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Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen Zukunftsministerium Was Menschen berührt. Energiesparen fängt klein an. Ein Wettbewerb für Kindertageseinrichtungen in Bayern

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Bayerisches Staatsministerium fürArbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen

ZukunftsministeriumWas Menschen berührt.

Energiesparen fängt klein an.

Ein Wettbewerb für Kindertageseinrichtungen in Bayern

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Energiesparen fängt klein an.

Ein Wettbewerb für Kindertageseinrichtungen in Bayern

Ideen für die Arbeit in Kindertageseinrichtungen

Zielgruppe:Pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen

(Krippen, Tagespflege, Kindergärten, Horte)sowie Tagespflegepersonen und Eltern

Autorinnen:Dagmar Winterhalter-Salvatore & Anna Spidler

(Staatsinstitut für Frühpädagogik, IFP)

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort _____________________________________________________________________________________ 4

1. Wettbewerb „Energiesparen fängt klein an“ _____________________________________________ 5

2. Das Thema Energie in Kindertageseinrichtungen aufgreifen _____________________________ 6

Bezüge zum BayBEP ____________________________________________________________________________ 6 Bildung in Alltagssituationen _____________________________________________________________________ 6 Projektarbeit __________________________________________________________________________________ 6 Experimentieren _______________________________________________________________________________ 6 Philosophieren mit Kindern ______________________________________________________________________ 6

3. Projektideen ______________________________________________________________________________ 7

Ein Tag ohne Strom _____________________________________________________________________________ 7 Sauberes Wasser ist kostbar _____________________________________________________________________ 8 Energiesparen mit Apfelkuchen __________________________________________________________________ 8

4. Energie als gemeinsames Bildungsthema für Kindertageseinrichtungen, Eltern und Kooperationspartner _________________________ 9

Forschen zu Hause ______________________________________________________________________________ 9 Sieben einfache Energiespartipps für die Kindertageseinrichtungen und zu Hause ______________________ 9

Anhang ______________________________________________________________________________________ 11

Weiterführendes Material _______________________________________________________________________ 11 Verwendete Literatur ___________________________________________________________________________ 11

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Vorwort

Klimaveränderungen, begrenzte Ressourcen und ein weltweit steigender Energie­bedarf stellen uns vor große Herausforderungen. Eine der drängendsten Fragen ist, wie in Zukunft Energie und wertvolle Ressourcen ausreichend, sicher sowie bezahlbar und umweltschonend erzeugt und genutzt werden können.

Investitionen in Klimaschutz und Erforschung zukunftsfähiger Ideen sind wichtiger denn je. Gemeinsam müssen Lösungen für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen, für mehr Energieeffizienz und für den verantwortungsbewussteren Umgang mit natürlichen Ressourcen gefunden werden.

Darüber hinaus geht es um einen Bewusstseinswandel und eine Verhaltensänderung: Jeder von uns kann seinen Teil zum schonenden und umweltverträglichen Umgang mit Ressourcen unserer Welt und unserer Heimat beitragen. Denn wenn jeder nur ein paar kleine Dinge beachtet, kann dies in der Summe Großes bewirken. Der ver­ antwortungsvolle Umgang mit Energie und klimaschonendes Verhalten gehe alle Menschen an – ob groß oder klein.

In Kindertageseinrichtungen wie auch zu Hause können die Themen Energie und Klima­ schutz vielfältig und kindgerecht aufgegriffen und gemeinsam erfahren werden. Kinder sind neugierig, was Energie ist, wie sie erzeugt wird und wie und warum man Energie sparen sollte. Sie lernen Energie als wertvollen Motor für ihre Welt kennen.

Hierbei möchten wir Ihnen, liebe Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sowie Tages­pflegepersonen mit dieser kleinen Handreichung helfen.

