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EUROPARC Jahresbericht Juni 2007 - 2008

EUROPARC jahresbericht 5 TISK:Sestava 1 · 2016-11-24 · leitete den Regionalpark Pentland Hills in Schott-land, bevor sie für EUROPARC tätig wurde. Auch Communications Officer

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EUROPARC Jahresbericht Juni 2007 - 2008

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Die Föderation EUROPARC ist die Dachorganisation

der Schutzgebiete in Europa. Sie vereint Nationalparke,

Regionalparke, Naturparke und Biosphärenreservate in 39 Ländern,

deren gemeinsames Ziel es ist, die einzigartige Vielfalt der Fauna,

Lebensräume und Landschaften Europas zu schützen.

Foto auf der Titelseite:Bucht von Eddrachilles, Assynt - Coigach, National Scenic Area, SchottlandBild: Carol Ritchie

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1Inhaltsverzeichnis

Anmerkungen der Präsidentin

Bericht des stellvertretenden Direktors: Ein Jahr der Umbrüche

Bericht der Geschäftsstelle

KommunikationDie Europäische Charta für nachhaltigen Tourismus in SchutzgebietenEUROPARC Junior Ranger Netzwerk 2007 und 2008NatuRegio – Praktikanten/innen für Natur in Bulgarien und RumänienNatura-2000-Netzwerk ProgrammNatur erleben in europäischen Naturschutzgebieten Working for Nature - Nature for WorkingWildnisgebiete in der Europäischen UnionGovernance Review – Bewertung der UnternehmensführungAlfred-Toepfer-Naturerbe-Stipendien 2007/2008

Berichte der Sektionen 2007/2008

EinleitungEUROPARC Atlantische Inseln (EAI)EUROPARC Tschechische RepublikEUROPARC DeutschlandEUROPARC ItalienEUROPARC Nordisch-Baltische SektionEUROPARC Spanien

Finanzbericht

Wichtige EUROPARC Kontakte

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3

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Inhaltsverzeichnis

Bild:EUROPARC

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2 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

Als ich vergangenes Jahr die Generalversammlung inCesky Krumlov verließ, war mir bewusst, dass uns mitdem Geschäftsjahr 2007/2008 zwölf schwierige Mo-nate bevorstehen würden. Uns, das hieß: dem Vor-stand, mir persönlich und der gesamten Föderation.

Trotz der Intensität dieser Veränderungen ist es derFöderation gelungen, zahlreiche Projekte und Aktivi-täten fortzusetzen bzw. zu initiieren. Näheres dazufinden Sie im Geschäftsbericht.

Der Vorstand hat sich systematisch mit der Fragebefasst, welche Veränderungen für uns als Organi-sation erforderlich sind. Die Föderation EUROPARCist in den letzten Jahren enorm gewachsen undagiert in einem sozio-ökonomischen Kontext, derden Naturschutz und die Schutzgebiete vorbeträchtliche Herausforderungen stellt. Wir initiier-ten eine Governance-Prüfung, einigten uns auf diePrinzipien, die wir als Grundlage für unsere Organi-sation brauchen, und ließen diese Ergebnisse in dieVorschläge zur Änderung unserer Satzung einflie-ßen. Wir stellen Ihnen also neue Statuten vor, dienach Ansicht des Vorstands das Gerüst einer lei-stungsfähigeren und flexibleren Föderation darstel-len sollten. Durch die Governance-Prüfung habenwir erkannt, dass solche Prüfungsprozesse dauer-hafter Natur sein sollten. Wenn wir wollen, dasssich die Föderation auch in Zukunft durch Relevanzund Produktivität auszeichnet, müssen wir dafürSorge tragen, dass ein kontinuierlicher Prüfungs-prozess innerhalb der Organisation möglich ist.

Ende des Jahres hat Carol Ritchie den Posten derDirektorin übernommen, den zuvor jahrelang Eva

Pongratz innehatte. Die Direktion ist nun voll mit derEntwicklung neuer Prozesse und Standards beschäf-tigt, um in Zukunft als der kraftvolle Motor funktionie-ren zu können, den die Föderation braucht. AlleMitglieder und Sektionen sind herzlich eingeladen,das kleine Team nach besten Kräften zu unterstützen.

Im letzten Jahr konnte unsere Organisation einenerheblichen Mitgliederzuwachs verzeichnen. EUROPARC Italien und Federparchi haben sich zueiner einzigen Organisation zusammengeschlossen.Im Juni 2008 wurde Federparchi Teil der italieni-schen EUROPARC-Sektion. Der Zusammenschlussbrachte über 120 neue Mitglieder, die wir herzlich inder Föderation willkommen heißen. Unter Mitwir-kung der neuen italienischen Mitglieder wird inner-halb der Direktion ein neuer Posten geschaffen, der einerseits die Arbeit der Föderation unterstützen,gleichzeitig aber auch den guten Kontakt mit der italienischen und südeuropäischen Mitgliederschaftstabilisieren soll.

Ich bin überzeugt, dass dieses Jahr wegweisend fürdie Zukunft der Föderation war, hat es doch neueMöglichkeiten für das über 500 Mitglieder starkeEUROPARC-Netzwerk eröffnet. Ich danke Ihnen fürIhre fortwährende Unterstützung und freue mich aufIhre Mithilfe und Ihr Know-how bei der Bewältigungder Aufgaben, die sich die Föderation EUROPARCim Geschäftsjahr 2008/2009 stellen.

Herzliche Grüße

Erika Stanciu

Anmerkungen der Präsidentin

Erika Stanciu Bild:

A. Beckmann

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3Bericht des stellvertretenden Direktors

Bericht des stellvertretenden Direktors: Ein Jahr der Umbrüche

Richard BlackmanBild: EUROPARC

In der Geschichte der Föderation EUROPARCnimmt das Geschäftsjahr 2007/2008 einen beson-deren Stellenwert ein. Es war ein ereignisreichesJahr mit zum Teil schwierigen Diskussionen. Den-noch konnte die Föderation auch beträchtlicheFortschritte in ihrer Arbeit verzeichnen.

Diskussion der zukünftigen AusrichtungEs steht außer Frage, dass das EUROPARC-Netz-werk einen erheblichen Beitrag sowohl zum Natur-schutz und Schutzgebietsmanagement in Europaals auch zur Umwelt-Governance auf internationa-ler Ebene leistet.

Im vergangenen Jahr fanden intensive Diskussionenüber unsere zukünftige Ausrichtung, über Effektivi-tät und die Rolle der Föderation EUROPARC statt.Folgende Punkte standen im Raum:• der Vorschlag, die EUROPARC-Geschäftsstelle

nach Raixa, Palma de Mallorca, Spanien zu ver-legen

• Prüfung der Strategie und des Arbeitspro-gramms der Föderation EUROPARC

Praktische Schritte für die Zukunft: die Bewertung der UnternehmensführungDie Schwierigkeiten, die bei der Diskussion dieserPunkte auftraten, zeigten deutlich, dass die Füh-rung der Organisation einer kritischen Bestands-aufnahme unterzogen werden muss. Der Vorstandinitiierte also eine Prüfung der Unternehmensfüh-rung, die Aufschluss über Aufgaben und Funktio-nen der einzelnen Organe der FöderationEUROPARC geben sollte.

Unter der Leitung von Roger de Freitas, einem aus-gewiesenen Experten in den Fragen Governanceals auch Ökologie, ebnete die Prüfung den Wegfür Veränderungen, die zu mehr Ausgewogenheitinnerhalb der Föderation führen und die Effizienzihrer Arbeitsweise steigern. Auch die Aufgabendes Vorstands und der Präsidentin sowie die Rolleder Direktion/der Direktorin im Verhältnis zum Vor-stand waren Gegenstand der Analyse. DiesePunkte sind in die Vorschläge zur Satzungsände-rung eingeflossen, die bei der EUROPARC-Gene-ralversammlung 2008 in Poiana Brasov vorgestelltwerden soll. Ein umfassender Bericht über dieBewertung der Unternehmensführung kann aufder EUROPARC-Webseite nachgelesen werden.

Veränderungen in der GeschäftsstelleEva Pongratz, die 21 Jahre lang das Amt derEUROPARC-Direktorin bekleidet hatte, schiedEnde November 2007 aus der Föderation aus. Wirdanken ihr herzlich für ihr jahrelanges Engage-ment und wünschen ihr alles Gute für ihre zukünf-tigen Unternehmungen. Anfang Juni 2008 wurdeCarol Ritchie zur neuen Direktorin ernannt. Carolleitete den Regionalpark Pentland Hills in Schott-land, bevor sie für EUROPARC tätig wurde. Auch Communications Officer Sindy Bublitz ver-lies EUROPARC im Herbst 2007. Ihre Nachfolgeübernahm Morwenna Parkyn im März 2008.

Überarbeitung unserer StrategieIm Verlauf des Jahres 2007 wurde unter Mitwirkungder EUROPARC-Mitglieder eine Fünfjahresstrategiefür den Zeitraum 2008 bis 2012 erarbeitet. Für die

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4 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

Umsetzung der Strategie wurde außerdem einneues fortlaufendes Arbeitsprogramm entwickelt.In beiden wird die Bedeutung der EUROPARC-Sektionen für die Ausarbeitung und die Erfüllungdes Arbeitsprogramms auf Europaebene sichtbar.

Die Föderation EUROPARC versteht sich als füh-rende europäische Organisation der Schutzgebiete.Sie bringt engagierte Fachleute, Regierungsorgani-sationen, Entscheidungsträger und Unterstützendezusammen, um zum Wohle heutiger und zukünfti-ger Generationen den Schutz der Natur effektiverzu gestalten und das Natur- und Kulturerbe zuWasser und zu Lande zu bewahren.

Obwohl die Diskussionen um die Zukunft derFöderationen zum Teil sehr energieaufwendigwaren, konnten dank harter Arbeit der Mitarbeiten-den, der Sektionen und der EUROPARC-Mitgliederdennoch Fortschritte im laufenden Arbeitspro-gramm erzielt werden.

Europaweite Vernetzung der SchutzgebieteDas Aufarbeiten und Austauschen von Best-Prac-tice-Erfahrungen aus dem Schutzgebietsmanage-ment zum Wohle europäischer Lebensräume,Arten und Landschaften blieb auch im Zeitraum2007/2008 ein Kernbereich in der Arbeit der Föde-ration EUROPARC. Die Netzwerke für Fachleuteund Mitarbeitende der Schutzgebietsverwaltungenkonnten erweitert und ausgebaut werden. DerGeschäftsbericht beschreibt einen Großteil dieserArbeit, auf einige Bereiche möchte ich jedochvorab hinweisen:

EUROPARC 2007Unter dem Motto „Grenzenlos – Natur schlägtBrücken“ kamen anlässlich der JahreskonferenzEUROPARC 2007 im September über 300 Fach-leute aus ca. 25 Ländern zusammen. Es war daserste Mal, dass die Konferenz in der TschechischenRepublik stattfand. Die Vorbereitungen hatteneinen Schwerpunkt im Arbeitsprogramm des ver-gangenen Jahres dargestellt. Die Konferenz lieferteeinen hervorragenden Beleg für den kontinuierli-chen Einsatz der Föderation für grenzüberschrei-tende Kooperation und für die Initiative „ImEinklang mit der Natur“.

Die Europäische Charta für nachhaltigen Touris-mus in SchutzgebietenDas Netzwerk der zertifizierten Charta-Parke wuchsim Jahr 2007 auf 46 an. Durch die Ausarbeitungdes zweiten Teils der Charta, der sich auf die Einbe-ziehung von Tourismus-Unternehmen in Schutzge-bieten bezieht, wurde der Wert des Netzwerksbesonders deutlich. Die Umsetzung erfolgt gemäßeinem flexiblen europaweiten Ansatz. Erste Resul-tate werden im Laufe dieses Jahres ausgewertet.

Natura 2000Das Natura Networking Programm (NNP) wurdeim Jahr 2007 durchgeführt und endete zu Beginndes Jahres 2008. In Zusammenarbeit mit Eurositeund der Europäischen Organisation der Grundei-gentümer (European Landowners’ Organisation)brachte das NNP verschiedene Gruppen zusam-men, um den Naturschutz und eine konsequentereUmsetzung der EU-Vogelschutz- und Habitat-Richt-linien zu fördern.

UmweltbildungDie Zahl der europäischen Parke, die Junior-Ran-ger-Programme anbieten, hat im vergangenenJahr zugenommen. EUROPARC konnte außerdemSchulungen zur Organisation von Junior-Ranger-Programmen und Aktivitäten für Ranger anbieten.Als Instrument zur Stärkung von Schutzgebietesollte das Junior-Ranger-Projekt nicht unterschätztwerden.

