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Charttechnische Analyse Seminararbeit im Schwerpunktfach Gesamtwirtschaft und Finanzmärkte Von Fabian Hadek und Jurek Kühnert

F1 referatcharttechnik

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Charttechnische  Analyse  

Seminararbeit im Schwerpunktfach Gesamtwirtschaft und

Finanzmärkte

Von

Fabian Hadek und Jurek Kühnert

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Inhaltsverzeichnis  

Abbildungsverzeichnis ................................................................................................. 3  

1. Einführung in das Thema ........................................................................................ 4  

1.1. Definition der Charttechnischen Analyse ...................................................................... 4  

1.2. Abgrenzung von der Fundamentalanalyse ................................................................... 5  

2. Chartarten ................................................................................................................ 5  

2.1. Liniencharts ................................................................................................................... 5  

2.2. Balkencharts .................................................................................................................. 6  

2.3. Candelstick Charts ........................................................................................................ 7  

3. Trendanalyse .................................................................................................................... 8  

3.1. Trendfolgeformationen .................................................................................................. 8  

3.2. Trendumkehrformationen ............................................................................................ 11  

3.3. Widerstand und Unterstützung .................................................................................... 12  

4.   Candlestick Analyse ............................................................................................ 13  

4.1. Dojis & Drehtops ......................................................................................................... 14  

4.2. Hammer & hängender Mann ....................................................................................... 15  

4.3. Fenster ........................................................................................................................ 16  

4.4. Sterne .......................................................................................................................... 16  

4.5. Verschlingende Linien ................................................................................................. 17  

5. Indikatoren in Trendfolgesystemen ....................................................................... 18  

6. Kritik ....................................................................................................................... 20  

7. Quellenverzeichnis ................................................................................................ 21  

Literatur .............................................................................................................................. 21  

Abbildungen ....................................................................................................................... 21  

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Abbildungsverzeichnis  Abb. 1 Linienchart ............................................................................................................... 6  

Abb. 2   Balkenchart ........................................................................................................... 6  

Abb. 3   Candelstick Chart .................................................................................................. 7  

Abb. 4   Rechteck Formationen .......................................................................................... 9  

Abb. 5   Flaggen Formation .............................................................................................. 10  

Abb. 6   Wimpel Formation ............................................................................................... 10  

Abb. 7   Symmetrische Dreiecke ...................................................................................... 10  

Abb. 8   Kopf- Schulter- Formation ................................................................................... 11  

Abb. 9   Wiederstand und Unterstützung ......................................................................... 12  

Abb. 10   Candlesticks .................................................................................................... 14  

Abb. 11   Dojis und Drehtops .......................................................................................... 15  

Abb. 12   Hammer und Hanging Man ............................................................................. 16  

Abb. 13   Morning Star und Evening Star ....................................................................... 17  

Abb. 14   Verschlingende Linien ..................................................................................... 18  

 

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1.  Einführung  in  das  Thema  Diese Arbeit wird im Rahmen des Schwerpunktmoduls „Gesamtwirtschaft und

Finanzmärkte“ an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ingolstadt erstellt und

diskutiert als Thema die Charttechnische Analyse. Im Folgenden wird zunächst eine kurze

Gegenstandsbestimmung vorgenommen, um die Frage zu klären „Worum es sich bei der

Charttechnischen Analyse überhaupt handelt?“. Im Anschluss daran wird eine

Abgrenzung zu einer weiteren Analysemethode, der Fundamentalanalyse, vorgenommen

und die für die Chartanalyse relevanten Charts werden beschrieben. Im Weiteren werden

dann jeweils die bedeutendsten Analysemethoden dargestellt, um zum Schluss der Arbeit

die Charttechnische Analyse einer kritischen Begutachtung zu unterziehen. Das Ziel

dieser Seminararbeit ist es, dem Leser die Methodik der Charttechnischen Analyse näher

zu bringen und einen ersten Überblick zu verschaffen.

1.1.  Definition  der  Charttechnischen  Analyse  Die Charttechnische Analyse von Aktien ist eine Methode bei der versucht wird

Kursbewegungen und zukünftige Marktentwicklungen durch das Betrachten vergangener

Kursverläufe zu prognostizieren. Als Analyseinstrumente dienen die Kurse der

Vergangenheit und das Volumen des Handels. Beides wird dazu verwendet die Charts zu

erstellen.

Die technische Analyse basiert im Wesentlichen auf drei Prinzipien:

1. „Eine Markthandlung ändert alles“

Es wird davon ausgegangen, dass der tatsächliche Kurs alle Informationen, die dem

Markt bekannt sind und die den Markt betreffen, enthält. Folglich wird sich in der

technischen Analyse nur mit den Kursbewegungen an sich und nicht mit den dahinter

liegenden Gründen beschäftigt.

2. „Kurse bewegen sich in Trends“

Die technische Analyse wird verwendet, um Marktverhaltensmuster zu identifizieren.

Von diesen Marktverhaltensmustern können Trends oder Handelssignale abgeleitet

werden. Außerdem gibt es Muster die sich regelmäßig wiederholen.

