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Erziehungsdirektion Direction de des Kantons Bern l'instruction publique du canton de Berne Mittelschul- und Office de l’enseignement Berufsbildungsamt secondaire du 2 e degré et de la formation professionnelle Kasernenstrasse 27 Postfach 3000 Bern 22 031 633 87 87 www.erz.be.ch/abb 782873-v45 Informatikausbildung 4.0 Innovationsprogramm Kanton Bern Gesamtübersichtsbericht Stand: 27. Juni 2017 Auftraggeber Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA) Kanton Bern Programmsteuerungsausschuss Vorsitz Theo Ninck Programmleitungsausschuss Markus Nufer (Leitung), Martin Frieden, Reto Sollberger, Pierre Marville, Christoph Düby Autoren Markus Nufer, Martin Frieden, Reto Sollberger, Pierre Marville, Christoph Düby Klassifizierung public Status verifiziert

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Erziehungsdirektion Direction de des Kantons Bern l'instruction publique du canton de Berne Mittelschul- und Office de l’enseignement Berufsbildungsamt secondaire du 2e degré et de la formation professionnelle

Kasernenstrasse 27 Postfach 3000 Bern 22 031 633 87 87 www.erz.be.ch/abb

782873-v45

Informatikausbildung 4.0

Innovationsprogramm Kanton Bern

Gesamtübersichtsbericht

Stand: 27. Juni 2017

Auftraggeber Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA) Kanton Bern

Programmsteuerungsausschuss Vorsitz Theo Ninck

Programmleitungsausschuss

Markus Nufer (Leitung), Martin Frieden, Reto Sollberger,

Pierre Marville, Christoph Düby

Autoren

Markus Nufer, Martin Frieden, Reto Sollberger,

Pierre Marville, Christoph Düby

Klassifizierung public

Status verifiziert

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Informatikausbildung 4.0 – Pilot Kanton Bern Stand: 27. Juni 2017 Summary I

Summary

Auslöser

In den letzten Jahren gab es regelmässig kritische Rückmeldungen von Lehrbetrieben und Ler-

nenden zum Nutzen der schulischen Ausbildung in der Informatikausbildung EFZ. Wiederholt

kam bei der Befragung von Ausbildungsbetrieben, die auf die Besetzung von Ausbildungsplät-

zen verzichteten, die kritische Einschätzung betreffend des zu leistenden Aufwands für die Aus-

bildung zur Sprache. Die schulischen Ausbildungsinhalte würden nicht zu dem Zeitpunkt ver-

mittelt, wo sie auch in der betrieblichen Ausbildung gebraucht werden. Auch die Befragung der

Lernenden zeigt ähnlich kritische Rückmeldungen. Die Zufriedenheit mit der schulischen Aus-

bildung ist deutlich geringer als in anderen Berufen.

Trotz eines jährlichen Wachstums bei den Lernenden kann festgestellt werden, dass gerade

grössere ICT-Abteilungen von Unternehmen oder Verwaltungen viel zu wenige Ausbildungs-

plätze bereitstellen. Oft mit dem Argument, dass die Kostenstellen nicht willens sind die hohen

Investitionen in die Auszubildenden zu tragen. Weiter stellt die Berufsfachschule fest, dass die

Auszubildenden immer grössere Wissensunterschiede aufweisen. Unterschiede in Lerntempo

und Lernverhalten verlangen eine neue und individuelle Art der Wissensvermittlung. Der Erwerb

von Handlungskompetenzen muss in anpassbaren Zeiteinheiten organisiert und die Abfolge

der Bildungsinhalte auf die Voraussetzung von Lernenden und Lernbetrieb abgestimmt werden.

Die Analyse zeigt, dass die angebotene Ausbildung zwar als gut beurteilt wird, die schulischen

Lerninhalte aber oft zu einem falschen Zeitpunkt und zu wenig flexibel vermittelt werden.

Zielsetzungen

Gemeinsam mit Lehrbetrieben wurden Anforderungen und Ziele der Ausbildung formuliert:

Optimierung der Ausbildung um den raschen Wandel in der ICT aufzufangen

Einhaltung der BiVo und Anbieten von zusätzlichen branchenspezifischen Ausbildungen

Erwerb der Kompetenzen gemäss Anforderungen seitens Ausbildungsbetriebe

Ermöglichen des Erwerbs von Wissen und Kompetenzen zeit- und ortsunabhängig

zusätzliche Förderung der „Elite“ – um leistungsstarke Jugendliche für ein EFZ zu gewinnen

Reduktion der Verluste zwischen Grundbildung und Fachhochschule

Innovationsprogramm «Informatikausbildung 4.0»

In verschiedenen Interviews bei Ausbildungsbetrieben wurden die erfassten Anforderungen veri-

fiziert und vertieft. Verschiedene namhafte Unternehmungen haben einen Letter of Intent (LOI)

für ein solches Vorhaben unterzeichnet. Gespräche mit dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt

(MBA) des Kantons Bern und dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI)

sowie der ICT Berufsbildung Schweiz als nationale Organisation der Arbeitswelt (OdA), zeigten

starke Interessen an der Strukturanpassung und Innovation «zukunftsorientierte Informatikaus-

bildung EFZ».

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Informatikausbildung 4.0 – Pilot Kanton Bern Stand: 27. Juni 2017 Summary II

Der Kanton Bern nimmt diese Interessen in einem Innovationsprogramm mit sechs verschiede-

nen Projekten auf:

Diese Projekte sind:

FLEBA – Flexibilisierung der Module-Abfolge

SOL – Selbstorganisiertes Lernen

TIF – Talent- und Innovationsförderung

Integra – Optimierung der Ausbildungszeit mit EFZ/BMS und Bachelor

VLA – virtueller Lernassistent (Watson)

smartExam – computerbasierte Durchführung von praxisnahen Prüfungen

Die sechs Projekte werden durch das MBA des Kantons Bern gemeinsam mit der OdA ICT

Berufsbildung Bern und der gewerblich-industriellen Berufsfachschule (gibb) getragen.

Die einzelnen Projekte werden in Etappen durchgeführt und jeweils auch evaluiert.

Ausblick und Übertragbarkeit

Die Initianten betrachten das Innovationsprogramm als Baustein der Konkretisierung der Be-

rufsbildungsstrategie 2030. Nach einer erfolgreichen Einführung im Kanton Bern soll es in ei-

nem späteren Schritt in der ganzen Schweiz umgesetzt werden können.

Zudem sollen Teile des Programms in Zukunft auch auf andere Berufe übertragbar sein.

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Informatikausbildung 4.0 – Pilot Kanton Bern Stand: 27. Juni 2017 Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis 1.  Digitalisierung und die möglichen Auswirkungen 1 

2.  Vision Informatikausbildung 4.0 4 

3.  Programmidee 6 

3.1.  Projektabwicklung nach Hermes 6 

3.2.  Sechs Projekte mit Zielsetzungen 7 

3.3.  Projektportfolio Informatikausbildung 4.0 8 

4.  Allgemeine Programmanforderungen 8 

5.  Projektspezifische Anforderungen und Erwartungen 10 

5.1.  Projekt FLEBA (P01) 10 

5.2.  Projekt SOL (P02) 12 

5.3.  Projekt TIF (P03) 12 

5.4.  Projekt Integra (P04) 12 

5.5.  Projekt VLA (P05) 13 

5.6.  Projekt smartExam (P06) 13 

5.7.  Grafische Übersicht Stand und zeitliche Abfolge der Projekte 13 

6.  Programmorganisation 14 

6.1.  Funktionen der einzelnen Gremien 14 

6.2.  Mitglieder der einzelnen Gremien 15 

7.  Meilensteinplanung und Etappierung nach Projekten 19 

8.  Unterstützung seitens SBBK und Verbände 21 

8.1.  Liste der LOI-Unterzeichner 21 

9.  Finanzierung 22 

10.  Kommunikation 23 

11.  Wirtschaftlichkeit und Nutzen 24 

12.  Chancen 25 

13.  Risiken 26 

14.  Mögliche Ausstiegsszenarien 27 

15.  Nächste Schritte 27 

16.  Webseiten 27 

17.  Unterlagen und weiterführende Berichte 27 

18.  wichtige Abkürzungen 28 

19.  Änderungsverzeichnis 28 

Anhang A – Unterstützungsschreiben und Antwort KBE I 

Anhang B – Aktennotiz/Beschluss SBBK vom 26. Januar 2017 III 

Anhang C – Unterstützungsschreiben OdA ICT CH vom 27. März 2017 V 

Anhang D – Unterstützungsschreiben OdA ICT BE vom 8. Mai 2017 VI 

Anhang E – Inhalt des Letters of Intent (LOI) VII 

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Informatikausbildung 4.0 – Pilot Kanton Bern Stand: 27. Juni 2017 1/26

1. Digitalisierung und die möglichen Auswirkungen

Technologietrend Digitalisierung

Menschen greifen über eine steigende Zahl von Endgeräten auf Informationen zu. Dazu gehö-

ren mobile Devices, Wearables, elektronische Geräte, Fahrzeuge etc. Für viele Menschen ist

der Zugriff auf digitalisierte Informationen und Dienstleistungen bereits Alltag. Lernende sind

sehr geschickt in der Anwendung solcher Funktionen, auch für den Wissenserwerb.

