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Aus der Klinik für Unfall-, Wiederherstellungs- und Handchirurgie Direktor: Herr Professor Dr. med. S. Ruchholtz des Fachbereiches Medizin der Philipps-Universität Marburg in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Marburg Evaluation der Effektivität der PEMF Therapie bei frischen distalen Radiusfrakturen Inaugural - Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der gesamten Humanmedizin Dem Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg vorgelegt von Kathrin Mareike Hauck, geb. Mejza aus Dortmund Marburg, 2008

Evaluation der Effektivität der PEMF Therapie bei frischen ... · eine radioulnare Separation mit Fraktur der distalen Elle, eine metaphysäre Trümmerzone oder ein knöcherne Abscherung

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Page 1: Evaluation der Effektivität der PEMF Therapie bei frischen ... · eine radioulnare Separation mit Fraktur der distalen Elle, eine metaphysäre Trümmerzone oder ein knöcherne Abscherung

Aus der Klinik für Unfall-, Wiederherstellungs- und Handchirurgie

Direktor: Herr Professor Dr. med. S. Ruchholtz

des Fachbereiches Medizin der Philipps-Universität Marburg

in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Gießen und

Marburg GmbH, Standort Marburg

Evaluation der Effektivität der PEMF Therapie bei

frischen distalen Radiusfrakturen

Inaugural - Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der

gesamten Humanmedizin

Dem Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg

vorgelegt von

Kathrin Mareike Hauck, geb. Mejza aus Dortmund

Marburg, 2008

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Angenommen vom Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg

am 21.05.2008.

Gedruckt mit Genehmigung des Fachbereichs.

Dekan: Professor Dr. med. M. Rothmund

Referent: Professor Dr. med. L. Gotzen

1. Korreferent: Professor Dr. med. M. Lengsfeld

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung .............................................................................................2

2 Material und Methoden ......................................................................7

3 Ergebnisse...........................................................................................21

3.1 Alters- und Geschlechterverteilung ....................................................... 21

3.2 Risikofaktoren.......................................................................................... 23

3.3 Unfallanamnese........................................................................................ 24

3.4 Frakturtypenverteilung........................................................................... 24

3.5 Therapie.................................................................................................... 28

3.6 Ergebnisse der klinischen Untersuchung .............................................. 29

3.6.1 Schwellung ................................................................................................ 29

3.6.2 Sensibilitätsstörungen................................................................................ 30

3.6.3 Motorische Lähmungen............................................................................. 31

3.6.4 Palpation (Druckschmerz, Verhärtung, Schwellung) ................................ 31

3.6.5 Beweglichkeit ............................................................................................ 33

3.7 Schmerzverlauf ........................................................................................ 36

3.7.1 Medikamente ............................................................................................. 36

3.8 Subjektives Befinden ............................................................................... 37

3.8.1 Beeinträchtigung........................................................................................ 37

3.8.2 Stimmung................................................................................................... 38

3.9 Radiologische Auswertung...................................................................... 39

3.10 Sarmientoscore......................................................................................... 49

3.11 PEMF – Anwendung ............................................................................... 51

3.11.1 Missempfinden bei PEMF - Anwendung .................................................. 51

3.12 Statistik ..................................................................................................... 51

4 Diskussion...........................................................................................53

5 Zusammenfassung .............................................................................60

6 Summary ............................................................................................62

7 Anhang................................................................................................64

8 Literaturverzeichnis ..........................................................................72

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1 Einleitung

2

1 Einleitung

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Effektivität der PEMF-Therapie bei

frischen distalen Radiusfrakturen.

Die distale Radiusfraktur ist eine häufige Verletzung. Sie macht ca. 1/6 aller Frakturen

aus, die in einer unfallchirurgischen Notaufnahme behandelt werden. Die Inzidenz

beträgt derzeit 2/1000 Einwohner und Jahr und wird sich aufgrund der Altersstruktur

und der damit verbundenen Osteoporosemorbidität bis zum Jahre 2030 um weitere

50 % erhöhen [45]. Die Fraktur des distalen Radius macht etwa 75 % aller Brüche im

Bereich des Unterarmes aus und hat bezüglich ihrer Inzidenz zwei Altersgipfel

aufzuweisen, nämlich zwischen dem 6. und 10. und dem 60. und 69. Lebensjahr.

Frauen sind in der letztgenannten Gruppe aufgrund postmenopausaler Osteoporose

doppelt so häufig betroffen wie Männer [18, 45, 46].

Im Notfallbereich der Klinik für Unfallchirurgie der Philipps-Universität Marburg

werden jährlich ca. 300 dieser Frakturen behandelt.

Es existiert kein einheitlicher Unfallmechanismus für die Fülle an Frakturformen, die

gesehen werden. Am häufigsten entsteht die distale Unterarmfraktur durch Sturz auf

die ausgestreckte und extendierte, seltener flektierte Hand. Die typische Radiusfraktur

loco classico entsteht, wenn beim Aufschlag auf die Unterlage das Handgelenk um

einen Winkel von 40-90° nach dorsal extendiert ist. Die entstehende Frakturform wird

vom Ausmaß der radialen und ulnaren Abduktion des Handgelenkes, aber auch vom

Grad der Pronation und Supination der Hand mitbestimmt [18].

Die Diagnose einer distalen Radiusfraktur wird anhand folgender klinischer und

radiologischer Merkmale gestellt:

Bei der Untersuchung des Patienten fällt eine meist ausgeprägte Weichteilschwellung

mit Druckschmerzhaftigkeit im Handgelenk und im distalen Unterarmbereich auf. Die

Beweglichkeit ist schmerzhaft eingeschränkt. Des weiteren zeigen sich Fehlstellungen

mit Bajonett- bzw. Fourchette-Stellung (Gabelstellung) [45]. Die radiologische

Untersuchung wird in zwei senkrecht aufeinander stehenden Ebenen des distalen

Unterarmes und Handgelenkes durchgeführt, wobei eine exakte Abbildung des distalen

Radioulnargelenkes unverzichtbar ist.

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1 Einleitung

3

Ist radiologisch eine Konturunterbrechung der Corticalis zu sehen, so ist die Diagnose

bestätigt. 10-25 % aller Frakturen sind metaphysäre Biegungsfrakturen. 85 % aller

distalen Radiusfrakturen manifestieren sich an der metaphysären Schwachstelle

proximal der Strecksehnenfächer. Diese Frakturen sind Extensionsfrakturen vom Typ

Colles. Grundsätzlich werden drei Frakturformen unterschieden:

a) Biegungsfrakturen der Metaphyse. Diese Frakturen sind, sofern sie isoliert

auftreten, also keine zusätzliche Bandverletzung vorliegt, als stabil zu werten. Meist

sind diese Frakturen eingestaucht und verkürzt und leicht nach dorsal und in

Supinationsfehlstellung abgekippt. Liegt ein Bruch des Processus styloideus ulnae,

eine radioulnare Separation mit Fraktur der distalen Elle, eine metaphysäre

Trümmerzone oder ein knöcherne Abscherung vor, so ist die Verletzung als

instabile metaphysäre Biegungsfraktur zu werten.

b) Stauchungsfrakturen der Epiphyse sind intraartikuläre Frakturen.

c) Epiphysäre Abscherfrakturen sind instabile Frakturen [46].

Eine ganze Reihe konservativer und operativer Therapiemöglichkeiten steht zur

Verfügung. Bei stabilen Verletzungen und akzeptablem Gelenkstand in beiden Ebenen

kann eine konservative Therapie mit Ruhigstellung im Gipsverband erfolgen. Liegt

nach der primären Röntgendiagnostik eine Dislokation der Fragmente vor, so erfolgt

eine Bruchspalt- oder Plexusanästhesie und anschließende Extension. Unter Zug- und

Gegenzug und durch direkte Manipulation erfolgt die Reposition und anschließend die

Ruhigstellung im anmodellierten, gespaltenen Unterarmgips. Unmittelbar nach

Ruhigstellung erfolgt eine Röntgenkontrolle des Handgelenkes in zwei Ebenen, um das

Ergebnis der Reposition zu überprüfen und zu dokumentieren. Meist erfolgt am 5. bis

7. Tag nach dem Unfall die Neuanlage eines zirkulären Kunststoffverbandes, der dann

bis zum Ende der 6. Woche nach dem Unfall belassen wird.

Liegt eine primär dislozierte, instabile Fraktursituation vor, die sich insbesondere auch

in das Handgelenk fortsetzt, so wird operativ vorgegangen. Nach gedeckter oder

offener Reposition wird die Fraktur stabilisiert. Dabei kommen Drähte (nach gedeckter

Reposition) oder die Plattenosteosynthese bzw. der Fixateur extern (nach offener

Reposition) zum Einsatz. Je nach Stabilität der operativen Versorgung wird ebenfalls

eine zusätzliche Gipsruhigstellung durchgeführt.

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1 Einleitung

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Das Behandlungsergebnis kann durch eine Reihe von Komplikationen beeinträchtigt

werden [18]. Hierzu gehören:

a) frühe Sekundärdislokationen und Ausheilung in einer Fehlstellung

b) Verzögerte Heilung des Bruches bzw. Ausbildung einer Pseudarthrose

c) Kompressionsneuropathien und Sudecksche Reflexdystrophie

d) langdauernde Schmerzzustände, Instabilität und Bewegungseinschränkung sowie

Arthrose im Radioulnargelenk oder Handwurzelbereich

e) Sehnenrupturen und Tendovaginitiden

f) Postoperative Komplikationen (z.B. Infektion, Wundheilungsstörung)

In der Literatur gibt es zahlreiche Hinweise, dass durch den Einsatz von

elektromagnetischer Stimulation die Frakturheilung aktiviert und beschleunigt werden

kann [3, 19, 20, 28, 29, 31, 35, 36, 38, 48, 49, 52].

Die elektromagnetische Stimulation der Osteogenese gehört in das Forschungsgebiet

der Biomechanik und Biophysik. Sie fördert und reaktiviert die Bildung von Knochen

und ist für die klinische Anwendung seit Jahren von der U.S. Food and Drug

Administration anerkannt. Durch Knochendeformierung entsteht ein elektrisches

Signal. Dieses enthält Informationen über Lokalisation, Richtung und Amplitude, die

erforderlich sind, das Remodelling des Knochens zu regulieren. Das Signal wird als

Umwandler einer physikalischen Kraft in eine Zellantwort angesehen und bestimmt

somit die kontinuierliche Anpassung der mechanischen Belastbarkeit des Knochens

nach der Fraktur. Seit Entdeckung dieser Signale wurde es als klinisch bedeutend

angesehen, elektrische Signale von außen im Knochen zu induzieren, besonders in

Situationen, wo die Knochenheilung unvollständig geblieben ist. Durch gepulste

elektromagnetische Felder (PEMF) entstehen im Knochen wechselnde elektrische

Ströme. Hauptwirkungsorte der PEMF sind wahrscheinlich der Kalziumrezeptor und

Kalziumkanäle in der Zellmembran. In mehreren Studien wurde eine direkte

Verbindung zwischen der Spezifität des elektromagnetischen Signals und der

Knochenneubildung bzw. der Verkürzung der Heilungszeit von experimentellen

Frakturen bewiesen. Bei Anwendung von Signalen mit einer sich wiederholenden

Frequenz zwischen 2 und 100 Hz mit Anteilen bis 100 kHz, mit einer Intensität der

magnetischen Induktion zwischen 0,1 und 30 Gauß und mit einem induzierten

elektrischen Feld zwischen 0,01 und 10 mV/cm wurden keine negativen

Nebenwirkungen für den Patienten beobachtet. Gelegentlich werden brennende

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1 Einleitung

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Missempfindungen und Schmerzen angegeben, die nach Abbruch der Therapie wieder

abklingen [50].

In den letzten 20 Jahren sind eine große Zahl von klinischen und experimentellen

Studien durchgeführt worden, die die Fähigkeit der elektromagnetischen Feldtherapie

zur Stimulation der Osteogenese bewiesen haben [1, 5, 6, 9, 10, 11, 13, 16, 43].

Bei verschiedenen Indikationen (Pseudarthrosen, Frakturheilung, Behandlung von

Hüftkopfnekrosen, aseptische Lockerung von Endoprothesen, Osteoporose,

Behandlung degenerativer Erkrankungen des Bewegungsapparates, Osteopenie,

Wundheilung, Morbus Parkinson, Encephalitis dissiminata, muskuläre Stimulation im

Rahmen rehabilitativer Maßnahmen) wurden durch Einsatz elektromagnetischer Felder

Therapieeffekte beobachet [48]. Durch induktive Systeme konnten u.a. für frische

Tibiafrakturen, Femurosteotomien, Tibiaosteotomien sowie frische Femurfrakturen und

Pseudarthrosen gute Ergebnisse erzielt werden [14, 19, 20, 27, 28, 31, 35, 36, 38, 48,

52].

Wahlström [1984] kam in einer randomisierten Kontrollstudie mit 30 Patientinnen zu

dem Ergebnis, dass bei Behandlung mit elektromagnetischer Stimulation besonders in

den ersten zwei Wochen eine erhöhte Knochenaktivität vorhanden ist [52].

Borsalino [1988] fand in einer Doppelblindstudie bei 32 Patienten mit intertrochantärer

Femurknochenosteotomie heraus, dass durch elektrische Stimulation die Kallus- und

Balkenbildung gefördert wird [15].

Mammi [1993] wies in einer Studie mit 40 Patienten die positiven Wirkungen der

elektrischen Stimulation auf die Heilung von Tibiaosteotomie nach [36].

Insbesondere bei der Behandlung von Pseudarthrosen mit PEMF-Stimulation konnten

gute Therapieerfolge erzielt werden [3, 4, 7, 8, 12, 16, 20, 22, 25, 27, 28, 30, 34, 37,

44].

Für distale Radiusfrakturen fehlen bis heute Nachweise. Es gibt lediglich Hinweise,

dass der akute Frakturschmerz vermindert werden kann.

Die geplante Untersuchung ist als Pilotstudie konzipiert. Sie soll dazu dienen,

quantitative Unterschiede zwischen der Therapie frischer Radiusfrakturen mit PEMF-

und ohne PEMF-Behandlung aufzuzeigen und damit Grundlage einer

Fallzahlkalkulation für eine im Anschluss geplante kontrollierte, randomisierte,

klinische Doppelblindstudie sein. Der primäre Endpunkt dieser Pilotstudie und auch der

nachfolgenden Studie ist die Geschwindigkeit der radiologischen Durchbauung der

Fraktur mit und ohne zusätzliche PEMF-Therapie bei frischen distalen Radiusfrakturen.

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1 Einleitung

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Die Pilotstudie soll klären, ob Unterschiede hinsichtlich der Geschwindigkeit der

radiologischen Frakturdurchbauung (Bruchheilung) bei konservativ oder nach

geschlossener Reposition mit perkutaner Kirschnerdrahtosteosynthese behandelten

frischen Radiusfrakturen mit und ohne zusätzliche PEMF-Therapie messbar sind.

Dabei wird das Verum (Reposition und Ruhigstellung im Unterarmgips mit

elektromagnetischer Stimulation) mit dem Placebo (derzeitige Standardtherapie:

Reposition und Ruhigstellung im Unterarmgips oder Ruhigstellung im Gips ohne

elektromagnetische Stimulation) verglichen. Zusätzlich soll anhand eines

Schmerztagebuches und wöchentlicher klinischer und anamnestischer Evaluierung

untersucht werden, ob sich Unterschiede hinsichtlich der Schmerzsymptomatik

zwischen Verum und Placebo einstellen und messbar sind. Weiterhin werden Verum

und Placebo auf Unterschiede in der Länge der Arbeitsunfähigkeit bei berufstätigen

Patienten untersucht. Ebenfalls wird untersucht, ob sich Unterschiede hinsichtlich der

Funktion des Handgelenkes (Beweglichkeit, Kraft etc.) feststellen lassen.

Zusammenfassung der Fragestellungen:

- Unterschiede in der radiologisch messbaren Frakturdurchbauung (Endpunkt der

Studie)

- Unterschiede in der Schmerzsymptomatik und in der Menge der eingenommenen

Schmerzmedikamente

- Unterschiede in Ausprägung der Begleitschwellung

- Unterschiede in der Funktionalität des Handgelenkes

- Evaluation des Missempfindens bei der Anwendung des PEMF-Gerätes

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2 Material und Methoden

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2 Material und Methoden

Die Studie ist eine Pilotstudie. Sie soll quantitative Unterschiede zwischen den beiden

zu prüfenden Therapieformen aufzeigen und dient der Fallzahlkalkulation für eine im

Anschluss geplante prospektive, randomisierte, klinische Doppelblindstudie durch

explorative Datengewinnung.

