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Wir machen Gute Arbeit! Informationen für Beschäftigte Informationen für Beschäftigte »Ich will . . . !« oder wie Sie sich einbringen können! Jede/-r Einzelne ist wichtig. Alle haben ein Recht auf Gute Arbeit. Das ist die Maxime der Interessenvertre- tung der IG BCE. Wie würden Sie einen Satz vervollständigen, der mit »Ich will . . . !« beginnt, wenn es um Ihre persönliche Ar- beitssituation geht? Was ist Ihnen wichtig? Was kann die IG BCE dazu bei- tragen, damit Sie Ihre Interessen gut vertreten sehen? Gibt es etwas, was Ihr Betriebsrat oder Ihre Vertrauens- leute wissen sollten? Haben Sie vielleicht sogar Ideen zur Verbesserung einer ganz bestimmten betrieblichen Situation? Wir möchten Sie anregen, über Ihre eigene Situation nach- zudenken und Sie ermutigen Ihre Stimme zu erheben. Auf unserer Internetpräsenz www.gute-arbeit.igbce.de können Sie sich einen Eindruck verschaffen, welche The- men, Projekte und Aktionen die IG BCE unter dem Mot- to »Wir machen Gute Arbeit!« aktuell bearbeitet. Dieses Portal wächst mit Ihrer Hilfe. Helfen Sie uns, Ihre Situation zu verstehen, damit wir Sie unterstützen können. Wir freuen uns auf den Dialog mit Ihnen! Was ist Gute Arbeit? Gute Arbeit ist keine Utopie. Gute Arbeit beschreibt Ar- beitsbedingungen, die normalerweise überall selbstver- ständlich sein sollten. Wir sprechen von Guter Arbeit, wenn für Sie ganz per- sönlich folgende Voraussetzungen gegeben sind: ein sicheres und reguläres Beschäftigungsverhältnis, eine leistungsgerechte Entlohnung, die Anerkennung Ihrer Leistung und ein respektvoller Umgang miteinander, persönliche Entwicklungschancen und gute Qualifi- zierungsangebote, Arbeitsanforderungen, die zu Ihrer Erfahrung und zu Ihrem Lebensalter passen, eine Arbeitsorganisation, die dauerhafte, systemisch bedingte Überlastungen vermeidet. Gute Arbeit ist kein »Rundumsorglos-« oder »Wohlfühl- Paket« für Beschäftigte, sondern beschreibt die Bedin- gungen, die sie brauchen, um leistungsfähig zu sein und gute Ergebnisse in der Arbeit erbringen zu können. Deshalb sehen wir die Arbeitgeber keineswegs als Geg- ner, sondern als Partner in Sachen Guter Arbeit. Denn alle profitieren von Guter Arbeit! Motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Wert- schätzung erfahren, die sich fit fühlen – körperlich, wie fachlich –, die sich gerecht behandelt fühlen und gut von ihrer Arbeit leben können, sind ein unschätzbar wertvolles Pfund für jedes Unternehmen. Denn, mit Guter Arbeit gibt es weder einen Fachkräfte- mangel noch einen Mangel an Innovationskraft und Leistungsstärke. Für die IG BCE ist Gute Arbeit das Leitmotiv des gewerk- schaftlichen Engagements im Betrieb. Wir machen Gute Arbeit Impressum/Kontakt Herausgeber: IG BCE – VB 1 Gesamtleitung, Projekt Gute Arbeit Königsworther Platz 6, D-30167 Hannover Projektleitung: Yasmin Fahimi (IG BCE) Projektteam: Rajko Pientka, Danica Preuss (IG BCE) Kontakt: [email protected] Internet: www.gute-arbeit.igbce.de Text: Yasmin Fahimi, Christopher Langen Fotos: Michael Neugebauer Layout: Falk Frede, silberland medienprojekte GmbH Druck: BWH GmbH Hannover Eine kurze Einführung in aktuelle Themen- und Arbeitsschwerpunkte der IG BCE für eine nachhaltige und gerechte Gestaltung der Arbeits- und Lebenswelt

Flyer Einführung: Was ist „Gute Arbeit“?

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Info Flyer für alle Beschäftigten und Zielgruppen. Achtung: hier wird „gesietzt“, um auch nicht organisierte Kolleginnen und Kollegen ansprechen zu können.

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Wir machenGute Arbeit!

Informationen für Beschäftigte

Informationen für Beschäftigte

»Ich will . . . !« oder wie Sie sich einbringen können!