Sensoren im Internet der Dinge (IoT) werden millionenfach Nutzer von Netzwerken und liefern

Basisdaten für automatisierte Entscheidungen und Regelungen. Das Netzwerk ist Basis für

neue Benutzer-Schnittstellen wie Augmented bzw. Virtual Reality (Vermischung der realen mit

einer virtuellen Welt) mit einem grossen Potenzial für neue Lösungen. Entsprechende Anwen-

dungen führen zu Umwälzungen in der Arbeitswelt und Gesellschaft.

Das maschinelle Lernen der Systeme stellt einen weiteren zentralen Trend dar:

Systeme nehmen ihre Umwelt selbstständig wahr und können daraus lernen. Die Zunahme der

Datenquellen und die Komplexität der Daten fordert eine automatische Verarbeitung und führt

zu Konkurrenzvorteilen solcher Lösungen. Maschinelles Lernen führt zu einem Anstieg der au-

tonom agierenden Geräte wie Roboter, selbstfahrende Fahrzeuge, virtuelle persönliche Assis-

tenten etc.

Dabei liegt der Fokus nicht nur auf smart gemachter Hardware, sondern auf Angeboten, die nur

aus Software bestehen. Vorgänger von autonomen Agenten, wie zum Beispiel Siri sind be-

kannt, sie werden zur wichtigsten und üblichen Benutzerschnittstelle. Autonome Agenten sor-

gen dafür, dass sich Menschen verstärkt wieder den Dingen zuwenden können, die nur Men-

schen leisten können.

Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Die Digitalisierung hat in unserem (Berufs-)Alltag Einzug gehalten und bietet Chancen und Ri-

siken. Verschiedene unabhängige Studien zeigen die Auswirkung der Digitalisierung auf den

Arbeitsmarkt:

Digitalisierung hat das Geschäftsmodell der Swisscom verändert. Stand früher das Tele-

fon im Fokus, sind es heute Telekommunikations- und IT-Dienstleistungen. Auch in Zukunft

sind Service und Infrastruktur entscheidend. (Swisscom, Stefan Nünlist)

Digitalisierung führt zu einem Wandel der wissensbasierten „Bürojobs“. Viele „Bürojobs“

können an jedem Ort mit Strom und Netzzugang erledigt werden. Zudem können viele Auf-

gaben automatisiert oder zumindest wissensbasiert unterstützt werden.

Auch akademische Jobs sind aufgrund der enormen Produktivitätssteigerung nicht von der

Entwicklung ausgeschlossen. So können z.B. Anwälte massiv produktiver und vernetzter

arbeiten.

Droht das Ende der Arbeit? Roboter ersetzen Fabrikarbeiter und Computer erledigen Aufgaben

von Büroangestellten. Macht die Digitalisierung den Menschen überflüssig? Was bedeutet der

„Tsunami-Effekt der Digitalisierung“? Nach der Mechanisierung, der Elektrifizierung und der Au-

tomatisierung führt die Digitalisierung zu einer neuen technologischen Revolution. Diese wird

sich auch auf den Arbeitsmarkt auswirken und betrifft sowohl manuelle wie auch kognitive Auf-

gaben.

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Auswirkungen auf die Berufsbildung

Die Lernenden, die von der Volksschule in die Berufslehre als Informatiker/innen eintreten, ha-

ben heterogene Vorkenntnisse und Neigungen. Sie haben zudem grosse Unterschiede beim

Lerntempo. Mit einem flexiblen und individuellen Wissenserwerb könnte ihr Potenzial besser

genutzt werden. So stellen sich heterogene Anforderungen an die Berufsbildung und die Be-

rufsfachschulen.

Automationswahrscheinlichkeit von verschiedenen Berufen/Berufsfeldern

Beruf

Wahrscheinlichkeit

der Automation

Erwerbstätige

Schweiz

Anzahl potentiell

Betroffene Schweiz

555'000 194’250 35%

Kassierer/in, Detailhandel 98% 14'000 11’200 80%

Kaufmännische Angestellte 96% 284'000 99'400 35%

Metzger/in 96% 11'000 5’500 50%

Empfangspersonal 96% 11'000 7’700 70%

Postangestellte 95% 11'000 5’500 50%

Buchhalter/in 94% 48'000 24'000 50%

Laborant/in 90% 15'000 3’000 20%

Chauffeur/Chauffeuse 89% 26'000 7’800 30%

Bauern/Bäuerin 87% 63'000 15'750 25%

Lagerist/in 85% 32'000 6’400 20%

Elektromonteur/in 81% 40'000 8’000 20%

Erzieher/in 8% 28'000

Informatiker/in 4% 57'000

Anwalt/Anwältin 4% 14'000

Arzt/Ärztin, Physiotherapeut/in 2% 64'000

Architekt/in 2% 24'000

Pflegepersonal 1% 80'000

Quelle: Auflistung von University of Oxford; Publikation NZZaS 3. Jan 2016, „Helvetisierung“ mit Zahlen

BFS durch ETHZ (Spalte Erwerbstätige in der Schweiz) – siehe Beilage bei Punkt 13.

Erklärungen zur Tabelle:

Roter Bereich: Berufe mit einer Wahrscheinlichkeit grösser als 80% der Automation in den nächsten 5 Jahren

Grüner Bereich: Berufe mit der kleinsten angenommenen Wahrscheinlichkeit der Automa-tion in den nächsten 5 Jahren

Weisser Bereich (nur für den roten Bereich ausgeführt): Wahrscheinlichkeit der Automation bedeutet nicht ein 100% Rückgang in der Branche, sondern ist von Beruf zu Beruf unter-schiedlich

Gemäss verschiedenen Untersuchungen ist das Risiko von der Digitalisierung betroffen zu wer-

den für Frauen und Männer unterschiedlich. Männer arbeiten in Berufen mit einem durchschnitt-

lichen Digitalisierungspotenzial von ca. 42%, während dieses für Frauen nur ca. 33% beträgt.

Quelle: http://frauen.dgb.de/themen/++co++27ffddfc-0407-11e7-ad88-525400e5a74a

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Verbesserungspotential aktuelles Ausbildungssystem Informatiker EFZ

Wo profitieren die Lernenden während der Ausbildung am meisten?

Quelle: Auszug aus ICT-Lehrabgänger Befragung 2016 von ICT-BB-CH – http://www.ict-berufsbil-

dung.ch/fileadmin/user_upload/Auswertung_Lehrabgaengerbefraung_2016_Publikation.pdf

Der sehr tiefe Wert bei der Berufsfachschule und der hohe Wert beim Selbststudium zeigen

eine Korrelation: Das fixe Schulprogramm ist ungenügend auf die unterschiedlichen Bedürf-

nisse der Lehrbetriebe abgestimmt. Die Lernenden sind gezwungen, die Lerninhalte im Selbst-

studium, oft während der Arbeitszeit, zu erlernen, um die Arbeitsplatzfähigkeit zu erreichen.

Weiterführende Analysen zeigen, dass die Zusammenarbeit und Verzahnung zwischen betrieb-

licher und schulischer Bildung insbesondere für intellektuell anspruchsvolle Ausbildungen durch

angepasste Organisationsformen der schulischen Bildung stark verbessert werden kann.

Dadurch kann der Aufwand der Ausbildungsbetriebe gemindert und die Ausbildungsbereit-

schaft gestärkt werden.

Nachhaltige Sicherung der Nachfrage nach dualer Ausbildung

Die Nutzung der digitalen Medien auf Sekundarstufe I führt zu einer grösseren Individualisie-

rung des Wissens- bzw. Ausbildungsstandes beim Übertritt in die Sekundarstufe II. Ausserdem

sind Lernende immer mehr gewohnt selbständig in einem individuellen System zu lernen bzw.

zu arbeiten.

Die Digitalen Medien ermöglichen einen einfacheren und spannenderen Zugang zu Wissen,

wie z.B. Lehrfilme auf den einschlägigen Online-Plattformen wie YouTube oder Video2Brain.

Grosse Qualitäts- und Leistungsunterschiede zwischen ICT Fachpersonen (typisch Verhältnis

1:10, Werte bis 1:30 sind feststellbar) verlangen nach Flexibilisierung und „Talentförderung“.

Unternehmen weichen notgedrungen immer mehr auf Gymnasiasten (als Praktikanten) aus,

weil sie keine geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten zur Besetzung der Lehrstellen mehr

finden.

Fazit: Die Berufsbildung muss eine echte Alternative zum gymnasialen Weg sein.

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Nachhaltige Sicherung der dualen Ausbildungsplätze

Die Analysen betreffen die 4-jährige Ausbildung zur Informatiker/in EFZ.

An Stelle der Ausbildung Informatikpraktiker/in EBA wird ab Sommer 2018 neu eine 3-jährige

EFZ-Ausbildung zur ICT-Fachfrau / zum ICT-Fachmann angeboten. Es kann davon ausgegan-

gen werden, dass für diese Ausbildung vergleichbare Analyseergebnisse entstehen; d.h. die im

folgenden vorgeschlagenen Verbesserungsmassnahmen könnten in angepasster Form in na-

her Zukunft auch für die Ausbildung zur ICT-Fachfrau / zum ICT-Fachmann zur Anwendung

kommen.