3. „Die Geschichte wiederholt sich“

Devisenchartmuster werden seit über 100 Jahren erkannt und kategorisiert und die Art

und Weise, wie sich viele Muster wiederholen, führt zu dem Schluss, dass sich die

menschliche Psychologie im Lauf der Zeit nur wenig ändert.

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1.2.  Abgrenzung  von  der  Fundamentalanalyse  Für die Analyse von Aktien gibt es einen weiteren Ansatz, der verschiedener nicht sein

könnte. Dieser Ansatz wird als Fundamentalanalyse bezeichnet. Mit Hilfe der

Fundamentalanalyse versucht man, den „inneren Wert“ einer Aktie zu bestimmen. Der

„Innere Wert“ ist ein Wert, der der Aktie von einem bewertenden Subjekt beigelegt wird.

Zur Bestimmung dieses Wertes werden Kennzahlen, wie z. B. der Dividendenertragswert,

Bilanzwert und Liquidationswert herangezogen. Trotz der Fundamentalen Analyse

weichen die Kurse oft stark von den daraus resultierenden Empfehlungen ab.

2.  Chartarten  Das primäre Werkzeug eines Technischen Analysten stellt der Kurschart dar. Von diesen

Kurscharts gibt es verschiedene Formen, welche im Folgenden beschrieben werden.

Gemeinsam haben allerdings alle Charts, dass ihnen ein Koordinatensystem zugrunde

liegt, in dem auf der x-Achse die Zeitskala und auf der y-Achse die Kurswerte abgetragen

sind. Die Zeiteinteilungen der x-Achse können je nach der gewählten Betrachtungsweise

(kurz- oder langfristig) des Anlegers variieren. Es ist folglich also möglich Charts mit

beliebigen Zeitintervallen zu konstruieren. Hierbei ist beispielsweise eine Einteilung nach

Jahren, Monaten, Wochen, Tagen und sogar Intraday, also alle 60 oder 30 Minuten,

möglich.

2.1.  Liniencharts  Liniencharts stellen die einfachste Form der Kurscharts dar. Bei ihnen wird nur der

Schlusskurs des jeweiligen Handelstages abgebildet. Somit werden Kursschwankungen

durch Hoch- und Tiefkurse an einem Handelstag völlig vernachlässigt, was dazu führt,

dass es bei der Chartanalyse zu Ungenauigkeiten kommen kann. Es gibt aber auch

Charttechniker die bevorzugt nur die Schlusskurse betrachten wollen, da sie davon

ausgehen, dass Hochs und Tiefs das Gesamtbild verzerren. Manche Charts können auch

nur als Liniencharts dargestellt werden. Hierzu gehören zum Beispiel Intraday-Charts, die

jeden Handelsabschluss (Tick) als eigenen Wert darstellen.

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Abb. 1 Linienchart

2.2.  Balkencharts  Der Balkenchart ist die mit am meisten verbreitete Art der Kursdarstellung. Balkencharts

gibt es in Form von Monats-, Wochen- und Tages-Balkencharts. Das dementsprechende

Zeitintervall wird durch eine senkrechte Linie dargestellt, die sich vom Tiefstkurs bis zum

Höchstkurs erstreckt. Der Eröffnungskurs des Intervalls wird durch einen waagerechten

Strich an der linken Seite und der Schlusskurs durch einen waagerechten Strich an der

rechten Seite des Balkens symbolisiert.

Abb. 2 Balkenchart

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2.3.  Candelstick  Charts  Candelstick Charts sind die ältesten technischen Analyseansätze und wurden bereits im

16. Jahrhundert zur Analyse der Reispreisentwicklung in China eingesetzt. Ihren Namen

erhielten sie von der kerzenähnlichen Form der Darstellung eines Tageskurses. Dieser

ergänzt den Balkenchart, um die Dimension der Farbe. Fallende Kurse werden durch

einen schwarzen bzw. roten Kerzenkörper und steigende Kurse durch einen weißen oder

auch grünen Kerzenkörper angezeigt. Auf diese Weise ist durch den farblichen Aspekt

direkt eine Trendentwicklung erkennbar. Der Kerzenkörper an sich wird durch die Spanne

zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs abgebildet, was einen zweidimensionalen Körper

erzeugt. Die im Zeitintervall darüberhinaus gehenden Kursschwankungen werden durch

einen Strich am oberen Ende des Körpers angezeigt. Dieser Strich wird als oberer

Schatten oder Docht bezeichnet. Die, den Kerzenkörper unterschreitenden

Schwankungen werden ebenfalls durch einen Strich dargestellt, welcher unterer Schatten

oder Lunte heißt. Diese Charakteristika führen dazu, dass die Ähnlichkeit zu einer Kerze

entsteht. Insgesamt bieten Candelstick Charts mehr visuelle Information als Balkencharts.

Eine detaillierte Beschreibung von einzelnen Candelstick Formationen und die

dazugehörige Interpretation folgt im weiteren Verlauf dieser Arbeit. (Schwager 2003, S.