Die Studie erfüllt die Bedingungen der Prospektivität. Die Patienten wurden

randomisiert den beiden unterschiedlichen Therapieformen zugeordnet. Da sowohl

Patient als auch Untersucher und Auswerter bis zum Abschluss der Studie nicht über

die Funktionstüchtigkeit der verwendeten PEMF-Geräte informiert waren, wurden

Doppelblindbedingungen erfüllt.

Patienten mit frischer distaler Radiusfraktur wurden in einer balancierten

Randomisierung einer Verum oder Placebo-Gruppe zugeordnet. Die Verumgruppe

wurde nach Ruhigstellung im Gipsverband mit einem PEMF-Gerät versorgt, welches

funktionstüchtig war. Patienten der Placebogruppe wurden nach Ruhigstellung mit

einem PEMF-Gerät versorgt, das nicht funktionstüchtig war. Nur der Hersteller war

über die Funktionstüchtigkeit des PEMF-Gerätes informiert und hat diese erst nach

Abschluss der Studie dem Untersucher und dem Patienten bekannt gegeben.

Im Rahmen der 24-stündigen Dienstbereitschaft wurden Patienten von

niedergelassenen Kollegen, dem ärztlichen Notdienst sowie dem Rettungswesen

überwiesen oder aus eigenem Antrieb in der Notfallambulanz der unfallchirurgischen

Klinik der Universität Marburg vorstellig. Nach Anmeldung wurde der Patient vom

diensthabenden unfallchirurgischen Arzt (1. oder 2. Dienst) behandelt. Dabei wurden

eine Anamnese erhoben, eine klinische Untersuchung durchführt und eine

radiologische Diagnostik veranlasst. Das Resultat der radiologischen Untersuchung

wurde vom diensthabenden Assistenten der radiologischen Abteilung und nachfolgend

vom 1. und 2. unfallchirurgischen Dienst beurteilt. Wurde eine distale Radiusfraktur

diagnostiziert, erfolgte die umgehende Therapie mit Reposition, gegebenenfalls die

operative Versorgung mit Kirschner-Drähten, und Ruhigstellung im

Unterarmgipsverband mit anschließender radiologischer Stellungskontrolle, welche

wiederum vom diensthabenden radiologischen und 1. und 2. unfallchirurgischen Dienst

beurteilt wurde.

Ist der Patient mit einem Gipsverband versorgt und sind die Kontrollaufnahmen in der

radiologischen Abteilung durchgeführt worden, so wurde der Patient für den nächsten

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2 Material und Methoden

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Vormittag in die unfallchirurgische Notfallambulanz zur obligatorischen Gipskontrolle

einbestellt (T2). Diese Kontrolle am ersten Tag nach Versorgung ist eine rechtlich

vorgeschriebene Routineuntersuchung, die bei allen Patienten, die eine distale

Radiusfraktur erlitten haben und weiter von der unfallchirurgischen Abteilung

behandelt werden, durchgeführt wird. Es wurden hierdurch alle Patienten, die eine

frische distale Radiusfraktur erlitten hatten, erfasst.

Gesamtgruppe sind die Patienten, die nach Prüfung der Einschluss- und

Ausschlusskriterien in die Studie aufgenommen wurden und einwilligten, an der Studie

teilzunehmen.

Die Anamnese, die klinische Untersuchung sowie die Beurteilung der

Röntgenuntersuchung wurden bei allen Patienten unabhängig von der Therapiegruppe

standardisiert durchgeführt. Die Datengewinnung erfolgte durch einheitliche

Erhebungsbögen (Erfassungsgleichheit). Die klinischen Untersuchungsdaten wurden

durch speziell angeleitete Mediziner erhoben. Um den korrekten Ablauf der Studie und

eine vollständige Datenerhebung zu gewährleisten, wurden den Patientenakten eine

Checkliste und ein Ablaufdiagramm (siehe Abbildung 1 im Anhang) beigefügt. Außer

den speziell für die Studie erarbeiteten Erhebungsbögen wurden beigegeben:

- Bogen der Aufnahmeuntersuchung der Klinik für Unfallchirurgie. Dieser enthält

Angaben über Unfalltag, Unfallzeit, Unfallort, Behandlungsbeginn, Aufnahmearzt,

Anamnese, Diagnose, Befund und Therapie, Weiterbehandlung und

Röntgenergebnisse (siehe Abbildung 2 im Anhang).

- Befundbogen der Röntgenuntersuchung

Zur Erklärung der verlangten Daten wurden zu den jeweiligen Untersuchungsbögen

Erläuterungsbögen erstellt. Die Anamnesedaten und die Untersuchungsdaten wurden

durch standardisierte Fragebögen direkt erhoben.

Die primäre Bewertung der Röntgenbilder erfolgte durch den diensthabenden

Radiologen, den 2. und 1. unfallchirurgischen Dienst. Diese Bewertungsergebnisse

wurden dann in Erhebungsbögen erfasst.

Während des Erstkontaktes (T1) wurden Anamnese, klinische Untersuchung sowie eine

Beurteilung der Röntgenuntersuchung durchgeführt. Es schloss sich sofort oder nach

Reposition in Bruchspaltanästhesie eine Ruhigstellung im Gips (dorsale

Radiusgipsschiene) mit anschließender radiologischer Kontrolldokumentation an.

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2 Material und Methoden

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Danach wurde der Patient mit einem Rezept zur Schmerzmedikation (3 mal 50 mg

Voltaren, bei Unverträglichkeit 3 mal 20 Tropfen Tramal) versorgt und es wurde ihm

ein Brief für den Hausarzt ausgehändigt. Er wurde nach Hause entlassen und für den

darauffolgenden Tag zur Kontrolluntersuchung (T2) in den Notfallbereich der Klinik

für Unfallchirurgie wieder einbestellt.

Am nächsten Tag erfolgte eine klinische Untersuchung, die die Inspektion und

Beweglichkeit der Finger, eine neurologische Untersuchung mit Sensibilitäts- und

Motorikprüfung und die Prüfung der Durchblutung beinhaltete (Abb. 3).

Abb. 3: Anamnesebogen (A2) für distale Radiusfrakturen zum Erhebungszeitpunkt T2

Basisdaten des/der Patienten/in

1. Lfd. Nr.: ________ 2. Untersucher: ________

3. Datum: ___.___.___ 4. Uhrzeit: ___:___ h 5. PID-Nr. (Aufkleber):

6. Unfalltag: ___.___.___ 7. Unfallzeit: ___:___ h

8. Telefonnummer des Patienten: ______/___________

9. erlernter Beruf: _____________________________________________________

10. zur Zeit ausgeübter Beruf: ____________________________________________

11. Geschlecht: männlich / weiblich

12. Alter:____ 13. Körpergröße (cm):____ 14. Gewicht (kg): ____

Bisherige Erkrankungen / Risikofaktoren

15. Rauchen: Ja / Nein

Wenn ja, seit wann? ______ Wie viel pro Tag?_____

16. Diabetes Mellitus : Ja / Nein

Wenn ja, seit wann? ______

Therapie mit Medikamenten? Ja / Nein

Therapie mit Insulin? Ja / Nein

17. Frühere Verletzung der oberen Extremität? Ja / Nein

Wenn ja, wann? _________ Welcher Art? _________________________

18. Frühere Operationen an der oberen Extremität? Ja / Nein

Wenn ja, wann? _________ Welcher Art? _________________________

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2 Material und Methoden

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Fortsetzung Abb. 3:

Nachdem die Patienten über die Studie informiert wurden und einen Aufklärungsbogen

(siehe Abbildung 4 im Anhang) erhielten, erfolgte eine Fragebogenerhebung zur

Prüfung der Ein- und Ausschlusskriterien (siehe Abbildung 5 im Anhang). In die Studie

aufgenommen wurden Patienten, die nach entsprechendem Trauma eine distale

Radiusfraktur erlitten hatten, die konservativ oder nach geschlossener Reposition mit

perkutaner Kirschnerdrahtosteosynthese therapiert werden konnte, also keiner

stationären operativen Therapie bedurfte und die sich innerhalb von 24 Stunden nach

dem Unfall in der Klinik für Unfallchirurgie vorstellten. Falls das Unfallgeschehen

länger als 24 Stunden zurück lag, es Erkrankungen oder Zustände gab, die eine

Kontraindikation für eine der geplanten Therapieformen darstellten, eine

Schwangerschaft vorlag, der Patient radiologisch noch offene Epiphysenfugen hatte

oder entweder der Patient oder der Arzt die Studienteilnahme ablehnten, so galt dies als

Ausschlusskriterium. Weiterhin wurde eine standardisierte Anamnese mit den

Basisdaten des Patienten (PID–Nummer, Vor- und Nachname, Geschlecht,

Geburtsdatum, Alter, Größe, Gewicht, Beruf), den bisherigen Erkrankungen,

Risikofaktoren (Rauchen, Diabetes Mellitus, frühere Verletzungen oder Operationen an

der betroffenen Extremität) und des Unfallhergangs erhoben (siehe Abbildung 6 im

Anhang). Nach Beantwortung der Fragen des Patienten zur Studie und dessen

Einverständniserklärung, an der Studie teilzunehmen (die Einverständniserklärung

wurde der Patientenakte beigefügt), erfolgte die Versorgung des Patienten mit dem

PEMF-Gerät, wobei weder Arzt noch Patient über die Funktionstüchtigkeit des Gerätes

Unfallanamnese

19. Arbeitsunfall: Ja / Nein

häuslicher Unfall: Ja / Nein

Sportunfall: Ja / Nein

Verkehrsunfall: Ja / Nein

20. Unfallmechanismus

Sturz auf Hand: Ja / Nein

Andere: Ja / Nein

Beschreibung des Unfallhergangs: ______________________________________

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2 Material und Methoden

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informiert waren. Nur dem Hersteller war diese bekannt. Die Zuordnung fand über die

Seriennummer des Gerätes, bzw. Markierung des Geräteherstellers statt. Es erfolgte

eine vollständige und balancierte Randomisierung, um eine gleichmäßige Verteilung

von Störgrößen und Kovariablen zu erreichen und die Gültigkeit statistischer

Signifikanztests sicherzustellen. Die Wirkung der elektromagnetischen Feldtherapie

war weder optisch, akustisch noch sensorisch zu erkennen. Es standen insgesamt 20

baugleiche PEMF-Therapiegeräte zur Verfügung. Davon waren 10 voll funktionsfähig.

Die übrigen 10 waren technisch so modifiziert, dass sie zwar die gleiche optische und

akustische Betriebsbereitschaft anzeigten wie die funktionierenden Geräte, jedoch

keine elektromagnetischen Felder aufbauten (Dummy). Um die Compliance der

Patienten zu überprüfen, befanden sich, für den Patienten nicht sichtbar, Stundenzähler

in den Geräten, die nach Abschluss der Therapie ausgewertet wurden. Nach

ausführlicher Anleitung des Patienten in die Bedienung des Gerätes erhielt er ein

Schmerztagebuch. Um eine valide, situationsungebundene Erfassung von Schmerz und

Beeinträchtigung zu erhalten, wurden Schmerztagebücher und Visuelle Skalen

verwendet. In diesen gab der Patient über 6 Wochen bis zur 2. Woche täglich, danach

wöchentlich auf einer numerischen Rating-Scala 0 - 6 (NRS) die Stärke seiner

Beschwerden und der Beeinträchtigung, die Einnahmemenge der verordneten

Medikamente, die tägliche Benutzungsdauer des PEMF-Gerätes und damit eventuell

verbundene Missempfindungen, seine Stimmungslage und inwiefern er selbst Einfluss

auf seine Schmerzen nehmen konnte, an. (Abb. 7).

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2 Material und Methoden

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Abb. 7: Schmerztagesprotokoll

Die nächste Kontrolluntersuchung (T3) erfolgte 7 Tage nach dem Unfall zwecks

Anlage eines zirkulären Kunststoffverbandes. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Drop-

Out-Kriterien überprüft, indem festgestellt wurde, ob der Patient sich erneut verletzt

hatte, schwanger geworden war, die weitere Teilnahme an der Studie ablehnte und ob

es zu einer Dislokation der Fraktur gekommen war (siehe Abbildung 8 im Anhang).

Das Schmerztagebuch wurde wieder evaluiert und eine Röntgenuntersuchung nach

Castanlage durchgeführt. Anhand eines Erhebungsbogens wurde die klinische

0. Wie viele Stunden haben Sie heute das Gerät benutzt? _______________________

1. Wie stark waren Ihre Schmerzen durchschnittlich in den letzten 24 Stunden?

Gar keine Schmerzen maximal denkbare Schmerzen

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

2. Wie stark waren Sie in den letzten 24 Stunden beeinträchtigt?

Gar keine Beeinträchtigung maximal denkbare Beeinträchtigung

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

3. Haben Sie die verordneten Medikamente eingenommen?

Ja Nein

Ich habe Tabletten oder Tropfen eingenommen: Anzahl: _____________________

Ich habe zusätzlich folgende(s) Medikament(e) eingenommen: ________________

4. Haben Sie heute, außer durch Medikamente, selbst Einfluss auf Ihre Schmerzen

nehmen können?

sehr gut gar nicht

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

5. Haben die Schmerzen Ihre Stimmung beeinträchtigt?

sehr stark gar nicht

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

6. Verspürten Sie während der Benutzung des PEMF-Gerätes ein Missempfinden?

Gar kein Missempfinden maximal denkbares Missempfinden

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Wenn ja, welcher Art? ____________ Wie lange (in Stunden)? __________

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2 Material und Methoden

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Untersuchung mit Inspektion, Palpation, Sensibilitäts-, Motorik- und

Durchblutungsüberprüfung ausgeführt (siehe Abbildung 9 im Anhang).

Zu einer weiteren Nachuntersuchung nach 4 Wochen (T4) kam der Patient wieder in

die Klinik und es wurden neben der Überprüfung der Drop-Out-Kriterien und einer

klinischen Untersuchung erneut Röntgenaufnahmen angefertigt, um die

Durchbauungstendenz der Fraktur nachzuweisen.

Nach 6 Wochen (T5) wurde der Kunststoffverband entfernt, das Gerät

zurückgenommen und wiederum eine Röntgenuntersuchung durchgeführt. Die Drop-

Out-Kriterien wurden überprüft, die klinische Untersuchung durchgeführt und das

Schmerztagebuch wurde wieder evaluiert. Zusätzlich erhielt der Patient ein Rezept über

Krankengymnastik, die nach standardisiertem Schema (Manuelle Therapie der Hand

und des Radioulnargelenkes, Weichteilbehandlung und Kräftigung vom Unterarm und

Wärmeanwendung) erfolgen sollte (siehe Abbildung 10 im Anhang).

Bei einer Nachuntersuchung nach 8 (T6) und 10 (T7) Wochen fand nach Überprüfung

der Drop-Out-Kriterien die klinische Untersuchung statt, die durch ein

Bewertungsschema nach Sarmiento (Abb. 11 a/b), indem es um die Erfassung des

subjektiven und objektiven Behandlungs- und Ausheilungserfolgs geht, ergänzt wurde.

Abb. 11 a: Bewertungsschema nach Sarmiento [34]

Points Patient

Residual Deformity

Prominent ulnar styloid 1

Residual dorsal tilt 2

Radial deviation of hand 2 - 3

Subjective Evaluation:

Excellent:

no pain, disability, or limitation of motion 0

Good:

occasional pain, slight limitation of motion, nodisability 2

Fair:

occasional pain, some limitation of motion, feeling ofweakness in wrist, no particular disability if careful,activities slightly restricted 4

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2 Material und Methoden

14

Fortsetzung Abb. 11 a:

Poor:

pain, limitation of motion, disability, activities more orless markedly restricted 6

Objective Evaluation:

Loss of dorsiflexion 5

Loss of ulnar deviation 3

Loss of supination 2

Loss of palmar flexion 1

Loss of radial deviation 1

Loss of circumduction 1

Pain in distal radio-ulnar joint 1

Grip strength: 60 % or less of opposite side 1

Loss of pronation 2

Complications:

Arthritic change

Minimum 1

Minimum with pain 3

Moderate 2

Moderate with pain 4

Severe 3

Severe with pain 5

Nerve complications (median) 1 - 3

Poor finger function due to cast 1 - 2

End result Point Ranges

Excellent 0 - 2

Good 3 - 8

Fair 9 - 20

Poor 21

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2 Material und Methoden

15

Abb. 11 b: Bewertungsschema nach Sarmiento [34] (deutsche Version)

Punkte Patient

Verbliebene Deformität:

Vorstehender Processus styloideus ulnae 1

verbliebene dorsale Abkippung 2

radiale Abweichung der Hand 2 - 3

Subjektive Bewertung:

Sehr gut:

Kein Schmerz, Behinderung oder Einschränkung derBewegung 0

Gut:

Gelegentlicher Schmerz, keine Behinderung, aberleichte Einschränkung der Bewegung 2

Mäßig:

Gelegentlicher Schmerz, gelegentlicheEinschränkung der Bewegung, Schwächegefühl imHandgelenk, keine ausgeprägte Behinderung,Aktivität leicht eingeschränkt 4

Schlecht:

Schmerz, Einschränkung der Bewegung,Behinderung, Aktivität mehr oder weniger deutlicheingeschränkt 6

Objective Bewertung:

Einschränkung der Dorsalflexion 5

Einschränkung der Ulnardeviation 3

Einschränkung der Supination 2

Einschränkung der Palmarflexion 1

Einschränkung der Radialdeviation 1

Einschränkung der Circumduction 1

Schmerz im distalen Radioulnargelenk 1

Greifkraft: 60 % oder weniger im Vergleich zurGegenseite 1

Einschränkung der Pronation 2

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2 Material und Methoden

16

Fortsetzung Abb. 11 b:

Jeder Patient erhielt, unabhängig von der Therapieform, die gleiche Diagnostik und

Behandlung durch speziell angeleitete Mediziner bezüglich der Anamnese, der

klinischen Untersuchung und der Röntgendiagnostik. Die Anamnese- und

Untersuchungsbögen wurden zu den einzelnen Messzeitpunkten direkt von den

Untersuchern unter Berücksichtigung der Erläuterungsbögen ausgefüllt. Der

röntgenologische Erhebungsbogen (Abb. 12 - Abb. 15), der neben der qualitativen

Beurteilung der Röntgenbilder, Fehlstellungen und den Grad der Durchbauung der

Fraktur erfassen sollte, wurde unter Beachtung der konsilarischen Bewertungen durch

Mitglieder der Studiengruppe im Verlauf einer Woche nach der entsprechenden

Untersuchung ausgefüllt.