EUROPARC setzte seine aktive Teilnahme am Pro-jekt „NatuRegio: Naturschutz und Regionalent-wicklung in Südosteuropa“ fort. Das Projektarbeitete in mehrerer Hinsicht erfolgreich: Es wur-den Schulungen für junge Naturschützer/innen inRumänien und Bulgarien angeboten; darüber hin-aus konnten eigene Projekte der Trainees finanziertund unterstützt werden.

Das Projekt „Working for Nature“ bringt jungeMenschen, die praktische Erfahrungen im BereichNaturschutz sammeln möchten, mit europäischenSchutzgebietsverwaltungen zusammen, die tat-kräftige Unterstützung brauchen. Im Rahmen desProjekts wurde eine Online-Praktikumsbörsegeschaffen. „Working for Nature“ wurde vom Deut-schen Nationalen Komitee als offizielles Projekt

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5Bericht des stellvertretenden Direktors

der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwick-lung“ 2008/2009 ausgewählt. Über diese Auszeich-nung freuen wir uns sehr.

Effektives SchutzgebietsmanagementDie neue EUROPARC-Strategie konzentriert sichauf bestimmte Arbeitsbereiche, die in direktemZusammenhang zum Schutzgebietsmanagementund damit zur Notwendigkeit, Fachkenntnisse zuentwickeln und zu kommunizieren, stehen.

Die erste dieser Aufgaben wurde im April 2008 aufder Insel Vilm im Rahmen eines Seminars zumThema „Managementeffektivität und Qualitätskrite-rien in europäischen Schutzgebieten: Analyse undVerbesserung von Evaluierungssystemen“ in Angriffgenommen. Derzeit bewegt sich europaweit sehrviel. Es war das erste Mal, dass alle Operationspläneeiner gemeinsamen Analyse unterzogen wurden.

Lebensraum zwischen Land und Meer - eineLücke, die es zu schließen giltAuch die EUROPARC Arbeitsgruppe Küsten- undMeeresschutz kam im April 2008 zusammen, umsich mit der Problematik der Küstenschutzgebietein Europa sowie über das natürliche Zusammen-spiel geschützter Küsten- und Meeresökosystemeauseinander zusetzen.

Richtlinien und Praxis verbindenUm die praktischen Erfahrungen der Naturschutz-arbeit in die politischen Netzwerke der EU einzu-bringen und dort zu verankern, hat EUROPARCbegonnen, mehr Präsenz in Brüssel zu zeigen.Damit soll sichergestellt werden, dass die Erfah-rungen in europäischen Schutzgebieten in engererVerbindung zu den Entwicklungen auf EU-Ebenestehen und ein direkter Input zur Ausarbeitungeuropäischer Richtlinien geleistet werden kann.Derzeit wird gemeinsam mit Eurosite an der Pla-nung eines gemeinsamen Büros in der EU-Haupt-stadt gearbeitet.

Wildnisgebiete in der Europäischen UnionIm September 2007 veranstaltete EUROPARC einenRunden Tisch zum Thema „Wildnisgebiete in derEuropäischen Union“ und brachte ExpertInnen desEUROPARC-Netzwerks und hochrangige Vertreterder Europäischen Kommission und Partner-NGOs,unter anderem die Stiftung PAN Park, zusammen.

Das Treffen war der Auftakt einer breiteren Kampa-gne im Rahmen der „Wild Europe Initiative“.

Als Ergebnis des Runden Tisches, schließen sichEUROPARC-Mitglieder zusammen mit anderenNaturschutzorganisationen der „Wild Europe Initia-tive“ einer Resolution an, deren Ziel es ist, dieBedeutung von Wildnisgebieten in der Euro-päischen Union deutlich zu machen.

AusblickDas Jahr 2008 ist das erste Jahr, in dem die neueStrategie umgesetzt wird. Die Föderation EURO-PARC wird weiter auf ihren bestehenden Stärkenund Arbeitsfeldern aufbauen und gleichzeitig alsReaktion auf die Herausforderungen, denen sich dieeuropäischen Schutzgebiete stellen müssen, neueArbeitsfelder erschließen.

Im September 2008 wird die Föderation EURO-PARC zu ihrer Jahreskonferenz in Poiana Brasov,Rumänien, zusammenkommen. Der Ablauf derdiesjährigen Konferenz wird diverse Neuerungenaufweisen: Neben den Workshops werden zusätzli-che Trainingsseminare angeboten. Insgesamt wer-den die fachliche Weiterbildung und derAustausch relevanter Kenntnisse und Erfahrungenmehr Raum einnehmen als bisher.

Jedes Jahr am 24. Mai feiert EUROPARC mit demEuropäischen Tag der Parke, den Jahrestag derEinrichtung der ersten Nationalparke in Europa.Im Jahr 2009 werden die ersten europäischenNationalparke 100 Jahre alt. Um dieses bedeu-tende Ereignis festlich zu würdigen wird dasEUROPARC-Netzwerk im September 2009 inSchweden zusammenkommen.

Veränderungen in der Unternehmensführung und inder Arbeitsweise bedeuten für EUROPARC als Orga-nisation eine Möglichkeit zu reifen und sich zu ent-wickeln. Dennoch wird es für das kleine Team derEUROPARC-Mitarbeiter eine Herausforderung dar-stellen, alle Erwartungen einer so großen Organisa-tion zu erfüllen. Dem gegenüber stehen Engagement,Begeisterung und der Wille, unsere gemeinsameneuropäischen Ziele Realität werden zu lassen.

Richard Blackman

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Die Geschäftsstelle der Föderation EUROPARC ist der Motor der Organisation.

Das sechsköpfige, von einem Praktikannten unterstützte Team zeichnet sich füralle strategischen Konzepte und Tätigkeitsbereiche verantwortlich. Es leitetsämtliche Bereiche zahlreicher wichtiger europaweit arbeitender Projekte undvertritt die Föderation und damit die gesamte Bandbreite der Interessen ihrerMitglieder. Der folgende Tätigkeitsbericht beschreibt die im Zeitraum 2007/2008geleistete Arbeit und ist auf dem Hintergrund der gewaltigen organisatorischenVeränderungen zu sehen, die in diesem Jahr stattgefunden haben.

6 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

Bericht der Geschäftsstelle

Team der Direktion, Bild: EUROPARC

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KommunikationIn der EUROPARC-Strategie ist verzeichnet wor-den, dass die Föderation effektive Kommunikations-wege braucht, um die interne Kommunikation, dieWahrnehmung in der Öffentlichkeit und damit dienotwendige Unterstützung zur Umsetzung der Zieleder Föderation EUROPARC zu sichern sowie, umauf die Akteure der Politik Einfluss nehmen zu können. Gute und regelmäßige sowohl interne alsauch externe Kommunikation ist für eine erfolgrei-che Arbeit der Föderation EUROPARC unerlässlich.Daher stellte die Föderation EUROPARC im März2008 einen Communications Officer ein, dergemeinsam mit der Direktorin eine neue Kommu-nikationsstrategie umsetzen wird.

An herausragenden Ergebnisse im Geschäftsjahr2007/2008 sind ein neuer Entwurf der EUROPARC-Online-Präsenz und der Jahresbericht zu nennen.Weitere EUROPARC-Veröffentlichungen wie dasEuropäische Bulletin werden zum Ende des Jahres2008 ebenfalls in überarbeiteter Form erscheinen.

Interne KommunikationInterne E-Mail-KorrespondenzDie Kommunikation per E-Mail ist das schnellsteund kostengünstigste Kommunikationsmittelinnerhalb der Föderation. Allein die bei der E-Mail-Adresse des EUROPARC-Büros eingehenden Mit-glieder-Anfragen belaufen sich auf etwa 150 proMonat.

Auch die Möglichkeit, Nachrichten per E-Mail zuversenden, wird intensiv genutzt. Etwa 40 News-E-Mails wurden im letzten Jahr von der Direktionan die Mitglieder versendet. Dazu kommt das Kom-munikationsvolumen der einzelnen Mitarbeitenden.

Die EUROPARC-JahreskonferenzDie letzte EUROPARC-Jahreskonferenz fand inCeský Krumlov statt und wurde vom TschechischenUmweltministerium und EUROPARC-Tschechische

Republik ausgerichtet. Etwa 300 Delegierte aus 24Ländern nahmen an der Konferenz teil, die unterdem Motto „Grenzenlos – Natur schlägt Brücken”stand. Wir danken allen Teilnehmenden für eineanregende und erfolgreiche Konferenz.

Zusätzlich wurden die neue EUROPARC-Strategieund das Arbeitsprogramm bei der jährlichen Gene-ralversammlung von den Mitgliedern bestätigt undeine Prüfung der Strukturen der Unternehmensor-ganisation und ihrer Funktionen beschlossen. EineZusammenfassung der Governance-Prüfung findenSie auf der EUROPARC-Webseite.

Allen, die mehr über die EUROPARC-Jahreskonfe-renz erfahren, ihre Erinnerung auffrischen odersehen möchten, was sie verpasst haben, sei dieWebseite www.europarc2007.org ans Herz gelegt.

Die 39. Jahreskonferenz der Föderation „EUROPARC2008“ wird vom 24. bis 27. September in Poiana Bra-sov, Brasov, Rumänien, stattfinden. Unsere rumäni-schen Kollegen werden von der Direktion derFöderation EUROPARC unterstützt. Weitere Informa-tionen finden Sie unter www.europarc2008.com.

EUROPARC 2009 wird im Kosterhaven National-park bei Strölmstad, Schweden, stattfinden. DieVorbereitungen für die Konferenz, die vom 9. bis 13. September 2009 stattfinden wird, haben bereitsbegonnen.

VeröffentlichungenIm Jahr 2008 wurden zwei Newsletter verfasst undper E-mail an Mitglieder und Partner verschickt.Das EUROPARC-Bulletin „Natur und National-parke“ wurde mit einer Auflage von 1490 Exempla-ren weltweit versendet.

VorstandstreffenDer EUROPARC-Vorstand kam im Geschäftsjahr2007/2008 viermal zusammen: in Deutschland, inder Tschechischen Republik, in Spanien und inden Niederlanden. Daneben wurde regelmäßig per E-Mail und Skype kommuniziert.

7Bericht der Geschäftsstelle

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8 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

Seit Juni dieses Jahres finden regelmäßige „elektronische Zusammenkünfte“ der Direktion in Grafenau und Brüssel statt, die dem Informati-onsaustausch und der Diskussion wichtiger Themen dienen.

Externe Kommunikation

Die EUROPARC-InternetseiteSeit der Einstellung des Communications Officersim März wird die EUROPARC-Webseite www.euro-parc.org wöchentlich aktualisiert. Neue Veranstal-tungen und Informationen werden regelmäßig indie Rubriken „Veranstaltungen“ und „Newsarchiv“eingepflegt. Auch die Mitgliederliste wird stets aufdem aktuellen Stand gehalten.

Mit der großzügigen Unterstützung der Alfred-Toep-fer-Stiftung und des Bundesamts für Naturschutzerhält unsere Webseite derzeit ein neues Gesicht,das auf der EUROPARC-Konferenz im Septemberpräsentiert werden wird.

Der Europäische Tag der Parke 2008Der von der Föderation EUROPARC organisierte„Europäische Tag der Parke“ soll das Ansehen dereuropäischen Schutzgebiete heben und bei derÖffentlichkeit für die Unterstützung ihrer Ziele undihrer Arbeit werben. Seit 1999 wird dieser Tag jedesJahr um den 24. Mai herum festlich begangen. ImJahr 2008 wurden über 600 Veranstaltungen in etwa20 verschiedenen europäischen Ländern organisiert.

Externe E-Mail-KommunikationDas E-Mail-Postfach des EUROPARC-Büros ver-zeichnet etwa 200 eingehende externe Anfragenpro Monat und ist damit auch für die externe Kom-munikation sehr wichtig.

