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Hoyerswerda. Die Personalsitu- ation bei Hoyerswerdas Feuer- wehr ist seit Jahren angespannt. Trotz Nachbesetzungen sind zehn bis 15 Prozent unbesetzt. Von den insgesamt 130 Planstel- len sind immer mindestens zehn Positionen frei. Im November war eine Stelle in der Verwal- tung unbesetzt, fünf bei der Feu- erwehr, zweieinhalb Stellen im Rettungsdienst und nochmal zweieinhalb in der Leitstelle. „Es gibt einfach zu wenig Fach- kräfte“, sagt Bürgermeister Tho- mas Delling (SPD). Die Nachbe- setzung der Leerstellen gleiche einem ständigen Kampf. sey Akuter Personalmangel bei Feuerwehr Hoyerswerda Aus der Traum: Seenland- Palais kommt doch nicht Senftenberg. Das ehemalige Gasthaus Zum Dorfkrug in Großkoschen wird doch nicht zu einer exklusiven Wohnanla- ge am Senftenberger See umge- baut. Die schon erteilte Bauge- nehmigung ist mittlerweile wie- der erloschen, bestätigt Bürger- meister Andreas Fredrich (SPD). Die Stadt will jetzt einen Bebauungsplan aufstellen. Ein Investor plant einen Standort mit Mehrfamilienhäusern. Der Dorfkrug war vor neun Jahren an die Dresdner USD Immobi- len GmbH verkauft worden. Au- ßer leeren Versprechungen ist seitdem nichts passiert. jag Zu wenig sorbische Kitas Potsdam. Obwohl es in den sorbisch- sprachigen Gemeinden Brandenburgs wieder mehr Kinder und Jugendliche gibt, werden Kitas und Schulen ge- schlossen. So verringerte sich die Zahl der Kitas mit zweisprachigen Angeboten im Schuljahr 2019/20 im Vergleich zum Schuljahr 2012/2013 um drei auf 173. Das geht aus einer Antwort des Wissenschaftsministeri- ums in Potsdam auf eine AfD-Anfra- ge hervor. Die Anzahl der Schulen sank um jeweils eine Grund- und eine Oberschule auf insgesamt 25. Dagegen stieg die Zahl der Vor- schulkinder in der Niederlausitz zwi- schen 2011/2012 und 2018/2019 laut Bund der Lausitzer Sorben (Domowi- na) um 35 auf 266. Zugleich stieg die Schülerzahl von 1796 auf 1805. dpa/bf Sorben In den Gemeinden wächst die Zahl der Kinder, aber Kitas machen dicht. W as Reisende zwi- schen Berlin und Prenzlau sowie auf der Strecke Pots- dam-Berlin-Königs Wusterhau- sen-Lübben-Lübbenau-Cottbus in ICE- und IC-Zügen schon lan- ge zugute kommt, soll nun auch Fahrgästen zwischen Elsterwer- da und Berlin auf der neuen IC-Strecke zwischen Rostock, Berlin und Dresden vergönnt sein: die VBB-Tarifanerkennung. „Im Frühjahr haben wir den VBB-Tarif“, hat Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beer- mann (CDU) beim Empfang des IC-Morgenzuges aus Dresden auf dem Bahnhof Dober- lug-Kirchhain versprochen. Wann genau, könne er noch nicht sagen, da „letzte Details“ zu klären seien. Vor allem Pendler haben dar- auf gewartet. So wie Ines Klut aus Staupitz (Elbe-Elster): „Ohne das VBB-Ticket nutzt uns der IC nichts. Damit wäre das tägliche Pendeln viel zu teuer.“ Dabei, so macht ein Bahnspre- cher deutlich, werde das IC-Fah- ren immer lukrativer. Momen- tan koste ein Super-Sparticket 19,90 Euro. Die Bahn gehe in Vorleistung und wolle ab 1. Ja- nuar dieses Ticket schon für 17,90 Euro anbieten – unabhän- gig, ob die Bundesregierung die Mehrwertsteuersenkung be- schließt oder nicht. Wer die Bahncard 25 nutzt, könne laut Bahnsprecher mit dem IC für unter 15 Euro fahren. Die Einführung des VBB-Ti- ckets vorausgesetzt, würden Reisende zwischen Elsterwerda und Berlin 16 Euro, ab Doberlug 14,50 Euro bis Berlin zahlen. Fahrzeit bis Hauptbahnhof: eine gute Stunde. 16 IC-Haltestellen gibt’s ab März in Elsterwerda und Doberlug. Dazu günstige Umsteigemöglichkeiten nach Cottbus, Leipzig und Luther- stadt Wittenberg. Elbe-Els- ter-Landrat Christian Hein- rich-Jaschinski (CDU): „Damit rückt der Landkreis näher an die Metropolregionen heran.“ Lausitz Seite 14 Jetzt kommt das VBB-Ticket Pendler Zwischen Elsterwerda und Berlin soll ab Frühjahr das günstigere VBB-Ticket eingeführt werden. Von Frank Claus Der IC von Dresden nach Berlin und Rostock hält jetzt auch in Doberlug: Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (3.v.r.) und Staatssekretär Rainer Genilke heben die Kelle. Foto: Frank Claus Düsseldorf. Am 1. Januar 2020 tritt die neue „Düsseldorfer Ta- belle“ in Kraft. Sie sieht höhere Bedarfssätze vor allem für min- derjährige Trennungskinder vor. Allerdings steigt auch der sogenannte Selbstbehalt der Unterhaltspflichtigen. Deswe- gen kommt es auf den Einzelfall an, ob wirklich mehr für die Kin- der herausspringt. Der Mindestunterhalt beträgt danach ab dem 1. Januar für Kin- der im Alter bis fünf Jahre 369 Euro statt bislang 354 – ein Plus von 15 Euro. Das gilt für die niedrigste Einkommensgruppe der Unterhaltspflichtigen bis 1900 Euro Nettoeinkommen. Kinder zwischen sechs und elf Jahren haben Anspruch auf mindestens 424 Euro statt bis- her 406 Euro. In der dritten Al- tersgruppe bis zu Volljährigkeit sind es 497 Euro – ein Plus von 21 Euro. Für volljährige Trennungs- kinder steigen die Sätze dage- gen nur gering: von 527 auf 530 Euro in der niedrigsten Einkom- mensgruppe. Die Bedarfssätze volljähriger Kinder waren 2018 und 2019 völlig unverändert ge- blieben. Der Bedarfssatz von Studenten, die nicht bei den El- tern wohnen, steigt dagegen deutlich von 735 auf 860 Euro. Erstmals seit 2015 ändert sich der sogenannte Selbstbehalt, der dem Unterhaltspflichtigen zusteht. Der Selbstbehalt von nicht erwerbstätigen Unter- haltspflichtigen steigt von 880 auf 960 Euro, der von Erwerbs- tätigen von 1080 auf 1160 Euro – ausgehend von einer Warmmie- te von 430 Euro. Der Selbstbe- halt kann erhöht werden, wenn Wohnkosten diesen Betrag überschreiten. Der Selbstbehalt gegenüber Unterhaltsansprü- chen von Eltern steigt von bis- her 1800 Euro auf 2000 Euro. Die „Düsseldorfer Tabelle“ dient seit 1962 als Richtlinie zur Bemessung des angemessenen Kindesunterhalts. Seit 1979 wird sie vom Oberlandesgericht Düs- seldorf herausgegeben und re- gelmäßig angepasst. dpa/bf Geld für Trennungskinder Düsseldorfer Tabelle Änderungen am dem 1. Januar 2020. Wetter heute Seite 24 Rätsel Seite 23 Heute mit Gewinnspiel. UND DAS GIBT’S AUCH NOCH Doppelter Ärger Lörrach. Bei einer Kontrolle in einem Zug bei Lörrach (Baden-Württemberg) hat ein 23-Jähriger den Ausweis seines Zwillings- bruders vorgezeigt, dann aber den Betrug zugegeben. Der Bruder wurde wegen Schwarzfahrens gesucht. Jetzt wird auch gegen den 23-Jährigen ermittelt – wegen Missbrauchs von Ausweispapieren. dpa/bf Brandenburg Klinikärzte unter Zeitdruck Berlin/Potsdam. Ärzte in Berlin und Brandenburg sind laut ei- ner Umfrage des Marburger Bundes mit hohen Belastungen konfrontiert. So klagen knapp 70 Prozent der Teilnehmer über Zeitdruck mehrmals am Tag oder ständig. Die Umfrage zei- ge ein erschreckendes, aber auch eindeutiges Bild, sagte Pe- ter Bobbert, Vorstandsvorsit- zender des Landesverbands Ber- lin/Brandenburg. dpa/bf Brandenburg Seite 15 Klimapaket Einigung bei Bund und Ländern Berlin. Nun soll es doch noch eine Klima-Bescherung geben. Der UN-Klimagipfel in Madrid ist kaum vorangekommen – die Politik in Deutschland zeigt mehr Handlungsfähigkeit und kann nach langem Gezerre Fort- schritte präsentieren. Bund und Länder haben in schwierigen Verhandlungen über das Klima- paket dicke Brocken aus dem Weg geräumt. Aber was bedeu- tet das für die Bürger? dpa/bf Wirtschaft Seite 5 Tesla-Fabrik Linke-Fraktion sieht Risiken Potsdam. Für die geplante Tes- la-Gigafabrik gibt es laut des Brandenburger Linksfraktions- chefs Sebastian Walter noch Ri- siken: „Die Planungsverfahren, so wie sie hier jetzt dargestellt werden, (sind) in der Kürze der Zeit nur sehr, sehr schwer mög- lich.“ Tesla will im Kreis Oder- Spree ab 2021 den Kompakt-SUV Model Y fertigen. dpa/bf Brandenburg Seite 15 RUNDSCHAU DIREKT Internet: www.lr-online.de Mail: direkt @lr-online.de Telefon: (0355) 481 555 Mo – Fr: 7 – 18 Uhr, Sa: 8 – 12 Uhr M etropolfernere Regionen besser anbinden, das ist eine Forderung für den Strukturwandel. Die Bahn hat für Elbe-Elster in die Spur (zurück-)gefunden. Die IC-Verbin- dung Dresden - Berlin - Rostock bindet durch Halts in Elsterwerda und Doberlug-Kirchhain an Boom- Regionen an. Zumal es ab Doberlug und Falkenberg gute Umstiegsmög- lichkeiten nach Cottbus, Leipzig und Lutherstadt Wittenberg gibt. Ist damit alles in Butter? Die Wirtschaft sieht es kritisch, Trans- porte finden nun mal immer noch auf der Straße statt. Doch wer weiß noch, was „Milau“ war? Eine Trasse, die neun Landräte ins Spiel ge- bracht haben. Sie soll bei Bad Mus- kau beginnen, über Hoyerswerda, Ruhland, Elsterwerda bis nach Bad Liebenwerda führen. Dort teilt sie sich, weist zwei Stränge über Mühl- berg und die Dahlener Heide sowie über Torgau, Eilenburg, Delitzsch bis nach Leipzig und Brehna zur A 38 aus. Auch sie steht im „Koh- le-Papier“. Doch Letzteres ist halt geduldig. [email protected] Was war noch mal Milau? Kommentar Frank Claus zu Metropolen-Anbindung UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG 68. JAHRGANG · Nr. 293 / F 1,40 Dienstag, 17. Dezember 2019 FÜR SENFTENBERG UND SEENLAND 4 1 9 0 9 3 7 5 0 1 4 0 7 2 0 0 5 1 Foto: Christine Keilholz Ratgeber: Welcher Baum fast allem gewachsen ist. Seite 18 Foto: Agnes Pahler Lausitz: Warum Daniel Leske jetzt viel zu tun hat. Seite 13 Großkoschen: Der Traum vom Seenland-Palais ist geplatzt – was nun? Seite 9

Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

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Page 1: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

Hoyerswerda. Die Personalsitu-ation bei Hoyerswerdas Feuer-wehr ist seit Jahren angespannt. Trotz Nachbesetzungen sind zehn bis 15 Prozent unbesetzt. Von den insgesamt 130 Planstel-len sind immer mindestens zehn Positionen frei. Im November war eine Stelle in der Verwal-

tung unbesetzt, fünf bei der Feu-erwehr, zweieinhalb Stellen im Rettungsdienst und nochmal zweieinhalb in der Leitstelle. „Es gibt einfach zu wenig Fach-kräfte“, sagt Bürgermeister Tho-mas Delling (SPD). Die Nachbe-setzung der Leerstellen gleiche einem ständigen Kampf. sey

Akuter Personalmangel bei Feuerwehr Hoyerswerda

Aus der Traum: Seenland-Palais kommt doch nichtSenftenberg. Das ehemalige Gasthaus Zum Dorfkrug in Großkoschen wird doch nicht zu einer exklusiven Wohnanla-ge am Senftenberger See umge-baut. Die schon erteilte Bauge-nehmigung ist mittlerweile wie-der erloschen, bestätigt Bürger-meister Andreas Fredrich

(SPD). Die Stadt will jetzt einen Bebauungsplan aufstellen. Ein Investor plant einen Standort mit Mehrfamilienhäusern. Der Dorfkrug war vor neun Jahren an die Dresdner USD Immobi-len GmbH verkauft worden. Au-ßer leeren Versprechungen ist seitdem nichts passiert. jag

Zu wenig sorbische Kitas

Potsdam. Obwohl es in den sorbisch-sprachigen Gemeinden Brandenburgs wieder mehr Kinder und Jugendliche gibt, werden Kitas und Schulen ge-schlossen. So verringerte sich die Zahl der Kitas mit zweisprachigen Angeboten im Schuljahr 2019/20 im Vergleich zum Schuljahr 2012/2013 um drei auf 173. Das geht aus einer Antwort des Wissenschaftsministeri-ums in Potsdam auf eine AfD-Anfra-ge hervor. Die Anzahl der Schulen sank um jeweils eine Grund- und eine Oberschule auf insgesamt 25.

Dagegen stieg die Zahl der Vor-schulkinder in der Niederlausitz zwi-schen 2011/2012 und 2018/2019 laut Bund der Lausitzer Sorben (Domowi-na) um 35 auf 266. Zugleich stieg die Schülerzahl von 1796 auf 1805. dpa/bf

Sorben In den Gemeinden wächst die Zahl der Kinder, aber Kitas machen dicht.

Was Reisende zwi-schen Berlin und Prenzlau sowie auf der Strecke Pots-

dam-Berlin-Königs Wusterhau-sen-Lübben-Lübbenau-Cottbus in ICE- und IC-Zügen schon lan-ge zugute kommt, soll nun auch Fahrgästen zwischen Elsterwer-da und Berlin auf der neuen IC-Strecke zwischen Rostock, Berlin und Dresden vergönnt sein: die VBB-Tarifanerkennung. „Im Frühjahr haben wir den VBB-Tarif“,  hat Brandenburgs

Verkehrsminister Guido Beer-mann (CDU) beim Empfang des IC-Morgenzuges aus Dresden auf dem Bahnhof Dober-lug-Kirchhain versprochen. Wann genau, könne er noch nicht sagen, da „letzte Details“ zu klären seien.

Vor allem Pendler haben dar-auf gewartet. So wie Ines Klut aus Staupitz (Elbe-Elster): „Ohne das VBB-Ticket nutzt uns der IC nichts. Damit wäre das tägliche Pendeln viel zu teuer.“ Dabei, so macht ein Bahnspre-

cher deutlich, werde das IC-Fah-ren immer lukrativer. Momen-tan koste ein Super-Sparticket 19,90 Euro. Die Bahn gehe in Vorleistung und wolle ab 1. Ja-nuar dieses Ticket schon für 17,90 Euro anbieten – unabhän-gig, ob die Bundesregierung die Mehrwertsteuersenkung be-schließt oder nicht. Wer die Bahncard 25 nutzt, könne laut Bahnsprecher mit dem IC für unter 15 Euro fahren.

Die Einführung des VBB-Ti-ckets vorausgesetzt, würden

Reisende zwischen Elsterwerda und Berlin 16 Euro, ab Doberlug 14,50 Euro bis Berlin zahlen. Fahrzeit bis Hauptbahnhof: eine gute Stunde. 16 IC-Haltestellen gibt’s ab März in Elsterwerda und Doberlug. Dazu günstige Umsteigemöglichkeiten nach Cottbus, Leipzig und Luther-stadt Wittenberg. Elbe-Els-ter-Landrat Christian Hein-rich-Jaschinski (CDU): „Damit rückt der Landkreis näher an die Metropolregionen heran.“Lausitz Seite 14

Jetzt kommt das VBB-TicketPendler Zwischen Elsterwerda und Berlin soll ab Frühjahr das günstigere VBB-Ticket eingeführt werden. Von Frank Claus

Der IC von Dresden nach Berlin und Rostock hält jetzt auch in Doberlug: Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (3.v.r.) und

Staatssekretär Rainer Genilke heben die Kelle. Foto: Frank Claus

Düsseldorf. Am 1. Januar 2020 tritt die neue „Düsseldorfer Ta-belle“ in Kraft. Sie sieht höhere Bedarfssätze vor allem für min-derjährige Trennungskinder vor. Allerdings steigt auch der sogenannte Selbstbehalt der Unterhaltspfl ichtigen. Deswe-gen kommt es auf den Einzelfall an, ob wirklich mehr für die Kin-der herausspringt.

Der Mindestunterhalt beträgt danach ab dem 1. Januar für Kin-der im Alter bis fünf Jahre 369 Euro statt bislang 354 – ein Plus von 15 Euro. Das gilt für die niedrigste Einkommensgruppe der Unterhaltspfl ichtigen bis 1900 Euro Nettoeinkommen.

Kinder zwischen sechs und

elf Jahren haben  Anspruch auf mindestens 424 Euro statt bis-her 406 Euro. In der dritten Al-tersgruppe bis zu Volljährigkeit sind es 497 Euro – ein Plus von 21 Euro.

Für volljährige Trennungs-kinder steigen die Sätze dage-gen nur gering: von 527 auf 530 Euro in der niedrigsten Einkom-mensgruppe. Die Bedarfssätze volljähriger Kinder waren 2018 und 2019 völlig unverändert ge-blieben. Der Bedarfssatz von Studenten, die nicht bei den El-tern wohnen, steigt dagegen deutlich von 735 auf 860 Euro.

Erstmals seit 2015 ändert sich der sogenannte Selbstbehalt, der dem Unterhaltspfl ichtigen

zusteht. Der Selbstbehalt von nicht erwerbstätigen Unter-haltspfl ichtigen steigt von 880 auf 960 Euro, der von Erwerbs-tätigen von 1080 auf 1160 Euro – ausgehend von einer Warmmie-te von 430 Euro. Der Selbstbe-halt kann erhöht werden, wenn Wohnkosten diesen Betrag überschreiten. Der Selbstbehalt gegenüber Unterhaltsansprü-chen von Eltern steigt von bis-her 1800 Euro auf 2000 Euro.

Die „Düsseldorfer  Tabelle“ dient seit 1962 als Richtlinie zur Bemessung des angemessenen Kindesunterhalts. Seit 1979 wird sie vom Oberlandesgericht Düs-seldorf herausgegeben und re-gelmäßig angepasst. dpa/bf

Geld für TrennungskinderDüsseldorfer Tabelle Änderungen am dem 1. Januar 2020.

Wetter heute Seite 24

Rätsel Seite 23

Heute mit Gewinnspiel.

