drei oder sechs Gruppen,55 die arbeitsteilig zu einem

gemeinsamen komplexen Ergebnis kommen sollen. Die einzelnen Gruppen erhalten

dafür je ein Interview, das aus der entsprechenden Radiosendung herausgeschnitten

wurde und das die konkrete Durchführung der Festlichkeiten zum día del pueblo gitano

jeweils in Granada, Écija oder Barcelona thematisiert.

Durch die Zuteilung von Hörtextvorlagen mit unterschiedlichem Markiertheitsgrad

entsteht die Möglichkeit der Binnendifferenzierung: Das erste Interview (Granada) ist

53 Vgl. auch Borgwardt, S. 112. 54 vgl.Porras Soto, Sebastián, La cultura gitana en RNR cumple cincuenta programas, artículo publicado en la revista de la Unión Romaní en Barcelona, el 11 de noviembre 2013, einzusehen im Internet unter: http://www.unionromani.org/notis/2013/noti2013-11-11b.htm (zuletzt geprüft am 12.08.2014). 55

Bei sechs Gruppen ist Bildung von je drei Kotrollgruppen vorgesehen.

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unseres Erachtens am einfachsten aufgrund seiner relativ geringen Informationsdichte

und des eher geringen Sprechtempos. Eine Schwierigkeit besteht in der starken

dialektalen Sprachfärbung und der Unterdrückung von Wortendungen, auch wenn die

Lernenden zum angegebenen Zeitpunkt bereits mit den Besonderheiten des

Andalusischen vertraut sein sollten. Im Vergleich wurde dieses Interview als das am

leichtesten zu bewältigende eingestuft.

Text zwei (Écija) ist am schwierigsten, weil das Sprechtempo der Interviewpartnerin

sehr hoch und die im Diskurs enthaltene Information sehr dicht ist. Der Sprachfluss

verläuft äußerst zügig und ohne auffällige Wiederholungen und Redundanzen. Zudem ist

eine deutliche dialektale Färbung zu erkennen, bei der Konsonanten und Wortendungen

verschluckt werden.

Text drei weist ein eher langsames Sprechtempo ohne dialektale Färbung auf. Das

Sprechtempo ist normal, im Sprachfluss fallen Redundanzen auf, wobei der politisch

geprägte, intellektuell anmutende Sprachstil eher gehoben ist und der Schriftsprache, an

welche die SuS gewöhnt sind, am ehesten entspricht. Dieser Hörtext ist insgesamt am

längsten, und auch die Informationsfülle ist verhältnismäßig hoch.

Authentizität

Aus den oben genannten Gründen lag uns viel daran, dass unserem Projekt zum

Hörverstehen authentisches Material zugrunde liegt. Der besondere Reiz gerade dieser

Sendung lag vor allem in seiner in doppelter Hinsicht bedeutungsvollen Authentizität. So

ist es für den Spanischunterricht und für die Lernenden zunächst wichtig, dass das

vorliegende Material für ein originär spanischsprachiges Publikum und nicht für den

Fremdsprachenunterricht produziert ist. Interkulturell ist es besonders aufgrund der

bereits erwähnten Tatsache interessant, dass es sich um einen Beitrag handelt, der nicht

nur für eine spanischsprachige Zielgruppe bestimmt ist, sondern der von gitanos

gestaltet wird und an eine Zuhörerschaft wendet, die vielleicht nicht ausschließlich aus

gitanos besteht, diese so aber doch vorrangig anspricht.

Während des Arbeitsprozesses ist uns allerdings aufgefallen, dass sich Einschränkungen

in der Authentizität nicht nur durch die künstliche Situation der Rezeption im

Klassenraum ergeben, sondern vielmehr auch durch die gesamte technische

Bearbeitung des Hörbeitrags an sich, wie oben bereits beschrieben, und auch durch die

anschließende didaktische Aufbereitung. Vor allem aus der drastischen Kürzung von 50

auf 13 Minuten Gesamtmaterial, was zudem nicht von allen Lernern gleichermaßen

bearbeitet wird, ergibt sich freilich eine deutliche Veränderung des eigentlichen

Radiobeitrags, selbst wenn wir uns darum bemüht haben, die Grundaussage

beizubehalten und trotz unserer Bearbeitung möglichst originalgetreu

weiterzuvermitteln. Das gesamte Material stammt daher, wie bereits erwähnt, aus einer

einzigen Sendung und wurde nicht aus mehreren unterschiedlichen Sendungen

zusammengesetzt. Dennoch erhält man durch die Bearbeitung ein ganz neues Ergebnis

mit einem inhaltlichen Schwerpunkt, der von uns zwar nicht völlig verändert, so aber

doch praktisch „entkernt“ und weitestgehend offengelegt wurde, so dass der Beitrag

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einerseits für unsere Schülerinnen und Schüler sprachlich und inhaltlich zu erfassen und

zumutbar ist und er andererseits in den Rahmen der gängigen Unterrichtseinheiten an

Schulen passt.