Fazit: Das Ziel ist eine nachhaltige Sicherung und der Ausbau der Lehrstellen auf die sich ver-

ändernden Marktbedürfnisse.

Handlungsfelder

Aus den vorangehenden Analysen ergeben sich grundsätzlich folgende Handlungsfelder:

HF1 Stärkung der ICT Ausbildung (Flexibilisierung, selbstorganisiertes Lernen etc.)

HF2 Förderung von Ausbildungsplätzen in durch Digitalisierung stärker geforderten Berufen

HF3 Ausbildungsangebote für AN zum Erwerb digitaler Kompetenzen (z.B. IT für KV)

HF4 Umschulung Betroffene in Berufe mit geringem Automationspotential

HF5 Reduktion Ausbildung von Jugendlichen in kritischen Berufen mit Automationspotential

2. Vision Informatikausbildung 4.0

Die Individualisierung der Informatikausbildung und die Verbesserung der Lernortskooperation

führen zu einer grösseren Nachfrage durch qualifizierte Jugendliche nach Ausbildungsplätzen

und gleichzeitig zu einer höheren Bereitschaft der Unternehmen und Verwaltungen entspre-

chende Ausbildungsplätze zu schaffen. Die grosse Nachfrage nach Fachkräften kann so durch

selber ausgebildete Personen gedeckt werden. Dank entsprechenden Hilfsmitteln und Rah-

menbedingungen ist es den Ausbildungsinstitutionen möglich, ihre Aufgaben zu erfüllen und

dabei auch ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.

Berufsbildungsstrategie 2030

In der Mitgliederversammlung der erweiterten SBBK vom 23./24. Mai 2017 wurde die Berufs-

bildungsstrategie 2030 als gemeinsames Handlungsfeld definiert. Es wurde darauf aufmerksam

gemacht, dass die Digitalisierung schnellste Anpassungen der Lerninhalte in allen Berufen er-

fordert. Die Kantone sollten darin Leadership und die strategische Führung übernehmen und

das flexible Denken unterstützen. In Workshops wurden zu den drei Schwerpunktthemen Fle-

xibilität (mit Fokus Modularisierung), Rollendefinition und Vereinfachung (Regulierung / Reduk-

tion Prozesse) folgende Handlungsfelder definiert: (http://www.sbbk.ch/dyn/22025.php)

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Die Weiterentwicklung der Berufsbildung ist für die SBBK unbestritten.

Im Fokus aller weiteren Überlegungen und Bestrebungen soll das Individuum stehen, das von

bedarfsorientierten und effizienten Flexibilisierungen in der Berufsbildung profitieren kann.

Inhaltlich sollen die Bestrebungen zur Modularisierung weiterentwickelt werden, vor allem in der

Weiterbildung. Ob und wie grundlegend die berufliche Grundbildung mit dem Zusammenspiel

von Berufsfachschule, Lehrbetrieb und üK modularisiert werden soll offen. Braucht es hier neue

Modelle der Zusammenarbeit?

Weitere Fragen bezüglich Überforderung von Lernenden durch Wahlmöglichkeiten oder fehlen-

des Klassengefüge müssen in der Berufsbildungsentwicklung vertiefter diskutiert werden.

3. Programmidee

Das vorliegende Programm betrifft das Handlungsfeld 1 (HF1). Schon in Zusammenhang

mit der BiVo-Revision 2014 haben Markus Nufer (damals Vertreter IBM) und Reto Sollberger

(damals Abteilungsleiter IET der gibb) die Idee für eine flexibilisierte Ausbildung der Informati-

kausbildung EFZ eingebracht. Es zeigte sich, dass die Idee im Rahmen der BiVo-Revision,

insbesondere aus Zeitgründen, nicht realisierbar war. Die Empfehlung nach Einführung der

BiVo 2014 war die Flexibilisierung in einem Pilot umzusetzen. Als Grundlage für den Ansatz

dienten die folgenden drei Thesen:

These 1: Es muss ein System aufgebaut werden, das eine individuelle, bedarfsgesteuerte

schulische Ausbildung je Lernende/r unter Einhaltung der BiVo-Vorgaben ermöglicht.

These 2: Es muss ein System aufgebaut werden, das begleitetes, selbstorganisiertes und

selbstgesteuertes Lernen durch den Ausbildungsbetrieb unter Einbezug von digitalen, kogniti-

ven Systemen ermöglicht.

These 3: Es muss In Zusammenarbeit mit der Tertiärstufe (z.B. Fachhochschule) ein System

aufgebaut werden, das ein integrales Programm für eine Optimierung der zur Verfügung ste-

henden Schulzeit ermöglicht und so den Markt rasch mit qualifizierten Fachkräften versorgt.

Im vorliegenden Programm werden diese Thesen aufgegriffen. Dabei sollen nach der Projekt-

struktur von Hermes die verschiedenen Projekte verfolgt und aufgezeigt werden.

3.1. Projektabwicklung nach Hermes

Quelle: Projektführungsstruktur Hermes 5, gefüllt mit internen Ergebnissen

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3.2. Sechs Projekte mit Zielsetzungen

Projekt Zielsetzungen

P01

FLEBA

Der berufskundliche Unterricht der Informatikausbildung EFZ erfolgt nach einem

flexiblen, bedarfsgesteuerten Ausbildungsmodell (FLEBA), das sich an den Kom-

petenzfeldern der Lehrbetriebe orientiert

P02

SOL

Teile des berufskundlichen Unterrichts der Informatikausbildung EFZ können

durch ein von der Schule und vom Ausbildungsbetrieb begleitetes, selbstorgani-

siertes und selbstgesteuertes Lernen (SOL) erfolgen

P03

TIF

Kompetenzfelder mit Innovationscharakter werden systematisch eruiert und die

zugehörigen Module im Sinne einer Talent- und Innovationsförderung (TIF) als

Freifach angeboten

P04

Integra

In Zusammenarbeit mit der Tertiärstufe (z.B. Fachhochschule) wird ein integrales

Programm (Integra) für die Optimierung der zur Verfügung stehenden Schulzeit,

auch unter Einbezug von digitalen, kognitiven Systemen gemäss TP 05 (z.B.

IBM-Watson) angeboten

P05

VLA

Der virtuelle Lernassistent (VLA) unterstützt das Lerncoaching und bietet eine

ständig verfügbare Unterstützung für Lernende an. So kann der Lernerfolg und

die Lernleistung von vielen Lernenden gesteigert werden, eine derartige Unter-

stützung kann aber bei den aktuellen Klassengrössen aus zeitlichen Gründen

durch die Lehrperson nicht geleistet werden. Der Einsatz eines virtuellen Assis-

tenten für Lehrpersonen ist ein grösseres Forschungsprojekt. Es geht dabei nicht

nur um ein umfassendes Q&A Hilfsmittel, sondern um Unterstützung kognitiver

Fähigkeiten durch eine Big-Data Anwendung. Dadurch können die Lehrpersonen

entlastet und für andere Aufgaben freizusetzen werden.

Für das Projekt VLA wurde mit der Hasler Stiftung Kontakt aufgenommen um

VLA als KTI Projekt mit den Partnern BFH (bernische Fachhochschule) und PH

(pädagogische Hochschule) aufzusetzen.

P06

smart-

Exam

Computerbasierte Durchführung von praxisnahen Prüfungen mit besserer Ver-

gleichbarkeit, Fairness, Ressourceneffizienz und Aktualität. Informatiklernende

profitieren von praxisnahen, handlungsorientierten Prüfungen, bei welchen nicht

nur ihr Wissen, sondern auch ihr Können unter Beweis stellen müssen.

Unterstützt die Flexibilisierung der Ausbildung, ermöglicht individuelle Ausbil-

dungsmodelle, nutzt das Synergiepotential bei den Qualifikationsverfahren, spart

Kosten ein und entlastet die Lehrpersonen, standardisiert das QV und die Da-

tennutzung.

Im Antrag vom Juni 2017 an das SBFI wird die Konzeptphase FLEBA (P01) eingegeben.

Die Gesamtinnovation des Programms Informatikausbildung 4.0 umfasst mehrere Bereiche mit

insgesamt 6 Projekten. Die Arbeit an den verschiedenen Projekten ist unterschiedlich weit. Das

Projekt smartExam (P06) ist auch in der Konzeptphase. Alle werden nach Hermes geführt.

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3.3. Projektportfolio Informatikausbildung 4.0

4. Allgemeine Programmanforderungen

Diese lassen sich in sieben Gruppen zusammenfassen: System, Pädagogik/Didaktik, Administ-ration, BMS/BFH/HBB + Freifachangebot, Leistungsnachweise, Finanzplanung und Politik.

Nr. Anforderung Status

System

A01 Kostenneutrale Umsetzung erfolgt in einer ersten Phase nur für den Informatikfachunter-richt; d.h. für ABU-, EGK-, BMS-Unterricht sind alle Lernenden in aufgefüllten Klassen eingeteilt.

