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Lydia Rosenkranz Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung? Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. Lydia Rosenkranz Thünen-Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie FFH im Wald: Können Forstbetriebe damit glücklich werden? Ergebnisse aus dem Verbundforschungsprojekt FFH-Impact 09. Oktober 2013 Berlin

FFH im Wald: Können Forstbetriebe damit glücklich werden? · Lydia RosenkranzSeite 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“

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Lydia Rosenkranz

Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?

Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.

Lydia Rosenkranz

Thünen-Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie

FFH im Wald: Können Forstbetriebe damit glücklich werden? Ergebnisse aus dem Verbundforschungsprojekt FFH-Impact

09. Oktober 2013 Berlin

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 2

Entwicklung des Nettounternehmensgewinns auf Basis der Forstlichen Gesamtrechnung

-1.000

-500

0

500

1.000

1.500

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011

Ne

tto

un

tern

eh

men

sge

win

n in

Mio

. E

uro

Quelle: Dieter 2013

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 3

Einschlagshöhe und Unternehmensgewinn Höhe des Einschlags und Unternehmensgewinn der Forstbetriebe (1991-2008)

Quelle: Bormann & Dieter 2010

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 4

Konfliktfeld: Schutz von Altbeständen Einschlags- u. Deckungsbeitragsentwicklung eines Buchenbestandes

0

100

200

300

400

500

600

20

13

20

23

20

33

20

43

20

53

20

63

20

73

20

83

20

93

21

03

21

13

21

23

21

33

21

43

21

53

21

63

21

73

Efm

/ha/

a

Gesamteinschlag Buche (Normalwald)

-5000

0

5000

10000

15000

20000

20

13

20

23

20

33

20

43

20

53

20

63

20

73

20

83

20

93

21

03

21

13

21

23

21

33

21

43

21

53

21

63

21

73

€/h

a/a

Deckungsbeitrag Buche (Normalwald)

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Lydia Rosenkranz

• Befragung der Länder zum Stand der FFH-Umsetzung, 3x Aktualisierung

• Auswertung der Erhaltungszustands-Bewertungsschemata der Länder

• Auswertung 44 typischer „buchengeprägter“ FFH-Managementplänen (13 BL)

• 2 Waldbesitzer-Online Befragungen:

• 1. Befragung: 2010: Bundesweiter Überblick zur FFH-Umsetzung und Betroffenheit von privaten und kommunalen Waldbesitzern (339 Betriebe)

• 2. Befragung 2012: Absicherung der Fallbeispielsergebnisse, Stimmungsbild zur FFH-Umsetzung (211 Betriebe)

• Bewertung der naturalen und wirtschaftlichen Auswirkungen von FFH-Maßnahmenplanungen

• 21 Fallbeispiels-Forstbetriebe in 6 Bundesländern

• Privatwald (n 10), Kommunalwald (n 5), Staatswald (n 6)

• Nur FFH-Maßnahmen bewertet, die Betriebe als Einschränkung empfanden

19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 5

Projekt FFH-Impact (2010-2012)

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 6

Schutzgebietskulisse des deutschen Waldes

16% FFH

Extensiver Schutz Intensiver Schutz

• 2/3 der Wälder Deutschlands unterliegen mindestens einer Schutzkategorie

• FFH-Gebiete: ~16% der Waldfläche, davon 46% Wald-Lebensraumtypfläche

• Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenwälder ~70% der Lebensraumtypfläche

QUELLE: POLLEY 2007

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Lydia Rosenkranz

Grundlage für die Bewertung des Erhaltungszustandes spielt das FCK-LANA-Schema:

19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 7

Erhaltungszustandsbewertung von Lebensraumtypen

Wertstufe

Kriterium A B C

Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen z.B. Biotopbäume, Totholz

Hervorragende Ausprägung

Gute Ausprägung

Mäßige bis durchschnittliche Ausprägung

Vollständigkeit des lebensraum-typischen Artinventars, z.B. Gehölzarten, Krautschicht