Viel Erfolg und Spaß wünscht Ihnen

Christine Haderthauer, MdLStaatsministerin

Markus Sackmann, MdLStaatssekretär

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1. Wettbewerb „Energiesparen fängt klein an“

Im Rahmen des Wettbewerbs „Energiesparen fängt klein an“ suchen das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen sowie das Staatsinstitut für Frühpädagogik die besten, krea­tivsten und einfallsreichsten „Energiesparprojekte“ an bayerischen Kindertageseinrichtungen.

Bis zum 21. Juni 2013 können sich Kinder mit ihren Erzieherinnen und Erziehern aller bayerischen Kinder­tageseinrichtungsarten mit ihren Energiesparprojekten bewerben. Teilnehmen dürfen Projekte aller Art (z.B. Bastelarbeiten, Malarbeiten oder Videos), Vorausset­zung ist, dass sich das Projekt mit dem Thema Energie­sparen auseinandersetzt. Ziel der Projekte soll es sein, Wissen zum Thema Energiesparen zu vermitteln. Die Bewerbung muss schriftlich beim Staatsinstitut für Früh­

pädagogik, Winzererstraße 9, 80797 München bis zum 21. Juni 2013 eingehen.

Eine Jury prämiert dann die besten Bewerbungen. Die Preisverleihungen finden im Juli 2013 statt.

In jedem Regierungsbezirk wird ein Preis in Höhe von 1.000 € vergeben.

Alle Gewinner werden zudem im Rahmen eines Internet­auftrittes vorgestellt.

Mit den nachfolgenden Informationen und Projektide­en möchten wir Ihnen eine Hilfestellung zur Entwick­lung eigener Projektideen geben.

Wettbewerb „Energiesparen fängt klein an“

Teilnehmerkreis: Kinder mit ihren Erzieherinnen und Erziehern aller bayerischen Kindertageseinrichtungsarten

Teilnahmeschluss: 21. Juni 2013

Preis: Eine Kindertageseinrichtung je Regierungsbezirk dotiert mit 1.000 €

Preisverleihungen: Juli 2013

Mehr Informationen: Staatsinstitut für Frühpädagogik; Winzerer Straße 9; 80797 München; Herr Dr. Bernhard Nagel; [email protected], Tel: 089 99825 ­ 1900

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2. Das Thema Energie in Kindertageseinrichtungen aufgreifen

Die Auseinandersetzung von Kindern mit dem Thema Energie und Energiesparen bietet ein reichhaltiges Feld an Lerngelegenheiten für Kinder und auch Eltern sowie pädagogische Fachkräfte. Bei der Beschäftigung mit Energie und Klimaschutz im Alltag und Projekten, werden wichtige Aspekte des Bayerischen Bildungs­ und Er­ziehungsplanes umgesetzt.

Bezüge zum BayBEP

Die Bildungsbereiche im BayBEP bieten enge Anknüp­fungsmöglichkeiten zu den Themen Energie und Klima­schutz. Besonders offensichtlich sind die Bezüge zur Bildungsvision „Fragende und Forschende Kinder“ und den Bildungsbereichen:

→ Mathematik→ Naturwissenschaften und Technik→ Umwelt.

Aber die Auseinandersetzung mit dem Thema Energie bietet auch vielfältige Lerngelegenheiten in den Bildungs­bereichen

→ Werteorientierung und Religiosität→ Sprache und Literacy→ Informations­ und Kommunikationstechnik, Medien→ Gesundheit.

Zur Beschäftigung mit dem Thema Energie eignen sich besonders Methoden, die auf ein ganzheitliches und alltagsbezogenes Verständnis abzielen:

Bildung in Alltagssituationen

Es gibt zahlreiche Alltagshandlungen und ­situationen zu Hause sowie in der Kindertageseinrichtungen, die An­ lass geben, gemeinsam mit den Kindern über Energie und umweltbewusstes Verhalten nachzudenken und zu sprechen: die Essenssituation, der Einkauf von Lebens­mitteln, das tägliche Händewaschen und Zähneputzen, der Weg in die Kindertageseinrichtung und vieles mehr. An ganz kon kreten Beispielen wird so das Thema er­ forscht und auf sinnvolles Handeln aufmerksam gemacht.