34)

Abb. 3 Candelstick Chart

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3.  Trendanalyse  Das Erkennen von Markttrends bietet die besten Möglichkeiten für Anleger Gewinne zu

erzielen. Deswegen besteht das grundlegende Ziel der Chartanalyse darin, Kurstrends zu

identifizieren und definieren. Ein Aufwärtstrend kann durch die Abfolge immer höherer

Hochs und höherer Tiefs festgelegt werden. Ein intakter Aufwärtstrend besteht daher nur

solange, bis der Punkt eines vorangegangenen Tiefs durchbrochen wird. Dies kann als

warnendes Signal interpretiert werden und darauf hinweisen, dass der Trend ein Ende

findet oder sich umkehrt. Ein Abwärtstrend wird durch eine Abfolge immer tieferer Tiefs

und tieferer Hochs angezeigt. Ein Abwärtstrend gilt als intakt, bis das Niveau eines

früheren relativen Hochs überschritten wird. (Schwager 2003, S. 46)

Trends werden zumeist durch sogenannte Trendlinien identifiziert. Ein Aufwärtstrend wird

durch das Verbinden der Kursminima mit einer Geraden herausgestellt. Bei

Abwärtstrends sollte es möglich sein auf die Kursmaxima eine Gerade zu legen. Werden

diese Trendlinien durchbrochen kann dies ein Signal dafür sein, dass es zu einer

Trendwende kommt. Dies ist allerdings nur der Fall, wenn der Durchbruch gleichzeitig mit

hohen Umsätzen einhergeht. Grundsätzlich genügen für die Festlegung einer Trendlinie

bereits zwei Punkte. Die Signifikanz einer solchen Linie steigt je mehr Bestätigungspunkte

die Trendlinie hat, je länger sie andauert und je tiefer sie ansetzt. (Braun 2007, S. 44)

Ist es möglich die Hoch- und Tiefpunkte eines Kursverlaufes zu verbinden, spricht man

von einem Trendkanal. Diese Trendkanäle können für Spekulationen genutzt werden,

indem der Anleger an den jeweiligen Tiefpunkten einsteigt und zu den Höchstkursen

verkauft. Diese Art des Anlegens gilt allerdings als höchst spekulativ, da man nie mit

Sicherheit sagen kann, ob sich eine solche Trendentwicklung in Zukunft fortsetzt.

3.1.  Trendfolgeformationen  Bei Kursbewegungen, die sich nach langfristigen Auf- oder Abwärtsbewegungen in

seitlicher Richtung weiterentwickeln spricht man von Trendfolgeformationen. Es wird

gewissermaßen eine „Verschnaufpause“ eingelegt. In dieser sehr kurzen Phase sind die

Umsätze verhältnismäßig gering, solange bis sich der Trend wieder fortsetzt. Insgesamt

bestätigen Trendfolgeformationen nur den Trend und geben keine Kauf- oder

Verkaufssignale. Im weiteren Verlauf werden nun die bekanntesten Formationen

Rechteck, Symmetrisches Dreieck, sowie Flaggen und Wimpel vorgestellt. (Braun 2007,

S. 46)

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3.1.1.  Rechteck-­‐Formation  

Die Rechteck-Formation ist auch unter den Namen Trading Range, Seitwärtsbewegung

und Konsolidierungsphase bekannt. Sie tritt zumeist in Phasen auf, in denen es bei der

Trendbewegung zu Pausen kommt. Hierbei bewegt sich der Kurs zwischen zwei

parallelen horizontalen Linien. Die obere ist dabei die Widerstandslinie, die untere die

Unterstützungslinie. Der Kurs bewegt sich zumeist in einer Zeitspanne von ein bis drei

Monaten innerhalb dieser Bandbreite, solange bis ein Schlusskurs außerhalb dieser

Formation erreicht wird Dies kann ein Anzeichen dafür sein, in welche Richtung sich der

Kurs in nächster Zeit bewegen wird. Je länger die Seitwärtsbewegung dauert, desto

geringer werden die getätigten Umsätze. Diese steigen erst dann wieder an, wenn es zu

einem Ausbruch aus dem Rechteck kommt. (Schwarzhaupt 2000, S. 16)

Abb. 4 Rechteck Formationen

3.1.2.  Flaggen  und  Wimpel  

Im Gegensatz zur Rechteck-Formation ist der Ausbildungszeitraum einer Flagge oder

eines Wimpels deutlich kürzer und umfasst nur eine bis maximal vier Wochen. Beide

Formationen sind trendbestätigend und stellen innerhalb einer Trendbewegung eine

Pause dar. Zu Beginn einer Flagge bzw. eines Wimpels erfolgt in wenigen Tagen bei

hohen Umsätzen ein starker Kursanstieg, der den Fahnenmast darstellt an dem sich die

Flagge oder der Wimpel anschließt. Sowohl die Ausbildung der Flagge, als auch die

Ausbildung des Wimpels erfolgt während einer Konsolidierungsphase. Hierbei bewegt

sich der Kurs bei der Flagge zwischen zwei parallelen Linien und beim Wimpel zwischen

zwei spitz zulaufenden Linien. Beide Formationen sind immer leicht gegen den

vorherrschenden Kurstrend geneigt. Kommt es zu einem Ausbruch des Kurses aus der

Konsolidierungsform, bei gleichzeitig steigenden Umsätzen, gilt die Formation als beendet

und der Kurs als bestätigt.

