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Ein offener Brief an den Richter des Amtsgerichts Ansbach Familie Noah Tlapak -

Familie Noah Tlapak · PDF fileIch trug ihn zum Auto und gab ihm ein Bonbon. ... Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, nach der Wahrheit oder sogar nach Gott haben wir uns gefunden

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Ein offener Brief an den Richter des Amtsgerichts AnsbachFamilie Noah Tlapak -

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Familie Noah Tlapak - Ein offener Brief an den Richter des Amtsgerichts Ansbach

Unsere Herzen schmerzen und es gibt keinen Trost. Unser 1½-jähriger Sohn wurde durch Polizei und Jugendamt am 05.09.2013 von uns weggerissen. Was für ein Schock... Am Tag zuvor war alles noch herrlich und wir hatten keine Ahnung, was für ein krimineller Eingriff uns am frühen Morgen des nächsten Tages erwarten würde.

Jetzt ist schon ein ganzes Jahr vergangen und Jonathan ist immer noch nicht in seiner natürlichen Umgebung mit uns, seinen Eltern!

Wir haben im April 2011 geheiratet und im Januar 2012 ist Jonathan, unser erstes Kind geboren. Wir sind eine junge Familie und hatten auch vor noch weitere Kinder zu haben.

Wir verstehen nicht, warum unsere Familie auf diese Weise kaputt gemacht werden soll?

Wir lieben und schätzen unser erstes Kind sehr und haben immer unser Bestes für ihn gegeben. Dieses Kind ist uns geboren und wir glauben, dass Gott ihn uns Eltern anvertraut hat. Dieses natürliche Recht ist auch durch die deutsche Verfassung geschützt. Jonathan hat das Recht in seiner Familie und von seinen Eltern erzogen zu werden. Er muss doch nicht in staatlichen Instutitionen und Pflegefamilien aufwachsen. Es ist der schwerste staatliche Eingriff in eine Familie, Kinder von ihren Eltern zu trennen. Was sind die schwerwiegenden Gründe dafür, dass man so mit uns verfährt?

Es ist so schmerzhaft und verheerend, Kinder von ihren Eltern zu trennen und es ist nicht im besten Interesse des Kindeswohles unseres Sohnes, dass er von uns

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getrennt gehalten wird. Mein Sohn versucht, den Schmerz der Trennung mit Essen und Spielzeug zu unterdrücken, aber er fühlt sich in seinem Vertrauen verletzt. Einem 1½-Jährigen zu erklären, dass ein Richter entschieden hat, ihn von uns wegzureißen, ist sehr schwierig. Das Einzige, was er merkt, ist, dass er seinen Vater nur einmal die Woche sehen darf und dann von der Pflegemutter wieder weggerissen wird. Jedes Mal weint er bitterlich und sein Vertrauen wird immer mehr gestört. Pflegeeltern können niemals die leiblichen Eltern ersetzen und die Kinder so lieben und versorgen wie sie.

DAS IST JONATHANS WUNSCH!!!!!!

Datum: 18.08.2014, Uhrzeit: 10:00 Uhr morgens

Heute morgen habe ich Jonathan nach einer Woche wiedergesehen und er hat sich sehr gefreut. Ich habe ihn gebadet und wir hatten eine schöne Zeit zusammen. Nach ca. 2h wollte ich mich wieder verabschieden. Jonathan fragte nach einem Bonbon, welches ich in meinem Auto hatte. Ich trug ihn zum Auto und gab ihm ein Bonbon. Er war ganz glücklich und ich dachte, dass der Abschied problemlos verlaufen würde. Er stand auf der Außentreppe und ich sagte ihm, dass ich wieder nach Hause fahren muss. Da lief er die Treppe herunter (nur in Socken) und klammerte sich an mich. Ich nahm ihn hoch und versuchte ihn abzulenken und damit zu beruhigen, dass er mich und seinen Vater morgen sehen kann. Ich erklärte ihm, dass er den Richter fragen muss, wenn er mit mir sein will. Doch dies war alles erfolglos. Er schrie: „Ich will mitfahren nach Wörnitz... Nimm mich mit zu Abba“ …...Die Pflegemutter versuchte ihn auch abzulenken und sagte ihm, dass sie später mit ihm auch Auto fährt. Doch Jonathan wollte mit mir mit. Ich lief dann langsam zum Auto, aber Jonathan rannte mir in Socken hinterher und klammerte sich weinend an mich. Er schrie bitterlich: „Nimm mich nach Hause zu Abba...ich will mit DIR fahren“... Ich sagte ich könnte eine kleine Runde mit ihm fahren und ihn wieder am Haus absetzen. Doch das gefiel ihm gar nicht. „NEIN, nimm mich mit zu Abba“, war seine Antwort.