A02 Managebare Netzwerkarchitektur um systematische Anforderungen zu erfüllen ()

A03 Virtuelle Lernumgebung (z.B. gibbixNG) um geforderte Ausbildungsmodelle, Hybrid oder blended Learning, zu ermöglichen

()

A04 Kostenneutrale Umsetzung durch virtuelle Lehrkräfte verbunden mit SOL und/oder teil-weise grössere Unterrichtszimmer. Alternativen für Lernende, die mit SOL nicht zurecht-kommen

A05 Video-Service des Unterrichts an externe Standorte

Pädagogik / Didaktik

A10 Modulunterricht mit einer Rhythmisierung von ½ Tag angeboten

A11 Schulungsunterlagen können zu 60% bis 80% im Selbststudium erarbeitet werden

A12 Kommunikation der Veränderung / Change

A13 eTesting (smartExam) für die Leistungsnachweise berücksichtigt

A14 Modulleitfaden regelt die Aufgabenteilung der einzelnen Akteure

A15 Spezifische Lehrerfortbildungen für den Wandel vom Wissensvermittler zum Coach

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Informatikausbildung 4.0 – Pilot Kanton Bern Stand: 27. Juni 2017 9/26

A16 Aufbau eines nach Leistungsvermögen bzw. Vorkenntnissen jedes einzelnen Lernenden differenzierten Unterrichtsmodells

()

A17 Unterstützung individueller Unterricht durch virtuellen Unterrichtsassistent (z.B. IBM-Watson)

Administration

A20 Zentrales Datensystem bleibt bestehen (Kanton Bern EVENTO)

A21 Internetbasierte Lösung ergänzt mit folgenden Funktionen für jede/r Lernende: Modulanlass-Anmeldung (Abhängigkeiten) Leistungsnachweise (Schnittstelle Evento) Ausbildungsprogrammverwaltung für Zeit, Ort und Raum Automatische, interaktive Absenzenkontrolle (Fokus Ausbildungspartner)

A22 Klasseneinteilung Lernende erfolgt für den ABU resp. die BMS – Besuch der Fachmo-dule werden aufgrund der betrieblichen Anforderungen durch den Ausbildungsbetrieb im Rahmen der Abhängigkeiten festgelegt

A23 Abschluss aller Module für die Erlangung des EFZ bleibt vorausgesetzt

A24 Evaluation

BMS / BFH / HBB und Freifachangebot

A30 Arbeitsmarktorientiertes Freifachangebot in Zusammenarbeit mit ausgewählten Instituti-onen (SAP, CISCO, MS, ..) aufbauen

()

A31 Möglichkeit ausgewählte Module der Tertiärausbildung zu absolvieren und dieselben als Bildungsleistung anrechnen zu lassen

A32 Einstieg in ein höheres Semester von ausgewählten Tertiärausbildungen

Leistungsnachweise

A40 Qualifikationsverfahren (QV) erfolgt nach der BiVo 2014

A41 Automatisches Prüfungssystem für praxisnahe Leistungsnachweise (smartExam) um ein individuelles QV zu realisieren

A42 Leistungsnachweise ausgelegt für quartalsweisen Einsatz

Finanzplanung

A50 Strukturierte Finanzplanung nach Projektphasen und Anforderungen aufgebaut

Politik

A60 Ideelle Unterstützung der relevanten Verbände und Organisationen ist zugesichert ()

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5. Projektspezifische Anforderungen und Erwartungen

5.1. Projekt FLEBA (P01)

Lehrbetriebe definieren für Lernende oder Lernendengruppe die Kompetenzfelder, die mit Pri-

orität an der BFS besucht werden sollen. Die gibb bestimmt daraus die Module, die mit Priorität

ab dem 2. Lehrjahr besucht werden und bildet damit die Modulklassen. Die Umfrage erfolgt

einmal am Ende des 1. Semesters für die gesamte Ausbildungszeit.

Für die drei Fachrichtungen Applikationsentwicklung, Systemtechnik und Betriebsinformatik

sind Umsetzungen bezüglich Variante Standard auf quartalsweiser Rhythmisierung angedacht.

Fachrichtung Betriebsinformatik Variante Standard

Fachrichtung Systemtechnik Variante Standard

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Informatikausbildung 4.0 – Pilot Kanton Bern Stand: 27. Juni 2017 11/26

Fachrichtung Applikationsentwicklung Variante Standard

Für Fachrichtung Applikationsentwicklung könnte die Variante Business Application so …

und für Variante

WEB Engineering

der Applikations-

entwicklung so

aussehen:

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Informatikausbildung 4.0 – Pilot Kanton Bern Stand: 27. Juni 2017 12/26

5.2. Projekt SOL (P02)

Gemäss dem Unterrichtskonzept SOL von Dr. Martin Holder (EHB Schweiz) kann selbstorga-

nisiertes Lernen im berufskundlichen Unterricht der Informatikausbildung EFZ auf verschiedene

Weise erfolgen. Lernende, welche den konventionellen und begleiteten Unterricht besuchen,

erleben SOL in Rahmen von Lernaufträgen. Begabte Lernende können Ihren Lernprozess im

Präsenzunterricht weitgehend selbständig organisieren. Besonders begabte Lernende in För-

derprogrammen können die Lerninhalte ausserhalb des Präsenzunterrichts erarbeiten oder bei

entsprechenden Vorkenntnissen lediglich die Leistungsbeurteilungen absolvieren.

Abbildung: Unterrichtskonzept SOL von Dr. Martin Holder, EHB Schweiz

Die Bewertung von Leistungen kann im selbst organisierten Lernprozess anhand von Kompe-

tenzrastern erfolgen. Diese definieren die Kompetenzen, welche sich die Lernenden im Rah-

men eines Moduls aneignen werden. Beim Arbeiten mit dem Kompetenzraster soll der indivi-

duelle Lernprozess im Zentrum stehen. Es geht darum festzustellen, welche konkreten Schritte

zur Erlangung einer Kompetenz zurückgelegt wurden und welche Strategien für das eigene

Lernen sich daraus ableiten lassen. Auf dieser Basis werden im Projekts SOL (P02) die nötigen

Konzeptionen für eine zukünftige Umsetzung im Informatikunterricht erarbeitet.

5.3. Projekt TIF (P03)

Das Projekt Talent- und Innovationsförderung behandelt die fokussierte Ausbildung über Teile

der obligatorischen BiVo hinaus. Da dies nicht Sache der Kantone ist, braucht es alternative

Möglichkeiten. Eine Variante ist diese Ausbildungen über PPP eLearning ICT anzubieten.

5.4. Projekt Integra (P04)

Behandelt die Integration der EFZ Ausbildung mit der Fachhochschulausbildung Bachelor.

Die beiden Ausbildungen sind in zwei verschiedenen Bereichen geregelt:

Sekundarstufe II besteht aus berufsbildender und allgemeinbildender Ausbildung. Daneben

oder danach kann zur Vertiefung der Allgemeinbildung die Berufsmaturität erlangt werden

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Informatikausbildung 4.0 – Pilot Kanton Bern Stand: 27. Juni 2017 13/26

Tertiärstufe: FH bieten praxisbezogene Studiengänge zum Bachelor und Master an. Die Aus-

bildung dauert heute 7 Jahre: EFZ mit BMS 4 Jahre, Bachelor (180 ects) 3 Jahre

Diese Ausbildung kann für Lernende, die den Bereich nicht wechseln (Informatiker EFZ und

Bachelor Informatik) optimiert werden, da durch die verlangte Durchlässigkeit viel Basiswissen

aufgebaut werden muss (z.B. Polymechaniker/in mit Erwerb Informatik Bachelor).

5.5. Projekt VLA (P05)

Um das Problem der individuellen Unterstützung der Lernenden nachhaltig zu entschärfen, sind

in vielen Fällen zusätzlich zu einem effizienten Q&A (Questions and Answers) weitere unter-

stützende Hilfsmittel erforderlich. Ein erfolgreiches Hilfsmittel ist der virtuelle Assistent Watson

von IBM. Er basiert auf einem Konversions-Service, der im Hintergrund sowohl auf eine Big-

Data Anwendung zurückgreifen kann als auch über kognitive Funktionen verfügt. Das System

wird oft mit den Attributen „scharfsinnig und mit psychologischen Fähigkeiten“ beschrieben. Das

System „Watson“ ist einfach an individuelle Bedürfnisse anpassbar und kann mit grossen Men-

gen von Informationen „gefüttert“ werden. Es verarbeitet die Informationen zu einer Art Wissen

und ist damit lernfähig. Dank der enormen Leistungsfähigkeit „begreift“ das System für jeden

Lernenden die individuelle Lernmethodik und erfasst den unterschiedlichen Lernstand. Dank

diesen ausgeprägten kognitiven Fähigkeiten darf von einem solchen System eine effektive Un-

terstützung der Lehrpersonen beim individuellen Betreuen der Lernenden erwartet werden.

5.6. Projekt smartExam (P06)

Heute ist es möglich, mit modernster Virtualisierungstechnik einfache bis komplexe Prüfungs-

szenarien so abzubilden, dass Lernende und Studierende diese über einen einfachen Web-

Browser einsetzen können. Als mögliche Virtualisierungsplattformen werden die Produkte der

drei Anbieter VMware, Redhat und Microsoft evaluiert. Erstaunlicherweise zeigen die Anbieter

dieser Virtualisierungstechniken grosses Interesse, in unserem Projekt berücksichtigt zu wer-

den, weil diese offensichtlich ein erhebliches Wachstumspotential orten.