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Abb. 5 Flaggen Formation

Abb. 6 Wimpel Formation

3.1.3.  Symmetrisches  Dreieck  

Die Dreiecksformation ist eine der am häufigsten vorkommenden Formationen. Es kann

erst dann eingezeichnet werden, wenn dem Charttechniker vier Punkte zur Verfügung

stehen. Die ersten zwei sind ein deutliches Hoch und Tief, die nächsten sind ein späteres,

niedrigeres Hoch, sowie ein weiteres, höheres Tief. Innerhalb des Dreiecks sind die

Umsätze sehr niedrig. Ein Trendsignal kommt erst dann zustande, wenn der Kurs die

spitz zusammenlaufenden Trendlinien in ihrer Spitze nach oben oder nach unten verlässt.

Die durchbrochene Linie wird infolge dessen entweder zu einer Widerstands- oder

Unterstützungslinie. (Schwarzhaupt 2000, S. 20)

Abb. 7 Symmetrische Dreiecke

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3.2.  Trendumkehrformationen  Normalerweise kehren sich Trends nicht abrupt um, sondern benötigen Zeit zur

Trendwende. In dieser Zeit können sich Trendumkehrformationen herauskristallisieren,

welche die Verlagerung der Angebots- und Nachfragesituation widerspiegeln und den

Trendwechsel ankündigen. Innerhalb der Charttechnischen Analyse wird den

Trendumkehrformationen eine deutlich höhere Bedeutung, als den Trendfolgeformationen

beigemessen, da sie konkrete Kauf- oder Verkaufssignale liefern. Im Folgenden werden

zwei der wichtigsten Umkehrformationen genauer beleuchtet. (Braun 2007, S.50)

3.2.1.  Schulter-­‐Kopf-­‐Schulter-­‐Formation  

Eine sehr bekannte und häufig auftretende Formation ist die Schulter-Kopf-Schulter-

Formation, die auch S-K-S abgekürzt wird. Ihr charakteristisches Merkmal ist die

Ausprägung von drei deutlichen Kursspitzen, bei der die Erste und Dritte zu meist

geringer ausgebildet sind als die Mittlere. Der erste und dritte Ausschlag bildet hierbei die

Schulter und der starke Mittlere den Kopf. Die Tiefpunkte zwischen dem Kopf und den

Schultern werden zur Nackenlinie verbunden und stellt eine Widerstandslinie dar. Wird

diese Widerstandslinie nach der Vollendung durchbrochen, generiert sich ein

Verkaufssignal. Die S-K-S- Formation gibt es auch in umgekehrter Form und kündigt

dann, den Wechsel eines Abwärtstrends in einen Aufwärtstrend an. Der Kopf wird hierbei

durch das Tiefenextremum gebildet und die Schultern liegen etwas höher. Wird die

Nackenlinie, die dieses Mal durch die Hochpunkte zwischen den Schultern und dem Kopf

verläuft, durchbrochen wird ein Kaufsignal erzeugt. (Braun 2007, S. 50)

Abb. 8 Kopf- Schulter- Formation

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3.2.2.  V-­‐Formation  

Das bemerkenswerte an dieser Formation ist die Geschwindigkeit mit der sie einen

abrupten Trendwechsel abbildet. Dieser vollzieht sich so schnell, dass er häufig erst nach

seiner Vollendung identifiziert werden kann. V-Formation schließen sich häufig an einen

länger dauernden Kursabschwung an, der dazu führt, dass sich die letzten Anleger meist

durch schlechte Nachrichten dazu gedrängt fühlen ihre Anteile ebenfalls zu verkaufen. Die

Folge hieraus ist ein panikartiger Ausverkauf. Da es sich hierbei um eine

Negativübertreibung handelt, die fundamental keinerlei Rückhalt hat, steigt der Kurs

sprungartig wieder an. Dadurch gleicht der Kursverlauf einem „V“. Findet dies bei

steigenden Umsätzen statt wird ein klares Verkaufssignal generiert.

3.3.  Widerstand  und  Unterstützung  Neben den Trendlinien zählen auch die Widerstands- und Unterstützungslinien zu den

wichtigsten Hilfsmitteln der Chartanalyse. Eine Widerstandslinie wird immer durch eine

waagerechte Linie über dem aktuellen Kurs dargestellt und durch mehrere gleiche Hochs

erzeugt. Das Kursniveau, welches durch die Widerstandslinie wiedergespiegelt wird, kann

nicht überschritten werden, da das Angebot in diesem Punkt die Nachfrage übertrifft und

somit die Aufwärtsbewegung aufhält. Die Unterstützungslinie bildet das Gegenstück dazu.

Hierbei wird ebenfalls eine waagerechte Linie unter dem Kurs über mehrere gleiche Tiefs

gezogen. In diesem Fall ist das Angebot niedriger als die Nachfrage. (Braun 2007, S.46)

Abb. 9 Wiederstand und Unterstützung

Der Grund für die Ausbildung solcher Linien liegt in der Psychologie der Anleger. Anleger,

die eine Aktie an einem Hochpunkt gekauft haben und danach in eine Verlustzone

geraten sind wollen die Aktie möglichst ohne Verluste verkaufen. Erreicht die Aktie folglich

wieder das Niveau des Einstiegs wird sie schnellstmöglich verkauft.

