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Volksschule und Gymnasium Fokus Schule Übertrittsverfahren an die Mittelschulen Die neue Aufnahmeprüfung erfüllt die Erwartungen der SekZH. Aus der Sektion SekZH Delegierte berichten von der Arbeit an der Basis. SEK I VSGYM SEK II Ausgabe 2 2016 / 2017

Fokus Schule 2-2016/2017 - sekzh.ch · DVD Prüfungsaufgaben Mathematik Aufgaben von 2002 – 2010 CHF 49.– Alle Werke zur Prüfungsvorbereitung und weitere Produkte finden Sie

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Volksschule und Gymnasium

Fokus Schule

Übertrittsverfahren an die MittelschulenDie neue Aufnahmeprüfung erfüllt die Erwartungen der SekZH.

Aus der SektionSekZH Delegierte berichten von der Arbeit an der Basis.

SEK I VSGYM SEK II

Ausgabe 2 2016 / 2017

ImpressumErscheint 4 mal pro Jahr, jeweils September / Dezember / März / Juni.Nächster Redaktionsschluss: Freitag, 3. März 2017Auflage: 2 000 ExemplareDruck und Versand: Mattenbach AG, Winterthur Redaktion FOKUS SCHULE: Anna Durmaz, Florastrasse 2, 8400 Winterthur, [email protected]: Markus Lüthi, www.luethidesign.chBrunnacker: Nico SieberCartoon: Christof Stückelberger, [email protected] Titelblatt: Ursina Lanz

Adressen SekZHSekretariat: SekZH, Hagenwies 32, 8308 Illnau, Telefon 044 202 03 04Präsident: Dani Kachel, [email protected], Telefon 052 535 81 82, Mobile 076 382 47 55Gewerkschaftliches: Pierre Bonhôte, [email protected]: Margrith Heutschi, Telefon 044 950 44 74, [email protected]ürg Freudiger, Mobile 079 479 67 01, [email protected]

Dienstleistungen SekZHBerufsrechtsschutz-Versicherung:Für Ordentliche Mitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen (ohne Basismitglieder).Zusätzliche Familien-, Privat- und Verkehrs-Rechtschutzversicherung: Jahresbeitrag Fr. 210.–Verlag SekZH: Martin Tischhauser, Tösstalstrasse 52, 8483 Kollbrunn, Telefon 044 713 04 70, Fax 044 713 21 61, [email protected] Website: www.sekzh.ch Mitgliederkontrolle: SekZH, Hagenwies 32, 8308 Illnau, Telefon 044 202 03 04, [email protected]

Aktuell Prüfungsvorbereitung 2016

PrüfungsvorbereitungDeutsch + Französisch + Englisch für BMS

CHF 24.–Bestell-Nr. P 401

PrüfungsvorbereitungMathematikmit Trainingsaufgaben

CHF 24.–Bestell-Nr. P 402

NEUFIT für die Gymi- und BMS-Prüfung

CHF 24.–Bestell-Nr. P 104

PrüfungsvorbereitungFranzösisch: HörverstehenAufgaben von 2004 – 2011

CHF 24.– Bestell-Nr. P 103

DVD PrüfungsaufgabenMathematikAufgaben von 2002 – 2010

CHF 49.–

Alle Werke zur Prüfungsvorbereitung und weitere Produkte finden Sie in unserem Webshop www.shop-sekzh.ch.

Verlag SekZH, Tösstalstrasse 52, 8483 Kollbrunn, Tel. 044 713 04 70

Lieferbar nach den Herbstferien

3Fokus Schule Ausgabe 2 2016/2017

InhaltLiebe Kollegin und lieber Kollege

Anfang November war ich mit einigen Amerikanern unterwegs im Kanton Basel Land. Wir wanderten einer Weide entlang und bestaunten die Kühe. Die amerikanischen Touristen waren ent-zückt darüber, dass die Kühe Glocken trugen und fanden es very Swiss. Zuerst liessen mich die bimmelnden Rindviecher kalt, denn es schneite. Doch dann erinnerte ich mich, dass ich jeden Abend auf dem Heimweg mit dem Velo an einer Weide vorbei fahre, auf der keine beglockten Kühe weiden, also an einer sozusagen stummen Weide. Einen Bauern aus Wädens-wil fragte ich deshalb, ob seine Kühe Glocken tragen würden. Er verneinte und meinte, dies sei zu laut und würde Klagen der Anwohner nach sich ziehen. Dank einiger Touristen habe ich gemerkt, dass glo-ckentragende Kühe nicht nur Lärm machen, sondern auch Menschen begeistern. So ist es auch mit dem SekZH; wir machen Lärm. Vielleicht entzückt es einige und stört andere. Ich per-sönlich finde Kühe mit Glocken sympathisch. Zurück zu den Themen dieser Ausgabe. Der Wechsel von der Sek ins Gymnasium verlief für viele Schüle-rinnen und Schüler manchmal harzig. Nun wird das Reglement für den Übertritt vom Bildungsrat geän-dert, auch dank der Mitarbeit der SekZH. Wir sind sehr zufrieden. Die Arbeit des VSGYM wird zusätzlich auch zu einem reibungsloseren Übertritt führen. Wir stellen in die-ser Ausgabe die Mitwirkung der verschiedenen Akteure vor. Das Gremium Bildungsreise bietet auch im neuen Jahr spannende Reisen und Besuche an. Wir freuen uns über deine Anmeldung.

Viel Spass beim Lesen und die besten Wünsche für die kommenden Feiertage wünschenAnna Durmaz und Markus Lüthi

Übertrittsverfahren an die MittelschulenIn der neunen Übertrittsprüfung ans Gymnasium werden die Vorleistungen der Lernenden wieder berück-sichtigt. Die Aufnahmeprüfung in Französisch fällt weg.

VSGYM Der Dialog an der Schnittstelle trägt Früchte. Die Arbeit im VSGYM verbindet die Gymilehrpersonen mit den Sekundarlehrpersonen. Als nächstes Etappenziel steht der Regionaldialog, der direkte Austausch, zwischen diesen Lehrpersonen und den Schulleitungen an. Ab März wird er in den Mittelschulen des Kantons durchgeführt.

Informiert sein, mitdenken und mitbestimmenBeni Macher engagiert sich gerne für die SekZH.

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KorrigendaLeider haben wir im letzten Fokus die Telefonnummer unseres Beraters Jürg Freudiger falsch abgedruckt. Korrekt ist 079 479 67 01.

Rubriken16 Der Experte17 Standpunkt17 Didatipp17 Fundgrube18 Brunnacker

Dieses Symbol signalisiert, dass auf unserer Website ergänzende Informationen zu finden sind.

Quicklinkwww.sekzh.ch

4 Fokus Schule Ausgabe 2 2016/2017 Fokusthema

Projekt «Übertrittsverfahren an die Mittelschulen»

Auszugsweise Zusammenfassung des Berichts (H.-M. Binder)

von Kaspar Vogel, Vizepräsident

Die Übertrittsverfahren an die verschiedenen Mittelschulen im Kan-ton Zürich sind nicht kohärent. Die Prüfungs-

zeitpunkte sind uneinheitlich. Zudem gelten unterschiedliche Regelungen dar-über, welche Aufnahmeprüfungen bei Bestehen auch die Zulassung zu einem anderen Mittelschultyp ermöglichen. Auch beschloss der Kantonsrat, dass die Vorleistungen der Schüler/innen «ange-messen zu berücksichtigen» seien.Der Bildungsrat lancierte deshalb das Projekt «Übertrittsverfahren an die ver-schiedenen Mittelschulen im Kanton Zürich» mit dem Auftrag, das System des Übertritts umfassend zu überarbei-ten. Insbesondere sollten in einem ers-ten Schritt unter Einbezug von Vertre-terinnen und Vertretern aus dem Schul-

feld Lösungsideen für ein kohärentes System der Übertrittsverfahren und Aufnahmebedingungen entwickelt werden. Die Ergebnisse des Vorprojekts wurden dem Bildungsrat am 14. Okto-ber vorgelegt.In der Projektgruppe, welche von Hans- Martin Binder geleitet wurde, hatten die SekZH Einsitz in der Person von Kaspar Vogel (SekZH-Präsident/LKV-Vertreter). In mehreren Hearings wurde die Mei-nung aus einem weiteren Umfeld und speziell von Vertreterinnen und Vertre-tern der SekZH eingeholt. Der Zwischenbericht wurde von der Bil-dungsdirektorin anerkennend zur Kennt-nis genommen. In der Folge setzte sie einige Eckwerte zum Zeitpunkt der Auf-nahmeprüfungen, zum Zugang zur ZAP für Schüler/innen aus der SekB und zum Einbezug der Vorleistungen fest.

Anschlussprogramm Die Anschlussprogramme für alle Prü-fungsfächer basieren auf den Kompeten-zen gemäss Lehrplan 21 (Stand Ende 1. Semester).

PrüfungsterminDie ZAP 3 für die berufsbezogenen Mit-

telschulen FMS, IMS und BM 1 findet in der gleichen Woche, aber nicht am glei-chen Tag, statt wie die ZAP 2 (Übertritt ins Kurzgymnasium bzw. in die HMS).

