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Tight-Gas-Lagerstätte Düste Karbon bei Barnstorf „Für die Zukunft der heimischen Förderung hat die Bohrung eine hohe Bedeutung. Sollte sich das dort förderbare Potenzial von etwa 10 Milliarden Kubikmetern Erdgas bestätigen, könnten wir an unserem niedersächsischen Standort in Barnstorf für mehrere Jahrzehnte Erdgas fördern. Das bedeutet eine größere Energieversorgungssicherheit für Niedersachsen. Und für Deutschland.“ Andreas Scheck, Leiter der deutschen Wintershall Aktivitäten *Die Genehmigung verzögert sich aufgrund der politischen Debatte über Fracking aus unkonventionellen Lagerstätten. Die Erwartungen haben sich bestätigt: Bei der Bohrung Düste Z10 im niedersächsischen Barnstorf, Landkreis Diepholz, haben geologische Untersuchungen der gewonnenen Bohrkerne be- stätigt, dass Erdgas vorhanden ist. Erste Schätzungen gehen von 40 Milliarden Kubikmetern Erdgas in der gesamten Lager- stätte aus, von denen im besten Fall etwa 10 Milliarden Kubikme- ter förderbar wären. Bei den Karbonsanden in Düste handelt es sich um eine so ge- nannte Tight-Gas-Lagerstätte. Das Erdgas lagert in Gesteins- schichten aus besonders dichtem Sandstein und kann nur mittels der Hydraulic-Fracturing-Methode gefördert werden. Bei diesem Verfahren werden mit Wasserdruck feine Fließwege im Lagerstät- tengestein um die Bohrung erzeugt, damit über die so geschaf- fene, vergrößerte Kontaktfläche das Erdgas leichter zur Bohrung gelangen kann. Für die Bohrung Düste Z10 sind im nächsten Schritt Frac- und Freiförderarbeiten geplant. Die Genehmigung zur Durchführung dieser Arbeiten hat Wintershall im Sommer 2012 beim zuständi- gen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Meppen beantragt.* Im Anschluss daran, ist ein 3-monatiger För- dertest vorgesehen, der zeigen wird, ob sich die Tight-Gas-La- gerstätte Düste Karbon wirtschaftlich fördern lässt. WINTERSHALL INFORMIERT: „DüSTE Z10“ Pilotprojekt Düste Z10 zur Erkundung der Tight-Gas- Lagerstätte geplant

Factsheet Dueste Z10

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Page 1: Factsheet Dueste Z10

Tight-Gas-Lagerstätte Düste Karbon bei Barnstorf

„Für die Zukunft der heimischen Förderung hat die Bohrung eine hohe Bedeutung. Sollte sich das dort förderbare Potenzial von etwa 10 Milliarden Kubikmetern Erdgas bestätigen, könnten wir an unserem niedersächsischen Standort in Barnstorf für mehrere Jahrzehnte Erdgas fördern. Das bedeutet eine größere Energieversorgungssicherheit für Niedersachsen. Und für Deutschland.“ Andreas Scheck, Leiter der deutschen Wintershall Aktivitäten

*Die Genehmigung verzögert sich aufgrund der politischen Debatte über Fracking aus unkonventionellen Lagerstätten.

Die Erwartungen haben sich bestätigt: Bei der Bohrung Düste Z10 im niedersächsischen Barnstorf, Landkreis Diepholz, haben geologische Untersuchungen der gewonnenen Bohrkerne be-stätigt, dass Erdgas vorhanden ist. Erste Schätzungen gehen von 40 Milliarden Kubikmetern Erdgas in der gesamten Lager-stätte aus, von denen im besten Fall etwa 10 Milliarden Kubikme-ter förderbar wären.

Bei den Karbonsanden in Düste handelt es sich um eine so ge-nannte Tight-Gas-Lagerstätte. Das Erdgas lagert in Gesteins-schichten aus besonders dichtem Sandstein und kann nur mittels der Hydraulic-Fracturing-Methode gefördert werden. Bei diesem

Verfahren werden mit Wasserdruck feine Fließwege im Lagerstät-tengestein um die Bohrung erzeugt, damit über die so geschaf-fene, vergrößerte Kontaktfläche das Erdgas leichter zur Bohrung gelangen kann.

Für die Bohrung Düste Z10 sind im nächsten Schritt Frac- und Freiförderarbeiten geplant. Die Genehmigung zur Durchführung dieser Arbeiten hat Wintershall im Sommer 2012 beim zuständi-gen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Meppen beantragt.* Im Anschluss daran, ist ein 3-monatiger För-dertest vorgesehen, der zeigen wird, ob sich die Tight-Gas-La-gerstätte Düste Karbon wirtschaftlich fördern lässt.