Man kann dem entgegenhalten, dass dieses Verfahren genauso mit schriftlichen Texten

seit Jahren seine Anwendung findet. Aber so üblich und sinnvoll diese Maßnahmen für

Unterrichtszwecke sein mögen und so zufrieden man auch mit dem jeweiligen Ergebnis

sein kann, letztendlich stellt sich doch immer die Frage, inwiefern dieses Material nach

seiner Bearbeitung immer noch wirklich authentisch ist, und wie tragfähig eine

Argumentation ist, die dazu neigt, andere Hörtexte, die zu konkreten

Unterrichtszwecken unter Mitwirkung von Muttersprachlern selbst produziert wurden,

aufgrund fehlender Authentizität grundsätzlich zu verwerfen. Anzumerken wäre an

dieser Stelle vor allem, dass außerhalb des Angebots in den Lehrwerken, welches im

Fach Spanisch weder besonders groß und vielseitig ist noch durchgehend authentisches

Material anbietet, die Möglichkeiten für Fremdsprachenlehrer insgesamt doch eher

begrenzt sind, wirklich geeignetes authentisches Audiomaterial aufzutun und zu

beziehen. Denn wer hält schon eine spontane Unterhaltung im Bekanntenkreis, auf der

Straße, o.ä. auf einem Tonträger fest und stellt diese Aufnahme nachher öffentlich zur

Verwendung bereit? Sobald aber die Absicht dahinter steht, dieses für den

Fremdsprachenunterricht aufzuzeichnen und anzubieten, ist es ja kein authentisches

Material mehr. Produktionen solcher Art kann man in unterschiedlicher Qualität

übrigens auch im Internet finden.56 Diese Beobachtung gilt aufgrund des hohen

inhaltlichen und sprachlichen Anspruchs, den Radiobeiträge ja oft haben, wohl noch in

höherem Maße für den Anfängerunterricht als für den Unterricht mit fortgeschrittenen

Fremdsprachenlernern. Aber auch hier wird die Auswahl schnell dünn, will man

ausschließlich auf Radio-Podcasts und private Internetblogs zurückgreifen.

56 Im Internet ist zunehmend eine Vielzahl von kommerziellen Portalen und privaten Weblogs zu finden, die in sehr unterschiedlicher Qualität Sprachlernprogramme oder einzelne auditiven Materialien für den Fremdsprachenerwerb anbieten, vgl. z.B. : audiria.com; veintemundos.com; eledelengua.com; podcastsinspanish.com; lengalia.com; notesinspanish.com; newsinslowspanish.com u.v.m. Ergiebig und vielseitig ist außerdem die Webseite von YouTube, auf der auch sehr viel unterschiedliches authentisches Material angeboten wird. Hierzu weiterführend: Sauer (2010), S. 41.

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3. Überblick über die längerfristigen Unterrichtszusammenhänge

1.Doppel- stunde

Thema: ¿Qué significa gitano para ti? - erstes Orientierungswissen zur Geschichte und Kultur der gitanos in Spanien und Reflexion der eigenen Vorstellungen

Material/Methoden: -verschiedene Bildimpulse -Erstellen einer Mind-Map ¿Qué significa gitano para ti? - drei Definitionen ¿Qué es un gitano?: Wikipedia, Frageportal, RAE -expositorischer Grundlagentext

Schwerpunkte: -Abfrage von Vorwissen und Einstellungen - Vergleich der Definitionen mit den eigenen Ergebnissen -Beurteilung der verwendeten Quellen, Schulung des kritischen Umgangs mit verschiedenen Nachschlagemöglichkeiten

2.Doppel- stunde

Thema: El flamenco y el romancero gitano – Analyse des Einflusses der gitanos auf die Kultur Andalusiens

Material/Methoden: - Text: z.B. La influencia de la cultura gitana en Andalucía http://www.unionromani.org/ftp/admesp05.asc -Arbeit mit zwei Textbeispielen (z.B. Darstellung der gitanos, Charakteristika des flamenco gitano und des romanerco gitano) o Camarón - soy gitano o Lorca- preciosa y el aire

Schwerpunkte: -Thematisierung des Einflusses der gitanos auf die Kultur Andalusiens -Sprachmittlung -analytisches Vorgehen

3.Doppel- stunde

Thema: La situación actual de los gitanos en España – Analyse der aktuellen Lebenssituation der gitanos in Spanien unter besonderer Berücksichtigung von Andalusien

Material/Methoden: - zwei Bildimpulse: Welches Bild repräsentiert eher die aktuelle Situation der gitanos in Spanien? -Gruppenpuzzle: la situación actual de los gitanos - Text zur Situation in Deutschland

Schwerpunkte: - die aktuellen Lebensbedingungen der gitanos in Spanien, sowie Probleme und Gründe - Vergleich mit der aktuellen Situation in Deutschland (Sprachmittlung) -Recherche zur Situation am eigenen Wohnort, Vergleich mit eigenen Erfahrungen