PrüfungszugangZugang zur ZAP (2 und auch 3) haben alle Sek A-Schüler/innen. Schüler/innen aus

der Sek B benötigen eine schriftliche Emp-fehlung ihrer Klassenlehrperson zum Zugang an die ZAP.

PrüfungsformAuf die mündliche Prüfung für Grenzfäl-le wird künftig verzichtet, da sie einer-seits an den jeweiligen Schulen nicht ein-

Übertrittsverfahren Mittelschulen 9/17

Kurzgymnasium HMS IMS FMS BM 1 Prüfungstyp ZAP 2 (einheitlich für KG und HMS) ZAP 3 (einheitlich für alle drei Schultypen) Anschlussprogramm Kompetenzen LP 21, Stand Ende 1. Semester 2. Sek Kompetenzen LP 21, Stand Ende 1. Semester 3. Sek Termin März ca. KW 10 oder 11

Prüfungszugang

mit Einbezug der Vorleistungen: Sek A: alle Prüfungsfächer in Anforderungsstufe I, sofern sie in Anforderungsstufen unterrichtet werden Sek A: sofern die Prüfungsfächer nicht in Anforderungsstufen unterrichtet werden ohne Einbezug der Vorleistungen: Sek A: sofern nicht alle Prüfungsfächer in Anforderungsstufe I besucht wurden, obwohl sie in

Anforderungsstufe I angeboten wurden Sek B: nur mit schriftlicher Empfehlung der Sek-Klassenlehrperson

Privatschulen Prüfungsform nur schriftlich Prüfungsfächer Deutsch und Mathematik Vorleistungen (VL) Noten Januar-Zeugnis in Deutsch, Mathematik (inklusive Geometrie), Französisch, Englisch, Naturwissenschaften

und Zeugnisbeurteilung in «Arbeits- und Lernverhalten»

Bestehensnorm

mit Einbezug Vorleis-tung: Ø 50% ZAP + 50% VL = mind. 4.75 ohne Vorleistung:

Ø ZAP = mind. 4.25

mit Einbezug Vorleis-tung: Ø 50% ZAP + 50% VL = mind. 4.5 ohne Vorleistung:

Ø ZAP = mind. 4.0

mit Einbezug Vorleistung: Ø 50% ZAP + 50% VL = mind. 4.5

ohne Vorleistung: Ø ZAP = mind. 4.0

Rundungsregel

ZAP-Note = Ø (nicht gerundet) aus Ø beider Noten aus ZAP Deutsch (nicht gerundet) und Note aus ZAP Mathematik (nicht gerundet) Note Vorleistung = Ø (nicht gerundet) aus Noten im Januar-Zeugnis in fünf Fächern und umgewandelte Note «Arbeits- und Lernverhalten»

(je 1/6) Gesamtergebnis = Ø aus ZAP-Note und Vorleistungsnote, gerundet auf zwei Stellen nach dem Komma

Dieses neue Übertrittsverfahren, tss tss. Ich weiss gar nicht, ob es für Kevin noch genügend Schlupflöcher gibt, um ans Gymnasium zu gelangen… Ob wir uns das Geld für die private Gymivorbereitung nicht lieber sparen sollten… Das grösste Problem ist, dass die Lehrer sein immen-ses Potential ständig ignorieren!

Übertrittsverfahren an die verschiedenen Mittelschultypen im Kanton Zürich

5Fokusthema Fokus Schule Ausgabe 2 2016/2017

heitlich gehandhabt wird und anderer-seits mit erheblichem personellen Auf-wand verbunden ist. Neu werden die Vorleistungen miteinbezogen, wodurch trotz Abschaffung der mündlichen Prü-fung der prognostische Wert bezüglich des Erfolgs in der Probezeit sogar ver-bessert wird.

PrüfungsfächerFür die beiden Zentralen Aufnahmeprü-fungen (ZAP 2 und ZAP 3) sind Deutsch und Mathematik Prüfungsfächer mit je einem Anteil von 50% an der Prüfungs-note. Auf Französisch und/oder auf Eng-lisch als Prüfungsfach wird verzichtet.

Einbezug der VorleistungenDie Vorleistungen werden nur bei Sek A-Schüler/innen miteinbezogen, die in den Prüfungsfächern in der Anforde-rungsstufe I unterrichtet werden. Bei allen anderen werden die Vorleistungen nicht einbezogen. Für sie zählt nur die schriftliche Prüfung.Als Vorleistungen einbezogen werden aus dem Januar-Zeugnis die Noten in den Fächern Deutsch, Mathematik (inkl. Geometrie), Französisch, Englisch und Naturwissenschaften, welche zu den

Fächern der HarmoS-Bildungsstandards zählen, sowie die sechs Aspekte des «Arbeit- und Lernverhaltens» im Zeug-nis für die Sekundarstufe. Die Vorleistun-gen errechnen sich zu je einem Sechstel aus den fünf Fächernoten und der in eine Note umgewandelten vierstufigen Beur-teilung des «Arbeits- und Lernverhal-tens».

BestehensnormDie ZAP 2 entscheidet über den Zutritt ins Kurzgymnasium und in die HMS, die ZAP 3 über den Zutritt in die FMS, in die IMS und in die BM 1. Das Bestehen der ZAP 2 berechtigt nicht zum Zutritt an die FMS, IMS oder BM 1. Für alle berufsorien-tierten Mittelschulen (einschliesslich HMS) gilt eine Bestehensnorm von 4.5 (Durchschnitt aus Notendurchschnitt ZAP und Vorleistungen). Können die Vor-leistungen nicht einbezogen werden, gilt eine Bestehensnorm von 4.0 (Noten-durchschnitt ZAP). Für den Übertritt ins Kurzgymnasium ist ein Notendurch-schnitt von 4.75 erforderlich (4.25 ohne Vorleistungen). Mit der Erhöhung des erforderlichen Gesamtdurchschnitts kann die Benotung der ZAP näher beim Niveau der Vornoten liegen.

Kann man nach bestandener HMS+ Prüfung auch direkt an die BMS II? Ist man nach der mündlichen Gymiprü-fung aus der Sek B qualifiziert für eine Bewerbung um das amerikanische Prä-sidentenamt? Und werden jetzt die Vor-leistungen in diesem Fall berücksich-tigt oder nicht? Ehrlich gesagt werden mir diese kniffligen Fragen und die Telefonate mit Herrn Stadelmann von der BiD fast ein bisschen fehlen.

Zusammensetzung der ZAP-Beurteilung aus Aufnahmeprüfung (50%) und Erfahrungsnoten bzw. Lernverhalten

Übertrittsverfahren Mittelschulen 14/17

an eine Gesamtbeurteilung der Leistungen der Schülerinnen und Schüler. Zu-dem wird über den Einbezug der Beurteilung des «Arbeits- und Lernverhal-tens» eine nicht fächerbezogene Beurteilung der Sekundarlehrpersonen be-rücksichtigt, die eine Art empfehlenden Charakter hat (Eignung als Mittelschü-lerin bzw. Mittelschüler aus der Sicht der Sekundarlehrperson). Die Diskussionen an den Hearings und in der Projektgruppe haben gezeigt, dass diese Variante in allen Akteurkreisen, insbesondere auch unter den Se-kundarlehrpersonen, grosse Akzeptanz geniesst. Das Modell hat den Charak-ter einer Gesamtbeurteilung der Schülerinnen und Schüler und berücksichtigt die Einschätzung der Sekundarlehrpersonen bezüglich Eignung einer Schüle-rin bzw. eines Schülers für eine Mittelschule bzw. einen Mittelschultyp in ho-hem Masse.

Zusammensetzung der ZAP-Beurteilung aus Aufnahmeprüfung (50%) und Erfahrungsnoten bzw. Arbeits- und Lernverhalten (50%)

Variante 3: Einbezogen wird die Gesamtbeurteilung der Klassenlehrperson der Sekundar-schule in Form einer Empfehlung (analog zur Regelung in den Kantonen Thurgau und St. Gallen). Diese Variante wurde bereits bei der letzten Revi-sion des Übertrittsverfahrens im Kanton Zürich (2010) in die Vernehmlassung gegeben, von den Lehrpersonen – insbesondere von den betroffenen Sekun-darlehrpersonen – aber vehement abgelehnt. Dementsprechend hat auch der Bildungsrat 2011 von dieser Form des Einbezugs der Vorleistungen abgese-hen. In den beiden Hearings im April 2016 wurde diese Variante von den Lehrpersonen wiederum mit Nachdruck abgelehnt.

Die Bildungsdirektorin hat in der Aussprache vom Juni 2016 die Variante 2 gemäss «Zür-cher Modell» als Eckwert definiert.

Die Teilnehmenden am zweiten Hearing vom 29. September 2016 stimmen dem Modell in diesem Punkt einstimmig zu.

25.0%

25.0%8.3%

8.3%

8.3%

8.3%

8.3%8.3%

Mathematik Aufnahmeprüfung Deutsch Aufnahmeprüfung

Mathematik Erfahrungsnote Deutsch Erfahrungsnote

Französisch Erfahrungsnote Englisch Erfahrungsnote

Naturwisschenschaften Erfahrungsnote Lernverhalten Zeugniseintrag

6 Fokus Schule Ausgabe 2 2016/2017 Fokusthema

Ein kohärentes Modell Kommentar von Kaspar Vogel, Vizepräsident

Mit dem bestehenden Übertrittsverfahren aus der Sek an die verschiedenen Mittelschulen sind alle Beteiligten unzufrie-den. Dank tatkräftiger Mitwirkung der SekZH wurde ein neues Übertrittsmodell entwickelt, welches für alle Betroffenen nur Vorteile bringt: Freuen wir uns über diesen Erfolg!