UND DAS GIBT’S AUCH NOCH

Doppelter ÄrgerLörrach. Bei einer Kontrolle in einem Zug bei Lörrach (Baden-Württemberg) hat ein 23-Jähriger den Ausweis seines Zwillings-bruders vorgezeigt, dann aber den Betrug zugegeben. Der Bruder wurde wegen Schwarzfahrens gesucht. Jetzt wird auch gegen den 23-Jährigen ermittelt – wegen Missbrauchs von Ausweispapieren. dpa/bf

BrandenburgKlinikärzte unter Zeitdruck Berlin/Potsdam. Ärzte in Berlin und Brandenburg sind laut ei-ner Umfrage des Marburger Bundes mit hohen Belastungen konfrontiert. So klagen  knapp 70 Prozent der Teilnehmer über Zeitdruck mehrmals am Tag oder ständig. Die Umfrage zei-ge ein erschreckendes, aber auch eindeutiges Bild, sagte Pe-ter Bobbert, Vorstandsvorsit-zender des Landesverbands Ber-lin/Brandenburg. dpa/bfBrandenburg Seite 15

KlimapaketEinigung bei Bund und LändernBerlin. Nun soll es doch noch eine Klima-Bescherung geben. Der UN-Klimagipfel in Madrid ist kaum vorangekommen – die Politik in Deutschland zeigt mehr Handlungsfähigkeit und kann nach langem Gezerre Fort-schritte präsentieren. Bund und Länder haben in schwierigen Verhandlungen über das Klima-paket  dicke Brocken aus dem Weg geräumt. Aber was bedeu-tet das für die Bürger? dpa/bfWirtschaft Seite 5

Tesla-FabrikLinke-Fraktion sieht RisikenPotsdam. Für die geplante Tes-la-Gigafabrik gibt es laut des Brandenburger Linksfraktions-chefs Sebastian Walter noch Ri-siken: „Die Planungsverfahren, so wie sie hier jetzt dargestellt werden, (sind) in der Kürze der Zeit nur sehr, sehr schwer mög-lich.“ Tesla will im Kreis Oder-Spree ab 2021 den Kompakt-SUV Model Y fertigen. dpa/bf Brandenburg Seite 15

RUNDSCHAU DIREKT

Internet: www.lr-online.deMail: direkt @lr-online.deTelefon: (0355) 481 555Mo – Fr: 7 – 18 Uhr, Sa: 8 – 12 Uhr

Metropolfernere Regionen besser anbinden, das ist eine Forderung für den Strukturwandel. Die

Bahn hat für Elbe-Elster in die Spur (zurück-)gefunden. Die IC-Ver bin-dung Dresden - Berlin - Rostock bin det durch Halts in Elsterwerda und Doberlug-Kirchhain an Boom- Regionen an. Zumal es ab Doberlug und Falkenberg gute Umstiegsmög-lichkeiten nach Cottbus, Leipzig und Lutherstadt Wittenberg gibt.

Ist damit alles in Butter? Die Wirtschaft sieht es kritisch, Trans-porte fi nden nun mal immer noch auf der Straße statt. Doch wer weiß noch, was „Milau“ war? Eine Trasse, die neun Landräte ins Spiel ge-bracht haben. Sie soll bei Bad Mus-kau beginnen, über Hoyerswerda, Ruhland, Elsterwerda bis nach Bad Liebenwerda führen. Dort teilt sie sich, weist zwei Stränge über Mühl-berg und die Dahlener Heide sowie über Torgau, Eilenburg, Delitzsch bis nach Leipzig und Brehna zur A 38 aus. Auch sie steht im „Koh-le-Papier“. Doch Letzteres ist halt geduldig. [email protected]

Was war noch

mal Milau?

KommentarFrankClauszu Metropolen-Anbindung

UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG 68. JAHRGANG · Nr. 293 / F1,40Dienstag, 17. Dezember 2019

FÜR SENFTENBERG UND SEENLAND

4 190937 501407

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Foto: Christine Keilholz

Ratgeber: Welcher Baum fast allem gewachsen ist. Seite 18

Foto: Agnes Pahler

Lausitz: Warum Daniel Leske jetzt viel zu tun hat. Seite 13

Großkoschen: Der Traum vom Seenland-Palais ist geplatzt – was nun? Seite 9

Page 2: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

Kommentar

Stefan Kegel

zu den Plänen im Kampf gegen Straftaten via Internet

Man kennt den Aufschrei, die Bürgerrechte seien in Ge-fahr. Er ertönt immer dann, wenn die Regierung an-

kündigt, im Sicherheitsbereich schär-fer durchzugreifen, also ziemlich oft seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Der Einschnitt, den jene Taten darstellten, ist noch immer spürbar. Er wurde vertieft durch die rasante Ausweitung des weltumspannenden Kommunikations-netzes und der allzeit verfügbaren Mobilgeräte.

Die Polizei und andere Sicherheits-behörden stehen vor ganz neuen Her-ausforderungen, die sie mit den bishe-rigen Ermittlungsmethoden nur unzu-reichend bewältigen können. Die Tä-ter von heute verabreden sich nicht mehr per Brief, Fax oder Telefon. Da-her wurde der Ruf der Bundesinnen-minister nach einer Ausweitung des Instrumentenkastens immer lauter.

Justizministerin Christine Lam-brecht scheint ihn erhört zu haben. Den Zugriff auf Passwörter von On-line-Plattformen will sie Behörden künftig nicht nur in Ausnahmefällen, sondern grundsätzlich erlauben – wenn ein Richter zugestimmt hat und es um schwere Straftaten geht.

Diese Einschränkungen sind zwar Balsam für die Bürgerrechts-Seele. Dennoch ist nicht absehbar, welche Taten künftig noch in diese Kategorie hineinwandern werden und wie viele fälschlich verdächtigte Bürger ihren Facebook-Account unfreiwillig mit Geheimdiensten oder Polizei teilen müssen. Für die Ermittler hätte ein solches Gesetz Charme: Statt mühe-voll einen Staatstrojaner zu basteln, kämen sie mit einem Passwort frei Haus bequem an Speicherorte oder Chats im Internet heran. Der Spagat zwischen Sicherheit und Bürgerrech-ten wäre um eine Dehnung reicher.

Frei Haus

Die vom Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf herausgege-bene „Düsseldorfer Tabelle“ gibt seit 1962 einheitliche Richtwerte für die Berechnung des Familienunterhalts vor. Die Tabelle selbst hat keine Gesetzeskraft und ist eine all-gemeine Richtlinie, die von allen Oberlandesgerichten bun-desweit bei der Berechnung des Kindesunterhalts benutzt wird. Die Tabelle war zuletzt zum 1. Januar 2019 angepasst worden, eine erneute Änderung wird es laut Gericht vor-aussichtlich zum Jahr 2021 geben.

Die Mindestwerte gelten für ein Nettoeinkommen von bis zu 1900 Euro. Auch für unterhaltspflichtige Väter und Mütter in den höheren Einkommensgruppen steigen die Bedarfssätze je nach Verdienst um fünf bis acht Prozent. Auch der Selbstbehalt des unterhaltspflichtigen Elternteils steigt erstmals seit 2015 wieder. Für nicht erwerbstätige Elternteile liegt der Betrag bei mindestens 960 Euro, Er-werbstätigen stehen mindestens 1160 Euro zu. dpa

STICHWORT UNTERHALT

Berlin. Mit Empörung hat die Op-position auf das Vorhaben der Bundesregierung reagiert, der Po-lizei und den Geheimdiensten beim Kampf gegen Hasskrimina-lität den Zugriff auf Passwörter zu erlauben. „Dass die Verfas-sungsministerin so bereitwillig Bürgerrechte opfern möchte, ist skandalös“, kritisiert der FDP-Vi-zefraktionschef im Bundestag, Stephan Thomae, den Referen-tenentwurf aus dem Bundesjus-tizministerium, der gerade mit anderen Ministerien abgestimmt wird. Er erwarte, dass die Bundes-justizministerin sich von diesem Entwurf distanziere. Der grüne Innenexperte Konstantin von Notz bescheinigte Bundesjustiz-ministerin Christine Lambrecht

(SPD), „weit über das Ziel hinaus-geschossen“ zu sein. Er habe „er-hebliche Bauchschmerzen“ ange-sichts der Vorschläge zur Heraus-gabe zusätzlicher Daten an zahl-reiche Behörden.

Verschlüsselung ist Pfl icht

Was den Unmut auslöst, ist ein Vorhaben im Zuge der Jagd auf Terroristen, Verfassungsfeinde und Kinderpornografen. Für de-ren Verfolgung will die Bundes-regierung Internet-Plattformen wie Facebook nicht nur verpfl ich-ten, strafbare Inhalte zu löschen und an die Polizei zu melden. Sie sollen bei schweren Straftaten ne-ben der sogenannten IP-Adresse des Computers von Verdächtigen auch Passwörter herausgeben

müssen. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer von Bit-kom, des Verbandes der Telekom-branche, hatte das Vorhaben be-reits zuvor verurteilt: „Das jetzt vorgestellte Gesetz wirft Grund-werte über Bord, die unser Zu-sammenleben online wie offl ine seit Jahrzehnten prägen.“

Das Bundesjustizministeriumwill beruhigen: Mit der nun ge-planten Änderung des Telemedi-engesetzes werde auch die Straf-prozessordnung geändert. Wie bei der bisherigen Auskunft von Kundendaten durch Telekom-An-bieter wird nun auch bei Auskünf-ten über Kundendaten von Face-book und Co. die Unterschrift ei-nes Richters notwendig sein. In Einzelfällen sei dies bereits jetzt schon möglich.

Allerdings werden die Straf-verfolger von einem technischen Problem ausgebremst, das auf die Verschärfung des Datenschutzes in der EU zurückgeht: „In vielen Fällen verfügen die Unternehmen überhaupt nicht über die Pass-wörter“, erklärt Bernhard Rohle-der. Sie seien wegen der Daten-schutzgrundverordnung aus-schließlich verschlüsselt hinter-legt. Im Justizministerium ist man sich dessen bewusst. Verschlüs-selt gespeicherte Passwörter sei-en „nur mit hohem technischen Aufwand zu entschlüsseln“, er-klärte ein Sprecher. Schon allein dadurch reduziere sich der An-wendungsbereich auf eine „sehr geringe Zahl“ von Fällen.

Stefan Kegel/Michael GabelKommentar

Umstrittener Zugriff auf die PasswörterInternet Die Bundesregierung will im Kampf gegen Netzkriminalität

Polizei und Geheimdiensten Zugang zu Online-Accounts geben. Die

Opposition befürchtet eine Aushöhlung der Bürgerrechte.

Berlin. Die erste große Wahl in Deutschland wird digital. Auf Drängen von Bundesgesundheits-minister Jens Spahn (CDU) wur-de in die Änderungen der Sozial-gesetzgebung, die am Dienstag im Kabinett beschlossen werden sol-len, die Möglichkeit einer On-line-Stimmabgabe für die Sozial-wahlen der Krankenkassen aufge-nommen. Die nächsten Sozial-wahlen 2023 seien damit auch online möglich, sagte Jens Spahn dieser Zeitung. „Die Krankenkas-sen können und sollen hier bei-spielgebende Vorreiter sein. So bauen wir durch praktische Er-fahrung grundsätzliche Vorbehal-te gegen Online-Wahlen ab.“

Der Minister hoff t, damit gene-rell die Akzeptanz von Online-Ab-stimmungen zu stärken. Im Ge-setzentwurf ist ausdrücklich ver-merkt, dass eine erfolgreiche On-line-Sozialwahl helfen könne, die noch vorsichtige Haltung der Öf-fentlichkeit in Bezug auf Inter-net-Voten zu verändern. Als Vor-reiter gilt Estland, wo elf große Wahlen, darunter die Europawahl

2019, ohne nennenswerte Proble-me online durchgeführt wurden. „Wenn die Vorteile der Digitali-sierung im Alltag erfahrbar wer-den, verlieren Skeptiker ihre Ar-gumente“, so Spahn.

Die Sozialwahlen fi nden alle sechs Jahre statt, bisher allein per Briefwahl. Sie sind mit mehr als 50 Millionen Wahlberechtigten nach Bundestags- und Europa-wahl die drittgrößte Wahl in Deutschland. Die so bestimmten ehrenamtlichen Vertreter in den Verwaltungsräten der Kassen be-schließen den Haushalt, kontrol-lieren den Vorstand und verab-schieden Kassenleistungen.

Großer zeitlicher Vorlauf

Der zeitliche Vorlauf ist grund-sätzlich groß. Diesmal kommt hinzu, dass Ministerium und Bun-desamt für Sicherheit in der In-formationstechnik noch techni-sche und organisatorische Vorga-ben festlegen müssen. Die 109 Kassen müssen sich zudem entscheiden, ob sie überhaupt am Online-Votum teilnehmen wollen,

was bis zum Herbst 2020 erfolgen muss. Danach bilden alle dazu ge-willten Kassen eine Arbeitsge-meinschaft, die die technische Abwicklung europaweit aus-schreiben muss. Wäre die Gesetz-gebung nicht jetzt von Spahn auf den Weg gebracht worden, hätten erst die Sozialwahlen 2029 online durchgeführt werden können.

Für Ulrike Elsner, Chefi n des Verbandes der Ersatzkassen, ist das Online-Votum „eine sehr gute Idee“. Dies könne die Sozialwah-len gerade für Jüngere populärer machen. In einer repräsentativen Umfrage des Verbandes hatten sich zwei Drittel der Befragten für Online-Voten ausgesprochen. Bei den Sozialwahlen 2017 hatte die Beteiligung 30,42 Prozent be-tragen. So fi ndet auch Franz Knieps, Chef des Verbandes der Betriebskrankenkassen, man müsse mit der Zeit gehen. Zwar sei eine Wahl per Internet hier-zulande noch neu, anderswo aber längst selbstverständlich. „Das Rad haben hier andere schon längst erfunden.“ Hajo Zenker

Spahn macht Wahl digitalKrankenkassen Die Versicherten sollen die Aufsichtsgremien online

besetzen können. Der Minister hofft auf steigende Akzeptanz.

FamilienUnterhaltssätze steigenDüsseldorf. Unterhaltspfl ichtige Eltern müssen vom kommendem Jahr an mehr bezahlen. Nach der vom Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf veröff entlichten neu-en „Düsseldorfer Tabelle“ liegt der Mindestunterhalt für Kinder bis 17 Jahre je nach Alter und Ein-kommen des Unterhaltspfl ichti-gen zwischen 369 und 796 Euro (bisher: 354 bis 762 Euro). Die Be-träge für volljährige Kinder be-laufen sich auf 530 bis 848 Euro (527 bis 844 Euro). knaStichwort

HandelRegierung beharrt auf BonpflichtBerlin. Ungeachtet der Kritik von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) müssen sich die Händler auf die Bonpfl icht von Anfang 2020 an einstellen. „Es bleibt (...) dabei, dass zum 1. Ja-nuar diese Belegpfl icht in Kraft treten wird“, sagte ein Sprecher des Bundesfi nanzministeriums. Der Handel habe mehr als drei Jahre Zeit gehabt, sich vorzube-reiten. Regierungssprecher Stef-fen Seibert: „Dieses Gesetz hat seine Berechtigung.“ dpaPro und Contra

Passwörter

sind nicht nur

bei Hackern

begehrt. Auch

Polizei und Ge-

heimdienste

wollen darauf

Zugriff erhal-

ten. Foto: Silas

Stein/dpa

Karikatur: Harm Bengen

Am Anfang des verpflichtenden Kassen-bons stand eine Rechnung, die Nor-bert Walter-Borjans aufgebracht hat-te. Auf zehn Milliarden Euro im Jahr beziff erte der damalige Finanzminis-ter von NRW und heutige SPD-Partei-chef die Summe, die dem Staat verlo-ren geht durch manipulierte Kassen oder verschwiegene Umsätze in der Gastronomie und im Einzelhandel. Andere wiederum hielten die Summe für übertrieben.

Doch waren sich die Steuerexper-ten der Parteien einig, dass es um sehr viel Geld geht, das dem Staat durch Tricksereien und Manipulatio-nen an den Kassen von Einzelhänd-lern, Restaurants, Eisdielen, Kneipen, Cafés und ähnlichen Geschäften ver-loren geht. Geld, das in bessere Schu-len, Schwimmbäder, Straßen und schnelles Internet fl ießen und damit das Leben in Deutschland besser ma-chen könnte.

Um das schier unglaubliche Aus-maß der Steuerhinterziehung einzu-dämmen, verbot die Koalition unter anderem Registrierkassen, die auf Knopfdruck Abrechnungen manipu-lieren können. Sie verlangt zudem, künftig von den Einzelhändlern, für jedes Geschäft einen Bon auszudru-cken. Denn nur so wird sichergestellt, dass wirklich jeder eingenommene Betrag ordnungsgemäß in die Buch-führung einfl ießt und nur so haben Steuerprüfer die Möglichkeit, Betrü-gern auf die Schliche zu kommen. Denn diese bereichern sich ja nicht nur auf Kosten der Allgemeinheit. Nein, sie verschaff en sich auch einen unfairen Wettbewerbsvorteil im Ver-gleich zu den ehrlichen Einzelhänd-lern, Gastronomen, Bäckern und Re-staurantbetreibern. Dafür lohnt der Aufwand eines zusätzlichen Bons al-lemal.

Von 2020 an muss für jeden Kauf eine Quittung erstellt werden.

Dagegen regt sich Widerstand bei Kunden und Einzelhandel.

Pro

Sollte es eine Bonpflicht geben?

Guido Bohsem

Leiter Berliner Büro

In den sozialen Medien kursiert ein Foto, das eines der Probleme der Bon-pfl icht auf einen Blick verdeutlicht. Man sieht eine schön beleuchtete Bä-ckertheke, ein paar Brötchen warten hinter der Scheibe noch auf Käufer – und davor ringelt sich ein Haufen von Bons wie eine Schlange von der Kasse hinunter auf den Boden. Die wenigs-tens Bäckerkunden nehmen die Bele-ge mit. Ein Roggenbrot tauscht man nicht mehr um. Wer abends brüllend einen Cocktail an einer überfüllten Clubbar ergattert, will ebenfalls kei-nen Kassenzettel. Der landet im Alko-holsiff unter dem Tresen und wird am nächsten Morgen rausgewischt. Die Bonpfl icht ist überfl üssig, verursacht Kosten und ist eine Belastung für die Umwelt.

Wie sehr, hat der Handelsverband ausgerechnet: Durch die neue Verord-nung werden innerhalb eines Jahres zwei Millionen Kilometer Kassenpa-pier mehr verbraucht. Kunden haben davon nichts. Denn wer zum Beispiel einen neuen Fernseher kauft, nimmt die Rechnung sowieso mit, um die Gewährleistungs- und Garantierechte zu wahren. Daran ändert sich nichts.

Wie es dem Fiskus bei der Vermei-dung von Steuerbetrug helfen soll, wenn die Bons für die Kunden im Müll landen, ist indes die entschei-dende Frage. Denn das soll die neue Verordnung ja leisten. Eigentlich soll-te zu Jahresbeginn eine technische Si-cherheitseinrichtung in elektronische Kassen eingebaut werden. Diese gilt als fälschungssicher, ihre Einführung wurde nun aber auf Herbst verscho-ben. Ein Kassenvorgang kann damit laut Experten nicht mehr spurlos nachträglich gelöscht werden. Ob der Kundenbeleg anschließend ausge-druckt wird, ist somit für den Kampf gegen Steuerbetrug unerheblich.

