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ZKZ 1051 · 127. Jahrgang · August 2020 KOMMUNIZIEREN | Ausstrahlung gestalten: Deine Reise beginnt mit Überzeugungen PERSÖNLICH CHRISTIAN KLICHE IM PORTRÄT GEMEINDE DER ZUKUNFT KOORDINATEN FÜR EINEN GEISTLICHEN AUFBRUCH TAG DER HOCHSCHULE THEOLOGISCHE HOCHSCHULE EWERSBACH FARBLOS?! WIE FREIE EVANGELISCHE GEMEINDE BUNTER WERDEN KANN

FARBLOS?! - FeG · 2020. 8. 21. · Da sie eine Griechin war, die aus Syrophönizien stammte, 27 sagte Jesus zu ihr: «Ich muss zuerst meiner eigenen Familie, den Juden, hel - fen

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KOMMUNIZIEREN | Ausstrahlung gestalten: Deine Reise beginnt mit Überzeugungen

PERSÖNLICHCHRISTIAN KLICHE IM PORTRÄT

GEMEINDE DER ZUKUNFTKOORDINATEN FÜR EINEN GEISTLICHEN AUFBRUCH

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FARBLOS?! WIE FREIE EVANGELISCHE GEMEINDE BUNTER WERDEN KANN

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INHALTSVERZEICHNIS

FARBLOS?!WIE FREIE EVANGELISCHE GEMEINDE BUNTER WERDEN KANN

MONATSTHEMA:

Sie möchten die Redaktion kontaktieren?Artur Wiebe u. Jörg Podworny 02302 93093-811 [email protected]

Sie möchten einen Leserbrief schrei-ben oder eine Nachricht aus Ihrer Gemeinde zusenden? Die Redaktion behält sich sinnwahrende Bearbei-tungen [email protected]

Sie möchten eine Anzeige schalten?André Buchholz | 02302 93093-648 [email protected]

Sie möchten eine Kleinanzeige (ungestaltet) schalten?Judith Hemmen | 02302 93093-828 [email protected]

Sie haben eine Frage zu Ihrem Abonnement oder sind umgezogen?Michael Jacobi | 02302 93093-681 [email protected]

3CHRISTSEIN HEUTE 8 | 2020

PERSPEKTIVEN

4 Gemeinde Jesu: bunt und weltweit Präses Ansgar Hörsting

6 Farblos?! Wie Freie evangelische Gemeinde bunter werden kann Artur Wiebe

8 All lives matter?! Friederike Meißner

12 Die Vielfalt der frühen Gemeinde Ulrich Wendel

16 Gottes Zukunft widerspiegeln Stellungnahme der IFFEC

18 Schönheit der Unterschiede Interview mit Curt Peterson

22 Mehrwert für die Gemeinden Online-Sitzung des Ständigen Ausschusses

24 Bundestag der Freien evangelischen Gemeinden Einladung und Tagesordnung

26 Nachrichten

KOMMUNIZIEREN30 Ausstrahlung gestalten | Teil 3

Ruben Turbanisch

THEOLOGISCHE HOCHSCHULE34 Tag der Hochschule

Julius Steinberg

38 Gemeinde der Zukunft Reinhard Spincke

GLAUBEN40 Folgenreich | Teil 7

Wolfgang Kraska

WORTWAHL44 Wir wollen anbeten

Boris Schmidt

46 Leserbrief, Impressum

47 Kleinanzeigen

PERSÖNLICH48 Christian Kliche

Annekatrin Warnke

REDAKTION50 Farbe bekommen!

Artur Wiebe

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4 CHRISTSEIN HEUTE 5 | 2020

GEMEINDE JESU: BUNT UND WELTWEIT

PERSPEKTIVEN

In seinen PERSPEKTIVEN greift Ansgar Hörsting, Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, einen Aspekt aus dem Leben oder ein Thema aus der öffentlichen Diskussion auf.

Wir waren mit zwei Bussen nach Lich/Hessen ge-fahren. In einem Restaurant sollte es einen gro-

ßen Empfang geben. Vertreter aus fast allen Ländern des Internationalen Bundes Freier evangelischer Gemeinden (IFFEC) waren zur Theologischen Konferenz nach Ewers-bach gekommen. Der festliche Abend war lange geplant und wir freuten uns darauf, als Deutscher Bund FeG gute Gastgeber zu sein.

INTERNATIONALE BEGEGNUNGENWir kamen etwas zu früh an, die Türen hatten sich noch nicht geöffnet. Und so strömten die Gäste aus den Bussen und verteilten sich in der Umgebung. Direkt neben dem Grundstück befand sich ein Kriegsopferfriedhof mit Op-

fern aus dem Zweiten Weltkrieg. Ich hatte den Friedhof auf dem Gelän-de des Kloster Arnsburg schon bei einem frü-heren Besuch gesehen. Die Toten stammten von überall: Belgier, Polen, Ungarn, Deutsche und viele mehr. Gefallene Sol-

daten und im Arbeitslager Hirzenhain von der SS und Ge-stapo ermordete Gefangene wurden später hier auf einem gemeinsamen Friedhof begraben. Ich sah meine internatio-nalen Freunde und Geschwister durch die Grabreihen ge-hen, Namen lesen, reden. Ich wollte versinken vor Scham. Hier lagen ihre Landsleute begraben. In deutschem Boden.

Nach einer Viertelstunde gingen wir zum Essen hinein. Meine Feststimmung war getrübt. Ich saß am Tisch mit Amerikanern und Europäern. Es war mein erstes Jahr als Präses, ich war damals 43 Jahre alt und fühlte mich unwohl. Ich vertraute mich meinen Tischnachbarn an und benannte meine Beklemmung angesichts des Friedhofes, angesichts von Schuld und Last. Wie gut war es da, am Tisch von den anderen zu hören, dass wir doch heute zusammengehören, dass Schuld vergeben ist, dass uns nichts nach unten ziehen darf. Ich wurde aufgerichtet durch internationale Geschwis-ter, die mir die Hand reichten. Schuld ist vergeben. Wir ge-hören zusammen. Eine befreiende Erfahrung.

4 CHRISTSEIN HEUTE 8 | 2020

WELTWEITES FEG-NETZWERKDer Internationale Bund FeG wurde 1948 in Bern gegrün-det. Kontakte, die schon vorher bestanden, mündeten in ein festeres Netzwerk. Allen war klar, dass etwas geschehen müsse in dieser zerbombten, verfeindeten und gespaltenen Welt. Jugendgruppen besuchten sich grenzüberschreitend, Bundesvertreter lernten sich kennen. Schweizer gründeten in Deutschland eine Gemeinde (die FeG Singen). Schweden schickten gleich eine ganze Kirche (eine Holzkirche, die bis heute die FeG Berlin-Adlershof darstellt). Theologischer Austausch weitete den Horizont und vertiefte das Verständ-nis füreinander.

Bis heute ist uns das wichtig: Wir gehören aus allen Nati-onen, Sprachen und Völkern zu dem einen Gott. Wir wollen einander respektieren, unterstützen, vergeben und mitein-ander ein Zeichen des Reiches Gottes in dieser Welt sein. Wir vernetzen Bünde miteinander und arbeiten in Mission und Menschenrechten zusammen. Wir unterstützen einan-der in Ausbildung und tauschen Ideen aus.

PROPHETISCHE VERBUNDENHEITMein Glaube war immer der Glaube an einen Gott aller Menschen. Denn entweder ist Jesus Christus Retter für alle, dann ist das auch ein gutes Argument dafür, dass ich ihm vertraue. Oder er ist nur eine Lokalgottheit Israels, des Westens oder der Gesunden. Dann gibt es für mich wenig Gründe, ihm zu vertrauen. Kirche bzw. Gemeinde ist Leib Christi weltweit und sie besteht aus Menschen aller Natio-nen und Hautfarben. Da ist nicht Jude und Grieche, Deut-scher und Amerikaner, Schwarzer und Weißer (frei nach Galater 3,28).

Für mich hat deswegen die internationale Verbundenheit einen prophetischen Charakter. In diesem Geiste hat der Internationale Bund auch seine Erklärung gegen Rassismus veröffentlicht (siehe Seite 16). Dies ist eine Stärkung aller Bünde, insbesondere für die Bünde in den USA. Durch den Internationalen Bund sind sie alle nicht nur innerlich und im Glauben, sondern auch strukturell verbunden mit der weltweiten Gemeinde Jesu Christi. Das tun wir als Bund FeG: Wir verbinden mit der weltweiten Gemeinde Jesu.

ANSGAR HÖRSTING | Präses Bund FeG | praeses.feg.de

Kirche bzw. Gemeinde ist Leib Christi weltweit und sie besteht aus Menschen aller Nationen und Haut-farben.

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6 CHRISTSEIN HEUTE 8 | 2020

FARBLOS

Viele Freie evangelische Gemeinden übertragen inzwi-schen ihre Gottesdienste live im Internet und sind

einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich. Das Gemeinde-leben tritt aus dem Schutzraum, aus dem Versteck der eige-nen vier Wände heraus und wird präsent. Das entspricht der persönlichen und zugleich öffentlichen Botschaft von Jesus Christus: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“. Damit sind alle Menschen gemeint: jede Generation, jede soziale Schicht, jede Nation und jede Hautfarbe. Vor dem Thron Gottes wird sich eine bunte Schar vereint im Glauben an Jesus Christus wiederfinden – und ihn loben (Offenbarung 7,9; 21,3; 22,2).

Danach sah ich eine riesige Menschenmenge – viel zu groß, um sie zählen zu können – aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen vor dem Thron und vor dem Lamm stehen. Sie waren mit weißen Gewändern bekleidet und hielten Palmzweige in ihren Händen. Und sie riefen laut: „Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm!“ | Offenbarung 7,9-10

DIE FORM PREDIGT MITHäufig farblos wirken dagegen unsere Gemeinden und Gottesdienste. Ja, wir sind noch nicht in der neuen Welt Gottes, aber dennoch darf sie bereits heute in unseren Zu-sammenkünften aufleuchten. Nicht, dass jede Gemeinde ihren besonderen Quotenmenschen braucht, der nach außen zeigt: „Wir sind bunt …!“ Aber ganz von der Hand zu weisen ist dieser Blickwinkel nicht. Die Öffentlichkeit hat einen wachen Blick dafür, was es bedeutet, als Grup-pe sichtbar divers aufgestellt zu sein: In Talkshows wird das Publikum so arrangiert, dass die erste Reihe bunt erscheint. Die Gäste werden nach Möglichkeit so ausge-

FARBLOS?!Wie Freie evangelische Gemeinde bunter werden kann

sucht, dass ein sichtbarer Mix entsteht. Die Macher wissen ganz genau, dass die Form mitpredigt – vielleicht sogar lauter als der Inhalt.

BUNTER WERDENAusgehend von der biblischen Vision der Völker vor dem Thron Gottes will diese Ausgabe von CHRISTSEIN HEUTE motivieren, als Freie evangelische Gemeinden bunter zu werden – nicht als Mittel zum Zweck, sondern als bereits heute sichtbare Konsequenz des Evangeliums von Jesus Christus, das allen Menschen gilt. Wenn dem so ist, dann sollte sich das in unseren Reihen, den missionarischen Be-mühungen und Übertragungen öffentlich widerspiegeln. Nicht als politisch korrekte Botschaft, sondern als Ausdruck der Guten Nachricht, dass Gottes Heil allen Menschen gilt. Und gleichzeitig als Kontrapunkt zu den Spaltungstenden-zen, die unsere Gesellschaften weltweit auseinanderdriften und zerfallen lassen.

Dankbar bin ich für unsere Autorinnen und Autoren, die dieser Farbigkeit des Volkes Gottes auf der Spur sind und diese Vision in unser Herz und unseren Sinn schreiben. Ich wünsche Ihnen Gottes reichen und bunten Segen bei der Lektüre.