Projektarbeit

Projekte bieten die Chance, Themen ganzheitlich auf­ zugreifen und auch große Zusammenhänge (Wie hängt Energie und Klima zusammen?) darzustellen. Besonders gut eignen sich Projekte, die aus den Fragen und Beob­achtungen der Kinder heraus entstehen. So können an Fragen wie „Was geschieht eigentlich mit dem ganzen Müll?“, „Woher kommt das Wasser aus der Leitung?“ oder „Wie kommt der Strom in die Steckdose?“ Projekte anschließen, in denen Kinder ganzheitlich und mit allen Sinnen, das Thema Energie gemeinsam mit Erwachse­nen erfahren und verstehen.

Experimentieren

Experimente stellen einen wichtigen Bestandteil von Projekten dar. Durch sie schaffen sich Kinder einen Zugang zu naturwissenschaftlichen, technischen und mathematischen Inhalten. Anhand von Versuchen finden sie Erklärungen und Antworten auf ihre Fra­gen und Beobachtungen, können ihre Vermutungen/Hypothesen überprüfen und zu neuen Erkenntnis­sen gelangen. Experimente zu Wasser, Luft, Wetter, Energie und Strom, Licht und Farben, Magnete bieten ein breites Feld, um entdeckend zu lernen und Wissen zu erwerben, das später in der Schule anschlussfähig weiterentwickelt werden kann.

Philosophieren mit Kindern

Kinder staunen über die Rätsel der Welt und begeben sich noch nicht wie Erwachsene in das „Gefängnis der Konventionen“: Sie fragen unbefangen nach und nutzen jeden noch so kleinen Augenblick, um große Fragen über die Welt zu stellen. Und sie sie sind schon sehr früh bereit, Verantwortung für ihre Welt zu über­ nehmen. Ideale Voraussetzungen, um schon mit klei­neren Kindern in der Kindertageseinrichtung oder in der Familie gemeinsam über den eigenen Umgang mit Energie und Ressourcen nachzudenken, Umweltbil­dung zu erfahren und klimaschonendes Verhalten zu praktizieren.

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3. Projektideen

Es gibt zahlreiche Methoden und Ideen, sich gemeinsam mit den Kindern dem Thema Umwelt und Energie zu nä­hern. Ein besonders alltagsnahes Projekt ist folgendes:

Mit Kindern als Strom-/Wasser- und Luftforscher unterwegs sein

→ Die Kinder erkunden ihre Einrichtung nach Stromver­brauchern und suchen nach „Stromfressern“: Wie und wodurch unterscheiden sich die Geräte voneinander? Warum benötigen manche Geräte mehr Energie als andere und woher kommt Strom überhaupt? Wird der Strom in den Geräten durch die Schalter angeschaltet? Braucht jedes Gerät einen Schalter, damit Strom fließt?

→ In der Küche und den Waschräumen wird Wasser als wichtige Ressource für den Menschen entdeckt: Wo kommt unser Trinkwasser her? Was passiert mit dem schmutzigen Abspülwasser? Haben alle Menschen so viel Wasser zu Verfügung wie wir?

→ Wasser ist zugleich auch Lebensraum für viele Tiere: Was passiert mit Fischen und anderen Meeresbe­wohnern, wenn unsere Gewässer, Seen und Meere verschmutzt sind? Was können wir dagegen tun?

→ Die Kinder entdecken Wasser als Energiequelle: Wasser hat Kraft und bewegt. Vielleicht haben Kinder schon von Wasserkraftwerken gehört oder eine Wassermühle gesehen?