Contra

Caroline Strang

Wirtschaftsredakteurin

2 THEMA DES TAGES/POLITIK Dienstag, 17. Dezember 2019

Page 3: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

DatenschutzPilotprojekt für das KanzleramtBerlin. Nach den Cyberangriff en auf den Bundestag und das Da-tennetzwerk des Bundes wird zwischen dem Kanzleramt und dem Forschungsministerium ein neuer Standard erprobt. Das Pi-lotprojekt der Fraunhofer-Gesell-schaft basiert nicht auf mathema-tischen Strategien der Kryptogra-phie sondern nutzt ein Wirkungs-prinzip aus der Quantenphysik. Die Datenleitung könne unterbro-chen aber nicht unbemerkt aus-gelesen werden, teilte die Gesell-schaft mit. dpa

Vor 75 Jahren wehrten alliierte Truppen in Belgien die letzte deutsche Großoffensi-

ve ab. US-Verteidigungsminister Mark T. Esper (links) und Bundespräsident Frank -

Walter Steinmeier bei der Gedenkfeier in Bastogne. Foto: John Thys/afp

Gedenken in den Ardennen

TerrorLange Haft für IS-UnterstützerinHamburg. Eine Unterstützerin der Terrormiliz IS ist vom Hanseati-schen Oberlandesgericht zu fünf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. „Eine ernsthaf-te Abkehr der Angeklagten vom IS hat nicht stattgefunden“, be-gründete die Vorsitzende Richte-rin das Urteil. Es sei erwiesen, dass die aus Bremen stammende 41-Jährige in konkrete Anschlags-pläne eingebunden gewesen sei und die geplante Schleusung von IS-Kämpfern nach Deutschland unterstützt habe. dpa

USATrump-Vertraute werden vorgeladenWashington. Im erwarteten Amts-enthebungsverfahren gegen US -Präsident Donald Trump wollen die Demokraten im Senat Zeugen aus dessen engstem Umfeld an-hören. Unter anderem soll der Stabschef des Weißen Hauses, Mick Mulvaney, vorgeladen wer-den. Das schlug der demokrati-sche Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, vor. Auch der frühere Sicherheitsberater John Bolton solle befragt werden. Das Verfahren im Senat soll am 6. Ja-nuar beginnen. afp

Kaum ein Thema wird so intensiv disku-tiert wie die Zu-kunft des Wohnens. Nach dem Wirt-schaftsboom der

vergangenen zehn Jahre ist Wohn-raum knapp geworden, in Mün-chen, Stuttgart und Frankfurt/Main ohnehin, aber auch in Städ-ten wie Berlin, wo es sich sehr lange mit sehr günstigen Mieten leben ließ. Doch auch bei nach-lassendem Wirtschaftswachstum ist der Boom der Städte noch lan-ge nicht vorbei.

Viele Bevölkerungsforscher gehen davon aus, dass auch im traditionell dicht besiedelten Deutschland viele große Städte zu Megacities reifen werden. Sie dehnen sich immer weiter aus, weit in das jetzige Umland hin-ein, und verschmelzen mitunter zu einem einzigen Großraum, so wie zum Beispiel einst im Ruhr-gebiet oder in der Gegend zwi-schen Köln und Düsseldorf zu se-hen ist. Für die Städte heißt das, dass sie sich und das Leben in ih-nen deutlich verändern werden. Die wichtigsten Trends.

1 Grundsätzlich gibt es, was die künftige Entwicklung angeht, in Europa zwei Modellstädte:

London und Kopenhagen. Kopen-hagen gilt als eine Art real exis-tierende städtische Utopie. Dort ist eine neue Art der Urbanisie-rung zu beobachten: Fußgänger und Radfahrer haben Vorrang, auf den Dächern der Supermärkte wachsen landwirtschaftliche Er-zeugnisse, die frisch geerntet in der Verkaufstheke landen. Ob sich die deutschen Städte zu ähn-lich grünen Oasen mit dörfl ichem Charakter verwandeln werden, ist off en.

Das Gegenbeispiel für diesen Trend ist London. Nach den Wor-ten von Felicitas Hillmann, Pro-fessorin am Institut für Stadt- und Regionalplanung an der TU Ber-lin, ist die britische Hauptstadt seit Jahrzehnten von Verdrän-gung geprägt. In London seien ganze „Nachbarschaften mit Bo-tox-Eff ekt entstanden: außen schön, aber in der Tiefenstruktur gelähmt“. Das sei ein Trend, der auch in deutschen Städten zu be-

obachten sei. „Gebaut werden Museen und es wird Kultur insze-niert, die ein globales und gutsi-tuiertes Publikum im Blick haben. Übersehen wird, dass eine gelin-gende, eine stabile und gemisch-te Nachbarschaft mit einem ho-hen Faktor sozialen Zusammen-halts so nicht entsteht“, sagt Hill-mann.

2 Die Städte wuchern über ihre ursprünglichen Gren-zen hinaus. Nach Einschät-

zung des Berlin-Institut für Be-völkerung und Entwicklung ent-stehen diese ausgedehnten Speck-gürtel vor allem durch das Bedürfnis junger Familien, mehr Platz und mehr Ruhe zu haben. Man spricht von sogenannten „Familienwanderern“. Das sind Menschen jenseits des 30. Le-bensjahres, denen die bisher aus-reichende Zweizimmerwohnung im Zentrum zu klein wird, die Vierzimmerwohnung aber ein großes Loch ins Budget reißen würde.

Inzwischen gibt es ländliche Kommunen, die diese jungen, ur-banen Menschen bewusst umwer-ben, sagt der Direktor des Ber-lin-Instituts, Reiner Klingholz. Die Zuzügler seien gut für das So-zialleben auf dem Land. Den ehe-maligen Städtern empfi ehlt er, in den Dörfern ganze gezielt Cafés oder Hofl äden zu eröff nen und Kulturfeste oder Initiativen für die Nahversorgung mit Lebens-mitteln zu organisieren. Denn dort, wo erst einmal derartige In-itiativen entstünden, zögen oft noch andere Städter nach, meint auch Silvia Hennig Geschäftsfüh-rerin des Think Tanks „Neu-land21“.

3 Um die Städte nicht nur für besser situierte Bewohner attraktiv zu halten, muss

mehr gebaut werden. In einer ak-tuellen Studie der TU Berlin etwa wird gefordert, die Bildung von Wohneigentum stärker als bisher zu unterstützen und die Auswei-tung des Wohnungsangebots an-zugehen. So könnten etwa Bau-lücken in der Stadt geschlossen und stadtnahe Gebiete enger an-gebunden werden. Fraglich ist, ob das reicht, um die Verdrängung von Geringverdienern aufzuhal-ten.

Nach Untersuchungen der ge-werkschaftsnahen Hans-Böck-ler-Stiftung fehlen in deutschen Großstädten fast zwei Millionen bezahlbare Wohnungen. Im Koa-

litionsvertrag hat die Bundesre-gierung zwar angekündigt, dafür zu sorgen, dass „1,5 Millionen Wohnungen und Eigenheime frei fi nanziert und öff entlich geför-dert gebaut werden“. Doch selbst in der Wohnungswirtschaft gibt es große Zweifel, ob das gelingen kann. In den Städten fehlten er-schlossene Grundstück, die Bau-kosten stiegen  immer weiter und

Planungs- und Genehmigungsver-fahren dauerten viel zu lange, sagt Christian Bruch, Bundesge-schäftsführer beim Bundesver-band Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW). Viele Menschen werden also wei-ter nach einer bezahlbaren Woh-nung suchen.

Ohnehin kann man in den Me-tropolen nur begrenzt steuern,

wer wohin zieht. „Eine Stadt ist kein Unternehmen“, sagt die Stadt- und Regionalplanerin Hill-mann. „Sie kann sich ihre Einwoh-ner nur bedingt aussuchen.“ So würden den Kommunen etwa Ge-fl üchtete zugeteilt und Zuwande-rer ziehe es dorthin, wo schon viele andere wohnten. „Damit müssen die Städte umgehen kön-nen“, sagt Hillmann.

Wie wirwohnenwerdenStädte Bezahlbare Mieten sind zu einer gesellschaftlichen Schlüsselfrage geworden. Trends wie Urbanisierung und Ökologisierung stehen Verdrängung und steigende Preise gegenüber. Von Nina Jeglinski

Die Stadt der Zukun� : Grün, wohin das Auge blickt. Eine Studie von Stefano Boeri Architetti (Mailand) aus

dem Jahr 2014. Foto: Inigo Bujedo Aguirre/View Pictures/Universal Images Group via Getty Images

Kopenhagengilt vielen als

Vorzeigestadt.

Interview

Der deutsche Wohnungsmarkt stehtvor großen Veränderungen, sagt Professor Gabriel Ahlfeldt. Er lehrt Stadtökonomie an der Lon-don School of Economics und an der TU Berlin.

Werden Großstädte eine ähnliche

Entwicklung durchlaufen wie Paris

und London?

Gabriel Ahlfeldt: Vor allem derwirtschaftliche Aufschwung in Berlin wird aller Voraussicht nach anhalten. Berlin hat sich auf Wirt-schaftszweige spezialisiert, die in absehbarer Zeit wachsen werden. Das wird zu weiterem Zuzug, Lohnwachstum und steigenden Kaufpreisen führen. Der Trend

geht Richtung London, aber Ber-lin bietet eine größere Reserve an Bauland, gerade im Umland. Da-her werden auch weiterhin viele Haushalte aus Berlin in das Um-land ziehen, was den Preisdruck – im Vergleich zu London – ab-schwächen wird. In anderen deut-schen Großstädten ist die Lage ähnlich.

Was ist besonders am deutschen

Wohnungsmarkt?

Eine Besonderheit im internatio-nalen Vergleich ist die hohe Miet-quote in Großstädten. Ausgerech-net die Tendenz der Politik, den Mietmarkt mit Mietpreisbremsen und Mietendeckel zu kontrollie-ren, könnte jedoch zu einer be-schleunigten Transformation in einen Eigentümermarkt führen.

Warum gilt das Wiener Modell in

Deutschland als schwer umsetzbar?

Das Wiener Modell zeichnet sich durch sozialen Wohnungsbau, eine vorausschauende Bodenpo-litik und eine transitorientierte Entwicklung aus, hohe, gebaute Dichte in gut erreichbaren Gebie-ten mit urbanem Flair. Viele As-pekte des Wiener Modells sollten aber in Deutschland replizierbar sein. Die Stadt kann Land kaufen, für die Erschließung sorgen und dann die Flächen zur Entwicklung an private Unternehmen verkau-fen. So kann die öff entliche Hand die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Bautätigkeit schaff en und über die Veräußerungsge-winne fi nanziell profi tieren, ohne selbst als Bauträger tätig zu wer-den.

Hat das Wohnen zur Miete für Men-

schen mit kleinen Einkommen in

Großstädten eine Zukun  ?

Der beste Schutz vor Verdrän-gung ist Eigentum. Die Nachfra-ge nach urbanem Wohnen wird anhalten. Die Zinsen sind derzeit historisch niedrig. Oft scheitert der Kauf einer Immobilie aller-dings am fehlenden Eigenkapital. Hier kann die Politik helfen, mit Eigenkapital aus einem KfW-Kre-dit erhalten vor allem auch Fami-lien ohne größere Vermögen Zu-gang zu privaten Immobilienfi -nanzierungen. Nina Jeglinski

„Richtung London“

Prof. Dr. Gabriel

Ahlfeldt.

Foto: Privat

Prozent mehr Kinder als im Vorjah-

reszeitraum sind 2019 in Afghanistan

verstümmelt oder getötet worden – in

absoluten Zahlen waren es in den ers-

ten neun Monaten des Jahres durch-

schnittlich neun pro Tag. Darauf weist

das UN-Kinderhilfswerk Unicef hin. Als

Gründe für die Entwicklung  werden

vermehrte Selbstmordanschläge so-

wie Gefechte genannt. dpa

ZAHL DES TAGES

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3 THEMA DES TAGES/POLITIK Dienstag, 17. Dezember 2019

Page 4: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

Mit Token, Ticket und Truppenkarte

Berlin. Rein in die Uniform und dann rein in den Zug. So lautet die einfache Idee: Soldaten sollen in Deutschland kostenlos Bahn fahren. Schon zu Jahresbeginn hatte das die CSU in ihren tradi-tionellen Klausur-Forderungska-talog geschrieben. Verteidigungs-ministerin Annegret Kramp-Kar-renbauer (CDU) nahm das The-ma gleich nach Amtsantritt im Sommer auf: Mehr Anerkennung für die Verdienste der Soldaten und mehr Sichtbarkeit für die Bundeswehr wollte sie so auf ei-nen Schlag erreichen.

Doch wie es manchmal so istmit den Ideen; die Umsetzung er-weist sich als ein wenig kompli-zierter. Erst verhakten sich die Gespräche zwischen Verteidi-gungsministerium und Bahn. Dann schalteten sich die Ver-kehrsverbünde ein. Und schließ-lich mussten noch ein paar steu-erliche Details geklärt werden. Jetzt aber kann es pünktlich zum 1. Januar losgehen. Kramp-Kar-renbauer, Bahn-Chef Richard Lutz und Verkehrsminister An-dreas Scheuer unterschrieben am Montag die entsprechenden Ver-träge. Mit den für den Regional-verkehr zuständigen Verbänden wird demnächst verhandelt. „Das ist großartig für unsere Frauen und Männer“, lobte die Ministe-rin. „Wir freuen uns über jeden Soldaten“, versicherte Lutz. Vier Millionen Euro zahlt das Minis-terium zunächst an die Bahn als Pauschalbetrag.

Ganz einfach wird es für dieSoldaten aber dennoch nicht: Nö-tig für eine kostenlose Bahnfahrt ist nicht nur die Uniform am Kör-per, sondern auch „gültiger Trup-penausweis und gültiges Ticket, das eine vorherige digitale Bu-chungsberechtigung (eToken) be-nötigt“, wie es auf der Info-Seite des Ministeriums heißt. Diesen digitalen Buchungscode bekom-men die Soldaten über das Intra-net der Bundeswehr. Für jede Fahrt ist ein neuer eToken nötig. Gebucht wird dann über ein eige-nes Zugangsportal der Bahn, wo Sitzplatzreservierungen oder Up-grade in die erste Klasse nicht möglich sind. 20 000 dieser To-ken wurden nach Angaben von Kramp-Karrenbauer bereits bin-nen weniger Tage gelöst. eha

Bundeswehr Soldaten

fahren vom 1. Januar an

kostenlos mit der Bahn.

Dabei gibt es aber einiges

zu beachten.

Bald Vergangenheit: Ein Soldat

an einem Fahrkartenautomaten

der Bahn. Foto: imago/Enters

NeuseelandWeiter viele Waffen in UmlaufWellington. Kurz vor Ende des Rück kaufprogramms für Waff en sind in Neuseeland laut des Lob-byverbandes Colfo  noch etwa rund 170 000 der nach dem An-schlag von Christchurch verbote-nen halbautomatischen Waff en im Umlauf. Rund 47 500 wurden ab-gegeben. Ein Waff enregister gibt es in Neuseeland allerdings nicht. Colfo spricht angesichts der ho-hen Zahl von einem „Scheitern“. Premierministerin Jacinda Ar-dern hält ihr Programm hingegen für einen Erfolg. dpa

Keine Demo, nur wartende Pendler: Die Streiks gegen die Rentenreform des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nehmen kein Ende. Die Menschen ertragen es mit Geduld – hier in der Pariser Metro. Foto: Martin Bureau/afp

Streiks bremsen Frankreich aus

IranHunderte Totebei UnruhenTeheran. Bei den schweren Unru-hen im Iran sind nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International 304 Men-schen ums Leben gekommen. Mehrere tausend Menschen sei-en verletzt worden, als Sicher-heitskräfte landesweite Proteste „mit tödlicher Gewalt zerschlu-gen“, heißt es in einem Bericht. Im Iran waren Mitte November landesweite Proteste gegen eine Erhöhung der Benzinpreise und die Rationierung von Kraftstoff ausgebrochen. dpa

Plötzlich hält es Louisa Ait Hamadouche nicht mehr auf ihrem Stuhl. „Ich muss los“, sagt die zierliche Frau

mit Kopftuch und schlüpft in ihren Mantel. Von draußen drin-gen die Rufe „Wir wählen keinen dieser Wölfe“ und „Ab in die Mülltonne mit den Generälen“ in das kleine Café „le 404“ in der Rue Bessa Ahmed, nahe der brei-ten Didouche Mourad, der Pro-testmeile der algerischen Haupt-stadt. Die Professorin an der Uni-versität Algier, die als gewichtige Stimme der Hirak-Protestbewe-gung gilt, will wenigstens noch die letzte halbe Stunde mit dabei sein. Denn an diesem Freitag kocht der Volkszorn besonders hoch, nachdem das Regime weni-ge Stunden zuvor Ex-Premiermi-nister Abdelmadjid Tebboune als Sieger der umstrittenen Präsiden-tenwahl ausgerufen hatte. Der 74-Jährige gilt als Favorit des Mi-litärs. Kein Wunder, dass er gleich im ersten Wahlgang mit 58,1 Pro-zent um Längen vor seinen vier ebenfalls handverlesenen Kon-kurrenten landete, was den Alge-riern zumindest die Demütigung eines zweiten, ähnlich gefälsch-ten Wahlganges erspart.

Das gilt vor allem für die Wahl-beteiligung, an der die gesamte Legitimität des neuen Staatsober-hauptes hängt. Sie lag, so verkün-dete die staatliche Wahlleitung, bei 41,1 Prozent. Beobachter aus der EU waren gar nicht erst zu-gelassen. In kaum einen von Jour-nalisten besuchten Wahllokal je-doch lag die Beteiligung bei mehr als zehn Prozent. Überall die glei-che gähnende Leere und stumme Ratlosigkeit der staatlichen Wahl-helfer.

Louisa Ait Hamadouche ist Po-litologin und sieht Algerien nach dieser „miserablen Abstimmung“ an einem Scheideweg: „Zwischen dem Volk und dem Regime herrscht das totale Misstrauen, das ist der Kern unserer politi-schen Krise.“ Sollte der neue Prä-sident weiterhin darauf setzen, die Forderungen des Hirak zu ignorieren, könnte das Land in riskantes Fahrwasser geraten. Seit dem 22. Februar 2019 fordern Hunderttausende Woche für Wo-che ein Ende des Systems. Im April zwang die Protestbewegung den schwer kranken Langzeitprä-sidenten Abdelaziz Boutefl ika nach 20 Amtsjahren zum Rück-tritt. Zweimal – im April und im Juli – verhinderte sie Neuwahlen. Schließlich drückte Armeechef Ahmed Gaid Salah den Wahlter-min am 12. Dezember durch – und das ihm genehme Ergebnis.

Noch allerdings bewegen sich Regime und Volksbewegung Hi-rak bei ihrer Kraftprobe wie auf zwei parallelen Bahnen. Direkte Gesprächsfäden existieren nicht. Die herrschende Clique spielt auf Zeit. Politisch rührt sich die Machtelite bisher keinen Milli-meter, lässt es bei gelegentlichen Einsätzen von Wasserwerfern und Tränengas bewenden und or-ganisiert in den Staatsmedien ein Kartell des Schweigens. Die Mas-senbewegung wiederum hat Mühe, ihren Elan zu bewahren und eine politische Strategie zu

entwickeln. „Nur Krach schlagen auf der Straße reicht nicht mehr, wir müssen uns jetzt besser struk-turieren und politische Antwor-ten geben“, meint die Politologin Louisa Ait Hamadouche. Doch sie kennt das Risiko. 150 Meinungs-führer wurden bisher verhaftet. Jedem, der als neuer Sprecher auftaucht, droht das gleiche Schicksal. Aber auch die Aktivis-ten betrachten Leute aus den ei-genen Reihen, die nach vorne drängen, mit Argwohn. Jahrzehn-te von Lügen, Machtmissbrauch, Vetternwirtschaft und Wahlbe-trug haben im Land Misstrauen gesät.

Seit 43 Wochen gehen die Al-gerier nun schon auf die Straße. Der Freitag ist der Sonntag in dem größten Land auf dem afri-kanischen Kontinent. Die Ge-schäfte sind geschlossen. Am frü-hen Morgen fl utet die Polizei die Stadtzentren mit hunderten von Einsatzfahrzeugen. Pünktlich um 14 Uhr nach dem Freitagsgebet er-scheinen die Demonstranten und bleiben bis 17 Uhr – anschließend gehen alle nach Hause, erst die Marschierer, dann die Polizisten.