Jede/-r Einzelne ist wichtig. Alle haben ein Recht auf Gute Arbeit. Das ist die Maxime der Interessenvertre-tung der IG BCE.Wie würden Sie einen Satz vervollständigen, der mit »Ich will . . . !« beginnt, wenn es um Ihre persönliche Ar-beitssituation geht?Was ist Ihnen wichtig? Was kann die IG BCE dazu bei-tragen, damit Sie Ihre Interessen gut vertreten sehen? Gibt es etwas, was Ihr Betriebsrat oder Ihre Vertrauens-leute wissen sollten? Haben Sie vielleicht sogar Ideen zur Verbesserung einer ganz bestimmten betrieblichen Situation?

Wir möchten Sie anregen, über Ihre eigene Situation nach-zudenken und Sie ermutigen Ihre Stimme zu erheben. Auf unserer Internetpräsenz www.gute-arbeit.igbce.de können Sie sich einen Eindruck verschaffen, welche The-men, Projekte und Aktionen die IG BCE unter dem Mot-to »Wir machen Gute Arbeit!« aktuell bearbeitet. Dieses Portal wächst mit Ihrer Hilfe.

Helfen Sie uns, Ihre Situation zu verstehen, damit wir Sie unterstützen können. Wir freuen uns auf den Dialog mit Ihnen!

Was ist Gute Arbeit?

Gute Arbeit ist keine Utopie. Gute Arbeit beschreibt Ar-beitsbedingungen, die normalerweise überall selbstver-ständlich sein sollten.

Wir sprechen von Guter Arbeit, wenn für Sie ganz per-sönlich folgende Voraussetzungen gegeben sind:• ein sicheres und reguläres Beschäftigungsverhältnis,• eine leistungsgerechte Entlohnung,• die Anerkennung Ihrer Leistung und ein respektvoller

Umgang miteinander,• persönliche Entwicklungschancen und gute Qualifi-

zierungsangebote,• Arbeitsanforderungen, die zu Ihrer Erfahrung und zu

Ihrem Lebensalter passen,• eine Arbeitsorganisation, die dauerhafte, systemisch

bedingte Überlastungen vermeidet.

Gute Arbeit ist kein »Rundumsorglos-« oder »Wohlfühl-Paket« für Beschäftigte, sondern beschreibt die Bedin-gungen, die sie brauchen, um leistungsfähig zu sein und gute Ergebnisse in der Arbeit erbringen zu können.

Deshalb sehen wir die Arbeitgeber keineswegs als Geg-ner, sondern als Partner in Sachen Guter Arbeit. Denn alle profitieren von Guter Arbeit!

Motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Wert-schätzung erfahren, die sich fit fühlen – körperlich, wie fachlich –, die sich gerecht behandelt fühlen und gut von ihrer Arbeit leben können, sind ein unschätzbar wertvolles Pfund für jedes Unternehmen.

Denn, mit Guter Arbeit gibt es weder einen Fachkräfte-mangel noch einen Mangel an Innovationskraft und Leistungsstärke.

Für die IG BCE ist Gute Arbeit das Leitmotiv des gewerk-schaftlichen Engagements im Betrieb.

Wir machenGute Arbeit

Impressum/KontaktHerausgeber: IG BCE – VB 1 Gesamtleitung, Projekt Gute ArbeitKönigsworther Platz 6, D-30167 Hannover

Projektleitung: Yasmin Fahimi (IG BCE)Projektteam: Rajko Pientka, Danica Preuss (IG BCE)Kontakt: [email protected]: www.gute-arbeit.igbce.de Text: Yasmin Fahimi, Christopher LangenFotos: Michael NeugebauerLayout: Falk Frede, silberland medienprojekte GmbHDruck: BWH GmbH Hannover

Eine kurze Einführung in aktuelle Themen- und Arbeitsschwerpunkte der IG BCE für eine nachhaltige und gerechte Gestaltung der Arbeits- und Lebenswelt