ARTUR WIEBE Redaktionsleiter von CHRISTSEIN HEUTE christsein-heute.de

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FARBLOS

All lives matter?! | Mit Jesus lernen, nicht rassis-tisch zu sein … | Seite 08-10

Friederike Meißner wagt eine Annä-herung an einen biblischen Text, der für heutige politisch korrekte Ohren höchst anstößig klingt. Sie zeigt auf, wie Jesus mit seinen Jüngern und uns den Weg geht, dass sein Evan-gelium und unsere Gemeinde für alle Menschen da sind.

Gottes Zukunft widerspiegeln | Erklärung der IFFEC | Seite 15Der Internationale Bund Freier evangelischer Gemeinden hat eine Erklärung veröffentlicht und setzt damit Zeichen für eine bunte christliche Gemeinde sowie gegen Rassismus.

Schönheit der Unterschiede | Interview mit Curt Peterson | Seite 18-21Curt Peterson gibt Impulse, warum und wie Freie evan-gelische Gemeinden bunter werden sollten.

Kontakt zu CHRISTSEIN HEUTEWenn Sie eine Nachricht aus Ihrer Gemeinde oder Rückmeldungen zu Artikeln haben oder uns einen Leserbrief schreiben wollen, schicken Sie uns gern eine E-Mail an: [email protected]

Die Vielfalt der frühen Gemeinde Das Urchristentum und People of Color Seite 12-15„Black Lives Matter“– die-se Aussage beherrscht zur-zeit die Schlagzeilen. Was lässt sich eigentlich biblisch dazu sagen? Der Theologe Ulrich Wendel hat sich auf Spurensuche begeben.

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Der Glaube einer griechischen Frau | Markus 7,24-3024 Danach verließ Jesus Galiläa und ging nach Norden in das Gebiet von Tyrus. Er versuchte zu verbergen, dass er sich dort aufhielt, aber es gelang ihm nicht. Die Nachricht von seiner Ankunft verbreitete sich schnell. 25 Sofort kam eine Frau zu ihm, deren kleine Tochter von einem bösen Geist besessen war. Sie hatte von Jesus gehört, und nun kam sie, warf sich ihm zu Füßen 26 und bat ihn inständig, ihr Kind von dem Dämon zu befreien.

Da sie eine Griechin war, die aus Syrophönizien stammte, 27 sagte Jesus zu ihr: «Ich muss zuerst meiner eigenen Familie, den Juden, hel-fen. Es ist nicht recht, den Kindern das Essen wegzunehmen und es den Hunden vorzuwerfen.» 28 Sie erwiderte: «Das ist wahr, Herr, aber selbst den Hunden unter dem Tisch gibt man die Krümel von den Tellern der Kinder.» 29 »Damit hast du recht!«, sagte er. »Nun geh nach Hause. Der böse Geist ist aus deiner Tochter ausgefahren.« 30 Und als die Frau nach Hause kam, lag ihre kleine Tochter ruhig im Bett, und der Dämon war fort.

8 CHRISTSEIN HEUTE 8 | 2020

FARBLOS

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Nachfolger Jesu haben es nicht immer leicht. Auch mit ihm selbst. Jesus kann ziemlich herausfordernd sein

und auch diejenigen vor den Kopf stoßen, die mit ihm un-terwegs sind. Es gibt einige solcher Geschichten, in denen Jesus irritiert. Oft sind es aber gerade die, in denen wir bei genauerem Hinschauen besonders viel über das Wesen Got-tes lernen.

In diesen Wochen, in denen intensiv über Rassismus dis-kutiert wird, über den Wert des Menschen unabhängig von seiner Abstammung, Hautfarbe oder Ethnie, gehört ganz besonders auch diese Geschichte aus Markus 7 dazu.

IST JESUS POLITISCH KORREKT?„Bei allem Respekt, Herr“, möchte ich Jesus sagen, „das ist aber zutiefst politisch unkorrekt! Wie kannst du so unver-hohlen das eine Volk gegenüber dem anderen abwerten? Warum machst du so deutliche, gar rassistische Unterschie-de in der Behandlung von Menschen und begründest das dann sogar noch theologisch?!“ Je genauer ich hinschaue und tiefer forsche, desto mehr begreife ich:

Wir blicken aus unserer Zeit auf diese Erzählung, mit unserer Vorstellung von Menschenrechten, mit unserem humanistischen Wertesystem, und wir müssen feststellen: All das, was unsere christliche Haltung und unsere Werte geprägt hat, musste mühsam errungen werden. Und diese Begegnung steht ziemlich am Anfang dieser Entwicklung hin zu einer Haltung, die alle Menschen für gleich wert-voll hält.

Sie hat einen wichtigen Platz in diesem Prozess und an ihr können wir manchen kleinen Schritt zur Überwindung des auch in uns sitzenden Alltagsrassismus lernen. Denn so unbequem es auch ist: Den gibt es leider auch in unseren Gemeinden und vermutlich auch in jedem von uns selbst.

Dieser alltägliche Rassismus, der uns einfach in den Kno-chen sitzt, zeigt sich zum Beispiel, wenn du bei der Suche nach einem Arzt lieber den mit dem deutschen Namen an-rufst. Wir sind nicht davor gefeit, rassistisch zu denken, und es erfordert Bewusstsein und Entschlossenheit, uns da verändern zu lassen.

SIND WIR WIRKLICH OFFEN – FÜR ALLE?Eine kleine Geschichte hat mir das neulich plakativ vor Au-gen geführt, sie handelt von Mr. Jones. Mr. Jones ist Afro-amerikaner und wohnt in einem ziemlich gut situierten, eher weißen Viertel von New York. Als Mr. Jones Christ wird, möchte er in die Gemeinde dort aufgenommen wer-den. Der Pastor reagiert reserviert, stottert ein bisschen rum und sagt schließlich: „Tja. Ich bin nicht sicher, Mr. Jones, ob es unseren Gemeindegliedern recht wäre. Ob das so passt … Ich schlage vor, Sie gehen erstmal wieder nach Hause und beten und warten ab, was Ihnen der Allmäch-tige dazu sagt.“

Einige Tage später kommt Mr. Jones wieder. „Ich habe Ihren Rat befolgt“, sagt er zum Pastor. „Ich sprach mit Gott über die Sache, und er antwortete mir: Mr. Jones, sagte er, bedenke, dass es sich um eine sehr exklusive Kirchenge-meinde handelt. Du wirst wahrscheinlich nicht hineinkom-men. Ich selbst versuche es schon seit vielen Jahren, und bis jetzt ist es mir noch nicht gelungen.“ (nach: Hoffsüm-mer, Willi: Kurzgeschichten Bd. 3, Grünewald-Verlag)

ALLTAGSRASSISMUS ÜBERWINDENBei uns in Deutschland hat solche Ausgrenzung (hoffent-lich!) nicht so oft so offensichtlich rassistische Hintergrün-de. Aber wenn wir uns mal wach und ehrlich umhören würden, bekämen wir wohl auch manche Geschichte von

ALL LIVES MATTER?! Mit Jesus lernen, nicht rassistisch zu sein …

Friederike Meißner wagt eine Annäherung an den biblischen Text über Jesus und die syrophönizische Frau (Markus 7,24-30), der für heutige politisch korrekte Ohren höchst anstößig klingt. Sie zeigt auf, wie Jesus mit seinen Jüngern und uns den Weg geht, dass sein Evangelium und unsere Gemeinde für alle Menschen da sind.

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DIE VIELFALT DER FRÜHEN GEMEINDEDas Urchristentum und People of Color

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FARBLOS

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Black Lives Matter – diese Aussage beherrscht zurzeit die Schlagzeilen. Was lässt sich eigentlich biblisch dazu sagen? Der Theologe Ulrich Wendel hat sich auf Spurensuche begeben.

Das Foto ging um die Welt: Vor einer Kirche hielt ein weißer Mann die Bibel in die Höhe. Was man nicht

sah, aber in aller Bewusstsein war: Am Ort waren kurz zu-vor noch Demonstranten der Bewegung Black Lives Matter (Schwarzes Leben zählt), die gegen rassistische Diskrimi-nierung protestierten. Eine Kundgebung, die gerade von Po-lizeikräften gesprengt worden war, damit der weiße Mann bis vor die Kirche gehen konnte. Viele Verantwortungsträ-ger der Kirchen weltweit kritisierten die Zurschaustellung der Bibel in diesem Zusammenhang. Andere Christen be-grüßen es dagegen, dass der amerikanische Präsident sich für „Recht und Ordnung“ einsetzt, wie er es nennt. Was aber würde er entdecken, wenn er die Bibel tatsächlich auf-schlagen würde? Welches Bild von Schwarzen Biografien (black lives) innerhalb der Kirche könnte sichtbar werden?

Das Neue Testament lässt uns einen Blick in das Ur-christentum werfen. Wir können hier an verschiedenen Orten beobachten, dass Schwarze integraler Bestandteil der Gemeinden waren, dass Kirche also von Beginn an eth-nisch vielfältig war.

JERUSALEM UND DIE ERSTE GEMEINDE Beginnen wir in Jerusalem. Fast beiläufig wird an einer Stelle erwähnt, dass „Männer aus Kyrene“ zu der dortigen Gemeinde gehörten (Apostelgeschichte 11,20). Kyrene war eine bedeutende Stadt in Nordafrika unweit der Mittel-meerküste, im heutigen Libyen. Die Bevölkerung dieser Region setzt sich u.a. aus Berbern und arabischstämmigen Menschen zusammen. Sie ist also nicht unbedingt mit den Menschen identisch, die wir als Schwarzafrikaner anspre-chen würden, doch zweifellos ist die heutige Bezeichnung People of Color für diese Nordafrikaner passend.

Eine nennenswerte Gruppe von Christen in Jerusalem war also nordafrikanischer Herkunft. Dass man Leute aus Kyrene überhaupt in Jerusalem antraf, war nicht un-

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FARBLOS

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Erklärung des Internationalen Bundes Freier evangelischer GemeindenHeute haben wir uns als Leiter der Mitgliedskirchen und Verbände des Internationalen Bundes Freier evangelischer Gemeinden (Inter-national Federation of Free Evangelical Churches/IFFEC) getroffen. Wir werden daran erinnert, dass der Tod von George Floyd in Min-neapolis Protestbewegungen gegen rassistische Ungerechtigkeiten in den USA und auf der ganzen Welt ausgelöst hat.

In vielen unserer Nationen stehen Menschen auf gegen Rassis-mus, nicht nur in den USA, sondern auch in ihren eigenen Ländern und auf der ganzen Welt. Die Situationen in unseren jeweiligen Ländern sind sehr unterschiedlich. Aber überall sehen wir die Ge-fahr von Rassismus und systemischer rassistischer Ungerechtigkeit.

Wir glauben, dass dies eine Gelegenheit und Verpflichtung ist, gemeinsam gegen jede Form von Rassismus einzutreten.

Wir bekennen, dass alle Männer und Frauen gleichwertig sind, weil sie alle nach Gottes Bild geschaffen sind. Rassismus richtet sich nicht allein gegen Menschen, sondern gegen ihren Schöpfer.

Wir rufen alle dazu auf, an Jesus Christus zu glauben, der der Friede, die Wahrheit und das Leben ist, und die Kraft des Heiligen Geistes zu empfangen, um ihren Nächsten zu lieben.

Wir bekräftigen, dass die Bibel uns die Vision von Gottes Volk aus allen Nationen, Sprachen und Völkern gibt. Gottes weltweite Kirche ist ein Zeichen für Gottes Zukunft. IFFEC möchte Gottes Zu-kunft widerspiegeln und sich mit der Kirche weltweit identifizieren. Wir feiern die Einheit in Jesus Christus mit allen Völkern. Wir treten gegen rassistische Ungerechtigkeit im Geiste Christi ein.

24. Juni 2020 – die Vertreter des IFFEC,Curt Peterson, Generalsekretär, USAAnsgar Hörsting, Präsident, Deutschland

GOTTES ZUKUNFT WIDERSPIEGELNErklärung des Internationalen Bundes Freier evangelischer Gemeinden

Englische Originalfassung

Today, as we meet as leaders from the Member churches and federations of the International Federation of Free Evangelical Churches (IFFEC), we are reminded that the death of George Floyd in Minneapolis has prompted protest movements against racial injustice in the USA and around the world.