WINTERSHALL INFORMIERT: „DüSTE Z10“

Pilotprojekt Düste Z10 zur Erkundung der Tight-Gas- Lagerstätte geplant

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Überblick der geplanten Maßnahmen:

• Es sind bis zu sieben Frac-Behandlungen im Tiefenbereich von etwa 3.850 bis 4.350 Metern geplant.

• Die Dimensionen der sieben Fracs sind abhängig von den jeweils vorliegenden Lagerstättenparametern. Folgende Riss-ausbreitung wird aufgrund genauer Planungen erzielt: Die Riss-halblänge (d. h. die Länge zwischen Bohrung und Rissende) liegt bei etwa 150 Metern, die Risshöhe beträgt etwa 100 Meter und die Breite jedes einzelnen Fracs wird im Mittel bei 5 mm liegen.

• Pro Frac-Behandlung werden durchschnittlich 570 Kubikmeter Frac-Flüssigkeit eingesetzt. Die Frac-Flüssigkeit besteht zu rund 78 Prozent aus Wasser, zu rund 21 Prozent aus Stützmit-teln und zu 1 Prozent aus chemischen Zusatzstoffen.

• Die Frac-Flüssigkeit ist insgesamt mit Wassergefährdungsklasse

WGK 1 (= schwach wassergefährdend) klassifiziert und nach Che-mikalienrecht nicht kennzeichnungspflichtig (= kein Gefahrgut). Kein Einzelstoff ist umweltgefährdend oder giftig. Die chemischen Additive sind unter www.heimische-foerderung.de veröffentlicht.

• Es sind Stützmittel wie Keramik- oder Bauxitkügelchen vorge-sehen, um die erzeugten Risse dauerhaft offen zu halten. Pro Frac-Behandlung werden durchschnittlich 150 Tonnen Stütz-mittel benötigt.

• Über einen Zeitraum von zwei Monaten wird eine Rückförde-rung von etwa 70 Prozent der Behandlungsflüssigkeiten erwar-tet. Ein Teil der verbleibenden 30 Prozent wird über einen län-geren Zeitraum mit dem Lagerstättenwasser zurückgefördert und ein Teil verbleibt dauerhaft in der Lagerstätte. Sämtliche rückgeförderten Flüssigkeiten werden fachgerecht entsorgt.

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Untere Kreide

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Zechstein

LagerstätteDüste Karbon

Keuper

Muschel-kalk

UntererBuntsand-stein

Hydraulic Fracturing

Die Hydraulic-Fracturing-Technik ist nicht neu, aber immer weiter entwickelt worden: Über 300 Mal wurde die Technik in den vergan-genen sechs Jahrzehnten in Deutschland angewendet ohne negative Auswirkungen auf die Umwelt. Die Grundidee dahinter: Wasser-druck erzeugt gezielt millimeterdünne Fließwege im unterirdischen Gestein. Während des Vorgangs werden die Fließwege mit Stütz-mitteln wie Keramik- oder Bauxitkügel chen gefüllt, um sie dauerhaft offen zu halten und durchlässige Kanäle zu schaffen, durch die das Gas besser zur Bohrung fließen und gefördert werden kann.

Grundwasserhorizont (0 bis 50 m)

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Sicherheit und Schutz von Umwelt und Grundwasser

1. Mächtiges Deckgebirge mit dichten BarrierenInsgesamt befinden sich circa 3.850 Meter Deckgebirge ober-halb der Lagerstätte. Davon sind rund 3.000 Meter Gestein als geologische Barriere (Tonsteine, Steinsalz oder andere dichte Gesteinsformationen) für Öl und Gas klassifiziert. Erst durch das Vorhandensein dieser geologischen Barrieren konnten sich über-haupt Öl- und Gaslagerstätten bilden. Diese verhindern den Auf-stieg von Öl und Gas in den Gesteinsporen und verursachen dadurch eine Ansammlung der Kohlenwasserstoffe in der Lager-stätte. Diese geologisch gegebenen Barrieren verhindern auch, dass Frac-Flüssigkeit in die süßwasserführenden Schichten ober -halb von etwa 50 Metern Tiefe gelangen kann.

2. Mehrfache Verrohrung aus Stahl und ZementEine verlässliche Sicherheitsbarriere um das Bohrloch herum schützt das Grundwasser und das unterirdische Gebirge vor Gas- oder Flüssigkeitsaustritt. Die mehrfache Stahlverrohrung des Bohrlochs ist mit Spezial-Zement verfüllt und weist im Be-reich des nutzbaren Grundwassers eine Gesamtstärke von rund 35 Zentimetern auf. Alle Rohre des Bohrlochs haben eine Druck-probe erfolgreich bestanden. In der Bohrung sind mehrere Sen-soren eingebaut, die kontinuierlich den Druck in dem Bohrloch kontrollieren. Während der Frac-Arbeiten werden die Ringräume der Rohre permanent über ein Monitoringsystem drucküberwacht.