Teilnahme an Handelsmessen und anderen Ver-anstaltungenIn den letzten zwölf Monaten vertrat die FöderationEUROPARC die Interessen ihrer Mitglieder bei fol-genden Veranstaltungen:

26. - 30. Sept. EUROPARC Jahreskonferenz Ceský Krumlov (CZ)

03. Okt. 07 Konferenz: Vision der Birdlife International bezüglich der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU Brüssel (B)

24. Okt. 07 Treffen des European Habitats Forum Brüssel (B)

20. - 22. Nov. 07 Junior Ranger Trainers Training Laufen (D)

28. Nov. 07 Abschlusskonferenz des Natura 2000 Networking Programms Brüssel (B)

11. - 12. Feb. 08 Treffen der NatuRegio-Projektpartner und der Jury Schneverdingen (D)

13. - 17. Feb. 08 Jahresversammlung des Charta-Netzwerks der Iberischen Halbinsel Cazorla (E)

17. - 20. Feb. 08 Reisepavillon 2008 Internationale Messe für anderes Reisen Stuttgart (D)

6. - 9. März 08 Internationale Tourismus-Börse (ITB) Berlin (D)

27. - 28. März 08 Seminar: Schutzgebiete im 21. Jahrhundert – Was bringt die Zukunft? Cardiff (UK)

27. - 30. März 08 Feria Andaluza de Turismo y Desarrollo Rural (FERANTUR Handelsmesse) Sevilla (E)

19. - 24. April 08 NatuRegio: Abschlussseminar für Trainees im 2. Jahr Sofia, Bulgarien

20. - 23. April Workshop: Managementeffektivität und Qualitätskriterien in europäischen Schutzgebieten Insel Vilm (DE)

20. - 21. April 08 Treffen der EUROPARC-Arbeitsgruppe Küstengebiete Haarlem (NL)

16. Mai 08 NRDC/IEEP-Workshop: Umsetzung der Ziele der Netzwerke der Meeresschutzgebiete Brüssel (B)

27. - 30. Mai 08 EUROPARC Nordisch-Baltische Sektion: Gesundheitswesen und Naturerlebnis Maribo Naturpark (DEN)

26. - 30. Mai 08 COP9 (Vertragsstaatenkonferenz) Bonn (D)

3. - 6. Juni 08 Europäisches Charta-Netzwerktreffen Alpi Maritime Naturpark (IT) Mercantour Nationalpark (FR)

30. Juni 08 Treffen des European Habitats Forum Brüssel (B)

Föderation EUROPARC Veranstaltungsteilnahme

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9Bericht der Geschäftsstelle

Verbindungen mit anderen OrganisationenIm letzten Jahr hat die Föderation mit folgendenOrganisationen zusammengearbeitet:

Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA),Alfred Toepfer Stiftung, Bayerische Akademie fürNaturschutz und Landschaftspflege, BayerischesStaatsministerium für Umwelt, Gesundheit undVerbraucherschutz; Bundesamt für Naturschutz – Deutschland, CBD-Sekretariat - Abteilung fürSoziale, Ökonomische und Rechtliche Angelegen-heiten, Countdown 2010, Deutsche BundesstiftungUmwelt (DBU), Euronatur, Europäische Kommis-sion - DG Environment, Europäische Kommission - DG Enterprise, Europäisches Habitatforum (EHF),Europäische Organisation der Landeigentümer(European Landowners’ Organisation, ELO), Euro-site, Verband der in Belgien niedergelassenen Europäischen und Internationalen Vereinigungen(Federation of International Associations in Bel-gium, FAIB), Universität Klagenfurt - Österreich,IUCN, Lebensministerium (ÖsterreichischesUmweltministerium), PAN GmbH, Stiftung PANParks, Parks Forum - Australien und Neuseeland,Parks Victoria - Australien; Région Provence – Alpes– Côte d’Azur (PACA), TUI AG; WCP, Wild EuropeInitiative, WWF Donau-Karpathen Programm.

Die Föderation freut sich auf die künftige Zusam-menarbeit mit den jetzigen Partnern und den Auf-bau neuer Partnerschaften in den kommendenzwölf Monaten.

Das kommende JahrIm Jahr 2009 werden bei der Föderation zahlrei-che Änderungen im Hinblick auf die Kommunika-tionsprozesse stattfinden. Innerhalb der nächstenMonate wird die neue Internetseite onlinegeschaltet, und die Veröffentlichungen der Föde-ration werden zu gegebener Zeit ebenfalls geprüftund verbessert werden. Ein wichtiges Ziel für dasJahr 2009 ist die Entwicklung einer Kommunikati-onsstrategie für die Föderation. Mit dem Wechselin der Direktion strebt die Geschäftsstelle außer-dem eine engere Zusammenarbeit mit den Mit-gliedern und den Sektionen an, um dieKommunikation innerhalb des Netzwerks zu ver-bessern.

Auf dem Lusengipfel,Nationalpark Bayerischer WaldBild: Lukas Laux

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10 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

Die Europäische Charta für nachhalti-gen Tourismus in SchutzgebietenTätigkeiten 2007/2008Neubewertungen und WiederbewertungenIm Zeitraum 2007/2008 fanden 23 Neubewertungenstatt. Damit erhöht sich die Zahl der Schutzgebiete,die mit der Charta ausgezeichnet wurden, auf 58 insieben Ländern. Ein weiteres Schutzgebiet wurdeneubewertet; der Antrag auf Neubewertung weite-rer fünf Charta-Schutzgebiete ist in Bearbeitung.

Teil II der Charta – Zusammenarbeit mit Touris-musunternehmenDie Umsetzung des Teils II der Charta hat begon-nen. Die von Spanien, den Atlantischen Inselnund Frankreich vorgeschlagenen Methoden zurUmsetzung wurden anerkannt. Sie sichern eineStandardisierung der europaweiten Umsetzungder Charta und die Übereinstimmung mit denPrinzipien des Teils II.

Die Arbeitsgruppe Charta Teil II hat ein modellhaf-tes Partnerschaftsabkommen und ein entspre-chendes Partnerschaftszertifikat für dieeuropäischen Charta-Schutzgebiete entwickelt.

European CharterNetZiel des EUROPARC-Projekts „European Charter-Net“ ist die Stärkung und Entwicklung der Euro-päischen Charta und des Charta-Netzwerks durchgezielte Aktivitäten und Kommunikationsformen.

Das Projekt wurde mit Unterstützung des Bundes-amts für Naturschutz (BfN) und deas DeutschenBundesministeriums für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheitgestartet. Seit Projektbeginn (Juli2007) wird die Koordination von derFöderation EUROPARC getragen.

Es wurde eine Projektarbeitsgruppe aus Vertrete-rInnen der Charta und externen Fachleute gebil-det. Die Gruppe erstellte eine vergleichendeAnalyse der Richtlinien der Biodiversitätskonven-tion (CBD) für biologische Vielfalt und Tourismus-entwicklung und der Europäischen Charta. Dabeiwurde die Europäische Charta als erstklassigesInstrument für die Umsetzung der CBD-Richtli-nien auf lokaler Schutzgebietsebene bestätigt. DieErgebnisse wurden in der Broschüre „Joining For-ces“ zusammengestellt.

Marketing und KommunikationDie organisatorische und operative Struktur unddie Aktivitäten der Arbeitsgruppe Marketing &Kommunikation erhielten Zustimmung. Darüberhinaus wurde eine Broschüre verfasst und eineAusstellung konzipiert, die beim Reisepavillon2008 in Stuttgart vorgestellt wurden. Im Laufe derletzten 12 Monate wurden außerdem der zweimalim Jahr erscheinende Charta-Newsletter und acht

Mit Hilfe der Europäischen Charta für nachhaltigenTourismus in Schutzgebieten kann Tourismus zurökonomischen, sozialen und ökologischen Entwicklung europäischer Schutzgebiete beitragen.Die Charta ist ein freiwilliges Abkommen, das dieEinhaltung der vereinbarten Bedingungen für nachhaltige Tourismusentwicklung und Tourismus-management in Schutzgebieten anhand von Good-Practice-Leitlinien fördert.

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11Bericht der Geschäftsstelle

Charta-News-E-Mails an die Charta-Parke ver-schickt.

NetzwerkarbeitBei der COP9 in Bonn im Mai dieses Jahres warEUROPARC im Rahmen der „Expo der Vielfalt“vertreten. Hier wurde die Europäische Chartabeim BfN-Forum für Tourismus und Biodiversitätpräsentiert.

Das erste grenzüberschreitende Jahrestreffen desEuropäischen Charta-Netzwerks wurde vom italie-nischen Naturpark Alpi Maritime und vom franzö-sischen Mercantour Nationalpark, ausgerichtet.Mehr als 70 Menschen aus ganz Europa nahmenan dem Treffen teil.

Zusätzlich fanden innerhalb der letzten zwölfMonate ein Side-Meeting während der EURO-PARC Konferenz 2007 sowie zwei Netzwerk-Treffenstatt.

Erfolge und HerausforderungenIm Geschäftsjahr 2007/2008 fand zwischen EURO-PARC und dem Charta-Netzwerk ein reger Infor-mationsaustausch statt; neue Netzwerkkontaktewurden hergestellt. Die Charta hat auf verschie-dene Ebene an Beachtung gewonnen.

Die Umsetzung des Teils II der Charta hat positivbegonnen und bereits die Bildung eines europäi-schen Netzwerks kleiner Tourismusunternehmenerwirkt. Der Austausch von Kenntnissen und

Erfahrungen hinsichtlich der Charta Teil II istunerlässlich für eine weitere erfolgreiche Entwick-lung.

Was die Anzahl der teilnehmenden Schutzgebieteangeht, so hat die Europäische Charta mittlerweileden Stand der „kritischen Masse" erreicht. Daherist es nun besonders wichtig, den Schwung, derdie Aktivitäten der letzten Jahre geprägt hat, beizu-behalten und eine langfristige Strategie für dieEuropäische Charta zu entwickeln.

Das kommende JahrMindestens 14 Schutzgebiete werden im Jahr2009 dem Charta-Netzwerk beitreten, weitereSchutzgebiete bekundeten ihr Interesse an demProgramm. Eine Informationsveranstaltung fürEntscheidungsträger/innen und Verbände ist inPlanung. Das Treffen soll in Brüssel stattfinden.Um die Ausbreitung des Charta-Netzwerks nachOsten zu fördern, werden Partnerschaften zwi-schen zwei deutschen und zwei Mittel- bzw. osteu-ropäischen Charta-Schutzgebieten eingerichtet.

Das Evaluierungskomitee wird die Richtlinien fürCharta-Kandidaten fortlaufend aktualisieren. Auchdie Ausarbeitung der Charta Teil II wird fortge-setzt.

Zu dem werden die INTERREG-IV-Projektvor-schläge geprüft und die Online-Präsenz derCharta, www.european-charter.org, wird überarbei-tet und aktualisiert.

Bild:EUROPARCSpanien

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12 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

EUROPARC Junior Ranger Netzwerk2007 und 2008Aktivitäten 2007/2008Das 6. internationale EUROPARC Junior RangerCamp 2007 fand - dank der Unterstützung desösterreichischen Bundesministeriums für Land-und Forstwirtschaft , Umwelt und Wasserwirt-schaft - vom 05. bis 10. Juli im Nationalpark Neu-siedler See – Seewinkel (A) statt. EUROPARCorganisierte die Veranstaltung zusammen mitdem Nationalpark.

Das 7. Internationale EUROPARC Junior RangerCamp findet im August 2008 im CairngormsNationalpark (CNPA), Schottland statt. Die Veranstaltung wird von CNPA zusammen mitEUROPARC geplant. Es werden 10 Gruppen aussieben Ländern teilnehmen, die sowohl das span-nende Programm als auch die beeindruckendeSchönheit des Cairngorms Nationalparks genie-ßen werden.

Erfolg und HerausforderungenEs war nach wie vor eine der größten Herausfor-derungen, finanzielle Unterstützung für die Imple-mentierung der Junior Ranger NetzwerkAktivitäten 2007 zu finden. Nichts desto trotz wur-den alle Aktivitäten durchgeführt. Es war einErfolg, acht neue aktive Mitglieder für das Netzwerk zu gewinnen.

Das kommende JahrZwei Schutzgebiete, das Mendip Hills AONB (UK)und der Naturpark Aiguamolls (ES), beabsichtigen jeweils ein internationales JuniorRanger Camp in 2009 zu organisieren.

In 2007/2008 wurden die EUROPARC Junior RangerAktivitäten vom Freistaat Bayern (D) und der Bay-erischen Akademie für Natur- und Landschaftsschutzfinanziell unterstützt. Dadurch konnte die Föderationfünf neue Junior Ranger Netzwerkpartner finden undfinanzieren, ein „Train the Trainers-Seminar“ durch-führen und einen Workshop für Junior Rangers undRangers bei der EUROPARC Konferenz 2007 organisieren.

The European Agricultural Fundfor Rural Development:

Europe investing in rural areas

Junior Ranger Bild: EUROPARC

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13Bericht der Geschäftsstelle

Das Projekt „NatuRegio – Naturschutz und Regionalentwicklung in Südosteuropa“bietet zehn jungen Naturschützern aus Bulgarien und Rumänien die Möglichkeit, fürdie Dauer eines Jahres an einem Weiterbildungsseminar teilzunehmen. In diesemRahmen sollen die Nachwuchskräfte ein Projekt im Bereich Naturschutz undRegionalentwicklung erarbeiten, das anschließend in seinem/ihrem HeimatlandRumänien oder Bulgarien umgesetzt wird.