In many of our nations, people stand up against racism, not only in the USA, but in their own countries and in the whole world. The situations in our respective countries are very diffe-rent. But, everywhere we see the danger of acts of racism and systemic racial injustice.

We believe this is an opportunity and obligation to stand together against every form of racism. We confess that all men and women are equal because they are all created in God’s image. Racism is not only against people, but against their Creator.

We call everyone to put their faith in Jesus Christ, who is the peace, the truth and the life and to receive the power of the Holy Spirit to love their neighbor.

We affirm that the Bible gives us the vision of God’s peop-le from all nations, languages, and people. God’s worldwide church is a sign for God’s future. IFFEC desires to reflect God’s future and identify with the Church worldwide. We celebrate unity in Jesus Christ with all people.  We stand against racial injustice in the Spirit of Christ.

June, 24th 2020 – the Representatives of IFFEC,Curt Peterson, General Secretary, USAAnsgar Hörsting, President, Germany

IFFECInternationaler Bund Freier evangelischer Gemeinde | IFFEC | iffec.org | Infos zur IFFEC | feg.de/aussenbeziehungen/

Angesichts der zahlreichen weltweiten Demonstrationen und Unruhen rund um rassistisch motivierte Gewalt haben die Repräsentanten des Internationalen Bundes Freier evan-gelischer Gemeinden (IFFEC) in ihrer Sitzung am 24. Juni 2020 eine Erklärung verabschiedet. Die Mitgliedskirchen und Verbände setzen damit ein Zeichen für eine christliche

Gemeinde, die Gottes Zukunft widerspiegelt: Sie besteht aus allen Nationen, Sprachen und Völkern.

Diese Erklärung wird von der Bundesleitung des Bun-des Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR (FeG) ausdrücklich befürwortet und unterstützt. Hier die deutsche und englische Originalfassung:

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17CHRISTSEIN HEUTE 8 | 2020

FARBLOS

Das Geschichten-Telefon ist ein Projekt von KEB-Deutschland e. V. Projektleiter: Lars Göhl

[email protected]

www.geschichtentelefon.de

Projekt 5401 DR Kongo

Wir unterstützen weltweit christliche Initiativen durch finanzielle Hilfe.

www.gottes-liebe-weltweit.de

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Gottes Liebe weltweit.

Evangelisation an den HauptverkehrsadernDie Route Nationale und der Kongo-Fluss sind zwei zentrale Transportwege im Kongo. Gemeinden entlangdieser Wege wollen auf Reisende zugehen und von derLeidenschaft erzählen, die durch ihre Herzen fließt.

SKB-Banker setzen alles daran, FeG-weit in Gemeinde-bauten zu investieren – anstatt in Bankentürme.

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FARBLOS

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Curt, die Nachrichten rund um den Tod von George Floyd haben uns betroffen gemacht. Warum ist der Unterschied zwischen „schwarz“ und „weiß“ ein derart kontro-verses Thema in den USA?

Curt Peterson: Der Bibel entsprechend sind alle Menschen nach dem Bilde Gottes geschaffen: mit gleichem Wert, glei-cher Würde, Potenzial und Respekt. In den USA und ande-ren Ländern hat im Laufe der Geschichte der Wunsch nach Dominanz, Macht und Privilegien dazu geführt, was Jim Wallis (Theologe und Autor, Sojourner | sojo.net) als „Erb-sünde“ bezeichnet, wenn farbige Personen durch weiße Per-sonen entmenschlicht und respektlos behandelt werden. Die Konstruktion des soziologischen Narratives von Rassenunter-schieden, das schwarze Personen den weißen unterwirft, war eine der Rechtfertigungen für die Versklavung des „Ande-ren“ zum Nutzen der weißen Wirtschaft und Geschäftsent-wicklung, die von billigen Arbeitskräften abhängig war.

Der Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten war in erster Linie mit dieser Frage der rassistischen Unterwerfung und Sklaverei verbunden, zusammen mit den Fragen der staat-lichen Unabhängigkeit und Machtbefugnis, die sich über Bundesgesetze hinwegsetzt. Die Emanzipationsproklamation von 1864 beendete den Bürgerkrieg, erklärte alle Personen zu freien Menschen und schaffte die legale Sklaverei ab. Je-doch waren das rassistische Narrativ, der Fanatismus und das Machtstreben so tief in der Gesellschaft verwurzelt, dass bald

neue Gesetze verabschiedet wurden, die wir als „Jim Crow Laws“ bezeichnen. Diese Gesetze schrieben die Rassentren-nung an Schulen, öffentlichen Trinkbrunnen, Restaurants und Wohnungen vor. Integration war somit in vielen Staaten der USA gesetzeswidrig. Schwarze Personen wurden immer noch als Menschen zweiter Klasse behandelt. In dieser Zeit wurden über 4.000 schwarze Personen von Bürgerwehren gelyncht, ohne dass ein ordnungsgemäßes Verfahren wegen einer Straftat eingeleitet wurde. Es war üblich, die Vormacht-stellung und Dominanz durch Angst und Gewaltausübung aufrechtzuerhalten – insbesondere in den südlichen Bun-desstaaten. In den 1960er Jahren führte die Bürgerrechts-bewegung um Dr. Marin Luther King zu Bundesgesetzen, die eine Aufhebung der Rassentrennung forderten. Keine „nur weißen“ Toiletten mehr, Trinkbrunnen, Schulen usw. Das folgende Stimmrechtsgesetz gab schwarzen Personen das Recht und die Möglichkeit, Amtsträger vor Ort und in der nationalen Regierung zu wählen.

Doch dadurch haben sich die tiefsitzenden Vorurteile und rassistischen Vorbehalte nicht friedlich aufgelöst. Die Erstel-lung von sogenannten „Rassenprofilen“ hat dazu geführt, dass schwarze Menschen im Vergleich zu weißen einer ho-hen Rate von willkürlichen Verkehrskontrollen und einem grundsätzlichen Verdacht zu illegalem Verhalten ausgesetzt sind. Das hat zu überproportionalen Masseninhaftierungen junger schwarzer Männer geführt. Die brutale Ermordung von George Floyd und anderen in den letzten Jahren stellt erneut einen Siedepunkt dar.

Die Evangelical Covenant Church (ECC, Chicago, USA) wurde 1885 von schwedischen Einwanderern gegründet. Der multiethnisch aufgestellte Gemeindebund mit über 875 Gemeinden und rund 280.000 Mitgliedern gehört zu den am schnellsten wachsenden Denominationen in Nordamerika. Curt Peterson, Verantwortlicher für die Weiterentwick-lung des Bundes und Generalsekretär des Internationalen Bundes Freier evangelischer Gemeinden (IFFEC), gibt Impulse, warum und wie Freie evangelische Gemeinden bunter werden sollten. Die Fragen stellte Artur Wiebe.

SCHÖNHEIT DER UNTERSCHIEDE

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400 Jahre Ungerechtigkeit und Misshandlung müssen aufhören. Schwarze Leben zählen. Ja, alle Leben sind wich-tig, doch schwarzes Leben wird nicht mit Wert und Würde behandelt. Das muss aufhören. Es ist ein Ruf zur Gerech-tigkeit für alle. Polizeibrutalität muss zur Rechenschaft ge-zogen werden. Alle diese historischen und aktuellen Ereig-nisse haben zu Spannungen geführt sowie zu politischen und theologischen Kontroversen zu den Unterschieden zwischen schwarzen und weißen Personen.

In welcher Weise betrifft die Rassenproble-matik die Covenant Church in den USA?

Curt Peterson: Vor dreißig Jahren unternahm die Covenant Church gemeinsame Anstrengungen, um eine multikultu-relle und multiethnische Denomination zu werden, die den Wert, die Würde und die Gutherzigkeit aller Menschen im Reich Gottes widerspiegelt. Wir haben unsere Mitschuld an der Rassentrennung unserer Gesellschaft und der wei-ßen Kirche anerkannt. Wir haben unser Bedauern über die Misshandlung von farbigen Menschen durch Taten und

Unterlassungen ausge-drückt: unsere passive Re-aktion auf die erfahrene Ungerechtigkeit, welche Afroamerikaner, Latino-amerikaner, asiatische Amerikaner und ameri-kanische Ureinwohner er-fahren haben. Wir haben die Initiative ergriffen, farbige Personen in die pastorale Leitung unserer Gemeinden sowie in die nationale Leitung, Gre-

mien, Ausschüsse und Führungspositionen der Konfession zu berufen. Dabei haben wir bescheidene Fortschritte bei der Veränderung der Mitgliederpopulation, in der Partizi-pation und den Leitungsstrukturen unserer Denomination gemacht.

Im Jahr 2004 führte die Covenant Church einen Test ein (Link unten), der versuchte, zu Maßnahmen anzuhalten, die im Laufe der Zeit die Kultur und Mitgliederpopulation sowie die Leitungsstrukturen des Bundes proaktiv verän-dern würden. Inzwischen sind über 30 % unserer Kirchen überwiegend durch ethnische oder multiethnische Min-derheiten geprägt – Afroamerikaner, Hispanoamerikaner, Asiaten, amerikanische Ureinwohner. Vier der fünf leiten-den Bundessekretäre sind farbige Personen – drei Afro-amerikaner und ein Philippino. Auf allen Ebenen werden Führungspositionen von Personen mit unterschiedlichem kulturellem und ethnischem Hintergrund besetzt.

Angesichts der Bewegungen für Rassengerechtigkeit und aufgrund des diversen Charakters und der theologischen

Überzeugung hat der Bund seine Gemeinden aktiv zur Umkehr, Trauer, zum Zuhören, Lernen und zur Versöh-nung sowie Solidarität mit denjenigen aufgerufen, die in unserer Gesellschaft und auf der ganzen Welt leiden. Wir bekennen, dass wir als überwiegend weiße Kirche die meis-te Zeit unserer Geschichte aktiv sowie still schweigend mit-schuldig geworden sind an der Ungerechtigkeit gegenüber der afroamerikanischen Bevölkerung unseres Landes. Wir haben uns an der Misshandlung von Einwanderern und amerikanischen Ureinwohnern in unserer Gesellschaft mit-beteiligt. Wir erkennen auch an, dass nicht alle Mitglieder unserer Gemeinden die gleiche Schuld oder Schande an den Misshandlungen von farbigen Personen trifft.

Rassismus ist tief in unserer Gesellschaft und weltweit verankert. „Ich kann mich nicht als wertvoll empfinden, solange nicht jemand anderes geringgeschätzt wird“ ist eine unbewusste Haltung – selbst unter Christen. Wir bereuen, beklagen und arbeiten daran, wahre Nachfolger Christi und Botschafter des Reiches Gottes zu werden in Bezug auf die Rassengerechtigkeit in unserer Gesellschaft.

Die Menge der Erlösten vor dem Thron Got-tes wird am Ende der Zeiten aus allen Völ-kern, Hautfarben und Schichten bestehen – vereint im Lob Gottes: Inwiefern sollten unsere Gemeinden diesem Bild heute schon entsprechen? Curt Peterson: Offenbarung 7 malt die Schönheit von Gottes multiethnischen, multikulturellen, mehrsprachi-gen Charakter sowie seiner Heiligen aus. Der Schönheit unserer Unterschiede wird ein hoher Stellenwert zuge-messen und das spiegelt gemeinsam die Herrlichkeit und Majestät des allmächtigen Gottes wider, die über unsere begrenzten Erfahrungen und Beziehungen hinausgeht. Wir freuen uns nicht nur auf diese zukünftige Herrlich-keit, sondern Gott möchte, dass sie sich auch im Leib Christi – der heutigen Gemeinde – widerspiegelt. Um die Tiefen des Wortes Gottes zu erkennen, müssen wir die Heilige Schrift durch die vielen Kulturen, in denen Gott jeden Tag seine Wahrheit offenbart, lesen und daraus ler-nen. Wir haben nur eine begrenzte und an unsere Kultur gebundene Perspektive auf Gottes Offenbarung sowie entsprechende Erfahrung von Gottes Gegenwart und sei-nem Geist. Nach 15 Jahren als weltweiter Missionsleiter erkenne ich, wie mir die Fülle Christi und die Ganzheit des Evangeliums deutlicher vor Augen steht, aufgrund meiner Erfahrungen mit Gläubigen aus fast 40 Ländern. Sie haben mir geholfen, Jesus und Gottes Wort auf reich-haltigere Weise zu sehen.