Nach langem hin und her brachte ich ihn ins Haus um seine Nase zu putzen und die Tränen abzuwischen. Dann versuchte ich erneut mich aus dem Haus zu schleichen. Doch Jonathan schrie weiter: „Ich will mit“! Die Pflegemutter riss ihn von mir und lief ins Wohnzimmer. Ich fuhr dann nach Hause.

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Steht nach dem Grundgesetz Art. 6 GG die Familie nicht unter dem besonderen Schutz des Staates und sollten Rechte von Kind und Eltern nicht beschützt und wir in unserer Funktion als Eltern unterstützt werden? Selbst wenn es Besorgnis über unsere Erziehungsfähigkeit gibt, kann dieser nicht mit milderen Mitteln begegnet werden?

Wäre es nicht möglich, dass das Jugendamt unsere Familie regelmäßig besucht, um sich über unsere Erziehung und das Wohlergehen unseres Sohnes zu vergewissern, so wie sie es vor der Inobhutnahme auch getan haben? Es ist doch das Schlimmste für ein Kind, wenn es nicht mit seinen Eltern aufwächst. Wir sind noch jung und belehrbar. Wir sind sicherlich noch keine perfekten Eltern und mehr als willig Hilfe anzunehmen.Warum also die harte Maßnahme? Wurde bei all dem der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit wirklich in Augenschein genommen?

Unser Sohn hat doch das Recht geborgen in einer intakten Familie aufwachsen zu können? Und selbst wenn es Bedenken gäbe über die Erziehung unseres ersten Kindes, gäbe es nicht mildere Mittel uns zu helfen? Muss es die härteste Maßnahme sein für Eltern und Kind, dass wir getrennt werden müssen? Schon vor der Razzia kam das Jugendamt auf uns zu wegen Besorgnis über unsere Kinder, aber es gab nie irgendwelche konkreten Beweise, nur allgemeine Vorwürfe und Anschuldigungen gegen die ganze Gemeinschaft. Aber kann man eine ganze Gruppe Menschen kollektiv beurteilen? Muss man nicht jeden einzelnen Fall betrachten?

Es gab wirklich nie irgendwelche konkreten Beweise für Misshandlung oder Vernachlässigung an unserem Sohn Johnathan, bevor er entführt wurde. An dem Tag, an dem er von uns weggenommen wurde, hat die Amtsärztin ihn untersucht und nichts Auffälliges an ihm gefunden. Zudem wurde er am 6.

September 2013 noch einmal bei einem Arzt zur Untersuchung vorgestellt, mit demselben Befund.

Alle Vorwürfe der Aussteiger, die die Inobhutnahme zum größten Teil ausgelöst

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hatten, haben gar nichts mit uns persönlich zu tun. Wir möchten darauf hinweisen, dass die Aussteiger vor unserer Heirat und auch Jonathans Geburt ausgestiegen sind. Sie kennen also uns als Familie und unseren Sohn und wie wir mit ihm umgehen, überhaupt nicht. Nur weil wir am Georg-Ehnes-Platz 2 wohnten und Teil der Gemeinschaft der Zwölf Stämme sind, wurde unser kleiner Sohn weggenommen.

Das Wohl unseres Sohnes war nie konkret gefährdet und ist auch in Zukunft nicht gefährdet. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass Kinder weil sie in der Glaubensgemeinschaft aufwachsen, Schaden in ihrer Entwicklung nehmen, ganz im Gegenteil! Schauen Sie doch uns und unser Leben an. Oder glauben Sie dem Diplom-Psychologen, der sich mit der Entwicklung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in den Zwölf Stämme Gemeinschaften in Klosterzimmern und Wörnitz aufgewachsen sind, befasst hat und zu dem Schluss gekommen ist, dass auch keine nachhaltigen Schäden zu beobachten sind, weil diese “einen ausgesprochen souveränen und ausgeglichenen Eindruck machten”.

Wir fragen uns immer wieder: “Warum nimmt man unserem Sohn uns, seinen Eltern weg, wenn wir ihn doch lieben und ihm Wärme und Geborgenheit schenken? Wir haben unseren Sohn immer von Herzen geliebt und ihn niemals misshandelt! Wir beten Tag und Nacht, dass dieses Leiden unseres Sohnes und die Qual der Trennung

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ein gesunder Mensch zu werden und selbstsicher und gesund aufwachsen kann.

Hochachtungsvoll,

Noah & Mo-Aydah Tlapak

Wer sind die Zwölf Stämme?

