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Technische Universität München EU-Agrarpolitik nach 2013 „Weiter wie bisher“ ist keine Option mehr A. Heißenhuber TU München Weihenstephan Wien, den 21. Juni 2

EU-Agrarpolitik nach 2013 „Weiter wie bisher“ ist keine Option mehr A. Heißenhuber

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EU-Agrarpolitik nach 2013 „Weiter wie bisher“ ist keine Option mehr A. Heißenhuber TU München Weihenstephan. Wien, den 21. Juni 2010. Warum mischt sich der Staat in die Belange der Agrarwirtschaft ein?. Entwicklung der Erzeugerpreise ausgewählter landwirtschaftlicher Produkte. - PowerPoint PPT Presentation

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EU-Agrarpolitik nach 2013

„Weiter wie bisher“ ist keine Option mehr

A. Heißenhuber

TU München Weihenstephan

Wien, den 21. Juni 2010

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Warum mischt sich der Staat in die Belange der Agrarwirtschaft ein?

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Technische Universität München

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220

1960/61 1965/66 1970/71 1975/76 1980/81 1985/86 1990/91 1995/96 2000/01 2005/06

1)mit Berücksichtigung der EU - Bullen - und Schlachtprämie bis 2004/05 2) mit Berücksichtigung der EU - Flächenzahlung bis 2004/05

relativ (%)

1)

2)

Milch

Rindfleisch

Schweinefleisch

Getreide

Eier

Anmerkung: * aktuelle Situation Herbst 2009 *

**

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Entwicklung der Erzeugerpreise ausgewählter landwirtschaftlicher

Produkte

Entwicklung der Erzeugerpreise ausgewählter landwirtschaftlicher

Produkte

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Entwicklung der EU - Agrarausgaben von 1968 bis 2008

Anmerkung 1: bis 1980 ERE, 1981 - 1998 ECU, ab 1999 EURAnmerkung 2: bis 1972 EU-6, ab 1973 EU-9, ab 1981 EU-10, ab 1986 EU-12, ab 1995 EU-15, ab 2004 EU-25, ab 2007 EU-27.Quelle: Agrarbericht der Bundesregierung

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400

1968 1972 1976 1980 1984 1988 1992 1996 2000 2004 2008

ländl. Entwicklung

entkoppelte DZ

gek. DZ Ackerkulturen

Klass. MO - Ausgaben

ERE/ECU/EUR je ha

EU-6EU-9

EU-10

EU-12

EU-15

EU-25EU-27

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Entwicklung des Weizenpreises

Quelle: ZMP, versch. Jahrgänge; BLW

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5

10

15

20

25

30

1980 1990 2000

€/dt zuordenbare Ausgleichszahlungen Erzeugerpreis Weizen incl. MwSt.

2009

Anmerkung: Preise jeweils zur Ernte

1985 1995 2005

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Begründungen für die Direktzahlungen an die Landwirtschaft

• Ausgleich für die Preissenkung

• Ausgleich für das höhere Auflagenniveau gegenüber Drittländern (Cross Compliance)

• Entgelt für die Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft

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Direktzahlungen je Hektar LF (2006)483

341 339 336

298 295285 280

249

222 221210 204

186

150

89 8878 72

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37 3323

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EL DK BE NL DE IT IE FR LU FI UK SE AT ES PT CY HU MT CZ SI PL SK LT EE LV

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Anwendung von Teilkopplung in EU-15

Ackerkulturen ES, FR, jeweils 25 %

Sonderprämie männliche Rinder DK, SE, FI jeweils 75 %

Schlachtprämie Rinder ES, FR, NL, AT, PT jeweils 40%

Schlachtprämie KälberBE , ES, FR, NL, AT, PT jeweils 100 %

Mutterkuh BE, ES, FR, AT, PT jeweils 100 %

Schafe und Ziegen DK, ES, FR, PT, FI jeweils 50 %

Vollständige Entkopplung: IE, LU

Weitgehende Entkopplung: DE, UK

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Quelle: Buckwell 2007

Mögliche Pfade der 1. Säule (Mio. €)

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Zwei Szenarien der Landnutzung

Produktionsorientierung(Farming)

Bewirtschaftung gemäß den Fachgesetzen ohne bewusste Einschränkung

Einkommen nur über den Markterlös

Multifunktionale Orientierung (Agrikultur)

Bewirtschaftung unter besonderer Berücksichtigung gesellschaftspolitischer Forderungen

Einkommenskombination

Quelle: nach Fischler, F., 2007

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Trivalente Rolle der Landwirtschaft

• Versorger und Bewahrer

– Nahrungsmittel, Kulturlandschaft, Kohlenstoffsenke

• Verursacher

– Erosion, Eutrophierung, Methan, Lachgas

• Betroffener

– Ertragsschwankung, Produktionsrisiko

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Grundprinzipien der Agrarpolitik

• Förderung der Wettbewerbsfähigkeit: EU

• Umweltpolitik nach Gegenstand differenzieren

– globale Umweltgüter - z.B. Klimaschutz: EU

– lokale Umweltgüter - z.B. Trinkwasser: Regionen

- z.B.

Landschaftsbild: Regionen

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Argumente für eine Reform der GAP 2013+

• Zahlungen seien Entgelt für die öffentlichen Güter, ist in einer pauschalen Forderung nicht überzeugend.

• Zur Bewältigung neuer Herausforderungen im Bereich Landwirtschaft und ländliche Räume leisten die Zahlungen derzeit kaum Zielbeiträge.

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Politische Herausforderungen und notwendige Maßnahmen (Auswahl)

• Lebensmittelsicherheit und -qualität•  Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Agrar-

und Ernährungssektors•  Umgang mit Preis- und Ertragsrisiken•  Anpassung an den Klimawandel• .Verringerung der Emissionen aus der

Landwirtschaft•  Erhaltung der biologischen Vielfalt •  Entwicklung ländlicher Räume

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Folgerung für die Politikperiode 2014 bis 2020

• Die kommende Politikperiode sollte als Übergangsperiode

• Das Mittelvolumen für das gesamte Politikfeld „Lebensmittel, Landwirtschaft, ländliche Räume“ sollte aufrechterhalten bleiben.

• Die großen Herausforderungen in diesem Politikfeld erfordern einen großen Mitteleinsatz

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• Die Höhe der Direktzahlungen sollte zunächst nur bis zur Mitte des Planungszeitraums festgelegt werden.

• Die Direktzahlungen sollten in allen Mitgliedstaaten der EU und bei allen Marktordnungsprodukten vollständig von der Produktion entkoppelt werden.

• Die Cross Compliance – Vorschriften sollten, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht mehr verschärft werden

• Schlussendlich sollte erwogen werden, bereits für die kommende Politikperiode die Kofinanzierung neu zu regeln.

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Globale Probleme

– Ernährungssicherung durch standortangepaßte Landnutzung– Stärkung der Landwirtschaft (speziell der Kleinbauern) in den

Entwicklungsländern– Etablierung ressourcenschonender Wirtschaftsweisen– Verzicht auf Exportsubventionen– Alle landwirtschaftlichen Betriebe müssen sich an die Regeln des Tierschutzes

und des Ressourcenschutzes halten