4.Doppel- stunde

Thema: ¿Qué piensan los españoles de los gitanos? - exemplarische Analyse der Einstellungen der Spanier zu den gitanos anhand von Einträgen in einem Online Forum

Material/Methoden: -Werbespot: gitanos con palabra (https://www.youtube.com/watch?v=5El1NOSHv_o ) -Einträge in einem Online Forum ( Buch Nuevos Enfoques S.53 ff.) -Interview mit Juan de Dios Ramírez-Heredia, presidente de la Unión Romaní Española: Sería bueno que los payos se hicieran un poco gitanos

Schwerpunkte: -exemplarische Analyse der Einstellungen der Spanier zu den gitanos (Vergleich der positive und negativen Eigenschaften) - Herausarbeitung möglicher Gründe für die Diskrepanz in der Wahrnehmung

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5. und 6. Doppel-stunde

siehe S. 20 ff

7. Doppel- stunde

Thema: La situación de las gitanas - Frauenpower zwischen Familientradition, Berufsleben und aktiver Teilnahme am öffentlichen Leben - Meinungsbildung über das Radio (mögliches Vertiefungsthema)

Material/Methoden: RNE: http://goo.gl/qyMgLm oder evtl. auch : http://goo.gl/bR5P4G

Schwerpunkte: Rezeption von weiteren Hörtexten, Interkulturelles Lernen zum Themenschwerpunkt Frauen in Spanien mit besonderer Berücksichtigung der gitanas Mündliche Textproduktion (Talkshow/Fishbowl)

8. Doppel- stunde

Thema: El futuro de los gitanos en Europa – Bestandsaufnahme und Diskussion der Zukunftsperspektiven jugendlicher gitanos

Material/Methoden: -Werbespot (Secretariado Gitano https://www.youtube.com/watch?v=JOZEU8oT6vs ) - testimonios: Gruppenpuzzle -Zitat von Juan de Dios Ramírez-Heredia

Schwerpunkte: - Herausarbeiten und Klassifizieren der Zukunftsaussichten der gitanos - Beurteilung der Zukunftsaussichten und Aufstellen der Bedingungsfaktoren -Rückblick auf den Beginn der Sequenz

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4 . Didaktische Umsetzung: Arbeitsblätter zum Unterrichtsvorhaben

gitanos en la radio

material de base: http://www.rtve.es/alacarta/audios/gitanos/gitanos-dia-

internacional-del-pueblo-gitano-05-04-13/2488248

4.1 La moderación introductora a la emisión

fuente: http://www.ahoragranada.com/noticia/la-ceremonia-del-rio-en-imagenes

1. Antes de escuchar:

En clase:

a. Describid la foto.

b. Haced suposiciones en cuanto al contexto de esta foto:

p.ej.: ¿Quiénes son estas personas?

¿Qué estarán haciendo y por qué?

2. Comprensión global al escuchar: Encontrar un título

Trabajo individual:

Lee las siguientes tareas y escucha la primera parte de la emisión radiofónica.

a. El contenido del programa se refiere a la siguiente fecha:

a) 04-04

b) 08-08

c) 08-04

d) 04-08

b. ¿Qué título se podría poner a este programa?

a) El día internacional del pueblo Gitano

b) La ceremonia del río

c) La conmemoración del racismo y del odio nazi

d) El éxodo gitano y su dimensión mundial

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3. Comprensión detallada de lo escuchado: Ordenar la información transmitida

a. Trabajo individual:

Pon las siguientes frases clave en el orden cronológico de la moderación:

A la memoria de las víctimas de persecuciones y asesinatos los gitanos ponen velas y

flores en la superficie de los ríos y rezan.

La ceremonia del río es un evento de mucha importancia para el pueblo gitano.

Los pétalos flotantes representan el fuerte sentido de libertad típico de los gitanos.

En todo el mundo se reúnen los gitanos en las orillas de los ríos.

Este día hace referencia al primer congreso gitano en el año 1971.

La ceremonia del río es un acto en recuerdo de la historia y a los antepasados gitanos.

b. Trabajo en pareja:

Comparad vuestros resultados. Después debéis comprobar si son correctos al

escuchar la moderación de nuevo.

4. Interpretación de lo escuchado: Explicar la elección de los ejemplos ofrecidos

a. Trabajo en pareja:

Apuntad los ríos y los países que se mencionan al final de la moderación.

b. Marcad los países mencionados en el mapamundi que encontráis en la

siguiente página. Para orientaros mejor podéis utilizar el diccionario bilingüe, un atlas, el

ordenador y/o el móvil

c. Expresad posibles razones por las que los autores de esta emisión radiofónica

eligen justamente estos lugares para hacer hincapié en la dimensión mundial de la

ceremonia del río.