Das Ganze wirkt längst wie ein vertrautes Ritual, eine Mischung aus Volksfest und Fußball-Nach-mittag.

Jenseits dieser Demonstratio-nen jedoch bröckelt die Protest-bewegung. Die abendlichen Dis-kussionen drehen sich im Kreis, berichten Studenten wie Moha-med Aliouane und Samy Boukhal-fa, der eine studiert Maschinen-bau, der andere Mathematik. Im-mer weniger kommen zu den Treff en. „Richtig aktiv sind viel-leicht noch ein bis zwei Prozent“, sagen sie. Die große Mehrheit der Kommilitonen hält sich abseits. Obendrein tut die Universitäts-verwaltung alles, um politische Versammlungen zu unterbinden. Viele Studenten wollen sich nicht weiter engagieren, einmal in der Woche demonstrieren ja, aber nicht mehr. „Das Ganze ist nicht mehr sehr befriedigend“, sagen die beiden. Hinzu kommt die Angst der Eltern um ihre Töch-ter und Söhne. Sie wissen, wozu das Regime fähig ist, wenn es wirklich hart auf hart kommt. Und ihnen steckt der Bürgerkrieg noch in den Knochen.

Das gilt auch für Boualem San-sal. Besucher empfängt der 70-jährige Schriftsteller bei sich zuhause im 45 Kilometer von Al-gier entfernten Örtchen Bou-merdès. Sein Haus ist so schwer zu fi nden, dass er seine Gäste trotz Google Maps auch schon mal mit seinem kleinen blauen Renault Clio suchen fährt. „Ich

bin ein Überlebender“, sagt er, ein Mann mit sanfter Ausstrahlung, der sein graues Haar zu einem Zöpfchen bindet. Auf der hohen Gartenmauer rund um sein Grundstück liegen noch die ros-tigen Stacheldrahtrollen aus der Zeit des Bürgerkriegs. Drinnen in seinem Arbeitszimmer unter dem Dach stapeln sich in den Regalen die Bücher. Seine Romane wur-den in 36 Sprachen übersetzt. 2011 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, momen-tan arbeitet er an einem Buch über den privaten Albert Camus.

Im Herzen Optimist

Zusammen mit Kamel Daoud aus Oran gehört Sansal zu den weni-gen bekannten Autoren seines Landes, die nicht ins Exil gefl o-

hen sind. Hirak sieht er in einer Sackgasse. Sie beiße sich die Zäh-ne aus, weil die Bewegung keinen Kopf besitze, der für sie spreche. Der von der Opposition ausgeru-fene Generalstreik sei weitgehend nicht befolgt worden. „Die Alge-rier sind nicht bereit, bis zum Letzten zu gehen“, sagt er. „Sie haben Angst, wenn sie die Macht-probe suchen, wird die Armee wieder eingreifen, wie 1991, was den Bürgerkrieg auslöste.“

Gegen eine solche Skepsis hielt Anis Saidoune lange dagegen. „Der wahre Feind ist die Hoff -nungslosigkeit“, schrieb der 27-Jährige im April nach Beginn der Massenrevolte in einem Text, den er zu einem Sammelband mit dem Titel „Die Revolution des Lä-chelns“ beisteuerte. Seine Novel-le handelt von Liebe in Zeiten des Freiheitskampfes – nicht mehr ge-gen die Franzosen, wie die Groß-väter, sondern gegen das Regime der eigenen Väter. Der diplomier-te Apotheker, der an seiner Dok-torarbeit sitzt, hat Charisma. Er gehört zu den führenden Köpfen der Hirak-Studentenbewegung, sieht seine Rolle vor allem als In-fl uencer auf Facebook. Seine Al-tersgruppe der unter 30-Jährigen macht fast 60 Prozent der Bevöl-kerung aus. Doch auch ihn be-schleichen mittlerweile Zweifel: Die kommenden Wochen würden zeigen, ob der neue Präsident auf die Oppositionsbewegung zuge-he, oder ob das große Abräumen beginne.

Algerien am ScheidewegDemokratie Nach der brachial durchgesetzten Präsidentenwahl des Regimes wächst in der Protestbewegung

die Ratlosigkeit. Vor allem unter den Studenten macht sich Resignation breit. Von Martin Gehlen

Eine Freitagsdemonstrantin der Hirak-Bewegung. Auf ihrem Plakat steht: „Mein Algerien, wir werden dich retten.“ Foto: Katharina Eglau

Angst vor neuerWelle der Gewalt

Die Opposition bemüht sich, durch strikte Gewaltfreiheit jede Provokati-on zu vermeiden. Keine Seite sucht bisher eine Entscheidung durch offene Konfrontation. Nur in einem scheint Übereinstimmung zu herrschen: Nie-mand will riskieren, dass das Land, wie nach dem ersten demokratischen Aufbruch vor 30 Jahren, ein zweites Mal in Gewalt versinkt. Zu frisch sind die Erinnerungen an das „schwarze Jahrzehnt“, den Bürgerkrieg von 1991 bis 2001, der mehr als 150 000 Men-schen das Leben kostete. geh

Erdogan droht US-TruppenAnkara/Washington. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hält angesichts der Spannungen zwischen Washington und Anka-ra auch eine Schließung von zwei US-Stützpunkten für möglich. „Wenn erforderlich“ könne man die von den USA genutzte Luft-waff enbasis Incirlik und die US-Radarstation Kürecik in der Provinz Malatya schließen, sagte Erdogan. Insbesondere wenn „Maßnahmen wie Sanktionen“ gegen die Türkei in Kraft treten sollten, werde man die entspre-chende Antwort geben. Vergan-gene Woche hatte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu

bereits angedeutet, dass die Tür-kei im Fall von Sanktionen den USA den Zugang zu Incirlik und Kürecik verwehren könnte.

US-Senatoren fordern Sankti-onen gegen die Türkei, weil die-se im Sommer das russische Ra-ketenabwehrsystem S-400 ge-kauft hat. Die US-Regierung be-fürchtet unter anderem, dass Russland über das Radar des Sys-tems an Daten über die Fähigkei-ten des US-Kampª ets F-35 gelan-gen könnte. Ankara war Partner beim Bau des Jets. Wegen des Rüstungsdeals mit Moskau haben die USA die Türkei aus dem Pro-gramm ausgeschlossen. dpa

Es ist bereits ein Ritual: Jeden

Freitag sind dieDemonstranten auf der Straße.

4 POLITIK Dienstag, 17. Dezember 2019

Page 5: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

BÖRSE

Dax13 407,66 + 124,94 Punkte

M-Dax28 254,40 + 481,42 Punkte

Tec-Dax3087,19 + 37,79 Punkte

S-Dax12 594,93 + 143,24 Punkte

EUR/USD0,8998 Euro  + 0,25 Cent

Złoty (100)21,362 Euro (A) 26,524 Euro (V)

Krone (100 czk)3,568 Euro (A) 4,453 Euro (V)

Gold (Unze)1466,60 Dollar - 6,90 Dollar

Öl (Sorte: Brent, 1 Barrel)65,08 Dollar - 14 Cent

Dow Jones28.315,44 + 187,48 Punkte

BÖRSENKURSE: +/- im Vergleich zum Vortag

DEVISENKURSE: Ankauf (A) / Verkauf (V) Geld

QUELLE: dpa / Stand: 16. Dezember 2019

18.31 Uhr

Angaben ohne Gewähr

In Karlsruhe wird geteilt

Berlin. Carsharing boomt insbe-sondere in den größten deut-schen Städten. Am meisten (3,23 geteilte Autos pro 1000 Einwoh-ner) gibt es in Karlsruhe, dahin-ter liegen München (2,13), Ham-burg (1,61) und Berlin (1,60), teilt der Bundesverband Carsharing mit.

Beim vergangenen Ranking vor zwei Jahren hatte München auf Rang 6 gelegen, Hamburg auf dem 10. und Berlin auf dem 12. Platz. Insbesondere der Einstieg von Sixt in den Carsharing-Markt so-wie im Fall von Berlin zusätzlich WeShare von VW seien für die Veränderung verantwortlich, teil-te der Verband mit.

In den drei größten deutschen Städten dominiert das stationsun-abhängige Carsharing. In Karls-ruhe gibt es hingegen fast nur sta-tionsbasierte Angebote. Im Ran-king nach der Gesamtzahl der Fahrzeuge liegt Berlin mit 5814 vor München mit 3133 und Ham-burg mit 2968. dpa

Verkehr In der Stadt

herrscht die größte Dichte

im Carsharing.

Nur eingeschränkt emp-fehlenswert“: Das Fazit der Verbraucherschüt-zer ist eine Ohrfeige

für viele Online-Vermittlungs-plattformen, sie sprechen die Mängel der Portale off en an, die immer häufi ger zu wahren Ver-kaufsmaschinen mutieren.

Das billigste Hotel. Der güns-tigste Stromanbieter. Unterneh-men wie „Booking.com“ oder „Check24“ sind ein liebgewon-nener Wegweiser im Angebots-dschungel. Doch die Orientie-rungshilfe hat ihren Preis. Dass Provisionen meist einen größe-ren Einfl uss auf die Rankings haben als die tatsächlichen Kos-ten für die Verbraucher, erin-nert an eine Mogelpackung. Und ist – bei entsprechender Kennzeichnung – leider den-noch rechtens. Bis der von der EU-Kommission verabschiedete „New Deal for Consumers“ in nationales Recht umgesetzt wird, kann es noch  dauern.

So lange sind die Nutzer ge-fragt. Denn dass trotz aller Kri-tik das Geschäft der Vergleichs-portale boomt, liegt nicht zu-letzt an der hohen Nachfrage. Deren Taktik scheint aufzuge-hen. Jeder Zweite hat schon ein-mal eine Dienstleistung über eine Plattform gebucht.

Vertrauen mag gut sein. Bei Check24 & Co. ist aber eine ge-sunde Portion Skepsis ange-bracht. Die Portale bieten zwar einen Überblick. In der Regel macht es dennoch Sinn, auch ei-nen Blick auf die Webseite des Direktanbieters zu werfen. Das hilft oft, Geld zu sparen.

Skepsis angebracht

KommentarKatrin Stahlzu der Studie über Vermittlungsportale

Mrd. Flugpassagiere werde es im Jahr 2040 geben. Das ist die Prognose des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Es hat für seine Vor-aussage Flughafenkapazitäten und Flot-tenentwicklung berücksichtigt. Zuneh-men werde auch die Zahl der Flüge und die Flugzeuge hätten dann deutlich mehr Passagiere an Bord. Derzeit fliegen jährlich rund 4 Mrd. Menschen. dpa

ZAHL DES TAGES

9,4Berlin. Der Elektro-Tretroller-Ver-leih Lime macht ein halbes Jahr nach seinem Start in Deutschland nach eigenen Angaben in seinem Kerngeschäft keine Verluste mehr. „Das gilt insgesamt und auch für die meisten der 15 deut-schen Städte, in denen wir im Mo-ment aktiv sind“, sagte der Li-me-Deutschland-Chef, Jashar Seyfi . Darunter seien „die fünf für uns wichtigsten: Berlin, Ham-burg, München, Köln und Frank-furt“. Lime hat in Deutschland am 18. Juni begonnen und seine Flot-te seither nach eigenen Angaben auf mehr als 25 000 E-Scooter ausgebaut. dpa E-Tretroller von Lime, abgestellt vor dem Brandenburger Tor.

Lime mit dem ersten halben Jahr zufrieden

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Wenig Information, hohe Preise

Berlin. Online-Vermittlungsplatt-formen für Flüge, Hotels oder Strom sind laut einer Studie von Verbraucherschützern nicht im-mer empfehlenswert. „Aufgrund der Intransparenz ist derzeit nicht sichergestellt, dass Verbrau-cher auf Vermittlungsplattformen wirklich das beste Angebot fi n-den“, sagte Tatjana Halm, Team-leiterin der Marktwächter Digita-le Welt der Verbraucherzentrale Bayern, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die Marktwächterexperten ha-ben 30 Plattformen untersucht; konkrete Unternehmensnamen nennen sie nicht. Sie kritisieren, dass Verbraucher nicht feststel-len können, ob Plattformen tat-sächlich alle zur Verfügung ste-henden Angebote aufl isten.

In manchen Fällen werde die Reihenfolge der Suchergebnisse von Provisionszahlungen der An-bieter beeinfl usst, stellten die Marktwächter fest. So würden Verbraucher teilweise auf teure-re Angebote gelenkt.

Nur jede vierte Webseite stellt laut Untersuchung die tatsächli-che Marktabdeckung transparent dar. Auf vielen sei nicht gleich zu erkennen, ob das Vermittlungs-portal oder beispielsweise das ge-buchte Hotel der Vertragspartner ist. Manche Vermittlungsportale erheben beim Vertragsabschluss Servicegebühren, haben vorher aber nur den rabattierten Preis angegeben. dpaKommentar

Vermittlungsplattformen

Wer im Internet bucht,

erhält oft nicht das beste

Angebot und wird mit

falschen Angaben gelockt.

Schnellerzum Visum

Berlin. Die Bundesregierung will im Schulterschluss mit der Wirt-schaft mehr ausländische Fach-kräfte ins Land locken. „Es ist dringend notwendig, dass wir ein solches Gesetz haben“, sagte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag. Das neue Gesetz zur Einwanderung von Fachkräften solle ein Erfolg werden, sagte Merkel nach einem Spitzentref-fen der Regierung mit Wirtschaft und Gewerkschaften.

Das Fachkräfteeinwanderungs-gesetz tritt am 1. März 2020 in Kraft und soll qualifi zierten Ar-beitnehmern aus Nicht-EU-Staa-ten den Weg nach Deutschland erleichtern. Bei dem Spitzentref-fen wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, damit das Gesetz schnell wirken kann. So sollen Vi-saverfahren beschleunigt und die Möglichkeiten verbessert wer-den, dass Fachkräfte Deutsch ler-nen. Daneben geht es um die An-erkennung von Berufsabschlüs-sen. dpa

Fachkräfte Regierung und

Wirtschaft wollen mehr

Ausländer anwerben.

Zumindest ein Stück weit haben sich die Grünen beim CO

2-Preis durchge-

setzt: Beim Einstieg An-fang 2021 soll er 25 € je Tonne CO

2

betragen und nicht nur 10 €, wie die große Koalition geplant hat-te. Die zusätzlichen Einnahmen sollen an Bürger und Unterneh-men über den Strompreis und die Entfernungspauschale zurückge-geben werden, haben Koalition und Bundesländer vereinbart.

Wie sieht die Regelung genau aus? Der CO

2-Preis im Verkehr und bei

Gebäuden startet 2021 mit 25 € pro Tonne. In den beiden folgen-den Jahren steigt er jeweils um 5 €. 2024 beträgt er 45 €, im Jahr darauf 55 €. 2026 sind mindestens 55 € und maximal 65 € vereinbart.

Was bedeutet das für den Benzin-preis? Nach den Plänen der Koa-lition sollten Benzin und Diesel zunächst um etwa 3 Cent pro Li-ter teurer werden und danach in weiteren Jahresschritten. Jetzt ist zunächst mit einem Zuschlag von etwa 7,5 Cent pro Liter zu rech-nen. Bei einem Pkw, der 7 Liter auf 100 Kilometer verbraucht, entspricht das bei 15 000 Kilome-ter im Jahr einer Mehrbelastung von rund 79 €. Auch Heizöl und Erdgas dürften teurer werden.

Wie sieht die Kompensation für Fernpendler aus? Im Prinzip bleibt es bei der Pauschale von 30 Cent pro Entfernungs-Kilometer. Ab dem 21. Kilometer steigt sie 2021 auf 35 Cent. Neu vereinbar wur-de jetzt, dass Fernpendler von

2024 an 3 Cent zusätzlich abset-zen können, also insgesamt 38 Cent.

Was ist beim Strompreis geplant? Die zusätzlichen Einnahmen aus dem höheren CO

2-Preis sollen an

Bürger und Wirtschaft zurückge-geben werden. Dazu soll nicht nur die Pauschale für Fernpendler er-höht, sondern auch die EEG-Um-lage für Strom aus erneuerbaren Quellen gesenkt werden. Nach In-formationen der Deutschen Pres-se-Agentur (dpa) wird 2021 mit Mehreinnahmen von 5,4 Mrd. € gerechnet. Das würde reichen, die EEG-Umlage um rund 23 Prozent oder etwa 1,5 Cent pro Kilowatt-stunde (kWh) zu senken. Ein Haushalt mit einem jährlichen

Stromverbrauch von 4000 kWh würde etwa 60 € im Jahr sparen, wenn nicht andere Teile des Strompreises wie das Netzentgelt teurer werden.

Was bedeuten die Pläne für die Wirt-schaft? Auch die Unternehmen würden von der geringeren EEG-Umlage profi tieren, soweit sie nicht sowieso von ihr befreit sind. Darüber hinaus fordert der Industrieverband BDI Entlastun-gen vom CO

2-Preis, der die Wett-

bewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland drastisch ver-schlechtere. Bisher gibt es dafür aber keine Pläne.

Kommt die Senkung der Mehrwert-steuer bei der Bahn? Ja, für Fernti-

ckets wird sie von 19 auf 7 Pro-zent reduziert, und zwar schon am 1. Januar 2020. Damit kann die Deutsche Bahn ihre Preise um 10 Prozent senken. Off en ist, ob dies auch auf Fernbusse übertragen wird, wie Flixbus fordert. Das müssen Bund und Länder noch im Vermittlungsausschuss klären. In der Sitzung einer Arbeitsgruppe wurde das allerdings nach dpa-In-formationen abgelehnt.

Wozu wurde der Vermittlungsaus-schuss angerufen? Weil Kli-ma-Maßnahmen wie die geringe-re Mehrwertsteuer für Bahnti-ckets auch für die Länder gerin-gere Einnahmen bedeutet hätten. Dem Rest des Klimapakets hatten sie zugestimmt. Daher wäre es ei-gentlich gar nicht möglich gewe-sen, noch über den CO

2-Preis zu

verhandeln. Doch darauf bestan-den die Grünen, und ohne ihre Zustimmung zu den steuerlichen Maßnahmen gibt es keine Mehr-heit im Bundesrat. Daher wurde jetzt der Trick gewählt, dass sich Bundesregierung und Minister-präsidenten unabhängig vom Ver-mittlungsausschuss auf einen hö-heren CO

2-Preis geeinigt haben.

Die Regierung hat sich verpfl ich-tet, Anfang 2020 die nötige Ge-setzesänderung auf den Weg zu bringen. Zur „fairen Teilung der Lasten“ bekommen die Länder vom Bund 2021 bis 2024 insge-samt 1,5 Mrd. €. Jetzt müssen sich Bund und Länder im Vermitt-lungsausschuss noch über die of-fenen Punkte einigen: Zudem müssen Bundestag und Bundes-rat zustimmen.

Öl wird teurer, Strom billigerKlimapaket Nach der Einigung zwischen Bund und Ländern lässt sich langsam abschätzen,

welche Be- und Entlastungen auf die Bürger zukommen. Von Dieter Keller

Das RWE-Braunkohlekra� werk Neurath hinter Windrädern. Foto: Oliver Berg

Geteilte Meinung

Günstigere Bahnfahrkartenim Fernverkehr

Höhere Steuernauf Flugreisen

Staatliche Abwrackprämiefür alte Ölheizungen

Höhere Pendlerpauschale

Höhere staatlicheKaufprämie für Elektroautos

Einführung einer CO2-Abgabeauf Benzin, Diesel, Heizöl, Erdgas

99

Geht in die richtige Richtung Geht in die falsche Richtung

GRAFIK SCHERER / QUELLE: STATISTA; UMFRAGE VON OKTOBER 2019

97

95

95

96

97

792

69 28

68 27

54

43

40 57

53

41

Gehen die folgenden Maßnahmen des Kilmapakets der BundesregierungIhrer Meinung nach in die richtige oder falsche Richtung?