5.7. Grafische Übersicht Stand und zeitliche Abfolge der Projekte

Quelle: interne Projektetappierung des Innovationsprogramms Informatikausbildung 4.0

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6. Programmorganisation

Für die Gesamtprogrammorganisation wurde nachfolgende Organisationsstruktur festgelegt.

Quelle: Interne Projektorganisationsstruktur mit Stand Gesucheingabe bei SBFI

Unterhalb der Projekte ist der aktuelle Projektstand bezüglich geplanter, gemachter und bewil-ligter Gesucheingabe bezüglich Mitfinanzierung seitens SBFI oder anderweitiger Finanzierung nach der Projektmethode Hermes abgebildet. Weisse Felder bedeuten, dass diese Projekte zwar angedacht aber noch nicht gestartet sind.

6.1. Funktionen der einzelnen Gremien

Programmsteuerungsausschuss (PSA)

Der Steuerungsausschuss ist das strategische Organ über das Gesamtprogramm in dem die wichtigen Stakeholder aus Verwaltung, OdA (CH und BE) und Lehrbetrieben vertreten sind. Der Steuerungsausschuss überwacht die Projektführung und den Projektfortschritt. Er steuert auch die Prioritäten und gibt die einzelnen Projektphasen frei. Er ist zudem zuständig für

Ressourcenzuteilung und Setzen von Prioritäten

Programm- respektive Projektstopp bzw. -unterbrechung

Budgetfreigabe und -zuweisung

Bestimmung nötiger Projektstufen sowie Zwischenentscheidung beim Erreichen dieser

Treffen von Entscheidungen, die ausserhalb der Kompetenz der Programmleitung liegt

Durchsetzen übergeordneter Verwaltungsinteressen des Kantons

Programmleitungsausschuss (PLA)

Der Programmleitungsausschuss unterstützt den Programmsteuerungsausschuss, die Ge-samtprogrammleitung und die Projektleitenden der einzelnen Projekte. Er gibt die Kommunika-tion nach aussen frei und unterstützt die betroffenen Organisationseinheiten bei der Führung im Change. Der PLA ist die erste Anlaufstelle für die Gesamtprogrammleitung.

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Gesamtprogrammleitung (GPL)

Die Gesamtprogrammleitung ist zuständig für die Überwachung der Termine und Inhalte der einzelnen Projekte und ist das ausführende Organ des Projektsteuerungsausschusses. Für die externe Kommunikation und das Reporting kann er auf Ressourcen im PLA zugreifen. Durchführung des Risiko-Managements zusammen mit den Projektleitungen (PL).

Fachausschuss (FA)

Im Fachausschuss sind die Lehrbetriebe als Sounding-Board vertreten und unterstützen so das Projekt bei der Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Lehrbetriebe. Sie helfen mit, die externe Kommunikation für die Lehrbetriebe verständlich zu halten.

Projektleitungen (PL)

Die Projektleitungen sind aufgeteilt in externe und interne Projektleitungen, d.h. einerseits die Umsetzung der Projekte nach innen und andererseits das Schaffen der Voraussetzungen und vertreten der Projekte nach aussen bezüglich Reporting und Kontrolle der Zielerreichung.

Externe Beratung MBA

Der externe Berater seitens MBA in der Person von Pierre Marville ist als Vertrauensperson des MBA sowie zwischen den einzelnen Organisationseinheiten eingesetzt.

6.2. Mitglieder der einzelnen Gremien

Programmsteuerungsausschuss (PSA) – Treffen 4-5x pro Jahr (nach Bedarf)

Vorsitz: Theo Ninck GPLA / FA / ICT BB BE: Protokoll: Markus Nufer PLA / gibb: Martin Frieden gibb: Sonja Morgenegg BFH: Herbert Binggeli / Lukas Rohr ICT BB CH: Jörg Aebischer Post: Bruno Schumacher Swisscom: Marc Marthaler EPA: Adrian Haldemann MBA ABB: Christoph Düby MBA BFS: Mario Aeberhard Innovation: Reto Sollberger SBBK: Cédric Caillet (Kanton Neuenburg)

externer Berater MBA: Pierre Marville

Beisitz - je nach Thema:

SBFI: Reto Trachsel Fachexperten/innen weitere Personen aus PLA / FA

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Programmleitungsausschuss (PLA) – Treffen alle 1-2 Wochen (nach Bedarf)

Leitung / ICT BB BE: Markus Nufer gibb / PL FLEBA / SOL / smartExam: Martin Frieden MBA ABB: Christoph Düby Innovation / Protokoll: Reto Sollberger

externer Berater MBA: Pierre Marville

Nach Bedarf zusätzliche Personen: MBA BFS: Mario Aeberhard PL der 6 TP: Thomas Staub (TP01), Beat Loosli (TP06)

Beisitz - je nach Thema:

weitere Personen aus SA / FA Fachexperten/innen

Fachausschuss (FA) – Treffen alle 4-8 Wochen (nach Bedarf)

Leitung / ICT BB BE: Markus Nufer gibb IT: Thomas Staub gibb IT: Beat Loosli MBA ABB: Manuela Röthlin Innovation / Protokoll: Reto Sollberger ICT BB CH: Hanspeter … BFH: Eric Dubuis BEDAG: Jenny Dales Swisscom: Ruedi Negri Post: Peter Schmid SBB: Sabine Blaser BIT: Remo Tschuy NYP: Adrian Krebs Predata: Thomas Riesen Bbc Berufsbildungscenter: Matthias Stalder Bwd/IMS: Marcel Etienne TF Bern: Giulio Jannattone BiCT: Armin Wyss üK Kommissionspräsident: Patrik Aebi CE QV Informatik: Andy Bula

externer Berater MBA: Pierre Marville

Programmsteuerungsausschuss (PSA)

Vorsitz: Theo Ninck GPLA / FA / ICT BB BE: Protokoll: Markus Nufer PLA / gibb: Martin Frieden gibb: Sonja Morgenegg

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Informatikausbildung 4.0 – Pilot Kanton Bern Stand: 27. Juni 2017 17/26

BFH: Herbert Binggeli / Lukas Rohr ICT BB CH: Jörg Aebischer Post: Bruno Schumacher Swisscom: Marc Marthaler EPA: Adrian Haldemann MBA ABB: Christoph Düby MBA BFS: Mario Aeberhard Innovation: Reto Sollberger SBBK: Cédric Caillet (Kanton Neuenburg)

externer Berater MBA: Pierre Marville

Beisitz - je nach Thema:

SBFI: Reto Trachsel Fachexperten/innen weitere Personen aus PLA / FA

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Informatikausbildung 4.0 – Pilot Kanton Bern Stand: 27. Juni 2017 18/26

Programmleitungsausschuss (PLA)

Leitung / ICT BB BE: Markus Nufer gibb / PL FLEBA / SOL / smartExam: Martin Frieden MBA ABB: Christoph Düby Innovation / Protokoll: Reto Sollberger

externer Berater MBA: Pierre Marville

Nach Bedarf zusätzliche Personen: MBA BFS: Mario Aeberhard PL der 6 TP: Thomas Staub (TP01), Beat Loosli (TP06)

Beisitz - je nach Thema:

weitere Personen aus SA / FA Fachexperten/innen

Fachausschuss (FA)

Leitung / ICT BB BE: Markus Nufer gibb IT: Thomas Staub MBA ABB: Manuela Röthlin Innovation / Protokoll: Reto Sollberger ICT BB CH: Mario Rusca BFH: Eric Dubuis BEDAG: Jenny Dales Swisscom: Ruedi Negri Post: Peter Schmid SBB: Sabine Blaser BIT: Remo Tschuy NYP: Adrian Krebs Predata: Thomas Riesen Bbc Berufsbildungscenter: Matthias Stalder Bwd/IMS: Marcel Etienne TF Bern: Giulio Jannattone BiCT: Armin Wyss üK Kommissionspräsident: Patrik Aebi CE QV Informatik: Andy Bula

externer Berater MBA: Pierre Marville

Beisitz - je nach Thema:

weitere Personen aus PSA / PLA Fachexperten/innen

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Informatikausbildung 4.0 – Pilot Kanton Bern Stand: 27. Juni 2017 19/26

7. Meilensteinplanung und Etappierung nach Projekten

Im Innovationsprogramm muss aufgrund der Grösse und Komplexität mit einer rollenden Mei-

lensteinplanung gearbeitet werden. Die folgenden Ausführungen bilden den momentan aktuel-

len Stand des gesamten Innovationsprogramms ab. Je nach Fortschritt in den einzelnen Pro-

jekten kann sich sowohl die Meilensteinplanung wie auch die Etappierung anpassen. Im weite-

ren Verlauf sind laufend Abklärungen und Konzepte betreffend Skalierbarkeit zu treffen und zu

überprüfen. Der Steuerungsausschuss wird quartalsweise über neue Erkenntnisse informiert,

bestimmt das strategische Vorgehen und kann Meilensteine neu setzen oder gewichten.