Komplikationen:

Arthritische Veränderung:

Leicht 1

Leicht mit Schmerzen 3

Mäßig 2

Mäßig mit Schmerzen 4

Schwer 3

Schwer mit Schmerzen 5

Nervenkomplikationen (N. medianus) 1 - 3

Schlechte Fingerfunktion im Cast 1 - 2

Endergebnis, Punkteverteilung

Sehr gut 0 - 2

Gut 3 - 8

Mäßig 9 - 20

Schlecht 21

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2 Material und Methoden

17

Abb. 12: Röntgendokumentationsbogen (R1 - 2)

a) Röntgenbilder in exakter a. p. und seitlicher

Projektion ohne Gips Ja Nein

b) Röntgenbilder im Gips in exakter a.p. und seitlicher

Projektion Ja Nein

c) Dislokation Ja Nein

d) Fraktur des Processus styloideus ulnae Ja Nein

e) Beteiligung des distalen radioulnaren Gelenkes Ja Nein

f) Beteiligung des radiocarpalen Gelenkes Ja Nein

g) Trümmerzone Ja Nein

h) Impaktion Ja Nein

i) Radiale Deviation in Grad vor Reposition Ja _____ Nein

j) Radiale Deviation in Grad nach Reposition Ja _____ Nein

k) Dorsale Abkippung in Grad vor Reposition Ja _____ Nein

l) Dorsale Abkippung in Grad nach Reposition Ja _____

m) Radioulnarer Index in mm vor Reposition + / - _____

n) Radioulnarer Index in mm nach Reposition + / - _____

o) Radiale Höhe in mm vor Reposition + / - _____

p) Radiale Höhe in mm nach Reposition + / - _____

q) Frykman Klassifikation: _____

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2 Material und Methoden

18

Abb. 13: Erläuterungsbogen zum Erhebungsbogen Röntgendokumentation (R1 - 2)

a) Wenn Aufnahmen in exakter seitlicher und a. p.-Projektion vorliegen, dann „Ja“

ankreuzen.

b) Wenn Aufnahmen in exakter seitlicher und a. p.-Projektion vorliegen, dann „Ja“

ankreuzen.

c) Dislokation ist definiert als Translation mit oder ohne Angulation des distalen

Fragmentes bezogen auf das proximale Fragment, in a. p.-Projektion (mediale

oder laterale Translation) oder seitlicher Projektion (dorsale oder volare

Translation) vor Reposition. Falls Dislokation vorliegt, dann „Ja“ ankreuzen.

d) Liegt eine Fraktur oder Avulsion des Proc.styl. ulnae vor, so wird „Ja“

angekreuzt.

e) Zeigt sich eine Frakturlinie im a. p.-Bild, die distal der Convergenz des Radius

und der Ulna durch die mediale Corticalis verläuft, so wird „Ja“ angekreuzt.

f) Liegt eine Fraktur der radialen Gelenkfläche vor, so wird „Ja“ angekreuzt.

g) Liegen mehr als zwei Fragmente vor, so wird „Ja“ angekreuzt.

h) Zeigt sich eine Impaktion des distalen Fragmentes in das proximalen Fragment,

so wird „Ja“ angekreuzt.

i/j) Angabe des Winkels der radialen Gelenkfläche mit der Längsachse des Radius

im a. p.-Bild vor und nach Reposition.

k/l) Angabe des Winkels der radialen Gelenkfläche mit der Längsachse des Radius

in sagitaler Ebene auf dem seitlichen Röntgenbild vor und nach Reposition.

m/n) Angabe des Abstandes zwischen dem proximalsten Punkt der radialen

Gelenkfläche und der ulnaren Gelenkfläche vor und nach Reposition in a. p.-

Projektion.

o/p) in a. p.-Projektion wird in mm die Distanz zwischen dem radialen

Proc.styloideus und der ulnaren Gelenkfläche, welche senkrecht zur

Radiuslängsachse steht, angegeben.

q) Angabe der Klassifikation nach Frykman

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2 Material und Methoden

19

Abb. 14: Röntgendokumentationsbogen (R3 - R5):

a) Röntgenbilder im Gips in exakter a. p. undseitlicher Projektion Ja Nein

b) Dislokation Ja Nein

c) Radiale Deviation in Grad im Gips Ja _______

d) Dorsale Abkippung in Grad im Gips Ja _______

e) Radioulnarer Index in mm im Gips + / - _______

f) Radiale Höhe in mm im Gips + / - _______

g) Endostale Heilung in % Ja _______ Nein

h) Corticale Brücken medial Ja Nein

i) Corticale Brücken lateral Ja Nein

j) Corticale Brücken dorsal Ja Nein

k) Corticale Brücken volar Ja Nein

Abb. 15: Erläuterungsbogen zu Röntgendokumentation (R3 – R5)

a) Wenn Aufnahmen in exakter seitlicher und a. p.-Projektion vorliegen, dann „Ja“

ankreuzen.

b) Dislokation ist definiert als Translation mit oder ohne Angulation des distalen

Fragmentes bezogen auf das proximale Fragment, in a. p.-Projektion (mediale

oder laterale Translation) oder seitlicher Projektion (dorsale oder volare

Translation) vor Reposition. Falls Dislokation vorliegt, dann „Ja“ ankreuzen.

c) Angabe des Winkels der radialen Gelenkfläche mit der Längsachse des Radius

im a. p.- Bild.

d) Angabe des Winkels der radialen Gelenkfläche mit der Längsachse des Radius in

sagitaler Ebene auf dem seitlichen Röntgenbild.

e) Angabe des Abstandes zwischen dem proximalsten Punkt der radialen

Gelenkfläche und der ulnaren Gelenkfläche in a. p.-Projektion.

f) In a. p.-Projektion wird in mm die Distanz zwischen dem radialen Proc.

styloideus und der ulnaren Gelenkfläche, welche senkrecht zur Radiuslängsachse

steht, angegeben.

g) Schmale irreguläre Zone erhöhter Radiodensität im Frakturbereich vorhanden,

dann mit „Ja“ antworten, Prozentangabe der Länge organisierter Trabekula in

Bezug auf totale Länge der Fraktur.

h-k) Zeichen der cortikalen Brückenbildung vorhanden, dann mit „Ja“ antworten.

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2 Material und Methoden

20

Die Fraktureinteilung erfolgte nach der Frykman-Klassifikation [24] (Abb. 16). Hier

werden acht Frakturtypen unterschieden. Frykman differenziert zwischen

extraartikulären Frakturen mit oder ohne Fraktur des Processus styloideus ulnae (Typ I

und II), intraartikulären Frakturen mit und ohne Beteiligung der distalen Ulna (Typ III

und IV), intraartikulären Frakturen mit Beteiligung des radio-ulnaren Gelenkes wieder

mit und ohne Beteiligung der distalen Ulna (Typ V und VI) und intraartikulären

Frakturen mit Beteiligung des radio-ulnar und des radio-carpal Gelenkes (Typ VII und

VIII).

Abb.16: Klassifikation der Radiusfrakturen loco classico nach Frykman [24]

Im Behandlungszeitraum wurde der Hausarzt schriftlich durch standardisierte

Arztbriefe informiert, um zusätzliche Behandlungen zu vermeiden. Die Aufnahme von

Patienten in die Studie wurde abgeschlossen, als 12 Patienten zum Erhebungszeitpunkt

T7 untersucht wurden. Endpunkt der Pilotstudie war der radiologische

Durchbauungsgrad. Begleitend wurden Schmerz, Schwellung, Beeinträchtigung der

Unterarmfunktion und die Dauer der Arbeitsunfähigkeit beurteilt.

Zur statistischen Überprüfung beziehungsweise Signifikanzerhebung wurde mit SPSS

eine dreifaktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung auf einem Faktor (Gruppe:

PEMF / Placebo, Grad: Fraktureinteilung nach Frykman, Zeit: Corticale Brücken nach

4 und 6 Wochen) durchgeführt. Als Signifikanzniveau gilt p < 0,05.

I III IV

V VI VII VIII

II

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3 Ergebnisse

21

3 Ergebnisse

Im Zeitraum von Februar 2000 bis Januar 2001 wurden 15 Patienten in die Studie

aufgenommen. Von diesen Patienten wurden 3 Patienten auf Grund der Drop - Out -

Kriterien von der weiteren Studienteilnahme ausgeschlossen. Eine Patientin ist eine

Woche nach Aufnahme in die Studie (T3) erkrankt, bei einer weiteren Patientin ist es

nach klinisch-radiologischer Kontrolle zum Zeitpunkt der Castanlage (T3) zu einer

Dislokation der Fraktur gekommen und die dritte Patientin ist nach Castabnahme (T5)

zu weiteren Nachuntersuchungsterminen nicht erschienen.

Die folgenden Ergebnisse beziehen sich auf 12 Patienten, die von T1 (Unfalltag) bis T7

(10. Woche) in der Klinik für Unfallchirurgie behandelt und nachuntersucht wurden.

3.1 Alters- und Geschlechterverteilung

Bei 75% der teilnehmenden Patienten handelte es sich um Frauen (n = 9), 25% waren

Männer (n = 3). In der PEMF - Gruppe waren 5 Patientinnen (71,4 %) und 2 Patienten

(28,6 %) vertreten. Auf die Placebo - Gruppe entfielen 4 Patientinnen (80 %) und 1

Patient (20 %). Zur besseren Übersicht werden im Folgenden die Daten jeweils in Form

einer Tabelle oder eines Diagramms dargestellt.

Tab. 1: Geschlechterverteilung in absoluten Zahlen und in Prozent

absolute Zahl Prozent

gesamt n = 12

weiblich 9 75

männlich 3 25

PEMF gesamt n = 7

PEMF weiblich 5 71

PEMF männlich 2 29

Placebo gesamt n = 5

Placebo weiblich 4 80

Placebo männlich 1 20

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3 Ergebnisse

22

Abb. 17: Geschlechterverteilung insgesamt (n = 12)

Das Durchschnittsalter der Patienten im untersuchten Zeitraum betrug 57,7 Jahre

(Standardabweichung s = 10,77 Jahre). Die jüngste Patientin war 41 Jahre alt und der

jüngste Patient, der in die Studie aufgenommen wurde, war ebenfalls 41 Jahre alt.

Das Alter der ältesten Patientin betrug 76 Jahre, das des ältesten Patienten 59 Jahre.

Im Folgenden wird die Altersverteilung aller Studienteilnehmer und speziell der

PEMF-und Placebo - Gruppe dargestellt.

Abb. 18: Altersverteilung des gesamten Patientenkollektivs

9

3

weiblich

männlich

0

1

2

3

4

5

6

< 50 50-60 60-70 >70

Alter in Jahren

Patiente

n

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3 Ergebnisse

23

Abb. 19: Altersverteilung der PEMF – Gruppe und der Placebo – Gruppe

Das Durchschnittsalter der weiblichen Studienteilnehmer betrug 60,9 Jahre

(Standardabweichung s = 9,62 Jahre), während das der männlichen bei 48 Jahren

(Standardabweichung s = 7,87 Jahre) lag.

3.2 Risikofaktoren

Zur Erstellung eines Risikoprofils der beiden Patientenkollektive wurde erhoben, ob die

Patienten an Diabetes mellitus erkrankt sind, ob sie rauchen, ob die Patienten adipös

sind, das heißt, dass ein Body - mass - Index (BMI) größer 25 vorliegt und ob bereits

ein früheres Trauma an der betroffenen oberen Extremität stattgefunden hat. In Bezug

auf die Verteilung dieser Risikofaktoren fanden sich folgende Ergebnisse: In der

PEMF –Gruppe litten 2 Personen (29 %) an einem Diabetes mellitus, beide waren

weiblich. In der Placebo – Gruppe war niemand Diabetiker. In beiden Gruppen fanden

sich jeweils 2 Raucher, in der PEMF – Gruppe machte dies einen Anteil von 29 % aus,

in der Placebo – Gruppe rauchten 40 % der Patienten. In beiden Untersuchungsgruppen

rauchten jeweils ein Mann und eine Frau. 6 Patienten (86 %) der PEMF – Gruppe, fünf

Frauen und ein Mann, waren übergewichtig. In der Placebo – Gruppe waren es 4

Patienten (80 %), ein Mann und drei Frauen. Ein früheres Trauma an der betroffenen

oberen Extremität hatte in der Verum – Gruppe kein Patient, in der Placebo – Gruppe

betraf dies eine Patientin (20 %). Sie erlitt vor 30 Jahren eine Radiusköpfchenfraktur.

0

1

2

3

4

< 50 50-60 60-70 <70

Alter in Jahren

Patiente

n

PEMF-Gruppe

Placebo-Gruppe

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3 Ergebnisse

24

Tab. 2: Risikofaktoren

3.3 Unfallanamnese

In Bezug auf den Unfallhergang ergab sich, dass bei 2 der 12 Patienten ein

Arbeitsunfall vorlag, bei 7 Patienten ereignete sich der Unfall zu Hause, 3 Patienten

erlitten die Fraktur beim Sport und niemand der Patienten war an einem Verkehrsunfall

beteiligt. Bei 11 der 12 Patienten lag der typische Unfallmechanismus für eine

Radiusfraktur vor. Die Fraktur entstand durch einen Aufschlag mit der ausgestreckten

und dorsal extendierten Hand auf den Boden. Nur eine Fraktur entstand durch ein

direktes Trauma.

Tab. 3: Unfallanamnese und Unfallmechanismus

3.4 Frakturtypenverteilung

Zur Einteilung der verschiedenen Frakturtypen wurde die bereits im Methodenteil

erwähnte Klassifikation nach Frykman [24] verwendet. In unserem Patientenkollektiv

fanden sich die einfacheren extraartikulären Frakturen mit (Frakturtyp II) und ohne

(Frakturtyp I) Fraktur des Processus styloideus ulnae sowie die komplexeren

intraartikulären Frakturen mit Beteiligung des radio-ulnar und des radio-carpal

Gelenkes jeweils mit (Frakturtyp VIII) und ohne (Frakturtyp VII) Fraktur des Processus

styloideus ulnae. Frakturtyp I lag bei 4 Patienten (57 %) der PEMF – Gruppe vor, in

Risikofaktoren insgesamt PEMF Placebo

Diabetes mellitus 2 Pat. 2 Pat. 0 Pat.

Nikotin 4 Pat. 2 Pat. 2 Pat.

Adipositas (BMI > 25) 10 Pat. 6 Pat. 4 Pat.

früheres Trauma obere Extremität 1 Pat. 0 Pat. 1 Pat.

Unfallanamnese Unfallmechanismus

Arbeitsunfall 2 Pat. Sturz auf Hand 11 Pat.

häuslicher Unfall 7 Pat. Andere 1 Pat.

Sportunfall 3 Pat.

Verkehrsunfall 0 Pat.

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3 Ergebnisse

25

der Placebo – Gruppe konnte diesem Typ keine Fraktur zugeordnet werden. 1 Patient

(14 %) der PEMF – Gruppe erlitt nach Frykman eine Typ II – Fraktur, in der Placebo –

Gruppe waren es 2 Patienten (40 %). Die Frakturtypen III, IV, V und VI wurden keiner

der Frakturen zugeordnet. In der PEMF – Gruppe gab es einen Patienten (14 %) mit

Frakturtyp VII, dieser Typ kam in der anderen Gruppe bei 2 Patienten (40 %) vor.