Lebensraum-typisches Artinventar vorhanden

Lebensraum-typisches Artinventar weitgehend vorhanden

Lebensraum-typisches Artinventar nur in Teilen vorhanden

Beeinträchtigung

z.B. Bodenschäden, Zerschneidung Gering Mittel Stark

Stand 2011

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 8

Erhaltungszustandsbewertung von Lebensraumtypen

Abweichende Kriterien und Schwellenwerte in den Bewertungsschemata der Bundesländer für Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenwald

• Beispiel Schwellenwerte: „Liegendes und stehendes Totholz“ • Wertstufe A: > 3 bis > 5 Stück/ha und > 10 bis > 40 m³/ha

• Wertstufe B: > 1 bis 1- 4 Stück/ha und 3 - 10 bis 21 - 40 m³/ha

• Beispiel Kriterien: „Beeinträchtigung des Bodens“ • Von „Keine/Gering“ bis „Bewertung von „Nährstoffeintrag (N, P) (einschl. org. Ablagerungen, Kirrungen etc.)“, „Müllablagerung (anorganische Stoffe)“, „Schadstoffeintrag (Öl, PAK, Ruß, Stäube, PSM, Salze)“, „Abbau (Sand, Gesteine)“ und „Verdichtung (Befahrung)“

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Lydia Rosenkranz

• Maßnahmenplanung:

• Tlw. ohne vorherige Prüfung der Auswirkungen & Festlegung der Kompensation

• Ausgestaltung: tlw. flächenscharfe Planung und tlw. fehlender Flächenbezug

• Tlw. ohne Vor-Ort-Begehung

• Waldbezogene Managementpläne:

• Unterschiedlicher Fertigstellungsgrad in den Ländern: zwischen 23 % bis 100 %

• Umfang: 8-20 (z.B. NRW) bis 200-300 Seiten (z.B. BW, SN)

• Aktualisierung der Managementpläne:

• Planmäßig alle 8-12 Jahre: BY, NI, NW, SL, SN, TH

• Bedarfsweise: HE, RP, SH

• Keine Regelung: BB, BW, MV, ST

• Partizipation:

• Unterschiedlich, tlw. keine Partizipation bei der Erstellung der Managementpläne, Pläne tlw. Waldbesitzern unbekannt

19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 9

Umsetzung der Managementplanung (Stand 2011)

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Lydia Rosenkranz

• Vertragsnaturschutz

• z.B. Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen

• Pauschale Flächenförderung

• z.B. Baden-Württemberg (ab 3 ha) und Nordrhein-Westfalen

• Forstliche Förderung

• z.B. Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz (nicht FFH-spezifisch)

• Zur Zeit der Abfrage noch nicht abschließend geregelt:

• z.B. Saarland, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt

Unterschiedliche Regelungen in den Bundesländern

Zum Zeitpunkt der Studie noch nicht vollständig ausgestaltet

Länder setzen auf Freiwilligkeit (Vertragsnaturschutz) oder auf Verpflichtung und Kompensation (pauschale Flächenförderung)

19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 10

Kompensationsinstrumente (Stand 2011)

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 11

FFH-Maßnahmenplanungen Waldbesitzer - Online Befragung

3,6

3,5

3,4

3,4

3,3

3,3

3,2

3,1

3,1

2,9

2,6

2,6

2,5

2,4

2,3

1 2 3 4 5

Erhöhung der Umtriebszeit (n: 9)

Belassen von Altbestandsresten bis zum Zerfall (n: 47)

Altholzanteile belassen oder erhöhen (n: 83)

Erhalt der lebensraumtypischen Waldgesellschaft (n: 89)

Rückbau von Entwässerungsgräben (n: 12)

Sonstige (n: 23)

Umbau in lebensraumtypische Waldgesellschaft (n: 46)

Habitatbäume belassen oder erhöhen (n: 81)

Totholzanteile belassen oder erhöhen (n: 97)

Verbot des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln (n: 42)

Keine weitere forstliche Erschließung (n: 22)

Schaffung ungleichaltriger Bestände (n: 39)

Niederwaldbewirtschaftung (n: 2)

Mittelwaldbewirtschaftung (n: 20)

Beibehaltung naturnaher Waldwirtschaft (n: 82)

Wie stark werden Sie durch die angegeben FFH-Maßnahmen in Ihrer Waldbewirtschaftung eingeschränkt?