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Es entsteht ein erhöhtes Angebot und der Kurs fällt, sodass der Widerstand entsteht. Mit

Unterstützungslinien verhält es sich ähnlich. Steigt der Kurs eines Papiers wider Erwarten

an, werden sich Anleger ärgern, die diese Aufwärtsbewegung verpasst haben. Fällt der

Kurs allerdings in die Richtung des Ausgangspunkts werden die Anleger den Kauf

nachholen, um verpasste Kursgewinne einzustreichen. Die Nachfrage übertrifft das

Angebot und die Unterstützungslinie wird ausgebaut.

Bei Widerstands- und Unterstützungslinien ist noch ein weiteres Phänomen zu beachten.

Widerstände und Unterstützungen orientieren sich häufig an historischen Hoch- und

Tiefpunkten, sowie an runden Zahlen, wie beispielsweise der Dax 8000 Marke. Dies hängt

damit zusammen, dass sich solche Werte besonders gut in der Psyche der Anleger

festigen.

Die Bedeutung von Wiederstands- und Unterstützungslinien nimmt zu, je häufiger sie

getestet und bestätigt wurde und je länger der Kurs auf dem jeweiligen Niveau verharrt.

Ein Durchbruch einer solchen Linie gilt erst dann als gravierend, wenn sie mindestens um

drei bis fünf Prozent über- bzw. unterschritten wurde. Dies ist besonders bei hohen

Umsätzen signifikant. Nach einem solchen Durchbruch wandelt sich die Linie ins

Gegenteil. Das heißt, aus einem Widerstand wird eine Unterstützung und umgekehrt.

(Braun 2007, S. 46)

4. Candlestick  Analyse  Ähnlich wie Linien- und Balkencharts können auch Candlestick Charts analysiert werden.

Steve Nison war einer der ersten Analysten, der die Kerzencharts in der westlichen

Hemisphäre bekannt machte. Obwohl es die japanischen Kerzencharts schon seit

Jahrhunderten gibt, sind sie erst in den achtziger Jahren in den ersten Publikationen

aufgetaucht. Innerhalb weniger Jahre sind die Candlestick Charts zu einem der

Hauptbereiche in der Technischen Analyse geworden. Der größte Vorteil ist der bessere

visuelle Blick auf die Bewegungen des Marktes den die Kerzen vermitteln können. Dazu

kommt, dass die meisten bekannten Methoden zur Auswertung von Linien- oder

Balkencharts auch auf die Kerzencharts angewendet werden können. Im Gegensatz zu

den Liniencharts legen die Kerzencharts ein spezielles Augenmerk auf den Eröffnungs-

und Schlusskurs. Die Differenz der Eröffnung und des Schlusses bilden den Körper der

Kerze. Wenn der Schlusskurs über der Eröffnung liegt ist dieser Körper weiß gefärbt. Eine

Serie weißer Körper deutet auf einen Aufwärtstrend hin und wird als „bullisch“ bezeichnet.

Befindet sich der Schlusskurs unter der Eröffnung ist der Körper schwarz ausgefüllt.

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Analog beschreibt eine Serie aus schwarzen Körpern einen Abwärtstrend und wird als

„bärisch“ bezeichnet. Sowohl oben, als auch unten entspringen die sogenannten Schatten

aus den Körpern der Kerze. Der obere Schatten wird dabei als Docht, der untere Schatten

als Lunte bezeichnet. Diese geben Auskunft über Höchst- bzw. Tiefstwerte des

betrachteten Zeitraums (Darell 2008, S. 115).

Abb. 10 Candlesticks

Bei der Analyse von Candlestick Charts wird die Konzentration nicht auf Formationen

gelegt, sondern es gibt etliche Deutungen für einzelne Kerzen. Die Kerzenchartanalyse

beschäftigt sich mehr mit der Stimmung der Spekulanten und dem Bild des

Gesamtmarktes, als mit Formationen der Charts. Kerzencharts sind aber nicht losgelöst

von anderen Analysemethoden zu betrachten, vielmehr geben sie ergänzend eine neue

Perspektive auf die Geschehnisse im Markt. Dabei fällt auf, dass die Analyse der Kerzen

mehr einer Kunstform als einer Wissenschaft gleicht. Die gängigsten Kerzenchart- Muster

sollen im Folgenden veranschaulicht und ihre Bedeutung erklärt werden.

4.1.  Dojis  &  Drehtops  Ein Doji ist eine Kerze, bei der Eröffnungs- und Schlusskurs sehr eng zusammen liegen

oder identisch sind, damit weißt es einen kleinen bzw. keinen vorhandenen Kerzenkörper

auf. Wenn ein Doji in einem Seitwärtstrend auftritt, wird der Trend zusätzlich bestätigt. Die

Marktsituation, ist demnach Unentschlossenheit zwischen den Bären und den Bullen.

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Bei einem Aufwärts- oder Abwärtstrend, kann ein Doji ein Anzeichen dafür sein, dass der

Markt vor einer Kurswende steht. Der Doji zeigt in jedem Fall, dass eine lang angehaltene

Stimmung in einem Markt plötzlich in Frage gestellt wird und sich voraussichtlich bald

wendet (Schwager 1998, S. 307).

