Donnerstag, 21. März 2019, 20.00 UhrkING Kultur- und Kongresshalle, Ingelheim

Fazıl Say KlaviercasalQuartett

2

3

Ingelheim kING Kultur- und KongresshalleDonnerstag, 21. März 2019, 20.00 Uhr

Fazıl Say Klavier

casalQuartettFelix Froschhammer, ViolineRachel Rosina Späth, ViolineMarkus Fleck, ViolaAndreas Fleck, Violoncello

Bitte achten Sie darauf, …… während des Konzertes störende Hustengeräusche zu vermeiden.… dass Ton-, Foto- und Filmaufnahmen verboten sind.… dass Sie vor Veranstaltungsbeginn Ihr Mobiltelefon ausschalten.Herzlichen Dank!

4

Joseph Haydn (1732 – 1809)Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello Nr. 81 G-Dur op. 77 Nr. 1 (ca. 24’)I. Allegro moderatoII. AdagioIII. Menuet. Presto – TrioIV. Finale. Presto

Fazıl Say (*1970)„Yürüyen Köşk“ (Das verschobene Haus). Hommage à Atatürk für zwei Violinen, Viola, Violoncello und Klavier op. 72b (ca. 15’)I. „Enlightenment“II. „Struggle against Darkness“III. „Believing in Life“IV. „Plane Tree“

(Pause)

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)Sonate für Klavier Nr. 15 D-Dur op. 28 „Pastorale“ (ca. 24’)I. AllegroII. AndanteIII. Scherzo. Allegro vivaceIV. Rondo. Allegro, ma non troppo

Robert Schumann (1810 – 1856)Quintett für zwei Violinen, Viola, Violoncello und Klavier Es-Dur op. 44 (ca. 30’)I. Allegro brillanteII. In modo d’una Marcia. Un poco largamento – AgitatoIII. Scherzo. Molto vivaceIV. Finale. Allegro ma non troppo

Programm

5

Joseph Haydn übergibt den Staffelstab„Haydn macht jetzt sechs Quartette für den Fürsten Lobko-witz.“ So lautet die knappe Information, die im Juli 1801 an den Verlag Breitkopf & Härtl ergeht. Zwei der angekündigten Streichquartette liegen sogar schon fertig auf Joseph Haydns Schreibtisch, doch die vollmundig angekündigten vier weite-ren Werke sollen nicht mehr folgen. Der inzwischen 69-jäh-rige Komponist muss sich und der Welt eingestehen, dass er nicht mehr der Jüngste ist. Seine Gesundheit lässt zu wün-schen übrig, und dennoch erlegt er sich ein Arbeitspensum auf, das andere in weit jüngerem Alter nicht bewältigen wür-den: Mit Theresien-, Schöpfungs- und Harmoniemesse haben ihn drei seiner großen späten Messen beschäftigt oder tun es teilweise noch, und die „Jahreszeiten“ sind das Groß-projekt, was seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Da muss selbst ein Haydn beginnen, Abstriche zu machen – auch in seiner „Leib-und-Magen“-Gattung, dem Streichquartett. „Vater des Streichquartetts“ nennt ihn die Musikgeschichte gerne, was zwar manch anderen Kompo-nisten Unrecht tut – doch ist es ohne Zweifel Haydns Ver-dienst, das Streichquartett zu einer der zentralen Gattungen der Wiener Klassik gemacht und darin Grundlagen gelegt zu haben, die noch Generationen nach ihm Gültigkeit haben. Beethoven ist einer seiner bedeutenden Erben, der dankbar aufgreift, was Haydn in Sachen Streichquartett vorgelegt hat.