Nach einem erfolgreichen Start wurde die Finanzierung des Projekts NatuRegio fürdie nächsten drei Jahre zugesichert. Das Projekt befindet sich nun im zweiten Jahr.Koordiniert wird es weiterhin von der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz(NNA), Euronatur, der Universität Lüneburg und EUROPARC.Finanziert wird das Projekt von der Deutschen BundesstiftungUmwelt (DBU) und der Alfred Toepfer Stiftung.

Gruppen Foto derNatuRegio-Traineesaus dem Jahrgang 07/08 Bild:EUROPARC

NatuRegio – Praktikanten/innen für die Natur in Bulgarien und RumänienProjektjahr 2007/08Das Projektjahr 2007/08 begann im Juli 2007 mitder Auswahl von je fünf Trainees aus Rumänienund Bulgarien. Zwischen August 2007 und April2008 erhielten die Trainees eine Einführung in dasProjekt, nahmen anschließend an einem Sprach-kurs, einer Studienreise nach Deutschland undzwei Seminaren über aktuelle Naturschutzthemenin Bulgarien und Rumänien teil und absolviertenüber insgesamt drei Monate zwei Praktika ineinem Schutzgebiet oder einer Naturschutzein-richtung.

Im Laufe des Jahres entwickelten die Traineeseinen Projektvorschlag zu einem Thema ihrerWahl. Im Februar wurden alle Vorschläge voneiner Jury bewertet. Die Teilnehmenden erhieltenzwischen 3.000 und 15.000 Euro, je nach derAnzahl der Punkte, die die Jury für ihr Projekt ver-geben hatte. Sämtliche Projekte werden bisAugust 2008 umgesetzt.

Das kommende JahrDas Projektjahr 2008/09 begann im Mai mit derAuswahl der Trainees für den nächsten Projekt-durchlauf. Aufgrund verstärkter Öffentlichkeitsar-beit wurden deutlich mehr Bewerbungeneingereicht. Zurzeit sind die Projektpartner auf derSuche nach geeigneten Praktikumsplätzen für dieTrainees in Deutschland.

Nähere Informationen über NatuRegio erhaltenSie unter www.naturegio-bg-ro.de

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14 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

Natura-2000-Netzwerk Programm

Zwischen 2004 und 2006 schlossen sich EUROPARC, Eurosite und die EuropäischeOrganisation der Grundeigentümer (European Landowners’ Organisation - ELO)zusammen, um die Natura Network Initiative (NNI) zu verwirklichen. Durch dieseInitiative sollten Gebietsbetreuer und die Öffentlichkeit für das Natura-2000-Netz-werk sensibilisiert werden. Auch im Zeitraum Januar 2007bis Januar 2008 wurden die Organisationen beauftragt,partnerschaftlich für das „Natura 2000 Networking Pro-gramm” (NNP) der Europäischen Kommission für Umwelttätig zu werden. Eins der Hauptziele war es, Kompetenzenim Bereich Standortmanagement zu fördern, um dieNatura 2000-Flächen angemessen zu verwalten.

Tätigkeiten 2007/2008Der Fokus des NNP lag auf der Kommunikation,dem Aufbau und der Erweiterung fachlicher Kom-petenzen sowie der Förderung partnerschaftlicherArbeit. Es wurden eine Serie von 15 Trainingsver-anstaltungen, Themenworkshops sowie praktischeInstrumente entwickelt, um das Programm Natura2000 und die Umsetzung der Good-Practice-Leitli-nien im Bereich der Gebietsverwaltung zu fördernund die Vorteile eines im europäischen Maßstabarbeitenden Netzwerks zu verdeutlichen.

Aus dem Netzwerk wurden 30 Natura 2000-Botschaf-ter/innen ausgewählt. Das Programm begann miteinem Train-the-Trainers-Seminar im Mai 2007. Dortentwickelten die Botschafter/innen Aktionspläne fürein Veranstaltungsprogramm auf EU-Ebene.

Dazu wurden die Botschafter/innen in die Organisa-tion und Realisierung von fünf Schulungsveranstal-tungen innerhalb des EUROPARC-Netzwerks ein-bezogen, an denen über 350 Personen teilnahmen.

Das NNP endete mit einer Abschlusskonferenz inBrüssel im November 2007, auf der die Ergebnissedes Projekts (fast 900 Personen hatten die Trai-ningsangebote genutzt) den Vertretern der Kommis-sion vorgestellt wurden. Eine weitere Finanzierungfür die Kommunikation der Natura 2000-Schwer-punkte durch Vertragsdienstleistungen wie dasNNP wurde jedoch nicht in Betracht gezogen.

Erfolge und HerausforderungenEine große Herausforderung für das NNP bestandin der Leitung eines arbeitsintensiven Projektsüber 13 Monate. Einer der wichtigsten Erfolge war,dass das NNP Interessenvertreter aus verschiede-nen Bereichen zusammenbrachte und damit denAustausch unterschiedlicher Sichtweisen auffachlichem Niveau anregte. Außerdem revidiertenviele der Teilnehmenden im Nachhinein ihren Ein-druck von der oftmals als zu technokratisch wahr-genommenen Initiative Natura 2000.

Slowenische Praktikanten erleben Natura 2000 in Radensko PoljeBild: Martin Šolar

Die Konferenz„Natura 2000 und

Tourismus“ Bild: EUROPARC

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Natur erleben in europäischenNaturschutzgebieten – ein Projektfür Schülerinnen und SchülerProjektentwicklung 2007/2009Das Projekt „Schüler erleben Natur in europäi-schen Schutzgebieten“ startete im April 2007. AlsAlternative zu den klassischen Reisezielen wieRom oder Paris organisierte EUROPARC Klassen-reisen in verschiedene grenzüberschreitendeSchutzgebiete. Um diese Umweltbildungsreiseneinem größeren Interessiertenkreis zugänglich zumachen, erstellte das PAN Planungsbüro einInternetportal unter www.umweltbildungsange-bote.pan-gmbh.com.

Mehrere tausend bayerische Schulen waren ein-geladen, sich um eine der zehn Klassenreisen zubewerben. Fünf grenzüberschreitende Schutzge-biete standen als Reiseziele zur Auswahl: Natio-nalpark Bayerischer Wald (D) / NationalparkŠumava (CZ), Nationalpark Berchtesgaden (D) /Naturpark Weißbach (A), Nationalpark Hohe Tau-ern (Salzburg und Tirol), Nationalpark Thayatal (A)/ Nationalpark Podyjí (CZ) und der NationalparkKrkonose (CZ) / Nationalpark Karkonosze (PL).

Trotz umfassender Öffentlichkeitsarbeit stieß dasAngebot auf schwache Resonanz: Lediglich vierSchulen reichten ihre Bewerbung ein. Das bayeri-sche Umweltministerium beschloss daher, dasProjekt im Zeitraum 2008/2009 nicht fortzusetzen.Auch die geplante Evaluierung wird nicht stattfin-den. Die vier Schulen, die sich beworben hatten,konnten ihre Reisen durchführen. Sollten zukünf-tig doch weitere Schulen Interesse an einer Klas-senreise in ein Schutzgebiet signalisieren, wäre eserstrebenswert zu evaluieren ob die Parke dasProgramm fortsetzen.

Schüler ErlebenNatur Broschüre

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Nationalparks Berchtesgaden erklärte derehemalige Ministerpräsident von Bayern Dr. Edmund Stoiber, jeder Schüler sollemindestens einmal im Laufe seiner Schulzeit einen Nationalpark besucht haben.Dies gab den Anstoß für das von der Föderation EUROPARC und dem PAN Pla-nungsbüro für angewandten Naturschutz initiierte Projekt „Schüler erleben Natur ineuropäischen Schutzgebieten“. Ziel des Projekts war es, das an bayerische Schulengerichtete Angebot an Informationen und Klassenreisen in die Schutzgebiete in Bayern, Österreich, Slowenien und der Tschechischen Repub-lik zu optimieren. Finanziert wurde das Projekt vom bayerischenMinisterium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz.

15Bericht der Geschäftsstelle

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz

Schüler erleben Natur in dem Nationalpark Thayatal, Österreich. Bild: B. Krobath

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16 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

Working for Nature – Nature for Working

Tätigkeiten 2007/2008

PraktikumsbörseDurch die Entwicklung einer Online-Praktikums-börse möchte EUROPARC die bestehenden Prakti-kumsangebote leichter zugänglich machen unddazu anregen, Praktikumsplätze anzubieten. DasInternetportal ist unter www.workingfornature.orgzu finden.

Nach ihrer Eröffnung im Dezember 2007 wurde dieOnline-Präsenz im Sommer 2008 durch einegründliche Überarbeitung benutzerfreundlichergestaltet. Zusätzlich wurde intensiv an der Erstel-lung eines Netzwerks mit wichtigen Kontakten undPartnern gearbeitet, um das Portal umfassendattraktiv zu gestalten. Obwohl hier bereitsBeträchtliches geleistet wurde, muss die Zahl derPraktikumsangebote sich noch erhöhen, damitdas Portal sein Ziel erreicht.

PilotpraktikaZusätzlich zu der Praktikumswebseite hat EUROPARC Pilotprojekte ins Leben gerufen. Die Parke für die Projekte wurden im Zeitraum2006/2007 ausgesucht; im letzten Jahr wurdenzwölf Praktikumsplätze geschaffen und die Teilneh-menden ausgewählt. Dieser Teil des Projektsbegann offiziell mit einem Einführungsseminar fürdie Teilnehmenden und deren MentorInnen imOktober 2007 im Naturpark Bayerischer Wald.

Während ihres Praktikums werden die Praktikan-tinnen und Praktikanten in ihren Gastgeberparksmitwirken, drei Monate in Projekten arbeiten unddie Grundidee des Projekts „Working for Nature“unterstützen. Wie sich anhand erster Erfahrungs-berichte im Working-for-Nature-Blog unterwww.workingfornature.org erkennen lässt, ist dasFeedback äußerst positiv: Die Teilnahme am Pro-jekt „Working for Nature“ wird von den Praktikan-tinnen und Praktikanten als einzigartigepersönliche und berufliche Erfahrung wahrgenom-men. Ein Seminar für Teilnehmende und ihre Men-torinnen und Mentoren ist für Oktober 2008geplant.

Working for NaturePraktikanten und Betreuer

in Naturpark Bay-erischer Wald,Oktober 2007.

Bild: EUROPARC

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17Bericht der Geschäftsstelle

Das Projekt „Working for Nature - Nature for Working“ (WFN) wurde von der Jurydes Deutschen Nationalen Komitees für die UN-Dekade „Bildung für nachhaltigeEntwicklung“ als UN-Dekade-Projekt für 2008/2009 ausgewählt. Es zielt darauf ab,das Angebot von Praktika in europäischen Schutzgebieten quantitativ zu erhöhenund qualitativ zu verbessern. Zu diesem Zweck konzentriert sich das Projekt aufKommunikation und Praktikumsangebote. Von Dezember 2006 bis November 2008wird das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) finanziert.

Ausblick über die Umsetzung des ProjektshinausDas Ziel des Projekts WFN kann langfristig nurerreicht werden, wenn die Gastgeberparks übereinen längeren Zeitraum finanzielle Unterstützungbekommen. EUROPARC hat ein Angebot für einePartnerschaft mit dem Leonardo da Vinci-Pro-gramm, die es EUROPARC ermöglichen wird, Stipendien für WFN-Vollzeitpraktika zu vergeben.Derzeit wird nach weiteren Kooperationen und Formen der Zusammenarbeit gesucht.

So prüft EUROPARC zurzeit Möglichkeiten, dasProjekt WFN in ein Netzwerk gleichgesinnter Part-ner einzugliedern, und arbeitet im Hauptaus-schuss der Konferenz „Jobs for nature/Lanature pour metier” mit. Die Veranstal-tung wird von der französischen Orga-nisation „Atelier technique desespaces naturels“ (ATEN) koordi-niert und soll im November 2008in Lyon (F) stattfinden. DasForum bemüht sich darum,Akteure aus dem BereichNaturgebiete-Managementzusammenzubringen, fachlicheAllianzen zu schaffen und Netz-werkaktivitäten zu initiieren bzw.auszubauen.

Nuria Otmani del Barrio Praktikant imNationalpark Peneda Geręs, Portugal

Bild: Nuria Otmani

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18 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

Wildnisgebiete in der Europäischen UnionDie entscheidende Rolle der EUROPARC-Mit-gliederDie Föderation EUROPARC vereint viele National-park-Kernbereiche und Gebiete mit intakten natürli-chen Ökosystemen. Die Wildnisgebiete sind alsnatürliche Lebensräume und als Garanten der biolo-gischen Vielfalt von unschätzbarem Wert. Darüberhinaus sind sie in ökologischer, sozialer, wirtschaftli-cher und kultureller Hinsicht von großer Bedeutung.Der Schutz von Wildnisgebieten und das Eintretenfür ihre Wertschätzung sind eine wichtige Investitionin unser heutiges und zukünftiges Wohl.