Der Regierungsrat änderte vor gut drei Jahren die Zulassungsbedingungen an die Prüfung ins Gymnasium. Im Sinne einer Chancengerechtigkeit wurden neben Schüler/innen der Sek A auch sol-che der Sek B zur Prüfung zugelassen. Das ist falsch, weil die Durchlässigkeit innerhalb der Sekundarschule längst gewährleistet ist und dadurch alle Ler-nenden, die über das Potential verfügen, die stofflichen Anforderungen einer Mit-telschule zu erfüllen, in der Sek A einge-teilt sind. So ist das System. Die verein-zelten Ausnahmefälle rechtfertigten es nicht, ein gut funktionierendes System als Ganzes infrage zu stellen.

Diese trotzdem beschlossene Änderung führte dazu, dass sich eine Flut von Schü-ler/innen an diese Prüfung anmeldeten. Private kostspielige Vorbereitungskurse, welche in der falschen Hoffnung rege genutzt wurden, florierten. An der Prü-fung selber kam es leider einzig und allein auf die Tagesform und Prüfungs-vorbereitung jedes Einzelnen an. Die Sekundarlehrerschaft war aus der Ver-antwortung entlassen worden. Dieser Umstand machte niemanden glücklich.

Es ist nicht einsichtig, weshalb die Anfor-derungsprogramme an die verschiede-nen Mittelschulen und Prüfungsfächer unterschiedlich und unübersichtlich sind. Schliesslich besuchen alle Sekundarschü-ler/innen die Sekundarschule mit einem verbindlichen Lehrplan und haben somit, soweit das bei der Pluralität unserer Schu-len und uns Lehrpersonen möglich ist, die gleichen stofflichen Voraussetzungen. Warum entscheidet an den einen Mittel-schulen für Grenzfälle eine mündliche Prüfung und an den andern nicht? Warum wird bei der BM 1 Englisch geprüft und bei allen andern nicht? Warum soll-ten an der Zentralen Aufnahmeprüfung (ZAP) die Vorleistungen wieder berück-sichtigt werden und an der BM 1 nicht?

Der Bildungsrat hat diese unbefriedigen-de Situation erkannt und richtigerweise eine Projektgruppe eingesetzt, die das Übertrittsverfahren und die Aufnahme-bedingungen analysieren und Ziele sowie Lösungsideen für ein einheitliches System der Übertrittsverfahren und Auf-nahmebedingungen entwickeln soll. Die Projektleitung hatte die nötige Weit-sicht für ihre Aufgabe und nahm in ihrer Arbeit die Anliegen der verschiedenen Akteure im Schulfeld ernst. Es sollte ja ein Modell entstehen, das für alle Betei-ligten, insbesondere auch für die Prüflin-ge und deren Eltern, eine klare Verbes-serung zum bestehenden Modell bringt und das in der Praxis umsetzbar ist.

Der Vorschlag für das neue Modell des Übertrittsverfahrens liegt nun vor. Für mich ist dieser Vorschlag ein guter Kom-promiss und praxistauglich. Bestechend ist die Kohärenz und Klarheit. Aus Sicht der Sekundarschule werden die Vorleis-tungen gebührend berücksichtigt.

Für uns Sekundarlehrpersonen kann die Vorbereitung an die einzelnen Mittel-schulen einheitlich geschehen, weil wir nur noch einen einzigen Prüfungstermin und vor allem gleiche Anschlusspro-gramme für unsere Probandinnen und Probanden erhalten. Das vereinfacht unsere Planung. Es ist zu begrüssen, dass der unbe-schränkte Zugang für Sek B-Schüler/innen wieder abgeschafft wird. Es ist sicher sinnvoll, dass in einzelnen Ausnah-mefällen durch die Empfehlung der Klas-

senlehrkraft dieser Zugang nicht ganz verschlossen wird. Ich bin aber der fes-ten Überzeugung, dass Schüler/innen, welche den Anforderungen der Mittel-schulen gewachsen sind, in der Sek A ein-geteilt sein müssen. Die Sekundarschu-le gewährt diese Durchlässigkeit, indem für aussichtsreiche Schüler/innen eine Aufstufung aus der Sek B rasch und unkompliziert vollzogen wird.

Das neue Modell nimmt uns Sekundar-lehrkräfte aber auch wieder stärker in die Pflicht. Wir sind angehalten, unsere Mit-telschulkandidat/innen auf die Prüfung in den Fächern Deutsch und Mathema-tik gebührend vorzubereiten. Es liegt auf der Hand, dass wir uns unserer Notenge-bung bewusst sind und diese adäquat vornehmen. Zu guter Letzt muss erwähnt werden, dass durch die Vereinheitli-chung die Schulwahl nicht mehr über die Prüfung, sondern durch den Prozess der Berufs- und Ausbildungswahl in der Sekundarschule erfolgt. Wir Sekundar-lehrkräfte übernehmen hier wieder eine grosse Verantwortung.

Persönlich halte ich das Ergebnis für überzeugend. Ich danke Hans-Martin Binder und Hans Keller für ihre ausge-zeichnete Arbeit in diesem Projekt.Das neue Modell wird aber nicht alle Schwierigkeiten an dieser Schnittstelle lö-sen. Es werden weiterhin nicht alle Sekun-darschüler/innen, welche die ZAP bestan-den haben, die Probezeit im Gymi beste-hen. Viel hängt nämlich auch davon ab, wie gut die Zeit vom Prüfungstermin bis zum eigentlichen Schuleintritt nach den Sommerferien genutzt wird. Für einen er-folgreichen Übertritt muss sich der Ler-nende auf seine neue Situation bereits vorher vorbereiten, indem allfällige stoff-liche Lücken geschlossen und Automatis-men eingeübt werden. Hierfür müssen der Jugendliche und dessen Eltern die Verantwortung selbst übernehmen.

Die Verantwortung liegt nicht nur auf den Schultern der

Klas senlehrperson, weil die Vornoten aller HarmoS-Fächer

einbezogen werden und zu-sammen mit den Arbeits- und

Lernverhaltensleistungen ein umfassendes Abbild der

Prüflinge ergeben.

7Fokusthema Fokus Schule Ausgabe 2 2016/2017

Interview mit Kaspar Vogel zum VSGYMAnna Durmaz, Redaktion Fokus Schule und Kaspar Vogel, Vizepräsident SekZH

Die Arbeit im VSGYM beschäftigt die SekZH seit längerem intensiv. Wir kämpfen an vorderster Front und bestimmen so den Dialog mit. Im Interview schildert der Vizepräsident der SekZH, wie diese Arbeit gestaltet wird. Am Schluss der Arti-kel findest du das wichtigste in Kürze. Nimm teil am Regionaldialog!

Wann entstand VSGYM?Der HSGYM (Hochschule Gymnasium) an der Schnittstelle zwischen den Mittel- und den Hochschulen besteht seit 2006 und hatte Empfehlungen 2008 veröf-fentlicht. Bildungsdirektorin Regine Aep-pli und der Bildungsrat wünschten sich etwas Ähnliches für den Übergang aus der Sek I- in die Sek II-Stufe. HSGYM gilt als Vorbild für die Gründung von VSGYM im Dezember 2014.

Aus welchen Gründen?Zu viele Schüler/innen aus der Sek bestan-den die Probezeit im Kurzgymi nicht. Besonders im Fach Mathematik gelang den Sekundarschüler/innen der Übertritt schlechter. Ein leichtes Misstrauen zwi-schen Gymnasien und Volksschulen herrschte vor und in einzelnen Mittelschu-len lud man künftige Lernende bereits in den Sommerferien zu «freiwilligen» Repe-titionskursen ein. In der Kritik stand vor allem das neue Mathe-Lehrmittel der Sek, welches neue Schwerpunkte setzte und bereits auf die Vorgaben des Lehrplans 21 abstützte. Aber auch in verschiedenen Berufsschulen klagte man über mangeln-de Grundkenntnisse der Sekundarschüler/innen in den Kernfächern. Von Seiten der Sekundarschule argumentierte man, dass in den Abnehmerschulen keine Rücksicht auf gesellschaftliche und fachdidaktische Veränderungen genommen werde. VSGYM stösst den Dialog zwischen den Lehrpersonen beider Stufen an. Der gegenseitige Austausch führt zu mehr

Vertrauen und Verständnis für die ande-re Stufe. Davon profitieren in erster Linie die Schüler/innen, welche von einer Sek ins Gymnasium eintreten.

Wer arbeitet im VSGYM mit?In VSGYM arbeiten Vertreter/innen der Ämter (VSA, MBA), der Schulpräsidien (VZS), der Synode (LKB, LKM, LKV), der Schulleitungsverbände (SLK, VSLZH) und Lehrpersonenverbände (SekZH, MVZ, ZLV) zusammen.