Das ist unsere Zukunft am Ende der Zeit vor dem Thron Gottes, die auch jetzt in gewissem Maße Wirklich-keit werden kann, wenn wir alle Menschen mit Liebe, Re-spekt und Wert umarmen. Diese reiche Gelegenheit muss

Das ist unsere Zukunft am Ende der Zeit vor dem Thron Gottes, die auch jetzt in gewissem Maße Wirklichkeit werden kann, wenn wir alle Menschen mit Liebe, Respekt und Wert umarmen.

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von uns demütig begrüßt werden. Wir wissen nicht alles über Gott und verstehen seine Geheimnisse nicht. Zu-sammen mit anderen Menschen aus diversen Hintergrün-den und Kulturen zu gehen, anzubeten und zu lernen – mit einem bescheidenen, zuhörenden Herzen – wird uns die Fenster öffnen, durch die wir mehr von Gottes Reich und Herrlichkeit sehen können.

Was würdest du einer Gemeinde empfehlen, die sich auf den Weg machen möchte, die Unterschiede zwischen Menschen im Namen Jesu zu überwinden?

Curt Peterson: Als ersten Schritt zur Überwindung von Unterschieden empfehle ich, sich der Erfahrung ande-rer und ihrer Geschichte deutlicher bewusst zu werden. Wenn Sie eine überwiegend weiße Gemeinde sind, ste-hen Ihnen derzeit mehrere hervorragende Bücher zur Verfügung, die Sie dabei unterstützen, sich zunehmend zu identifizieren und neu wahrzunehmen. Meine Frau und ich sind derzeit in einer Arbeitsgruppe in unserer Gemeinde, in der wir anhand des Buchs „White Awa-ke“ von Daniel Hill, einem Covenant-Pastor in Chicago, diskutieren und voneinander lernen. Außerdem lese ich Pastor David Swansons Buch „Rediscipling the White Church: From Cheap Diversity to True Solidarity“. Pastor Mae Elise Cannon hat gerade ein hilfreiches Buch mit dem Titel „Beyond Hashtag Activism“ fertiggestellt. Die-se und andere Bücher sind gute Ausgangspunkte für eine Gemeinde, um sich der tieferen Aspekte bewusst zu wer-den, die es beinhaltet, Vielfalt zu akzeptieren. Ich weiß, dass diese Bücher aus einem amerikanischen Kontext und vor dem Hintergrund amerikanischer Geschichte stammen, aber die Prinzipien und Einsichten in jedem Kontext anwendbar sind.

Während das gemeinsame Lesen und Lernen ein erster Schritt ist, will ich nicht versäumen zu empfeh-len, ehrliche, authentische Beziehungen zu Menschen zu suchen, die sich in Farbe, Kultur und persönlichem Hintergrund von Ihnen unterscheiden. Freundschaften aufzubauen, die Arbeit erfordern, um Unterschiede in der Lebenserfahrung zu überwinden, ist herausfordernd, aber zutiefst lohnend, wenn es darum geht, die Erfah-rung der Fülle des Reiches Gottes zu erreichen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Weitere Infos und RessourcenWebseite: covchurch.orgSix-fold Test für Gemeinden: link.feg.de/checctest Engage and Respond: link.feg.de/checcengageandrespond

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FEG BUNDESTAG | FEG STÄNDIGER AUSSCHUSS

Manche nippen an ihrem Kaffee, haben ihr angefülltes Bücherregal im Hintergrund, sind in ihrem heimi-

schen Umfeld und entdecken, wie viel Bund FeG vom hei-mischen Schreibtisch aus möglich ist. Einer agiert beson-ders wach und konzentriert bei der Videokonferenz: Wil-fried Weniger, Vorsitzender des Ständigen Ausschusses, der zusammen mit seinem Stellvertreter Michael Höring die digitale Feuertaufe mit Bravour bestanden hat.

Am 20. Juni 2020 trafen sich die Delegierten dieses Gremiums zur Online-Video-Konferenz. Zum Ständigen

MEHRWERT FÜR DIE GEMEINDEN Online-Sitzung FeG Ständiger Ausschuss

Ausschuss gehören die Kreisvorsteher, Delegierte des Bundestages, Vertreter der Arbeitsgemeinschaften und des Wirtschaftsausschusses sowie weitere für diese Auf-gabe berufene Mitglieder (Artikel 6 | Bundesverfassung | verfassung.feg.de). Diese gaben zu wichtigen Personal-wahlen ihre Voten ab, nahmen Infos und Impulse aus den Bereichen Finanzen und dem Bundessekretariat FeG Junge Generation entgegen, berieten über Veränderungen der Bundesstruktur und bereiteten den Bundestag am 26. September vor.

Johannes Krupinski wiedergewählt als Referent für Teenager.

Wiedergewählt in die Erweiterte Bundesleitung: Dagmar Hees, Michael Falkenrath, Wolfram Nagel.

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FEG BUNDESTAG | FEG STÄNDIGER AUSSCHUSS

Nur durch die Ortsgemeinden kann das Leitbild immer mehr zur Realität werden. Deshalb fordern die beiden die Gemeinden auf, in die junge Generation zu investieren: Jugendliche brauchen starke Beziehungen und authenti-sche Leiterinnen und Leiter, die von ihren Erlebnissen mit Gott berichten und genauso ihr Scheitern teilen. Gemeinde muss sich in junge Menschen investieren und deshalb ihre Formen und auch ihren Auftrag reflektieren und dann ge-gebenenfalls korrigieren.

SPENDENRÜCKGANG DER GEMEINDENDer seit 1. Januar 2020 amtierende FeG-Geschäftsführer Guido Sadler präsentierte den Delegierten die vorläufigen Zahlen des Jahres 2019. Er äußert sich dankbar den Spen-derinnen und Spendern gegenüber. Jedoch ist ein Minus im Jahresabschluss von über 200.000 € zu erwarten, was zum einen auf Spendenrückgänge der Gemeinden zu-rückgeht, zum anderen das Resultat der vor drei Jahren angekündigten Betriebsprüfung ist.

Allerdings gibt es auch positive Signale wie z. B. 76.000 € Spendeneingang beim FeG-Pfingstgottesdienst „Was gibt Halt?” im Livestream. Guido Sadler betonte die Notwendigkeit, im Spendenbereich als Bund professionel-ler zu werden, bei Sachkosten zu sparen und in diesen Krisenzeiten im Bereich Finanzen „auf Sicht zu fahren”. Der Bund muss in den Gemeinden und bei den Mitglie-dern und Freunden als „relevanter Mehrwertstifter“ in Kopf und Herz verankert sein.

ONLINE ÜBERRASCHEND EFFEKTIVAn der Sitzung des Ständigen Ausschusses teilzunehmen war sicherlich anders als ein gewohntes Präsenztreffen irgendwo in Deutschland. Das Online-Format bot Sicher-heitsabstand, gleichzeitig aber auch Nähe durch Einblick in das jeweilige persönliche Umfeld und die heimischen Gewohnheiten der Anwesenden.

Positiv waren die sehr kurze und kostengünstige Anrei-se, die ausgedehnte heimische Mittagspause am Samstag und die umgehenden Abstimmungsergebnisse der digita-len Abstimmungen per Mausklick – ohne aufwändige ma-nuelle Stimmauszählung. Überraschend war festzustellen, wie viel Gremiengestaltung gut über Video-Konferenzen möglich ist. Offensichtlich geht digital doch mehr, als bis-her gedacht. Die Grundstrukturen dafür sind jedenfalls gelegt und ausreichend Erfahrungen mit den unterschiedli-chen Formaten vorhanden. Wir können uns in Zukunft der Aufgabe und Situation angepasst analog und/oder digital in den Gremien treffen, um den Bund FeG gemeinsam kon-zentriert und effektiv nach vorne zu bringen.

ARTUR WIEBE | Referent für Medien und Öffentlichkeitsarbeit im Bund FeG | presse.feg.de

GOTT WILL IM DUNKELN WOHNENNach der Begrüßung durch den Vorsitzenden und einer technischen Einweisung in das für viele noch ungewohnte Online-Format, hielt Präses Ansgar Hörsting passend zu dem längsten Tag des Jahres eine Andacht zu „Gott will im Dunkeln wohnen!“ (1. Könige 8,12): Der uns vertraute Licht-Gott ist auch Herr der dunklen Stunden und hat seine für uns Menschen unergründbaren Seiten. Gott bleibt der Heilige und Unverfügbare, offenbart sich aber dennoch in Jesus Christus, der unsere persönliche Finsternis in Krisen-zeiten erleuchtet. Dieser Impuls wurde in die in Kleingrup-pen stattfindende Gebetszeit mitgenommen.

DEN BUND PRÄGEND MITGESTALTENDankbar sind wir für Menschen aus den Gemeinden, die sich neben ihren privaten, gemeindlichen und beruflichen Verpflichtungen gerne prägend im Bund FeG einbringen. In die Erweiterte Bundesleitung (EW BL) wurden für wei-tere vier Jahre wiedergewählt: Dagmar Hees (Region Mit-te-West | FeG Koblenz), Michael Falkenrath (Region Mitte-Ost | FeG Extertal), Wolfram Nagel (Region Nord | FeG Au-rich). Sie wurden jeweils kurz vorgestellt, stellten sich den Rückfragen aus dem Ständigen Ausschuss und wurden in geheimer Online-Wahl bestätigt sowie für ihren Dienst gesegnet. Darüber hinaus wurde Andreas D. Schulze (FeG Gera) für ein weiteres Jahr zum Schriftführer des FeG Ständigen Ausschusses berufen.

Im gleichen Verfahren wurden für den Personalberu-fungsausschuss (PBA) jeweils für vier Jahre wiedergewählt: Pastor Ralf Nitz (Region Nord | FeG Berlin-Tempelhof), Pastor Jan-Peter Graap (Region Süd | FeG Nürnberg). Neu gewählt wurden Klaus Gaumann (Region West | FeG Sie-gen-Eiserfeld), Thomas Koch (Region Mitte-Ost | FeG Pa-derborn) und Sieghard Loh (Region Mitte-West | FeG Wetz-lar). Aus den Reihen der Jüngeren regte sich Kritik an dem hohen Altersdurchschnitt des PBA, der geeignete Personen zur Wahl für maßgebliche Gremien im Bund vorschlägt. Für Jüngere besteht im Bund große Offenheit, wurde be-tont, jedoch fehlt es bisher auf Kreis- und Regionen-Ebene an entsprechenden Personen, die sich für diesen Dienst zu Verfügung stellen.

JUNGE GENERATION ERREICHEN UND BEFÄHIGENWiedergewählt für eine zweite Amtszeit von vier Jahren wurde Johannes Krupinski, Referent Teenager. Er und FeG-Bundessekretär Andreas Schlüter gaben im Verlauf der Videokonferenz Impulse zum Leitbild der FeG Junge Generation: „Bewegt von Gottes Liebe möchten wir junge Menschen befähigen, Jesus nachzufolgen und anderen zu dienen.“ Ihnen liegt es am Herzen, gemeinsam mit den Ge-meinden junge Menschen zu befähigen, damit sie einen selbstbewussten und tragfähigen Glauben entwickeln, der ein Leben lang trägt.

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Einladung und Tagesordnung zum Bundestag der Freien evangeli-schen Gemeinden am Samstag, 26. September 2020, 10:00 Uhr Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen geben wir den Sitzungsort und das Sitzungsformat allen Bundestagsdelegierten rechtzeitig per E-Mail bekannt.