Frakturtyp VIII lag bei jeweils einem Patienten in beiden Gruppen vor. In der PEMF –

Gruppe entspricht dies einem Anteil von 14 % und in der Placebo – Gruppe von 20 %.

Zur besseren Übersicht erfolgt hier noch einmal die Darstellung der

Frakturtypeneinteilung und ihr Vorkommen in den beiden Studiengruppen im

Diagramm.

Abb. 20: Verteilung der Frakturtypen (Einteilung nach Frykman)

0

1

2

3

4

5

I II III IV V VI VII VIII

Frakturtypen nach Frykman

Patiente

n

Placebo-Gruppe

PEMF-Gruppe

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3 Ergebnisse

26

Nach der Darstellung der Frakturverteilung wird zur besseren Illustration für jeden der

vier vorkommenden Frakturtypen exemplarisch eine Röntgenaufnahme gezeigt:

Abb. 21 a / b:RadiologischeAufnahme einerTyp I – Fraktur inzwei Ebenen(a.p. / seitlich)

Abb. 22 a / b:RadiologischeAufnahme einerTyp II – Frakturin zwei Ebenen(a.p. / seitlich)

a b

a b

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3 Ergebnisse

27

Abb. 23 a / b:RadiologischeAufnahme einer TypVII – Fraktur in zweiEbenen (a.p. / seitlich)

Abb. 24 a / b:RadiologischeAufnahme einer TypVIII – Fraktur in zweiEbenen (a.p. / seitlich)

a b

a b

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3 Ergebnisse

28

3.5 Therapie

Die Patienten wurden randomisiert unter Doppelblindbedingungen den zwei

Studiengruppen zugeteilt. In beiden Untersuchungsgruppen wurden die Frakturen je

nach Frakturstabilität entweder nur reponiert und anschließend im Gipsverband ruhig

gestellt oder zusätzlich mit einer K-Draht-Osteosynthese versorgt. In der PEMF -

Gruppe bekamen 3 von 7 Patienten (43 %) eine K-Draht-Osteosynthese, 4 der 7

Patienten (57 %) wurden rein konservativ behandelt. In der Placebo - Gruppe wurden 3

der 5 Patienten (60 %) mit einer K-Draht-Osteosynthese versorgt, eine rein

konservative Therapie erfolgte bei 2 von 5 Patienten (40 %). Die Verumgruppe wurde

nach Ruhigstellung im Gipsverband mit einem PEMF-Gerät versorgt, welches

funktionstüchtig war. Patienten der Placebo - Gruppe wurden nach Ruhigstellung mit

einem PEMF-Gerät versorgt, welches nicht funktionstüchtig war. In der folgenden

Tabelle wird noch einmal als Übersicht die Therapie bei unterschiedlichen Frakturen in

beiden Studiengruppe dargestellt.

Tab. 4: Frakturtypen der Patienten und zugehörige Therapie

laufendeNummer

Geschlecht Alter Fraktur-seite

Frakturtypnach Frykman

K-DrahtOsteosynthese

PEMF-Gruppe

w = weibl. L = links ja = + ja = +

m = männl. R = rechts nein = - nein = -

1 m 41 L VII - -

2 w 63 L VII - +

3 m 59 L I - +

4 m 44 L I - +

5 w 70 R II - -

6 w 60 R I - +

7 w 76 R VIII + -

8 w 67 R VIII + +

9 w 55 R II + -

10 w 41 R I + +

11 w 54 R II + +

12 w 62 L VII + -

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3 Ergebnisse

29

3.6 Ergebnisse der klinischen Untersuchung

3.6.1 Schwellung

Zum Zeitpunkt T2 (Aufnahme in die Studie) bestand bei 4 Patienten (57 %) der

PEMF - Gruppe eine Schwellung der Finger. In der Placebo - Gruppe war dies

ebenfalls bei 4 Patienten der Fall. Hier entspricht das einem Anteil von 80 %. Bei

Castanlage (T3) fiel in der Placebo - Gruppe bei 3 Patienten (43 %) eine Schwellung

des distalen Unterarms, bei 2 Patienten (29 %) eine Schwellung des Handgelenks und

bei 2 Patienten (29 %) eine Schwellung der Hand auf. In der Placebo - Gruppe war bei

einem Patienten (20 %) der distale Unterarm geschwollen, bei 3 Patienten (60 %) das

Handgelenk geschwollen und bei 2 Patienten (40 %) lag eine Schwellung der Hand vor.

Bei der zum Zeitpunkt T4 (4 Wochen nach Unfall) durchgeführten Nachuntersuchung

im Gips lag nur noch bei einem Patienten (14 %) der PEMF - Gruppe eine Schwellung

der Finger vor, in der Placebo - Gruppe zeigte sich noch bei allen Patienten (100 %)

eine deutliche Fingerschwellung. Bei Gipsabnahme (T5) hatten nur 4 Patienten (57 %)

der PEMF - Gruppe eine Schwellung im Handgelenk. In der Placebo - Gruppe zeigte

sich bei einem Patienten (20 %) eine Schwellung des distalen Unterarms, bei 3

Patienten (60 %) eine Schwellung des Handgelenks und bei 2 Patienten (40 %) eine

Schwellung der Hand. Acht Wochen nach Unfall (T6) war das Handgelenk bei allen

Patienten (100 %) der PEMF - Gruppe geschwollen, eine Schwellung der Hand lag bei

2 Patienten (29 %) vor. In der Placebo - Gruppe wiesen 2 Patienten (40 %) eine

Schwellung des distalen Unterarms auf, bei 4 Patienten (80 %) lag eine Schwellung des

Handgelenks vor, bei 2 Patienten (40 %) war die Hand noch geschwollen. Nach 10

Wochen (T6) konnte bei 3 Patienten (43 %) der PEMF - Gruppe eine Schwellung des

Handgelenks festgestellt werden, bei ebenfalls 3 Patienten (43 %) war die Hand noch

geschwollen. In der Placebo - Gruppe fiel der Anteil der bestehenden Schwellungen des

distalen Unterarms auf 2 Patienten (40 %), das Handgelenk war bei 3 Patienten (60 %)

geschwollen und bei einem Patienten (20 %) bestand auch zu diesem

Untersuchungszeitpunkt noch eine Schwellung der Hand. Zur besseren Darstellung der

oben genannten Daten hier die folgende Tabelle.

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3 Ergebnisse

30

Tab. 5: Schwellung an der betroffenen Extremität zu den Erhebungszeitpunkten T2 bisT7

3.6.2 Sensibilitätsstörungen

Zu den Zeitpunkten T2 bis T5 litt in der PEMF - Gruppe eine Patientin an

Sensibilitätsstörungen im Bereich des Nervus medianus. Dies entspricht in Bezug auf

die gesamte PEMF - Gruppe einem Anteil von 14 %. In der Placebo - Gruppe betraf

dies niemanden. Zu den späteren Untersuchungszeitpunkten T5 und T6 gab kein

Patient Sensibilitätsstörungen an.

Schwellung PEMF-Gruppe

n = 7

Placebo-Gruppe

n = 5

T2

Schwellung der Finger 4 Pat. (57 %) 4 Pat. (80 %)

T3

Schwellung distaler UA 3 Pat. (43 %) 1 Pat. (20 %)

Schwellung Handgelenk 2 Pat. (29 %) 3 Pat. (60 %)

Schwellung Hand 2 Pat. (29 %) 2 Pat. (40 %)

T4

Schwellung der Finger 1 Pat. (14 %) 5 Pat. (100 %)

T5

Schwellung distaler UA 0 Pat. (0 %) 1 Pat. (20 %)

Schwellung Handgelenk 4 Pat. (57 %) 3 Pat. (60 %)

Schwellung Hand 0 Pat. (0 %) 2 Pat. (40 %)

T6

Schwellung distaler UA 0 Pat. (0 %) 2 Pat. (40 %)

Schwellung Handgelenk 7 Pat. (100 %) 4 Pat. (80 %)

Schwellung Hand 2 Pat. (29 %) 2 Pat. (40 %)

T7

Schwellung distaler UA 0 Pat. (0 %) 2 Pat (40 %)

Schwellung Handgelenk 3 Pat. (43 %) 3 Pat. (60 %)

Schwellung Hand 3 Pat. (43 %) 1 Pat. (20 %)

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3 Ergebnisse

31

3.6.3 Motorische Lähmungen

Motorische Lähmungen im Versorgungsgebiet des Nervus ulnaris, Nervus radialis oder

des Nervus medianus konnten zu keinem der Untersuchungszeitpunkte bei einem der

Studienteilnehmer beobachtet werden. Die Kapillardurchblutung war während des

Studienzeitraumes bei allen Patienten ohne pathologischen Befund.

3.6.4 Palpation (Druckschmerz, Verhärtung, Schwellung)

Zu den Untersuchungszeitpunkten T3, T5, T6 und T7 wurde während der klinischen

Untersuchung festgestellt, ob an der verletzten Extremität ein Druckschmerz oder eine

Verhärtung vorlag oder ob ein anderer pathologischer Befund palpiert werden konnte.

Zum Zeitpunkt T3 fiel in der PEMF – Gruppe bei 6 Patienten (86 %) ein Hämatom auf,

4 Patienten (57 %) wiesen am distalen Unterarm beugeseitig Pathologika auf, 2

Patienten (29 %) am distalen Unterarm streckseitig und 1 Patient (14 %) am

Handgelenk beugeseitig. In der Placebo – Gruppe lag bei 2 Patienten (40 %) ein

Hämatom vor, bei jeweils einem Patienten (20 %) zeigte sich ein auffälliger Befund am

distalen Unterarm beugeseitig, am distalen Unterarm streckseitig und am Handgelenk

beugeseitig. Bei 2 Patienten (40 %) war das Handgelenk streckseitig betroffen. Bei T5

zeigte sich bei einem Patenten (14 %) der PEMF – Gruppe ein Hämatom, bei ebenfalls

einem Patienten (14 %) ein Druckschmerz am beugeseitigem Handgelenk, bei 2

Patienten (29 %) am streckseitigem Handgelenk und bei einem Patienten (14 %) an der

Streckseite der Hand. In der Placebo – Gruppe wies 1 Patient (20 %) einen

pathologischen Befund am distalen Unterarm beugeseitig auf, 2 Patienten (40 %) am

distalen Unterarm streckseitig, 2 Patienten (40 %) am Handgelenk beugeseitig und bei

3 Patienten (60 %) war die Palpation am Handgelenk streckseitig auffällig. Zwei

Wochen nach Gipsabnahme (T6) lag bei einem Patienten (14 %) ein Druckschmerz am

distalen Unterarm beugeseitig vor, bei jeweils 2 Patienten (29 %) war der klinische

Untersuchungsbefund am distalen Unterarm streckseitig, am beugeseitigen und

streckseitigen Handgelenk auffällig. In der Placebo – Gruppe betraf dies jeweils einen

Patienten (20 %) am distalen Unterarm beugeseitig und streckseitig und jeweils 3

Patienten (60 %) am Handgelenk beugeseitig und streckseitig. Zum Zeitpunkt der

Abschlussuntersuchung nach 10 Wochen (T7) wiesen in der PEMF – Gruppe noch 1

Patient (14 %) am beugeseitigen und 2 Patienten (29 %) am streckseitigen Handgelenk

einen pathologischen Befund auf. In der Placebo – Gruppe hatte sich der Befund bei

jeweils einem Patienten (20 %) am distalen Unterarm beugeseitig und streckseitig und

Page 34: Evaluation der Effektivität der PEMF Therapie bei frischen ... · eine radioulnare Separation mit Fraktur der distalen Elle, eine metaphysäre Trümmerzone oder ein knöcherne Abscherung

3 Ergebnisse

32

bei jeweils 4 Patienten (80 %) am Handgelenk beugeseitig und streckseitig noch nicht

normalisiert. Zur vereinfachten Darstellung folgt die nächste Tabelle.

Tab. 6: Palpation der betroffenen Extremität (Druckschmerz, Verhärtung, Schwellung)

Palpation PEMF-Gruppe

n = 7

Placebo-Gruppe

n = 5

T3

Hämatom 6 Pat. (86 %) 2 Pat. (40 %)

distaler UA beugeseitig 4 Pat. (57 %) 1 Pat. (20 %)

distaler UA streckseitig 2 Pat. (29 %) 1 Pat. (20 %)

HG beugeseitig 1 Pat. (14 %) 1 Pat. (20 %)

HG streckseitig 0 Pat. (0 %) 2 Pat. (40 %)

Hand beugeseitig 0 Pat. (0 %) 0 Pat. (0 %)

Hand streckseitig 0 Pat. (0 %) 0 Pat. (0 %)

T5

Hämatom 1 Pat. (14 %) 0 Pat. (0 %)

distaler UA beugeseitig 0 Pat. (0 %) 1 Pat. (20 %)

distaler UA streckseitig 0 Pat. (0 %) 2 Pat. (40 %)

HG beugeseitig 1 Pat. (14 %) 2 Pat. (40 %)

HG streckseitig 2 Pat. (29 %) 3 Pat. (60 %)

Hand beugeseitig 0 Pat. (0 %) 0 Pat. (0 %)

Hand streckseitig 1 Pat. (14 %) 0 Pat. (0 %)

T6

Hämatom 0 Pat. (0 %) 0 Pat. (0 %)

distaler UA beugeseitig 1 Pat. (14 %) 1 Pat. (20 %)

distaler UA streckseitig 2 Pat. (29 %) 1 Pat. (20 %)

HG beugeseitig 2 Pat. (29 %) 3 Pat. (60 %)

HG streckseitig 2 Pat. (29 %) 3 Pat. (60 %)

Hand beugeseitig 0 Pat. (0 %) 0 Pat. (0 %)

Hand streckseitig 0 Pat. (0 %) 0 Pat. (0 %)

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3 Ergebnisse

33

Fortsetzung Tab. 6:

3.6.5 Beweglichkeit

Bei Gipsabnahme lag bei 6 der 7 Patienten (86 %) in der PEMF – Gruppe und bei allen

Patienten (100 %) in der Placebo – Gruppe eine Schonhaltung vor. Bei allen

Studienteilnehmern war die aktive Beweglichkeit eingeschränkt. Nach 8 Wochen (T6)

wiesen nur noch 2 Patienten (40 %) der Placebo – Gruppe eine Schonhaltung auf. Die

aktive Beweglichkeit war bei 6 Patienten der PEMF – Gruppe (86 %) und bei allen

Patienten (100 %) der Placebo – Gruppe eingeschränkt. Nach zehn Wochen (T7) zeigte

1 Patient (20 %) der Placebo – Gruppe eine Schonhaltung des Handgelenks, bei 2

Patienten (29 %) der PEMF – Gruppe und bei 4 Patienten (80 %) der Placebo – Gruppe

war die aktive Beweglichkeit weiterhin eingeschränkt.

Tab. 7: Beweglichkeit der betroffenen Extremität (T5 bis T7)

T7

Hämatom 0 Pat. (0 %) 0 Pat. (0 %)

distaler UA beugeseitig 0 Pat. (0 %) 1 Pat. (20 %)

distaler UA streckseitig 0 Pat. (0 %) 1 Pat. (20 %)

HG beugeseitig 1 Pat. (14 %) 4 Pat.(80 %)

HG streckseitig 2 Pat. (29 %) 4 Pat.(80 %)

Hand beugeseitig 0 Pat. (0 %) 0 Pat. (0 %)

Hand streckseitig 0 Pat. (0 %) 0 Pat. (0 %)

Beweglichkeit PEMF-Gruppe

n = 7

Placebo-Gruppe

n = 5

T5

Schonhaltung 6 Pat. (86 %) 5 Pat. (100 %)

aktive B. eingeschränkt 7 Pat. (100 %) 5 Pat. (100 %)

T6

Schonhaltung 0 Pat. (0 %) 2 Pat. (40 %)

aktive B. eingeschränkt 6 Pat. (86 %) 5 Pat. (100 %)

T7

Schonhaltung 0 Pat. (0 %) 1 Pat. (20 %)

aktive B. eingeschränkt 2 Pat. (29 %) 4 Pat.(80 %)

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3 Ergebnisse

34

Das Bewegungsausmaß wurde nach der Neutral-Null-Methode ermittelt. Dabei wurde

die Empfehlung der deutschen und schweizerischen Gesellschaft für Orthopädie zu

Grunde gelegt:

Dorsalextension / Palmarflexion: 35 – 60 ° / 0 ° / 50 - 60 °

Radialabduktion / Ulnarabduktion: 25 – 30 ° / 0° / 30 – 40 °

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Untersuchung zum Bewegungsausmaß im

Seitenvergleich für beide Studiengruppen anhand einer Tabelle gezeigt. Die

fettgedruckt dargestellten Angaben beziehen sich auf verletzte Extremität.