3. Oberirdische Sicherung des Betriebsplatzes Die Oberfläche des Betriebsplatzes der Düste Z10 ist eine flüs-sigkeitsdichte, asphaltierte Fläche. Sämtliche anfallende Flüssig-keiten werden in doppelwandigen Tanks aufgefangen. Die che-mischen Zusatzstoffe werden jeweils erst vor der Durchführung eines Fracs angeliefert. Das Mischen der Frac-Flüssigkeit aus Wasser, Stützmitteln und chemischen Zusatzstoffen geschieht

erst unmittelbar vor dem Verpumpen in die Bohrung. Insofern findet keine Lagerung der Frac-Flüssigkeit auf dem Betriebsplatz statt; lediglich Wasser zum Mischen wird in Tanks bevorratet. 4. Laufendes Monitoring des GrundwassersDas Grundwasser im Bereich des Förderplatzes überwacht Win-tershall über fünf Messstellen, die bereits vor Errichtung des Bohr-platzes installiert wurden. Das Monitoring startete mit einer Null-messung vor Beginn der Bohrarbeiten und erfolgt ab Beginn der Frac-Arbeiten regelmäßig.

5. überwachung seismischer EreignisseBasierend auf Erfahrungen, sind durch die geplanten Arbeiten keine negativen Einwirkungen auf die Oberfläche durch seismische Ereignisse zu erwarten. Das Deutsche Seismologische Regional-netz GRSN überwacht die seismischen Daten im Gebiet der Bohrung Düste Z10 und registriert seismische Ereignisse größer 2,5 ML. Das heißt: Es würden bereits Werte gemessen, die für Menschen nicht spürbar sind.

6. Entsorgung der rückgeförderten FlüssigkeitenDie rückgeförderten Flüssigkeiten (Frac-Flüssigkeit und Lagerstät-tenflüssigkeit) und gegebenenfalls Feststoffe (Stützmittel) werden in der Freiförderanlage aufgefangen. Feststoffe werden abgetrennt und über zertifizierte Entsorgungsunternehmen fachgerecht ent-sorgt. Die rückgeförderten Flüssigkeiten werden entweder über externe Entsorgungsunternehmen oder bei nachgewiesener Fest-stofffreiheit über zugelassene Wintershall-Versenksonden in Rand-bereiche bestehender Kohlenwasserstofflagerstätten verbracht. Für den Transport der rückgeförderten Flüssigkeiten bzw. Fest-stoffe kommen ausschließ lich zugelassene, zertifizierte Transport-unternehmen zum Einsatz.

Wintershall hat im Vorfeld der Arbeiten umfangreiche Prüfungen auf Umweltverträglichkeit des Projektes durchgeführt. Die Bohrung wurde außerhalb von Wasser- und Naturschutzgebieten geplant. Für den Schutz des Grundwassers im Bereich der Bohrung hat Wintershall die folgenden Sicherheitsaspekte geprüft bzw. Schutzmaßnahmen ergriffen:

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Die gesamten Arbeiten auf dem Betriebsplatz werden etwa zwei Monate dauern. Die Vorbereitung und Durchführung der einzelnen Frac-Behandlungen sind mit jeweils einer Woche angesetzt. Die eigentlichen Frac-Arbeiten erfolgen nur bei Tageslicht und neh-men in Abhängigkeit des zu verpumpenden Volumens zwischen

einer und drei Stunden in Anspruch. Nach Beendigung des letz-ten Fracs ist eine rund einwöchige Freiförderphase vorgesehen, um die Feststofffreiheit der Förderung zu gewährleisten. Im An-schluss ist ein dreimonatiger Fördertest geplant, der wichtige Da-ten für die Beurteilung der durchgeführten Frac-Arbeiten liefert.

Wintershall produziert bereits seit mehr als 30 Jahren mithilfe dieser erprobten Technologie Tight Gas in Niedersachsen – wie auch in den Niederlanden, in Russland und Argentinien – und verfügt über umfangreiche Erfahrung im Umgang mit dieser Förder-methode. In Barnstorf entsteht das Know-how, das für Deutsch-land und auch international technologische Standards setzt.

Gegenüber Standorten im Ausland ist die Produktion in Deutsch-land anspruchsvoller und oft nur mit erheblichem Mehraufwand und Spezialtechniken möglich. Dieser Vorsprung an Technikkom-petenz und der tägliche Umgang mit hohen Umweltstandards gewährleisten ein Arbeiten auf qualitativ höchstem Niveau.

E-Mail: [email protected]: 0561-301-3301 Internet: www.wintershall.de

Zeitlicher Ablauf der Frac- und Freiförderarbeiten

Wintershall – jahrzehntelange Erfahrung und sicherer Umweltschutz

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