Komponisten und Werke

Ilona Schneider

Natur und Fortschritt

6

Haydn-Porträt von Thomas Hardy (1757 – ca. 1805), Öl auf Leinwand, 1791, Royal College of Music Museum of Instruments

7

Und so ist es ein kluger Schachzug und aus heutiger Sicht eine geradezu visionäre Tat des Wiener Fürsten und Kunst-mäzens Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz zeitgleich mit dem Auftrag an Haydn auch Beethoven zu animieren, sich an das Streichquartett zu wagen. Haydn komponiert seine letzten beiden Streichquartette genau zu dem Zeitpunkt, an dem sein Schüler Beethoven in die Gattung einsteigt. Bes-ser könnte die Übergabe des Staffelstabs nicht markiert sein. Und vielleicht ist es Haydn auch ein letzter Ansporn, dass da ein junger und ungestümer Querkopf seine Gattung erobert. Schon einmal hat er sich von einem Jüngeren inspirieren lassen und danach das Streichquartett auf eine neue Ebene gehoben. Mozart war es damals, jetzt ist es Beethoven. Und mit Beethoven auf den Fersen schreibt Haydn mit seinen bei-den letzten Quartetten unter der gemeinsamen Opuszahl 77 zwei Meisterwerke, die seine ganze Souveränität unter Beweis stellen. Sein 81. Streichquartett G-Dur op. 77 Nr. 1 birgt keine Experimente – das hat Haydn nicht mehr nötig –, doch es besticht durch seine überlegene Ausgeglichenheit. Zum Herzstück wird ein seelenvolle Ruhe ausstrahlendes Adagio, das auf wunderbar subtile Art die Stimmen gegenei-nander führt und aufregende Harmonien formt. Das muntere Menuett macht im Anschluss deutlich, wie der reife Haydn vom jüngeren Beethoven lernt, der schon bald in seinen Quartetten und Sinfonien ein Scherzo zum Standardsatz erheben wird.

8

Fazıl Says Hommage an die Natur und AtatürkAuch Fazıl Says Klavierquintett op. 72b „Yürüyen Köşk“ gibt der Natur eine Stimme: Eine uralte, mächtige Platane ist die Protagonistin in dem viersätzigen Werk, das Say 2017 für Klavierquintett aber auch für Klavier solo sowie in der Fas-sung für Klavier und Kammerorchester veröffentlichte. Mus-tafa Kemal Atatürk, der Gründer der modernen Türkei, soll sich 1927 im Schatten einer Platane direkt am Ufer des Küs-tenstädtchens Yalova am Maramara-Meer ausgeruht und beschlossen haben, eine kleine Villa daneben zu errichten. Schon bald stellte sich aber heraus, dass der Baum mit sei-nem Ast- und Wurzelwerk für das Haus zur Gefahr wurde. Anstatt jedoch die Platane zu fällen, beschloss Atatürk, das Haus zu versetzen. Man grub das Fundament aus, verlegte Schienen darunter und bewegte die Villa fünf Meter vom Baum weg. Noch heute spendet die Platane der Villa ihren

Wie man sich im 19. Jahrhundert eine Streichquartett-Zusammenkunft zur Zeit Haydns vorstellte. Gemälde von Julius Schmid (1854 – 1935)

9

Schatten. Say, der lange Jahre keinen Hehl daraus machte, die westlichen Werte Atatürks in seiner Heimat bedroht zu sehen, hat nicht allein dem engagierten Erneuerer und Naturschützer Atatürk mit seinem Quintett eine Hommage komponiert. Auch die technische Entwicklung der, im Gegensatz zur aktuellen, vormals fortschrittlichen Türkei und nicht zuletzt die Natur selbst setzt er darin in Szene. Der erste Satz „Enlightenment“ beginnt mit dem Gründer der türkischen Republik und zeigt ihn im Schatten der Pla-tane. Die reine Natur umgibt ihn und es weht eine sanfte Brise, die andeutet, dass auch durch das Osmanische Reich mit Atatürk ein frischer Wind weht. Ein zweites Thema wirkt mit orientalischen Klängen wie aus der Zeit gefallen. Es kehrt jedoch wieder Ruhe ein, bevor der zweite Satz plötzlich und mit bedrohlichem Ton eröffnet. Es beginnt ein Kampf gegen „dunkle Ideologien“. Doch im dritten Satz, „Believing in Life“, stellt sich der Geist des ersten wieder ein und es steigert sich das Geschehen zum emotionalen Höhepunkt, der das Leben bejubelt. Der letzte Satz ist der Platane gewidmet und erzählt, wie die Villa sich neben ihr und von ihr weg bewegt, bis Haus und Baum in friedvolle Eintracht gebracht ist.