Mitgliedsgemeinden entsenden für je angefangene 150 Mitglieder einen Abgeordneten, sie sollen möglichst der Leitung der Gemein-de angehören. Stimmberechtigt sind im Bundestag außerdem

a) die Mitglieder der Erweiterten Bundesleitung,b) die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses, des ArbeitskreisesPastorenwechsel und des Personalberufungsausschusses,c) vier Mitglieder des Kollegiums der Theologischen HochschuleEwersbach,d) die Referenten des Bundes,

Alle Gemeinden unseres Bundes sind herzlich zum diesjährigen Bundestag eingeladen.

e) die Kreisvorsteher,f) jeweils zwei Pastorenvertreter je Kreis,g) jeweils ein Vertreter der Arbeitsgemeinschaften,h) zwei Vertreter des Versorgungswerkes undi) jeweils ein Vertreter der Bundeswerke.Das Stimmrecht kann nicht durch einen Stellvertreter ausgeübtwerden. Durch die heutige Veröffentlichung dieser Einladung inCHRISTSEIN HEUTE wird der diesjährige Bundestag einberufen. Derzusammentretende Bundestag ist beschlussfähig, wenn die Sitzungordnungsgemäß einberufen worden ist.

10:00 Uhr Begrüßung und Eröffnung des Bundestages durch den Präses und gemeinsames Beten

TOP 1 RegularienTOP 1.1 Verhandlungsleiter TOP 1.2 SchriftführerTOP 1.3 Feststellung der BeschlussfähigkeitTOP 1.4 Stimmzähler

TOP 2 Wort des Präses

TOP 3 Entgegennahme und Aussprache über den Rechenschaftsbericht der Erweiterten Bundesleitung

TOP 4 Entlastung der Erweiterten Bundes-leitung auf Vorschlag des Ständigen Ausschusses

TOP 5 Entgegennahme und Aussprache über den Rechenschaftsbericht der Geschäftsführenden Bundesleitung5.1 Präses5.2 Geschäftsführung5.3 Bundespflege5.4 Inland-Mission5.5 Junge Generation

TOP 6 Entlastung der Geschäftsführenden Bundesleitung auf Vorschlag des Ständigen Ausschusses

TOP 7 Entgegennahme und Aussprache über den Rechenschaftsbericht des Wirtschaftsausschusses

TOP 8 Entlastung des Wirtschaftsaus-schusses auf Vorschlag des Ständigen Ausschusses

TOP 9 Berichte aus den unmittelbaren Bundeswerken

TOP 10 Berichte aus den selbstständigen Bundeswerken

TOP 11 Bericht über die Arbeit des Ständigen Ausschusses

TOP 12 Veränderung im Bestand der Mitgliedsgemeinden

TOP 12.1 AuflösungenTOP 12.2 Aufnahme neuer Gemeinden12.2.1 Citychurch Ulm12.2.2 Mosaikkirche Bergen-Enkheim12.2.3 München-Ost12.2.4 München-Südwest

Die Geschäftsführende Bundesleitung hat die Anträge geprüft und schlägt dem Bundestag die Aufnahme vor.

TOP 12.3 GründungsgemeindenTOP 12.4 Assoziierungen

TOP 13 Wahl Bundessekretär Region West Sebastian Brenner

TOP 14 Wahl Bundessekretär Region Mitte-West Thomas Acker

TOP 15 Wiederwahl von Prof. Dr. Andreas Heiser als Rektor der Theologischen Hoch-schule Ewersbach

12:30–13:15 Uhr Mittagessen | Mittags-pause

TOP 16 Antrag auf Änderung der Ver-fassung des Bundes Freier evangelischer Gemeinden KdöR

TOP 17 Antrag auf Änderung der Geschäftsordnung des Bundestages und des Ständigen Ausschusses

TOP 18 Außer Kraft setzen der Übergangs-regelungen

TOP 19 „Evangeliumsverständnis“ Grund-lagentext der Erweiterten Bundesleitung

TOP 20 Informationen zum BUJU 2021

TOP 21 Einführung und Verabschiedung von Bundesmitarbeitenden

TOP 22 Beschluss über Termin und Tagungsort 2021

Gegen 17:00 Uhr Schlusswort des Präses

Festlegung und Änderung der Tagesordnung: Anträge auf Aufnahme weiterer Themen in die Tagesordnung des Bundestages hätten nach der Geschäftsordnung spätestens zwei Monate vorher schriftlich gestellt werden müssen. Solche Anträge sind nicht eingegangen. Anträge zur Tagesordnung, die noch bis zum Beginn der Sitzung des Bundestages gestellt werden, bedürfen der Schriftform und der Zulassung durch Beschluss des Bundestages vor Eintritt in die hier veröffentlichte Tages-ordnung. Im Übrigen wird auf § 4 der GO des Bundestages verwiesen.

Der Ständige Ausschuss

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Verlauf des Bundestages | Tagesordnung

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Prof. Dr. Angelika Bier: [email protected]

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KOMMUNIZIEREN

AUSSTRAHLUNG GESTALTENTeil 3 | Deine Reise beginnt mit Überzeugungen

In seiner vierteiligen Serie in der Rubrik KOMMUNIZIEREN zeigt der Kommunikations- und Rhetoriktrainer Ruben Turbanisch, wie Hauptamtliche und Mitarbeitende in der Gemeinde den genials-ten Inhalt der Welt in eine wertvolle Verpackung hüllen, damit sie Menschen anspricht und ankommt.

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Vor über 15 Jahren habe ich begonnen,

mich mit dem Thema Auftreten vor Menschen intensiv zu befassen. Bei einem meiner ersten Schauspielkurse in einer Kölner Schauspielschule durfte ich erfahren, wie schwer die ersten 0,8 Se-kunden eines Auftritts sein können. Ja, ich habe ein ganzes Wochenen-de daran geübt, auf die Bühne zu kommen und mich vor das Publikum zu stellen.

An zwei Punkte des Unterrichts kann ich mich noch sehr gut er-innern. Erstens, als mich der resolute Lehrer fragte, was ich da gerade gemacht habe und mir auf meine Antwort er-

widerte – ich zitiere: „Nein, das hast du nicht! Das war sch****!“ Und zweitens, als ich kurz vor Ende vor mei-nen Mitschülern stand und der Groschen fiel, worauf es wirklich bei den ersten 0,8 Sekunden des Auftritts ankommt.

VERTRAUEN DES GEGENÜBERS GEWINNENWir machen einen gemeinsamem Schnellcheck. Was denkst du: Wodurch gewinnst du auf der Bühne, aber auch in persönlichen Gesprächen am ehesten das Vertrauen des Gegenübers?

A. Durch anerkannte Expertise auf dembetreffenden Gebiet?

B. Durch selbstbewusstes Auftreten?

Ausstrahlung gestalten1. Deine Verpackung ist wichtiger als der Inhalt2. Du wirkst – immer!3. Deine Reise beginnt mit Überzeugungen4. Nimm deinen Heiligenschein mit auf die Bühne

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KOMMUNIZIEREN

C. Durch Demonstration von Fachwissen? D. Durch einen guten Ruf?

Und, was schätzt du? Wenn du auf B getippt hast, das selbstbewusste Auftreten, liegst du vollkommen richtig! Ei-ner ausführlichen Studie des Carnegie Mellon Institutes zu-folge spielt der selbstbewusste Auftritt eine wichtigere Rolle als der persönliche Ruf, als Fähigkeiten und Vorgeschich-te.1 Warum das so ist? Selbstbewusste Menschen wirken wie Sieger auf uns. Und wir lieben es, uns mit Siegern zu umgeben. Ein Sieger gewinnt seine Glaubwürdigkeit durch seine innere Haltung.

Aber wann wirkst du glaubhaft? Ob du einem Redner glaubst oder nicht, wird nur zu einem kleinen Teil durch den Text oder den Inhalt beeinflusst. Der Einfluss der non-verbalen Kommunikation, also deine Körperhaltung, deine Mimik, Gestik, dein äußeres Erscheinungsbild, wie du et-was sagst, hat ein hohes Mitspracherecht bei der Wirkung deiner Glaubwürdigkeit. Nur wenn dein Inhalt mit deiner Haltung übereinstimmt, wirkst du auf dein Gegenüber glaubhaft. Wenn du auf die Bühne oder vor einen Men-schen trittst, scannt dich dein Gegenüber innerhalb von 0,8 Sekunden. Diese Analyse geschieht unbewusst, kann von dir aber zu einem erheblichen Teil beeinflusst werden. Damit du verstehst, wie du Einfluss darauf nehmen kannst, schauen wir uns einmal an, wie diese Analyse abläuft.

PERSÖNLICHKEIT ENTWICKELNDie Erklärung können spezielle Nervenzellen liefern, die Spiegelneuronen. Die Spiegelneuronen werden aktiviert, wenn wir beispielsweise Mimik oder Gestik anderer be-obachten. Dabei werden, sehr knapp formuliert, Emotio-nen produziert, als führten wir diese Mimik oder Gestik selbst aus. Es reicht sogar, nur an bestimmte Situationen zu denken oder die Stimme einer Person zu hören, und die dazugehörigen Emotionen sind in Millisekunden wieder präsent. Ein distanzierter Gesichtsausdruck, eine abwer-

1 Bill McEvily und Akbar Zaheer: “Does Trust Still Matter? Research on the Role of Trust in Inter-Organizational Exchange.” In: Organization Science 9, Nr. 2 (Februar 1998), doi:10.1287/orsc.9.2.141.

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THEOLOGISCHE HOCHSCHULE

EVANGELISATION LOHNT SICHAcht Absolventen feierten in diesem Jahr am 19. Juli ihren Masterabschluss an der Theologischen Hochschule Ewersbach. Der Festgottesdienst zu diesem Anlass wurde aufgrund von Corona erstmalig online ausgestrahlt.

Die Menschen in unserer Gesellschaft sind für Themen der Religion und Spiritualität offen wie nie zuvor. Die

Frage ist aber, ob sie den Kirchen zutrauen, verlässliche Antworten zu geben. Diese Ansicht vertrat Johannes Rei-mer, Professor für Missionswissenschaft und interkulturel-le Theologie, in seiner Festpredigt zum „Tag der Hochschu-le“ in Ewersbach. Als Beispiele nannte er die Bewegung Fri-days for Future, die sich für einen verantwortlichen Umgang mit der Schöpfung einsetze. Auch unter den Muslimen in Deutschland seien religiöse Themen beliebt. Es genü-ge heute jedoch nicht mehr, die Menschen zur Gemeinde einzuladen, so Reimer. Vielmehr müssten Gemeinden den ersten Schritt gehen und Menschen an ihren Orten begeg-nen. Am Beispiel der neutestamentlichen Gemeinde von

Ephesus zeigte er auf, wie Mission im Wort und in der Kraft des Geistes, d. h. auch in sichtbaren Erweisen von Gottes lebensverändernder Kraft, geschehen kann.

BESONDERE BEDINGUNGEN UND EINBLICKEDer Festgottesdienst zum Tag der Hochschule, der als Ab-schluss des Studienjahres 2019-2020 gefeiert wurde, wur-de dieses Jahr erstmalig als Livestream online ausgestrahlt. Mehr als 450 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die Ausstrahlung, im Nachgang wurde der Gottesdienst noch über 1.000 Mal aufgerufen. Einspieler zeigten Inter-views von Studierenden und Dozierenden unter Corona-Be-dingungen.

Absolventen vlnr.: Christoph Roderburg, Maximilian Klinkert, Michael Winarske, Aaron Stenzel, Jochen Radtke, Sebastian Deuerling, Pierrick Becker, Matthias Nitschke; Ganz rechts: Prof. Dr. Johannes Reimer, Jahrgangsmentor

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THEOLOGISCHE HOCHSCHULE

Julius Steinberg (Bibelkunde II, Predigerbuch, Hoheslied) durchgeführt wurden. Auch für das kommende Semester sind öffentliche Online-Vorlesungen geplant: Exegese Urge-schichte von Julius Steinberg, Zeitgeschichte des Neuen Testa-ments von Gert Steyn, Medizin- und Bioethik von Markus Iff sowie Gottesdienste feiern von Wolfgang Theis (nähere Infos auf der Webseite der Hochschule | th-ewersbach.de). Das Regelstudium wird, sollten sich die gesetzlichen Vorgaben nicht wieder verschärfen, im Oktober im Präsenzbetrieb starten.