Tab. 8: Bewegungsumfang des verletzten Handgelenkes im Vergleich zur Gegenseitein der PEMF - Gruppe

PEMF-Gruppe

n = 7

Extension / Flexion Radialabduktion /Ulnarabduktion

Patient 1

T6 li:50-0-50 / re:60-0-60 li:15-0-30 / re:25-0-35

T7 li:60-0-60 / re:60-0-60 li:20-0-30 / re:25-0-35

Patient 2

T6 li:45-0-40 / re:50-0-50 li:15-0-25 / re:25-0-30

T7 li:52-0-40 / re:50-0-50 li:30-0-25 / re:20-0-30

Patient 3

T6 li:55-0-45 / re:70-0-60 li:10-0-20 / re:30-0-30

T7 li.70-0-65 / re:75-0-60 li:15-0-25 / re:30-0-35

Patient 4

T6 li: 60-0-60 / re:40-0-50 li:30-0-40 / re:10-0-25

T7 li:60-0-65 / re:35-0-50 li:35-0-45 / re:20-0-40

Patient 5

T6 li:40-0-40 / re:30-0-30 li:20-0-20 / re:20-0-20

T7 li:50-0-40 / re:35-0-30 li:25-0-40 / re:15-0-20

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3 Ergebnisse

35

Fortsetzung Tab. 8:

Tab. 9: Bewegungsumfang des verletzten Handgelenkes im Vergleich zur Gegenseitein der Placebo - Gruppe

Placebo-Gruppe

n = 5

Extension / Flexion Radialabduktion /Ulnarabduktion

Patient 1

T6 li:42-0-40 / re:55-0-50 li:25-0-28 / re:30-0-40

T7 li:40-0-45 / re:55-0-50 li:25-0-35 / re:30-0-45

Patient 2

T6 li 65-0-60 / re:55-0-55 li:25-0-35 / re:22-0-20

T7 li:70-0-60 / re:55-0-55 li:25-0-40 / re:25-0-40

Patient 3

T6 li:70-0-45 / re:5-0-40 li:15-0-30 / re:5-0-20

T7 li:70-0-50 / re:15-0-45 li:20-0-25 / re:10-0-25

Patient 4

T6 li:65-0-55 / re:40-0-40 li:30-0-40 / re:15-0-30

T7 li:70-0-60 / re:55-0-60 li:25-0-40 / re:20-0-35

Patient 5

T6 li:20-0-20 / re:65-0-65 li:5-0-15 / re:20-0-35

T7 li:30-0-45 / re:65-0-60 li:15-0-20 / re:15-0-30

Patient 6

T6 li: 80-0-70 / re:30-0-25 li:20-0-50 / re:5-0-25

T7 li:75-0-70 / re:35-0-45 li:20-0-45 / re:10-0-20

Patient 7

T6 li:40-0-35 / re:70-0-65 li:10-0-30 / re:30-0-40

T7 li:55-0-45 / re:70-0-65 li:15-0-40 / re:30-0-40

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3 Ergebnisse

36

3.7 Schmerzverlauf

Das Schmerzempfinden und die Schmerzstärke der einzelnen Patienten wurden mittels

einer zweiseitig bedruckten visuellen Schmerzskala erhoben. Der Patient konnte auf der

einen Seite seine aktuelle Schmerzstärke von „kein Schmerz“ bis „stärkster Schmerz“

einstellen und dann auf der anderen Seite den entsprechenden Schmerzstärkewert

ablesen. Vergleicht man nun den Schmerzverlauf in beiden Untersuchungsgruppen,

fällt auf, dass die durchschnittliche Schmerzintensität in der PEMF - Gruppe 0,8 bis 2,7

Punkte unter der der Placebo - Gruppe liegt. Des weiteren wird deutlich, dass in beiden

Gruppen die Schmerzstärke abhängig von den unterschiedlichen Zeitpunkten ansteigt.

Es finden sich Peaks zum Zeitpunkt T3 (Castwechsel), in der Placebo - Gruppe zum

Zeitpunkt T5 (Gipsabnahme) und in beiden Gruppen bei den

Nachuntersuchungsterminen T6 und T7 (nach 8 und 10 Wochen). Die folgende Grafik

verdeutlicht den unterschiedlichen Schmerzverlauf in den beiden Gruppen.

Abb. 25: Schmerzverlauf während der gesamten Studiendauer (Skala von 0 bis 10)

3.7.1 Medikamente

Ein weiterer Punkt, der für die Betrachtung des oben dargestellten Schmerzverlaufes

von Bedeutung ist, ist die Anzahl der eingenommenen Schmerztabletten (1 Tablette

entspricht 50 mg Diclofenac) im Vergleich beider Untersuchungsgruppen. In der ersten

Woche der Studie lag die Zahl der eingenommen Schmerztabletten in der PEMF -

Gruppe im Mittel um 0,65 niedriger als in der Placebo – Gruppe. Am Ende der ersten

0

1

2

3

4

5

6

7

8

1.T

ag

2.T

ag

3.T

ag

4.T

ag

5.T

ag

6.T

ag

7.T

ag

8.T

ag

9.T

ag

10.T

ag

11.T

ag

12.T

ag

13.T

ag

14.T

ag

3.W

och

e

4.W

och

e

5.W

och

e

6.W

och

e

7.W

och

e

8.W

och

e

9.W

och

e

10.W

och

e

Zeit

Schm

erz

stä

rke

PEMF-Gruppe

Placebo-Gruppe

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3 Ergebnisse

37

Woche nähern sich beide Kurven an, vom 11. - 14. Tag der Studie liegt die PEMF –

Kurve im Mittel um 0,2 Tabletten über der der Placebo – Gruppe und danach liegt die

eingenommene Tablettenzahl in der Placebo – Gruppe wieder um 0,2 bis 0,5 Tabletten

über der der PEMF – Gruppe. Die folgende Graphik verdeutlicht dies.

Abb. 26: Anzahl der eingenommen Schmerztabletten (1 Tabl. = 50 mg Diclofenac)

3.8 Subjektives Befinden

3.8.1 Beeinträchtigung

Die Studienteilnehmer gaben auf einer Skala, die von 0 bis 10 reichte, die Stärke ihrer

subjektiven Beeinträchtigung durch den Unfall und durch die dadurch entstandene

Fraktur an. Auch hier zeigt sich, dass sich die Patienten der Placebo – Gruppe über die

gesamte Studiendauer betrachtet stärker beeinträchtigt fühlten als die anderen

Patienten. Zu Beginn der Studie lag die Stärke der Beeinträchtigung im Mittel in der

PEMF – Gruppe bei 5,7 Punkten und in der Placebo – Gruppe bei 7,6 Punkten. Im

Verlauf bleibt dieser Punktabstand bestehen. So liegt der Wert nach zwei Wochen bei

2,1 in der PEMF – Gruppe und bei 4,4 in der Placebo – Gruppe. Die Stärke der

Beeinträchtigung nimmt weiter ab und liegt zum Ende der Studiendauer bei 1,7 in der

PEMF – Gruppe und bei 2,6 in der Placebo – Gruppe. Das folgende Diagramm

veranschaulicht den Verlauf der Beeinträchtigung.

0

0,5

1

1,5

2

2,5

1.T

ag

2.T

ag

3.T

ag

4.T

ag

5.T

ag

6.T

ag

7.T

ag

8.T

ag

9.T

ag

10.T

ag

11.T

ag

12.T

ag

13.T

ag

14.T

ag

3.W

och

e

4.W

och

e

5.W

och

e

6.W

och

e

7.W

och

e

8.W

och

e

9.W

och

e

10.W

och

e

Zeit

Table

ttenanzahl

PEMF-Gruppe

Placebo-Gruppe

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3 Ergebnisse

38

Abb. 27: Subjektive Beeinträchtigung durch die Fraktur (Skala von 0 bis 10)

3.8.2 Stimmung

Vergleicht man, wie stark die Stimmung durch die Schmerzen beeinträchtigt war, so

liegt die Kurve der PEMF - Gruppe während der gesamten Studiendauer immer

zwischen 0,8 und 5,8 Punkten über der der Placebo - Gruppe. Im Mittel liegt der Wert

der Beeinträchtigung in der PEMF - Gruppe zu Beginn bei 5 Punkten, nach einer

Woche bei 6,7, nach zwei Wochen bei 9, zum Zeitpunkt T4 bei 8,6, bei T5 bei 9,4,

nach acht Wochen (T6) bei 9,2 und zum Studienende bei 9,5 Punkten. In der Placebo –

Gruppe waren die Patienten zu Beginn im Mittel 4,2 Punkte beeinträchtigt, nach einer

Woche liegt der Wert der Stimmungsbeeinträchtigung bei 3,4, nach zwei Wochen bei

5,2, nach vier Wochen (T4) bei 6,4, zum Zeitpunkt T5 bei 5,6, nach acht Wochen bei

6,2 und zum Ende des Untersuchungszeitraumes ebenfalls bei 6,2 Punkten. Die Stärke

der Stimmungsbeeinträchtigung durch die Schmerzen nimmt in beiden Gruppen von

Studienbeginn bis zum Ende des Erhebungszeitraumes im wesentlichen gleichmäßig

ab. Die graphische Darstellung zeigt dies. Hier entspricht ein Punktwert von 0 einer

sehr starken, ein Punktwert von 10 gar keiner Stimmungsbeeinträchtigung.

0

1

2

3

4

5

6

7

8

1.T

ag

2.T

ag

3.T

ag

4.T

ag

5.T

ag

6.T

ag

7.T

ag

8.T

ag

9.T

ag

10.T

ag

11.T

ag

12.T

ag

13.T

ag

14.T

ag

3.W

och

e

4.W

och

e

5.W

och

e

6.W

och

e

7.W

och

e

8.W

och

e

9.W

och

e

10.W

och

e

Zeit

Stä

rke

der

Beein

trächtigung

PEMF-Gruppe

Placebo-Gruppe

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3 Ergebnisse

39

Abb. 28: Stimmungsbeeinträchtigung durch die Schmerzen (Skala von 0 bis 10)

3.9 Radiologische Auswertung

Während des Studienzeitraumes wurde, wie bereits im Methodenteil beschrieben, das

betroffene Handgelenk bzw. der distale Unterarm viermal, jeweils eine seitliche und

eine Aufnahme in a. p. Projektion, geröntgt. Diese Röntgenaufnahmen erfolgten zum

Erhebungszeitpunkt T1 / T2 vor und nach Gipsanlage, nach einer Woche (T3) zur

Kontrolle nach Castanlage, nach 4 Wochen (T4) und nach 6 Wochen zum Zeitpunkt

der Castabnahme zur Durchbauungskontrolle. Anhand der radiologischen

Auswertungsbögen wurde das Ausmaß der Fraktur (Gelenkbeteiligung, Fraktur des

Processus styloideus ulnae, Vorhandensein einer Trümmerzone oder einer Impaktion)

beschrieben und dann im Verlauf die Dislokation der Fraktur, die radiale Deviation in

Grad, die Frakturabkippung in Grad, der radioulnare Index in Millimeter, die radiale

Höhe in Millimeter, die endostale Heilung in Prozent und die Bildung corticaler

Brücken medial, lateral, dorsal und volar beurteilt. In der PEMF – Gruppe lag eine

Fraktur des Processus styloideus ulnae bei 2 Patienten (29 %) vor, das distale radio-

ulnare Gelenk war bei einem Patienten (14 %) beteiligt, das radiocarpale Gelenk war

bei 2 Patienten (29 %) betroffen, eine Trümmerzone hatten 4 Patienten (57 %) und eine

Impaktion lag ebenfalls bei 4 Patienten (57 %) vor. In der Placebo – Gruppe war der

Processus styloideus ulnae bei 3 Patienten (60 %) frakturiert, eine Beteiligung des

distalen radio-ulnar Gelenkes und des radio-carpal Gelenkes lag jeweils bei 3 Patienten

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

1.T

ag

2.T

ag

3.T

ag

4.T

ag

5.T

ag

6.T

ag

7.T

ag

8.T

ag

9.T

ag

10.T

ag

11.T

ag

12.T

ag

13.T

ag

14.T

ag

3.W

och

e

4.W

och

e

5.W

och

e

6.W

och

e

7.W

och

e

8.W

och

e

9.W

och

e

10.W

och

e

Zeit

Stim

mungsbeein

trächtigung

PEMF-Gruppe

Placebo-Gruppe

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3 Ergebnisse

40

(60 %) vor. Bei je 4 Patienten (80 %) zeigte die Fraktur eine Trümmerzone und eine

Impaktion. In beiden Gruppen war die Fraktur zum Zeitpunkt T1 / T2 bei jeweils 3

Patienten disloziert. Dies entspricht in der PEMF – Gruppe einem Anteil von 43 % und

in der Placebo – Gruppe von 60 %. Im weiteren Verlauf (T3 – T5) lag in beiden

Gruppen bei einem Studienteilnehmer eine Dislokation vor. In der PEMF – Gruppe

waren dies entsprechend 14 % und in der Placebo – Gruppe 20 %. Die endostale

Heilung lag zum Zeitpunkt T4 im Mittel in beiden Gruppen bei ungefähr 50 %. Nach 6

Wochen (T5) waren es in beiden Gruppen ungefähr 80 %. Zum Erhebungszeitpunkt T4

wiesen in der PEMF – Gruppe 5 Patienten (71 %) und in der Placebo – Gruppe 1

Patient (20 %) corticale Brücken medialseitig auf. Zwei Wochen später (T5) waren

diese bei 7 Patienten (100 %) in der PEMF – Gruppe und bei 4 Patienten (80 %) in der

Placebo – Gruppe zu sehen. Corticale Brücken lateral konnten in der PEMF – Gruppe

zum Zeitpunkt T4 bei 4 Patienten (57 %) und in der Placebo – Gruppe bei 3 Patienten

(60 %) beobachtet werden. Bei T5 lagen sie bei 5 Patienten (71 %) der PEMF – Gruppe

und bei 4 Patienten (80 %) der Placebo –Gruppe vor. Corticale Brücken dorsal sah man

nach 4 Wochen (T4) in beiden Gruppen bei je einem Patienten. In der Verum – Gruppe

entspricht dies einem Anteil von 14 % und in der anderen Studiengruppe von 20 %.

Nach 6 Wochen (T5) lagen bei 5 Patienten (71 %) der PEMF – Gruppe und bei 3

Patienten (60 %) der Placebo –Gruppe dorsal corticale Brücken vor. Volar fand man

zum Zeitpunkt T4 in der PEMF – Gruppe bei 4 Patienten (57 %) und in der Placebo –

Gruppe bei 2 Patienten (40 %) corticale Brücken. Bei T5 sah man diese in der PEMF –

Gruppe bei 5 Patienten (71 %) und in der Placebo – Gruppe bei 4 Patienten (80 %). Die

Dokumentation dieser Ergebnisse anhand der folgenden Tabellen verdeutlicht die

geringe Differenz beider Untersuchungsgruppen in Bezug auf die Frakturausheilung

objektiviert durch die radiologischen Kriterien.