Zusammenführung der Fachleute Die wichtigsten Experten aus ganz Europa(Vertreter/innen der EU-Kommission, der FöderationEUROPARC, der Stiftung PAN Parks, der „WildEurope Initiative“ und der Internationalen Natur-schutzunion (IUCN)) wurden von EUROPARC zueinem Runden Tisch zum Thema „Wildnisgebiete inder Europäischen Union“ in Ceský Krumlov, Tsche-chische Republik, eingeladen. Es sollte ein Konzeptfür Wildnisgebiete innerhalb der Europäischen Unionunter besonderer Berücksichtigung des Schutzge-bietsnetzwerks Natura 2000 entwickelt werden. Zieldes Zusammentreffens war, den Schutz von Wildnis-gebieten auf die europäische Agenda zu setzen,Möglichkeiten zu finden, um ihre Wichtigkeit insöffentliche Bewusstsein zu rücken und Richtlinien

für die Verwaltung von Wildnisgebieten zu entwerfen.Die Föderation EUROPARC und weitere Organisa-tionen der „Wild Europe Initiative“ verfassten einegemeinsame Resolution zum Schutz der Wildnisge-biete, die sich an die Europäische Kommission unddie Mitgliedstaaten der EU richtet. Die Resolutionverdeutlicht, wie dringlich der Schutz und Erhalt derletzten europäischen Wildnisgebiete ist. In derResolution wird die Europäische Kommission auf-gefordert, angemessene Empfehlungen zu entwik-keln, die den EU-Mitgliedstaaten Richtlinien füreffektive Maßnahmen zum Schutz der derzeitigenund potentiellen Wildnisgebiete und Wildländer inihrer ökologischen Funktionen an die Hand geben.Damit würde ein wichtiger Schritt geleistet, um denVerlust der Biodiversität zum Stillstand zu bringen.

Unterstützung aufbauenIm Sommer 2008 wird EUROPARC in Brüsselzusammen mit der „Wild Europe Initiative“ und auf-bauend auf die Unterstützung aller beteiligten Netz-werke dafür eintreten, europäische Institutionen fürden Schutz von Wildnisgebieten zu gewinnen.

Im Rahmen eines Workshops während der EURO-PARC 2008 sollen die Themen, die Inhalt der Reso-lution sind, detailliert diskutiert und die Planungeiner größeren Konferenz der „Wild Europe Initia-tive“ im Jahr 2009 begonnen werden.

Regionalpark Pentand Hills,

SchottlandBild:

Dominic Twist

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19Bericht der Geschäftsstelle

Governance Review – Bewertung der UnternehmensführungAuf der Generalversammlung im September 2007wurde beschlossen, eine Effektivitätsprüfung derbislang von der Föderation praktizierten Steue-rungsmechanismen und Organisationsstrukturendurchführen zu lassen.

Roger de Freitas, ein in London ansässigen Beraterund ausgewiesener Experte im Bereich Gover-nance-Prüfung in Freiwilligenorganisationen imUmweltsektor, wurde von der Präsidentin und denVorstandsmitgliedern eingeladen, den Prüfungspro-zess zu leiten. Anhand der Ergebnisse dieser Prü-fung sollten die Arbeitsstrukturen des Vorstandsund der einzelnen Organe der Föderation EURO-PARC verbessert werden.

Anfang 2008 besuchte Roger de Freitas zahlreicheVorstandsmitglieder und die Sektionen und trafsich mit MitarbeiternInnen, um die Arbeitsweiseder Organisation kennen zu lernen.

Er moderierte einen Vormittag lang ein gemeinsa-mes Treffen mit dem Vorstand und den Vertreternder Sektionen in Barcelona, um zu prüfen, in wie-weit die Föderation den für NGOs geltendenGood-Governance-Standards entspricht.Die noch zu optimierenden Bereiche wur-den auf diese Weise herausgefiltert.

Die Ergebnisse des Workshops dienten dem Vor-stand als Grundlage, um die notwendigenUmstrukturierungen und effizienzsteigernden Maß-nahmen einzuleiten.

Im April wurde dieser Prozess mit einer Diskussionfortgesetzt, die dem Vorstand Gelegenheit gab,seine Leistungsfähigkeit und seine Teamfähigkeitzu reflektieren. Für die Teilnehmenden wurde soeinerseits offen gelegt, welche Bereiche innerhalbdes Vorstands und innerhalb der Organisationbereits gut strukturiert sind, andererseits wurde evi-dent, welche Bereiche sowohl kurz- als auch lang-fristig kritisch beobachtet werden müssen.

Viele dieser Überlegungen sind in die vom Vor-stand vorgestellten Satzungsänderungen eingeflos-sen mit dem Ziel, eine moderne, flexible, effektiveund transparente Organisationsstruktur für dieFöderation EUROPARC zu entwickeln. Damit willder Vorstand ein neues Fundament legen, auf dem

die Föderation EUROPARC auf-bauen kann, um ihren Auf-trag als Vertreterin dereuropäischen Schutzge-

biete zu erfüllen.

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Die Alfred-Toepfer-Stiftung in Hamburg vergibt Stipendien an viel versprechende Nachwuchskräfte,die ihre praktischen Erfahrungen im BereichNaturschutz ausbauen wollen. Die mit 3.000 Eurodotierten Stipendien ermöglichen es den jungen Fachleuten, eine Studienfahrt zu einem oder mehrerenSchutzgebieten in ihnen unbekannten europäischenLändern zu unternehmen und gewinnbringendeErfahrungen für ihre berufliche Entwicklungzu sammeln.

Alfred-Toepfer-Naturerbe-Stipendien2007/2008Im Jahr 2007 verlieh die Föderation EUROPARCbei der EUROPARC-Konferenz drei Stipendien. DieAuszeichnungen erhielten Kveta Cernohlavkovaaus der Tschechischen Republik, Andrzej Ginalskiaus Polen und Stephan Krasser aus Österreich.

Kveta, die ihr Biologie- und Pädagogik-Studium imJahr 2007 abschloss, wird mit Unterstützung desStipendiums eine Methodik für das Junior-Ranger-Programm entwickeln. Dazu wird sie Schutzge-biete in Deutschland, Großbritannien, Slowenienund der Slowakei bereisen und sich über verschie-dene Möglichkeiten der Umsetzung von Junior-Ranger-Aktivitäten informieren.

Andrzej hat als freiwilliges Vorstandsmitglied beider „Society for Nature and Man” mitgewirkt undabsolviert zurzeit ein Doktorstudium in Geografie.Er plant, verschiedene Nationalparke in England,Schottland und Wales zu besuchen und Daten zusammeln, um britische Naturschutzsysteme mitdenen in Polen und der Tschechischen Republikzu vergleichen.

Stephan hat Biologie studiert und ist von BerufFotodesigner. Er möchte verschiedene Schutzge-biete bereisen und nach wissenschaftlichen Aus-wahlkriterien Fotos machen, um sie vergleichendzu betrachten.

Derweil läuft der Auswahlprozess für die Stipen-dien 2008. Die Gewinner/innen werden im Septem-ber bei der EUROPARC-Konferenz in Rumänienbekannt gegeben. Die Berichte der Stipendiaten2006 finden Sie unter www.europarc.org.

Der Alfred-Toepfer-PreisDie Alfred-Toepfer-Medaille, benannt nach demGründer der Föderation EUROPARC Dr. AlfredToepfer, ist eine Auszeichnung für Menschen, diesich in besonderem Maße um Natur und National-parks in Europa verdient gemacht haben.

Im Jahr 2007 wurde Dr. Jan Čeřovský aus derTschechischen Republik die Medaille verliehen fürseinen außerordentlichen Einsatz für den nationa-len und grenzüberschreitenden Umweltschutz inder Tschechischen Republik, der Slowakei undganz Europa.

Verleihung desStipendiums an die

drei erfolgreichen Kan-didaten 2007

Bild: Radek Drahný

20 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

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Berichte der Sektionen 2007/2008

Im Rahmen der Föderation EUROPARC wurde in den in den vergangenen Jahren dieGründung von sieben regionalen bzw. nationalen Sektionen unterstützt.

Die Sektionen erfüllen einerseits die Ziele von EUROPARC indem sie den Erfahrungs-austausch zwischen den Mitgliedern auf europäischer Ebene sicherstellen während siedarüber hinaus die besonderen Anforderungen und spezifischen Eigenschaften derjeweiligen Regionen berücksichtigen.

Die einzelnen Sektionen bewältigen ein immenses Arbeitsvolumen auf höchst profes-sionellem Niveau. Damit liefern sie Unterstützung und Anregung für die Arbeit dergesamten Föderation. Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigstenErgebnisse ihrer Tätigkeiten. Vollständige Darstellungen sind über die Sektionen direkterhältlich.

21Berichte der Sektionen

Die vielfältige kulturelle Landschaft der BöhmerwaldBilder Seite 6 und 21: M. Milfort

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22 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

EUROPARC Atlantische Inseln (EAI)

Die EAI hat ihr zweites Jahr als Aktiengesellschaft und eingetragener Wohlfahrtsverbandbestritten. Mit Erfolg konnten in diesem Zeitraum der neue Posten des Development Officer eingeführt und stabilere Finanzierungsstrukturen geschaffen werden.

Durch regionale Treffen konnte der Development Officer regelmäßigen Kontakt zu den Mitgliedern ausbauen. Im Januar 2008 wurde ein bis 2012 gültiger Strategie- und Aktions-plan verabschiedet. Außerdem konnten bessere und intensivere Arbeitsbeziehungen zuFörderunternehmen aufgebaut werden.

Mit konstruktiven Beiträgen zur laufenden Evaluierung der Governance-Strukturen hat dieSektion an der Weiterentwicklung der Föderation EUROPARC mitgewirkt.

Organisation und MitgliedschaftDie Sektion besteht derzeit aus 66 Mitgliedern,einem zehnköpfigen Ausschuss und einem Mitar-beiter, der als Development officer 3,5 Tage dieWoche für die Sektion tätig ist.

Im Juli 2007 richtete die Sektion EAI ihre jährlicheMitgliederversammlung in der Cannock ChaseAONB (Landschaft von außerordentlicher natürli-cher Schönheit) aus. Es war die erste Mitglieder-versammlung der EAI in ihrer neuenGesellschaftsform und als eingetragener Wohltä-tigkeitsverband. Es fanden offizielle Treffen sowieBesichtigungstouren statt, in deren Rahmen ver-schiedene Aspekte des Besuchermanagementsinnerhalb der AONB erkundet wurden.

Hauptaktivitäten 07/08SeminareIm Zeitraum 2007/2008 wurden zwei Seminare vonder Sektion EAI organisiert. „GesellschaftlichesEngagement in Schutzgebieten: Was funktioniertund was ist zu tun?“ lautete der Titel des erstenSeminars. Ein Seminarbericht mit Best-Practice-Beispielen ist in Vorbereitung.

Das zweite Seminar befasste sich mit demThema: „Schutzgebiete im 21. Jahrhundert – Wasbringt die Zukunft?“. Zur Diskussion standen dasaktuelle Schutzgebietssystem sowie Alternativvor-schläge. Die Ergebnisse der Seminare flossen indas im Mai abgehaltene Treffen des ArbeitskreisesSchutzgebiete der Internationalen Naturschutz-union (IUCN) ein.

Exkursion desPartizipation-

Seminars Bild:

EUROPARCAtlantic Isle

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23Berichte der Sektionen

ArbeitsgruppenDie Arbeitsgruppe „Küsten und Meere“ hat dieEntwicklung der englischen Gesetzgebung zumSchutz der Meere verfolgt und bemüht sich umdie formale Zurechnung der geschützten engli-schen Küstenlandschaften zu den Meeresschutz-gebieten. Zusätzlich wird von der Sektion einRatgeber für geschützte Küstenlandschaftenerstellt, der im Juli 2008 als Entwurf vorliegen undzentrales Thema eines Workshops im Herbst seinwird.

Vier Mitglieder der Gruppe haben sich außerdemfür den Aufbau einer ähnlichen Arbeitsgruppeinnerhalb der Föderation EUROPARC engagiert.

Die Arbeitsgruppe „Netzwerk der Charta für nach-haltigen Tourismus“ hat ein neues Programm aus-gearbeitet, das die Zusammenstellung einesEAI-Charta-Packs vorsieht. Der Nationalpark York-shire Dales erhielt im Juni 2008 die Charta-Zertifi-zierung. Drei weitere Schutzgebiete bemühen sichzurzeit um eine Auszeichnung durch die Charta.