Moderiert wurde der Gottesdienst von Rektor Andreas Heiser zusammen mit der Studierenden Paula Bischoff, die bereits bei Online-Formaten der Allianz-Mission e. V. mitgewirkt hatte. Ein Grußwort mit der Ermutigung an die Absolventen „Seid stark und mutig“ steuerte Präses Ansgar Hörsting bei.

VON DER TRÄNKE LOSGEBUNDEN„Absolvierung bedeutet Loslösung – so wie ein Esel von der ihn versorgenden Tränke losgebunden wird.“ Mit die-sem Vergleich eröffnete Rektor Andreas Heiser, Professor für Kirchengeschichte, die Absolvierungsfeier am Nach-mittag. Acht Absolventen wurden für ihre Leistungen in fünf Jahren Bachelor- und Masterstudiengang gewürdigt. Von den jeweiligen Fachdozenten wurden die Themen der Masterarbeiten vorgestellt: Welche Techniken nutzt das

Verändert ein Theologiestudium den Glauben? Diese Frage richtete Christian Bouillon, Dozent für Praktische Theologie, im Interview an Pierrick Becker, einen der dies-jährigen Absolventen. Das Theologiestudium, so Becker, habe ihm ermöglicht, den eigenen Glauben besser zu ver-stehen und zu begründen und auch unterschiedliche Prä-gungen zu würdigen. Sein Gottesbild habe sich durch das Studium verändert. Sei es vorher eher durch statische Be-griffe wie Allmacht und Allgegenwart definiert gewesen, habe er während des Studiums begriffen, wie sehr Gott sich dynamisch in die Geschichte von Menschen involviere. Da-durch sei ihm Gott neu nahegekommen.

CORONA – KRISE UND CHANCEStudienleiter Wolfgang Theis äußerte sich dankbar darüber, dass das Semester trotz der Corona-bedingten Einschrän-kungen durchgeführt werden konnte. Die meisten Lehr-veranstaltungen konnten stattfinden, so dass das Semester für die Studierenden voll anrechenbar ist. Der Wechsel zur Online-Lehre sei gelungen, wenn auch die Gemeinschaft vermisst würde und inzwischen eine gewisse Online-Mü-digkeit eingetreten sei. Doch der Wechsel zu Online-Vor-lesungen habe auch Vorteile gebracht, so Prorektor Julius Steinberg. Über 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hät-ten die Angebote zu öffentlichen Online-Vorlesungen wahr-genommen, die von Markus Iff (Theologische Ethik) und

Pierrick Becker und Maximilian Klinkert bekommen von Rektor Prof. Dr. Andreas Heiser ihre Abschlusszeugnisse überreicht

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Erste Buch Samuel, um Geschichten spannend zu erzäh-len (Matthias Nitschke)? – Sind die sieben Worte Jesu als Sammlung zu betrachten oder besser im Kontext des jewei-ligen Evangeliums auszulegen (Jochen Radtke)? – Inwieweit ist Kirche mit Non-Profit-Organisationen vergleichbar und worin unterscheidet sie sich (Sebastian Deuerling)? – Wel-

che Herausforderungen ergeben sich aus der Digitalisierung der Me-dizin für die christliche Ethik (Pierrick Becker)? – Welche Funktion undBedeutung haben Lie-der für den christlichenGottesdienst (ChristophRoderburg)? – Was pas-

siert, sprachwissenschaftlich analysiert, wenn Priester den Segen Gottes zusprechen (Aaron Stenzel)? – Was geschah hinter den Kulissen des internationalen lutherisch-ortho-doxen Dialogs in den 1970er- und 1980er Jahren (Michael Winarske)? – Wie kann Gemeinde für heutige Jugendliche attraktiv gestaltet werden (Maximilian Klinkert)?

Im Anschluss wurden die Absolventen – unter Wahrung der Corona-Sicherheitsabstände – vom gesamten Kollegi-um gesegnet. Die Leitung der Absolvierungsfeier, die auf Wunsch der Absolventen nicht ausgestrahlt wurde, sondern als Gottesdienst vor Ort mit knapp 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt wurde, lag in den Händen von Wolfgang Theis, Studienleiter und Dozent für Prakti-sche Theologie. Ein Grußwort überbrachte Bundessekretär Burkhard Theis.

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THEOLOGISCHE HOSCHULE EWERSBACH Informieren, bewerben und spenden:th-ewersbach.de | feg.de

Absolvierung bedeutet Loslösung – so wie ein Esel von der ihn versor-genden Tränke losgebun-den wird.

DIENSTSTELLEN ANGETRETEN

Von den acht Absolventen haben drei ihren ersten Dienstort als Pastoren in Freien evangelischen Gemeinden gefunden, drei weitere sind zurzeit in Bewerbungsprozessen mit Ge-meinden. Michael Winarske wird mit der Allianz-Mission e. V. nach Sibirien ausreisen und Sebastian Deuerling ineinem nicht-theologischen Beruf als angestellter IT-Beraterarbeiten.

An der Theologischen Hochschule Ewersbach studieren aktuell 56 eingeschriebene Studierende. Dazu kommen 18 Studierende im Kontaktstudium und ca. 90 Gasthörerin-nen und Gasthörer in den öffentlichen Vorlesungen. Für das kommende Studienjahr wurden bis jetzt 15 Studienan-fängerinnen und -anfänger aufgenommen. Dafür sind wir dankbar. Bis zu 10 Plätze sind noch frei. Die Theologische Hochschule Ewersbach ist eine staatlich anerkannte Fach-hochschule und als solche die Ausbildungsstätte für pas-torale Berufe im Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland.

Bei allen unseren Tätigkeiten sind wir dankbar für die finanzielle Unterstützung aus den Gemeinden und von ein-zelnen Förderern.

JULIUS STEINBERG | Dozent an der Theologischen Hochschule Ewersbach für Altes Testament

THEOLOGISCHE HOCHSCHULE

FeG Herbsttagungen Spezial für Gemeindeleitungen und Pastorinnen und Pastoren. Infos und Anmeldung: herbsttagungen.feg.de

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Hauswirtschaftsleitung in VollzeitIhre Aufgabe:

Ihr Profil:

Ihre Berufung nach Bad Blankenburg (Thüringen) – mitten im grünen Herzen Deutschlands! Die Evangelische Allianzhaus Bad Blankenburg gGmbH ist ein traditionsreiches Tagungs- und Konferenzzentrum der Deutschen Evangelischen Allianz mit angeschlossenem Hotel und Organisationsbüros mit unterschiedlichen nationalen Aufgabefeldern. Das christlich geführte Tagungs- und Gästehaus verfügt über 58 Zimmer und ca. 100 Bettplätzen sowie verschiedenen Seminarräumen. Unser motiviertes Team besteht aus rund 30 Mitarbeitern und freut sich aktuell auf die Besetzung der Stelle der

Die Anstellung und Vergütung erfolgt nach den Arbeitsvertragsrichtlinien der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (AVR EKM) und schließt eine zusätzliche Altersversorgung mit ein. Die Stelle ist unbefristet.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung, die Sie bitte an [email protected] senden.

• Fachliche, wirtschaftliche und personelle Gesamtverantwortung für unsere Hauswirtschaft • Management von Veranstaltungen über den persönlichen Empfang und die

Betreuung der Gäste bis hin zur Sicherstellung des Caterings • Sicherstellung der reibungslosen Abläufe im Tagesgeschäft der Gästeversorgung

sowie die Vorgabe und Überwachung der Einhaltung von Hygienestandards • Tägliche Kontrolle der Reinigungsarbeiten im gesamten Gästehausbetrieb • Erstellung der Dienst- und Urlaubspläne • Einkauf und Lagerverwaltung der Arbeitsmittel • Verwaltung des Material- und Wäschebestandes • Durchführung regelmäßiger Dienstbesprechungen

• Ihr Denken und Handeln ist geprägt von einer lebendigen Glaubensbeziehung zu Jesus Christus

• Sie verfügen über eine Ausbildung im Bereich Hauswirtschaft wünschenswert mit Weiterbildung zur Hauswirtschaftsleitung und Ausbilderqualifikation

• Sie bringen Berufserfahrung mit, vorzugsweise in einer vergleichbaren Position • Sie zeigen teamorientiertes Führungsverhalten mit einer motivierenden Grundhaltung • Ein wertschätzender Umgang mit unseren Mitarbeitern, Gästen und Kooperations-

partnern zeichnet Ihre Persönlichkeit aus • Unternehmerische Denk- und Handlungsweise sowie hohe Belastbarkeit gehören

zu Ihrem DienstverständnisIhre Aufgaben:• EntlastungundUnterstützungderGeschäftsführungim administrativen,organisatorischenundoperativenBereich sowieimTagesgeschäft

• ProaktivesNachhaltenvonfestgelegtenMaßnahmen undFristenzurSicherstellungeinereffizientenUmsetzung, ErstellungvonGesprächsnotizenundProtokollen

• VorbereitungvonkomplexenSachverhaltenundAusarbeitung vonEntscheidungsvorlagen

• UnterstützungderUnternehmenskommunikationdurch ErstellungvonAushängen,Informationsmailsetc.

• AllgemeineAssistenz-undAdministrationsaufgaben

Ihr Profil:• SiehabeneinabgeschlossenesbetriebswirtschaftlichesStudium odereineentsprechendeAusbildung

• DerUmgangmitdengängigenOffice-Prorammenunddem InternetistfürSieselbstverständlichundvertraut,komplexe OrganisationsaufgabensindfürSieeinepositiveHerausforderung

• SiebesitzeneinesehrguteKommunikationsfähigkeit

• IhreüberzeugendePersönlichkeitundihrausgeprägtesOrga- nisationstalentkonntenSieineinervergleichbarenPosition bereitsunterBeweisstellen.SiezeichnetLoyalitätausund SiesindeinevertrauenswürdigeundintegrePerson.

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Wer seinen Traum von Gemeinde formuliert, kommt an bestimmten biblischen Aussagen über die Schön-

heit der Gemeinde Jesu, über ihre Liebe und Lebendigkeit nicht vorbei. „An eurer Liebe zueinander werden alle er-kennen, dass ihr meine Jünger seid“. (Johannes 13,35). Was Jesus in seiner Abschiedsrede an seine Jünger über die Lie-be als Erkennungszeichen sagte, wurde nur wenig später Wirklichkeit: „All die vielen Menschen, die zum Glauben an Jesus gefunden hatten, waren ein Herz und eine Seele. Niemand von ihnen betrachtete etwas von seinem Besitz als persönliches Eigentum; alles, was sie besaßen, gehör-te ihnen gemeinsam. Mit großer Kraft und bestätigt durch Wundertaten bezeugten die Apostel Jesus als den auferstan-denen Herrn, und für alle sichtbar lag großer Segen auf der ganzen Gemeinde.“ (Apostelgeschichte 4,32-33)

In der Zeit zwischen diesen beiden Bibelversen waren erstaunliche Dinge mit einer enormen geistlichen Spreng-kraft passiert: Jesus war gestorben und auferstanden. Zu Pfingsten hatten 3.000 Menschen den Heiligen Geist und ein völlig neues Leben empfangen, das von einer authenti-schen und hingebungsvollen Liebe zur Gemeinde geprägt war. Begleitet wurde alles von mächtigen Wundern Gottes und führte zu einem gewaltigen geistlichen Aufbruch, der binnen weniger Jahre nicht nur Jerusalem und Samaria, sondern auch das ganze Römische Reich veränderte.