Wie arbeitet dieses Gremium? Wie inten-siv ist die Arbeit in diesem Gremium? Die Strategiegruppe diskutiert die wich-tigsten Themen und initiiert den Fach- und den Regionaldialog. Bisher fanden zehn Sitzungen statt. Viel Arbeit wird aber auch im Fachdialog und in den Verbands-vorständen geleistet, wo die Empfehlun-gen für mögliche Massnahmen erarbei-tet werden, welche im Regionaldialog in allen Schulen diskutiert werden sollen.

Welche Ziele werden mit dem VSGYM angestrebt?Den Sekundarschüler/innen, welche in eine Mittelschule übertreten, soll der Übertritt künftig besser gelingen. Gegen-seitiges Verständnis und Vertrauen der Lehrerschaft kann hierzu viel beitragen.

Gibt es konkrete Ergebnisse aus diesem Dialog? Das Algebra-Training aus dem Lehrmit-telverlag erschien im Frühjahr 2016 und entlastete die angespannte Situation in der Fachschaft Mathematik. Weitere Massnahmen folgen voraussichtlich nach dem Regionaldialog.

Wie geht es weiter? Welches sind die nächsten Schritte?Zwischen Sport- und Frühlingsferien 2017 findet der Regionaldialog an den Mittelschulen zusammen mit den Sekundarlehrpersonen statt. Die Rück-

meldungen dieser Veranstaltungen wer-den in einem Bericht für Empfehlungen und Massnahmen zusammengefasst, welcher voraussichtlich im kommenden Herbst veröffentlicht wird. Der gemein-same Dialog soll aber auch langfristig an jährlich stattfindenden Tagungen auf-recht gehalten werden.

Möchtest du noch andere SekZH Mit-glieder ansprechen und zur Mitarbeit bewegen? Falls ja, welche Vorteile bringt eine Mitarbeit?Es ist besonders wichtig, dass sich die SekA-Lehrkräfte am Dialog beteiligen. Die Sekundarlehrpersonen müssen sich in ihrer Unterrichtsplanung nach dem ver-bindlichen Lehrplan richten. Zudem befin-den sich nicht nur Gymi-Kandidat/innen in ihren Klassen. Die meisten Sekundar-schüler/innen treten nämlich nach der Volksschule nicht ins Gymi sondern in eine Berufslehre ein. Dessen sollen sich die Mit-telschullehrpersonen bewusst werden und hierfür mehr Verständnis aufbringen. Auf der anderen Seite dürfen wir Sekundarlehrkräfte uns der Wünsche und Erwartungen der Mittelschulen durchaus auch annehmen. Das Quartal vom Zeit-punkt der bestandenen Aufnahmeprü-fung bis zum eigentlichen Eintritt ins Gymi kann nämlich für die betroffenen Schüler/innen durchaus besser als bisher für eine spezifische Vorbereitung genutzt werden.Diesen wichtigen Dialog gilt es zu füh-ren und hierfür rufe ich möglichst viele Kolleginnen und Kollegen auf.

Stehpult für die Lehrperson in Bassersdorf

Dozieren am Gymnasium Büelrain, Winterthur

8 Fokus Schule Ausgabe 2 2016/2017 Fokusthema

Es lebe VSGYM – trotz der aktuellen Finanzpolitik!Silvio Stucki, Präsident MVZ (Mittelschullehrpersonenverband Zürich)

Der Dialog an der Schnittstelle von Volks- und Mittelschulen ist äusserst vielschichtig. Unser durchlässiges Bil-

dungssystem ermöglicht entsprechend viele Übertritte – schon auf dieser Stufe. Da sich an den Kurzzeitgymnasien die Pro-bleme beim Zusammenführen von Schü-lern aus der Sekundarschule mit jenen aus dem Langzeitgymnasium akzentuierten, wurde der Fokus in einem ersten Schritt auf den Übertritt von der Sekundarschu-le in die Kurzzeitgymnasien gelegt.Es ist bereits ein grosser Erfolg, dass sich Vertreter sämtlicher Verbände, Instituti-onen und Ämter, welche zumindest im Entferntesten mit dieser Schnittstelle zu tun haben, an diesem Dialog beteiligen. Die Bedeutung dieser Schnittstellendis-kussion wurde allseits erkannt. Auch lie-gen bereits erste konkrete Ergebnisse vor. Das Algebra-Training für Schülerin-nen und Schüler, welche die Gymi-Prü-fung bestanden haben, ist ein bemer-kenswertes Produkt. Zu Beginn des VSGYM-Prozesses hätte wohl niemand ein solches Resultat in dieser kurzen Zeit für machbar gehalten.

Die nun vorliegenden Analysen und Vor-schläge für mögliche Massnahmen der einzelnen Fachgruppen weisen auf zent-rale Brennpunkte hin und formulieren teil-weise durchaus kontroverse Vorschläge. Es sind gute und interessante Ansätze für eine breite Diskussion. Nun liegt es an allen Lehrpersonen der beiden betroffe-nen Stufen, sich mit diesen ersten Ergeb-nissen auseinanderzusetzen und entspre-chende Rückmeldungen zu formulieren.Wo die Sonne scheint, gibt es auch Schatten: In den Mittelschulen sind die Sparprogramme der letzten Jahre sowie die aktuelle Leistungsüberprüfung 16 schmerzlich spürbar. Gleichzeitig wird erwartet, dass zusätzliche Aufgaben und neue Projekte wie VSGYM selbstver-ständlich mitgetragen werden. Diese Rechnung kann nicht aufgehen. Deshalb ist auch die Politik gefordert: Insbeson-dere, wenn sie von uns Lehrpersonen solche innovativen Projekte erwartet und begrüsst, müsste sie diese auch angemessen finanziell unterstützen. Alles andere kannibalisiert anderweitige Leistungen der (Mittel-) Schulen, was kei-ner weitsichtigen Bildungspolitik ent-spricht und uns grosse Sorgen bereitet.

Dennoch führt nichts an einem vertief-ten Dialog im Rahmen von VSGYM vor-bei. Es ist der richtige Ansatz, um vor-handene Schnittstellenprobleme zu minimieren. Die Faust im Sack zu machen und über die «anderen» zu schimpfen, bringt niemandem etwas. Der Regionaldialog ist deshalb ein guter, nächster Schritt. Gehen wir ihn gemein-sam an, gegen alle Widerstände der aktuellen Finanzpolitik.

Konzentriertes Arbeiten in Winterthur

Holzliegestuhl in Pfungen

9Fokusthema Fokus Schule Ausgabe 2 2016/2017

VSGYM Regionaldialog – Austausch auf AugenhöheNico Sieber, Mitglied VSGYM

Die Durchlässigkeit ist eine der grossen Errungenschaften des Schweizer Bildungssystems. Damit diese erhalten werden kann, vertiefen Gymnasien und Sekundarschulen den Dialog. Auch deine Stimme ist gefragt!

In den letzten Monaten haben sich Gruppen in den Fächern Deutsch, Englisch, Französisch, Geografie, Geschichte,

Mathematik und Naturwissenschaften intensiv damit auseinandergesetzt, wie die Zusammenarbeit an der Schnittstel-le Sekundarschule-Gymnasium vertieft werden kann. Wichtig war allen beteilig-ten Lehrpersonen, dass die Schüler/innen möglichst reibungslos und erfolg-reich von der einen Schulstufe in die andere wechseln können. Als Ergebnis liegen Analysen der Situation und Vor-schläge für Massnahmen für jeden Fach-bereich vor. VSGYM lanciert nun einen Regionaldialog, in dem diese Resultate möglichst breit zur Diskussion gestellt werden sollen. Vorgesehen ist, dass sich Lehrpersonen der beiden Schulstufen an

verschiedenen Kantonsschulen treffen. Die Rückmeldungen aus dem Regional-dialog fliessen in einen Schlussbericht ein, der im kommenden Sommer vorlie-gen soll und die Grundlage für konkrete Schritte zur stärkeren Zusammenarbeit und zur Verbesserung des Überganges bieten wird.Ziel der dezentralen Organisation ist es, direkt mit den Lehrpersonen in Kontakt zu kommen, welche die Schüler/innen

aus den jeweiligen Schulgemeinden übernehmen. So ist gewährleistet, dass der Austausch möglichst praxisnah abläuft und man nicht nur mit einem Aperitif, sondern auch mit neuen Erkenntnissen für den eigenen Unter-richt gestärkt den Nachhauseweg antre-ten kann.Der Regionaldialog 2017 bildet den Auf-takt zur Vertiefung des Austausches zwi-schen Sekundar- und Mittelschulen. Kooperativer Unterricht in Stettbach

Aufstrecken in Pfungen

Das Wichtigste in Kürze

Der Regionaldialog findet

im März und April 2017 an

verschiedenen Mittelschulen

des Kantons statt.

Lehrpersonen beider Schulstu-fen diskutieren Vorschläge für Massnahmen zur Optimierung der Schnittstelle zwischen Se-kundarschulen und Gymnasien.

Das Anmeldeformular wird im Januar aufgeschaltet in der Wocheninformation des VSA und im Newsletter von SekZH und MVZ (Mittelschullehrper-sonenverband Zürich).