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3 Ergebnisse

41

Tab. 10 a: Frakturausmaß in beiden Patientengruppen

Tab. 10 b: Frakturdislokation in beiden Patientengruppen

Tab. 10 c: Radiale Deviation in Grad in beiden Patientengruppen

PEMF-Gruppe

n = 7

Placebo-Gruppe

n = 5

Fraktur des Processus styloideus ulnae 2 Patienten (29 %) 3 Patienten (60 %)

Beteiligung des distalen radio-ulnarGelenkes

1 Patient (14 %) 3 Patienten (60 %)

Beteiligung des radio-carpal Gelenkes 2 Patienten (29 %) 3 Patienten (60 %)

Trümmerzone 4 Patienten (57 %) 4 Patienten (80 %)

Impaktion 4 Patienten (57 %) 4 Patienten (80 %)

Dislokation PEMF-Gruppe

n = 7

Placebo-Gruppe

n = 5

T1-2 3 Patienten (43 %) 3 Patienten (60 %)

T3 1 Patient (14 %) 1 Patient (20 %)

T4 1 Patient (14 %) 1 Patient (20 %)

T5 1 Patient (14 %) 1 Patient (20 %)

radiale Deviation

in Grad

PEMF-Gruppe

n = 7

Standardab-weichung

Placebo-

Gruppe

n = 5

Standard-abweichung

vor Reposition 21,2 3,88 18,2 5,38

nach Reposition 23,7 3,88 20,2 4,21

T3 22,6 4,92 20,4 3,99

T4 23,4 3,54 19,8 4,31

T5 22,8 5,17 20,6 3,93

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3 Ergebnisse

42

Tab. 10 d: Frakturabkippung in Grad in beiden Patientengruppen

Tab. 10 e: Radioulnarer Index in Millimeter in beiden Patientengruppen

Tab. 10 f: Radiale Höhe in Millimeter in beiden Patientengruppen

Abkippung

in Grad

PEMF-Gruppe

n = 7

Standard-abweichung

Placebo-

Gruppe

n = 5

Standard-abweichung

vor Reposition -6,6 6,94 -4,4 7,91

nach Reposition 5,6 3,31 1,6 6,59

T3 6,9 7,23 3,6 8,32

T4 4,7 9,11 2,8 7,52

T5 4,3 8,94 2,8 5,34

RadioulnarerIndex in mm

PEMF-Gruppe

n = 7

Standard-abweichung

Placebo-Gruppe

n = 5

Standard-abweichung

vor Reposition 0,6 0,49 -1,4 1,38

nach Reposition 0,9 0,99 -1,4 1,36

T3 0,6 0,49 -1,2 1,6

T4 0,3 1,16 -0,7 1,08

T5 0,3 0,45 -1,0 0,89

radiale Höhe

in mm

PEMF-Gruppe

n = 7

Standard-abweichung

Placebo-Gruppe

n = 5

Standard-abweichung

vor Reposition 10,6 3,66 8,6 2,06

nach Reposition 12,0 2,45 8,8 3,49

T3 11,3 1,39 8,2 2,79

T4 11,6 2,03 8,8 2,32

T5 11,6 1,76 8,2 2,14

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3 Ergebnisse

43

Tab. 10 g: Endostale Heilung in Prozent und corticale Brückenbildung in beidenPatientengruppen

PEMF-Gruppe

n = 7

Placebo-Gruppe

n = 5

endostale Heilung in Prozent

T4 50 50

T5 80 80

corticale Brücken medial

T4 5 Patienten (71 %) 1 Patient (20 %)

T5 7 Patienten (100 %) 4 Patienten (80 %)

corticale Brücken lateral

T4 4 Patienten (57 %) 3 Patienten (60 %)

T5 5 Patienten (71 %) 4 Patienten (80 %)

corticale Brücken dorsal

T4 1 Patient (14 %) 1 Patient (20 %)

T5 5 Patienten (71 %) 3 Patienten (60 %)

corticale Brücken volar

T4 4 Patienten (57 %) 2 Patienten (40 %)

T5 5 Patienten (71 %) 4 Patienten (80 %)

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3 Ergebnisse

44

Es folgen nun Röntgenbilder zur Beschreibung des Durchbauungsprozesses in beiden

Studiengruppen. Die Abbildungen 29 bis 33 stehen stellvertretend für die

PEMF – Gruppe, die Abbildungen 34 bis 38 für die Placebo – Gruppe.

Abb. 29 a/b:RadiologischeAufnahmeeiner Typ I –Fraktur vorReposition inzwei Ebenen,a) a.p.b) seitlich.

Abb. 30 a/b:RadiologischeAufnahmeeiner Typ I –Fraktur nachReposition inzwei Ebenen,a) a.p.b) seitlich.

a) b)

a) b)

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3 Ergebnisse

45

Abb. 31 a/b:RadiologischeAufnahmeeiner Typ I –Fraktur zumErhebungszeit-punkt T3 (1.Woche) inzwei Ebenen,a) a.p.b) seitlich.

Abb. 32 a/b:RadiologischeAufnahmeeiner Typ I –Fraktur zumErhebungszeit-punkt T4 (4.Woche) inzwei Ebenen,a) a.p.b) seitlich.

a) b)

a) b)

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3 Ergebnisse

46

Abb. 33 a/b:RadiologischeAufnahmeeiner Typ I –Fraktur zumErhebungszeit-punkt T5 (6.Woche) inzwei Ebenen,a) a.p.b) seitlich.

Abb. 34 a/b:RadiologischeAufnahmeeiner Typ II –Fraktur vorReposition inzwei Ebenen,a) a.p.b) seitlich.

a) b)

a1)

b)a2)

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3 Ergebnisse

47

Abb. 35 a/b:RadiologischeAufnahmeeiner Typ II –Fraktur nachReposition inzwei Ebenen,a) a.p.b) seitlich.

Abb. 36 a/b:RadiologischeAufnahmeeiner Typ II –Fraktur zumErhebungszeit-punkt T3 (1.Woche) inzwei Ebenen,a) a.p.b) seitlich.

a) b)

a) b)

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3 Ergebnisse

48

Abb. 37 a/b:RadiologischeAufnahmeeiner Typ II –Fraktur zumErhebungszeit-punkt T4 (4.Woche) inzwei Ebenen,a) a.p.b) seitlich.

Abb. 38 a/b:RadiologischeAufnahmeeiner Typ II –Fraktur zumErhebungszeit-punkt T5 (6.Woche) inzwei Ebenen,a) a.p.b) seitlich.

a) b)

a) b)

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3 Ergebnisse

49

3.10 Sarmientoscore

Um den subjektiven und objektiven Behandlungs- und Ausheilungserfolg zu erfassen,

wurde der bereits im Methodenteil erwähnte Sarmientoscore angewandt. Je nach

Punktzahl wurden die Ergebnisse in die folgenden vier Gruppen eingeteilt: exzellent

(0 – 2 Punkte), gut (3 – 8 Punkte), mäßig (9 – 20 Punkte) und schlecht (ab 21 Punkten).

In der PEMF – Gruppe lag diese Punktzahl zum Zeitpunkt T6 bei einer

Standardabweichung von 6,4 Punkten im Mittel bei 8,5 Punkten. Bei der Placebo –

Gruppe ergaben die Ergebnisse eine Punktzahl von 14,25 Punkten mit einer

Standardabweichung von 7,6 Punkten. Betrachtet man die einzelnen Ergebnisse der

Patienten in beiden Gruppen, so erreichte bei T6 in der PEMF – Gruppe 1 Patient

(14 %) ein exzellentes Ergebnis, 4 Patienten (57 %) ein gutes, 2 Patienten (29 %) ein

mäßiges und niemand ein schlechtes Ergebnis. In der Placebo – Gruppe lag 1 Patient

(20 %) im exzellenten, kein Patient (0 %) im guten, 3 Patienten (60 %) im mäßigen und

1 Patient (20 %) im schlechten Punktbereich. Zum Zeitpunkt T7 (10 Wochen nach dem

Unfall) erreichten in der PEMF – Gruppe 4 Patienten (57 %) einen exzellenten

Punktwert, 1 Patient (14 %) lag im guten Punktbereich und 2 Patienten (29 %) hatten

ein mäßiges Ergebnis. In der Placebo – Gruppe hatte 1 Patient (20 %) einen exzellenten

Punktwert, 3 Patienten (60 %) lagen im mäßigen Ergebnisbereich und 1 Patient (20 %)

erreichte nur ein schlechtes Ergebnis. Der Veranschaulichung dienen die folgenden

beiden Grafiken und die Gesamtübersicht der Durchschnittspunktzahl in beiden

Gruppen.

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3 Ergebnisse

50

Abb. 39: Sarmientoscore zum Erhebungszeitpunkt T6

Abb. 40: Sarmientoscore zum Erhebungszeitpunkt T7

Tab. 11: Mittlere Sarmientoscorepunktzahl beider Gruppen bei T6 und T7

PEMF-Gruppe Standardabw. Placebo-Gruppe Standardabw.

T6 8,5 Punkte(mäßig)

6,40 14,25 Punkte(mäßig)

7,6

T7 4 Punkte(gut)

4,73 12 Punkte(mäßig)

7,3

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

sehr gut (0-2) gut (3-8) mäßig (9-20) schlecht (21)

PEMF-Gruppe

Placebo-Gruppe

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

sehr gut (0-2) gut (3-8) mäßig (9-20) schlecht (21)

PEMF-Gruppe

Placebo-Gruppe

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3 Ergebnisse

51

3.11 PEMF – Anwendung

Die Anwendung des PEMF-Gerätes erfolgte bei 6 der 12 Studienteilnehmer tagsüber,

dies entspricht einem Anteil von 50 %. 2 Patienten (17 %) wandten das Gerät tagsüber

und abends an. 4 Patienten benutzen es nachts, dies sind auf das gesamte

Patientenkollektiv bezogen 33 %. Die Anwendung sollte mindestens 6 Stunden pro Tag

erfolgen. Dies ergibt über den gesamten Studienzeitraum einen Betriebsstundensollwert

von 252 Stunden. In der PEMF - Gruppe wurde das PEMF -Gerät im Mittel 222,57

Stunden bei einer Standardabweichung von s = 72,66 angewandt. Dies entspricht einer

Anwendung von 5,3 Stunden pro Tag. In der Placebo - Gruppe benutzten die Patienten

das Gerät im Mittel 219,2 Stunden bei einer Standardabweichung von s = 72,7. Dies

entspricht einer Anwendung von 5,2 Stunden pro Tag. In beiden Gruppen wurde die

Compliance anhand eines Anwendungsprotokolls und der in die Geräten eingebauten,

für den Patienten nicht sichtbaren Zeitzähler beurteilt. Alle Patienten gaben an, das

Gerät wie empfohlen mindestens 6 Stunden pro Tag benutzt zu haben.

Tab. 12: Anwendung des PEMF-Gerätes in Stunden insgesamt

3.11.1 Missempfinden bei PEMF - Anwendung

In beiden Untersuchungsgruppen empfand je 1 Patient ein Missempfinden während der

PEMF-Anwendung. Als Art des Missempfindens gaben beide das Gewicht des Gerätes

und den dadurch entstehenden zusätzlichen Druck auf den verletzten Arm an.

3.12 Statistik

Zur statistischen Überprüfung mittels einer dreifaktoriellen Varianzanalyse mit

Messwiederholung auf einem Faktor wurde zwischen PEMF - und Placebo - Gruppe

differenziert. Die Schwere der Fraktur wurde anhand der Frykmanklassifikation zwei

Gruppen zugeordnet, so entspricht der Schweregrad leicht der Frykmanklassifikation I

und II, schwer VII und VIII. Als abhängige Variable wurde die Bildung von cortikalen

Brücken nach 4 und 6 Wochen eingesetzt.

Anwendung in Stunden insgesamt

Mittelwert Standardabweichung

PEMF- Gruppe 222,57 72,66

Placebogruppe 219,20 72,70

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3 Ergebnisse

52

Berechnet man mittels SPSS die Signifikanz allein für die Bildung von cortikalen

Brücken nach 4 und 6 Wochen, so ergibt sich für alle Studienteilnehmer ohne

Frakturdifferenzierung p = 0,07. Bezieht man für die Berechnung neben dem Zeitfaktor

noch beide Studiengruppen mit ein, so ergibt sich p = 0,576. Für die unterschiedlichen

Frakturgrade im Bezug auf die Bildung von cortikalen Brücken ist p = 0,524.

Fügt man die Ergebnisse des Sarmientoscores nach 8 und 10 Wochen der Berechnung

hinzu, so ergibt sich wieder nur eine Signifikanz für die Zeitpunkte (p = 0,30).

Eine weitere statistische Beurteilung ist auf Grund der geringen Fallzahl nicht sinnvoll.

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4 Diskussion

53

4 Diskussion

In diesem Kapitel werden die erhobenen Ergebnisse diskutiert und deren Relevanz für

die Behandlung von frischen distalen Radiusfrakturen erörtert.

Alters- und Geschlechterverteilung

Bei der Betrachtung des Gesamtkollektivs fällt auf, dass der Altersdurchschnitt der

Studienteilnehmer mit 57,7 Jahren relativ hoch ist. Durch den Ausschluss von Patienten

mit noch offenen Epiphysenfugen verschiebt sich der Altersdurchschnitt nach oben und

gibt so bezüglich der Inzidenz distaler Radiusfrakturen keinen typischen Zeitpunkt

wieder. Das Auftreten distaler Radiusfrakturen weist zwei Altersgipfel auf, nämlich in

der Gruppe der 6- bis 10jährigen und in der Gruppe der 60- bis 69jährigen [39].

Betrachtet man die geschlechtsspezifische Altersverteilung, so zeigt sich, dass das

Durchschnittsalter der weiblichen Studienteilnehmer mit 60,9 Jahren knapp 13 Jahre

über dem der männlichen Studienteilnehmer liegt. 75 % des Gesamtkollektivs sind

weiblich. Frauen sind in der Altersgruppe der 60- bis 69jährigen aufgrund der

postmenopausalen Osteoporose doppelt so häufig von distalen Radiusfrakturen

betroffen wie Männer [45]. Nach Wahlström [1984] sind extraartikuläre

Collesfrakturen bei Patientinnen im Alter von 50-70 Jahren besonders für

vergleichende Studien geeignet, da die Heilungsdauer hier nur gering variiert [52].

Frakturtypenverteilung und Therapieform

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Röntgenbildanalyse des Aufnahmetages

sowie die erfolgte Therapie erläutert und diskutiert.

Frakturtyp I nach Frykman [24] (extraartikuläre Fraktur ohne Fraktur des Processus

styloideus ulnae) war mit 33,33 % der häufigste aller vorkommenden Frakturtypen. Im

Gesamtkollektiv fanden sich 4 Patienten mit Frakturtyp I nach Frykman, bei 3

Patienten lag Frakturtyp II vor, 3 Studienteilnehmer hatten Frakturtyp VII und bei 2

Patienten zeigte sich Frakturtyp VIII. Vergleicht man nun neben der Verteilung der

Frakturtypen auch die Zuteilung zu beiden Untersuchungsgruppen, so zeigt sich, dass

alle 4 Patienten mit Frakturtyp I der PEMF – Gruppe angehören. Frakturtyp II ist bei

einem Patienten der PEMF – Gruppe und bei 2 Patienten der Placebo – Gruppe zu

finden. Bei einem Patienten der PEMF – Gruppe und bei 2 Patienten der Placebo –

Gruppe liegt Frakturtyp VII vor. Jeweils ein Patient erlitt eine Fraktur des Typs VIII.

Insgesamt zeigt sich, dass die Schwere der Frakturen in beiden Studiengruppen

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4 Diskussion

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ungleich verteilt ist. Ein weiterer Punkt, der den Vergleich beider Studiengruppen

erschwert, ist, dass in der PEMF – Gruppe 43 % der Patienten mit einer K-Draht-

Osteosynthese versorgt wurden, während es in der Placebo - Gruppe 60 % der

Gruppenteilnehmer waren. Die ungleiche Verteilung der Frakturtypen in den

Untersuchungsgruppen sowie die zusätzliche Versorgung einiger Patienten mit einer K-

Draht-Osteosynthese beeinflussen die Ergebnisse und ihren Aussagewert erheblich. Für

weiterführende Studien ist es sinnvoll, anhand nur eines Frakturtypen der AO-

Klassifikation [40] die Effektivität der PEMF-Therapie zu beurteilen. Nach Rueger et

al [1998] konnte für die AO-Klassifikation eine signifikante

Untersucherübereinstimmung erzielt werden, wenn auf die drei Frakturtypen A, B, C

zurückgegriffen wurde [45]. Nach Oestern et al [1999] liegt die Schwierigkeit aller

gebräuchlichen Klassifikationen der distalen Radiusfraktur teilweise in der

unterschiedlichen Betrachtung und Einstufung der Frakturen, zum anderen auch in der

Reproduzierbarkeit einer einmal getroffenen Klassifikation [41]. Andersen [1996]

untersuchte die Übereinstimmung zwischen 4 erfahrenen Handchirurgen und

Radiologen bei der Anwendung der Frykman-Klassifikation und kam zu einem

unbefriedigenden Ergebnis [2]. Nach Trumble et al [1998] konnte in Studien gezeigt

werden, dass bei einer Systematisierung, die mehr als 3 Gruppen aufwies, die

Übereinstimmung mehrerer Untersucher bei der Einteilung die Signifikanzgrenze nicht

erreichte (p<0,05) [51].

Radiologische Kriterien

Im vorangegangenen Abschnitt wurde auf die Frakturtypenverteilung und das Ausmaß

der Fraktur eingegangen. Weiterhin wurden bei den Kontrollröntgenaufnahmen des

distalen Unterarms an den Untersuchungszeitpunkten T1 bis T5 (Aufnahmetag vor und

nach Reposition, nach einer Woche, nach 4 Wochen und nach 6 Wochen bei

Castabnahme) die Frakturdislokation, die radiale Deviation in Grad, die

Frakturabkippung in Grad, der radioulnare Index, die radiale Höhe sowie die endostale

Heilung von drei unabhängigen Ärzten bestimmt. Zu allen Zeitpunkten waren die

Ergebnisse einer Studiengruppe untereinander vergleichbar und befanden sich im

Normbereich. Da aber wie zuvor bereits erwähnt beide Studiengruppen sehr inhomogen

waren, ist ein Vergleich beider Gruppen nicht sinnvoll. Die Beurteilung der

Frakturdurchbauung und das Erkennen der corticalen Brücken war besonders bei dem

Erhebungszeitpunkt T4 aufgrund des Castverbandes, der die Aufnahme überlagerte,

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4 Diskussion

55

sehr schwierig. Hier zeigten sich große Ergebnisunterschiede zwischen den

Untersuchern.