Dojis, die einen kleinen Kerzenkörper besitzen werden auch als Drehtops (spinning tops)

bezeichnet. Der kleine Körper bedeutet, dass der Markt mit einer geringen Differenz

zwischen Eröffnung und Schluss notiert. Daraus lässt sich ebenfalls eine Ungewissheit

des Marktes schließen.

Abb. 11 Dojis und Drehtops

 

4.2.  Hammer  &  hängender  Mann  Die Eröffnungs- und Schlusskurse eines Hammers liegen ebenso eng beieinander. Der

untere Schatten ist dabei mindestens doppelt so lang wie der Körper selbst und der obere

Schatten ist sehr kurz oder nicht vorhanden. Die Kerze ähnelt damit einem Hammer und

sie „klopft“ den vorherrschenden Trend ab. Wenn der Hammer auf eine starke

Abwärtsbewegung folgt, kommt der Markt oftmals wieder zurück, um die

Unterstützungszone des Hammers zu testen und vergrößert dabei seine Basis. Daraus

kann eine mögliche Umkehr des Trends in eine Aufwärtsbewegung geschlossen werden,

wenn der Markt auf Höhe der beiden Hämmer bullisch wird und nach oben ausbricht. Der

Körper des Hammers kann dabei sowohl schwarz, als auch weiß sein (Darrell 2008, S.

119).

Das Gegenstück des Hammers ist der sogenannte Hängende Mann (hanging man). Im

Gegensatz zu einem Hammer tritt der hängende Mann nach einem längeren

Aufwärtstrend auf. Der Aufbau der beiden Formationen ist dabei exakt gleich. Sie

unterscheiden sich nur durch den vorangegangenen Kursverlauf. Der lange untere

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Schatten des hängenden Mannes zeigt, dass noch genügend Kaufkraft im Markt

vorhanden ist. Deswegen muss nach einem hängenden Mann auf ein bärisches Signal

gewartet werden. Folgt dieses nicht, ist das bärische Potenzial des hängenden Mannes

unwirksam (Darrell 2008, S. 119).

Beide Formationen gestalten sich als Tester, ob der Trend weiterhin fortgeführt wird oder

sich eine Kurswende anbahnt. Diese Formationen zeigen deutlich, wie viele Informationen

aus einer einzigen Kerze gezogen werden können. Dabei soll aber nochmals betont

werden, dass die Aussagen erst nach einem Blick auf die Gesamtsituation rund um die

Kerze getroffen werden können.

Abb. 12 Hammer und Hanging Man

4.3.  Fenster  Das Fenster in einem Candlestick Chart entspricht dem Gap in einem Balkenchart. Ein

steigendes Fenster entsteht, wenn das Tief des unteren Schattens vom Tag über dem

Hoch des oberen Schattens vom Vortag liegt. Analog entsteht ein fallendes Fenster, wenn

das Hoch des oberen Schattens vom Tag unter dem Tief des unteren Schattens vom

Vortag liegt. Fenster bestätigen den vorherrschenden Trend. Ein steigendes Fenster

zeigt, dass der bullische Trend erhalten bleibt und ein fallendes Fenster verdeutlicht als

bärisches Signal, ein weiteres Bestehen des Abwärtstrends (Schwager 1998, S. 321f).

4.4.  Sterne  Es gibt in der Analyse der Candlestick Charts vier verschiedene Stern- Kombinationen.

Alle weisen daraufhin, dass der Markt an Potenzial verliert und sich auf eine Trendwende

zubewegt.

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Der Abendstern (evening star) und der Morgenstern (morning star) haben im Idealfall

Fenster vor und nach dem Stern. Der Abendstern bringt eine Kerze mit einem schmalen

Körper nach einem größeren weißen Körper mit sich und wird gefolgt von einer größeren

schwarzen Kerze. Damit wird das Top eines Kurses bestätigt. Der Morgenstern kommt

am „Boden“ eines Trends vor, wenn eine größere schwarze Kerze von einem Stern mit

einem schmalen Körper und einem großen weißen Körper gefolgt wird (Schwager 1998,

S. 319f).

Ist der Körper des Sterns nicht vorhanden spricht man von einem Djoistern. Diese gelten

als sehr wichtig an einem Markttop. Dennoch sollte, wie bei Hammer und hängendem

Markt, die Bewegung der nächsten Kerzen abgewartet werden, um einen Trendwechsel

bestätigen zu können.

Die Sternschnuppe (shooting star) ist die letzte Sternformation und ist genaugenommen

ein Hammer der auf dem Kopf steht. Sternschnuppen zeigen sich immer an Markttops

und haben an einem schmalen Körper einen langen oberen Schatten. Sternschnuppen

bilden damit nach oben die Widerstandszonen für den Kurs (Darrell 2008, S. 122).

Abb. 13 Morning Star und Evening Star

4.5.  Verschlingende  Linien  Verschlingende Linien (engulfing lines) unterscheiden sich in ihrer Farbe und Lage.

Bärische verschlingende Linien sind große schwarze Kerzen, die im Laufe eines

Aufwärtstrends vorkommen und die weißen Kerzen des Vortages verschlingen. Der

schwarze Körper ist sowohl nach unten, als auch nach oben größer als der weiße Körper

(Schwager 1998, S. 314f).