10 Fokus Schule Ausgabe 2 2016/2017 SekZH

Das Gremium Bildungsreise bildet Seklehrpersonen weiterEin Auftrag der SekZH ist es, Anlässe zur Weiterbildung anzubieten. Das Gremium Bildungsreise hat sich vor drei Jahren for-miert und besteht aus drei SekZH Mitglie-dern: Viviane Kachel (seit Oktober 2016 ersetzt sie Monika Vogel), Werner Thöny und Anna Durmaz. Wir organisieren ein bis zwei Bildungsnachmittage pro Jahr und führen im September eine zweitägi-ge Bildungsreise durch. 2016 führte uns diese Reise in den Nationalpark, 2015 besuchten wir Konstanz und die Insel Mainau. Die SekZH übernimmt bei jeder Veranstaltung einen Teil der Kosten.An einem Bildungsnachmittag oder der Bildungsreise der SekZH kannst du dir aufs Angenehmste neues Wissen aneig-nen und beste Unterhaltung geniessen. Du erfährst viel, um damit eine Exkursi-on mit deiner Klasse zu planen und erhältst Tipps, die du eins zu eins im Unterricht umsetzen kannst. Nicht nur seit dem neuen Berufsauftrag ist es klar: Lehrpersonen müssen sich

ständig weiterbilden. Neu sind, laut Berufsauftrag, 30 Stunden im Jahr nach-zuweisen. Die SekZH leistet auch ihren Beitrag, dass du künftig gebildeter durchs Schulzimmer wandelst. Ab unse-rem nächsten Bildungsnachmittag im Januar 2017 werden wir dir eine Bestäti-gung aushändigen, um die Teilnahme an einem Bildungsnachmittag oder einer Bildungsreise zu dokumentieren.

FIFA World Football Museum in Zürich am 28. Januar 2017

Nach dem guten und allzu reichlichen Essen an Weihnachten haben wir für dich einen sportlichen Anlass geplant, auch wenn du dabei nur wenige Kalorien ver-lieren wirst.Am Samstag, 28. Januar führt unser Bil-dungsnachmittag ins Fussballmuseum in Zürich. Melde dich an! Wir haben noch einige Plätze frei. Ein einmaliges Erleb-nis, das du nicht verpassen solltest.

Programm14.45 Besammlung in der Entry Hall an

der Seestrasse 27 in Zürich Enge15.00 Führung durch das Museum17.00 Ende der Veranstaltung

KostenFr. 20.– für Mitglieder und Partner/-inFr. 35.– für Nichtmitglieder

Sprachenfriede in Gefahr!? – Volksinitiative für nur eine Fremdsprache an der Primarschule: Wir sind unterwegs...Dani Kachel, Präsident SekZH und Mitglied des Initiativkomitees

Die Volksinitiative «Mehr Qualität – eine Fremd-sprache an der Primar-schule» wurde am 14. November 2016 im Kan-

tonsrat heftig diskutiert, die Debatte dau-erte zwei Stunden lang. Die Gegner hat-ten keine pädagogischen Argumente vor-zubringen sondern versuchten, mit staat-spolitischen Argumenten zu überzeugen: Der Bund würde am Schluss Französisch als erste zu erlernende Fremdsprache diktieren. Davon liessen sich die PolitikerInnen im Saal mit einer Mehrheit von 96 zu 68 Stim-men schliesslich überzeugen. Das Initiativkomitee geht davon aus, dass die Volksabstimmung im Frühjahr oder

im Sommer 2017 stattfinden wird und ist nun mit Hochdruck daran, die Vorberei-tungsarbeiten für den Abstimmungs-kampf voranzutreiben: Hierbei werden die effektivsten Werbemittel diskutiert, die Finanzen sind Thema und immer wie-der wird klar, dass es letztendlich darum geht, dass wir Lehrpersonen die wich-tigsten Funktionsträger im Abstim-mungskampf sein werden! Wenn es uns Lehrpersonen gelingen wird, in unse-rem Umfeld die pädagogischen Erfahrun-gen zu vermitteln, werden wir im Abstim-mungskampf Erfolg haben. Es gilt nun klar darzulegen, dass die Kin-der davon profitieren und am Ende ihrer Schulzeit sogar bessere Sprachkenntnis-

se besitzen, wenn mit der zweiten Fremdsprache erst auf der Sekundarstu-fe begonnen wird. Wenn dies im Volk angekommen ist, dann spätestens wird der Sprachenfriede in der Schweiz kein Thema mehr sein...

Mach DU den nächsten Schritt und trete dem Unterstützungskomitee bei.Merci!

QuicklinkFremdsprachen-Initiative

Anmeldung bis 30. Dezember [email protected] oder telefo-nisch an 078 804 56 76 (Anna Durmaz)

Unterstützungskomitee Initiative «Mehr Qualität – eine Fremdsprache an der Primarschule»

11SekZH Fokus Schule Ausgabe 2 2016/2017

Besuch im Naturzentrum Thurauen im Frühling 2017

Herzliche Einladung zum Bildungsnachmittag der SekZH am 20. Mai 2017 um 13.30 Uhr

Anmeldung bis 31. März 2017 an [email protected] oder telefonisch an 044 202 03 04

Kollektivbillett, Wanderkarte, Eintritt ins Museum, Reservationen, Schlechtwetterprogramm, Eltern beschwichtigen? Ich bin froh, wenn mal jemand für mich eine Reise organisiert und ich nur noch geniessen darf!

Wo die Thur in den Rhein mündet, da liegen die Thurauen – mit einer Fläche von fast 400 Hektaren das grösste Auengebiet des Schweizer Mittel-lands.Die Thur erhält auf den letzten Kilome-tern vor der Mündung wieder ein natür-liches Flussbett – sie kann Mäander bil-den und die umliegende Auenlandschaft bei Hochwasser teilweise überfluten; ein einmaliges Biotop für Pflanzen und Tiere ist entstanden. Das Naturzentrum Thurauen bietet Füh-rungen unter kundiger Leitung an.Das Gremium Bildungsreise freut sich, wenn du, liebes Mitglied, mit uns dieses einmalige Naturschutzgebiet erkun-dest. Wer möchte, kann anschliessend am gemeinsamen Nachtessen teilneh-men.

Liebe GrüsseViviane, Monika, Anna und Werner

Programm13.30 Haltestelle Ziegelhütte in Flaach.

Anreise mit ÖV: 12.46 Winterthur Bus 670 nach Flaach,

Ankunft Ziegelhütte 13.21

Anreise mit Auto Parkplatz Naturzentrum

14.00 Führung durch die Thurauen17.00 Ende der Führung17.37 Wer bereits weiter muss, kann um

diese Zeit den Bus nehmen17.30 Apéro18.30 NachtessenXX.37 Rückfahrt Bus nach Winterthur

KostenFr. 70.– für Mitglieder und Partner/-inFr. 100.– für NichtmitgliederFr. 20.– nur Führung

Mal sehen, ob man die Bildungsrei-se der SekZH als Weiterbildung gel-ten lässt… Ich bin ziemlich unter dem Soll, seit Sonja meinen Didgeri-doo-Kurs im Outback nur zu 25% anrechnen wollte.

© Petra Zajec, Paneco

Anmeldung bis 31. März 2017 an [email protected] oder telefonisch an 044 202 03 04

12 Fokus Schule Ausgabe 2 2016/2017 SekZH

Delegiertenversammlung der SekZH vom 26. Oktober 2016Corinne Arman, Vorstand SekZH

Mitsprache, Mitarbeit, Mitdenken, Mitkämpfen

Souverän hat Dani Kachel als neuer Präsident durch seine erste Delegierten-versammlung seiner Amts zeit geführt.

Gestärkt nach der herbstlichen Schulpau-se haben die zahlreich erschienenen Dele-gierten aktiv mitgedacht, abgestimmt, zugehört und mitgearbeitet. Um das Fundament der neuen Vereinsstruk-turen gut abgestützt zu wissen, wurden Wünsche, Anliegen, Verbesserungsvor-schläge aber auch Lob der Delegierten vom Vorstand in Empfang genommen.

Auf die Frage bezüglich mehr Eigenlob antwortete der ehemalige Präsident Kas-par Vogel: «Vielleicht ist genau das die Stärke der SekZH – wir packen an, und denken mit, vertreten unsere Anliegen,

ohne grosse Worte darüber zu verlie-ren.» Die Ausführungen unseres Bildungsrates, Martin Lampert, war wie immer ein sehr geschätztes Traktandum.

Das Potpourri an wichtigen Informationen für die Delegierten umfasste brennende Themen wie den neu definierten Berufs-auftrag, die Fremdspracheninitiative, die Situation bezüglich Lehrplan 21, das Über-trittsverfahren, sowie gewerkschaftliche Informationen zur BVK. Als Dessert hat uns Anna Durmaz die bevorstehenden Bildungsreisen schmack-

haft gemacht und Martin Tischhauser pries die überaus beliebten neuen Werke des SekZH Verlages an.Die Anstellung unsere neuen Sekretärin, Viviane Kachel, sowie die Wahl des Revi-sors (Benni Diener), sowie der Ersatz Revi-sorin, Alexandra Merkli wurden einstimmig gutgeheissen. Wir freuen uns sehr über diese Wahl und die Unterstützung durch diese drei Personen.Fast auf die Minute genau schloss der Prä-sident die reich befrachtete Sitzung und lud zu einem herrlichen Apéro Riche ein – Zeit Gehörtes im Gespräch weiter zu ver-tiefen.