Kristiansen [1997] untersuchte in einer randomisierten, doppelblinden

Multicenterstudie 60 Patienten mit einer geschlossenen Radiusfraktur, die konservativ

therapiert werden konnte. Männer und nichtschwangere Frauen, die älter als 20 Jahre

waren, wurden innerhalb von 7 Tagen nach Trauma in die Studie aufgenommen und

zwei Studiengruppen zugeteilt. Die Anwendung des in dieser Studie benutzen

Ultrasschallgerätes betrug 20 Minuten pro Tag über 10 Wochen. Nach Reposition und

Castanlage erfolgte nach 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 10, 12 und 16 Wochen eine klinische sowie

eine radiologische Untersuchung. Die Frakturheilung war in der Verum - Gruppe

signifikant kürzer als in der Placebo - Gruppe (61 ±3 Tage gegen 98 ±5 Tage, p<

0,0001). Auch bei dem Vergleich der radiologische Kriterien zeigte sich ein

signifikanter Vorteil der Verum - Gruppe. Auch in dieser Studie beurteilten zwei

unabhängige Ärzte die durch den Cast angefertigten Röntgenaufnahmen. Von der

Studie ausgeschlossen wurden Patienten mit Ulnarbeteiligung, Flexionsfrakturen,

Steroidtherapie, früherer Thrombose sowie Patienten, die aufgrund von

Alkoholproblemen oder anderen Erkrankungen die Studienbedingungen nicht erfüllen

konnten. Wir benutzten in Anlehnung an Kristiansen die gleichen Ein- und

Ausschlusskriterien, die gleichen radiologischen Kriterien sowie einen vergleichbaren

Studienaufbau. Trotz ähnlicher Studienbedingungen können wir aufgrund der

ungleichen Studiengruppen und der nicht genauen Beurteilung der Röntgenbilder im

Bezug auf die Frakturdurchbauung dieses Studienergebnis nicht bestätigen [35].

Ergebnisse der klinischen Untersuchung, Schmerzverlauf

Die Betrachtung der klinischen Untersuchung zeigten im Bezug auf die Schwellung

und die Beweglichkeit der betroffenen Extremität deutlich bessere Ergebnisse in der

PEMF – Gruppe. Vergleicht man den Schmerzverlauf während der gesamten

Studiendauer, so liegt die durchschnittliche Schmerzintensität in der PEMF – Gruppe

0,8 bis 2,7 Punkte unter der der Placebo – Gruppe. In beiden Gruppen finden sich

Peaks bei Castwechsel, Castabnahme und zu den Untersuchungszeitpunkten nach 8

(T6) und 10 (T7) Wochen. Dieser positive Effekt der PEMF – Anwendung im Bezug

auf Schmerzbesserung wird in der Literatur oft beschrieben. Konrad [1996] kommt bei

der Behandlung von aseptischen Lockerungen von Endoprothesen in einer Studie mit

24 Patienten zu dem Ergebnis, dass die PEMF - Anwendung eine signifikante

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4 Diskussion

56

Besserung bezüglich Schmerz und Beweglichkeit bringt [33]. Bei Patienten mit

Extremitätenverlängerung zeigt Eyers [1996], dass in der PEMF - Behandlungsgruppe

eine signifikant geringere Osteopenie (p<0,0001) auftritt [23].

Wahlström [1984] untersuchte den Heilungverlauf extraarticulärer Radiusfrakturen Typ

Colles in einer randomisierten Kontrollstudie mit 30 Frauen im Alter von 50 – 70

Jahren. Die Frakturen in beiden Untersuchungsgruppen wurden für 4 Wochen

immobilisiert. Um die Frakturstellung zu beurteilen, wurden sowohl vor und nach

Reposition und nach 1, 2 und nach 4 Wochen Kontrollröntgenaufnahmen gemacht.

Nach 1, 2, 4 und 8 Wochen wurde mittels einer Szintigraphie die Aktivität im Bereich

der Fraktur bestimmt, nachdem 4 Stunden zuvor Tc-MDP (99m Technetium -

methylendiphosphonat) intravenös appliziert wurde. Die Aktivität war in der PEMF –

Gruppe im Vergleich zur Placebo – Gruppe nach einer (p=0,05) und nach zwei Wochen

(p=0,01) signifikant höher. Die Verschiebung und das anatomische Endergebnis waren

in beiden Untersuchungsgruppen identisch. Nach Wahlström beschreiben sowohl

Röntgenaufnahmen als auch die klinische Untersuchung den Heilungsverlauf qualitativ,

ermöglichen aber keine quantitative Beurteilung. Wahlström kommt zu dem Ergebnis,

dass die PEMF - Anwendung den Heilungsverlauf in den ersten zwei Wochen

verbessert. Neben Röntgenbildern nutzt er zur Beurteilung der Heilungsverläufe in

beiden Untersuchungsgruppen die Aktivitätsbestimmung mittels Szintigraphie und

wendet so eine objektive Methode an. Weiterhin sind in dieser Studie die Ein- und

Ausschlusskriterien sehr eng gefasst. Die gleiche Altersgruppe, das gleiche Geschlecht

und der genau definierte Frakturtyp mit einer dorsalen Fehlstellung von weniger als 10°

ermöglichen einen Vergleich beider Studiengruppen [52].

PEMF – Anwendung

Das PEMF – Gerät sollte mindesten 6 Stunden pro Tag angewandt werden. Über die in

den Geräten eingebauten Zeitzähler konnte für die Patienten nicht sichtbar die

Anwendungsdauer überprüft werden. In der PEMF – Gruppe betrug die

durchschnittliche Anwendungsdauer 5,3 Stunden. In der Placebo – Gruppe waren es

5,2 Stunden. In beiden Untersuchungsgruppen empfand je 1 Patient das Gewicht des

Gerätes und den dadurch entstehenden Druck auf den verletzen Arm als unangenehm.

Es werden in der Literatur keine dauerhaften Nebenwirkungen der PEMF –

Anwendung beschrieben. Knahr und Wanura [1981] berichten über 4 Patienten, bei

denen lokal Schmerzen auftraten, die aber nach Beendigung der Anwendung sofort

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4 Diskussion

57

abklangen [32]. Die Anwendungsdauer ist bei allen Anwendungsbereichen sehr

unterschiedlich. Auch dies erschwert den Vergleich verschiedener Studien.

Zum Thema Frakturheilung bzw. verzögerter Knochenheilung geben folgende Studien

Hinweise auf einen positiven Effekt der PEMF – Anwendung:

Heckman et al [1994] untersuchten 67 Patienten mit geschlossenen oder nach Gustilo

und Anderson [1976] definiertem offenen Grad I Tibiafrakturen bei Männern und

nichtschwangeren Frauen bis zum Alter von 75 Jahren. In dieser prospektiven,

randomisierten, doppelblinden Studie zeigte sich ein signifikanter Unterschied

zwischen beiden Studiengruppen. Die klinische Frakturheilung dauert in der PEMF –

Gruppe 86 ± 5,8 Tage, in der Kontrollgruppe 114 ± 10,4 Tage (p=0,01) Auch bei der

Gesamtheilung (klinisch und radiologisch) liegt die PEMF – Gruppe mit 96 ± 4,9

Tagen im Vergleich zur Placebo – Gruppe mit 154 ± 13,7 Tagen (p=0,0001) vorn . Die

Anwendung des Gerätes bereitete den Patienten keine Schwierigkeit. Die Compliance

wurde als gut beschrieben. Nähere Angaben zur Auswertung der Compliance fehlen

[28].

Sharrard et al [1990] behandelten in einer doppelblinden Multicenterstudie 45 Patienten

mit verzögert heilender Tibiafraktur. Die Dauer der Anwendung betrug hier 12

Wochen. Die verdeckte Auswertung der Röntgenbilder erfolgte durch einen

Radiologen und einen Unfallchirurgen. Beide Patientengruppen waren vergleichbar.

Die Ergebnisse der PEMF – Gruppe waren signifikant besser als die der

Kontrollgruppe (p<0,002) [49].

Auch bei Mammi et al [1993] zeigte sich in einer Studie mit 37 Patienten im Rahmen

einer Tibiakopfumstellungsosteotomie ein signifikanter Unterschied zwischen PEMF –

Gruppe und Placebo – Gruppe (p<0,04) [36].

Hinsenkamp et al [1984] konnte bei gleichzeitiger Frakturstabilisierung mittels Fixateur

in einer Studie mit 24 Patienten nur bei Anwendung einer Einfachspule einen positiven

Effekt nachweisen [29].

Capanna et al [1994] evaluierten den Nutzen der PEMF – Anwendung bei 47 Patienten,

denen nach einer Tumorresektion ein Knochentransplantat eingesetzt wurde. In dieser

randomisierten, doppelblinden Studie zeigte sich sowohl in der Verum – Gruppe als

auch in der Placebo – Gruppe zunächst eine einheitliche Heilungsrate von 67 %. Wenn

keine Chemotherapie durchgeführt wurde, zeigte sich allerdings ein signifikanter

Unterschied. In der Verum – Gruppe dauerte die Verheilung des Implantats 6,7

Monate, während dies in der Placebo – Gruppe 9,4 Monate dauerte [19].

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4 Diskussion

58

Mooney [1990] führte eine randomisierte, doppelblinde Studie an 195 Patienten mit

ventraler Spondylodese durch. In der PEMF – Gruppe betrug die Erfolgsquote 92 %,

während in der Kontrollgruppe nur eine 65 %ige Erfolgsquote verzeichnet wurde [38].

Beide Studien sind ein Beispiel für die Effektivität der PEMF – Therapie nach

Knochentransplantationen.

Mittlerweile gibt es eine große Anzahl von Studien zum Thema der PEMF –

Anwendung. Die Mehrzahl der Arbeiten beschäftigt sich mit der PEMF – Therapie bei

Pseudarthrose, da hier erstmals elektromagnetische Felder beim Menschen eingesetzt

wurden. Schmidt-Rohlfing et al [2000] zeigen in ihrer Übersichtsarbeit, dass nur ein

geringer Teil der durchgeführten Studien prospektiv mit Kontrollgruppen sind. Die

Ergebnisse der unterschiedlichen orthopädischen Krankheitsbilder seien nicht eindeutig

und zum Teil widersprüchlich [48].

Methodik

Vergleicht man nun genauer die Methodik der beiden Schlüsselstudien von Kristiansen

[1997] und Wahlström [1984] miteinander und mit unserer Studie, um eine Erklärung

für das positive und signifikante Ergebnis in beiden Studien zu finden, so sind bei

Wahlström [1984] die Ein- und Ausschlusskriterien deutlich enger gefasst. Außerdem

bestimmt er die Aktivität im Frakturbereich mittels einer Szinitgraphie. Allein durch

diese ergänzende Untersuchung kann er sein Ergebnis, die PEMF-Anwendung sei für

den Heilungsprozess in den ersten zwei Wochen sinnvoll, begründen 52.

Kristiansens [1997] Studienaufbau gleicht unserem sehr. Trotzdem zeigt sich hier ein

signifikanter Vorteil im Bezug auf die Frakturheilung bei der Verum – Gruppe.

Kristiansen [1997] arbeitet mit Ultraschallwellen. Die Ultraschalltherapie ist eine

physikalische Therapie, bei der hochfrequent mikromechanische Impulse auf den

Frakturspalt abgegeben werden. So finden auf zellulärer Ebene biochemische Prozesse

statt, die die Frakturheilung stimulieren. Kristiansen [1997] verwendet in seiner Studie

eine Frequenz von 1,5 MHz, gepulst mit 1 KHz, eine Intensität von 30 mW/cm2 und

eine Einzelpulslänge von 200 µs 35. Die so häufig in der Literatur im Zusammenhang

mit der PEMF - Anwendung zitierte Kristiansen Studie [1997] ist also auf Grund eines

anderen angewandten technischen Verfahrens, elektroakustische Wellen (Ultraschall)

bzw. elektromagnetische Wellen (PEMF), weder mit Wahlströms [1984] noch mit

unserer Studie vergleichbar.

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4 Diskussion

59

Abschließend ist zu sagen, dass sich die angestrebte Fallzahlberechnung für eine

weitere geplante Studie wegen der Vielzahl der Einflüsse auf die Frakturheilung, der

verschiedenen Frakturtypen und der unterschiedlichen Therapie in einer Gruppe nicht

durchführen lässt. Das Patientenkollektiv innerhalb einer Studiengruppe ist zu

inhomogen.

Um weitere Hinweise für den Nutzen der PEMF – Anwendung bei frischen

Radiusfrakturen zu bekommen, ist unerlässlich, eine randomisierte Folgestudie unter

Doppelblindbedingungen mit engen Ein- und Ausschlusskriterien durchzuführen. Beide

Untersuchungsgruppen müssen in Bezug auf Alter, Geschlecht und Frakturtyp

vergleichbar sein. Weiterhin muss eine einheitliche Therapieform festgelegt werden

(konservativ oder zusätzliche K-Draht-Osteosynthese). Um eine objektive

Aktivitätsbestimmung der Fraktur zu erhalten, ist es sinnvoll, ergänzend zu

Röntgenkontrollen auch Szintigraphien anzufertigen.

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5 Zusammenfassung

60

5 Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Effektivität der PEMF-Therapie bei

frischen distalen Radiusfrakturen. Die distale Radiusfraktur ist eine häufige Verletzung.

Sie macht ca. 1/6 aller Frakturen aus, die in einer unfallchirurgischen Notaufnahme

behandelt werden. In der Literatur gibt es zahlreiche Hinweise, dass durch den Einsatz

von elektromagnetischer Stimulation die Frakturheilung aktiviert und beschleunigt

werden kann. Für distale Radiusfrakturen fehlen bis heute Nachweise. Diese Pilotstudie

sollte klären, ob Unterschiede hinsichtlich der Geschwindigkeit der radiologischen

Frakturdurchbauung bei konservativ oder nach geschlossener Reposition mit

perkutaner Kirschnerdrahtosteosynthese behandelten frischen Radiusfrakturen mit und

ohne zusätzliche PEMF-Therapie messbar sind.

Im Zeitraum von Februar 2000 bis Januar 2001 wurden 15 Patienten in die Studie

aufgenommen. Die Patienten mit frischer distaler Radiusfraktur wurden in einer

balancierten Randomisierung einer Verum- oder Placebo-Gruppe zugeordnet. Die

Verumgruppe wurde nach Ruhigstellung im Gipsverband mit einem PEMF-Gerät

versorgt, welches funktionstüchtig war. Patienten der Placebogruppe wurden nach

Ruhigstellung mit einem PEMF-Gerät versorgt, das nicht funktionstüchtig war. Nur der

Hersteller war über die Funktionstüchtigkeit des PEMF-Gerätes informiert. Die

Anwendungsdauer des Gerätes sollte mindestens 6 Stunden pro Tag betragen. Um die

Compliance der Patienten zu überprüfen, befanden sich, für den Patienten nicht

sichtbar, Stundenzähler in den Geräten, die nach Abschluss der Therapie ausgewertet

wurden. Von diesen 15 Patienten wurden 3 Patienten auf Grund der Drop - Out -

Kriterien von der weiteren Studienteilnahme ausgeschlossen.

Die Studienteilnehmer erhielten ein Schmerztagebuch, in das sie mit Hilfe einer

visuellen Skala die Stärke ihrer Beschwerden und der Beeinträchtigung, die

Einnahmemenge der verordneten Medikamente, die tägliche Benutzungsdauer des

PEMF-Gerätes sowie damit eventuell verbundene Missempfindungen eintrugen.

Die folgenden Ergebnisse beziehen sich auf 12 Patienten, die von T1 (Unfalltag) bis T7

(10. Woche) in der Klinik für Unfallchirurgie behandelt und nachuntersucht wurden.