5. Después de escuchar: Análisis del lenguaje utilizado

Examina el lenguaje utilizado por los moderadores en los siguientes ejemplos y explica su

función:

recordar el aniversario

inocentes víctimas

elevar una oración

los seres queridos

el devenir del pueblo gitano con la libertad

6. Tarea especial: Polizón

Encuentra una palabra en cada línea que no encaja con las otras tres:

venerar / festejar /celebrar / felicitar

el acto/ la ceremonia / el cumpleaños / el aniversario

encontrarse / abandonar / reunirse / congregar

los márgenes / las orillas / los bordes / las fronteras

abandonar / conmemorar / recordar / perpetuar

el memorial /la memoria / el homenaje / la conmemoración

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www.geoensino.net

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4.2 La presentación del contexto histórico y político -

1. Antes de escuchar: Un mapa mental del concepto de la familia gitana

a. trabajo en pareja:

Leed las fichas, buscad una estructura que tenga sentido y ordenad las fichas según

corresponda a vuestras ideas. También podéis rellenar más fichas e integrarlas en

vuestro mapa mental.

b. en clase:

Presentad, comentad y comparad vuestros resultados.

c. en clase:

El concepto de la familia es fundamental para la sociedad gitana desde siempre

hasta hoy en día. Pero seguramente existen más elementos culturales o políticos

que son importantes para la supervivencia del pueblo gitano. Nombrad algunos

posibles factores. Pensad y debatid.

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2. Al escuchar: Chequeo

a. trabajo individual:

Escucha el podcast y apunta después entre tres y seis componentes que atribuyan

a la continuación de la supervivencia del pueblo gitano. Los resultados se reunen

en la pizarra.

b. en clase:

Escuchad la moderación otra vez y marcad las soluciones correctas en la pizarra. Si

hace falta, completad la lista añadiendo más aspectos.

3. Comprensión detallada

Trabajo individual y después en clase:

Escuchad la moderación por tercera vez y completad estos elementos básicos que

hemos fijado por más información concreta que se menciona en la radio.

4. Después de escuchar: Análisis de los elementos de la bandera gitana

a. En clase:

Describid la bandera gitana en detalle

b. en parejas y después en clase:

Analizad los diferentes elementos que aparecen en la bandera gitana (colores y

objeto).

5. Comentario de texto: El himno gitano

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4.3 El acto conmemorativo en diferentes lugares de España

1. Escuchad la emisión de radio. Completad la información sobre vuestra persona.

http://www.arraezeditores.com/index.php?apart=at&id=137 : Shortcut de http://www.youtube.com/watch?v=M8Sc2XdSSsY

Sendung des Spanischen Fernsehens (rtve.es) am 27.11.2013

nombre :

apellido:

función:

ciudad:

nombre :

apellido:

función:

ciudad:

nombre :

apellido:

función:

ciudad:

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http

://ww

w.ru

tlish.m

erton.sch

.uk/i/tw

itter.jpg

2. Escuchad otra vez y resumid en dos o tres frases el contenido.

(normalmente en Twitter tenéis sólo 140 signos).

3. Ahora os toca a vosotros hacer publicidad para la ceremonia del río en vuestra

ciudad. Confeccionad un cartel con la información sobre el programa de la

celebración del día del pueblo gitano. Para hacer esto escuchad bien la emisión.

4. Mirad los carteles de los otros grupos. Tomad apuntes sobre el programa en estas

ciudades. OJO: No debéis hacer preguntas, sólo podéis utilizar la información de los

carteles.

5. Ahora trabajad en parejas y comparad vuestros apuntes. Elegid una ciudad (Granada,

Écija o Barcelona) para pasar el día del pueblo gitano. Escribid un corto artículo de

periódico anunciando y haciendo publicidad para el programa. Mencionad las

características destacadas de la celebración en “vuestra” ciudad.

6. Queréis visitar una de las mencionadas ciudades con el fin de participar en la

ceremonia del río el 8 de abril 2015. Planificáis una excursión en clase / en grupos de

cuatro o seis personas de las cuales no todas prefieren ir al mismo destino. Discutid

los argumentos a favor de los diferentes lugares y poneos de acuerdo sobre un

destino en común.

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5. Anmerkungen und Lösungen zur didaktischen Umsetzung

5.1 La ceremonia del río - Ermittlung von Eckdaten und Aussageintention eines

Radiobeitrags

1. Einführung mit Foto ceremonia del río:

a) Plenum: Beschreibung und Hypothesenbildung,

b) Überleitung von Hypothesen zu Radiosendung

2. Globalverstehen: Auswahl eines Programmtitels

AA: zum ersten Hördurchgang:

1. El contenido del programa se refiere a la siguiente fecha:

a) 04-04

b) 08-08

c) 08-04

d) 04-08

2. Qué título se podría dar a este programa?

a) El día internacional del pueblo gitano

b) La ceremonia del río

c) La conmemoración del racismo y del odio nazi

d) El éxodo gitano y su dimensión mundial

> den Möglichkeiten werden verschiedene Farben zugeordnet

3. Kontrolle im zweiten Hördurchgang im Plenum, rebobinar y controlar:

a) Datum auf Zuruf (notfalls erste drei Sekunden erneut abspielen)

b) SuS halten an der Stelle, an der sie den von ihnen gewählten Titel bestätigt

sehen, einen Stift in der entsprechenden Farbe hoch. Dies dient als Zeichen,

die Wiedergabe anzuhalten und gemeinsam zu überprüfen, inwiefern eine

nachvollziehbare Begründung hierfür vorliegt.