→ Luft umgibt uns, ohne sie ist kein Leben möglich. Sie ist oft unsichtbar und doch macht sie sich bemerkbar. Die Kinder experimentieren zum Thema Luft, indem sie versuchen, einen Tischtennisball in ein leeres Glas zu pusten – sie beobachten, dass er wieder heraus­springt. Macht das die Luft im Glas?

→ Das Wort Luftverschmutzung haben schon einige Kinder gehört. Aber was ist das eigentlich und wo­durch entsteht sie? Was können wir alle zusammen für eine saubere Luft beitragen?

→ Luft und Wind sind auch Energie. Gemeinsam werden in der Kindertageseinrichtung Windräder angefertigt und vielleicht sogar die großen Vertreter in den Wind­parks besucht.

Auf diese Weise wird Energie und Energieverbrauch sicht­ und erlebbar sowie anschlussfähig für viele weitere Fragen (Brauche ich auch Energie? Welche Nahrung gibt mir besonders viel und gute Energie? Woher be­kommen Pflanzen ihre Kraft zum Wachsen?).

Gemeinsam mit Kindern die Themen Energie und Klima schutz zu entdecken, ist immer ein Prozess, der die aktive Teilhabe von Kindern (Partizipation) erfordert und oft andere Wendungen nimmt, als man ursprünglich geplant hat.

Nachfolgend werden einige Projekte vorgestellt, die bereits in Kindertageseinrichtungen zum Thema Energie und Klimaschutz stattgefunden haben und gut geeignet sind, um Ideen zu sammeln.

Ein Tag ohne Strom

Projektidee der Stiftung Haus der kleinen Forscher 2010Das Projekt „Ein Tag ohne Strom“ bietet den Kindern einen speziellen Erfahrungsraum, der deutlich über ihr Alltagserleben hinausgeht. Zu erleben, dass alltägliche Gegenstände und Handlungen – ohne Strom – nicht wie gewohnt funktionieren, setzt bei den Kindern viel­ fältige Denk­ und Handlungsprozesse in Gang. Scheinbar Selbstverständliches wird an diesem Tag aufgehoben, was zum Nachdenken anregt: Welche Geräte funktio­ nieren, welche nicht? Warum funktioniert das Licht nicht? Warum können wir keinen heißen Tee kochen, wenn uns kalt ist? Müssen wir uns jetzt im Dunkeln langweilen, oder finden wir „stromlose“ Alternativen?

Durch das Fehlen des Stroms werden die Kinder ani­miert, in zwei Richtungen zu forschen: Einerseits sind sie daran interessiert, die Ursachen für das Nicht­Funktionieren einzelner Gegenstände herauszufinden. Andererseits werden sie angeregt, aktiv und kreativ nach Alternativen für nicht funktionsfähige Geräte zu suchen. Kerzen können die Einrichtungen erhellen und dicke Pullis und Decken machen es auch in einer kühlen Einrichtung gemütlich. Insgesamt bietet ein

„Tag ohne Strom“ eine Fülle von möglichen Abläufen und gemeinsamen Gesprächen. Durch ihre Erlebnisse an diesem „Tag ohne Strom“ wird die Neugier der Kinder für das Thema Energie geweckt, die weit über diesen

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Tag hinausreicht. Der „Tag ohne Strom“ könnte damit auch ein guter Einstieg in das Thema „Strom sparende Alternativen zu elektrischen Geräten kennen lernen“ sein. Sauberes Wasser ist kostbar

Ein Projekt des städtischen Kindergartens Kaufbeuren1

In diesem Projektbeispiel gehen die Kinder der Frage nach, wie wichtig sauberes Wasser ist und wie Wasser gefiltert werden kann.