Ludwig van Beethovens panta rhei„Welche sind Ihre größten Vorbilder als Komponisten?“, wurde Fazıl Say vor einigen Jahren in einem Interview gefragt. Für die Antwort musste der Komponist nicht lange nachdenken: „Igor Strawinski und Béla Bartók, mein größtes Vorbild ist aber nach wie vor Beethoven. Sein Lebenskampf und seine Energie inspirieren mich und meine Arbeit.“ Man kann es sehr gut nachempfinden, warum ausgerechnet Beet-hoven den türkischen Komponisten und Pianisten so faszi-niert: Beethoven ist und bleibt eine der exzentrischsten, energiegeladensten und wegweisendsten

10

Künstlerpersönlichkeiten der Musikgeschichte. Nicht oft genug kann man betonen, wie bedeutend seine künstleri-schen Einsichten waren, wie kompromisslos er die musikali-schen Entwicklungen vorangetrieben hat. Ist Fazıl Say ihm ähnlich? Vielleicht ist er es. Zumindest teilen beide die Dop-pelbegabung, Komponist und herausragender Pianist zu sein. Und in ihrer Exzentrik, in ihrer Eigensinnigkeit, ihrer Uni-versalität sind sie sich ebenfalls nicht unähnlich. „Er hat gelitten“, sagt Say. „Er hätte sich ab seinem 40. Lebensjahr genauso gut ins Private zurückziehen können. Aber er kämpfte jeden Tag weiter. Und das beeindruckt mich. Er hat vielen Menschen, auch in der Türkei, gezeigt, wie ernst man das Leben nehmen muss; dass man ein Stückchen Stein in dieses Gebäude namens Leben herein tun muss. Deswegen ist er nicht nur Deutscher. Beethoven ist ein Mensch. Und eine Art menschliche Lehre für uns alle.“

Noch keine 40 aber vom Leben bereits gezeichnet, ist Ludwig van Beethoven, als er 1801 seine Sonate Nr. 15 D-Dur op. 28 komponiert. Ein schweres Gehörleiden zeigt seine ersten Auswirkungen – der drohende Verlust dieses Sinnes ist für den Komponisten eine der größte Katastrophen, die ihn erei-len können. Seiner Musik, die ihm schließlich auch hilft, trotz der voranschreitenden Schwerhörigkeit den Lebensmut nicht zu verlieren, hört man die Krise nicht an. Die D-Dur-Sonate ist umgeben von Werken, die allesamt nach neuen Wegen für die Gattung der Klaviersonate suchen und teils zu radikalen Ergebnissen kommen. So mild seine 15. Sonate anhebt, so

11

Beethoven-Porträt von Joseph Willibrord Mähler (1778 – 1860), Öl auf Leinwand, 1804, Kunsthisto-risches Museum der Stadt Wien

12

sehr verbirgt sich auch hinter der sanften Kulisse das Experi-ment, das weit in die Zukunft blicken lässt. Fast schon an die lyrische Verinnerlichung eines Franz Schubert lässt der aus-gedehnte erste Satz denken. Auch die Wanderer-Motivik, die nicht nur den ersten, sondern vor allem den zweiten Satz beständig vorantreibt, hat Schubert’sche Züge. Schalkhaft zeigt sich das Scherzo und wird seiner Bezeichnung vollkom-men gerecht. Wie ein Ländler beginnt das Finale und bestä-tigt nicht zuletzt den Beinamen, den ein Verleger der Sonate gab: Wobei „Pastorale“ nicht von ungefähr auch an die gleich-namige Sinfonie denken lässt. Ein natürlicher Fluss liegt die-ser als Idee zugrunde, das Heraklitische „panta rhei“ ist ihr und auch der Pastoral-Sonate förmlich einkomponiert. Alles fließt, alles ist in Bewegung – bei Beethoven allemal, der als sein Credo formulierte: „Allein Freiheit, weiter gehn ist in der Kunstwelt, wie in der ganzen großen Schöpfung, Zweck.“