5 WIRTSCHAFT Dienstag, 17. Dezember 2019

Page 6: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

FUSSBALL

Kreisoberliga Südbrandenburg

SV Großräschen – SpVgg Finsterwalde abges.Peickwitz – Chemie Schwarzheide abges.SV Golßen - Askania Schipkau abges.

FC Sängerstadt – Blau-Gelb Sonnewalde 0:0Schiedsrichter: Baumann (Guteborn); Zuschauer: 120;

Linde Schönewalde – Blau-Weiß Lindenau 3:1Schiedsrichter: Kühne; Zuschauer: 46; Tore: 1:0 Leh-mann (4.), 1:1 Bienert (22.), 2:1 Schüler (71.), 3:1 Kohl-hoff (90.)

SV Aufbau Oppelhain – TSG Lübbenau 1:5Schiedsrichter: Birnbaum; Zuschauer: 50; Tore: 1:0 Schröter (31.), 1:1 Müller (38.), 1:2 Müller (43.), 1:3 Badack (76.), 1:4 Wenske (85.), 1:5 Karstädt (90.+1); Besondere Vorkommnisse: Schröter (Oppelhain) verschießt Foulelfmeter (29.).

Lok Falkenberg –  Germania Ruhland 7:1Schiedsrichter: Seliger (Finsterwalde); Zuschauer: 45; Tore: 1:0 Schrey (12.), 2:0 Petzold (22.), 2:1 Hänel (45.), 3:1 Blumberg (67.), 4:1 Blumberg (75.), 5:1 Pet-zold (82.), 6:1 Petzold (84.), 7:1 88. Eigentor

Groß Leuthen/Grö. - 1. SV Lok Calau 6:2Schiedsrichter: Schulz; Zuschauer: 30; Tore: 1:0 Milke (11.), 2:0 Milke (38.), 2:1 Steinert (43.), 3:1 Milke (54.), 3:2 Ullrich (56.), 4:2 Milke (64.), 5:2 Milke (78.), 6:2 Weisbach (83.)

1. Lok Falkenberg 15 12 2 1 47:15 38 2. SV Golßen 14 9 4 1 49:18 31 3. Askania Schipkau 14 9 3 2 43:19 30 4. Germania Peickwitz 14 8 6 0 39:20 30 5. TSG Lübbenau 15 9 2 4 54:25 29 6. 1. SV Lok Calau 15 8 0 7 39:31 24 7. Chemie Schwarzheide 14 7 2 5 27:18 23 8. Groß Leuthen/Gröd. 15 7 2 6 29:27 23 9. SpVgg Finsterwalde 14 6 4 4 36:24 2210. Linde Schönewalde 14 6 1 7 26:37 1911. BW Lindenau 14 3 3 8 29:45 1212. SV Großräschen 14 3 2 9 17:47 1113. BG Sonnewalde 15 3 2 10 20:54 1114. Aufb. Oppelhain 14 3 1 10 24:52 1015. Germania Ruhland 15 2 3 10 22:41 916. FC Sängerstadt 14 0 3 11 7:35 3

Kreisliga Nord

VfB Finsterwalde – BW Lubolz 3:3GW Groß Beuchow – SG Gießmannsdorf 11:2Wudritz Ragow – Doberlug/Kirchhain 6:2TSV Missen – SV Walddrehna 3:4

1. GW Lübben II 14 13 0 1 54:17 39 2. GW Groß Beuchow 15 11 2 2 53:14 35 3. SV Walddrehna 15 9 2 4 48:28 29 4. Wacker Schönwalde 13 7 3 3 47:25 24 5. Doberlug/Kirchhain 15 7 2 6 40:31 23 6. BW Lubolz 15 6 4 5 43:35 22 7. Wudritz Ragow 14 6 3 5 41:32 21 8. SG Gießmannsdorf 15 6 3 6 35:45 21 9. TSG Lübbenau II 14 5 1 8 20:28 1610. BW Lichterfeld 15 5 1 9 26:41 16

11. SV Calau 14 5 0 9 29:64 15

12. TSV Missen 14 2 4 8 24:48 10

13. Lok Calau II 14 2 3 9 15:32 9

14. VfB Finsterwalde 15 2 2 11 21:56 8

Kreisliga Süd

FC Lauchhammer II – Empor Hörlitz abges.Empor/Fichtenberg – SV Prösen 4:1Hosena/Großkoschen – Aufb. Großkmehlen 2:8Senftenberger FC – VfB Klettwitz 0:1

1. GW Annahütte 14 13 0 1 72:9 39 2. Aufb. Großkmehlen 15 11 3 1 83:22 36 3. FC Schradenland 15 8 3 4 24:23 27 4. Empor/Fichtenberg 15 8 2 5 35:32 26 5. Wacker Reichenhain 14 8 1 5 41:24 25 6. Möglenz/Bönitz 15 8 1 6 40:30 25 7. VfB Klettwitz 14 7 2 5 44:27 23 8. Lok Uebigau 15 6 2 7 28:29 20 9. Empor Hörlitz 13 6 1 6 32:46 1910. SV Prösen 14 4 4 6 20:34 1611. Senftenberger FC 15 4 2 9 28:41 1412. Tettau/Frauendorf 13 2 1 10 21:51 713. Hosena/Großkoschen 15 2 0 13 24:70 614. FC Lauchhammer II 13 2 0 11 17:71 6

Südbrandenburg 1. Kreisklasse Nord

Eintr. Wittmannsdorf – SpVgg Finsterwalde II abges.BG Sonnewalde II – SV Golßen II abges.

1. Schlepzig/Lübben 14 10 2 2 54:22 32 2. Vorwärts Crinitz 14 9 1 4 40:15 28 3. Eintr. Koßwig 14 9 1 4 52:31 28 4. Goyatzer SV 14 8 1 5 40:34 25 5. SpVgg Raddusch 14 7 2 5 32:29 23 6. Gehren/FSV Rot-Weiß II 14 7 1 6 23:29 22 7. SpVgg Finsterwalde II 13 6 1 6 44:31 19 8. Niewitz/Lubolz II 14 5 2 7 28:33 17 9. Groß Leuthen/Gr. 12 5 0 7 23:34 1510. FC Sängerstadt II 12 4 2 6 21:34 1411. Eintr. Wittmannsdorf 13 4 1 8 23:44 1312. BG Sonnewalde II 13 4 0 9 25:32 1213. SV Golßen II 13 2 0 11 12:49 6

Südbrandenburg 1. Kreisklasse Süd

Askania Schipkau II – RW Wormlage 6:1Ch. Schwarzheide II – Eintr. Ortrand II 5:1SFC II – SV Großräschen II 4:3

1. Askania Schipkau II 13 9 4 0 38:16 31 2. Eintr. Ortrand II 14 9 3 2 34:20 30 3. Ch. Schwarzheide II 13 8 2 3 51:19 26 4. Meuroer SV 13 7 3 3 20:13 24 5. FSV Guteborn 12 7 1 4 42:28 22 6. SG Kroppen 12 5 5 2 24:16 20 7. SFC II 13 5 1 7 37:38 16 8. SV Großräschen II 13 4 3 6 32:36 15 9. Hohenbocka/Peickwitz II 12 5 0 7 26:37 1510. RW Wormlage 13 4 2 7 16:43 1411. RW Sallgast 12 3 2 7 26:32 1112. TSV Grünewalde 12 1 3 8 18:36 613. DSV Schraden 14 1 1 12 14:44 4

Südbrandenburg 1. Kreisklasse West

SG Züllsdorf – SW Staupitz 4:0

1. TSV Schlieben II 13 9 1 3 50:15 28 2. SG Züllsdorf 12 8 0 4 30:24 24 3. Pr. Elsterwerda II 13 7 1 5 33:21 22 4. Lok Falkenberg II 12 6 3 3 33:21 21 5. Gräfendorfer SV 12 6 3 3 39:29 21 6. FSV Martinskirchen 13 6 3 4 26:23 21 7. SG Friedersdorf II 12 4 4 4 21:24 16 8. Oppelhain II 12 4 1 7 12:34 13

9. FC Bad Liebenwerda II 11 4 0 7 25:25 1210. SW Staupitz 12 4 0 8 19:38 1211. Hohenleipisch III 11 3 2 6 15:35 1112. Kolochau/Malitschken. 11 2 0 9 11:25 6

HANDBALL

Brandenburgliga, Männer

HC Spreewald – Jahn Bad Freienwalde 32:23Teltow/ Ruhlsdorf – Ahrensdorf/Schenk. 31:27SC Trebbin – LHC Cottbus II 26:39HSV Wildau – Oranienburger HC II 25:29

1. Teltow/ Ruhlsdorf 7 7 0 0 221:178 14 2. HC Spreewald 8 6 0 2 255:213 12 3. Oranienburger HC II 8 4 1 3 245:226 9 4. Jahn Bad Freienwalde 7 4 0 3 177:174 8 5. TSG Lübbenau 8 3 1 4 209:210 7 6. Ahrensdorf/Schenk. 8 3 1 4 215:220 7 7. SC Trebbin 8 2 2 4 204:252 6 8. LHC Cottbus II 6 2 1 3 196:187 5 9. HSV Wildau 8 2 1 5 192:205 510. GW Finsterwalde 8 1 1 6 197:246 3

Brandenburgliga, Frauen

HSG Ahrensdorf II – Germania Massen 31:21Teltow/Ruhlsdorf – BSV Belzig 27:26HSC Frankfurt – Oranienburger HC 27:18Doberlug-Kirchhain – Brandenburg-West 28:28HSC Potsdam – MTV Altlandsberg II 29:24

1. Teltow/Ruhlsdorf 9 9 0 0 258:219 18 2. HSG Ahrensdorf II 9 8 0 1 248:178 16 3. Lok Rangsdorf 9 5 1 3 252:218 11 4. Doberlug-Kirchhain 9 5 1 3 230:230 11 5. HSC Potsdam 9 4 1 4 246:259 9 6. Germania Massen 8 4 0 4 196:213 8 7. HSC Frankfurt 9 3 1 5 238:240 7 8. BSV Belzig 9 2 3 4 224:231 7 9. MTV Altlandsberg II 9 3 0 6 213:226 610. Oranienburger HC 9 2 0 7 217:252 411. Brandenburg-West 9 0 1 8 213:269 1

Verbandsliga Süd, Männer

Bad Liebenwerda – BSV Belzig 35:18

HV Luckenwalde – Chemie Guben 22:37Fredersdorf-Vogelsd. – BW Dahlewitz 30:31

1. Bad Liebenwerda 9 9 0 0 300:231 18 2. Chemie Guben 9 7 0 2 296:240 14 3. HSG Schlaubetal 8 6 1 1 253:198 13 4. BW Dahlewitz 9 6 0 3 264:251 12 5. Fredersdorf-Vogelsd. 9 4 2 3 232:226 10 6. TSG Lübbenau II 9 4 1 4 252:241 9 7. MTV Wünsdorf 9 3 1 5 241:250 7 8. BSV Belzig 9 2 1 6 244:271 5 9. SG Schöneiche 9 2 0 7 233:304 410. HV Luckenwalde 9 1 2 6 218:268 411. HC Spreewald II 9 1 0 8 203:256 2

Verbandsliga Süd, Frauen

HC Spreewald – Elsterwerdaer SV 20:26HV Calau – HSG Schlaubetal 29:27LHC Cottbus II – SV Eintracht Ortrand 25:19RW Friedland – TSG Lübbenau 24:26Chemie Guben – Ruhland/Schwarzh. 22:21

1. TSG Lübbenau 9 8 0 1 258:187 16 2. RW Friedland 9 7 1 1 238:187 15 3. HV Calau 9 5 0 4 278:250 10 4. HSG Schlaubetal 9 4 1 4 216:215 9 5. LHC Cottbus II 9 4 1 4 162:173 9 6. Elsterwerdaer SV 9 4 1 4 210:223 9 7. SV Eintracht Ortrand 8 3 0 5 161:159 6 8. HC Spreewald 9 3 0 6 158:205 6 9. Chemie Guben 8 3 0 5 169:219 610. Ruhland/Schwarzh. 9 1 0 8 213:245 2

Landesliga Süd, Männer

GW Plessa – HV Calau 28:20TSV Empor Dahme – Elsterwerdaer SV 36:32Eintr. Ortrand – LHC Cottbus III 41:25SSV Lübbenau – Germania Massen 28:35

1. Bad Liebenwerda II 10 9 1 0 344:257 19 2. GW Plessa 10 6 0 4 244:223 12 3. Germania Massen 9 6 0 3 255:235 12 4. SV Herzberg 9 5 1 3 284:244 11 5. TSV Empor Dahme 9 5 0 4 274:251 10 6. HV Calau 10 5 0 5 258:263 10 7. Elsterwerdaer SV 9 4 2 3 273:218 10

8. Eintr. Ortrand 9 4 0 5 259:238 8 9. GW Finsterwalde II 9 3 1 5 230:244 710. SSV Lübbenau 9 0 1 8 183:318 111. LHC Cottbus III 9 0 0 9 180:293 0

KEGELN

2. Bundesliga Nord/Ost Männer

Rot-Weiß Zerbst II – BSV GW Friedrichshain 7:1KV Wolfsburg – SV Grün-Weiß Wörlitz 8:0SKC Kleeblatt Berlin – SV Germania Schafstädt 7:1SV Geiseltal Mücheln – Lok Elsterwerda 5:3Union Schönebeck – TuS Leitzkau 5:3

1. KV Wolfsburg 10 9 0 1 65:15 18 2. SKC Kleeblatt Berlin 10 8 0 2 55:25 16 3. Lok Elsterwerda 10 6 1 3 48:32 13 4. SV Geiseltal Mücheln 10 6 1 3 47:33 13 5. Rot-Weiß Zerbst II 10 6 1 3 45:35 13 6. Union Schönebeck 10 6 0 4 40:40 12 7. SV Grün-Weiß Wörlitz 10 2 1 7 30:50 5 8. TuS Leitzkau 10 2 1 7 26:54 5 9. SV Germania Schafstädt 10 2 0 8 22:58 410. BSV GW Friedrichshain 10 0 1 9 22:58 1

2. Bundesliga Nord/Ost Frauen

SKV Rot-Weiß Zerbst – SKV 9Pins Stollberg 5:3Union Schönebeck – VfB Sangerhausen 6,5:1,5KV Wolfsburg – Lok Elsterwerda 6:2Kleeblatt Berlin – MSV Bautzen 2:6Germania Schafstädt – Dessauer SV 7:1

1. Bautzen                                                  10        51:29 16 2. Schafstädt                                       10 50:30 15 3. Wolfsburg 10 48,5:31,5 13 4. Lok Elsterwerda 10 46,5:33,5 12 5. Kleeblatt Berlin                              10     39:41 10 6. Union Schönebeck                      10 38,5:41,5 9 7. Rot-Weiß Zerbst                           10     32:48 9 8. SKV 9Pins Stollberg                     10     39:41 7 9. VfB Sangerhausen                       10 27,5:52,5 510. Dessauer SV                                    10 28:52 4

Verbandsliga Männer

Hohenbockaer SV – SpG Semper/AdW Berlin 0:8SG Zechin – KV Lauchhammer 5:3SV Senftenberg – SKC Kleeblatt Berlin II 5,5:2,5SSV Grün Weiss Plessa – FC Schwedt 6:2ESV Lok Elsterwerda II – SV Arnsdorf 6:2

1. SV Senftenberg 10 51,5:28,5 14 2. SpG Semper/AdW Berlin 10 48,5:31,5 14 3. SKC Kleeblatt Berlin II 10 46,5:33,5 12 4. SG Zechin 10 43:37 12 5. ESV Lok Elsterwerda II 10 42:38 12 6. SSV Grün Weiss Plessa 10 41,5:38,5 11 7. KV Lauchhammer 10 39:41 9 8. FC Schwedt 10 32:48 7 9. SV Arnsdorf 10 34:46 610. Hohenbockaer SV Grün-Gelb 10 22:58 3

Verbandsliga Frauen

BSV GW Friedrichshain – KV GH Wriezen 1:7KSV Schipkau – ESV Lok Cottbus 6:2

1. KV GH Wriezen 7 6 0 1 39:17 122. Welzow 6 4 0 2 26:22 83. BSV GW Friedrichshain 7 3 1 3 27:29 74. KSV Schipkau 7 3 0 4 29:27 65. ESV Lok Cottbus 7 2 0 5 21:35 4

6. ESV Lok Guben 6 1 1 4 18:30 3

Landesliga Männer St. 1

ESV Lok Cottbus – 1.KSC Seelow 6:2ESV Lok Guben – SV Tauer 6:2SV Blau Weiss 07 Spremberg – KSV Schipkau 6:2KV GH 1974 Wriezen – SV Senftenberg II 1:7

1. ESV Lok Cottbus 6 5 0 1 31:17 102. SV Blau Weiss 07 Spremberg 6 4 0 2 29:19 83. ESV Lok Guben 6 4 0 2 28:20 84. SV Senftenberg II 6 4 0 2 27:21 85. 1.KSC Seelow 6 2 0 4 22:26 46. KSV Schipkau 6 2 0 4 21:27 47. KV GH 1974 Wriezen 6 2 0 4 18:30 48. SV Tauer 6 1 0 5 16:32 2

Landesliga Männer St. 2

SK Finsterwalde – SV Arnsdorf II 3:5KC RW Bad Liebenwerda – TSG 65 Lübben 7:1SpG Semper/AdW Berlin II – SV Frieden-Beyern 2:6VfB Herzberg 68 – KV Lauchhammer II 6:2

1. SV Frieden-Beyern 6       36:12 112. SV Arnsdorf II 6 27,5:14,5 113. KC RW Bad Liebenwerda 6        29:13 84. VfB Herzberg 68 6 26:22 75. SK Finsterwalde 6 21:27 56. KV Lauchhammer II 6 16,5:31,5 37. SpG Semper/AdW Berlin II 6 17:31 28. TSG 65 Lübben 6 13:35 1

Landesliga Frauen St. 1

VfB Herzberg 68 – 1.KSC Seelow 0:6SV Lok Uebigau – SKC Kleeblatt Berlin II 5:1

1. SV Lok Uebigau 4 4 0 0 18:6 82. KV Lauchhammer 4 3 0 1 17:7 63. 1.KSC Seelow 4 2 0 2 13:11 44. SKC Kleeblatt Berlin II 4 1 0 3 8:16 25. VfB Herzberg 68 4 0 0 4 4:20 0

EISHOCKEY

DEL 2

Kassel Huskies – Crimmitschau 2:6 (1:1, 1:1, 0:4)Eislöwen Dresden – Kaufbeuren 5:1 (3:1, 0:0, 2:0)Lausitzer Füchse – Tölzer Löwen 6:3 (1:0, 3:2, 2:1)Ravensburg – Bietigheim 6:5 n.V. (1:2, 1:2, 3:1)Heilbronner Falken – Landshut 4:3 n.P. (1:1, 1:1, 1:1)EHC Bayreuth – EHC Freiburg 3:0 (0:0, 3:0, 0:0)Bad Nauheim – Frankfurt 2:3 n.P. (1:1, 0:0, 1:1)Bietigheim – Ravensburg 5:3 (1:1, 2:2, 2:0)Crimmitschau – Kassel Huskies 1:4 (0:1, 1:0, 0:3)EV Landshut – Heilbronn 6:3 (1:0, 2:3, 3:0)Kaufbeuren – Eislöwen Dresden 6:1 (2:0, 2:0, 2:1)EHC Freiburg – EHC Bayreuth 4:1 (3:1, 0:0, 1:0)Tölzer Löwen – Lausitzer Füchse 2:3 n.P. (0:1, 1:0, 1:1)

1. Kassel Huskies 28 19 0 9 111:78 57 2. Heilbronner Falken 28 18 0 10 116:93 51 3. Bad Nauheim 27 16 0 11 80:84 49 4. EHC Freiburg 27 15 0 12 80:69 47 5. Ravensburg 28 14 0 14 94:87 45 6. Bietigheim Steelers 28 14 0 14 85:89 44 7. Tölzer Löwen 28 15 0 13 103:98 43 8. Löwen Frankfurt 27 14 0 13 92:87 41 9. Lausitzer Füchse 29 13 0 16 93:103 4110. ESV Kaufbeuren 27 12 0 15 82:89 3711. EV Landshut 26 12 0 14 87:92 3412. Eislöwen Dresden 29 11 0 18 100:115 3413. Crimmitschau 28 12 0 16 82:103 3414. EHC Bayreuth 28 9 0 19 89:107 25

Ergebnisse vom Wochenende

Mit dem Heimsieg gegen Bad Freienwalde bleibt der HC Spreewald in

Kontakt zur Spitze der Brandenburgliga. Foto: Robert W. Naase

LHC-Kapitän Robert Takev gab nach dem Spiel zu: „Ich habe unter der Woche nicht trainiert und war am

Ende doch ganz schön platt.“ Der Grund:  Nach dem Mädchen-Ba-by-Nachwuchs im zu Ende gehen-den zweiten Halbjahr 2019  bei Marcus Wieland, Robert Schulze und Nick Widera war Takev  Va-ter  einer Tochter geworden.  „Pri-ma, dass zum persönlichen Fami-lienglück auch noch der Mann-schaftssieg das Weihnachtsglück perfekt gemacht hat.“

Das Spielglück in der Oberliga gegen Blau-Weiß Berlin hatte sich die Mannschaft am Ende redlich verdient. Die 13:11-Führung zur Halbzeit basierte vor allem auf ei-ner soliden Deckung mit einem Julien Adam im Tor, der 50 Pro-zent der Bälle parierte, die auf  sein Gehäuse kamen.  „Im Angriff haben wir noch Steigerungspo-tenzial“, zog LHC-Sportvorstand Kai-Uwe Weilmünster sein Halb-zeitfazit. Nach dem Schlusspfi ff war Weilmünster mit dem 30:25 zufrieden. „Es waren zwei völlig verschiedene Halbzeiten.“

In den zweiten 30 Minuten baute der LHC seinen Vorsprung nach einem zweimaligen An-schlusstreff er der Berliner zum 13:12 und 15:14 kontinuierlich aus, vor allem auch dank des jüngsten der drei Takev-Brüder, Alexander, der mit sieben Treff ern erfolg-reichster Werfer beim LHC war. Bemerkenswert zudem, dass sich

beim LHC elf Spieler in der Tor-schützenliste verewigten, was in der Breite für das Team spricht.