3. Detailverstehen: Dritter Hördurchgang mit Vorgabe ungeordneter frases

clave:

a) SuS lesen frases clave, evtl. Semantisierung

b) dritter Hördurchgang: SuS sortieren frases clave und bringen diese so in die

chronologische Reihenfolge des Textes (Hören im Plenum, Notieren in EA)

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La ceremonia del río es un evento de mucha importancia para el pueblo gitano.

En todo el mundo se reúnen los gitanos en las orillas de los ríos.

Este día hace referencia al primer congreso gitano en el año 1971.

La ceremonia del río es un acto en recuerdo de la historia y a los antepasados

gitanos.

A la memoria de las víctimas de persecuciones y asesinatos los gitanos ponen

velas y flores en la superficie de los ríos y rezan.

Los pétalos flotantes representan el fuerte sentido de libertad típico de los

gitanos.

c) SuS gleichen ihre Ergebnisse in PA ab und erhalten zur Kontrolle den Hörtext

(Smartphones oder MP3-Player, Kopfhörer, alternativ: Computerraum)

4. Interpretation der Aussageabsicht anhand der im Radiobeitrag gewählten Beispiele

a) SuS notieren in PA Flüsse und Länder, die am Ende des Hörtextes genannt werden, um die

weltweite Bedeutung der Zeremonie zu verdeutlichen:

Ganges - Indien

Donau - Balkan

Seine - Frankreich

Jordan - Israel

Río de la Plata - Argentinien

b) SuS tragen Orte in eine vorgegebene Weltkarte (AB) ein und überprüfen dies. (Mögliche

Hilfsmittel: Atlanten, Computerraum, Smartphones).

c) Expresad posibles razones por las que los autores de esta emisión radiofónica eligen

justamente estos lugares para hacer hincapié en la dimensión mundial de la ceremonia

del río.

Mögliche Lösungen:

- Ganges/Indien: Ursprungsland aller gitanos, ceremonia del río erinnert an

hinduistisches Begräbnisritual

- Donau/Balkan: Länder mit höchstem Bevölkerungsanteil von Sinti und

Roma und deutlichen sozialen Spannungen diesbezüglich

Pogrome (Bulgarien, Nazideutschland, etc.)

- Seine/Frankreich: deutliche Präsenz von Sinti und Roma in Paris und

Südfrankreich, wichtige Kultorte in Frankreich: Saintes Maries

de la Mer; Vorfälle von Rassendiskrimination gegenüber den

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Sinti und Roma in der jüngsten Vergangenheit (Juli 2010:

Sarkozy verkündet Deportation von mehreren Tausend Roma,

Folge: Ghettoisierung, Ausweisung, Verstoß gegen geltendes

EU-Recht mit den entsprechenden Reaktionen)

- Jordan/Israel: Solidarität mit dem jüdischen Volk, das auch lange Zeit kein

festes Heimatland hatte und in der Welt verstreut war und

ebenfalls immer wieder zahlreichen Verfolgungen und

Pogromen ausgesetzt war. Bestehende kulturelle Gemein-

samkeiten durch z.B. eine hohe gemeinsame Präsenz im Balkan

(Gipsy - Klezmer-Musik)

- Río de la Plata/ Zufluchtsort für Flüchtlinge während des zweiten Weltkriegs:

Argentinien hohe Präsenz von Sinti und Roma in Argentinien

d) Gemeinsame Besprechung und Sicherung der Ergebnisse aus c) tabellarisch an der Tafel.

5. Analyse der Funktion der verwendeten Sprache

Examina el lenguaje utilizado por los moderadores en los siguientes ejemplos y explica su

función posible.

Recordar el aniversario:

Besondere Hervorhebung durch semantische „Tautologie“ des Erinnerns.

Mögliche Funktion: unterstreicht den Gedächtnischarakter und die hohe Bedeutung

des Tages, der als Tradition gefestigt werden soll, dies vor allen Dingen, weil es hier

um eine relativ neue Entwicklung geht, in der die gitanos als politische Gemeinschaft

auftreten, um ihre Interessen wahrzunehmen und durchzusetzen.

Inocentes víctimas:

Kombination von Unschuld und Opfer steigert den Opfercharakter und das ihnen

widerfahrende Schicksal, verdeutlicht eine besondere Tragik.