NEUER AUFBRUCH MÖGLICH?So einen Aufbruch wünschen wir uns auch heute – und wir sind damit nicht allein. Die Sehnsucht nach neuem geist-lichem Aufbruch in Gemeinde ist in vielen Gemeinden und auch bei enttäuschten Christen ohne Gemeinde spürbar. Unsere säkulare und individualistische Gesellschaft schreit förmlich nach einer Gemeinschaft, die Sinn und Liebe ver-mittelt. Aber kann Gemeinde noch einmal so aufbrechen wie in der Apostelgeschichte? Solche Aufbrüche sind ja nicht einfach nach Rezept reproduzierbar, oder? Die Kir-

GEMEINDE DER ZUKUNFTKoordinaten für einen geistlichen Aufbruch

Web-Seminar-Reihe mit Reinhard Spincke und Nico van der Velde. Vier Mal dienstags vom 4.-25. August 2020, 18:00-19:30 Uhr. Voranmeldung erforderlich!

chengeschichte ist eben nicht voller ständiger Erweckungs-zeiten – diese bleiben unverfügbare Geschenke Gottes. Gibt es trotzdem biblische Prinzipien, die Gemeinde für einen gesunden, dauerhaften Aufbruch beachten sollte?

WEB-SEMINAR-REIHE: ACHT KOORDINATENWir wagen es, in der Web-Seminar-Reihe Gedanken zu die-sen Fragen zu formulieren. Dabei spielen sowohl praktische Erfahrungen und Beobachtungen aus dem Dienst eine Rol-le, als auch der Blick in die Kirchengeschichte sowie grund-sätzliche, biblisch-theologische Einsichten. Es geht es um acht Koordinaten über die Zukunft von Gemeinde und der Sehnsucht nach einem neuen geistlichen Aufbruch: Kontemplativ – mit wachsender Freude an Jesus Konservativ – in Ihrem Umgang mit der Bibel Kreativ – in Ihren Formen und Lebensäußerungen

Kämpferisch – in ihrem Einsatz für Gott und Menschen Klug – als lernende Gemeinschaft

Kundenorientiert – in der Umsetzung ihres missionarischen Auftrags Kommunitär – als verbindende Gemeinschaft

Karitativ – in liebevoller Hinwendung zu den Bedürftigen

ZIELGRUPPE UND ANMELDUNGZielgruppe sind Gemeindeleitungen sowie die erste und zweite Leitungsebene in den Gemeinden. Das Webseminar läuft über die Videoplattform ZOOM. Die Zahl der Teilneh-menden ist begrenzt. Teilnahme kostenlos, Spende an den Bund Freier evangelischer Gemeinden erwünscht. Anmel-dung unter: feg.de/gemeindederzukunft

REINHARD SPINCKE | FeG-Bundessekretär Region Nord | fegn.deNICO VAN DER VELDE | Pastor der ChristusGemeinde Bremen,

Standort Viertel | christus-gemeinde.info

Reinhard Spincke Nico van der Velde

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Zur Erweiterung unserer offenen Jugendarbeit suchen wir

Deine Aufgaben:• Betreuung des offenen Jugendtreffs

und von Freizeiten • Persönliche Begleitung Jugendlicher • Zusammenarbeit mit Eltern, Schule,

Beratungsstellen etc.

Dein Profil:• Abschluss als Jugend- und Heimerzieher

oder Studium der Sozialen Arbeit oder andere adäquate Befähigung

• Begeisterung für Umgang mit jungen Menschen unterschiedlichen Hintergrunds auf dem Fundament christlicher Werte

Unser Angebot:• Teilzeitstelle (20 Std./Woche), zunächst

auf 2 Jahre befristet • Vergütung in Anlehnung an TVöD• Einbindung in engagiertes und kreatives

Team

Melde dich auch für zusätzliche Informationen beim Vorsitzenden unseres „Verein zur Förderung der Jugend- und Erwachsenenarbeit in der evangelischen Kirchengemeinde Steinheim a. A. e.V.“ (vfje) Jochen Grünwald, Telefon 07329/920018, [email protected]

Betreuer - Jugendarbeit (m/w/d) Geschäftsführer (m/w) für christliche Bildungs- und Erziehungseinrichtungen

Ihre Aufgaben:

Ihr Profil: Sie haben...

Wir bieten:

Freie Evangelische Bildungs- und Erziehungseinrichtungen e.V. (FEBEL, Langenhagen) sucht:

Ziel unseres Trägervereins ist es, Bildungs- und Erziehungseinrichtung zu gründen und zu betreuen, die auf dem biblisch-christlichen Menschenbild aufbauen und ihre Wertvorstell- ungen davon ableiten.Aktuell gehören zu unseren Einrichtungen eine Kindertagesstätte, eine Waldkindergarten-gruppe und ein Spielkreis mit 40 Mitarbeitern (m/w).

Bei Fragen hilft Ihnen gerne: Herr Daniel Knöppler | Tel. 0171 6721285FEBEL e.V | Industriestr. 3 | 30855 Langenhagen E-Mail: [email protected]

• Leitung des Büros • Ansprechpartner für Behörden, Firmen und politische Mandatsträger • Erstellung der Wirtschaftspläne (Haushaltspläne) • laufende Kostenkontrolle (Controlling) und regelmäßiges Reporting • Bearbeitung betrieblicher Personalangelegenheiten, inkl. Arbeitsrecht • Führen von Personalgesprächen und Gebäudemanagement • Betreuung des Außenauftritts und Öffentlichkeitsarbeit • Zusammenarbeit mit Banken und dem Steuerberater

• eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus • eine abgeschlossene Berufsausbildung bzw. Studium in den Bereichen Sozialma- nagement, Betriebswirtschaft oder durch Berufserfahrung erworbene gleichartige

Fähigkeiten und Kenntnisse • Erfahrungen in Personalführung, Buchhaltung, Finanzen u. Verwaltungsaufgaben• gute analytische, organisatorische und kommunikative Fähigkeiten • Flexibilität, Belastbarkeit und Verhandlungsgeschick

• eine herausfordernde, interessante Tätigkeit in einem engagierten, überkonfessio- nellen evangelischen Team und eine angemessene Vergütung • unbefristete Stelle in Vollzeit oder Teilzeit mit mind. 30 Stunden/Woche • Betriebliche Altersvorsorge, Firmenlaptop, Parkplatz, Aus- und Weiterbildung

Bewerbungen bitte per E-Mail an

Prof. Dr. Angelika Bier: [email protected]

Weitere Infos: www.stiftung-jona.de

Werte für‘s Leben Kinder & Jugendliche stärken

Die Stiftung Jona ist ein wachsender Träger der Kinder-& Jugendhilfe mit dem Wirkungsort Berlin-Spandau. Für die Verstärkung unseres päd. Teams für Jona’s Kinderwohngruppe (nach § 34 SGB VIII) suchen wir:

Sozialpädagogen/Erzieher/Heilpädagogen/Psychologen (m/w/d) mit BerufserfahrungDie Basis unserer Arbeit bildet ein christliches Welt-& Menschenbild mit viel Zeit & Raum für die Arbeit am jeweiligen Kind/Jugend-lichen. Uns sind wichtig: Berufserfahrung & Eigenständigkeit, Team-fähigkeit, Bereitschaft, Kinder & Jugendliche auch in schwierigen Situationen mittragen zu wollen – & natürlich Sie selbst mit Ihren Erfahrungen & Ideen.

Informieren Sie sich unter : www.fes-lahr.de

Europastr. 19 | 77933 Lahr | Tel. 07821 53418

Bewerben Sie sich per E-mail an: [email protected]

Willkommen im Team!

Für das kommende Schuljahr suchen wir:

Wir erwarten:

· eine abgeschlossene Lehramtsausbildung

· einen evangelischen oder evangelisch-freikirchlichen Hintergrund

· Grundschullehrkräfte in Voll- oder Teilzeit

· Lehrkräfte für Werkreal- und Realschule, alle Fächer

· Lehrkräfte für das Gymnasium, Mathematik und alle Fächer

· Vollzeitstelle IT-Systemadministration

Schaffen Sie mit uns Lösungen für eine moderne IT-Infrastruktur.

Die Freie Evangelische Schule Lahr ist eine Bekenntnisschule in der

Nähe von Freiburg. Aktuell besuchen über 600 Schülerinnen und

Schüler unsere vier Schularten.

Wir suchen in Teilzeit

eine/n Pastor/in für unsere EFG (Baptisten).

Mehr unter: www.Gemeinde-bauen-Goerlitz.de

Gemeinde bauen in Görlitz

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Teil 7: Warum Christen auf der Autobahn nicht rasen In seiner siebenteiligen Serie „folgenreich“ beschreibt Wolfgang Kraska anhand von theologischen Schlüsselworten die Folgen des Glaubens an das Evangelium von Jesus Christus.

FOLGENREICH

FOLGENREICHTeil 1: Warum Christen verwegene Abenteurer sindTeil 2: Warum Christen Gehorsam echt gut findenTeil 3: Warum Christen den Mund nicht halten könnenTeil 4: Warum Christen zuversichtlich mit dem Schlimmsten rechnenTeil 5: Warum Christen vor anderer Leute Tür kehrenTeil 6: Warum Christen sich mit merkwürdigen Typen abgebenTeil 7: Warum Christen auf der Autobahn nicht rasen

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GLAUBEN

Mein Fahrstil eignet sich leider nicht für fromme Auf-kleber.“ – Dieser Spruch aus Arnos Bauchladen ist mir

im Gedächtnis geblieben, weil ich ihn so herrlich ehrlich und selbstironisch finde. Es scheint den Aufkleber aber nicht mehr zu geben. Vielleicht einfach, weil Christen ihr Auto kaum mehr mit sichtbaren Bekenntnissen zieren. Vielleicht aber auch, weil die kritische Distanz zum eigenen Fahrstil aus der Mode gekommen ist. Die Autos sind schneller und sicherer geworden. Riskantes und rasantes Fahren sind wei-testgehend akzeptiert und normal. Insgesamt ist das Klima auf den Straßen rücksichtsloser, um nicht zu sagen brutaler geworden. Und wie die Diskussion um ein Tempolimit zeigt, ist schnelles Fahren für viele Deutsche der Inbegriff von Frei-heit – so wie für Amerikaner das Tragen von Waffen.

ALLES VOLL IM GRIFF Das Verhalten im Verkehr wäre ohne Frage einen eigenen Artikel wert. Aber letztlich geht es mir trotz des hoffent-lich provozierenden Titels um etwas anderes und um mehr. Deshalb gehe ich auch auf Aspekte der Lärm- und Umwelt-belastung durch Autos gar nicht ein, obwohl auch diese na-türlich zum Thema gehören. Ich beschränke mich bewusst auf die Folgen, die das Evangelium für unser ethisches Ver-halten im Alltagsleben hat. Das Autofahren ist dabei nur einer von zahllosen Aspekten. Mir scheint es aber als Bei-spiel für die Fragestellung besonders geeignet zu sein, weil nach meiner Beobachtung gerade diese Thematik auch bei vielen Christen einen Sonderstatus einnimmt.

Die Argumentation der Schnellfahrer lautet ungefähr so: Ich bin ein erfahrener, konzentrierter Autofahrer und habe die Situation voll im Griff. Mein neuer SUV hat 300 PS und kann nicht nur in 7,8 Sekunden von Null auf Hundert be-schleunigen, sondern bremst auch entsprechend schnell. Für die Sicherheit sorgen mehrere Airbags, und diverse Assistenten übernehmen das präzise Halten der Spur und führen bei Bedarf eine automatische Notbremsung durch. Sicherer geht es gar nicht. Ich liebe einfach einen sport-lichen Fahrstil. Und im Übrigen belegen ja die Statistiken, dass die tödlichen Unfälle trotz dichteren und schnelleren Verkehrs zurückgegangen sind.