Robert Schumann hebt eine Gattung aus der TaufeBeethoven lernt von Haydn lernt von Mozart lernt von Haydn lernt von Beethoven wird Schumann zum Vorbild. Weil die Musikgeschichte ein unendliches Beziehungsgeflecht ist, ließe sich auch diese Reihung munter fortsetzen. Manchmal sind die Verbindungen weniger stark ausgeprägt, doch zwi-schen Haydn, Beethoven und Schumann sind sie überdeut-lich. Ohne Haydn kein Beethoven’sches Streichquartett und auch kein -quinett. Und ohne Letzteres wäre vielleicht Robert Schumanns Klavierquintett Es-Dur op. 44 nicht denkbar.

13

Haydn und das himmlische Quartett. Die Abbildung aus dem 19. Jahrhundert zeigt den Gründer der Gattung (r.) mit seinen Verehrern Beethoven, Schubert und Mozart.

14

Schumann-Lithografie von Josef Kriehuber (1800 – 1876), 1839

Dass er sich besonders für Beethovens Streichquintett op. 29 begeistern kann, daran lässt Schumann nämlich keinen Zweifel. Er selbst lässt sich davon zu seinen eigenen drei Streichquartetten anregen, aber ist dadurch auch inspiriert, das Streichquartett klanglich zu erweitern. Naheliegend, dass er es nicht wie Beethoven mit einem weiteren Streichinstru-ment, sondern mit dem Klavier tut – dem Instrument, das seine junge Gemahlin Clara so meisterhaft beherrscht wie kaum ein anderer Zeitgenosse. Wenn Haydn der Vater des Streichquartetts ist, ist es Schumann für das Klavierquintett – Brahms, Dvořák oder Fauré sind nur einige, die sich seinen großartigen Wurf gerne zum Beispiel nehmen.

© B

ilder

: And

reas

Tau

bert

| Mar

tina

Pipp

rich

| Rüd

iger

Mos

ler;

©illu

stra

tion

desi

gned

by

freep

ik

130 JAHRE BAUTRADITION IM FAMILIENBETRIEB IST EIN

WERT, DER UNS ZU HÖCHSTEN ANSPRÜCHEN VERPFLICH­

TET. WIR PLANEN UND REALISIEREN BAUVORHABEN VISIO­

NÄR UND LEIDENSCHAFTLICH. DAVON PROFITIERT IHR

INDIVIDUELLES PROJEKT – VOM EIGENHEIM BIS ZUM

BÜROPARK.

PROJEKTENTWICKLUNG AUS EINER HANDJ. Molitor Immobilien GmbH Rheinstraße 194 B ¦ 55218 Ingelheim am RheinTelefon 06132 995550 ¦ E-Mail: info@molitor-immobilien.dewww.molitor-immobilien.de

A3022018302_Image-AZ_Molitor_Musik_RZ.indd 1 22.02.18 12:18

16

Mit seinem außergewöhnlichen pianistischen Vermögen berührt Fazıl Say Publikum wie Kritik seit nunmehr 25 Jahren in einer Weise, wie sie rar geworden ist. Seine Konzerte tref-fen ins Herz. Eben das meinte wohl auch der Komponist Ari-bert Reimann, als er 1986 während eines Besuchs in Ankara in den Genuss kam, den damals 16-Jährigen zu hören. Auf der Stelle bat er seinen Begleiter, den amerikanischen Pianisten David Levine, ins Konservatorium der türkischen Hauptstadt zu kommen, und er tat es mit den inzwischen geflügelten Worten: „Den musst Du Dir anhören, der Junge spielt wie ein Teufel.“