Mögliche Funktion: Eindeutige Parteinahme der Moderatoren für die gitanos zu

Beeinflussung der Hörermeinung

Elevar una oración:

Metapher: aufsteigen lassen, nach oben, zu Gott, sakral anmutend; gehobener,

ungebräuchlicher Sprachstil.

Mögliche Funktion: steigert den religiösen Charakter der Zeremonie und den

Respekt, den der Sprecher davor hat, bzw. den Zuhörern vermitteln will.

Los seres queridos:

Sprache von Todesanzeigen, Synonym für Familienangehörige, gehobener, transzendental-

philosophischer Sprachstil.

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Mögliche Funktion: bringt Respekt und enge Verbundenheit der gitanos zu ihren

Familien zum Ausdruck; Familie, ebenso wie Freiheit als charakteristischer Begriff im

Wertekanon der Sinti und Roma.

El devenir del pueblo gitano con la libertad:

intellektueller, gehobener Sprachstil, der sich auf die Entwicklung und das Werden des

Volkes der gitanos in philosophisch-anthropologischer Hinsicht bezieht.

Mögliche Funktion: soll den ausgeprägten Freiheitssinn der Sinti und Roma als

charakteristisches Merkmal in den Vordergrund rücken und auch auf ihre Zähigkeit

und Beharrlichkeit im Hinblick auf die Aufrechterhaltung ihrer persönlichen und

kulturellen Freiheit in einem zukünftigen würde- und respektvollen sozialen

Miteinander hinweisen.

6. Wortschatzarbeit

Geeignet z.B. als Hausaufgabe oder zur Binnendifferenzierung:

Encuentra una palabra en cada línea que no encaja con las otras tres dentro del contexto de

la emisión radiofónica:

venerar / festejar /celebrar / felicitar

el acto/ la ceremonia / el cumpleaños / el aniversario

encontrarse / abandonar / reunirse / congregar

los márgenes / las orillas / los bordes / las fronteras

abandonar / conmemorar / recordar / perpetuar

el memorial /la memoria / el homenaje / la conmemoración

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5.2 El día del pueblo gitano im historisch-politischen Kontext - Integriertes

Hörverstehen zur Entschlüsselung von Symbolen des Selbstverständnisses del

pueblo gitano

1. Einführung zum Konzept der familia gitana

a) Mindmapping/Strukturlegetechnik: La familia gitana mit vorgefertigter Grundstruktur und

20 Zuordnungskärtchen (Individualisierung: verschiedene Versionen, auch leere Kärtchen)

b) Abgleich: Tafel/Folie/Smartboard

c) Impuls: El concepto de la familia es fundamental para la sociedad gitana desde siempre

hasta hoy en día. Pero, claro está, existen más elementos culturales o políticos que son

importantes para la supervivencia del pueblo gitano. Nombrad algunos posibles factores.

Mögliche Lösungen:

- El arte de supervivencia económica (profesiones heredadas de generación en

generación que hacen falta p.ej. con animales, oficios artesanales, comerciantes,

artistas)

- Capacidad de adaptación (en los referentes países de acogida

- Solidaridad interna (ayuda mutua en la familia p.ej. con dinero, en el cuidado de la

casa y la crianza de los hijos, hospitalidad)

- Evtl.: politische Aktivität, soziale Vereinigungen und Zusammenschlüsse, etc.(eher

unwahrscheinlich für SuS)

2. Globalverstehen zur Überprüfung der eigenen Hypothesen

Erster Hördurchgang zur Überprüfung der Hypothesen

a) Escuchad el podcast y apuntad después aparte de la característica estructura familiar

entre tres y cinco componentes que atribuyen a la continuación de la supervivencia del

pueblo gitano.

Didakt. Bemerkung: wichtig, dass der Text von den SuS ganz gehört wird, keine Notizen

während des Hörens, sondern erst danach aus dem Gedächtnis – Gedächtnistraining als

Teilkompetenztraining; Zwang zum Globalen Hören und Aufgabe des Strebens nach

Vollständigkeit, Strategievermittlung

Mögliche Lösungen werden an der Tafel gesammelt:

- Asociaciones gitanas

- El congreso de Londres el 8 de abril 1971(Binnendifferenzierung: wenn SuS das

zugehörige Datum nicht angeben, notieren sie es beim 2. Hören)

- La bandera gitana

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- Esfuerzo hacia el reconocimiento de parte de Naciones Unidas

- El himno gitano

b) Abgleich: Zweites Hören: Umkreisen der richtigen Lösungen, evtl. Hinzufügen (z.B. Auch

des Datums der Londoner Konferenz)

3. Detailverstehen: Zuordnung von konkreten Informationen zu den

wesentlichen inhaltlichen Aspekten

Dritter Hördurchgang: beim Hören halten die SUS ergänzende Informationen zu den bereits

gefundenen Items an der Tafel fest:

AA: Completad estos elementos básicos que hemos fijado con más información concreta que

se menciona en la radio.