Meilensteine Initialisierung und Konzept-Vorphase Innovationsprogramm

In der Initialisierungsphase wurden folgende Meilensteine definiert:

Managbare Netzwerkarchitektur steht zur Verfügung (gibbix.ch – erfüllt seit Dezember 2015)

Virtuelle Lernumgebung steht zur Verfügung (gibbix.ch – erfüllt seit Dezember 2014)

In der Konzeptvorphase wurden folgende Meilensteine definiert:

Lösungsansätze für Gesamtprogramm und einzelne Projekte definiert (erfüllt seit Okt. 2016)

Letter of Intent (LOI) ist von den im Kanton Bern relevanten Ausbildungsbetrieben unter-

zeichnet (erfüllt seit Dezember 2016 – siehe Punkt 8.1)

Meilensteinplanung und Etappierung Projekt FLEBA (P01)

Abschluss Initialisierung Juli 2017

Abschluss Grobkonzept bis September 2017

o Systemkonzept liegt vor (erfüllt seit November 2016)

o Akzeptanz bei Schulleitung

o Kosten, Finanzierung und Meilensteine für Realisierungsphase sind bekannt

o Zustimmung OdA ICT Berufsbildung Schweiz sowie SBBK liegt vor (erfüllt seit November 2016)

o Finanzierungsantrag SBFI einreichen (Juni 2017)

o Abklärungen zu Umsystemen erfolgt (Evento) und Realisierung geklärt

Abschluss Feinkonzept bis Dezember 2017

o Akzeptanz bei Lehrpersonen

o Abläufe und Prozesse definiert

Vorbereitungen Pilot bis Frühling 2018

o Systemanforderungen liegen vor

o pädagogisch/didaktischen Anforderungen sind umgesetzt

o Kompetenzfelder entwickelt und mit Lehrbetrieben evaluiert

o Administration für neue Unterrichtsorganisation bereitgestellt

o Qualifikationsverfahren (QV) erfolgt nach BiVo 2014

Beginn Pilot ab August 2018 bis 2021 (einlaufend)

Zwischenauswertung 2019/2020

Gesamtevaluation 2021

Einführung / Umsetzung 2022

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Informatikausbildung 4.0 – Pilot Kanton Bern Stand: 27. Juni 2017 20/26

Meilensteinplanung und Etappierung Projekt SOL (P02)

Konzeptarbeiten im 2018

o Systemkonzept liegt vor

o Akzeptanz bei Schulleitung und Lehrpersonen geschaffen

o Kosten, Finanzierung und Meilensteine für Realisierungsphase erarbeitet

o pädagogisch/didaktischen Anforderungen definiert

Start Pilot im August 2019

o Systemanforderungen liegen vor

o pädagogisch/didaktischen Anforderungen sind umgesetzt

o Administration für neue Unterrichtsorganisation bereitgestellt

Meilensteinplanung und Etappierung Projekt TIF (P03)

Freifachangebote an der gibb seit August 2016

Einbindung Freifachangebot in Projekt TIF und Start Initialisierung bis Ende 2018

Meilensteinplanung und Etappierung Projekt Integra (P04)

Erfassung der Rahmenbedingungen und Anforderungen bis Ende 2017 geklärt

Konzeptarbeiten im 2018

Pilot ab August 2019: BM1 nach 3 Jahren abschliessen. Ziel Hochschulreife erlangen.

Start Pilot im August 2019 (möglicherweise Pilot WayUp im August 2018)

Meilensteinplanung und Etappierung Projekt VLA (P05)

Start KTI Projekt zusammen mit Industriepartner, BFH und PH im September 2017

Antrag KTI im Dezember 2017

KTI Entscheid März 2018

Konzeptphase ab April 2018

Start Pilot im August 2019

Meilensteinplanung und Etappierung Projekt smartExam (P06)

Initialisierungsphase April bis Dezember 2016

o Stakeholder informiert und eingebunden (erfüllt seit November 2016)

o Rechtsgrundlagenanalyse durchgeführt (erfüllt seit November 2016)

o Schutzbedarfsanalyse durchgeführt (erfüllt seit November 2016)

o Geschäftsorganisationsanalyse durchgeführt (erfüllt seit November 2016)

Konzeptphase Januar bis Dezember 2017

o Plattformentscheid für Virtualisierung mittels VMWare vSphere Ende 2016 getroffen (Dez. 2016)

o Konzeptphase durch MBA freigegeben (erfüllt seit Februar 2017)

o Planungsgrundlagen zur Software-Entwicklung erarbeitet (whatwedo – erfüllt seit März 2017)

o Inbetriebnahme Hardware (AdfinisSygroup und Itris – erfüllt seit April 2017)

o Grundkonfiguration Virtualisierungsumgebung (vSphere – erfüllt seit Mai 2017)

o Entwicklung und Vorführung Prototyp im September 2017

o Wirtschaftlichkeitsrechnung (Kalkulation Folgekosten, Einsparungspotential) mit zukünftiger Ver-

marktung via Competence Framework ICT BB CH bis September 2017verifiziert

o Finanzierungsantrag SBFI im Sommer 2017 einreichen

o Erprobung in verschiedenen Klassen im Herbst 2017

Realisierungsphase ab Januar 2018

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Informatikausbildung 4.0 – Pilot Kanton Bern Stand: 27. Juni 2017 21/26

8. Unterstützung seitens SBBK und Verbände

Am 25. Oktober 2016 hat die Projektleitung unter Markus Nufer und Reto Sollberger ein An-

tragsschreiben um ideelle Unterstützung des Projekts FLEBA an die Kommission Berufsent-

wicklung (KBE) der Schweizerischen Berufsbildungsämter Konferenz (SBBK) eingereicht (An-

hang A). Dies wurde an den Gesamtvorstand der SBBK zur Beantwortung weitergeleitet.

Folgende wichtige Institutionen und Verbände haben ihre Projektunterstützung mit folgenden

zusammengefassten Aussagen zugesagt:

Schweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz, SBBK

o Das Berner Pilotprojekt „Flexibilisierung der ICT-Ausbildung“ wird ohne finanzielle Beteiligung be-

grüsst und ideell unterstützt.

o Das Pilotprojekt soll kein Präjudiz für die spätere, tatsächliche Umsetzung des flexibilisierten

Schulmodells darstellen.

o Eine Vertretung der SBBK soll das Pilotprojekt im „Steuerungsausschuss“ begleiten.

ICT Berufsbildung Schweiz, ICT-BB-CH

o Das Gesamt-Programm mit den 4 Projekten «FLEBA», «SOL», «TIF» & «Integra»» ist interessant

aber zu umfangreich für eine integrale Umsetzung. Wir unterstützen deshalb das uns vorgestellte

Projekt mit dem Fokus Flexibilisierung und engagieren uns als Verbundpartner.

o Wir begrüssen ausdrücklich die geplante Eingabe ans SBFI und setzen uns für die Projektförde-

rung durch das SBFI ein.

o FLEBA hilft den Nutzen von Lernenden für die Wirtschaft bereits in der Ausbildungszeit zu steigern.

ICT Berufsbildung Bern, ICT-BB-BE

o Kritische Rückmeldungen zum Nutzen der schulischen Ausbildung von den Lehrbetrieben und den

Lernenden und dem zu leistenden Aufwand der Lehrbetriebe für die Ausbildung.

o Es werden zu wenige Ausbildungsplätze bereitgestellt. Oft mit dem Argument, dass die Kosten-

stellen nicht willens sind die hohen Investitionen in die Auszubildenden zu tragen.

Die Unterstützungsschreiben der Organisationen sind im Anhang B-D enthalten.

Zur weiteren Projektunterstützung sind einige grössere Lehrbetriebe eingeladen worden, einen

Letter of Intent (LOI – Anhang E) zu unterzeichnen. Alle angefragten Lehrbetriebe haben den

LOI unterzeichnet und nehmen Einsitz im Fach- und/oder Programmsteuerungsausschuss.

Die LOI-Unterzeichner repräsentieren 54 % aller 1’134 aktiven bernischen Lehrverhältnisse als

Informatikerin/Informatiker EFZ (Stand: 1.1.2017).

8.1. Liste der LOI-Unterzeichner

Institution Anzahl Lehrverhältnisse in %

Parlamentsdienste 12 %

Bedag Informatik AG 3 %

Post 12 %

Swisscom 8 %

Ruag AG 3 %

Predata AG 2 %

Noser Young Professionals AG 3 %

ICT Berufsbildungscenter AG 2 %

Schweizerische Bundesbahnen SBB 4 %

BICT AG 5 %

Total aller Lernenden im Kanton Bern 54 %

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Informatikausbildung 4.0 – Pilot Kanton Bern Stand: 27. Juni 2017 22/26

9. Finanzierung

Die Finanzplanung ist, soweit heute bereits bekannt und bezifferbar, nach Initialisierungs- und

Vorkonzept des Programms sowie den sechs Projekten strukturiert.

In Innovationsprojekten ist eine genaue Kostenauflistung schwierig. Alle Beteiligten haben auf-

grund vom aktuellen Wissenstand und Projektfortschritt entsprechende Zusammenstellungen,

Schätzungen und Hochrechnungen gemacht. Die Finanzierung aktuell ist wie folgt geplant:

Initialisierung

+ Vorkonzept

Vorfinanzierung mit Eigenmitteln Kanton Bern und OdA ICT BB BE

P01 - FLEBA Finanzierung mit Eigenmitteln / Antrag für Gewährung von Bundesbeiträgen.