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Bullische verschlingende Linien sind große weiße Kerzen, die sich während eines

Abwärtstrends zeigen und den schwarzen Körper des vergangenen Börsentags

verschlingen. Analog zu einer bärischen verschlingenden Linie ist der weiße Körper

sowohl nach unten als auch nach oben größer als der schwarze Körper (Schwager 1998,

S. 314f).

Abb. 14 Verschlingende Linien

Neben den genannten Mustern gibt es noch eine große Anzahl an weiteren Kerzenchart-

Formationen mit wieder anderen Bedeutungen und Schlussfolgerungen. Diese Fülle an

Mustern macht die Kerzenchartanalyse zu einer Kunstform, die viel Freiraum für

individuelle Interpretation lässt. Eine einzelne Kerze hilft aber meistens wenig, um die

aktuelle Marktsituation realitätsnah einzuschätzen. Der Blick sollte sich immer auf das

Gesamtbild der Kerzencharts richten und im besten Fall in Kombination mit anderen

Analysemethoden gebraucht werden.

5.  Indikatoren  in  Trendfolgesystemen  Die Analyse von Charts, Marktteilnehmern oder der Marktstruktur decken oftmals sehr

viele Informationen zu vorherrschenden Trends auf. Die Indikatoren dienen dazu diese

Informationen zu quantifizieren und damit ein anschauliches Gesamtbild auf die

Verteilung der Kräfte im Markt zu liefern. Das Schwerste ist einen Trend als solchen zu

erkennen und im weiteren Verlauf seine Bewegungen vorauszuahnen. Im Folgenden wird

einer der bekanntesten Trendfolge- Indikatoren, der Gleitende Durchschnitt, vorgestellt

und seine Arbeitsweise analysiert. Ein Durchschnitt ist definiert als „Das numerische

Ergebnis, erhalten durch die Summe von zwei oder mehr Größen dividiert durch die

Anzahl der Größen“.

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Ein gleitender Durchschnitt ist damit ein Durchschnitt der sich „bewegt“, wenn neue Werte

hinzukommen und die Anzahl an Größen sich vermehrt. Es gibt unzählige

Kombinationsmöglichkeiten bei gleitenden Durchschnitten und deren Zeitperioden. Neben

dem einfachen gleitenden Durchschnitt gibt es noch den gewichteten gleitenden

Durchschnitt bei dem die Kurse unterschiedlich gewichtet werden. Beispielsweise werden

die neueren Kurse stärker gewichtet als Kurse die weiter in der Vergangenheit liegen. Des

Weiteren gibt es noch den exponentiellen Durchschnitt, bei welchem ebenfalls eine

Gewichtung der Kurse eine Rolle spielt. Der Einfachheit halber wird in dieser Arbeit nur

der einfache gleitende Durchschnitt behandelt, da das Grundprinzip der gleitenden

Durchschnitte immer dasselbe ist und sich die Aussagekraft untereinander nicht

nachweislich stark unterscheidet (Schwager 1998, S. 647).

Für einen Durchschnitt werden zuerst die Werte ausgewählt. Die einfachste Methode ist

es, die Schlusskurse der jeweiligen Tage zu nehmen. Es ist aber auch denkbar einen

gleitenden Durchschnitt aus dem Mittelwert des Eröffnungs-, Höchst-, Tiefst- und

Schlusskurs zu verwenden. Daneben kann auch mit einem gleitenden Durchschnitt der

Hochkurse und einem der Tiefkurse ein Kanal auf dem Chart erzeugt werden, mit dessen

Hilfe Handelsentscheidungen getroffen werden können. Jeder gleitende Durchschnitt

kann individuell angepasst und erweitert werden, es muss aber beachtet werden, dass

egal welche Kombination gewählt wird der gleitende Durchschnitt dem Markt immer

verzögert folgt, da es sich um Vergangenheitswerte handelt (Darrell 2008, S. 140).

Die Grundaussage jedes gleitenden Durchschnitts ist immer gleich. Liegen die Kurse über

dem Durchschnitt, gibt es einen höheren Kauf- als Verkaufsdruck. Analog entsteht ein

größerer Verkaufs- als Kaufdruck, sobald die Kurse unterhalb des gleitenden

Durchschnitts fallen. Grundsätzlich müssen sich Anwender eines gleitenden Durchschnitts

entscheiden zwischen einem schnellen, sensiblen System, dass häufig falsche Signale

abgibt oder einem langsamen, ausgeglichenen System, dass keine kurzfristigen

Adaptionen zulässt dafür aber wenig Fehlsignale ausgibt (Darrell 2008, S. 145).

Abschließend lässt sich sagen, dass gleitende Durchschnitte in keiner Kombination

vollständige Indikatoren sind. Die Fokussierung auf Durchschnitte verhindert Spekulanten

die Möglichkeit, am absoluten Bottom oder Top ein- oder auszusteigen, da ein

Handelssignal durch den gleitenden Durchschnitt erst nach Erreichen der Extrema

ausgegeben wird. Außerdem sollte trotz Handelssignal weiter abgewartet werden, da der

Kurs wie bei vielen anderen Analysemethoden seine Möglichkeiten testet. Eine Aussage

über Trendfolge oder Trendbruch lässt sich damit erst nach abwarten dieser Testphase

treffen.