Im Jahr 2007 hatte das Netzwerk eine allgemeineMethode für die Umsetzung des zweiten Teils derCharta entworfen. Diese wurde der FöderationEnde 2007 vorgelegt und im Juni dieses Jahresvom Evaluierungskomitee der Charta angenom-men.

Erfolge und HerausforderungenDie größte Herausforderung für die Sektion liegtin der Betreuung einer großen Mitgliederzahl ausdrei Nationen sowie der Arbeit in vier verschiede-nen Verwaltungssystemen innerhalb des Vereinig-ten Königreichs Großbritannien und Nordirland(UK). Unterschiede in den politischen Gewichtun-gen, Finanzierungsverfahren, Schwerpunktsetzun-gen etc. bedingen einen sehr vielfältigen undkomplexen Handlungsrahmen. Die Erschließungneuer und umfangreicherer Mittel zum Ausbauder Sektion ist eines unserer Kernziele.

Das kommende JahrIm Zeitraum 2008/2009 möchte die Sektion EURO-PARC Atlantische Inseln das Leistungsangebotfür Mitglieder erweitern und unter Anderem dreiEinzelseminare zu den Themen Verbindungen zuStädten, Gesundheit und nachhaltiger Tourismusanbieten. Darüber hinaus möchte sich die Sektioneuropaweit um die Initiierung neuer Partnerschaf-ten, möglicherweise aus dem Umfeld der INTER-REG IVC oder anderer Förderinitiativen, bemühen.

In Kürze wird ein Projekt starten, das sich für dieUmsetzung der Europäischen Landschaftskonven-tion in England einsetzt. Darüber hinaus möchtenwir die Zahl der Schutzgebiete erhöhen, die sich ander Charta für Nachhaltigen Tourismus orientieren.

Außerdem werden wir uns der Frage widmen, wiedie Sektion als Impulsgeber für die Entwicklungeiner abgestimmten und gemeinsamen Vision fürgeschützte Landschaften im gesamten Vereinig-ten Königreich von Großbritannien und Nordirlandauftreten kann.

Devil’s Point, Cairngorns National ParkBild: CNPA

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24 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

EUROPARC Tschechische RepublikDie tschechische EUROPARC-Sektion wurde im Jahr 2000 gegründet. Ihr Hauptziel ist es,die Arbeit und Kooperation im Bereich Naturschutz zu koordinieren und die Zusammenar-beit zwischen Schutzgebieten auf internationaler Ebene voranzutreiben.

Im letzten Jahr widmete sich die EUROPARC-Sektion Tschechische Republik schwerpunk-tmäßig den Aufgaben rund um die EUROPARC-Jahreskonferenz 2007 und die Generalver-sammlung in Ceský Krumlov. Der Vorstand der tschechischen Sektion hielt seineJahresversammlung Anfang 2008 ab. Im Mai wurde der Europäische Tag der Parke organ-isiert und erfolgreich durchgeführt. Darüber hinaus nahmen Mitglieder der Organisationan den internationalen Projekten der Föderation EUROPARC teil.

Organisation und MitgliedschaftDie Sektion ist ein Verband von Mitgliedern derFöderation EUROPARC, die in der tschechischenRepublik ansässig sind. Die Mitgliedschaft in derSektion ist kostenfrei. Die Sektion besteht zurzeitaus sechs Mitgliedern (Näheres erfahren Sie unterwww.europarc.cz). Präsident ist Tomáš Rothröckl,Leiter des Podyjí Nationalparks.

Hauptaktivitäten 07/08Vorbereitungen für die Konferenz EUROPARC2007 in Ceský KrumlovVom 26. bis 30. September 2008 fand in CeskýKrumlov die EUROPARC 2007 statt. Mehr als 330Vertreterinnen und Vertreter staatlicher und nicht-staatlicher Naturschutzverbände aus ganz Europaund aus außereuropäischen Ländern kamenzusammen. Die Konferenz mit dem Motto „Gren-zenlos – Natur schlägt Brücken“ wurde unter der

Schirmherrschaft des tschechischen Vizepremiersund Umweltministers Martin Bursík abgehalten.

Das Organisationskomitee kam vierzehntägigzusammen. Alle Mitgliedsorganisationen der tsche-chischen EUROPARC-Sektion, vom Umweltministerbis zum tschechischen Unternehmen ConferenceOrganisation Agency, waren im Komitee vertreten.Während der gesamten Vorbereitungszeit stand dasKomitee in Kontakt mit der Föderation EUROPARCin Grafenau und dem EUROPARC-Vorstand.

Weitere Informationen über die Konferenz findenSie unter www.europarc2007.org/results oder imAbschlussbericht unter www.europarc.org.

Junior-Ranger-ProjektDrei Mitglieder der Sektion, die Nationalparke Krko-noše und Šumava sowie das Landschaftsschutzge-

Die TschechischeSektion 2007

Bild:EUROPARC

Czech Republic

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25Berichte der Sektionen

biet Jizerské hory (Isergebirge), führen Junior-Ran-ger-Programme durch. Im Jahr 2007 nahmen zweijunge Ranger des Nationalparks Krkonoše am 6.Internationalen Junior Ranger Camp im National-park Neusiedler–Seewinkel in Österreich teil. EineGruppe tschechischer Junior Ranger präsentiertesich auf der Konferenz EUROPARC 2007 mit einemeigenen Beitrag unter dem Titel „Die Zukunft derJunior-Ranger-Bewegung gestalten“ und trugdamit zur Förderung des Junior-Ranger-Programmsbei. Darüber hinaus half die Gruppe bei der Organi-sation der Konferenz. Außerdem fanden im Jahr2007 zwei Junior-Ranger-Sommercamps in denNationalparken Krkonoše und Šumava statt.

Im Juli 2008 werden zwei Junior-Ranger-Veranstal-tungen stattfinden: Die Junior Ranger im Natur-park Bayerischer Wald feiern ihr zehnjährigesBestehen, und in Schottland findet das 7. Interna-tionale Junior-Ranger-Camp statt. Junior Rangeraus der Tschechischen Republik werden bei beidenVeranstaltungen vertreten sein.

Europäischer Tag der ParkeDie Feierlichkeiten des diesjährigen EuropäischenTags der Parke standen unter dem Motto: „Grenzen-los – Natur schlägt Brücken“. Die tschechischenSchutzgebiete organisierten insgesamt über 50 Ver-anstaltungen, die sich um das Thema „Zusammenfür die Pflege des europäischen Natur- und Kultur-erbes eintreten“ rankten. Damit sollte das Bewusst-sein der Öffentlichkeit für die Zusammenarbeitzwischen benachbarten Schutzgebieten und dieNotwendigkeit grenzüberschreitender Kooperatio-nen im Bereich Umweltschutz gestärkt werden. Diediesjährigen Feierlichkeiten wurden breit angekün-digt und vom Umweltministerium unterstützt.

Grenzüberschreitende Parke – Im Einklang mitder NaturIm Jahr 2007 bewarben sich der in der TschechischenRepublik gelegene Nationalpark Podyjí und der öster-reichische Nationalpark Thayatal bei der FöderationEUROPARC um die Anerkennung als „Grenzüber-schreitender Park“. Nachdem die Evaluierung dieserNaturparke in den Monaten Juli und August 2007durchgeführt worden war, erhielt der grenzüberschrei-tende Naturpark Podyjí/Thayatal bei der EUROPARC2007 das angesehene EUROPARC-Zertifikat „Grenz-überschreitende Parke – Im Einklang mit der Natur".

Andere EUROPARC-ProjekteIm Zeitraum 2007/2008 hatte die tschechische Sek-tion bei den beiden neuen Projekten der FöderationEUROPARC „Working for Nature – Nature for Wor-king“ und „Schüler erleben Natur“ mitgewirkt. Fürdas Projekt „Working for Nature“ führte ein Traineeaus Spanien während eines viermonatigen Aufent-halts eine Studie mit Hilfe des Geoinformationssy-stems (GIS) durch. Ende Oktober 2008 werden dieAbschlussseminare der beiden im Jahr 2007durchgeführten Projekte im Nationalpark Podyjístattfinden. Alle Teilnehmenden (Trainees und ihreMentorInnen) sind herzlich eingeladen.

Drei tschechische Nationalparks (Krkonoše,Šumava und Podyjí) nahmen am Pilotprojekt„Schüler erleben Natur“ teil, das im Herbst 2007begonnen hatte. Die Schulklassen, die diesen Sommer das Angebot des Projekts nutzen, werdenebenfalls die drei oben genannten Schutzgebietebesuchen.

Das kommende JahrAuf der diesjährigen Generalversammlung am 9. September 2008 wird der neue Präsident dertschechischen Sektion gewählt. Die Generalver-sammlung wird mit einer Expertenkonferenz zumThema „Forschung im Bereich Umweltschutz“ in Verbindung stehen. Die Konferenz findet vom 9. bis 12. September 2008 in Olomouc statt. Gast-geber sind die EUROPARC-Sektion TschechischeRepublik, das Institut für Ökologie und Umwelt derUniversität Palacký in Olomouc und das Institut fürNatur und Landschaftsschutz (Agency for Natureand Landscape Protection) der TschechischenRepublik.

Ebenfalls im September wird eine Delegation derSektion Tschechische Republik an der Jahreskonfe-renz in Brasov, Rumänien, teilnehmen.

Im kommenden Jahr werden die tschechischenSchutzgebiete im Rahmen des „10. EuropäischenTags der Parke“ das hundertjährige Bestehen euro-päischer Nationalparke feiern. Außerdem wird dietschechische Sektion das Umweltministerium wäh-rend der tschechischen EU- Präsidentschaft, dieim Januar nächsten Jahres beginnt, aktiv unter-stützen.

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26 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

EUROPARC Deutschland

Organisation und MitgliedschaftEUROPARC Deutschland wurde im Jahr 1991 alsDachverband der deutschen Schutzgebietegegründet. Die Sektion vereint Fachleute undInteressierte aus Schutzgebieten, Stiftungen undNicht-Regierungsorganisationen (NGOs) sowieEntwicklungs- und Wirtschaftsverbände mit demZiel, Positionen abzustimmen und Projekte zu ver-wirklichen, die dem Erhalt der Nationalen Natur-landschaften (NNL) dienen.

Ziel des Dachverbands ist es erstens, Politik undGesellschaft für den Wert von Schutzgebieten zusensibilisieren, und zweitens, die Qualität derArbeit des Schutzgebietsmanagements kontinu-ierlich zu verbessern. Aufbauend auf ihrem Strate-giepapier aus dem Jahr 2000 entwarf die Sektion2004 einen Aktionsplan als Richtschnur für dieUmsetzung ihrer Ziele.

Hauptaktivitäten 07/08Qualitätskriterien für deutsche SchutzgebieteIm Jahr 2007 wurden die Ergebnisse des For-schungs- und Entwicklungsprojekts „Entwicklungvon Qualitätskriterien und -standards für deutsche

Nationalparke“ veröffentlicht. Die Standards, Kri-terien und Monitoringinstrumente, die in dem Pro-jekt entwickelt wurden, sollen mit staatlicherUnterstützung bis 2010 in die Evaluierung derNationalparke in Deutschland einfließen.

Im Jahr 2005 erschien unter dem Titel „Qualitäts-offensive Naturparke“ ein Kriterienkatalog zurqualitativen Bewertung der Naturparke inDeutschland. Das Petersberger Programm wurdevom Verband Deutscher Naturparke e.V. (VDN)und EUROPARC Deutschland entwickelt. Die Zahlder Naturparke, die gemäß den Leitlinien des Pro-gramms positiv bewertet wurden, stieg von 26 imJahr 2006 auf 53 im Jahr 2007.

Nationale NaturlandschaftenDie Mehrzahl der deutschen Schutzgebiete derdrei Kategorien Nationalpark, Biosphärenreservatund Naturpark agiert nun unter der Dachmarke„Nationale Naturlandschaften“. Ihr zweijährigesBestehen feierten die Nationalen Naturlandschaf-ten im Dezember 2007 im Rahmen eines sehrerfolgreichen Parlamentarischen Abends in Berlin.

Im Jahr 2007 konzentrierte sich EUROPARC Deutschland auf die Weiterentwicklung desSchutzgebietsmanagements. In diesem Bereich wurden strategische und konzeptionelleAnsätze mit praxisbezogenen Leistungen zusammengebracht. Eins der Ziele des Qualitäts-managements ist die kontinuierliche Einführung der Dachmarke Nationale Naturlandschaften (NNL).