13SekZH Fokus Schule Ausgabe 2 2016/2017

Informiert sein, mitdenken und mitbestimmenBeni Macher, Delegierter Uster

Warum ich Delegierter der SekZH bin und was ich in dieser Funktion so mache

Seit gut zehn Jahren bin ich Mitglied bei den SekZH und seit knapp neun Jahren amte ich als Delegierter einer Sektion, anfänglich für

den Schulkreis Schwamendingen und seit fünf Jahren nun im Bezirk Uster. Dass wir seit der Statutenreform in diesem Jahr nicht mehr Präsidenten, sondern Dele-gierte sind, klingt zwar etwas weniger pompös, doch an unseren Aufgaben hat sich dadurch nicht grundlegend etwas geändert. In erster Linie höre ich in meiner Funkti-on sehr viel zu. Gespräche im Teamzim-mer, an Weiterbildungen, mit befreun-deten Lehrerkolleginnen und Kollegen oder an Delegiertenversammlungen hel-fen mir, die Stimmung und Meinung der Basis aufzunehmen. Manchmal braucht es dazu auch zusätzlich eine elektroni-sche Befragung der Sektionsmitglieder.Oft sind wir Lehrpersonen nicht einer Meinung. Das Arbeiten auf den verschie-denen Sekundarstufen, in den unter-schiedlichen Gemeinden und Schulsys-temen, aber auch unsere persönlichen Überzeugungen und Werte lassen uns oft nicht zu den gleichen Schlüssen kom-men. Das zeigt sich auch innerhalb der SekZH. Sei es die Frage nach dem Fremd-sprachenunterricht oder der Organisati-on der Stundentafel als Folge des neuen Lehrplans, bei der Beurteilung des Mathe-Lehrmittels oder der neuen Aus-bildungsgänge an der PHZH, es gibt nur selten Geschäfte, bei denen alle Dele-gierten die gleichen Positionen vertre-ten. Die Diskussionen, die sich daraus ergeben, erlebe ich als spannend und sehr bereichernd für mich. Zudem glau-be ich, dass sie für das demokratische Funktionieren unseres Vereins von zen-traler Bedeutung sind. Ich bin überzeugt, dass wir uns als Lehr-personen nicht über Entwicklungen in unserem Berufsfeld beklagen dürfen, wenn wir die Mitbestimmung nicht auch aktiv suchen.

Es gab Zeiten, da wurden der SekZH und die anderen Lehrerverbände wenig gehört. Heute erlebe ich das anders. So ist beispielsweise unsere Meinung und Mitarbeit bei Lehrmittel-Neuentwicklun-gen gefragter denn je. Das sind sehr erfreuliche Entwicklungen. Und doch gibt es auch gelegentlich Nie-derlagen zu beklagen. Bei der Einfüh-rung des Berufsauftrages oder bei den konkreten Folgen des «Projekts Belas-tung - Entlastung im Schulfeld» konnten wir nur wenigen unserer Forderungen zum Durchbruch verhelfen. Da zeigt sich dann jeweils, dass wir halt nur einer von vielen Akteuren sind, die im Schulfeld mitreden und mitbestimmen. Es macht mich nachdenklich und ich finde es schade, wenn Lehrpersonen nur sehen, wo die SekZH ihre Forderungen nicht erfolgreich eingebracht haben. Darum ist es mir auch ein Anliegen, dass wir als Ver-ein besser darüber informieren, an wel-chen Themen wir dran sind und welche Erfolge wir dabei erzielen konnten. Als langjähriger Sek-B- und Sek-C-Lehrer ist es mir natürlich auch ein Anliegen, dass die Stimmen aus diesen Abteilun-gen gehört werden. So bin ich denn auch

froh, dass wir unter den Delegierten eine gute Mischung aus den drei Stufen haben. Längst sind die vier jährlichen Delegier-tenversammlungen zu einem festen Bestandteil meiner Agenda geworden. Ich schätze es sehr im Rahmen dieser Treffen über die neusten Entwicklungen informiert zu werden und mitzubestim-men, welche Position die SekZH in den unterschiedlichen Geschäften einnimmt. Nebst den Delegiertenversammlungen besteht meine Tätigkeit für den Verein auch darin, mich an politischen Kampa-gnen zu beteiligen, Flyer zu verteilen oder Unterschriften zu sammeln. Zudem sollte ich mich als Delegierter auch aktiv darum bemühen, die Anzahl der Mitglie-der im Bezirk möglichst zu erhöhen. Schliesslich ist unser Verein nur dann stark, wenn er mit der Stimme vieler Mit-glieder spricht. Ich engagiere mich grundsätzlich gerne für die SekZH, weil ich die Arbeit des Ver-eins für sehr wichtig halte und weil mich der Austausch unter interessierten Berufskollegen bereichert. In diesem Sinne: bis zur nächsten Mitglie-derversammlung!

Kaufmännische Berufsmaturität

Info-Abend Mittwoch,14. November 2012, 18.00 Uhr, AulaFür Schülerinnen und Schüler der 3. Sek. mit Interesse an einer kfm. Lehre im M-Profil (sowie Eltern, Lehrende, Berufsbildner).

Limmatstrasse 310, Postfach, 8037 Zürich www.kvz-grundbildung.ch; +41 44 444 66 80

Mittwoch, 11. Januar 2017, 18.00 Uhr, Aula

KV-Inserat_Maturität_color_102x95_2017.indd 1 07.09.2016 14:02:44

14 Fokus Schule Ausgabe 2 2016/2017 SekZH

25. Oktober 2016

Kanton Zürich Bildungsdirektion

Dr. Silvia Steiner Regierungsrätin

Walcheplatz 2 8090 Zürich Tel: +41 43 259 23 02

Schlechterstellung älterer Lehrpersonen im Rahmen der Altersentlastung bei der Einführung des neuen BerufsauftragsSehr geehrter Herr Dr. Gnädinger

Mit Eingabe vom 19. September 2016 unterbreiten Sie uns einen Vorschlag, wie die an gebliche Schlechterstellung älterer Lehrpersonen bei der Einführung des neuen Berufsauf trags gelöst werden kann. Gerne nehme ich dazu Stellung.

Vergleichbarkeit der Arbeitszeitmo-delle Der neu definierte Berufsauftrag stellt in erster Linie ein anderes Arbeitszeitmo-dell dar. Das heutige und das künftige Arbeitszeitmodell unterscheiden sich grundlegend.

Im heutigen Arbeitszeitmodell wird als einzige quantitative Grösse die Zahl der Unterrichts lektionen definiert. Auf die-ser messbaren Grundlage wird der Lohn ausgerichtet. Mit dem Lohn wird aber auch die Erfüllung der übrigen Tätigkei-ten gemäss Berufsauftrag abgegol ten. Wie viel eine Lehrperson effektiv für ihren Beruf arbeitet, ist daher nicht bestimmt. Ent sprechend fehlt eine Grundlage, die Ihre Ausführungen betreffend aktuellen Arbeitszeiten und jährlichen Entlastun-gen plausibel erscheinen liesse.

Das neue Arbeitszeitmodell legt in Anlehnung an das übrige Staatsperso-nal und aufgrund des individuellen Beschäftigungsgrads die jährliche Brut-to-Arbeitszeit fest. Aufgrund des persön-lichen Ferienanspruchs und der Ruheta-ge ergibt sich daraus eine Netto-Arbeits-zeit, die auf verschiedene Tätigkeitsbe-reiche aufgeteilt wird. Der Unterricht (inkl. Vor- und Nach bereitung) bildet

künftig nur noch einen Teil der messba-ren Arbeitszeit.

Die beiden Arbeitszeitmodelle sind nicht vergleichbar. Deshalb ist auch ein Ver-gleich zwi schen der bisherigen altersbe-dingten Pensenreduktion und dem künf-tigen Ferienanspruch gar nicht möglich. Ihrer Aussage, dass sich mit dem neu definierten Berufsauftrag die Ar beitsbe-dingungen für die älteren Lehrpersonen verschlechtern werden, können wir nicht folgen.

Neuer Beschäftigungsgrad Bereits heute wird bei jeder Lehrperson aufgrund des Anstellungspensums und des in der Lehrpersonalverordnung fest-gehaltenen Vollpensums ein Beschäfti-gungsgrad errechnet. Mit der Einfüh-rung des neu definierten Berufsauftrags muss ein Beschäftigungsgrad festge legt werden. Dabei wird im Grundsatz der bisherige Beschäftigungsgrad übernom-men bzw. dieser auf die nächste Ganz-zahl aufgerundet.

Dieses Vorgehen garantiert, dass mit der Einführung des neu definierten Berufs-auftrags grundsätzlich keine Lehrperson ein tieferes Brutto-Einkommen erzielen wird. Damit entfällt auch ein Anspruch auf eine Abfindung.

Ihr Vorschlag Die Schulleitungen erhalten mit dem neu definierten Berufsauftrag einen grö-sseren Hand lungsspielraum. Sie können im Rahmen der zugewiesenen Vollzeit-

einheiten und der vor handenen Ressour-cen Lehrpersonen gezielt für Arbeiten einsetzen. Zudem steht ihnen die Kom-petenz zu, unter gewissen Umständen die angerechnete Arbeitszeit pro erteil-te Lek tion für einzelne Lehrpersonen zu erhöhen oder zu vermindern. Diese Kompetenz kann nicht durch eine Wei-sung des Volksschulamtes eingeschränkt werden.