Die Kinder beschäftigen sich mit dem Wasser, das in ihrer Umgebung vorkommt (z.B. Flusswasser, Schmelzwasser von Schnee, Wasser im Haushalt) und beginnen Fragen zu stellen. Wie können sie dieses Wasser filtern? Dazu experimentieren die Kinder mit sehr unterschiedlichen Filtern – Kaffeefiltertüten, Erde und z. B. Kiesel. Bei diesem – sehr aufwändigen – Filterprozess wird allen Kindern klar: „Sauberes Wasser ist kostbar“ – es macht sehr viel Mühe dreckiges Wasser aufzubereiten. Schließlich be­ schäftigen sich Kinder auch mit der Frage, wie Quellwasser gereinigt wird und experimentieren zu diesem Thema.

Das Projekt dauert mehrere Wochen, schließlich besucht die Kindertageseinrichtung auch die städ­tische Kläranlage, in der sie die verschiedenen Klär­becken anschauen und weiter gehende Informationen (z. B. über die Klärung von Wasser mit Mikroorganismen) bekommen.

Energiesparen mit Apfelkuchen

Ein Projekt der Dierstorfer Einrichtung „Leuchtpol- Konsultationskindergarten“Die Kinder vom Kindergarten Dierstorf lernen beim Backen viel über Umweltschutz. Einen Kuchen backen: Eigentlich ein Vorgang, der in höchstens zwei Stunden erledigt ist – doch das Kindergartenteam hat sich über Wochen mit den unterschiedlichsten Aspekten der Zubereitung befasst.

Das geht mit dem Einkaufen schon los: Wo besorgen wir die Zutaten – im Supermarkt im drei Kilometer entfernten Nachbarort oder im Dorfladen um die Ecke? Fahren wir mit dem Auto, mit dem Bus oder gehen wir zu Fuß? Und wo kommen die Äpfel her? Aus dem eigenen Garten, mit dem Lastwagen aus der nahen oder fernen Region? Oder vielleicht sogar per Flugzeug aus Chile?

Und dann die Frage der verwendeten Energie: Kneten wir den Teig mit unseren Händen oder mit Hilfe eines elektrischen Rührgeräts? Um herauszufinden, welche Aktionen mehr oder weniger Energie verbrauchen, wurden viele verschiedene Alternativen ausprobiert – von der Busfahrt zum Supermarkt bis zum Einkauf auf dem Bauernhof. Im Bewusstsein der Kinder, um die es bei der ganzen Aktion schließlich gehe, habe sich der Einsatz für die Natur bereits deutlich bemerkbar ge­macht. „Und sie handeln auch danach“, sagt Frau Katrin Benecke, die Erzieherin, „Sie knipsen viel öfter als früher das Licht von alleine aus. Und zwei Kinder kommen morgens jetzt immer mit dem Fahrrad, anstatt sich von ihren Eltern mit dem Auto fahren zu lassen“.

Anregung für die Umsetzung in der Kindertageseinrichtung: Denken Sie bitte immer daran, mit den Kindern über die verschiedenen Möglichkeiten zu sprechen, wie Antworten auf Fragen oder Hypothesen gefunden werden können. Was wissen die Kinder selbst? Wen könnte man fragen? Wo kann man nachschauen? Welche Hilfen gibt es noch?

Dieses, die Lernkompetenz stärkende Vorgehen, ist besonders wichtig, wenn man bedenkt, dass sich in der modernen Informationsgesellschaft Faktenwissen rasant ändert und wir heute Zugang zu viel mehr Infor­mationen haben. Niemand kann mehr „alles wissen“.

1 Entnommen aus der Broschüre „Umweltbildung und –erziehung in Kindertageseinrichtungen“ (2012), Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen & Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit S. 28–39

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4. Energie als gemeinsames Bildungsthema für Kindertageseinrichtungen, Eltern und Kooperationspartner

Bildung und Erziehung fangen in der Familie an. Im Bildungsverlauf des Kindes ist die Familie der erste, umfassendste, am längsten und stärksten wirkende Bildungsort und in den ersten Lebensjahren der wich­tigste. Kinder erwerben in ihrer Familie viele Kompe­tenzen und Einstellungen, die für das ganze weitere Leben bedeutsam sind (z.B. soziale und sprachliche Kompetenzen, Neugier, Interessen, Werthaltungen, Lernmotivation, Leistungsbereitschaft, Selbstkon­trolle, Selbstbewusstsein).