Informationen für Beschäftigte

Themenfeld: Arbeitsintensität und Leistungs druck

Stresserkrankungen entwickeln sich in unserer Leistungs-gesellschaft zu Volkskrankheiten. Jedes Jahr entsteht ein immenser volkswirtschaftlicher Schaden durch physisch, aber zunehmend auch durch psychisch bedingte Krank-heitstage.Die Ursachen dafür liegen nicht alleine in den psychi-schen Belastungen am Arbeitsplatz. Auch physische Überbelastungen führen zu psychosomatischen Erkran-kungen. Radikale Veränderungen in der betrieblichen Arbeitsorganisation führen zu systemisch bedingten Dauerbelastungen und damit zu einer auf Dauer krank machenden Arbeitsintensität.Viele Beschäftigte erhalten anstelle von unterstützen-den Rahmenbedingungen, einfach mehr Eigenverant-wortung. Anstelle echter Flexibilität werden Zielverein-barungen getroffen, in denen nur das WAS und WANN, aber nicht das WIE definiert ist. Die Folge ist oft das Ge-fühl der persönlichen Überforderung. Die Grenze zwi-schen Beruf und Privatleben verwischt und es entstehen arbeitsrechtliche Grauzonen. Das bedeutet nicht, das die Forderung nach mehr Fle-xibilität – die auch von vielen Beschäftigten gewollt ist – von vornherein schlecht ist. Sie muss definiert und verbindlich gestaltet sein. Das ist der Sinn von kollekti-ven Regelungen wie Tarifverträgen und Betriebsverein-barungen. Es geht darum eine Balance von Arbeit und Leben zu ermöglichen. Dafür benötigen wir auch Ihr Er-fahrungswissen und Ihre Beteiligung.

Themenfeld: Beschäftigung, Leistungs­gerechtigkeit und Chancengleichheit

Die Globalisierung hat der Wirtschaft viele neue Mög-lichkeiten eröffnet und gleichzeitig große Herausforde-rungen für jeden einzelnen Betrieb mit sich gebracht. Alles muss »just in time« zur Verfügung stehen, mög-lichst günstig und technisch »up to date« sein, natürlich umweltgerecht, kundennah und das in bester Qualität. Doch es ist ein großer Irrtum zu glauben, dass man die-se Qualität und Flexibilität durch unverbindliche Verein-barungen mit den Beschäftigten sicherstellen kann, z.B. durch eine Zunahme von Leiharbeit, befristeten Beschäf-tigungsverhältnissen oder außerhalb von Tarifvereinba-rungen.Die Existenzangst, die auf den Beschäftigten lastet, ist weder für den Fortbestand konkurrenzfähiger Unterneh-men noch für die Konjunktur in Deutschland förderlich. Erwerbstätige Menschen müssen in ihrer Arbeit eine eigene Perspektive sehen und gut davon leben können.

Die IG BCE engagiert sich für eine Balance zwischen Un-ternehmenserfolg und nachhaltigen Beschäftigungs-strategien: auf der »großen politischen Bühne« ebenso, wie in Ihrem Betrieb.

Dabei verteidigen wir nicht zuletzt – im Rahmen der Be-triebsverfassung – Ihre gesetzlich verankerten Rechte. Wir treten ein für das Prinzip von Equal Pay, der Limi-tierung befristeter Arbeitsverhältnisse und einem Min-destlohn für die Leiharbeitsbranche.

Themenfeld: Gesundheit, alternsgerech­tes Arbeiten, Qualifizierung und Entwick­lungsmöglichkeiten

Die Ergebnisse der Repräsentativbefragung aller Be-schäftigten in Deutschland (DGB-Index Gute Arbeit) be-inhalten einige alarmierende Botschaften:Nur jede/-r Zweite in Deutschland glaubt, unter seinen derzeitigen Arbeitsbedingungen gesund das Rentenal-ter zu erreichen. Mehrfach im Jahr gehen 50 Prozent der Befragten krank zur Arbeit. Ein Drittel gibt an gar nicht oder nur in geringem Maße bei der Arbeit Wert-schätzung durch den Vorgesetzen zu erhalten. Und zwei Drittel erhalten nur ungenügende Angebote für die per-sönliche Qualifizierung und Weiterbildung.

Die IG BCE weiß, dass Gesundheitsschutz mehr ist, als der Arbeitsschutz am Arbeitsplatz und die individuelle Verantwortung im Verhalten des/der Einzelnen.Wir wissen, dass eine – aus demografischer Sicht – al-ternde Gesellschaft auch alternsgerechte Arbeitsplätze braucht, um erfolgreich existieren zu können.

Wir sind der Meinung, dass das Problem des Fachkräf-temangels zunehmen wird und die Innovationskraft in Deutschland beschädigt wird, wenn sich in der betrieb-lichen Bildungspolitik nicht vieles ändert.

Daher arbeiten wir intensiv an Lösungen und Konzep-ten für eine nachhaltige Verbesserung der Gesundheits- und Qualifizierungssysteme im Betrieb.