Ältere Lehrpersonen verfügen in der Regel auch über mehr Erfahrung im Unterricht, was meist zu einer Einspa-rung von Arbeitszeit führt. Es wäre dem-nach nicht nachvollziehbar, gerade die-sem Alterssegment einen höheren Fak-tor pro Unterrichtslektion zu gewähren.

Es ist korrekt, dass Ihr Vorschlag nicht zu Mehrkosten für Kanton und Gemeinden führen würde. Hingegen würden den Schulen weniger frei einsetzbare Res-sourcen zur Verfügung stehen.

Die Bildungsdirektion ist nicht gewillt, den Schulleitungen ihren neu geschaf-fenen Gestal tungsspielraum wieder ein-zuschränken.

Aus den aufgeführten Gründen lehnen wir die Umsetzung Ihres Vorschlags ab.

Freundliche Grüsse

Dr. Silvia Steiner Regierungsrätin

Einschreiben Knus Gnädinger Landolt Rechtsanwälte Herr Dr. Stefan Gnädinger Brunnenstrasse 17 Postfach 8610 Uster

15SekZH Fokus Schule Ausgabe 2 2016/2017

Neu definierter Berufsauftrag diskriminiert die älteren Lehrpersonen Zürich, 17. November 2016

An die Medien im Kanton Zürich

Mit der Einführung des neuen Berufsauftrages müssen ältere Lehrpersonen bis zur ordentlichen Pensionierung bis zu 382 h länger arbeiten als bisher. Bildungsdirektorin Steiner nimmt dies in Kauf.

Die drei Verbände SekZH, ZLV und VPOD forderten für die unmittelbar Betroffenen eine faire Übergangslösung.

In der Antwort hält die Bildungsdirektorin fest, dass die beiden Arbeitszeitmodelle nicht vergleichbar seien und sie älteren Lehrpersonen keine faire Übergangslösung gewähren kann.

Dank der Quantifizierung jeder Lektion und jeder Ferienwoche lassen sich die zwei Arbeitszeitmodelle doch sehr wohl mit-einander vergleichen.

Die drei Verbände prüfen deshalb weitere Schritte.

Für weitere Informationen stehen zur Verfügung: Dani Kachel, Präsident SekZH, 076 382 47 55 Lilo Lätzsch, Präsidentin ZLV, 079 409 44 32 Katrin Meier, Präsidentin VPOD Lehrberufe, 079 572 27 98

vpod zürich

Die Bildungsdirektion sollte ihre Ent-scheide einfach besser verkaufen: Wir «Alten» müssen uns nicht mehr überle-gen, was wir später mit dem Pensionskas-sengeld kaufen, weil wir zu wenig bekommen. Wir müssen nicht nachden-ken, welche Lektionen wir ab 57 abge-ben, weil wir keine mehr abgeben «müs-sen». Das ist psychische Altersentlastung

vom Feinsten!

Altersentlastung?! Wer entlastet mich? Ich bin zwar noch jung, aber wenn du kompe-tent bist, wirst du halt mit Arbeit über-häuft. Da spüre ich schon mit 38 Jahren Abnützungserscheinungen. Wenn schon keine zusätzliche Ferienwoche, dann wenigstens Arbeitsbeginn um 10 statt um 9 Uhr. Der Jugendliche ist so früh am Mor-

gen eh noch nicht ansprechbar!

16 Fokus Schule Ausgabe 2 2016/2017

Die pädagogische Hochschule entwickelt sich weiterHeinz Rhyn, Rektor PHZH

Bereits vor meinem Stel-lenantritt als Rektor der Pädagogischen Hoch-schule Zürich wurde ich in einem Interview für

unsere Mitarbeitendenzeitschrift nach meinen ersten Eindrücken von der PH Zürich befragt. Bis heute, ein Jahr später, habe ich noch kein abschliessendes, aber doch ein differenzierteres Bild über unse-re Hochschule gewinnen können. Dabei hat sich mein erster Eindruck bestätigt: Die PH Zürich bildet engagiert und kom-petent Lehrerinnen und Lehrer aus, bie-tet attraktive Weiterbildungen für unter-schiedliche Zielgruppen an, betreibt rele-vante Forschung und richtet sich mit ver-schiedenen Dienstleistungen an das Schulfeld. Eine zweite Frage, die mir damals gestellt wurde, zielte auf zukünftige Entwicklun-gen, die ich an der PH Zürich anstossen

möchte. Hier sehe ich heute nebst einer Überprüfung der bestehenden Organi-sationsstruktur Enzwicklungspotentiale bei der Stärkung der Fachbereiche und der Klärung der Rahmenbedingungen für die Forschung. Letzteres erstaunt nicht. Als junger Hochschultypus, dessen Vorläuferinstitutionen noch keine For-schung betrieben hatten, muss sich die-ser neue Leistungsbereich erst etablie-ren und positionieren. Dabei soll sich die Forschung in erster Linie an ihrem berufsorientierten Auftrag ausrichten und gleichzeitig den Ansprüchen an Wis-senschaftlichkeit und internationale Anschlussfähigkeit genügen. Ein weiterer Fokus unserer Entwicklun-gen liegt selbstverständlich beim Grund-auftrag: Lehrpersonen aus- und weiter-bilden, die motiviert, professionell und mit Freude arbeiten – und dabei gesund bleiben. Dies scheint uns gut zu gelin-

gen: Wir erhalten grundsätzlich positive Rückmeldungen aus dem Schulfeld. Ausserdem weist eine neuere Studie der Zürcher Bildungsdirektion nach, dass sich Berufseinsteigende gesamthaft gut auf ihre anspruchsvolle Aufgabe vorbe-reitet fühlen. Trotzdem muss die PH Zürich ihre Ausbildung ständig weiter-entwickeln, um den veränderten Verhält-nissen, Bedürfnissen und Ansprüchen gerecht zu werden. Daher sind wir zur-zeit damit beschäftig, unsere Studien-gänge zu überarbeiten.Die Arbeit innerhalb dieser beiden Pole, die Pflege von Bestehendem und die Weiterentwicklung der Angebote inner-halb des Leistungsauftrages, macht die Stelle als Rektor attraktiv und spannend. Zudem bereitet es mir viel Freude, mit unterschiedlichen und anregenden Menschen innerhalb und ausserhalb der Hochschule zusammenzuarbeiten.

Die Vereinigten Personalverbände (VPV) – Dachverband in schwieriger MissionPeter Reinhard, Präsident VPV

Die VPV sind die Dachorganisation von 25 Berufsverbänden, deren Personal nach k anto na l -z ürch e r i -

schem öffentlich-rechtlichem Gesetz angestellt ist. Die VPV sind der offizielle Sozialpartner der Regierung. Lohnentwicklung und Ferien sind die Kernthemen der institutionalisierten Gespräche zwischen der Regierung und den VPV. Alle vier Jahre unterstützen die VPV bei den Kantonsratswahlen Kandi-dierende aus allen politische Lagern, die sich für die Anliegen des Staatspersonals engagieren. Ebenso leiten sie die Wahl-kampagne der Arbeitnehmer-Vertretung in den Stiftungsrat der BVK.Die VPV verstehen sich nicht als Gewerk-schaft, sondern als Personalverband, die

mit der Kraft der Argumente mit der Finanzdirektorin im Austausch stehen.LohnentwicklungSeit mehreren Jahren hinken die Löhne des Staatspersonals hinter der allgemei-nen Lohnentwicklung in der Region Zürich hinterher. Massgebend für die Festsetzung der Individuellen Lohnerhöhungen (ILE) sind die Entwicklung der Staatsfinanzen sowie die sog. UBS-Lohnumfrage. Diese erhebt im Herbst jeden Jahres bei den grossen Firmen die für das Folgejahr zu erwartenden Lohnerhöhungen. Seit im 2010 die UBS-Lohnumfrage als Kriterium für die Festlegung der ILE eingeführt wurde, sind die Löhne des Staatsperso-nals bereits um 2,2% in Rückstand gera-ten. Die VPV kritisieren denn auch, dass die UBS-Lohnumfrage kaum in die Über-

legungen bei der Festsetzung der ILE einbezogen wird. Doch im politisch stark bürgerlich geprägten Umfeld des Kan-tons Zürich kämpfen die VPV gegen Windmühlen. Im Zusammenhang mit der Leistungsüberprüfung 2016 (Lü16) konnten sie immerhin erreichen, dass die Löhne nicht beschnitten werden und es auch nicht zu einer grösseren Entlas-sungswelle kommen wird.BVK StiftungsratswahlenNächsten April finden zum zweiten Mal die Wahlen des BVK-Stiftungsrates statt. Die VPV haben die Liste ihrer Kandidie-renden nach eingehenden Beratungen und Assessments zusammengestellt. Wir setzen auf erfahrene Persönlichkeiten, die es verstehen, seriöse und nachhalti-ge Entscheidungen zu treffen. Nehmen auch Sie an den Wahlen teil!

hat das Wort:

hat das Wort:

17Fokus Schule Ausgabe 2 2016/2017

Der Berufsauftrag rollt auf uns zu – in verschiedenen Schulen wurden bereits erste Gespräche geführt.