Antrag Konzeptphase im Juni 2017, Antrag Realisierungsphase Ende 2017

P02 - SOL Finanzierung mit Eigenmitteln / Antrag für Gewährung von Bundesbeiträgen

P03 - TIF Finanzierung wird in Zusammenarbeit mit ELICT AG noch geklärt

P04 - Integra Finanzierung ist mit BFH zu klären.

P05 - VLA Finanzierung durch KTI-Projekt und Unterstützung durch Hasler-Stiftung

P06 -

smartExam

Finanzierung mit Eigenmitteln / Antrag für Gewährung von Bundesbeiträgen.

Antrag Konzeptphase im Herbst 2017, (wird mit Projektfortschritt geklärt)

Kostenzusammenstellung Initialisierungs- und Konzept-Vorphase

Die Initialisierungs- und Konzept-Vorphase des Innovationsprogramms Informatikausbildung

4.0 ist abgeschlossen und finanziert:

Geleistete Arbeiten Finanzierung Kosten

Grundlagenarbeit Programm, Programmstrukturierung und Pro-

grammaufbau klären, 1. Machbarkeitsschätzung, Stakeholder

definieren und einbinden, Konsolidierung der Kommissionen,

managebares Unterrichtsnetzwerk gibb (Anforderung A02) defi-

nieren und aufbauen, Organisationsstruktur aufbauen, Letter of

Intent, Kommunikationsmassnahmen intern und extern

Eigenleistungen

Kanton Bern

und ICT BB BE

165'000.-

Total Initialisierungs- und Konzept-Vorphase:: . 165'000.-

Kostenzusammenstellung Projekt FLEBA (P01)

Die Konzeptphase geht vom April 2016 bis Dezember 2017. Diese Phase ist Gegenstand des

eingereichten Gesuchs um Gewährung von Bundesbeiträgen beim SBFI von Ende Juni 2017.

Kostenzusammenstellung Projekt SOL (P02)

Die Initialisierungs- und Konzeptphase geht vom Herbst 2017 bis Sommer 2018. Das auf An-

nahmen beruhende Budget wird Gegenstand des einzureichenden Gesuchs um Gewährung

von Bundesbeiträgen beim SBFI sein. Erste Kostenschätzungen basieren auf einer quartals-

weisen Ressourcenplanung von SOL und müssen in weiteren Arbeiten konkretisiert werden.

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Informatikausbildung 4.0 – Pilot Kanton Bern Stand: 27. Juni 2017 23/26

Kostenzusammenstellung Projekt TIF (P03)

Hier ist die Eigenfinanzierung in Zusammenarbeit mit ELICT AG zu klären.

Kostenzusammenstellung Projekt Integra (P04)

Hier ist im weiteren Programmfortschritt die Finanzierung des Projekts mit der BFH zu klären.

Kostenzusammenstellung Projekt VLA (P05)

Finanzierung durch KTI-Projekt angedacht. Konzeptphase durch Halser Stiftung mitfinanziert.

Kostenzusammenstellung Projekt smartExam (P06)

Für die Initialisierungsphase des Projektes smartExam werden keine zusätzlichen Sachmittel

benötigt. Der geplante Prototyp kann auf der bestehenden Serverinfrastruktur der Berufsfach-

schule (Abteilung IET der gibb) entwickelt werden. Für die Konzeptphase zur schweizweiten

Implementation wird ein Gesuch an das SBFI vorbereitet.

Für den produktiven Einsatz des Endproduktes im Rahmen des ICT Competence Framework,

muss mit einem erheblichen Hardwarebedarf gerechnet werden. Gesicherte Angaben können

erst nach Vorliegen der Resultate aus den Konzeptarbeiten des Projektes smartExam gemacht

werden.

10. Kommunikation

Die Kommunikation ist ein wichtiges Element und muss transparent, aktiv und zum richtigen

Zeitpunkt, an alle beteiligen Stakeholder und Anspruchsgruppen, durch die verantwortliche

Stufe (PSA / PLA) sowie in der korrekten Granularität / Tiefe erfolgen.

Der Kommunikationsplan und die Kommunikationsmittel sind durch den Programmleitungsaus-

schuss, bei wichtigen Meilensteine durch den Vorsitzenden des Programmsteuerungsaus-

schusses oder bei weitreichenden Entscheiden durch den Programmsteuerungsausschuss frei-

zugeben.

Folgende Anspruchsgruppen sind dabei besonders zu berücksichtigen und sind ein wichtiger

Teil einer erfolgreichen Umsetzung des Programmes mit seinen sechs Projekten:

Lehrpersonen, Lehrbetriebe, Lernende, Bildungspartner auf nationaler und kantonaler Ebene.

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11. Wirtschaftlichkeit und Nutzen

Innovationsprogramm Informatikausbildung 4.0

Durch die Individualisierung der schulischen Bildung (aktuell nur im berufskundlichen Unter-

richt) wird das Ausbildungssystem nachhaltig für den Einfluss der Digitalisierung umgestellt

Die Systemänderungen führen zu einer Attraktivitätssteigerung der Ausbildung und helfen

auch in Zukunft die geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten zu rekrutieren

Digitale, kognitive Systeme, basierend auf Big Data, sollen als Unterstützung für Lehrkräfte

und Lernende im Unterricht genutzt werden können

Die in der BiVo festgelegte Lernzeit wird durch das selbstorganisierte und selbstgesteuerte

Lernen SOL optimal auf die Bedürfnisse der Ausbildungsbetriebe und der Lernenden aus-

gerichtet und bietet den BFS eine systemische Lösung um auf die grossen Qualitäts- und

Leistungsunterschiede zwischen ICT-Fachpersonen (typisches Werteverhältnis 1:10, Werte

bis 1:30 feststellbar) im Sinne einer Talentförderung zu reagieren (s. Artikel unter Pkt. 13)

Die Resultate des Programms Informatikausbildung 4.0 können schrittweise in die Berufsbil-

dungsstrategie 2030 eingebettet werden.

Quelle: Projektinterne Darstellung von weiteren möglichen Umsetzungsschritten inkl. BMS und ABU.

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Informatikausbildung 4.0 – Pilot Kanton Bern Stand: 27. Juni 2017 25/26

Projekt FLEBA

Die Schnittstelle BFS – Betriebliche Bildung wird optimal (für jeden einzelnen Lernenden in-

dividuell) auf die Bedürfnisse (Kompetenzfelder) der Lehrbetriebe abgestimmt. Dadurch kön-

nen die Lehrbetriebe optimal von Dienstleistung der BFS profitieren. Es entstehen keine

„Schnittstellenverluste“; d.h. der Lehrbetrieb muss von BFS noch nicht unterrichtetes Grund-

wissen nicht selber vermitteln. Doppelspurigkeiten durch nachträgliche Vermittlung von BFS-

Lerninhalten fällt weg

Durch den Abbau von Doppelspurigkeiten (geringere Eigenleistungen Lehrbetriebe) entste-

hen mehr Lehrstellen

Durch Flexibilisierung sollte der Anteil vom Selbststudium zu Lasten des Lehrbetriebs bei

Lernenden zurückgehen und somit die Produktivität zu Gunsten des Lehrbetriebs steigen

Die durch die Spezialisierungen in den Betrieben und bei den Fachkräften verlangte Flexi-

bilität der Ausbildung kann durch die bedarfsgerechte Ausbildung sichergestellt werden

Andere Kantone und Schulen, insbesondere mit kleinem Mengengerüst, sind im Konzept

eingebunden und können das Ausbildungsmodell mitbenutzen

12. Chancen

Innovationsprogramm Informatikausbildung 4.0

Das Innovationsprogramm Informatikausbildung 4.0 zeigt exemplarisch auf, wie die Berufsbil-

dungsstrategie 2030 in der Grundbildung Informatik realisiert werden könnte, indem folgende

Veränderungen implementiert werden:

Verbesserung der Lernortkooperation

Individualisierung und verstärkte Digitalisierung des berufskundlichen Unterrichts

Spezifische Förderung der starken Lernenden

Berücksichtigung von Lernenden mit besonderen Bedürfnissen

Berücksichtigung der unterschiedlichen Vorkenntnisse und Lerntempos der Lernenden

Rasche inhaltliche Anpassung der Ausbildung durch Ergänzung mit Ausbildungselementen,

welche die BiVo ergänzen

Die im Rahmen des Programms gewonnenen Erkenntnisse zeigen die Weiterverwendung /

Übertragbarkeit auf andere Bereiche / Berufe auf und bilden eine Grundlage für die Weiterent-

wicklung und Konkretisierung der Berufsbildungsstrategie 2030.