Gastspiele führten Fazıl Say seither in zahllose Länder auf allen fünf Kontinenten. Dabei trat er auch immer wieder als Kammermusiker in Erscheinung. Mit der Geigerin Patricia Kopatchinskaja bildete Say jahrelang ein Duo; weitere

Interpreten

Fazıl Say Klavier©

Mar

co B

orgg

reve

17

prominente Partner waren bzw. sind unter anderem Maxim Vengerov, das Minetti Quartet, Nicolas Altstaedt und Mari-anne Crebassa. Von 2005 bis 2010 war Fazıl Say Exklusiv-künstler des Konzerthauses Dortmund, in der Saison 2010/11 war er Artist in Residence am Konzerthaus Berlin, beim Schleswig-Holstein Musik Festival wurde ihm im Sommer 2011 ein Programmschwerpunkt gewidmet. Beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt war er 2012/13 Residenzkünstler, ebenso beim Rheingau Musik Festival 2013, wo er mit dem Rheingau Musik Preis ausgezeichnet wurde. Beim Wiener Konzerthaus gestaltete er in der Saison 2013/14 fünf Konzerte als Composer in Residence, beim Bodenseefestival 14 Kon-zerte als Artist in Residence. In der Saison 2015/16 haben ihn die Alte Oper Frankfurt und das Zürcher Kammerorchester als Artist in Residence eingeladen, während drei Saisons war er Artist in Residence beim Festival der Nationen in Bad Wörishofen und ist aktuell Composer in Residence bei der Philharmonie Dresden.

Fazıl Says Einspielungen bei Teldec Classics und naïve wur-den von der Plattenkritik hoch gelobt und mehrfach ausge-zeichnet, darunter mit drei ECHO Klassik. Seit 2016 ist Fazıl Say Exklusivkünstler bei Warner Classics. Dort erschien im Herbst 2016 die Einspielung aller Mozart-Sonaten, für die Fazıl Say 2017 seinen vierten ECHO Klassik erhielt. Gemein-sam mit Nicolas Altstaedt spielte er 2017 das Album „4 Cities“ ein. Im Herbst 2017 veröffentlichte Warner Classics die Nocturnes Frédéric Chopins und das Album „Secrets“ mit französischen Liedern, das er gemeinsam mit Marianne Crebassa aufgenommen hat und das 2018 mit dem Gramo-phone Classical Music Award ausgezeichnet wurde. Sein 2018 erschienenes Album widmete er Debussy und Satie. 2019 erscheint ein Album mit eigenen Werken.

18

© L

utz

Jaek

el

Seit seiner Gründung 1996 entwickelte sich das Zürcher casalQuartett in über 1.800 Konzerten in aller Welt zu einem der international renommiertesten Quartette der Schweiz. Seine stilistische Vielfalt und vitale Bühnenpräsenz sind außergewöhnliche Merkmale. Ausgebildet beim Carmina Quartett in Zürich, dem Alban Berg Quartett in Köln und bei Walter Levin in Basel, kamen wichtige künstlerische Impulse durch die Zusammenarbeit mit Martha Argerich, Clemens Hagen, Patricia Kopatchinskaja, Sol Gabetta, Emma Kirkby, Benjamin Schmid, Maurice Steger, Christoph Prégardien, Fazıl Say, Khatia Buniatishvili, Nuria Rial, Regula Mühle-mann, Katja Riemann und vielen anderen.

casalQuartett Felix Froschhammer, ViolineRachel Rosina Späth, ViolineMarkus Fleck, ViolaAndreas Fleck, Violoncello