Trainer Marcus Meier war am Ende zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Wir hatten uns viel vorgenommen, auch von der Einstellung her“, sagte er.  Dass die Anspannung vor dem Spiel sehr groß war, spürte man bei den Offi ziellen des LHC wie bei der Mannschaft.  „Berlin hat in der Abwehr gut gestanden, und wir waren in der ersten Halbzeit

noch zu verkrampft“, so Meier. Mitte der zweiten Spielhälfte beim Stand von 20:16  löste sich die Anspannung, so dass der Sieg nie gefährdet und verdient  war.

Jung-Papa Robert Takev blieb dennoch kritisch. „Wenn es ins-gesamt  noch nicht  unser Spiel war, so wie wir es können, gehen wir mit einem guten Gefühl ins neue Jahr.“ In dem in der Oberli-ga für den LHC  am 25. Januar in Spandau beginnendem Jahr 2020 sollten noch weitere Glücksge-fühle für den LHC hinzukommen.

Glücksgefühle beim LHC CottbusHandball Der LHC hat seine Wiedergutmachung nach der Pleite gegen das Schlusslicht mit einem 30:25 gegen

Blau-Weiß Berlin umgesetzt. Zusätzlich gab es auch die nächsten Vaterfreuden in Cottbus. Von Wolfgang Swat

Pascal Hüneburg und die Handballer vom LHC Cottbus hatten Grund zum Jubeln am Samstagabend in

der Poznaner Straße. Sie beenden das Jahr mit einem Heimsieg. Foto: Steff en Beyer

Prima, dass zum Familienglück

auch noch der Sieg das Weihnachtsglück perfekt gemacht hat.

Robert Takev, Spieler LHC Cottbus

Überwintern auf Platz zwei

Luckau. Die Brandenburg-Li-ga-Handballer vom HC Spree-wald (2.) haben das Topspiel ge-gen Bad Freienwalde (3.) mit 32:23 (16:9) für sich entschieden. In herausragenden zehn Minuten im ersten Abschnitt setzte sich die „Gurkentruppe“ vorentschei-dend ab. Im Anschluss kontrol-lierten die Wolschke/Blasch-ke-Schützlinge das Geschehen, zeigten in der Abwehr eine cou-ragierte Leistung und hatten in Torwart Kleindienst zudem einen blendend aufgelegten Rückhalt, der die Jahn-Akteure mit 19 Para-den zur Verzweifl ung brachte.

Die Kreise der Gäste-Werferwurden geschickt eingeschränkt und im schnellen Tempospiel durch Meisner, Wendt und Guh-renz Tore erzielt. Als Grötschel in der 26. Minute den 8:0-Lauf zum 15:7 vollendete, war die Vor-entscheidung gefallen. Einige überfl üssige Nickligkeiten über-schatteten die Endphase und fachten die Stimmung in der Hal-le noch einmal an. Vor allem der junge Gollung (vier Tore) ließ sich davon aber nicht beeindru-cken. Kapitän Werner war es vor-behalten, das Kalenderjahr mit seinem Tor abzuschließen. Damit überwintert Lübben/Luckau (12:4 Punkte) hinter den verlustpunkt-freien Teltowern auf dem 2. Platz. Weiter geht‘s am 11. Januar 2020 zum letzten Hinrundenspiel in Ahrensdorf/Schenkenhorst. cgz

Handball HC Spreewald

siegt im Topspiel und feiert

versöhnlichen Abschluss.

6 LOKALSPORT Dienstag, 17. Dezember 2019

Page 7: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

FußballEindhoven feuert van BommelEindhoven. Der frühere Bay-ern-Profi Mark van Bommel ist nicht mehr Trainer der PSV Eind-hoven. Der niederländische Fuß-ballclub gab die Trennung am Montag bekannt, am Tag zuvor hatte das Team mit 1:3 gegen Feye-noord Rotterdam verloren. Eind-hoven steht auf dem vierten Platz, hat aber zehn Punkte Rückstand auf Ajax Amsterdam und AZ Alk-maar. „Wir haben alles versucht, um das Blatt zu wenden. Leider ist es nicht gelungen“, sagte  Di-rektor Toon Gerbrands. dpa

Anstoß

Philipp Kaiser

über die Auslosung der

Champions League

Oj, oj oj. Bayern gegen Chelsea, Dortmund ge-gen Paris St. Germain und RB Leipzig gegen

Tottenham Hotspur. Das sind knackige Aufgaben, die auf die deutschen Vertreter in der Champions League warten. Die Fans können sich auf Feste in der Königsklasse freuen, ohne dass das Weiterkommen garan-tiert ist. Das ist der Reiz des Fußballs – ungeachtet der Aber-Millionen Euro, die ausge-schüttet werden.Bayern gegen Chelsea – da wer-den Erinnerungen wach an das 2012 verlorene „Finale dahoam“. Von den Engländern ist aller-dings kein Protagonist mehr da-bei.Die Dortmunder treff en auf ei-nen guten Bekannten. Ihr Ex-Trainer Trainer Thomas Tu-chel ist mit Paris St. Germain zum Gewinn der Champions League paraktisch verpfl ichtet. Die heimische Meisterschaft in-teresssiert die reichen Scheichs, die die Euro-Millionen  fl ießen lassen, nicht die Bohne. Sie wol-len endlich den Henkelpott ha-ben. Ob das allerdings bei aller Off ensivkunst mit der vergleich-baren schwachen Verteidigung realistisch ist, bleibt abzuwar-ten.Vorhersagen sind praktisch un-möglich, zumal die Spiele erst in gut zwei Monaten stattfi nden – und gerade die vergangenen Wochen haben gezeigt, wie schnelllebig der Fußball ist. Bei aller Kritik, die man an der Champions League äußern kann: Hochklassigen Sport dür-fen wir erwarten.

KnackigeAufgaben

Titelaspirant gegen den Ersten

Leipzig/Dortmund. Das „Sechs-Punkte-Spiel“ als Test der Titel-reife, die Vorentscheidung im Kampf um die Herbstmeister-schaft, das Torjäger-Duell zwi-schen Marco Reus und Timo Wer-ner – mehr Spektakel als im Auf-einandertreff en zwischen Borus-sia Dortmund und RB Leipzig heute Abend hat die Bundesliga kaum zu bieten.

„Gegen Leipzig wird es bei uns brennen“, sagt Dort-munds Kapitän Reus vor dem Duell. Das muss es auch. Vier Punkte Rückstand hat der wiederer-starkte Tabellendrit-te auf Spitzenreiter Leipzig – eine Nie-derlage kann sich der BVB mit Blick auf seine Titelambi-tionen eigentlich nicht erlauben. „Das ist ein Spit-zenspiel. Wir spielen zu Hause. Wir wollen gewinnen“, sagt BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Auch der zuletzt so starke Torhü-ter Roman Bürki will „versuchen, die drei Punkte bei uns zu behal-ten“, wenngleich Leipzig „eine sehr spielstarke, gute Mannschaft mit viel Off ensivpower“ sei.

Diese stellte auch Dortmund selbst zuletzt wieder eindrucks-voll unter Beweis. 13 Tore erziel-te der Vizemeister in den vergan-genen vier Spielen, nach Favres taktischer Umstellung von einer Vierer- auf eine Dreier-Abwehr-kette ist auch die Defensive wie-der stabil. Von einer Ablösung des Trainers ist inzwischen kei-ne Rede mehr.

Doch die Leipziger strotzen vor Selbstvertrauen. Sechs Liga-siege in Serie hat die Elf zuletzt gefeiert, mit 42 Treff ern stellen die Sachsen die beste Off ensive. Unter Julian Nagelsmann ist RB zu einem ernsthaften Meister-schaftsanwärter gereift. sid

Bundesliga Die

wiedererstarkte Borussia

aus Dortmund empfängt

heute zum Spitzenspiel

Tabellenführer RB Leipzig.

SKI ALPIN

10.20/13.30 Uhr: Riesenslalom Frauen in

Courchevel, Eurosport und BR

DARTS

13.30/20 Uhr: WM in London, 1. und

2. Runde, Sport1

FERNSEH-TIPP

FUSSBALL

16. Spieltag

Bremen - Mainz Di. 18.30

Dortmund - Leipzig Di. 20.30

Augsburg - Düsseldorf Di. 20.30

Union Berlin - Hoffenheim Di. 20.30

Leverkusen - Hertha BSC Mi. 18.30

Mönchengladbach - Paderborn Mi. 20.30

Wolfsburg - Schalke Mi. 20.30

Frankfurt - Köln Mi. 20.30

Freiburg - München Mi. 20.30

1. RB Leipzig 10 3 2 42:16 33

2. Bor. Mönchengladbach 10 1 4 31:18 31

3. Borussia Dortmund 8 5 2 37:19 29

4. Schalke 04 8 4 3 26:18 28

5. Bayern München 8 3 4 41:21 27

6. SC Freiburg 7 4 4 24:18 25

7. Bayer Leverkusen 7 4 4 22:20 25

8. VfL Wolfsburg 6 5 4 17:15 23

9. TSG Hoffenheim 6 3 6 21:27 21

10. 1. FC Union 6 2 7 19:20 20

11. FC Augsburg 5 5 5 24:28 20

12. Eintracht Frankfurt 5 3 7 24:23 18

13. Hertha BSC 4 3 8 21:29 15

14. FSV Mainz 5 0 10 20:38 15

15. Werder Bremen 3 5 7 23:35 14

16. Fortuna Düsseldorf 3 3 9 16:32 12

17. 1. FC Köln 3 2 10 14:30 11

18. SC Paderborn 2 3 10 18:33 9

Bundesliga

Nyon. Ein Rendezvous mit dem Ex Thomas Tuchel für Borussia Dortmund, die Revanche fürs „Fi-nale dahoam“ für Bayern Mün-chen und ein Duell zwischen „Ba-by-Mourinho“ Julian Nagelsmann und dem Original: Die Achtelfi -nal-Auslosung der Champions League hat den deutschen Clubs durchweg attraktive Gegner be-schert. Ein echtes Highlight ist zudem das Duell zwischen Re-kordsieger Real Madrid und Pep Guardiolas Manchester City.

„Wir spielen nicht gegen Tho-mas Tuchel, sondern gegen Paris St. Germain. Wir werden ihn freundlich begrüßen“, sagte Sportdirektor Michael Zorc über

das Los, das der Ex-Schalker Ha-mit Altintop den Dortmundern am Montag in Nyon bescherte. „Das ist für uns ein richtiges Knaller-Los. Ich sehe uns nicht chancenlos.“ BVB-Boss Hans-Joa-chim Watzke nahm das Duell mit Tuchel, mit dem er sich 2017 im zweiten Jahr des Trainers bei der Borussia überworfen hatte, ohne große Emotionen auf. „Es fühlte sich normal für mich an“, sagte er. „Die Chancen stehen 50:50.“

Das aber ist etwas übertrie-ben – obwohl auch Kapitän Mar-co Reus von einem „wunderba-ren Los“ sprach, bei dem sich die Borussia natürlich etwas ausrech-ne. Tuchel leitet eine hochtalen-

tierte Mannschaft um die Welt-stars Neymar und Kylian Mbappé sowie die Nationalspieler Julian Draxler und Thilo Kehrer an. Dem hohen Traumziel Champi-ons-League-Sieg jagt der aus Ka-tar üppig geförderte Club aber auch unter dem 46-Jährigen ver-geblich hinterher.

Chelsea hatte den Henkelpott den Bayern 2012 im eigenen Sta-dion auf dramatische Weise ent-rissen (3:4 i.E.). „Das ist eine ge-fährliche Mannschaft. Wir müs-sen sie sehr ernst nehmen und konzentriert an die Sache range-hen“, betonte der Münchner Ka-pitän Manuel Neuer, obwohl sich der amtierende Sieger der Euro-

pa League aus London  im Um-bruch befi ndet.

Bundesliga-Tabellenführer RB Leipzig bekommt es mit José Mourinhos Tottenham Hotspur zu tun, das den Bayern in der Gruppenphase zweimal klar un-terlegen war (2:7/1:3). „Das ist ein tolles Los, Mourinho ist ein Welt-klasse-Trainer“, sagte Nagels-mann. „Ich bin sehr, sehr ge-spannt. Chancenlos sind wir auf keinen Fall.“

Dortmund macht mit seinem Heimspiel am 18. Februar den An-fang und spielt am 11. März in Pa-ris. Leipzig tritt am 19. Februar zu-nächst in London an und am 10. März zu Hause. Für die Bay-

ern wird es am 25. Februar bei Chelsea ernst, das zweite Duell steigt am 18. März in München. Das Endspiel fi ndet am 30. Mai in Istanbul statt.

Im Champions-League-Finale hatte Real jahrelang einen Stamm-platz – dieses Mal wird es für Toni Kroos und Co. gegen City schon in der ersten K.-o.-Runde sehr schwer. „Das ist schon ein Ham-mer“, sagte Salihamidzic über diese Begegnung. Titelverteidiger FC Liverpool muss gegen Atléti-co Madrid ran. Außerdem triff t Newcomer Atalanta Bergamo auf den FC Valencia, Olympique Lyon auf Juventus Turin und der SSC Neapel auf den FC Barcelona. sid

Attraktiv, aber auch brandgefährlichChampions League Auf die drei deutschen Vertreter warten schwere Gegner.

Gelsenkirchen. Am Tag nach sei-nem Kung-Fu-Tritt zeigte Alexan-der Nübel Reue. „Es tut mir sehr leid für den Spieler“, sagte der Torwart von Schalke 04 über sein brutales Foul beim 1:0 gegen Ein-tracht Frankfurt.

Die Rote Karte sei ihm „egal“, er habe gehoff t, dass es Mijat Ga-cinovic „gut geht“. Der Frankfur-ter war dem Schalker Kapitän schon zuvor zur Seite gesprun-gen. „Danke, dass du dich sofort entschuldigt hast. Das kann im Fußball vorkommen“, schrieb er bei Instagram. Nübel kommt  nicht um eine lange Zwangspau-se herum.

Einen Gefallen tat sich der 23-Jährige nicht. Nach seinem fol-genschweren Patzer beim 1:2 in

Leverkusen verlor er die Nerven und machte wieder von sich re-den – aber ganz anders, als er es sich vorgestellt hatte. Im Poker um seine Zukunft hat sich sein Blatt deutlich verschlechtert. Bei Bayern München steht  Manuel Neuer kurz vor der Unterschrift unter einen neuen Vertrag bis 2023. Und auf Schalke darf sich in den nächsten Spielen sein Er-satz in Szene setzen. Markus Schubert, der am Sonntag nach dem Platzverweis die Führung der Königsblauen durch Benito Raman festhielt, kann beweisen, dass er schon jetzt ein Bundesli-ga-Torwart ist.  sid

Kung Fu auf Schalke

Fieser Tritt: Alexander Nübel ge-

gen Mijat Gacinovic Foto: dpa

Fußball unterm Sternenhim-mel bietet heute Abend in der Alten Försterei der 1.FC Union. Als Gast laufen

die Profi s der TSG Hoff enheim auf. Mit Benjamin (30) und Flori-an Hübner (28) mischen zwei Brüder mit. Allerdings stecken sie in verschiedenen Trikots. Der äl-tere Benjamin bei Hoff enheim und Florian bei den Eisernen. Union-Trainer Urs Fischer sieht darin kein Problem: „Beide wer-den sich an die Taktik ihrer Teams halten.“ Zum Fußball-Clan der Hübners gehören noch der 33 Jah-re alte Bruder Christopher (We-hen Wiesbaden) und Vater Bru-no (58), Sportdirektor bei der Frankfurter Eintracht. Gegen den Vater zog Florian unlängst den Kürzeren, als Frankfurt in der Wuhlheide durch einen 2:1-Sieg drei Punkte wegtrug. Allerdings kann Florian seine Hände in Un-schuld waschen. Er fehlte im Sep-tember wegen einer Verletzung.

Im Moment scheint er dagegen voll fi t und will sich von der Trup-pe seines Bruders auf keinen Fall über den Tisch ziehen lassen. Was Fischer nicht nur über Hüb-ner sagte: „Die Mannschaft hat sich nach dem Spiel in Paderborn gut regeneriert. Alle Werte wei-sen darauf hin. Wir sind für ein gutes Spiel bereit.“

20 Punkte im Rücken

Nicht nur Abwehrspieler Florian Hübner dürfte Bruder Benjamin und den übrigen Kraichgauern also auf die Füße treten. Doch Vorsicht, die Hoff enheimer spie-len mit zwei Gesichtern. Sie kön-nen abwartend operieren und hinten drinstehen. Sie sind aber auch in der Lage, gewaltig zu stür-men. Schnelle Leute haben sie da-für. Mit 20 Punkten im Rücken tankten die Eisernen allerdings eine Menge Selbstbewusstsein, wenn Fischer behauptet: „Wir sind auf beide Gesichter der TSG vorbereitet.“ Die Qualität der Ei-sernen, in der Alten Försterei ein Resultat ohne Gegentor heraus-zuholen, sieht auch der erfahre-ne Mittelfeld-Stratege Christian Gentner. „Wir müssen konzen-

triert sein. In Paderborn ließen wir nur drei Minuten die Zügel schleifen, und schon wurde es ge-

fährlich.“ Unions-Mittelfeld-Mann Joshua Mees brennt auf ei-nen Einsatz gegen seinen Ex-

Club. Er will zeigen, dass er mehr kann, als man ihm bei der TSG zutraute. Der Union-Coach macht nicht nur dem 23-Jährigen Hoff -nung auf einen Einsatz, wenn er ausdrücklich betont: „Im Ver-gleich zu Paderborn kann es schon Veränderungen in der Auf-stellung geben.“

Zum ersten Mal in dieser Sai-son wird die „Alte Försterei“ nicht ausverkauft sein. „Für den Gästeblock haben sich nur 800 bis 1000 Hoff enheimer angesagt. Da-durch bleiben leider mehr als 1000 Plätze frei“, bedauert Pres-sesprecher Christian Arbeit.