Zu jedem Untersuchungszeitpunkt erfolgten eine standardisierte organbezogene

körperliche Untersuchung sowie eine Röntgenkontrolle vor und nach Reposition, nach

einer Woche, nach 4 und 6 Wochen. Betrachtet man die Schwellung und die

Beweglichkeit der betroffenen Extremität, so haben die Patienten der PEMF – Gruppe

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5 Zusammenfassung

61

eine deutlich geringere Schwellung bzw. eine bessere Beweglichkeit als die Patienten

der Placebo – Gruppe. Bei der Palpation (Druckschmerz, Verhärtung) sind diese

Unterschiede nicht nachweisbar. Im Bezug auf den Schmerzverlauf fällt auf, dass die

durchschnittliche Schmerzintensität in der PEMF – Gruppe 0,8 bis 2,7 Punkte unter der

der Placebo – Gruppe liegt. Zieht man die Frakturverteilung hinzu, ist auffallend, dass

die Schwere der Frakturen in beiden Studiengruppen ungleich verteilt ist. Ein weiterer

Punkt, der den Vergleich beider Studiengruppen erschwert, ist, dass in der PEMF –

Gruppe 43 % der Patienten mit einer K-Draht-Osteosynthese versorgt wurden, während

es in der Placebo - Gruppe 60 % der Gruppenteilnehmer waren. Im Bezug auf die

radiologischen Unterschiede in beiden Studiengruppen zeigt sich, dass die Ergebnisse

einer Studiengruppe zu allen Zeitpunkten untereinander vergleichbar waren und sich im

Normbereich befanden. Beide Studiengruppen waren aber so inhomogen, dass ein

Vergleich beider Gruppen nicht möglich ist. Der Grad der Frakturdurchbauung durch

Beurteilung der corticalen Brücken war besonders zum Erhebungszeitpunkt T4

aufgrund des Castverbandes, der die Aufnahme überlagerte, sehr schwierig. Hier

zeigten sich große Ergebnisunterschiede zwischen den Untersuchern.

Die ungleiche Verteilung der Frakturtypen, die ergänzende Versorgung einiger

Patienten mit einer K-Draht-Osteosynthese und die ungenaue Beurteilung des

Frakturdurchbauungsgrades anhand von Röntgenbildern beeinflussen die Ergebnisse

und ihren Aussagewert erheblich und lassen keine sinnvolle Aussage über die

Effektivität der PEMF-Anwendung zu.

Für eine Folgestudie ist es wichtig, dass die Frakturen der Patienten vergleichbar sind

und nur Patienten mit konservativ zu behandelnden Frakturen aufgenommen werden.

Es ist wichtig, eine Methode zu wählen, mit der die Frakturdurchbauung objektiv und

genau bestimmt werden kann.

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6 Summary

62

6 Summary

The aim of this study is to assess the effectiveness of PEMF therapy in recent fractures

of the distal radius. Fracture of the distal radius is a frequent injury. It accounts for

approximately 1/6 of all fractures treated in an accident and emergency unit. There is

much evidence in literature that use of electromagnetic stimulation may activate and

speed up fracture healing. To date, there is no evidence in the case of distal radius

fractures.

This pilot study was performed to clarify whether there are measurable differences in

speed of healing in recent radius fractures after conservative treatment or after external

fixation with Kirschner-wires with and without additional PEMF therapy.

Between February 2000 and January 2001 15 patients were included in the study.

Patients with a fracture of the distal radius were divided into a PEMF group and a

placebo group by balanced randomisation.

After immobilisation of the fracture in a plaster cast, patients in the PEMF group were

treated with a functioning PEMF device while patients in the placebo group were given

an unfunctional PEMF device. Only the manufacturer was informed about the

functional efficiency of each PEMF device. The device was to be put into use for at

least 6 hours every day. To control the patients´ compliance, the devices had been fitted

with hour meters not visible to the patient. These were analysed after treatment ended.

Out of 15 patients 3 were excluded from further participation in the study because of

drop-out criteria.

Patients received a diary in which, with the help of a visual chart, they recorded the

extent of discomfort and impairment, the amount of prescribed medication actually

taken, daily hours that the PEMF device was put into use and paraesthesias possibly

resulting from this.

The following results relate to 12 patients treated and followed-up in a traumatology

unit from T1 (day of accident) to T7 (week 10). At each checkup a standardised, organ

related physical examination as well as an x-ray control before and after reposition and

after weeks 1, 4 and 6 were performed. Patients in the PEMF group showed

considerably less swelling and better motility of the affected limb than patients in the

placebo group. On palpation of the limb, no differences were noted in terms of

discomfort and induration. Concerning discomfort experienced, the average intensity of

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6 Summary

63

pain is 0.8 to 2.7 points lower in the PEMF group compared to the placebo group.

Furthermore, analysis of fracture types shows that the severity of fractures differs

between the 2 study groups.

Another point complicating comparism between the 2 groups is that 43% of patients in

the PEMF group were treated with external fixation with Kirschner-wires, while this

applied to 60% of patients in the placebo group.

Concerning radiological differences in both study groups, results within each group

were comparable at all times and within the normal range.

However, both study groups were inhomogenous to the extent that comparism between

the 2 groups is not possible.

The extent of fracture healing by assessment of the cortical bridges was particularly

difficult to estimate at checkup date T4 because of the plaster cast covering the x-ray.

Here, large differences were noticeable between the various examiners.

Uneven distribution of fracture types, additional treatment in some patients in form of

external fixation with Kirschner-wires and imprecise assessment of the extent of

fracture healing in x-rays have a large impact on results and the conclusions that can be

drawn from them. Therefore, it is not possible to make a realistic statement about the

effectiveness of the use of PEMF.

For a consecutive study it is important that patients` fractures are comparable to each

other and that only patients with fractures treatable with conservative methods are

included. Furthermore, it is necessary to elect a method which enables fracture healing

to be assessed objectively and accurately.

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7 Anhang

64

7 Anhang

Abb. 1: Ablaufdiagramm

Untersuchung T1 T2 T3 T4 T5 T6 T7

Anamnese x x

Klinische Untersuchung x x x x x x x

Radiologische Untersuchung x x x x

Gipsanlage x x

Röntgenkontrolle nach Gipsanlage x x

Informationsbogen x

Einwilligung/Aufklärung x

Schmerztagebuch ausgehändigt x

Schmerztagebuch evaluiert x x x x x x

Hausarztbrief x x x

KG-Rezept x (x) (x)

Gipswechsel/Gipsabnahme x x

PEMF-Gerät ausgegeben x

PEMF-Gerät zurück x

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7 Anhang

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Abb. 2: Anamnesebogen (A1), Klinische Untersuchung (U1), Röntgendiagnostik(R1,2)

Befundbogen Klinik für Unfallchirurgie

Leiter: Prof. Dr. L. Gotzen

Unfalltag:

Unfallzeit:

Unfallort:

Behandlungsbeginn (Tag / Uhrzeit):

Aufnahmearzt:

Anamnese:

Diagnose:

Therapie:

Weiterbehandlung:

Befund:

Röntgen:

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7 Anhang

66

Abb. 4: Patienteninformation zur Behandlung

Liebe Patientin, lieber Patient !

Sie haben durch Ihren Unfall einen handgelenksnahen Bruch der Speiche (Radius)

erlitten. Hiermit erhalten Sie eine kurze Übersicht über Ihre geplante Behandlung.

Sollten Sie weitere Fragen zum Ablauf Ihrer Behandlung haben, stehen wir Ihnen

jederzeit gerne zur Verfügung.

Der Gips / Der Kunststoffverband:

Der Gipsverband verbleibt für eine Woche und wird dann gegen einen

Kunststoffverband ausgewechselt; dieser verbleibt dann noch fünf Wochen, bevor er

entfernt wird. Wichtig ist, dass Sie in den ersten Tagen nach dem Unfall den Arm

hoch lagern, damit die Schwellung sich zurückbilden kann. Des Weiteren ist es

wichtig, dass Sie

Ihre Medikamente: Diclofenac oder Tramal einnehmen.

Nehmen Sie dreimal täglich eine Tablette bzw. 20 Tropfen nach den Mahlzeiten für

insgesamt 7 Tage ein. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel.

Sollten die Schmerzen länger als eine Woche anhalten, so fragen Sie bei den

Nachuntersuchungsterminen nach einem neuen Rezept.

Das PEMF-Gerät

Das PEMF-Gerät dient zur Beschleunigung der Bruchheilung sowie Verminderung

der Schmerzen und Schwellung. Das Gerät arbeitet mit einem schwachen

elektromagnetischen Feld. Schädliche Auswirkungen bei dieser Therapie sind nicht

bekannt.

Die Behandlungsdauer sollte mindestens 6 Stunden täglich betragen, wobei die

Behandlungszeiten von Ihnen selbst über den Tag verteilt werden können. Die

einzelnen Anwendungen sollten mindestens 1 Stunde dauern. Sie legen hierzu einfach

die Spulen um den Gipsverband und fixieren diese mit dem dafür vorgesehenen

Klettverschlusssystem. Wichtig ist, dass das Verbindungskabel in die dafür

vorgesehene Buchse am Gerät eingesteckt ist. Während der Anwendung soll die

Kontrolllampe am Gerät aufleuchten. Die Behandlung dauert 6 Wochen.

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7 Anhang

67

Fortsetzung Abb. 4, Patienteninformationen zur Behandlung:

Abb. 5: Ausschlusskriterien

Für Ihre Genesung ist es wichtig, dass Sie sich genau an die Vorgaben halten. Um den

Erfolg der PEMF-Therapie bei Ihnen beurteilen zu können, ist es notwendig, dass Sie

Dauer und Häufigkeit der Anwendungen täglich kurz notieren. Benutzen Sie bitte

hierzu das Schmerztagebuch, welches Sie zu den Nachuntersuchungsterminen in die

Klinik bringen müssen. Wenn Sie Fragen zu dem Medikament oder zu der

Anwendung des PEMF-Gerätes haben, fragen Sie bei den

Nachuntersuchungsterminen den behandelnden Arzt.

Wir wünschen Ihnen gute Besserung!

Ihr nächster Behandlungstermin: Am______________ um ___________Uhr

1. Unfallgeschehen liegt länger als 24 Stunden zurück? Ja Nein

2. Erkrankungen oder Zustände, die eine Kontraindikation für eine

der geplanten Therapieformen darstellen? (Patient spricht kein

Deutsch, Patient ist geistig nicht fähig, an der Studie

teilzunehmen) Ja Nein

3. Schwangerschaft? Ja Nein

4. Patient hat radiologisch noch offene Epiphysenfugen am distalen

Unterarm? Ja Nein

5. Patient lehnt die Teilnahme an der Studie ab? Ja Nein

6. Arzt verweigert die Studienteilnahme des Patienten? Ja Nein

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7 Anhang

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Abb. 6: Anamnesebogen (A2) für distale Radiusfrakturen zum Erhebungszeitpunkt T2

Basisdaten des Patienten

1. Lfd.Nr.: ________ 2. Untersucher:_______________________________

3. Datum: ___.___.___ 4. Uhrzeit: ___:___ h 5. PID-Nr.: (Aufkleber)

6. Unfalltag: ___.___.___ 7. Unfallzeit: ___:___ h

8. Tel.-Nr. des Patienten: _______/_____________

9. erlernter Beruf:____________________________________________________

10. z.Z. ausgeübter Beruf: ______________________________________________

11. Geschlecht: männlich / weiblich

12. Alter: ____ Jahre 13. Körpergröße:____ cm 14. Gewicht: ____ kg

Bisherige Erkrankungen/Risikofaktoren des/der Patienten/in

15. Rauchen? Ja / Nein

16. Wenn ja, seit wann? Seit ___/___ Monat/Jahr

Wenn ja, wie viel pro Tag? _________________________

17. Diabetes mellitus? Ja / Nein

Wenn ja, seit wann? Seit ___/___ Monat/Jahr

Therapie mit Medikamenten? Ja / Nein

Therapie mit Insulin? Ja / Nein

18. Frühere Verletzungen der oberen Extremität? Ja / Nein

Wenn ja, wann? ___/___ Monat/Jahr

Welcher Art?______________________________________________________

19. Frühere Operationen an der oberen Extremität Ja / Nein

Wenn ja, wann? ___/___ Monat/Jahr

Welcher Art?______________________________________________________

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7 Anhang

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Fortsetzung Abb. 6:

Abb. 8: Drop - Out – Kriterien (DO 1-5)

Abb. 8 a: Erläuterungsbogen zum Erhebungsbogen Drop-Out-Kriterien

Unfallanamnese

20. Arbeitsunfall Ja / Nein

häuslicher Unfall Ja / Nein

Sportunfall Ja / Nein

Verkehrsunfall Ja / Nein

21. Unfallmechanismus Sturz auf Hand Ja / Nein

Andere Ja / Nein

Beschreibung des Unfallmechanismus: _________________________________

Patient hat sich verletzt, ist erkrankt oder im Therapieverlauf

schwanger geworden Ja / Nein

Verweigerung der Teilnahme und Nichterscheinen zu vereinbarten

Untersuchungsterminen nach erfolgter Randomisierung Ja / Nein

Es ist nach klinisch-radiologischer Kontrolle zu einer Dislokation der

Fraktur gekommen Ja / Nein

Sind im Therapieverlauf Erkrankungen, Verletzungen aufgetreten oder ist die

Patientin schwanger geworden und somit eine weitere Studienteilnahme unmöglich,

so wird „Ja“ angekreuzt.

Ist der Patient nach Randomisierung nicht bereit, weiter an der Studie teilzunehmen

und erscheint er nicht zu den Nachuntersuchungsterminen, so wird „Ja“ angekreuzt.

Ist es nach klinisch-radiologischem Befund zu einer Dislokation der Fraktur

gekommen, so wird „Ja“ angekreuzt.

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7 Anhang

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Abb. 9: Erhebungsbogen für die klinische Untersuchung nach unfallbedingterRadiusfraktur zu den Erhebungszeitpunkten T3, T5, T6, T7

1. Lfd.Nr.: _____ 2. Untersucher:______________________

Inspektion:

Art des pathologischen Befundes:

3. Schwellung distaler Unterarm Ja / Nein

Schwellung Handgelenk Ja / Nein

Schwellung Hand Ja / Nein

4. Bajonettfehlstellung Ja / Nein

5. Fourchettestellung Ja / Nein

6. Hämatom Ja / Nein

Palpation:

Lokalisation:

7. Distaler Unterarm beugeseitig Ja / Nein

8. Distaler Unterarm streckseitig Ja / Nein

9. Handgelenk beugeseitig Ja / Nein

10. Handgelenk streckseitig Ja / Nein

11. Hand beugeseitig Ja / Nein

12. Hand streckseitig Ja / Nein

Beweglichkeit:

13. Schonhaltung Ja / Nein

14. Aktive Beweglichkeit eingeschränkt Ja / Nein

Neurologische Untersuchung:

15. Art der Sensibilitätsstörungen

N. ulnaris N. radialis N. medianus

keine Seitendifferenz

dumpf

ziehend

kribbeln

Taubheitsgefühl

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7 Anhang

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Fortsetzung Abb. 9:

Abb. 10: Krankengymnastische Nachbehandlung von distalen Radiusfrakturen

Musterrezept:

- 6 x Manuelle Therapie Hand und Radioulnargelenk

- Weichteilbehandlung Unterarm - Hand, Kräftigung

- Wärmeanwendung

Vorgehen:

Manuelle Therapie:

- Proximales/distales Radioulnargelenk für eingeschränkte Pronation oderSupination

- Handgelenk für eingeschränkte Dorsalextension, Volarflexion, radiale oder ulnareDuction

- ggf. Fingergelenke

Weichteilbehandlung:

- Funktionsmassage

- Quermassage

- Dekontraktion

- Kräftigung

Wärmeanwendung:

- Wärmeapplikation

- Heiße Rolle

16. Motorische Lähmungen

Nervus ulnaris Ja / Nein

Nervus radialis Ja / Nein

Nervus medianus Ja / Nein

Durchblutung:

17. Arteria radialis palpabel Ja / Nein

18. Kapillardurchblutung normal Ja / Nein

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Akademische Lehrer

Meine akademischen Lehrer waren

in Marburg:

die Damen Baum und Feuser,

die Herren Arnold, Aumüller, Barth, Basler, Christiansen, Czubayko, Doss, Geus,

Gotzen, Griss, Habermehl, Happle, Hellinger, Hesse, Hofmann, Kern, Klenk,

Kretschmer, Krieg, Lammel, Lang, Lennartz, Moll, Mueller, Niessing, Oertel,

Reichardt, Schachtschabel, Schäfer, Schnabel, Schulz, Vohland, Weihe, Werner,

Westermann;

in Fulda:

die Herren Bonzel, Rumpf, Stegmann, Töllner, Wörsdörfer.

Page 80: Evaluation der Effektivität der PEMF Therapie bei frischen ... · eine radioulnare Separation mit Fraktur der distalen Elle, eine metaphysäre Trümmerzone oder ein knöcherne Abscherung

Danksagung

Danksagung

Herrn Professor Dr. med. L. Gotzen danke ich für die Überlassung des Themas dieser

Arbeit.

Herrn Dr. med. C. Bahrs und Herrn Dr. med. T. von Garrel danke ich für die

freundliche Betreuung bei der Anfertigung der vorliegenden Arbeit.

Frau Kathy Heuser danke ich für die organisatorische Unterstützung.

Ein besonderer Dank geht an meine Eltern, die mir das Medizinstudium ermöglichten

und mir stets mit Rat und Tat zur Seite stehen, sowie an meinen Mann Stefan, der mit

seiner Umsicht und seiner Liebe diese Arbeit in jeder erdenklichen Weise unterstützt

hat.