(1=keine Einschränkung 5=starke Einschränkung)

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 12

Bewertungsbeispiel: Modellrechnung Anhebung des Erhaltungszustands von Wertstufe C nach B

Ausgangsbetrieb der Wertstufe C

Maßnahmen zur Anhebung in die Wertstufe B

Baumartenanteile 70 % Buche

30 % Fichte

Reduktion des Fichtenanteils auf 20 %

Umtriebszeit Buche: 140 Jahre

Fichte: 80 Jahre Buche: Erhöhung auf 160 Jahre

Habitatbäume 1 St./ha

=> 1 % Flächenreduktion

3 St./ha

=> 3 % Flächenreduktion

Erhöhung der Holzerntekosten

0,5 €/fm 1,5 €/fm

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 13

Bewertungsbeispiel: Modellrechnung Anhebung des Erhaltungszustands von Wertstufe C nach B

0

2

4

6

8

10

12

Efm

/ha/

a

Anhebung des Erhaltungszustands von C nach B: Gesamteinschlag in Erntefestmeter (Efm)/Hektar/Jahr

Ausgangsbetrieb in der Wertstufe C Anhebung von Wertstufe C in B

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 14

-70

-60

-50

-40

-30

-20

-10

0

10

€/h

a/a

Differenz des waldbaulichen Deckungsbeitrags je Hektar und Jahr zum Ausgangsbetrieb in der Wertstufe C

Bewertungsbeispiel: Modellrechnung Anhebung des Erhaltungszustands von Wertstufe C nach B

Anmerkung: Der waldbauliche Deckungsbeitrag entspricht dem holzerntekostenfreien Erlös abzüglich Kultur- und Läuterungskosten.

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 15

Bewertungskonzept

Bewertung nur für Maßnahmenflächen nicht für den gesamten Forstbetrieb!

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 16

Exemplarische FFH-Maßnahmenplanungen und ihre Auswirkungen

Auswirkung auf den Maßnahmenflächen Betroffene Betriebe

von bis

Habitatbaumausweisung

Habitatbaumanzahl pro Hektar 3 10

Reduktion von Lebensraumtyp- Bewirtschaftungsfläche pro Baum und Hektar

20/21 1 % 2 %

Erhöhung der Holzerntekosten für Arbeitssicherheit 18/21 1 €/Efm 6 €/Efm

Baumartenwahl

Keine Einbringung / Vermehrung von Douglasie, Fichte und auch Eiche

15/21

Mischwuchsregulierung nicht-lebensraumtypischer Baumarten

3/21 50 €/ha 1000 €/ha

Erhöhung der laufenden Verwaltungskosten 19/21 0,5 €/ha/a 15 €/ha/a (120 €/ha/a)

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 17

Berechnungsergebnisse (exemplarisch)

-250

-200

-150

-100

-50

0

50

100

150

€/h

a/a

Zeit

Differenz des waldbaulichen Deckungsbeitrags von FFH-Gesamt zum Betriebsziel (mit Verwaltungskosten) Betrieb 1

Betrieb 2

Betrieb 3

Betrieb 4

Betrieb 5

Betrieb 6

Betrieb 7

Betrieb 8

Betrieb 9

Betrieb 10

Betrieb 11

Betrieb 12

Betrieb 13

Betrieb 14

Betrieb 15

Betrieb 16

Betrieb 17

Betrieb 18

Betrieb 19

Betrieb 20

Betrieb 21 *Positive Werte entstehen durch Aufschub der Endnutzung (Produktionszeitverlängerung)