Bruderduell in der WuhlheideFußball Der 1. FC Union Berlin trifft heute mit Florian Hübner auf die TSG Hoffenheim, bei der

der zwei Jahre ältere Benjamin Hübner aufläuft. Von Gunnar Günter

Haut sich voll rein: Florian Hübner (links) gegen Ben Zolinski vom SC Paderborn Foto: Matthias Koch

Letztes Heimspiel des Jahres

Glühwein und Bier

stehen bereit, kündigte

der 1. FC Union für das

letzte Heimspiel eines

überragenden Jahres

2019 schon mal an. Ge-

gen den Tabellen-Nach-

barn Hoffenheim kön-

nen die Union-Profis so-

gar den fünften Heim-

sieg in Serie schaffen.

„Zentraler Punkt sind

unsere Fans“, betont

Trainer Urs  Fischer. Die

würden seinem Team in

schwierigen Phasen im-

mer wieder Luft ver-

schaffen: „Das hilft dir

schon, über das Limit zu

gehen.“ Jeder fühle sich

„im eigenen Wohnzim-

mer am wohlsten“. Und

die Unterstützung der

Fans weit über die 90

Spielminuten hinaus sei

einfach toll: „Das ver-

leiht einen Schub.“ dpa

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Hinterstoder übernimmt Ski alpin. Der in Val d’Isère abge-sagte Riesenslalom der Männer wird am 1. März in Hinterstoder nachgeholt. Außerdem fi nden an jenem Wochenende in Oberöster-reich ein Super-G und ein weite-rer Riesenslalom statt. dpa

Stuttgart patztFußball. Aufstiegsaspirant VfBStuttgart ist auch im vierten Aus-wärtsspiel hintereinander sieglos geblieben und hat den Sprung auf Rang 2 der 2. Bundesliga ver-passt. Bei Darmstadt 98 gab es am Montagabend ein 1:1 . Vor 14 875 Zuschauern brachte Tobias Kem-pe die Hausherren in Führung, Borna Sosa raf für Stuttgart. sid

7 SPORT Dienstag, 17. Dezember 2019

Page 8: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

FUSSBALL

Champions League, Achtelfinale,18. bis 26. Fe-

bruar/10. bis 18. März: Borussia Dortmund - Paris

Saint-Germain, FC Chelsea - Bayern München, Tot-

tenham Hotspur - RB Leipzig, Real Madrid - Man-

chester City, Atalanta Bergamo - FC Valencia, Atlético

Madrid - FC Liverpool, Olympique Lyon - Juventus Tu-

rin, SSC Neapel - FC Barcelona

Europa League, Zwischenrunde, 20./27. Febru-

ar: Bayer Leverkusen - FC Porto, Eintracht Frankfurt -

RB Salzburg, VfL Wolfsburg - Malmö FF, Sporting Lis-

sabon - Istanbul Basaksehir, FC Getafe - Ajax Ams-

terdam,FC Kopenhagen - Celtic Glasgow, APOEL Ni-

kosia - FC Basel, CFR Cluj - FC Sevilla, Olympiakos

Piräus - FC Arsenal, AZ Alkmaar - Linzer ASK, FC

Brügge - Manchester United, Ludogorez Rasgrad - In-

ter Mailand,Schachtjor Donezk - Benfica Lissabon,

AS Rom - KAA Gent, Glasgow Rangers - SC Braga

EISHOCKEY

DEL,

27. Spieltag: Krefeld - Straubing 3:4 n. P.

    1. EHC Red Bull München 20  7    89:63    61

2. Straubing Tigers 21  6   100:64    58

3. Adler Mannheim 18  9    94:70    55

4. Eisbären Berlin 15 11    87:77    44

5. Nürnberg Ice Tigers 15 11    78:74    42

6. Pinguins Bremerhaven 13 14    73:73    42

7. ERC Ingolstadt 14 13    84:83    41

8. Kölner Haie 13 13    62:71    40

9. Düsseldorfer EG 14 12    67:64    37

10. Grizzlys Wolfsburg 12 15    77:83    33

11. Augsburger Panther 10 16    72:83    32

12. Iserlohn Roosters 8 19    52:81    26

13. Krefeld Pinguine 7 20    76:96    25

14. Schwenninger W. Wings 6 20    67:96    22

BOB

Weltcup in Lake Placid, Männer, Vierer: 1. Kana-

da (Kripps/Coakwell/Stones/Sommer) 1:49,45 Minu-

ten (54,82+54,63), 2. Deutschland II (Lochner/Stutt-

gart, Weber/Winterberg, Bauer/Ohlstadt, Rasp/Kö-

nigssee) 0,30 Sekunden zurück (54,98+54,77), 3.

Deutschland I (Friedrich/Oberbärenburg, Grothkopp/

Oberbärenburg, Margis/Halle, Bauer/Oberbären-

burg) 0,33 (54,92+54,86), 4. Lettland, 5. USA, 6.

Russland 0,76 (55,15+55,06),... 13. Deutschland III 

(Hafer/Bad Feilnbach, Salzer/Stuttgart, Schneider/

Feilnbach, Hammers/Wiesbaden) 1,31 (55,33+55,43)

Ergebnisse

Der Sportler des Jahres Ni-klas Kaul will sich die vielen Ehrungen nicht zu Kopf steigen lassen.

Am Ende sei es wichtig, „dass man sich von so was nicht blen-den lässt. Dass man sich nicht auf dem Erfolg ausruht, weil man ein-mal was gewonnen hat, und glaubt: Trainieren muss ich nicht mehr“, sagte der Zehnkampf-Welt-meister am Montag. Der 21 Jahre alte Mainzer hatte bei der Jour-nalisten-Wahl am Sonntagabend triumphiert, nachdem er zuvor bereits den Sport-Bambi erhalten hatte.

Dennoch genossen es Kaul und Weitsprung-Weltmeisterin Malai-ka Mihambo in vollen Zügen, dass sie bei der Gala im Kurhaus von Baden-Baden im Mittelpunkt standen. „Es ist wichtig, dass die sportliche Vielfalt gezeigt wird. Von daher fi nde ich es schön und wichtig, dass wir hier stehen“ sag-te die Sportlerin des Jahres, die in ihrem gold-weißen Kleid und mit ihrem souveränen Auftritt alle Blicke auf sich zog.

Über mangelnde Aufmerksam-keit das Jahr über beklagte sich das Duo – im Gegensatz zu frühe-ren Leichtathletik-Siegern – nicht. „Wir brauchen uns nicht mit dem Fußball vergleichen. Es tut uns nicht gut, uns mit dem größten Sport zu vergleichen“, sagte Kaul selbstbewusst und betonte eben-falls: „Wir stehen für sportliche Vielfalt.“

Groß war auch die Freude beim Deutschen Leichtathletik-Ver-band, in beiden Kategorien vorne zu stehen. „Es war ein deutliches Lebenszeichen der Leichtathletik. Das ist eine sehr hohe Anerken-nung, und ich denke, das ist auch ein Versprechen für die Zukunft“, sagte Verbandspräsident Jürgen Kessing. Für den Kampf nach mehr medialer Aufmerksamkeit scheint die Sportart mit ihren Weltmeistern Kaul und Mihambo für die Zukunft bestens gerüstet zu sein. Jung, eloquent, charmant, erfolgreich und dazu auch noch entwicklungsfähig: Der 21 Jahre

alte „König der Athleten“ und die 25 Jahre alte Weitsprung-Über-fl iegerin könnten als neue Gesich-ter der olympischen Kernsport-art eine Ära prägen.

Wie seine Kommilitonen jetzt mit ihm umgehen? „Ach, berühmt bin ich nicht!“, sagte Sport- und Physik-Lehramtsstudent Kaul auf die Frage. „Eigentlich gehen die ganz normal mit mir um, wie vor-her auch. Das fi nde ich auch schön so, das ist ganz wichtig.“ Er habe sich ja durch die zwei Tage WM-Wettkampf nicht grundle-gend verändert. „Und das Schö-

ne ist, dass ich die Uni als Ruhe-pol habe.“

Der Senkrechtstarter hatte in Doha überraschend mit 8691 Punkten triumphiert und sich zum jüngsten Weltmeister der Zehnkampf-Geschichte ge-krönt. Die Karriere von Kaul geht eigentlich seit 2015 steil nach oben. „Das ist fast beängstigend. Er hat kaum Rückschläge einste-cken müssen. Das ist in dieser Qualität auch einmalig“, sagt der seit März im Amt befi ndliche Bundestrainer Christopher Hall-mann über seinen Schützling, Der bleibt ehrgeizig: „Ich habe nach dem WM-Titel extra wenig Pau-se gemacht, weil ich in Richtung Tokio genauso weitermachen wollte“, sagt Kaul, der am liebs-ten nach jeder Disziplin ein klei-nes Nickerchen einlegt. „Was ge-nau in Tokio möglich ist, wird sich erst später zeigen.“ dpa/sid

Appell für SportvielfaltSportler des Jahres Die Sieger Zehnkampf-König Niklas Kaul und Weitsprung-Überfliegerin Malaika Mihambo stimmten auch kritische Töne an. Von Ulrike John und Pirmin Closse

ClasicoBarca und Realim selben HotelMadrid. Die Nationalspieler Toni Kroos von Real Madrid und Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona könnten sich schon Stunden vor dem Fußball-Klassi-ker am Mittwochabend über den Weg laufen. Die Teams werden vor dem Topduell im selben Ho-tel, dem Sofía, Unterkunft bezie-hen. Um der Gefahr vorzubeugen, dass man auf dem Weg ins Stadi-on von Demonstranten aufgehal-ten wird, schlagen beide Teams ihr Quartier in nächstmöglicher Nähe des Spielortes auf. dpa

Handball-EMAlle Spiele werden live übertragenBerlin. Die deutschen Hand-ball-Fans können während der EM im Januar auch die Partien ohne deutsche Beteiligung live verfolgen. Eurosport wird 18 Spie-le des Turniers vom 9. bis 26. Ja-nuar übertragen, darüber hinaus werden alle nicht-deutschen Spiele von der Internetseite sport-deutschland.tv gezeigt. Die Parti-en der deutschen Nationalmann-schaft bei der Europameister-schaft  in Norwegen, Österreich und Schweden sind bei ARD und ZDF zu sehen. dpa

Großaspach reagiert Fußball. Drittligist SG Sonnenhof Großaspach hat seinen Trainer Oliver Zapel freigestellt. Damit reagierten die Schwaben am Mon-tag auf ihre Negativserie und die jüngste Niederlage gegen den Ta-bellenletzten FC Carl Zeiss Jena (1:2). dpa

Patriots in den Play-offsAmerican Football. Meister New England Patriots hat in der  NFL den Einzug in die Play-off s per-fekt gemacht. Das Team gewann nach zwei Niederlagen bei den Cincinnati Bengals mit 34:13. Den Play-off -Einzug sicherten sich auch die Green Bay Packers und die Seattle Seahawks. sid

Alles eine Kopfsache für die Eisbären

Berlin. Die Socken qualmen noch vom tollen 6:5 (1:4, 2:0, 2:1; 1:0)-Sieg nach Verlängerung bei den Grizzlys Wolfsburg, da müssen die Eisbären heute Abend um 19.30 Uhr schon wieder ran. In der Arena am Ostbahnhof geht es ge-gen die Pinguine aus Krefeld. „Wir können mit neuem Selbst-vertrauen aufl aufen“, hoff t An-greifer James Sheppard.

Tatsächlich legten die Berliner in der Autostadt ein gewaltiges Spiel hin. Mit einem 1:4-Rück-stand ging es in die erste Drittel-pause. Ein Desaster drohte, denn lediglich Austin Ortega hatte im ersten Abschnitt für Berlin getrof-fen. Doch mit Beginn des zweiten Drittels schienen andere Männer in den Eisbären-Trikots zu ste-cken. Durch Treff er von Marcel Noebels (2), Florian Kettemer, Pi-erre-Cedric Labrie und in der Verlängerung durch Maxim Lapi-erre drehten die Berliner die Par-tie.

Großen Anteil daran hatte auch Sheppard. Immer wenn die Tage kürzer werden, läuft es bei dem Kanadier immer besser. Ge-gen Düsseldorf glänzte er beim 3:1-Sieg mit zwei Treff ern. In Wolfsburg bestach er durch Kampfgeist und eine Vorlage, als eine Niederlage drohte. Im letz-ten Drittel feuerte er auf der Bank seine Mitspieler an: „Jungs wir schaff en das noch.“ Es half.

Mit 394 NHL-Einsätzen bei den New York Rangers und den San Jose Sharks kann der 31-Jährige  auf eine Menge Erfahrung verwei-sen. Doch die  manchmal von Drittel zu Drittel schwankenden Leistungen der Eisbären stellen auch den coolen Profi vor Rätsel. „Auf alle Fälle ist das eine Kopf-sache. Wir müssen uns einfach zwingen, bei jedem Wechsel voll da und hundertprozentig bereit zu sein.“ Und gegen Krefeld be-reits damit anfangen. gg

Eisbären Nach der tollen Aufholjagd in Wolfsburg wartet heute Abend Krefeld als nächster Gegner.

Frankfurt (Oder). Der Besuch bei der Sportgala hat sich für Josefi n Eder gelohnt. Die 24-jährige Sportschützin der Schützengilde Frankfurt (Oder) wurde am Sonn-abend in Potsdam mit elf weite-ren Athleten ins nun 72-köpfi ge Brandenburger Team Tokio nach-nominiert.

Was bedeutet es für Sie, zu diesem

Team zu gehören?

Für mich ist es schon etwas ganz Besonderes. Ich habe ganz lange daraufhin gearbeitet.

Was heißt das ?

Ich bereite mich jetzt seit zwei Jahren gezielt darauf vor. Es war hartes Training. Ich war immer ein bisschen hinten dran, kenne

viele vom Nationalkader, die schon im Topteam sind. Da wur-de der Druck ein wenig stärker. Jetzt habe ich es beim Weltcup in Rio endlich geschaff t, ins Top-team zu rutschen und kann mich voll auf Tokio vorbereiten.

Was wird sich für Tokio ändern?

Da ich im Topteam bin, ändert sich einiges. Wir haben mehr Training, und ich werde in der Schule sicher mehr fehlen, aber das werden wir kompensieren.

Wie schaff en sie die Doppelbelas-

tung zwischen dem Beruf als Polizis-

tin und dem Sport in der Vorberei-

tungszeit auf Olympia?

Bei der Sportfördergruppe ist das wunderbar organisiert. Wir

haben optimale Bedingungen,  Sport und Studium zu teilen. Wir haben an wenigen Tagen Pfl icht-stunden und können ansonsten trainieren. Es gibt auch keine Pro-bleme mit Wettkämpfen.

Seit wann betreiben Sie den Sport?

Ich habe 2007 angefangen zu schießen. Also noch als junges Mädchen. Seit 2011 betreibe ich es auf Leistungsniveau.

Nicht jedem erschließt sich ja so et-

was, aber was ist für Sie die Faszina-

tion am Schießen?

Ja, das stimmt. Ich komme aus einer Sportschützen-Familie, habe aber viele Sportarten aus-probiert. Dann hielt ich eine Sportwaff e in der Hand. Es war wie Liebe auf den ersten Blick, es hat sofort gefunkt. Ich fi nde am Sportschießen interessant, dass das man präzise arbeiten muss und jeder Schuss etwas anderes ist. Das ist harte Arbeit. Das macht es schwierig.

Zurück zu Olympia. Wie bereiten Sie

sich darauf vor?

Im April haben wir die interne Qualifi kation. Wir sind fünf Frau-en, die Topteam-Status haben (unter anderem die Frankfurterin Michelle Skeries). Wir haben das Training angezogen, taktisch um-gestellt und versuchen, von den anderen international etwas ab-zugucken. Und wir wollen mehr Wettkämpfe schießen, um stabi-ler und fi tter zu werden.

Was haben Sie für eine Vorstellung

für Tokio, wenn Sie sich qualifi zie-

ren?

Wenn ich es nach Tokio schaf-fe, dann fahre ich nicht nur so hin. Dann will ich auch etwas gewin-nen. Uwe Wuttke

„Es war Liebe auf den ersten Blick“Team Tokio Sportschützin Josefin Eder spricht über ihre Berufung und den Spaß an ihrer Sportart.

Sportler des Jahres: Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul wird von Weitsprung-Weltmeisterin Malaika

Mihambo umarmt. Foto: Patrick Seeger/dpa

Sportschützin Josefi n Eder

Foto: Winfried Mausolf

Der schrillen Mikuru Suzuki war der euphorisierte „Ally Pally“ ohnehin längst verfallen, da trieb die Japanerin die Stimmung mit ihrer spektakulären Aufholjagd zum Höhepunkt. Doch der erste Sieg einer Frau bei einer ge-mischten Darts-WM blieb „Miracle“ Suzuki knapp verwehrt. Als der letzte Pfeil ihres Gegners James Richardson in der Doppel-20 einschlug, presste sie kurz die Lippen zusammen und gratulierte ihrem mit 3:2 siegenden Gegenüber freundlich lächelnd. sid

Foto:  dpa

Chance verpasst, Herzen erobert

Jugend im Pokal, Stars bei Club-WM

Liverpool. Der eng getaktete Spiel-plan des FC Liverpool ist für Jür-gen Klopp kein Grund zum Jam-mern. „Die Ansetzungen sind nun mal, wie sie sind“, sagt der Trai-ner. Der Club muss heute im Vier-telfi nale des Ligapokals in Bir-mingham bei Aston Villa antre-ten und am Mittwoch im Halbfi -nale der Club-WM in Doha. „Wir müssen tun, was wir tun, und das werden wir tun“, betont Klopp, „wir sehen das ziemlich positiv.“

Die Doppelbelastung innerhalb von nur 48 Stunden auf zwei Kon-tinenten führt beim Sieger der Champions League und derzeiti-gen Spitzenreiter der Premier League zu ungewöhnlichen Maß-nahmen. Die Reds werden mit zwei komplett unterschiedlichen Mannschaften in den beiden Wettbewerben antreten. Moha-med Salah, Sadio Mané und Vir-gil Van Dijk – Liverpool wird in Doha in Bestbesetzung spielen. Im Pokal wird U-23-Coach Neil Critchley in Birmingham eine Nachwuchs-Elf aufs Feld schi-cken. dpa

Englische Woche Königsklasse-SiegerFC Liverpool muss binnen zwei Tagen auf zwei Kontinenten antreten.