EUROPARC Vorstandtrifft Sektion in

Berlin, Bild: EUROPARC

Deutschland

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27Berichte der Sektionen

Freiwillige in ParksDas NNL-Freiwilligenprogramm, das in diesemJahr sein fünfjähriges Bestehen feierte, wurde imJahr 2007 von „Volonteurope“ mit dem „Active Citizens of Europe Award” ausgezeichnet unddazu als offizielles Projekt der UN-Dekade „Bil-dung für nachhaltige Entwicklung“ ausgewählt.Das Programm vereint 29 Nationale Naturland-schaften, die an der Entwicklung und Verbesse-rung des professionellen Freiwilligenmanage-ments arbeiten.

Praktikum für die UmweltAuch das „Praktikum für die Umwelt“ wurde imJahr 2007 zum offiziellen Projekt der UN-Dekade„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ erklärt. 50Studentinnen und Studenten konnten im Rahmendieses von der Commerzbank geförderten Prakti-kums den Hörsaal gegen die praktische Tätigkeitin einer NNL eintauschen. Die Commerzbank wirdauch im Jahr 2008 ihr Engagement hierfür fortset-zen.

Die Potsdamer KlimakonferenzEtwa 150 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik,Wissenschaft, Naturschutz und Wirtschaft kamenbei der Klimakonferenz im November letzten Jah-res zusammen. Sieben ReferentInnen zeigten auf,wie sich Innovationen im Bereich Klimaschutzund Klimaanpassung positiv auf die unvermeidba-ren Folgen des Klimawandels auswirken können.Dazu wurde das Potential von Biosphärenreserva-ten als Modellregionen für Klimaschutz aufge-zeigt.

VeröffentlichungenUnter dem Titel „Experience nature without bar-riers from mudflats to Watzmann“ (BarrierefreiesNaturerleben – vom Watt zum Watzmann) wurdeim Jahr 2008 die Dokumentation zu einer Konfe-renz über die Zugänglichkeit von Schutzgebietenveröffentlicht. Sie enthält Best-Practice-Beispielesowie konkrete Informationen über Öffentlichkeits-arbeit und Fundraising.

Erfolge und HerausforderungenBesondere Unterstützung erhielten die NNL durchdie im März 2007 verabschiedete Resolution„Nationale Naturlandschaften – Chancen fürNaturschutz, Tourismus, Umweltbildung und

nachhaltige Regionalentwicklung“. Mit der partei-übergreifenden Zustimmung der Regierung wer-den Großschutzgebiete künftig als Markenzeichender Bundesrepublik in die Außendarstellung desLandes aufgenommen.

Anfang 2008 wurde ein erster Bericht über dieEntwicklung der NNL erstellt. Darin wurde deut-lich, dass noch vieles getan werden muss, um diebiologische Vielfalt in deutschen Schutzgebietenlangfristig zu sichern. Außerdem bestehen Defi-zite im Bereich Finanzen: Es fehlen Fachkräfte inden wichtigsten Arbeitsfeldern Bildung, Kommu-nikation und Regionalentwicklung. Die Betreu-ungssituation durch Ranger hat sich in mehrerenParks verschlechtert.

Das kommende JahrNeben ihrer Arbeit im Bereich Qualitätsmanage-ment und der Kooperation mit den NNL wirdEUROPARC Deutschland innerhalb der nächstensechs Monate zusätzlich drei neue Projekte ver-wirklichen.

Der Start des nationalen Junior-Ranger-Pro-gramms „Come to be a Junior Ranger“ ist für denSommer geplant. Die Entwicklung neuer Ansätzeund die Verknüpfung bestehender Initiativen wer-den durch die Unterstützung des WWF ermög-licht. Dazu werden neue Ideen hinsichtlich desJunior-Ranger-Programms entwickelt und andereParke ermutigt, sich an der Initiative zu beteiligen.

Im Rahmen der Initiative „Nationalpark-Partner-schaften in Deutschland“ werden deutsche Natio-nalparke neue Wege der Kooperation mit regionalansässigen Unternehmen, Firmen, Verbänden,Vereinen und Einzelpersonen entwickeln, um dieVerbindung zwischen Naturschutz und Tourismusin den Parks zu festigen.

Der Start des Projekts „Die Entwicklung der Natio-nalen Naturlandschaften zu einem funktionalenSchutzgebietssystem in Deutschland“ ist fürAugust geplant. Jeweils zwei benachbarte Schutz-gebiete aus zehn verschiedenen deutschen Regio-nen werden gemeinsame Aktivitäten planen undrealisieren, die zu gezielten Verbesserungen indiesen Gebieten führen und gleichzeitig die Dach-marke NNL stärken sollen.

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28 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

EUROPARC ItalienIn Italien beträgt die Gesamtfläche der Naturschutzgebiete etwa 21 Prozent der Landes-fläche. Dazu sind 24 Meeresschutzgebiete ausgewiesen, die insgesamt 2,5 Prozent derMeeresfläche Italiens ausmachen. Diese Gebiete werden zurzeit von zwei Organisationenvertreten: der italienischen EUROPARC-Sektion und Federparchi (Italienische Föderationder Parke und Naturreservate).

Der Verband wurde 1993 in Mailand gegründet. Die Ziele waren es, einen Bezugspunkt fürdie europäische Föderation in Italien zu schaffen und die italienischen Parke aktiver ininternationale Projekte und die Initiativen der Europäischen Gemeinschaft einzubinden,Kenntnisse im Bereich Umweltschutz in Zusammenarbeit mit anderen Schutzgebieten zukommunizieren und den Erfahrungsaustausch zu fördern.

Hauptaktivitäten 07/08

Veränderungen bei EUROPARC ItalienIn den letzten Jahren ist die Partnerschaft der ita-lienischen EUROPARC-Sektion und Federparchizunehmend enger und ihre Zusammenarbeitintensiver geworden. Die Kooperation mündeteschließlich in einer Fusion, die am 7. Juni abge-schlossen wurde. Seither tritt die italienische Sek-tion offiziell unter dem Namen „Federparchi –EUROPARC Italien“ auf. Damit ist die Zahl der ita-lienischen Schutzgebiete, die zum DachverbandEUROPARC gehören, von 25 auf etwa 120 gestie-gen. Derzeit wird das Nötige unternommen, umdiese Veränderungen unter Dach und Fach zubringen.

Die Europäische Charta für nachhaltigen TourismusIn diesem Jahr haben sich vier neue Parks um dieAuszeichnung durch die Charta beworben. ImZeitraum 2007/2008 hatte die italienische Sektiondie Unterstützung der Europäischen Charta zueinem ihrer Schwerpunkte erklärt:• Im April 2007 fand die internationale Konferenz

„Dem nachhaltigen Tourismus gehört dieZukunft: Die Europäische Charta für nachhalti-gen Tourismus in Schutzgebieten“ statt.

• Federparchi kooperierte mit dem Projekt„Beobachtungen zum nachhaltigen Tourismus“der Universität Siena und mit der NationalenAgentur für Energie und Umwelt, die sich fürdie Verwirklichung neuer Projekte einsetzen.Hierin zeigte sich insbesondere die Initiativ-bereitschaft der Schutzgebiete.

Italienische Jun-ior Rangers, 2007,

Bild: EUROPARC Ital-

ien

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29Berichte der Sektionen

• Ein wissenschaftliches Komitee wurde für dieEntwicklung einer gemeinsamen Strategie zurUmsetzung der Charta in ausgewählten ital-ienischen Schutzgebieten gegründet.

• Es wurde ein Abkommen ausgearbeitet, das dieArbeit der italienischen EUROPARC-Sektion hin-sichtlich der Bewerbung italienischer National-parke um die Charta-Zertifizierung im kommendenJahr stärken und fördern soll. Dieses soll vomUmweltministerium unterzeichnet werden.

• Um die Umsetzung einer gemeinsamen Touris-musstrategie in den Schutzgebieten im Mit-telmeerraum zu fördern, wurde das Projekt„Tourismus-Tools“ entwickelt.

• Derzeit wird an der Entwicklung einer Strategiezur Teilnahme an anderen Projekten des Mit-teleuropa- und Südostprogramms gearbeitet.

Das Junior-Ranger-ProjektAls Riesenerfolg ist das Pilotprojekt Junior Rangerzu werten, das von der Regionalen Agentur fürUmweltschutz auf Sizilien finanziert und vonEUROPARC Italien durchgeführt worden war. DasProjekt, das 2007 seinen vorläufigen Abschlussfand, wurde in drei regionalen Parken umgesetzt.Beteiligt waren außerdem das regionale Schulamt,die lokale Forstverwaltung und die Provinzen Agri-gento, Caltanissetta, Catania, Enna, Messina,Palermo, Ragusa, Siracusa und Trapani. Insge-samt nahmen 43 Schulen; 57 Lehrerinnen undLehrer sowie etwa 1300 Kinder mit ihren Familienteil. Das Junior-Ranger-Projekt wurde in den Kreisder nationalen Initiativen für Countdown 2010 auf-genommen. Im Dezember 2007 fand ein Seminarzur Analyse und Auswertung der Erfahrungen undzur Planung einer Fortsetzung des Projekts imJahr 2008 statt.

Auch die Naturparke Adamello Brenta und Prealpiwurden in das Junior-Ranger-Programm miteinbe-zogen. Dort wurde 78 Kindern nach der Teilnahmeam Umweltbildungsprogramm „Traditionen undKultur – Junior Ranger“ der offizielle Junior-Ran-ger-Rang verliehen. In den kommenden Jahrenkönnen die Kinder ihr Wissen über die Parke ver-tiefen und die Titel „Junior Ranger – Expert“,„Junior Ranger – Guide“ und „Junior Ranger –Advisor“ erwerben.

Freiwillige in ParksIn den italienischen Schutzgebieten ist es gelun-gen der Notwendigkeit zu entsprechen sowohleine nationale Strategie auszubauen als auchdiese in ein internationales Netzwerk einzubinden,das sich mit Freiwilligenarbeit beschäftigt

Dementsprechend steht die italienische Sektionvor der Unterzeichnung eines entsprechendenAbkommens mit dem Umweltministerium, das derFinanzierung eines Freiwilligenprogramms zuge-stimmt hat, das sich über das gesamte italieni-sche Netzwerk der Nationalparke erstrecken wird.

Außerdem ist die italienische Sektion eine offi-zielle Partnerschaft mit EUROPARC Deutschlandeingegangen, um die Kooperation der Freiwilligen-programme beider Länder zu intensivieren. Aufdieser Grundlage wurde beim Grundtvig-Pro-gramm „Lernpartnerschaften“ eine internationaleProjektbewerbung eingereicht. Das Projektbezieht auch andere Sektionen mit ein und wirddie Bereiche Freiwilligenarbeit und Freiwilligenma-nagement in Parken weiter entwickeln und damitdie Sichtbarkeit der Schutzgebietsthematik auflokaler und nationaler Ebene erhöhen.

Das kommende JahrIn den kommenden zwölf Monaten wird die Sek-tion ihre Aktivitäten insbesondere auf die folgen-den Bereiche konzentrieren: Erhöhung der Zahlder Schutzgebiete, die sich um eine Anerkennungdurch die Europäische Charta bewerben, Förde-rung des Junior-Ranger-Projekts und Entwicklungder oben beschriebenen Konzepte für die Freiwilli-genarbeit in Parken.

Junior Ranger machen eine Pause im Naturpark Adamello Brenta, Bild: EUROPARC Italien

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30 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

EUROPARC Nordisch-Baltische SektionDie Nordisch-Baltische Sektion wurde im April 2003 gegründet mit dem Ziel, die Anliegenund Strategien der Föderation EUROPARC voranzutreiben, für eine gute Beziehung zwis-chen der Föderation und ihren Mitgliedern im Norden Europas einzutreten sowie eine guteKommunikation innerhalb der Region zu gewährleisten und gemeinsame Aktivitäten zukoordinieren.

Organisation und MitgliedschaftDie Präsidentschaft der nordisch-baltischen Sek-tion wechselt alle drei Jahre. Derzeit obliegt die-ses Amt der „Naturschutzkommission Lettland“(Nature Protection Board of Latvia, NPB). Präsi-dent ist Rolands Auzins, Leiter des NPB. LauraJukame koordiniert die Aktivitäten der Sektion.Ihre Arbeit wird vom finnischen Naturdienst „Met-sähallitus Natural Heritage Service“, dem Schwe-dischen Institut für Umweltschutz SEPA (SwedishEnvironmental Protection Agency) und dem NPBfinanziert.

Ende Mai 2008 zählte die nordisch-baltische Sek-tion insgesamt 32 Mitglieder aus acht Staaten:Dänemark (2), Estland (2), Finnland (9), Island (1),Lettland (4), Litauen (5), Norwegen (3) und Schwe-den (6). Die Mitgliedschaft in der Sektion istkostenfrei.