*

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 18

Berechnungsergebnisse

FFH-bedingte Veränderungen

im Vergleich zum Status Quo im Vergleich zum Betriebsziel

Gesamt-einschlag

Waldbaulicher Deckungsbeitrag (+ Verwaltungs-kosten)

Gesamt- einschlag

Waldbaulicher Deckungsbeitrag (+ Verwaltungs-kosten)

Mittelwert -0,4 Efm/ha/a (≙ rund 6 %)

-29 €/ha/a (≙ rund 20 %)

-0,7 Efm/ha/a (≙ rund 11 %)

-40 €/ha/a (≙ rund 27 %)

Spannweite Mittelwerte

0 bis -1,2 Efm/ha/a

0 bis -139 €/ha/a

0 bis -1,6 Efm/ha/a

0 bis -180 €/ha/a

Spannweite gesamt

+1,9 bis -2,7 Efm/ha/a

+46 bis -197 €/ha/a

+3,7 bis -5,3 Efm/ha/a

+97 bis -234 €/ha/a

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 19

Einordnung in Testbetriebsnetzdaten

-200

-150

-100

-50

0

50

100

150

200

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

€/h

a H

olz

bo

de

nfl

äch

e

Durchschnittlicher Reinertrag II, Produktbereich 1-5, der Testbetriebsnetzbetriebe mit über 70 % Anteil der Holzartengruppe Buche

(entspricht in etwa Buchen LRT-Flächen) an der Holzbodenfläche in den Jahren 2003 bis 2010

Privatwald Kommunalwald Alle Betriebe

Vergleich FFH zu Status Quo der Fallbeispielsbetriebe: Ø-Differenz über 200 Jahre: -29 €/ha/a Ø-Differenz erste 20 Jahres-Periode: -44 €/ha/a

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 20

Waldbesitzer- Online Befragung

50%

14%

15%

21%

22%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

Behörde noch nicht aktiv

Vertragsnaturschutz

Förderung

Weitere

Verbote und Gebote

Wie ist in Ihrem Forstbetrieb die zuständige Behörde konkret zur Umsetzung von FFH- Maßnahmenplanungen aktiv geworden?

(Mehrfachnennungen möglich)

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 21

Waldbesitzer- Online Befragung

43%

3%

8%

9%

11%

18%

19%

22%

25%

39%

0% 10% 20% 30% 40% 50%

Welche positiven Auswirkungen erwarten Sie durch die FFH-Gebietsausweisung für Ihren Betrieb? (Mehrfachnennung möglich)

Erhöhung/Erhalt der biologischen Vielfalt

Prestige, Positivimage f. Öffentlichkeitsarb., Vorbildfunktion

Mehr Stabilität durch struktur- &artenreichen Wald/-ränder

Zusatzeinnahmen durch Förderung

Unterstützung der betriebl. ökol. Ziele durch FFH-Umsetzung

Verbesserung des „biologischen Forstschutzes“

Verbesserung v. Nährstoff- &Wasserversorgung d. Bestände

Sonstige

Verminderung v. Erosion durch mehr liegendes Totholz

Keine

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 22

Waldbesitzer- Online Befragung

3%

7%

13%

31%

46%

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50%

keine Angabe

Sonstiges

Ökopunkte

Vertragsnaturschutz

pauschale Flächenprämie

Wenn Sie die Wahl hätten, welches der nachfolgenden Kompensationsinstrumente für Bewirtschaftungserschwernisse in FFH

Gebieten würden Sie dann bevorzugen?