19

Neben der Pflege des Kernrepertoires sind dem casalQuartett die emotionale Nähe zum Publikum, die Einbindung künst-lerischer Partner aus verschiedenen Bereichen und die kon-zeptionelle Ausgestaltung der Programme wichtig. Mitglie-der des Ensembles setzen auch in eigenen Festivals und Konzertreihen in der Schweiz und Deutschland diese Vision von innovativem, lebendigem und emotionalem Konzertie-ren um. Das Streichquartett ist eine der wandlungsfähigsten Gattungen, dem sowohl stilistische Ausflüge in die Musik des 17. Jahrhunderts, die Welt des Tango Nuevo, des Jazz und neuester Kompositionen ebenso gelingen wie die Erweite-rung der klanglichen und inhaltlichen Dimension durch Gastmusiker, Schauspieler sowie durch Tanz und Literatur.

Von Stockhausens performativem Streichquartett mit vier Helikoptern über Musikprojekte mit jungen Hörern, aber auch durch die häufige Moderation von traditionellen Kon-zerten entstehen Wesensmerkmale des casalQuartetts, das das Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation zur Triebfeder seines Wirkens macht. Durch intensive Beschäfti-gung mit dem historischen Instrumentarium des Tiroler Geigen bauers Jacobus Stainer und der faszinierenden – viel-fach unbekannten – Musik des 18. Jahrhunderts hat sich das Ensemble nicht nur eine internationale Fangemeinde erspielt, sondern auch einen einzigartigen Quartettklang und -stil entwickelt, der ein neues Licht auf die Blütezeit des Streich-quartetts zwischen Scarlatti und Beethoven wirft. Ausge-zeichnet wurde das casalQuartett unter anderem mit dem ECHO Klassik 2010 und 2015, dem Pizzicato Award Luxem-burg, dem Diapason découverte, dem Diapason d’Or und Nominierungen für den Deutschen Schallplattenpreis, den ICMA-Award und den amerikanischen GRAMMY.

20

Spielstätte

Ruhig und doch zentral liegt die Rotweinstadt Ingelheim im westlichen Rhein-Main-Gebiet in unmittelbarer Nähe zu den Landeshauptstädten Mainz und Wiesbaden. Mitten im Stadt-zentrum präsentiert sich dort die kING Kultur- und Kon-gresshalle mit einer außergewöhnlichen Architektur: Viel Licht dringt am Tag in das Gebäude, während abends das Licht aus dem Gebäude auf den Neuen Markt fällt. Die West-kante der Halle rückt näher an die Gartenfeldstraße, das gibt den Blick für das Rathaus besser frei, gleichzeitig wirkt die Halle wie ein „Leuchtturm“ für ankommende Gäste.

Mit seiner Ausrichtung zum Platz wirkt die kING für die Besucher wie eine große luftige Stadtloggia. Das in der Halle verbaute Schwenkparkett sorgt für optimale Sicht- und Hör-verhältnisse. Das Rheingau Musik Festival war bereits im Festivalsommer 2017 mit einem „Harry Potter“-Familien-konzert in der neuen Halle vertreten und präsentierte dort 2018 zwei Aufführungen von Mozarts „Die Zauberflöte“ in der Fassung des Salzburger Marionettentheaters. Jeweils im Frühjahr findet der 2018 eröffnete Konzertfrühling Ingel-heim mit vielfältigen Konzertprojekten in der kING statt.

Mehr Informationen unter www.king-ingelheim.de

© R

aine

r O

ppen

heim

er-K

FI

kING Kultur- und Kongresshalle Ingelheim

21

Klassik-Höhepunkte des Rheingau Musik FestivalsSamstag, 22. Juni 2019, 18.30 UhrSonntag, 23. Juni 2019, 18.30 UhrKloster Eberbach, Basilika

EröffnungskonzertGesangssolisten · MDR Rundfunkchor hr-Sinfonieorchester Andrés Orozco-Estrada Leitung

Antonín Dvořák „Stabat mater“ für Soli, Chor und Orchester op. 58

Dienstag, 16. Juli 2019, 20.00 UhrKurhaus Wiesbaden, Friedrich-von-Thiersch-Saal

Artist in ResidenceDaniil Trifonov Klavier · Bamberger Symphoniker · Jakub Hrůša Leitung