Als Mitgestalter der Bildung ihrer Kinder sind Eltern für die Kindertageseinrichtung der wichtigste Ge­sprächspartner, aber auch eine wichtige Ressource, da Eltern selbst viele Kompetenzen mitbringen und einbringen können. Bildungs­ und Erziehungspartner­schaft ist eine gemeinsame Entwicklungsaufgabe, die sich durch gegenseitige Wertschätzung, gute Kom­munikation und Kooperation zum Wohl des Kindes auszeichnet. Es gilt, diese Gelegenheit zu nutzen und Eltern in Projekte miteinzubinden – nur so kann ge­meinsam ein Bewusstsein für unsere Umwelt und die Ressourcen unserer Welt geschaffen werden.

Forschen zu Hause

Das Thema Energie und Klimaschutz ist allgegenwärtig in Kindertagesreinrichtungen und auch zu Hause. Folgen­ de Fragen können den Austausch in der Familie über das Thema Energie anregen, die Energiespartipps machen in Kindertageseinrichtungen und Familie energie­sparendes und ressourcenschonendes Verhalten selbst­ verständlich:→ Wo wird bei uns zu Hause Energie in Form von Strom

genutzt?→ Haben wir noch Geräte, die ohne Strom funktionieren,

beispielsweise ein altes Grammofon, eine alte Kaffee­maschine oder ein altes Bügeleisen?

→ Wie war das ganz früher, als es nicht überall Strom gab?

Sieben einfache Energiespartipps für die Kindertageseinrichtungen und zu Hause

Strom sparenEnergieeffiziente Haushaltsgeräte: Achten Sie beim Kauf von Elektrogeräten auf die Energieeffizenzklasse. Haushaltsgeräte mit dem Etikett A+++ helfen Strom zu sparen, sind umweltfreundlich und langfristig oft auch kostengünstiger. Stand-By-Betrieb vermeiden: Schalten Sie Ihre Elektro­ geräte über Nacht oder bei längeren Benutzungspausen immer ganz von der Stromversorgung ab. Elektrogeräte im Stand­by­Betrieb verbrauchen einiges an Strom, selbst wenn sie sich im Bereitschaftsmodus befinden oder nur scheinbar abgeschaltet sind („Schein­Aus“). Zu empfehlen ist auch die Verwendung einer Steckdo­senleiste, bei der Geräte, die gerade nicht benutzen werden, einfach über die Steckdosenleiste ausgeschal­tet werden können.Energiesparlampen nutzen: Verwenden Sie Energie­sparlampen. Diese verbrauchen etwa 80 Prozent weniger Strom als Glühlampen und haben eine neun­mal höhere Lebensdauer. Schalten Sie das Licht aus, auch wenn es nur fünf Minuten sind, es lohnt sich. Ein Aufkleber oder eine Notiz an der Tür mit „Licht aus!“ kann dabei hilfreich sein.

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Heizkosten senkenRaumtemperatur runter: Den bedeutendsten Anteil am privaten Energiebedarf hat die Raumwärme. Über­prüfen Sie regelmäßig die Raumtemperatur – schon ein Grad weniger Zimmertemperatur spart 6 Prozent der Heizkosten.Richtiges Lüften: Gekippte Fenster bringen kaum fri­sche Luft, sondern kühlen nur die Räume aus. Anstatt die Fenster stundenlang zu kippen, ist kurzes, kräftiges Stoßlüften sinnvoll – das spart Energie und unterstützt Ihre Gesundheit. vergessen Sie nicht beim Lüften das Heizventil/Thermostat zuzudrehen.