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Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 23

Waldbesitzer- Online Befragung

1,7

2,2

2,2

2,3

2,4

2,7

1 2 3 4 5

Finanzielle FFH-Kompensation

Partizipation bei der FFH-Maßnahmenplanung

Partizipation am FFH-Gebietsausweisungsprozess

Abstimmung des jährlichen Betriebsvollzuges im FFH-Gebiet mit der zuständigen Naturschutzbehörde

Allgemeine Hilfestellungen und Informationsmaterial durch zuständige Behörden

Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden

Wie beurteilen Sie die bisherige Umsetzung der FFH-Richtlinie in Ihrem Forstbetrieb?

(Skala von 1=sehr schlecht bis 5=sehr gut)

Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden

Allgemeine Hilfestellungen und Informationsmaterial durch zuständige Behörden

Abstimmung des jährlichen Betriebsvollzuges im FFH-Gebiet mit der zuständigen Naturschutzbehörde

Partizipation am FFH-Gebietsausweisungsprozess

Partizipation bei der FFH-Maßnahmenplanung

Finanzielle FFH-Kompensation

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Lydia Rosenkranz

• Große Unterschiede bei der Erhaltungszustandsbewertung und FFH-Umsetzung in den Bundesländern

• Überprüfbarkeit, Praktikabilität, Verwaltungsvollzug/-aufwand tlw. fraglich

• Unterschiede unter Berücksichtigung der länderspezifischen, standörtlichen und

naturschutzfachlichen Besonderheiten

• Jedoch auch unterschiedliche Betroffenheiten für Waldbesitzer

• Nicht alle FFH-Maßnahmen aus Managementplänen werden unter derzeitigen Rahmenbedingungen von den Betrieben als Beeinträchtigung bewertet

• Alt- und Biotopbäume sowie eingeschränkte Baumartenwahl entfalten die größten naturalen und ökonomischen Auswirkungen

• FFH-Maßnahmen schränken Handlungsfreiheiten ein: Bei großen Unsicherheiten zu standörtlichen Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Ansprüchen in Zukunft trägt der Waldbesitzer die Risiken von Entscheidungen der Gesellschaft

19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 24

Schlussfolgerungen

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Lydia Rosenkranz

• Große Unterschiede der Einschlags- und Deckungsbeitragsverluste sowohl innerhalb der Betriebe im Laufe der Simulationszeit als auch zwischen den Betrieben

• Belastungen können in einzelnen Jahren / Betrieben den Gewinn aufzehren

• Steigende Nutzungskonkurrenzen und Knappheiten um Waldflächen- und Rohholznutzung sind zu erwarten

• In den Berechnungen wurden gleichbleibende Holzerlöse unterstellt: Bei zukünftig steigendem Rohholzbedarf (z. B. Energiepreise) und erhöhten Holzerlösen steigen auch die Belastungen durch FFH-Maßnahmen.

Können Forstbetriebe damit glücklich werden?

19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 25

Schlussfolgerungen

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Lydia Rosenkranz

Kontakt: [email protected]

Thünen-Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse!

Projektpartner:

Page 27: FFH im Wald: Können Forstbetriebe damit glücklich werden? · Lydia RosenkranzSeite 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“

Lydia Rosenkranz 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 27

Weiterführende Literatur

http://www.ti.bund.de/de/startseite/aktuelles/downloads.html

Page 28: FFH im Wald: Können Forstbetriebe damit glücklich werden? · Lydia RosenkranzSeite 19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“

Lydia Rosenkranz

BORMANN, K. & DIETER, M. (2010): Was bedeutet der Einschlag für den Gewinn der Forstbetriebe? AFZ-Der Wald, Jg. 65, Nr. 23/2010, S. 5-7

DIETER, 2013: Forstliche Gesamtrechnung 1991 - 2011

POLLEY, H. (2009): Wald in Schutzgebieten - ein Überblick. Landbauforschung vTI agriculture and forestry research - Sonderheft, Bd. 327, S. 75-82

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19.09.2013 NABU-Veranstaltung „Natura 2000 im Wald: Wie geht es weiter mit der Umsetzung?“ Seite 28

Quellenverzeichnis