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6.  Kritik  Die Charttechnische Analyse ist zu einem festen Bestandteil an den Börsen dieser Welt

geworden. Dennoch darf man bei den viele Formationen, Charts und Analysemethoden

nicht auf einem Auge blind werden. Der letzte Abschnitt dieser Arbeit befasst sich mit der

Kritik an der Charttechnik und beleuchtet die präsentierten Methoden aus einem völlig

neuen Winkel.

Die Basis für alle Aussagen der Charttechnischen Analyse sind Vergangenheitswerte.

Viele Informationen des Marktes sind in diesen Kurswerten enthalten und doch muss man

sich die Frage stellen. „Kann aus der Vergangenheit wirklich wesentliches Wissen für die

zukünftigen Kurse gewonnen werden?“. Die Annahme der Charttechniker ist schwer zu

stützten, denn wenn man sich ausschließlich mit der Technischen Analyse beschäftigt

wird oft ein ganz essentieller Teil vergessen. Das Geschehen in der realen Wirtschaft,

Einflüsse der Gegenwart und grundsätzliche Vorgänge der Volkswirtschaft werden durch

die Vergangenheitswerte nicht wiedergegeben und fehlen damit in der Bewertung der

Analyse.

Ein weiterer großer Kritikpunkt ist der Anschein einer „Selbsterfüllenden Prophezeiung“

bei den Vorgängen der Charttechnischen Analyse. Wenn viele Trader nach demselben

Schema handeln und durch die Technische Analyse bestimmte Prognosen treffen,

werden sich die Prognosen durch ihr eigenes Tun und Handeln von selbst erfüllen. Jeder

dieser Trader agiert entsprechen seinen Zielen und der Kurs wird sich dadurch auch exakt

analog zu ihren Analysen entwickeln.

Der letzte Punkt wird von vielen Chartanalysten betont. „Die Charttechnische Analyse ist

eine Kunstform und keine Wissenschaft“. Gerade die Analyse der japanischen

Kerzencharts hat viel Spielraum offen für individuelle Interpretationen.

Der Technischen Analyse wird zu viel Bedeutung zugerechnet, um sie vollkommen außer

Acht zu lassen. Im Gegensatz dazu, darf sie aber auch nicht als der „heilige Gral“

gesehen werde. Es sollte jeder einen individuellen Kompromiss finden wie und wo er die

Charttechnische Analyse einsetzt. Abschließen lässt sich sagen, dass keine

Analysemethode einzeln betrachtet werden sollte. Sondern vielmehr eine Kombination

verschiedenster Methoden am erfolgversprechendsten erscheint.

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7.  Quellenverzeichnis  

Literatur  1. Schwager, Jack D.: Schwager über Technische Analyse : Einstieg Anwendung

Vertiefung. München : FinanzBuch Verlag, 2003.

2. Braun, Johannes: Aktienanalyse : Fundamentalanalyse, Technische Analyse und

Behavioral Finance. Saarbrücken : VDM Verlag Dr. Müller, 2007.

3. Schwarzhaupt, Andreas: Grundkurs Technische Analyse : Chart-Formationen.

München : FinanzBuch Verlag, 2000.

4. Murphy, John J.: Technische Analyse der Finanzmärkte. Grundlagen, Methoden,

Strategien, Anwendungen. München : FinanzBuch Verlag, 2003.

5. Jobman, Darrell R.: Die ganze Welt der Technischen Analyse : Erfolgreich mit

Indikatoren, Charts & Co.. München : FinanzBuch Verlag, 2008.

Abbildungen  Abb. 1: Dax Chart, erstellt mit dem Chart Analyser von www.comdirect.de.

Abb. 2: Dax Chart, erstellt mit dem Chart Analyser von www.comdirect.de.

Abb. 3: Dax Chart, erstellt mit dem Chart Analyser von www.comdirect.de.

Abb. 4: http://img.boerse.de/charts/rechtecke_charts.jpg

Abb. 5: http://img.boerse.de/charts/flaggen_und_wimpel_charts.jpg

Abb. 6: http://img.boerse.de/charts/flaggen_und_wimpel_charts.jpg

Abb. 7: http://img.boerse.de/charts/symmetrische_Dreiecke_charts.jpg

Abb. 8: http://img.boerse.de/charts/SchulterKopfSchulterFormation_charts.jpg

Abb. 9: http://www.zyklische-aktienkursprognose.de/images/abb06-widerstandslinien-unterstuetzungslinien-g.gif

Abb. 10: http://www.forexseminar.de/wp-content/uploads/2008/12/candlesticks1.gif

Abb. 11: http://stockcharts.com/school/data/media/chart_school/chart_analysis/heikin_ashi/hashi-03-dojispin.png

Abb. 12: http://stockcharts.com/school/data/media/chart_school/chart_analysis/introduction_-to_candlesticks/candle4- hammerhanging2.gif

Abb. 13: http://www.tradeforextrading.com/index.php/morningstar-eveningstar-candlesticks

Abb. 14: http://www.tradeforextrading.com/index.php/morningstar-eveningstar-candlesticks