Damit du deinen Flexteil möglichst ein-fach erfassen kannst, gibt es eine mögli-che Lösung: das App «Timesheet». Mit-tels Mobiltelefon (es funktioniert mit allen Betriebssystemen) kannst du deine verschiedenen Tätigkeiten festhalten und die Daten speichern und ausdrucken.

Mehr Qualität an der Primarschule – eine Fremdsprache genügtChristoph Ziegler, Sekundarlehrer und Kantonsrat (glp)

Gute Sprachenkenntnis-se sind gerade in der heutigen Zeit sehr wich-tig. Unsere Kinder soll-ten deshalb neben

Deutsch möglichst gut Französisch und Englisch lernen. Genau dies ist das Ziel der Volksinitiative, welche von den Lehrerver-bänden eingereicht wurde. Das vorschnell eingeführte Sprachenkonzept mit zwei Fremdsprachen an der Primarschule hat nämlich nicht den erhofften Erfolg gebracht. Die Lernziele werden oft nicht erreicht. Was an der Primarschule vermit-telt wurde, wird oft wieder vergessen, und wir Sekundarlehrer müssen vieles von Grund auf repetieren, was für die Motiva-tion der Schüler nicht gerade förderlich ist. Daneben nimmt die Kompetenz in der deutschen Sprache kontinuierlich ab.

Mehr Qualität heisst für mich: eine Fremd-sprache in der Primarschule genügt. Dafür wird diese sorgfältiger gelernt, mit mehr Lektionen pro Woche. Ob es Französisch oder Englisch ist, kommt nicht drauf an. Wenn an der Sekundarschule die zweite Fremdsprache am Anfang intensiviert wird, ist hier der Vorsprung, den PrimarschülerIn-nen bisher mitgebracht haben, schnell auf-geholt. Auf der Sekundarschulstufe lernen Jugendliche Fremdsprachen ihrem Entwick-lungsstand gemäss mit analytischen Metho-den. Der Lernfortschritt ist deshalb in der Regel nachhaltiger als in der Primarstufe. Verschiedene neue Studien belegen, dass der Effekt von frühem Fremdsprachenler-nen, so wie er heute an der Primarschule praktiziert wird, nur gering ist. Und als Grundlage für erfolgreiches Fremdspra-chenlernen sind gute Deutschkenntnisse

wichtig . Diesen Unterricht sollte man in der Primarschule intensivieren! Auch für andere Fachbereiche ist diese Vorlage ein Gewinn. Ein Teil der frei werdenden Stun-den wird zum Beispiel für Mensch und Umwelt frei. In dem Zusammenhang könn-te man die Romandie und deren Kultur intensiver behandeln. Damit die Volksinitiative angenommen wird, braucht es jetzt ein klares Bekenntnis aller Lehrerinnen und Lehrer. Hier geht es nämlich um eine pädagogische Frage und erst in zweiter Linie um politische Ideolo-gien. Als pädagogische Experten sind wir Lehrkräfte nach wie vor gefragt und geschätzt. Machen wir also in unserem Bekanntenkreis aktiv Werbung für ein Ja zur Initiative „Mehr Qualität – eine Fremd-sprache an der Primarschule“!

QuicklinkTimesheet

Gibt es auch eine App, welche die Lehrpersonen rund um die Uhr kon-trolliert? Wer sagt mir, dass Bernie wirklich am Arbeiten ist und sein VW-Bus nicht einfach nur deswegen auf dem Schulhausparkplatz steht,

weil er nicht mehr anspringt?

Am Lagerplatz in Winterthur befindet sich eine interessante Organisation. Das machwerk ist ein Haus, in dem eine Siebdruck-, Holz-, Keramik-, 3D-Druck-Werkstatt, das co-work und

ein Kulturraum zu Hause sind. Das machwerk soll anregen zum Aus-tausch und zum kreativen Gestalten. Auf Anfrage gibt es besondere Ange-bote für Schulklassen.

Quicklinkmachwerk

18 Fokus Schule Ausgabe 2 2016/2017

Das Brunnacker steht im SCHILWEs ist Spätherbst, die letzten Blätter fal-len und prompt landet eines mit der Ein-ladung zur schulinternen Lehrerweiter-bildung in meinem Fach.Vorhang auf für ein alljährliches Schau-spiel der Extraklasse! Als einziger in die-sem Schulhaus, der von sozialer Interak-tion wirklich viel versteht, ist es für mich eine Weiterbildung im doppelten Sinne. Die Schulpflege und Sonja Brunner möch-ten Prozesse harmonisieren, die Lehrper-sonen sollten individualisieren und an der Weiterbildung sieht man diese bei-den tektonischen Platten so aufeinan-derprallen, dass jede halbwegs normale Lehrperson in der Störzone zermalmt wird. Für das geschulte Auge psycholo-gisch echt interessant!Schon der Anfang ist eine Offenbarung. Sonja versucht sich an einer Ansprache. Dabei tigert sie so herum, dass man auf den ersten Blick sieht, wie unwohl es ihr unter so vielen kritischen Lehrpersonen ist. Trotz mitreissend gemeintem Tonfall macht sich auf vielen Gesichtern Ernüch-terung breit. Sie wollen bei der nächsten Schulevaluation nicht so fest unter die besten zehn kommen, wie Sonja das gerne möchte. – Ei, eine SMS von Joa-chim. Mit zu viel Freizeit kann er einfach nicht umgehen. Zu gut, dass ich multita-skingfähig bin und auch während der Weiterbildung meinen Job noch machen kann. Manchmal frage ich mich, was die nur ohne mich machen würden. – Eine externe Referentin stellt das heutige Pro-gramm vor. Diese Päda-Berater haben so klangvolle Namen wie «Frische Luft» oder «die Schulpraktiker», meistens hart an der Grenze zur unlauteren Werbung. Leider hat die Vorstellung des Programms fast mehr Inhalt als der ganze restliche Tag. Das Brunni-Team schafft es aber auch immer, in denselben Loop zu geraten. Es beginnt damit, dass jemand etwas Neues möchte. Das ruft den Döbeli auf den Plan, der in seiner berüchtigten Holzfäller-An-sprache zuerst irgendeinen anderen Baum fällen möchte. Er redet sich so ins

Feuer, dass man am Ende vor lauter Bäu-men den Wald nicht mehr sieht. Fehlt nur noch, dass die Elternvertreterin das Wort ergreift. Nach ihrem fünfminütigen Votum hat man wieder eine klare Vorstel-lung vom absolutem Vakuum. Das ist dann die Sternstunde unseres Heilpäda-gogen. Er verstrickt die Referentin in eine Privatdiskussion mit vielen Fachausdrü-cken. Am Schluss sind wir wieder beim Ausgangspunkt der Diskussion.Gewisse Gesichter nehmen in dieser selt-samen Singsaalluft einen derart blutlee-ren Farbton an, dass nur die Kaffeepause sie wieder zurück ins Leben rufen kann. Danach verschlaufen sich alle in die Grup-penräume, um irgendein Plakätchen zu verunstalten und es nachher zu präsen-tieren. Immer dieselbe Leier! Dabei würde man die Lehrer besser mal mit etwas Breakdance aus der Totenstarre holen, wie ich das seit Jahren mit Schü-lern erfolgreich mache. Ein einziger Licht-blick in fünf Jahren Weiterbildung: Wir mussten uns zusammen mit der Primar-schule in einen gemeinsamen Rhythmus trommeln. Das war mal eine Weiterbil-dung, die den ganzen Körper ansprach! Die Anja erklärt das Plakat ihrer Gruppe. Vor lauter Wiederholungen und Schlau-fen vergisst sie, auf den Inhalt einzuge-hen. Man fragt sich, wie die Schüler/-in-nen unterrichten kann… Aber jetzt komme ich! Im Namen meiner Gruppe erkläre ich wie eine Fischteichdiskussi-on zum Einholen von Feedback funkti-oniert. Da muss man etwas weit ausho-len, damit so verstockte Pädagogen das verstehen. Ich bin gerade bei den Gelin-gensbedingungen, als mein Blick auf Patrizia Partelli fällt. Sie ist mit den Gedanken woanders; denkt wahrschein-lich daran, dass sie jetzt den Unterricht von morgen vorbereiten könnte. Aber wie willst du guten Unterricht vorberei-ten, wenn du nicht mal den Fischteich begriffen hast? Ich werde etwas lauter und erkläre es in anderen Worten noch-mals.

Sonja Brunner Schulleiterin

Steve Hilfiger, SchulsozialarbeiterDer Erfinder von «Prevention by Breakdance and Yoga» hat stets ein offenes Ohr für seine Schützlinge. Mit Berufung auf die Schweige-pflicht bleibt ein grosser Teil seines Handelns für das Kollegium im Dunkeln.

Albert und Erna Jauch Hauswarte

Ruth VarkidakisSchulpflegerin

Bernie SchmalzFL Werken / Englisch

Hannes Döbeli KL Sek B

Anja SchulzQuereinsteigerin

Annador HunzikerElternrat

Patrizia PartelliKL Sek A

Aktuell Prüfungsvorbereitung 2016

PrüfungsvorbereitungDeutsch + Französisch + Englisch für BMS

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Verlag SekZH, Tösstalstrasse 52, 8483 Kollbrunn, Tel. 044 713 04 70

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Wir bleiben dran…