Eigentlich haben wir ganz verschiedene Lebenswege hinter uns und kommen aus allen

Gesellschaftsschichten. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, nach der Wahrheit

oder sogar nach Gott haben wir uns gefunden.

       Wir führen ein einfaches Gemeinschaftsleben. Wir arbeiten zusammen, essen

zusammen und teilen alles, was wir haben. Unser Zusammenleben wird nicht von Regeln

und Vorschriften bestimmt, sondern wir lernen, uns von Liebe leiten zu lassen.

       Wir wollen unseren Schöpfer mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit

ganzer Kraft lieben und einander lieben - so wie der Sohn Gottes uns geliebt hat. 

bald ein Ende hat und wir wieder als Familie vereint werden können. Es gibt keine Beweise gegen uns, die gegen eine Rückführung unseres Sohnes sprechen und die staatliche Inobhutnahme weiterhin rechtfertigen würden.

Sehr geehrter Herr Krüger, deshalb bitten wir Sie, dass uns Jonathan wieder zurückgegeben wird, dass Sie unserer Familie eine Chance geben und wir unserem Sohn all die Wärme, Zuneigung und Geborgenheit geben können, die er braucht, um

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       Wir leben wie die ersten Jünger der Urkirche (Apg 2,44 und 4,32), die

ihre Karriere und ihren Besitz hinter sich ließen, um dem Sohn Gottes

nachzufolgen. Täglich versammeln wir uns, um das prophetische Wort zu hören

und mit Gesang und Tanz dem Dank zu geben, der uns aus unserem sinnlosen und

hoffnungslosen Dasein errettet hat.

         Wir verstehen uns nicht als eine neue religiöse Bewegung - wir haben keine neue

Lehre erfunden und damit Mitglieder geworben. Wir haben lediglich auf die Liebe

Gottes geantwortet und angefangen Seinem Wort zu gehorchen. Am Anfang waren

wir eine kleine Gruppe von Jüngern in den Vereinigten Staaten, aber ehe wir es

uns versahen, scharten sich Menschen anderer Nationalitäten zu uns. Bald breitete

sich dieses Leben der Liebe in anderen Ländern aus und ein internationales Netz von

Gemeinschaften entstand. Somit gibt es jetzt in mehreren Ländern auf verschiedenen

Kontinenten Orte, an denen dieses Leben existiert.

         Wir betrachten uns als einen Teil der Wiederherstellung aller Dinge, von der

auch die Propheten sprachen (Jes 49,6). Gottes Volk, aus zwölf Stämmen bestehend,

wird wiederhergestellt.

         Wir glauben, dass die Liebe des Schöpfers die Kraft hat, ein ganzes Volk

zusammenzuhalten und betrachten uns als den Anfang dieses Volkes. Wir leben in

der Hoffnung, dass der Messias auf die Erde zurückkommen wird und dass Er Sein

Volk darauf vorbereitet.

         „Gemeinschaft“ ist für uns kein organisatorischer Titel, sondern drückt unser

reichhaltiges Leben aus. Es bedeutet eine Versammlung derer, die sich so sehr

lieben, dass sie ein Herz und eine Seele sind, freiwillig alles miteinander teilen, was

sie besitzen, zusammenleben, ihre Mahlzeiten gemeinsam einnehmen und sich

füreinander aufopfern, weil sie ihr Leben dem gewidmet haben, der sie von Tod und

Elend errettet hat. (Kor 5,15)

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Klosterzimmern 186738 DeiningenTel. 09081/2901062

Georg-Ehnes-Platz 2 91637 WörnitzTel. 09868/959516

news.zwoel fstaemme.de

Impressum: Nikodemus e.V., 86720 Nördlingen, Eigendruck im Selbstverlag

Wir freuen uns immer über Interessierte an unserem Gemeinschaftsleben und empfangen gerne Gäste. Mitten

in unserem Dorf haben wir einen kleinen Hofladen, in dem wir unser Gemüse, unsere Backwaren und

verschiedene andere eigene Produkte anbieten. Dort kann man sich sonntags bis freitags

(9.00 – 17.00 Uhr) gemütlich bei Kaffee und Kuchen unterhalten. Freitagabends ab 18.00 Uhr feiern wir jede

Woche den Beginn des Sabbats mit Musik, Tanz und einem gemütlichen Essen. Montagabends ab 19.30 Uhr

unterrichten wir Folkloretänze. Man kann uns aber auch sonst jederzeit besuchen, schreiben oder anrufen.

Ein wunderbares Leben, das jedem offensteht.

Du bist ganz herzlich eingeladen.