Lösungen:

- Asociaciones gitanas – en la segunda mitad del siglo XX

- El congreso de Londres el 8 de abril 1971 – momento muy importante para el

proceso político del pueblo gitano

- La bandera gitana –de color verde y azul

- Esfuerzo hacia el reconocimiento de parte de las Naciones Unidas (ONU) – se

consiguió algunos años más tarde

- El himno gitano – se lama Gelem Gelem

Weiteres Vorgehen nicht mehr basierend auf Hörverstehen, sondern Konkretisierung der

Thematik mithilfe von bildlichen und schriftlichen Materialien (entsprechend der im KLP

geforderten Vorgehensweise und der in der fachdidaktischen Literatur verankerten

integrierten Herangehensweise)

4. La bandera gitana: Analyse der im Hörtext auftauchenden Farbsymbolik

(Hörverstehen in Kombination mit Bildmaterial, bzw. Realien)

a) erster Zugriff mit Bild oder am besten einer echten Fahne

b) Deutung der Symbolik:

Farbe grün: Boden, Gras, Hoffnung, Verbundenheit der gitanos mit der Erde,

Fruchtbarkeit

Farbe blau: Himmel, Freiheit, Ungebundenheit, Selbstständigkeit, Traum

(Romantik)

Rad: rollende Bewegung zwischen Himmel und Erde: gitanos als „fahrendes

Volk“, Nomandentum, Freiheitsideal; evtl.: Bezug zum Ursprungsland

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der gitanos durch die Ähnlichkeit mit der Fahne Indiens, die auch das

Rad in der Mitte trägt als Symbol für Gerechtigkeit; Wiedergeburt

(>Hinduismus)

Farbe rot: Vitalität, Kampf, Leidenschaft, Liebe, Blut

5. El himno gitano

Eingabe des Textes der Hymne Gelem Gelem (Original und spanische Übersetzung)

Klassische Textarbeit, die sich an den drei traditionellen Textanalyseschritten orientiert

a) Informationsaufnahme

b) Informationsverarbeitung: Analytisch herauszuarbeiten wären Bezüge zu folgenden

Aspekten

- Nomadentum, Exil, Heimatlosigkeit

- Identitätssuche

- Leidensweg

- Hunger, Armut

- Verfolgung, Ausrottungsversuche

- Überlebensdrang, -strategien

- Familienzusammenhalt

- Politische Dimension: Lied endet mit Aufruf

c) Informationsbewertung / Kommentar: Reflexion der Bedeutung politischer Symbole und

Einrichtungen. (Fahne, Hymne, Anerkennung durch die UNO)

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5.3 Los actos conmemorativos durante el día del pueblo gitano en diferentes

lugares españoles - Hörverstehen als Ausgangspunkt für handlungsorientiertes

Arbeiten

Die folgende Unterrichtsgestaltung basiert auf einer Aufteilung der SuS in drei oder sechs

Gruppen (bei sechs Gruppen: Bildung von drei Kotrollgruppen), die arbeitsteilig zu einem

gemeinsamen komplexen Ergebnis kommen sollen. Die einzelnen Gruppen erhalten dafür je

einen Ausschnitt in Form von einem Interview aus der entsprechenden Radiosendung, der

die konkrete Durchführung der Festlichkeiten zum día del pueblo gitano in Granada, Écija

und Barcelona thematisiert.

Hier besteht die Möglichkeit der Binnendifferenzierung durch Zuteilung von

Hörtextvorlagen mit unterschiedlichem Markiertheitsgrad an die entsprechenden Gruppen:

Text eins (Granada) ist unseres Erachtens am einfachsten aufgrund seiner relativ geringen

Informationsdichte und des eher geringen Sprechtempos. Eine Schwierigkeit besteht in der

starken dialektalen Sprachfärbung und der Unterdrückung von Wortendungen. Die SuS sind

bereits mit den entsprechenden Besonderheiten des andalusischen Dialekts vertraut.

Text zwei (Écija) ist am schwierigsten, weil das Sprechtempo der Interviewpartnerin sehr

hoch und die im Diskurs enthaltene Information sehr dicht ist. Der Sprachfluss verläuft

äußerst zügig und ohne auffällige Wiederholungen und Redundanzen. Zudem ist eine

deutliche dialektale Färbung zu erkennen, bei der Konsonanten und Wortendungen

verschluckt werden.

Text drei weist ein eher langsames Sprechtempo ohne dialektale Färbung auf. Das

Sprechtempo ist normal, im Sprachfluss fallen Redundanzen auf, wobei der politisch

geprägte, intellektuell anmutende Sprachstil eher gehoben ist und der Schriftsprache, an

welche die SuS gewöhnt sind, am ehesten entspricht. Dieser Hörtext ist insgesamt am

längsten und somit auch die Informationsfülle verhältnismäßig hoch.