Wasser sparenKochen mit Deckel: Beim Kochen gilt: Deckel drauf! Wer ohne Deckel kocht, benötigt dreimal so viel Ener­gie. Das gilt für Elektro­ ebenso wie für Gasherde. Wasserhahn zudrehen: Wenn Sie warmes Wasser brauchen und kurz unterbrochen werden, sollten Sie den Hahn stets zudrehen. Beim Zähneputzen empfiehlt sich die Benutzung eines Zahnputz­Bechers, um un­ nötigen Wasserverbrauch zu stoppen: Bereits drei Minuten Wasser laufen lassen, ergibt einen Wasser­verbrauch von zehn Litern Wasser!

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Anhang

Weiterführendes Material

http://www.umweltbundesamt.deAuf der Webseite des Umweltbundesamtes finden sich vielseitige und gut recherchierten Informationen, u.a. Tipps zum Stromsparen und Heizkostensparen, ein CO2 Rechner, mit dem der persönliche CO2 Fußab­druck berechnet werden kann.

http://www.stmug.bayern.de/umwelt/index.htmlFür Kindertageseinrichtungen und Schulen aus Bayern ist hier besonders die Seite http://www.umweltbil­dung.bayern.de/ zu empfehlen.

http://www.bmu.de/themen/klima­energie/Internetauftritt des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

http://www.umweltbildung.de/Internetauftritt der Arbeitsgemeinschaft Natur­ und Umweltbildung.

http://www.haus­der­kleinen­forscher.deInternetauftritt der Stiftung Haus der kleinen Forscher mit Informationen zum Experimentieren mit Kindern und auch zum Thema Energie.

http://www.leuchtpol.deInternetauftritt von Leuchtpol.

Für Kinder:Die Kinderwebseite der Stiftung Haus der kleinen For­scher legt einen von mehreren Schwerpunkten auf das

Thema Umwelt. Sie ist für Kinder ab 6 Jahren geeignet: http://www.meine­forscherwelt.de

Die bekannte „Sendung mit der Maus“ hat eine interes­sante Sendung zum Thema Strom produziert: Sendung mit der Maus – Strom spezial

Verwendete Literatur

Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozial­ordnung, Familie und Frauen/Staatsinstitut für Früh­pädagogik München (Hrsg.) (2010): Der Bayerische Bildungs­ und Erziehungsplan für Kinder in Tagesein­richtungen bis zur Einschulung. Berlin/Düsseldorf/München: Cornelsen Scriptor.

Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozial­ordnung, Familie und Frauen & Bayerisches Staats­ministerium für Umwelt und Gesundheit (2012). Umweltbildung und ­erziehung in Kindertageseinrich­tungen ­ ausgewählte Themen und Projekte – Hand­reichung für das pädagogische Personal. Eigendruck. Abrufbar unter: http://www.verwaltung.bayern.de

Leuchtpol (2010). Projektzeitung. Eigendruck. Abruf­bar unter http:// www.leuchtpol.de

Stiftung Haus der kleinen Forscher (2010). Energie­Phänomene entdecken. Ideen für Projektbausteine in der Kita. Eigendruck. Abrufbar unter: http://www.haus­der­kleinen­forscher.de/de/ forschen/themenbroschueren/

Stiftung Haus der kleinen Forscher (2012). Wie funkti­oniert eigentlich unsere Erde? Ideen zum Forschen und Staunen rund um unser Zuhause. Eigendruck. Abrufbar unter: http://www.haus­der­kleinen­forscher.de/de/forschen/themenbroschueren/

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www.zukunftsministerium.bayern.de

Dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen wurde durch die berufundfamilie gemeinnützige GmbH die erfolgreiche Durchführung des audits berufundfamilie® bescheinigt: www.beruf­und­familie.de.

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Bayerisches Staatsministerium fürArbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen

Winzererstr. 9, 80797 MünchenE­Mail: [email protected]: CMS – Cross Media Solutions GmbHStand: April 2013

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