Projekt FLEBA

Die Umsetzung einer schrittweisen Flexibilisierung trägt den Bedürfnissen der Lehrbetriebe, der

Ausbildung zum EFZ Informatik, aber auch den Lernenden Rechnung und bietet eine fachliche

Themenorientierung nach marktüblichen Kompetenzfeldern. Ähnlich wie ein Kursprogramm an

einer Fachhochschule oder Universität werden Themen der Informatik in kompetenzfeldspezi-

fischen Programmen vereint und als Einheit organisiert. Folgende Vorteile sind von pädagogi-

schem Wert:

Lernende behandeln themenorientierte Lerninhalte als abschliessende Einheit. Die Grund-

bildung ist vom Einstieg bis zu der Vertiefung konsequent auf die Bedürfnisse eines spezifi-

schen Kompetenzfeldes ausgerichtet

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Die themenorientierten Lerninhalte sind Berufskompetenzen und können im Betrieb mög-

lichst schnell praktisch angewandt werden

Es findet eine frühzeitige Spezialisierung statt, die sich verständnisfördernd auf andere Kon-

zepte und Methoden der Informatik auswirken kann

Die Ausbildung bleibt nahe am Markt und muss sich kontinuierlich an Trends und Fortschritte

der Informatik anpassen

Die Grundbildung wandelt sich in Richtung technischer Schlüsselkompetenzen und wird

dadurch auch anspruchsvoller

Die Breite von Lerninhalten wird dadurch auch in der Tiefe ergänzt

13. Risiken

Innovationsprogramm Informatikausbildung 4.0

Folgende Punkte müssen als besondere Risiken bei der Durchführung des Innovationspro-

gramms im Kanton Bern beachtet werden:

Finanzierung des Innovationsprogramms muss grundsätzlich gesichert sein

Akzeptanz bei den Lehrpersonen, insbesondere für die beiden Projekte FLEBA und SOL

muss sichergestellt sein; das heisst, die Kommunikation ist zentral und es müssen gute Rah-

menbedingungen für die Lehrpersonen geschaffen werden (Stundenpläne, Pensen)

Didaktische und pädagogische Herausforderungen müssen berücksichtigt sein

In der Schulverwaltungslösung (Evento) und mit den «Umsystemen» können Organisations-

struktur nicht abgebildet werden

Im Projekt VLA muss eine Einigung mit dem Lieferanten der Lösung gefunden werden

Projekt FLEBA

Die Schulverwaltungslösungen (Escada/Evento/Untis) müssen mit vertretbarem Aufwand an

die neuen Herausforderungen angepasst werden können

Stundenplanerische Herausforderung im Zusammenhang mit flexibler Modulreihenfolge 2.-

4. Lehrjahr umsetzbar (z.B. allfällige Überschneidung üK, BMS und Module)

Herausforderungen, die mit der quartalsweisen Rhythmisierung im zeitlichen Ablauf einher-

gehen, müssen bewältigt werden (Leistungsbeurteilung, Anlässe, Feiertage)

Der Wegfall des stabilen Klassengefüges im berufskundlichen Unterricht (Modulklassen)

darf nicht zu unüberwindbaren Schwierigkeiten seitens Lernende führen

Es könnte sein, dass als Folge der Flexibilisierung mehr Klassensätze mit spezieller Hard-

ware beschafft werden müssen, diese würde zusätzlichen Finanzbedarf erfordern

Die Kostenneutralität in der Berufsfachschule nach Abschluss des Pilots gegenüber dem

Status quo muss gewährleistet sein

Die Finanzierung des Projektes muss gesichert sein

Es treten weitere Verzögerungen auf

Der Lehrkörper muss das Projekt mittragen (erfordert gute Rahmenbedingungen, gute di-

daktische und pädagogische Umsetzung)

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14. Mögliche Ausstiegsszenarien

Da die verschiedenen Projekte nicht alle voneinander abhängig sind, kann bei jedem Meilen-

stein ein Ausstieg aus dem Projekt erfolgen.

Folgende Abhängigkeiten können heute aufgezeigt werden:

Die Einführung von FLEBA kann ohne die anderen Projekte aus dem Gesamtprogramm re-

alisiert werden, die Umstellung auf einen quartalsweisen Rhythmus von jeweils vier Lektio-

nen ist wünschbar. Voraussetzung für FLEBA ist die kostenneutrale Umsetzung in der Be-

rufsfachschule wie dies in den Projektvorgaben festgehalten ist

Voraussetzung für SOL ist smartExam und VLA

Integra kann nur gemeinsam mit der BFH umgesetzt werden. Eine der möglichen Voraus-

setzungen ist die Berufsmaturität im 3. Lehrjahr (Erlangung der Hochschulreife für Belegung

von Modulen der BFH im 4. Lehrjahr)

15. Nächste Schritte

Einreichen SBFI-Antrag für Projekt FLEBA Konzeptphase

Laufendes Reporting und Controlling über Gesamtprogrammleitungsausschuss

Kommunikation intern und extern geregelt – Kommunikationskonzept

Arbeiten nach Meilensteinplanung (Stakeholder einbinden, verfeinern Konzepte ect.)

Vorbereitung weiterer Anträge ans SBFI für Projekt 1 (FLEBA), 2 (SOL) und 6 (smartExam)

Vorbereitung KTI-Projekt für Projekt Integra (P04)

Abklärungen mit Produzent (IBM, Watson) für Projekt VLA (P05)

16. Webseiten

Programm Informatikausbildung 4.0 – erreichbar über verschiedene Zugänge:

(www.ict40.ch, www.ictbb40.ch, www.informatikausbildung40.ch - lesen: www.ictviernull.ch)

smartExam – https://smartExam.iet-gibb.ch/

17. Unterlagen und weiterführende Berichte

Projektauftrag smartExam 10-projektauftrag-v

10.pdf

Deloitte. Mensch + Maschine: Roboter auf Vormarsch? Folgen AutomatisierungJ2490

Automation.pdf

Zukunft der Arbeit: Uns braucht es bald nur noch als Konsumenten (nzzas, 3.1.2016) 2016-01-03 Zukunft der Arbeit_ Uns brau

Was bedeutet Digitalisierung der Arbeitswelt für Frauen? Eine BeschäftigtenumfrageWas-bedeutet-die-Digitalisierung-der-A

Lernen, wann und wie es richtig ist (Artikel Panorama – 2/17) Artikel in Panorama vom 21. April 2017 zu 

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18. wichtige Abkürzungen Abkürzung Bedeutung

ABU Allgemeinbildender Unterricht BFH Berner Fachhochschule BFS Berufsfachschule BiVo Bildungsverordnung BiPla Bildungsplan BM/BMS Berufsmaturität / Berufsmaturitätsschule EGK Erweiterte Grundkompetenzen FHS Fachhochschule FLEBA Projekt 01: Flexibilisierung Informatikausbildung EFZ gibb Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern ICT Information Communication Technologie Integra Projekt 04: verkürzter Bildungsgang EFZ, BM und FHS IoT Internet of Things / Internet der Dinge KTI Kommission für Technologie und Innovation im WBF (Departement Wirtschaft, Bildung + Forschung) LOI Letter of Intent / Unterstützungsschreiben MBA Mittelschul- und Berufsbildungsamt PH Bern Pädagogische Hochschule Bern SBBK Schweizerische Berufsbildungsämter Konferenz SBFI Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation smartExam Projekt 06: digitales Prüfen der Modulleistungsbeurteilungen SOL Projekt 02: Selbstorganisiertes und selbstgesteuertes Lernen TIF Projekt 03: Talent- und Innovationsförderung VLA Projekt 05: virtueller Lernassistent (Watson)

19. Änderungsverzeichnis

Datum Version Änderungen

24.04.2017 0.1 Entwurf

26.04.2017 0.2 Markus Nufer, Reto Sollberger, Martin Frieden, Christoph Düby

27.05.2017 1.0 Ergänzungen Theo Ninck und Programmleitungsausschuss (PLA)

31.05.2017 1.1 Abnahme durch Programmsteuerungsausschuss

16.06.2017 1.2 Schlussredaktion PLA und Theo Ninck

27.06.2017 1.3 Eingabe Antrag SBFI

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Anhang: Anhang A – Anfrage Projektleitung an SBBK KBE und Antwort KBE (Protokollauszug)

Anhang B – Unterstützungsschreiben SBBK Vorstand

Anhang C – Unterstützungsschreiben ICT-BB-CH

Anhang D – Unterstützungsschreiben ICT-BB-BE

Anhang E – Inhalt des Letters of Intent (LOI)

Anmerkung zu den Anhängen:

Bei der Anfrage und den Unterstützungsschreiben im 2016 wurde vom Projekt «Flexibilisierung

ICT-Ausbildung» (Flex), von Teilprojekten und Modulen gesprochen. Heute hat sich die Na-

mensgebung geklärt: Im Innovationsprogramm «Informatikausbildung 4.0» vom Kanton Bern

geht es um die sechs Projekte FLEBA, SOL, TIF, Integra, VLA und smartExam.

Anhang A – Unterstützungsschreiben und Antwort KBE

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Antwort KBE auf Antrag vom 25. Oktober 2016 – Protokollauszug vom 16. November

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Anhang B – Aktennotiz/Beschluss SBBK vom 26. Januar 2017

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Anhang C – Unterstützungsschreiben OdA ICT CH vom 27. März 2017

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Anhang D – Unterstützungsschreiben OdA ICT BE vom 8. Mai 2017

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Anhang E – Inhalt des Letters of Intent (LOI)