1. Selektives Hörverstehen: Erstellung eines Eintrags für die Programmkolumne einer

Rundfunkzeitschrift oder bei Twitter

Dieser erste Vorschlag für die arbeitsteilige Gruppenarbeit erfordert neben dem Ausschnitt

des Hörbeitrags entweder zu Granada, Écija oder Barcelona eine weitere vorgegebene

Materialgrundlage, nämlich das Foto des Interviewpartners, der zu dem jeweiligen

Hörausschnitt passt.

a) Die SuS finden zunächst eine passende Bildunterschrift (zum Foto des

Interviewpartners in einer der o.g. Städte), welche folgende Angaben enthalten

sollte: nombre y apellido, función y ciudad.

b) Für die Inhaltsangabe in der Programmzeitschrift/beiTwitter fassen sie Hauptaussage

ihres Hörausschnitts in zwei bis drei Sätzen inhaltlich zusammen. Bild mit

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Bildunterschrift und informativer Programmkolumne werden auf einem Blatt (DinA

5) festgehalten und zunächst beiseitegelegt.

2. Detailverstehen: Plakatgestaltung und Museumsrundgang

a) Die SuS gestalten ein Werbeplakat (DinA2/DinA1) mit Einzelheiten zu den

Programmpunkten des Festaktes in Ihrer Stadt. Dabei vollziehen sie einen

Perspektivwechsel, da sie sich in die Rolle der Person hineinversetzen müssen,

welche mit der Organisation der Veranstaltung betraut ist. Das zuvor erstellte

Informationsblatt kann in die Plakate integriert oder aber bei der Aufhängung der

Plakate entsprechend daneben gehängt werden. Dies erleichtert den SuS den

schnellen Überblick über die wesentlichen Informationen beim anschließenden

„Museumsrundgang“.

b) Bei dem „Museumsrundgang“ gehen die SuS einzeln im Raum herum. Sie können sich

still Notizen machen, dürfen sich aber noch nicht austauschen. Neben den Plakaten

steht auch kein Vertreter aus den jeweiligen Gruppen, der Erklärungen abgibt. Diese

Situation entspricht eher der Realität auf der Straße und ist damit authentischer.

3. Vertiefende Informationsverarbeitung und -bewertung durch das Verfassen eines

Plädoyers und das Verhandeln eines gemeinsamen Zielortes

Die SuS finden sich Zweiergruppen zusammen.

a) Sie einigen sich auf eine der drei Städte aus dem Hörbeitrag, in der die ceremonia del

río stattfindet.

b) Anschließend verfassen sie ein schriftliches Plädoyer, mit dem sie z.B. in der

Tagespresse Werbung für die Teilnahme an den Veranstaltungen zum día del pueblo

gitano machen. Hierbei ist es auch wichtig, dass sie auf die Besonderheiten

hinweisen, die im Zusammenhang mit der ceremonia del río an dem von ihnen

gewählten spezifischen Ort stehen. Hierzu versetzen sie sich in den jeweiligen

Interviewpartner aus dem Hörausschnitt hinein und nehmen Bezug auf das

entsprechende Programm und seine politische Funktion. Da die Auswahl des Partners

und/oder der Stadt bei den SuS selbst liegen kann, entsteht auch hier Raum für

binnendifferenzierende Maßnahmen.

Sicherlich gibt es diverse Möglichkeiten zur Sicherung, Evaluation und Weiterführung

dieses Schreibauftrags, welche wir an dieser Stelle jedoch nicht mehr ausführen, da

es hier nicht mehr um unser Kernanliegen, nämlich die didaktische Aufbereitung und

Bearbeitung von Materialien zum Hörverstehen geht.

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c) Abschließend steht allerdings noch eine Aufgabe, die die Sprechkompetenz stärker

fokussiert, welche aus fachdidaktischer Sicht ja in engerem Verhältnis zum

Hörverstehen steht als das Schreiben.

Die Partnergruppen tun sich mit jeweils einer anderen Partnergruppe zusammen, die

sich in ihrem Plädoyer für eine andere Stadt entschieden hat. Sollten zu viele

Gruppen den gleichen Ort gewählt haben, werden unterschiedliche Orte zugewiesen.

Anschließend handeln beide Gruppen untereinander aus, zu welchem Ort eine

gemeinsame imaginäre Reise am 8. April des nächsten Jahres gehen soll, um an der

ceremonia del río teilzunehmen.

Zur Umsetzung eines entsprechenden methodischen Arrangements kommen hier

mehrere Varianten in Frage:

- Erst GA im geschützten Raum, Aushandeln eines gemeinsamen Ergebnisses,

Präsentation durch ein ausgewähltes Gruppenmitglied des Ergebnisses im Plenum

als Ein-Minuten-Vortrag

- Erst GA im geschützten Raum, Aushandeln eines gemeinsamen Ergebnisses,

Vorbereiten eines entsprechenden Rollenspiels (Diskussion) und dessen

Präsentation im Plenum

- Keine GA im geschützten Raum, sondern direkte Konfrontation beider

Partnergruppen im Plenum (Dikussion und Aushandeln eines gemeinsamen

Ergebnisses)

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