Daniil Trifonov Klavierkonzert es-Moll (Deutsche Erstaufführung) Bedřich Smetana „Má Vlast“ (Mein Vaterland)

Donnerstag, 22. August 2019, 20.00 UhrKloster Eberbach, Basilika

Orchestra in ResidenceHilary Hahn Violine · Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Omer Meir Wellber Leitung

Johann Sebastian Bach Violinkonzerte a-Moll BWV 1041E-Dur BWV 1042Franz Schubert Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200

Karten- und Infotelefon 0 67 23 / 60 21 70 (Montag bis Freitag 9.30 – 17.00 Uhr)

www.rheingau-musik-festival.de

© Ben Knabe

© Michael Patrick O’Leary

© Dario Acosta DG

22

Rheingau Musik Festival Konzertgesellschaft mbH Rheinallee 1, 65375 Oestrich-Winkel www.rheingau-musik-festival.de info@rheingau-musik-festival.de

Karten- und Infotelefon (Rheingau Musik Festival Service GmbH & Co. KG) 0 67 23 / 60 21 70

Schirmherr Volker Bouffier, Ministerpräsident des Landes Hessen

Intendant und Geschäftsführer Michael Herrmann

Verwaltungsleitung Burkhard Scheuer

Mitglied der Geschäftsleitung Marsilius Graf von Ingelheim

Referentin der Geschäftsführung / Förderprogramme Rebecca Zimmermann

Programmplanung Lisa Ballhorn, Timo Buckow

Dramaturgie Markus Treier

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Sabine Siemon

Dramaturgie / Presse- und Öffent-lichkeitsarbeit Daniel Juch, Fenja Fieweger

Marketing Paul Sklorz

Sponsoring Donata Gräfin Wrangel (Leitung), Chris-tian Fuchs, Annabelle Novotny, Kerstin Westerburg

Künstlerisches Betriebsbüro Philip Niggemann (Leitung), Jan Frederik Brell, Teresa Walter

Technische Leitung Jens Miska

Buchhaltung Ulrike Püttner

Vorsitzender des Kuratoriums Roland Koch, Ministerpräsident a. D.

Gründungsvorsitzende des Kuratoriums Tatiana Fürstin von Metternich-Winneburg († 2006)

Vorstand Rheingau Musik Festival e. V. Claus Wisser (Vorsitzender), Kurt Bischof, Ute Herrmann, Hans-Walter Lill, Wolfgang Schleicher

Mitgliedschaften

American Chamber of Commerce in Germany e. V.

BDKV Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft e. V., Hamburg

International Artist Managers’ Associa-tion, London

Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e. V., Berlin

Marketing Club Frankfurt

Wirtschaftsclub Rhein-Main e. V., Frankfurt

Herausgeber und Veranstalter

Impressum

Redaktion Markus Treier, Daniel Juch, Fenja Fieweger Titelfoto Marco Borggreve

Gestaltung Q, Wiesbaden Produktion und Druck Münster druck design, Oestrich-Winkel

23

© M

arco

Bor

ggre

ve

RheingauMusikFestival

Ein Sommer voller Musik vom 22.6. bis zum 31.8.2019

22. Juni bis 31. August 2019www.rheingau-musik-festival.deTelefon 0 67 23 / 60 21 70

Hau

ptsp

onso

r

Co-

Spon

sore

n

Med

ienp

artn

er

Offi

cial

Airl

ine

Offi

zielle

rAu

tom

obilp

artn

er

Das 32. Rheingau Musik Festival steht ganz im Zeichen des Leit-gedankens Courage. Als Artist in Residence stehen der PianistDaniil Trifonov, als Fokus-Künstlerin die Sopranistin Christia-ne Karg, als Fokus Jazz-Künstler Curtis Stigers sowie alsOrchestra in Residence Die Deutsche KammerphilharmonieBremen im Zentrum des Festivalprogramms.