GNADENLOS BEISEITE GEHUPT Natürlich ist es nicht grundsätzlich unethisch, mit hoher Ge-schwindigkeit zu fahren, wenn es die Situation zulässt. Die skizzierte Argumentation ignoriert aber die Tatsache, dass Straßenverkehr immer eine Interaktion mit vielen unter-schiedlichen Beteiligten ist. Es geht nicht nur um mich, meinen Spaß am Fahren und meine Fahrsicherheit! Zur The-matik gehört auch die Frage: Wie viel Druck, Stress und Ver-unsicherung entsteht bei anderen durch zu dichtes Auffahren oder riskantes Überholen? Vielleicht hat man ja tatsächlich alles voll im Griff, und vielleicht besteht objektiv tatsächlich keinerlei Gefahr. Dennoch entsteht ein Schaden. Durch Raser wird in unserer Gesellschaft ein Klima der Verunsicherung

und des Stresses geschaffen. Ältere Fahrer, Gelegenheitsfah-rer, Anfänger oder auch Menschen mit Beeinträchtigungen werden gnadenlos beiseite geblinkt, gehupt und gedrängt. Ich kenne nicht wenige, übrigens auch jüngere Menschen, die sich überhaupt nicht mehr auf die Autobahn trauen und ihr Auto nur noch zum Einkaufen im Nahbereich nutzen.

Nun wird hoffentlich niemand so weit gehen zu sagen: „Sollen sie nur zu Hause bleiben und die Straßen denen überlassen, die sie wirklich brauchen und etwas vom Auto-fahren verstehen.“ Und doch wird die Autobahn zunehmend zu einem Sonderlebensraum, in dem das Recht des Stärkeren akzeptiert, ja manchmal zelebriert wird. Erstaunlich ist, dass ein solcher Sozial-Darwinismus auch von Menschen prakti-ziert wird, die sich ansonsten für die Achtung und das Recht von Schwächeren einsetzen.

Spitzen wir die Frage einmal für uns als Christen – zu-gegeben etwas polemisch – zu. Dann lautet sie: Ist ein vom Evangelium geprägtes Sozialverhalten nur solange gefordert, wie es mir leichtfällt und mich nicht einschränkt? Kann ich mich in der Ethik auf ein paar Felder beschränken, die ich wichtig finde und die mir einleuchten? Das würde ja auf ei-nen internen Kompensationshandel zulaufen nach dem Mot-to: Insgesamt kann sich meine Ethik-Bilanz durchaus sehen lassen. Ich nehme ja schon so viel Rücksicht und handle an vielen Stellen sehr verantwortlich – da ist es ja doch wohl ver-tretbar, wenn ich hier und da mal „die Sau rauslasse“. – Nein, als Christ werde ich die Autobahn niemals als glaubensfreien Raum betrachten und behandeln wollen. Und andere Lebens-bereiche auch nicht.

ZWISCHEN PEDANTERIE UND RÜCKSICHTSLOSIGKEIT Das Feld ethischen Handelns scheint mir von zwei Leitplan-ken begrenzt zu sein. Auf der einen Seite gibt es die Dik-tatur der Schwachen in Form von Pedanterie, Rechthaberei und Sicherheitsfanatismus, durch die der Straßenverkehr in Deutschland zum Erliegen käme. Auf der anderen Seite steht die Diktatur der Starken, die nur ihren Fahrspaß, ihre technischen Möglichkeiten und ihre momentanen Interessen sehen. Dazwischen aber gibt es ein breites Feld, das sich ge-stalten lässt. Schnell fahren ist etwas anderes als Rasen. Für ethisch nicht vertretbar halte ich einen vermeintlich sport-lichen Fahrstil, der die Verdrängung und Einschüchterung anderer Verkehrsteilnehmer bewusst oder auch nur gedan-kenlos in Kauf nimmt.

Noch einmal: Die Frage nach ethischem Verhalten im Alltag ist selbstverständlich nicht auf das Autofahren be-schränkt. Ich hätte sie genauso gut an blinden Flecken wie Schwarzarbeit, Raubkopien oder einfach das Tratschen über andere entfalten können. Mir schwebt auch kein Perfektio-nismus oder ethischer Rigorismus vor. Mein Anliegen zielt nicht auf Moral als Verdienst und Leistung des Menschen. Es geht immer nur um die Generalthese dieser Reihe: Das Evangelium ist folgenreich, oder es ist nicht das Evangelium.

Diesen Artikel weiterlesen im kostenlosen Probeabo - beziehbar unter: christsein-heute.de

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Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt

eine/n Jugendreferent/in für den Bereich Teenager- und Jugendarbeit (75%)Du arbeitest kreativ und eigenverantwortlich? Dein Herz brennt für Gemeinde und die junge Generation? Die Bibel, Nachfolge und Gemeinschaft begeistern dich immer wieder neu? Dann suchen wir dich als Verstärkung! Als eine Gemeinde im westlichsten Kreis Deutschlands mit etwa 160 Mitgliedern – darunter viele junge Familien mit Kindern – fragen wir uns derzeit, wie wir unserer Teenager- und Jugendarbeit eine neue Ausrichtung und Dynamik geben können. Es ist unser sehnlichster Wunsch, unseren Kindern ein festes Fundament und Leidenschaft im Glauben mit auf den Weg ins Leben zu geben.Haben wir dein Interesse geweckt, dann freuen wir uns auf deine aussagekräftige Bewerbung per E-Mail an: [email protected] Gerne beantwortet unser Pastor Johannes Ossenberg-Engels (Tel.: 0160 4856147) oder unser Gemeindeleiter Andreas Wall im Vorfeld deiner Bewerbung deine Fragen und gibt weitere Auskünfte. Tel.: 0170 3520208

Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Fringstraße 8 41836 Hückelhoven-Baal

www.efg-hueckelhoven.de

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44 CHRISTSEIN HEUTE 8 | 2020

Man nehme eine beliebige Gemeinde irgendwo in Deutschland an einem beliebigen Sonntagvormittag.

Und man nehme einen Gottesdienst und eine Band oder Musikgruppe. Und schon kann man eine Wette abgeben. Fast so sicher wie das Amen in der Kirche fällt irgendwann der Satz: „Wir wollen jetzt Gott anbeten.“

Und bevor das, was jetzt folgt, manchen ein wenig zu kri-tisch oder negativ erscheint: Ich bin ein Freund von Anbetung – von der gesungenen genauso wie von der gelebten. Und ichbin auch ein Freund von „Stromgitarre“ und Schlagzeug im

WIR WOLLEN ANBETEN

Gottesdienst. Ich freue mich über jede Band, die unsere Got-tesdienste bereichert – vor allem, wenn Teens und Twens Mu-sik machen. Ich freue mich, wenn die Musik in unseren Got-tesdiensten ein wenig mehr der Musik ähnelt, die ich auch sonst gerne höre (auch wenn wir nie ganz bei meinem eher Blues-Rock lastigen Musikgeschmack landen werden). Und ich bin davon überzeugt, dass unsere Gottesdienstkultur in den letzten Jahrzehnten eine deutliche Aufwertung erfahren hat durch neue Liedstile und -formen. Aber ein paar Dinge fallen mir doch auf und bringen mich ins Grübeln.

Warum sagen wir das, was wir sagen? Verraten manche der von uns gebrauchten Worte eventuell mehr über das, was wir in Wahrheit sagen wollten? Boris Schmidt nimmt in WORTWAHL so manche fromme, aber auch ganz profane Formulierung im Gemeindealltag genauer unter die Lupe.

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KONTAKT ZU CHRISTSEIN HEUTEWenn Sie eine Nachricht aus Ihrer Gemeinde oder Rück-meldungen zu Artikeln haben oder uns einen Leserbrief schreiben wollen, schicken Sie uns gern eine E-Mail an: [email protected]

ARTUR WIEBE Redaktionsleiter von CHRISTSEIN HEUTE

christsein-heute.de

Habe gerade ziemlich Farbe bekommen“. Es war ein wolkenbedeckter Morgen im Juli, an dem wir drau-

ßen ein Video für „Pakete zum Leben“ der FeG Auslands-hilfe gedreht haben. Als mittags die Sonne herauskam, schaute ich auf meine Unterarme, die sich zusehends rot färbten. Nicht an Sonnenhut, lange Ärmel und Eincremen gedacht, und schon war für mich als Weißhaut der Son-nenbrand da – an Gesicht, Nacken und Armen: Wer nicht hören will, muss fühlen!

Gilt das im übertragenen Sinn auch für unsere Ge-meinden? Wer das Farbenfrohe in der Bibel nicht in die Gemeindepraxis umsetzt, bleibt unter sich? Diese Aus-gabe von CHRISTSEIN HEUTE will einen Kontrapunkt setzen: Ich bin fasziniert und beeindruckt von der Vision der Menschen aus allen Völker vor dem Thron Gottes (Of-fenbarung 7) und dem für unsere Ohren anstößigen Ver-halten Jesu gegenüber der syrophönizischen Frau (Markus 7,24-30), wo sich für eine heidnische Person doch ein Ret-tungsweg öffnet und die fromm begründete Exklusivität bröckelt. Oder die Entdeckungen, dass Simon von Kyre-ne (Markus 15,21) aus Nordafrika stammt. Das sind erste Farbtupfer in der Gefolgschaft Jesu Christi, die darauf hin-weisen, dass im Reich Gottes mehr Farbe möglich ist, als bisher vermutet.

FARBENFROHES PRIVILEGIrgendwie sind wir auf dem bunten Auge blind. Klar ist beim Lesen der neutestamentlichen Zeugnisse: Die Ge-meinde Jesu Christi ist farbig und vielfältig – am Ende der Zeiten und auch heute schon. Das gehört heute neu betont und ausgemalt, wo von rechter Seite Unterschiede zwischen Menschen, Nationen und Geschlechtern wieder hervorgehoben werden. Oder als Gegenbewegung von links versucht wird, vorhandene Unterschiedlichkeiten ideolo-gisch einzuebnen.

Jesus Christus geht einen anderen Weg: Er trennt nicht künstlich auf oder mischt alles zu einem Einheitsbrei. Je-sus ruft, rettet und erlöst alle Menschen, die sich ihm zu-wenden. So, wie wir geschaffen und geworden sind – mit unserer Herkunft, Geschichte, Hautfarbe und unserem Ge-schlecht –, bekommen wir durch den Glauben an den Sohn Gottes eine neue Identität geschenkt: Wir sind Kind Gottes, was für ein farbenfrohes Privileg!

GOTTES FARBSPEKTRUM IN DER PRAXIS„Vor dreißig Jahren unternahm die Covenant Church ge-meinsame Anstrengungen, um eine multikulturelle und multiethnische Denomination zu werden, die den Wert, die Würde und das Gutsein aller Menschen im Reich Got-tes widerspiegelt.“ Dieser Satz von Curt Peterson hat mich froh und traurig zugleich gemacht. Froh, weil das Lesen im Wort Gottes konkrete Entscheidungen zur Folge hatte. Traurig, weil wir dagegen sehr einfarbig daherkommen. Die Geschichte der Rassendiskriminierung mag in den USA eine andere sein als hier, doch gerade in Zeiten, in denen rechts- und linksradikale Ideologien und Parolen in Deutschland salonfähig werden, gilt es, dem die farben-frohe Wirklichkeit des Reiches Gottes entgegenzustellen: Unterschiedliche Menschen loben Gott – vereint im Glau-ben an Jesus Christus.

Dafür gilt es Entscheidungen zu treffen, um Gottes Farb-spektrum in die Praxis umzusetzen – persönlich und stra-tegisch als Gemeinden im Bund FeG, um der Vision vor dem Thron Gottes zu entsprechen. Ich hoffe, diese Ausgabe von CHRISTSEIN HEUTE hat Impulse dafür geliefert – auch wenn die Auswahl der Autorinnen und Autoren dieses Mal eher einfarbig geblieben ist. Auch wir arbeiten daran, Farbe zu bekommen! Wir hoffen, dass sich die Wirklich-keit des Reiches Gottes in unsere Herzen und Sinne ein-brennt – nicht wie ein Sonnenbrand, sondern als befreiende Konsequenz des Evangeliums von Jesus Christus, das allen Menschen gilt.

Farbenfrohe Grüße und Segen aus Witten.

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51CHRISTSEIN HEUTE 8 | 2020

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