Hauptaktivitäten 07/08Die im vergangenen Jahr von der Sektion durch-geführten Aktivitäten orientierten sich am aktuel-len Arbeitsplan der Sektion. So konzentrierte sichdie Arbeit der Sektion auf drei Themenkreise: Wei-tergabe von Informationen zum Bereich des effek-tiven Managements von Schutzgebieten an dieMitglieder, das Natura 2000 Netzwerk, eine länder-übergreifende Kooperation zu nachhaltigem Tou-rismus in Schutzgebieten sowie die Teilnahme anden Projekten und Programmen der FöderationEUROPARC.

Exkursion zur Ful-sang im Rahmen

des Seminars„Gesundheit und

Schutzgebiete“ im März 2007

Bild:EUROPARC

Naturpark Maribo, DänemarkBild: EUROPARC

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31Berichte der Sektionen

Im vergangenen Jahr fanden zwei Sektionstreffenstatt. Nähere Informationen über die beiden Tref-fen finden Sie unter www.europarc-nb.org. Dar-über hinaus organisierte die Sektion zweiSeminare zu wichtigen Themen aus dem BereichSchutzgebietsmanagement. 21 Personen aussechs verschiedenen Ländern kamen im August2007 in Lettland zusammen, um sich im Rahmendes ersten Seminars zum Thema „Behindertenge-rechte Infrastruktur in Schutzgebieten“ auszutau-schen. Das zweite Seminar zum Thema„Gesundheitswesen und Naturerlebnis – die Rolleder Naturschutzgebiete“ fand im Mai 2008 imdänischen Naturpark Maribosřerne statt undbrachte 52 Teilnehmende aus acht verschiedenenLändern zusammen. Die Präsentationen beiderSeminare finden Sie unter www.europarc-nb.org.

Ein weiteres Seminar über die „Regionale Mitar-beit am Schutzgebietsmanagement – Wie könnenSchutzgebiete in ihrer Region als Ressourcen die-nen?“ soll im August 2008 im Dovrefjell-Sunn-dalsfjella Nationalpark in Norwegen stattfinden.

Die neue Internet-Präsenz der Sektion wurde 2007eingerichtet und wird seitdem regelmäßig aktuali-siert. Sie enthält grundlegende Informationenüber die Föderation EUROPARC und die nordisch-baltische Sektion, Neuigkeiten von der Sektionund ihren Mitgliedern, Veranstaltungsankündigun-gen sowie ein Tool zur Projektpartnersuche.

In den letzten Monaten reichte die NPB imNamen der Sektion eine Projektbewerbung beimGrundtvig-Programm „Lernpartnerschaften“ ein.Ziel des Projekts ist es, Trainingsseminare fürAkteure anzubieten, die Freiwilligenprogramme inSchutzgebieten organisieren möchten, und ihrenErfahrungsaustausch auf nationaler und interna-tionaler Ebene zu fördern. Wichtiger Partner beidiesem Projekt wird die Sektion EUROPARCDeutschland sein.

Das kommende JahrDie wichtigste innerhalb der nächsten zwölfMonate zu erwartende Veränderung in der Sektionwird der Wechsel der Präsidentschaft Ende 2008.Für den Zeitraum 2009 bis 2011 wird das Schwedi-sche Institut für Umweltschutz (SEPA) das Amtübernehmen. Während eines Sektionstreffens beider diesjährigen Konferenz der Föderation EURO-PARC werden die Mitglieder der Sektion ThomasHanson als Präsident bestätigen. Im kommendenJahr wird das SEPA für die Umsetzung neuer Pro-jekte und die Ausrichtung sämtlicher Veranstal-tungen verantwortlich sein.

Teilnehmer des Nordic-Baltic Seminars, Bilder: EUROPARC Nordisch-Baltische Sektion

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32 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

EUROPARC SpanienDie spanische Sektion der Föderation EUROPARC wurde 1993 gegründet. Mitglieder derSektion sind das Umweltministerium, 17 autonome Gemeinschaften und sechs Kommu-nalverwaltungen. Auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene sind die öffentlichen Verwal-tungen im Bereich der Planung und Verwaltung von Schutzgebieten tätig. 24 Mitgliederarbeiten derzeit auf freiwilliger Basis an der Unterstützung und Finanzierung der Aktiv-itäten der Sektion.

Aufgrund der Besonderheiten der spanischen Gesetzgebung ist die spanische Sektionnicht als eigenständige Rechtsform anerkannt. Deshalb wird die Sektion über ein internesAbkommen durch die unabhängige Institution „Fundación Fernando González Bernáldez“vertreten.

Die Organe der spanischen Sektion sind der Vorstand, die Generalversammlung und dasBüro für technische Angelegenheiten. Der Vorstand hat neun Mitglieder, die von der Gen-eralversammlung für eine Amtsdauer von zwei Jahren gewählt werden. Das Büro für tech-nische Angelegenheiten wird von sieben Angestellten geführt und hat seinen Sitz inMadrid.

Parque NaturalSierra de Cazorla,

Segura y Las Villas

Bild: EUROPARC

Spanien

Anuario 2007 EUROPARC Spanien

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Hauptaktivitäten 07/08Die von der spanischen Sektion entwickelten undangestoßenen Aktivitäten orientieren sich ansechs strategischen Zielvorgaben.

Im Zeitraum 2007/2008 bereitete die Sektion einArbeitsprogramm für spanische Schutzgebiete fürdie Jahre 2008 bis 2013 vor. Zusätzlich startete dieSektion ein von der Stiftung „Fundación Biodiversi-dad“ finanziertes Programm, das zum Ziel hat,Informationen über die Schutzgebiete besserzugänglich zu machen. Dazu veröffentlichte sie vierHandbücher zu Themen aus dem Bereich Schutz-gebietsmanagement, sammelte und aktualisierteInformationen über alle spanischen Schutzgebietefür die Veröffentlichung im Jahresbericht der Sek-tion Anfang 2008 und organisierte die Jahreskonfe-renz der Sektion ESPARC 2007 in Teneriffa.

In den letzten 12 Monaten haben die Mitglieder desFührungsgremiums sowie die Mitarbeitenden desBüros für technische Angelegenheiten an insge-samt 40 Treffen innerhalb und außerhalb Spaniensteilgenommen, darunter Treffen mit anderen EURO-PARC-Sektionen und dem EUROPARC-Vorstand.

Verschiedene öffentliche und private Stiftungenund öffentliche Einrichtungen (Fundación BBVA,Fundación Biodiversidad, Fundación de las Cajasde Ahorros, la Obra Social de Caja Madrid) habenan der Entwicklung und Finanzierung des Arbeits-plans 2007 mitgewirkt.

Das kommende JahrDie größte Herausforderung der nächsten zwölfMonate liegt in der Förderung und Umsetzungdes „Arbeitsprogramms für die spanischenSchutzgebiete 2008 bis 2013“. Dieses Programmwird die Grundlage der künftigen Jahrespläne derSektion bilden.

33Berichte der Sektionen

Picos de Europa Bild: EUROPARC Spanien

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AKTIVA

AssetsTotal fixed assetsTotal current assets

Total Assets

PASSIVA

Profit Reserve

LiabilitiesProvisionsAccounts payable

Total Equity and Liability

1 743,00 2 210,00325 768,86 346 048,09

327 511,86 348 258,09

203 590,85 249 736,55

33 120,74 32 683,7890 800,27 65 837,76

327 511,86 348 258,09

2006 2007

JAHRESBILANZ

Finanzbericht

34 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

NOTES*1 Die Föderation EUROPARC ist Mitglied bei der Weltnaturschutzunion (IUCN), dem Verband der in Belgien niedergelassenen Europäischen und

Internationalen Vereinigungen (VoE/FAIB) und dem Europäischen Habitatforum (EHF). *2 Personal- und Reisekosten dieser Projekte sind in den allgemeinen Personal- und Reisekosten der Föderation ausgewiesen. Direkte Projekt-

kosten beziehen sich auf alle anderen Kosten im Zusammenhang mit diesen Projekten.*3 Jugend- und Bildungsarbeit beinhaltet: Junior Ranger Netzwerk, Junior Ranger International Camp, NatuRegio.

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IncomeMembership fees

non fee paying membersGrants EC core grant

project grantsOther incomeTotal Income

ExpenditurePersonnel costsOffice costs grafenau

brussels

Travel and Subsistence council travelstaffothers

MembershipsIUCN, FAIB, EHF*1

Projects - Direct Costs*2�

Transboundary ParksTACISProject Development Task ForceAlfred Toepfer Scholarship and MedalYouth and Education *3

Working for NatureWWF Danube- CarpathianNatura 2000NNP Natura 2000 Networking ProgrammePupils experience nature CharterPark

Other costsProfessional feesDepreciationInsurance

Total costs

Overall SummaryTotal incomeTotal Expenditure

Result

2006 2007

KASSENBERICHT

35Finanzbericht

289 618,68 286 005,00-54 692,40 -14 609,49

0,00 118 609,00164 046,40 293 673,5144 631,07 -3 965,81

443 603,75 679 712,21

253 510,33 315 596,9526 081,74 31 250,50

0,00 4 928,43

21 443,29 27 552,1021 443,29 27 552,1027 583,46 35 044,96

725,97 986,01

8 468,79 4 562,4024 772,96 4 481,005 353,60 0,002 974,04 6 799,694 184,65 39 176,23

0,00 16 521,320,00 13 615,75

1 959,91 0,000,00 73 256,210,00 3 388,90

6 981,08 13 309,32

9 947,00 10 228,052 687,10 2 366,921 401,36 2 949,67

419 518,57 633 566,51

443 603,75 679 712,21419 518,57 633 566,51

24 085,18 46 145,70

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36 EUROPARC Jahresbericht 2007-2008

Wichtige EUROPARC Kontakte

Der Vorstand

Präsidentin: Schatzmeister:Frau Erika Stanciu Herr Dr Arnold [email protected] [email protected]

Vorstand:Herr Carles Castell Puig Herr Olaf Ostermann Frau Anita [email protected] [email protected] [email protected]

Herr Martin Solar Herr Dr. Eberhard Henne Herr Dr Rauno Väisä[email protected] [email protected] [email protected]

EUROPARC Sections

EUROPARC Atlantic Isles: EUROPARC Tschechische Republik: EUROPARC DeutschlandHerr Dan Bloomfield Herr Thomas Rothröckl Herr Axel [email protected] [email protected] [email protected] www.europarc.cz www.europarc-deutschland.de

Federparchi - EUROPARC Italien: EUROPARC Nordic-Baltic: EUROPARC SpanienHerr Dr Federico Minozzi Herr Rolands Auzins Frau Marta [email protected] [email protected] [email protected] www.europarc-nb.org www.europarc-es.org

EUROPARC Serbien und Montenegro: EUROPARC Frankreich:Herr Duska Dimovic Fédération des Parcs [email protected] [email protected]

Die EUROPARC Geschäftsstelle

EUROPARC Hauptquartier: Brussels Büro:Postfach 1153 40 rue Washington94475 Grafenau 1050 BruxellesDeutschland BelgienTel: 0049 8552 96100 Tel: 0032 2 6477340E-mail: [email protected]

Direktorinnen: Project Manager: Communications Officers:Frau Eva Pongratz (bis November 2007) Frau Claudia Martin Frau Sindy Bublitz (bis September 2007)[email protected] [email protected] [email protected]

Office Manager:Frau Carol Ritchie (seit Juni 2008) Frau Sabine Schlögel Frau Morwenna Parkyn (seit März 2008)[email protected] s.schlö[email protected] [email protected]

Stellvertretender Direktor: Project Officer: Praktikant:Herr Richard Blackman Frau Petra Dippold Herr Damien de [email protected] [email protected] [email protected]

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Impressum:

Copyright: Föderation EUROPARC 2008

Redaktion: Föderation EUROPARC Direktorat

Übersetzungen: Deutsch: Luis Luedicke - [email protected], Französisch: Julie Cotsaftis - [email protected]

Graphische Gestaltung: Václav Hraba, [email protected]

Druck: Grafisches Atelier H, GmbH

Die Produktion dieser Veröffentlichung wurde im Rahmen des Finanzierungsprogramms der Europäischen Kommissionfür Europäische Umwelt NGO’s finanziell unterstützt. Hier veröffentlichte Texte und Informationen geben lediglich die

Meinungen der Autoren wieder. Die Europäische Kommission haftet nicht für die Verwendung vorliegender Informationen.

Page 40: EUROPARC jahresbericht 5 TISK:Sestava 1 · 2016-11-24 · leitete den Regionalpark Pentland Hills in Schott-land, bevor sie für EUROPARC tätig wurde. Auch Communications Officer

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