Schachweltmeister und Hobbyfuß-baller Magnus Carlsen ist nun auch als Fußball-Manager in England die Num-mer 1. Der 29 Jahre alte Norweger übernahm  die Spitzenposition beim Online-Wettbewerb „Fantasy Premier League“ – vor rund sieben Millionen Mitspielern. Carlsen führt laut „The Guardian“ mit 1159 Punkten, einen Zähler vor dem ehemaligen Fußball-profi vom FC Liverpool Nick Tanner. Schachgenie Carlsen rückte an die Spitze, weil er Torjäger Mohamed Sa-lah vom FC Liverpool aufstellte – und sein Kapitän erzielte beim 2:0 gegen Watford prompt beide Treffer. Für sei-nen Erfolg hat Carlsen indes eine sim-ple Erklärung – „einfach Glück“. dpa

DAS GIBT’S AUCH NOCH

Sportler, Sportlerin und Mannscha� des Jahres

Männer:

1. Niklas Kaul (Leichtathletik) 19732. Jan Frodeno (Triathlon) 18923. Markus Eisenbichler (Skispr.) 11594. Florian Wellbrock (Schwimmen) 7975. Eric Frenzel (Nord. Kombi) 650

Frauen:

1. Malaika Mihambo (Leichtathl.) 22812. Anne Haug (Triathlon) 14563. Gesa Krause (Leichtathletik) 9944. Isabell Werth (Dressurreiten) 5785. Natalie Geisenberger (Rodeln) 570

Mannschaft:

1. Skispringen, Männer 17642. Deutschland-Achter 13963. Krawietz/Mies, Tennis 10064. Bob-Team Francesco Friedrich 5945. Tischtennis-Team 509

Wir brauchen uns nicht mit

Fußball vergleichen.“Niklas Kaul

Zehnkämpfer und Sportler des Jahres

8 SPORT Dienstag, 17. Dezember 2019

Page 9: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

LauchhammerTurmblasen und BrandschutzLauchhammer. Ganz oben auf dem Turm des Gerätehauses der Frei-willigen Feuerwehr Lauchham-mer-West verbreiteten am 14. De-zember die Turmbläser wie-der  weihnachtliche Stimmung. Das Turmblasen zum 3. Advent ist zu einer festen Tradition ge-worden. Für das Programm sorg-ten diesmal die Kinder und Erzie-her der Kita „Benjamin Blüm-chen“. Das Turmblasen war in diesem Jahr auch Bestandteil des „Begehbaren Adventskalenders“ der Stadt Lauchhammer. Im Rah-men der Brandschutzerziehung veranschaulichten die Kamera-den der Feuerwehr anhand eines „Rauchhausmodells“  die Bedeu-tung von Brandmeldern in Wohn-häusern.  red/pb

Ein Fuchs stoppte am Sonntag gegen

20  Uhr auf der B 156 bei Lieske einen

Pkw Mazda, sodass das Auto nicht

mehr fahrbereit war. Es musste mit ei-

nem Schaden von zirka 1000 Euro ab-

geschleppt werden. Am Montag stell-

te sich gegen 4.20 Uhr auf der Orts-

verbindungsstraße zwischen Lieske

und Welzow ein Reh einem Pkw Seat

in den Weg und musste dies mit dem

Leben bezahlen. Am Auto entstand

ein Schaden von rund 1000 Euro. Auf

der B 96 bei Großkoschen lief am

Montag gegen 8 Uhr ein Wildschwein

gegen einen Pkw Audi und hinterließ

am weiter fahrbereiten Auto einen

Schaden von rund 1500 Euro.

Unbekannte drangen am Wochenen-

de gewaltsam in ein Objekt am Stell-

werk in der Strandstraße ein und ent-

wendeten daraus diverse elektrische

Werkzeuge. Die Schadenshöhe ist

nicht bekannt, die Polizei ermittelt.

POLIZEIBERICHT

Lauchhammer. Die zweite Baustu-fe des Einbaus der neuen Orgel in die Schlosskirche Lauchhammer ist abgeschlossen, teilt die Stadt Lauchhammer mit. Aus diesem Anlass fand am 13. Dezember ein Konzert mit dem Männerchor Ruhland statt.  Restarbeiten wer-den bis zum Frühjahr 2020 erle-digt sein. Dann wird es ein wei-teres Konzert geben. Die ersten Orgel-Klänge konnten zahlreiche Besucher bereits im Rahmen ei-nes Festgottesdienstes zum Re-formationstag genießen.  Damit wurde eine mehr als  30 Jahre ru-hende Tradition wiederbelebt. Möglich gemacht hat dies eine jahrelange Spendenaktion des Fördervereins Schlosskirche. Der 2004 gegründete Verein erhielt 2009 die Anerkennung des Lan-des Brandenburg im Rahmen des Denkmalpfl egepreises. red/pb

Orgel in Schlosskirche Lauchhammer fast vollendet

Männerchor Ruhland in der Schlosskirche. Foto: Stadt Lauchhammer

Forschungzu Krebs:Erfolg für BTU

Senftenberg. Große Freude über eine erfolgreiche Kooperation zwischen der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg und dem Krankenhaus Herzberg. Demnach haben Professor Dr. Jan-Heiner Küpper, Geschäftsführender Di-rektor des Instituts für Biotech-nologie und Leiter der Molekula-ren Zellbiologie an der BTU, so-wie Professor Dr. Roland Reinehr, Ärztlicher Direktor des Elbe-Els-ter Klinikums und Chefarzt der Inneren Abteilung am Herzber-ger Krankenhaus, gemeinsam Er-gebnisse eines Experiments in der internationalen Fachzeitschrift „Clinical Hemorheology and Mi-crocirculation“ zur Publikation bringen können. So haben die bei-den Leberforscher zeigen können, dass sowohl das Zellwachstum als auch die Wirkung von Chemothe-rapeutika in verschiedenen Dick-darmkrebszelllinien vom Wasser-gehalt der Zellen abhängen. Das sei auch für die tägliche klinische Arbeit von Bedeutung, da ältere Menschen oft unter einer Dehy-dratation leiden. jam

Medizin In Kooperation

mit dem Klinikum

Elbe-Elster gelingt eine

wichtige Publikation.

Gutes Team: Professor Dr. Ro-

land Reinehr (l.) und Professor

Dr. Jan-Heiner Küpper. Foto: EEK

Auch wenn das schicke Werbeschild mit maje-stätischem Logo noch immer zum Kauf von Ei-

gentumswohnungen anregt, wird der ehemalige Dorfkrug in Groß-koschen nicht zum Seenland-Pa-lais umgebaut. Das hat Senften-bergs Bürgermeister Andreas Fre-drich (SPD) jetzt bei einem Rund-gang mit dem neuen Ortsbeirat klargestellt. Die schon erteilte Baugenehmigung sei wieder er-loschen. Der Traum von einer hochwertigen Wohnanlage mit Wellness- und Fitnessbereich, die sich bis fast ans Ufer des Senften-bergers See erstrecken sollte, ist damit endgültig geplatzt.

Die Stadt Senftenberg will jetzt einen Bebauungsplan für das Ge-lände bis zur Promenade aufstel-len. Ein Investor, dem ein Grund-stück hinter dem ehemaligen Dorfkrug gehört, plant Fredrich zufolge einen Wohnstandort mit Mehrfamilienhäusern. Einen ge-nauen Zeitplan gibt es zwar noch nicht. Der B-Plan soll aber im Laufe des kommenden Jahres Baurecht schaff en.

Ob in diesem Zusammenhang auch das denkmalgeschützte Dorfkrug-Gebäude saniert oder abgerissen wird, ist noch unklar. Der Eigentümer, das Dresdener Immobilien-Unternehmen „Un-ser schönes Dresden“ (USD), will sich derzeit nicht zu seinen Plä-nen äußern, sondern erst 2020.

Im Frühjahr hatte das Unter-nehmen noch bekräftigt, an sei-nem Vorhaben festhalten und das Projekt im Jahr 2021 umsetzen zu wollen. Ursprünglich sollten die Wohnungen allerdings bereits ab Mitte 2012 vermarktet werden. Ei-nen Grund für die Verzögerung hatte das Unternehmen nicht an-gegeben.

Nach Rundschau-Informatio-nen will USD den 1911 erbauten Dorfkrug samt Grundstück aber für so viel Geld verkaufen, dass bisher alle Verhandlungen mit In-teressenten gescheitert sind. Kol-portiert wird eine siebenstellige Summe, die verlangt wird. Das wäre mindestens das Zehnfache des ursprünglichen Verkaufsprei-ses. Das Dresdner Immobili-en-Unternehmen macht weder

zur verlangten Kaufsumme Anga-ben, noch beantwortet es die Fra-ge, warum Verhandlungen bisher gescheitert sind.

In Großkoschen ist der seit vie-len Jahren leerstehende Dorfkrug vielen ein Dorn im Auge. „Es ist ein Schandfl eck“, ärgert sich auch Senftenbergs Bürgermeister An-dreas Fredrich. Deshalb ist hier jetzt die Hoff nung groß, dass die Pläne für ein neues Wohngebiet schnell in die Realität umgesetzt werden können.

„Ich freue mich, dass wir ein neues Wohngebiet bekommen“, bestätigt die neue Ortsvorstehe-rin Nadine Hönicke. „Die Nach-frage ist unheimlich groß“, be-kräftigt sie. Die 45-Jährige lebt seit 1996 in Kleinkoschen und schwärmt: „Wir wohnen da, wo andere Urlaub machen wollen.“

Mit dem neu gewählten Orts-beirat wolle sie das Alte in Ko-schen erhalten und den auch bei Urlaubern beliebten Senfteberger Ortsteil gleichzeitig weiterentwi-ckeln, sagt die gebürtige Meißne-rin. Außerdem lasse sie nichts un-versucht, die beiden Ortsteile

wieder näher zusammenzubrin-gen. In Großkoschen leben der-zeit etwa 890 Menschen. Kleinko-schen, das 1974 eingemeindet wurde, hat circa 450 Einwohner.

Seenland-Palais geplatztBaupläne Der Großkoschener Traum vom Seenland-Palais mit exklusiven Wohnungen

scheint geplatzt. Die Stadt Senftenberg plant mit einem neuem Baugebiet. Von Jan Augustin

Legendär für Tanzabende und Radball-Turniere

Die ehemalige Großkoschener Gast-

stätte Zum Dorfkrurg ist im November

2010 an die Dresdner USD Immobilen

GmbH verkauft worden. Das Gebäu-

de„ in seiner jetzigen Form wurde 1911

gebaut. Die Gasthaushistorie geht

aber bis ins 17. Jahrhundert zurück.

Seit dem Jahr 1994 steht das denk-

malgeschützte Haus leer. Zuletzt hat-

te es einer Erbengemeinschaft gehört.

Der „Dorfkrug“ war jahrzehntelang die

Gaststätte der Bewohner des Ortes

und der Urlauber. Bekannt war das

Gasthaus auch für seine Tanzabende

und Dorffeste. Der Saal diente bis

1996 auch als Trainings- und Wett-

kampfstätte der Radballsportler und

war Austragungsort für nationale und

internationale Turniere.

Am Ortseingang von Großkoschen sollte bereits vor sechs Jahren das exklusive „Seenland-Palais“ errichtet und bezogen sein. Der denkmalge-

schützte alte Gasthof aus dem Jahr 1911 sollte das Herzstück des Ensembles werden. Foto: USD Dresden

Kommentar

Jan

Augustin

zum Seenland-Palais

Großkoschen hat eigent-lich alles, was einen Ort attraktiv macht. Den Senftenberger See

vor der Nase, das Amphitheater, den Familienpark. Auch direkt im Ort wird es immer schöner. Die vielen Herbergen, Pensio-nen, Ferienwohnungen, der sa-nierte Dorfanger machen Groß-koschen zu einem Vorzeigeort. Wenn da nicht dieser graubrau-ne Koloss direkt gegenüber der Kirche das perfekte Bild zerstö-ren würde. Der alte Dorfkrug an sich ist ja nicht hässlich. Er bräuchte aber wieder etwas Far-be und vor allem neues Leben im Haus. Hochwertiges Wohnen in einem Seenland-Palais zum Beispiel, wie es der Eigentümer einst angekündigt hat. Dass eine Firma hier seit fast einem Jahr-zehnt das Blaue vom Himmel verspricht, sich aber einfach nichts tut, ist unerträglich. Ver-ständlich, dass der Groll der Grokoschener gegen das Unter-nehmen wächst.

Ein Blick in die Lausitz zeigt: Der Senftenberger Ortsteil steht nicht allein da mit einem Pro-blem dieser Art. So ärgern sich auch die Allmosener, dass mit-ten in ihrem Dorf erst jahrelang ein abgewracktes Haus das Ortsbild verschandelt und seit ein paar Wochen sich der Bau-schutt wie nach einem Erdbe-ben der Stärke 10 stapelt. Auch hier stellt sich der Eigentümer stur. Prominenter ist der Fall aus Cottbus, wo eine riesige Brachfl äche mitten im Zentrum das Stadtbild verdirbt. Und auch hier sagt der Investor seit Jah-ren, das Blechen-Carré erwei-tern zu wollen – macht es aber nicht.

Den Kommunen sind nach dem Verkauf einer ortsbildprä-genden Immobile in ihrer Stadt meist die Hände gebunden, weil die rechtliche Lage vertrackt ist. Es sei denn, sie werden selbst zum Eigentümer. Ein gutes Bei-spiel liefert der Großräschener Bahnhof, den die Stadt gekauft, so vor dem Ruin gerettet und dann zu einem privaten Fitness-center entwickeln lassen hat. Ähnlich erfolgreich ist die Ge-schichte der ehemaligen Gast-stätte Lausitz in Großräschen, die jahrelang leer stand und nach dem Erwerb durch die Kommune nun als Haus der Ca-ritas genutzt wird. Saniert und in Farbe.

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Groll auf Investoren

im Seenland

Senftenberg, Bahnhofstr. 28

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Torsten.Richter-Zippack

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Tel. 03573 376415 / 376424 /

376422 / 376435

Hoyerswerda, D.-Bonhoeffer-Str. 12

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Tel. 03571 6055923 / 6055922

Weißwasser, Bautzener Str, 62

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Tel. 03576 2181624 / 2181625

KONTAKT ZUR REDAKTION

6000 Euro für gesunde KidsSenftenberg. Das Netzwerk Ge-sunde Kinder hat bei der jährli-chen Ausschüttung eine Spende von 6000 Euro erhalten. Das teilt Koordinatorin Daniela Graß mit. „Wir wissen das zu schätzen und setzen die Mittel mit Freude für die Familien und Kinder ein.“ An diesem Donnerstag fi ndet von 15 bis 18 Uhr in Lauchhammer-Ost ein kleiner Weihnachtsmarkt statt, dessen Erlös dann ebenfalls dem Netzwerk zugutekommt. jag

SENFTENBERGER

RUNDSCHAU

Seite 9 Dienstag, 17. Dezember 2019

Großräschen

Senftenberg

Schipkau

Schwarzheide

Lauchhammer

Ortrand

RuhlandAuf Seite 11: Wer in Schipkau

den (Gedenk)Stein ins

Rollen gebracht hat

Page 10: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

Martin Schuster kann seinen Blick von dem fi ngerdicken Stamm einfach nicht abwen-

den. Nachvollziehbar, handelt es sich doch bei dem jungen Obst-baum, der in einem Pfl anzkübel steckt, nicht um irgendein Ge-wächs. „Die Sorte nennt sich ‚Gel-be Herzkirsche’. Es gleicht einem Wunder, dass dieser Baum nach Altdöbern gekommen ist“, so der Dresdner Kunsthistoriker. Am vergangenen Mittwoch reiste das Mitglied der Heineken-Gesell-schaft nach Altdöbern, um der Ankunft eines Obstbaumtrans-portes beizuwohnen. „Insgesamt sind 273 Exemplare angekommen. Darunter Viertel-, Halb- und Hochstämme sowie Spalierobst“, berichtet ein sichtlich zufriede-ner Martin Schuster.

Es ist ein weiterer bedeutender Moment eines groß angelegten Projekts der Heineken-Gesell-schaft, die es sich zur Aufgabe ge-macht hat, so viele Obstbäume wie möglich aus der Heine-ken-Epoche nach Altdöbern zu-rückzuholen. Dort lebte und wirkte Carl Heinrich von Heine-ken (1707-1791) nach seiner Ver-

bannung aus Dresden. Dass sich der Kursächsische Geheime Kam-merrat, Direktor des Dresdner Kupferstichkabinetts, Kunst-schriftsteller und -sammler oder Bibliothekar großes Interesse für den Obstanbau entwickelte, ist nur wenigen bekannt. „1773 und 1774 brachte Heineken ein zwei-bändiges Obstsortenwerk heraus. Das Sortiment umfasste zuerst 247 Sorten, nach einer Neuaufl a-ge (1803/05) sogar 346 Sorten“, ist den Ausführungen von Dr. Wer-ner Schuricht zu entnehmen.

Der „Apfelpapst“ aus Jena zählt zu den Autoren der in diesem Jahr erschienenen Fachpublikation „Carl Heinrich von Heineken in Dresden und auf Schloss Altdö-bern“, in der er den Pomologen Heineken unter die Lupe nimmt. „Wir sind so froh und dankbar, dass wir von so vielen Seiten Un-terstützung für unser Projekt ge-funden haben und noch immer fi nden“, würdigt Martin Schuster. Neben Werner Schuricht, der 2008 in Vetschau bei einer Kern-obstbestimmung zu erleben war, zählt er den erfahrenen Pomolo-gen Jan Bade (Hessen) auf und Dr. Annette Braun-Lüllemann (Thü-

ringen). Ihr ist es mit zu verdan-ken, dass die seltene „Gelbe Herz-kirsche“ ihren Weg nach Altdö-bern gefunden hat. Von einem Kollegen des bundesweit tätigen Pomologenvereins bekam sie eine tiefgekühlte und gut verpackte Probe zugeschickt, die sie zwei-fellos als „Gelbe Herzkirsche“ identifi zieren konnte. Entdeckt wurde sie im Hobbygarten einer Familie in Nordhessen. Gezogen wurden Apfel, Birne, Pfi rsich Kir-sche & Co. aus Reiser historischer Bäume, in der Baumschule Schwartz (Löbau). Am Mittwoch erfolgte dann die wiederholte Überführung von Gehölzen.

Zuspruch für Projekt wächst

Bereits 2018 sind 48 alte Obst-baumsorten von Löbau nach Alt-döbern transportiert und in den nicht öff entlich zugänglichen Mauergarten (Gutshof) gepfl anzt worden. Mit jedem Baum, der dort wächst, scheint auch der Zu-spruch des Projekts in der Park-gemeinde zu wachsen. Vom ört-lichen Gewerbeverein wurden unter der Regie von Matthias Enge drei Kraftfahrer und Fahr-zeuge für den Konvoi gestellt; das

Entladen von Mitarbeitern der von Stefan Hohmann geleiteten Internationalen Jugendbauhütte Gartendenkmalpfl ege übernom-men. Für die jugendlichen Park-sanierer, die die neu angekomme-nen Gehölze pfl anzen und pfl e-gen, ist die Arbeit Teil der Aus-bildung. Unterstützt werden sie dabei von Karen Langwald, die für die Erstellung und Pfl ege des Baumkatasters bereitsteht.

Finanzielle Unterstützung für den historischen Obstgarten gab es bereits vor einem Jahr, als die damalige Brandenburgische Lan-desregierung insgesamt 12 000 Euro aus Lottomitteln zur Verfügung stellte. „Gut angeleg-tes Geld“, sagt das Mitglied der Heineken-Gesellschaft, Di-plom-Landwirt Rainer Matthes. Schließlich habe sich der Verein das Ziel gesetzt, 200 alte Obstsor-ten, die vom Gelehrten Heineken einst beschrieben wurden, aus ganz Europa und Nordamerika ins brandenburgische Altdöbern zu-rückzuholen. Darunter die fast verschollene „Gelbe Herzkir-sche“, die sich bestens zur Wei-terverarbeitung in Kuchen, Mar-melade und Likör eignet.

Botanischer SchulterschlussBesondere Pflanzaktion Im Altdöberner Mauergarten wachsen Brandenburg und Sachsen

auf besondere Weise zusammen. Von Uwe Hegewald

Mitarbeiter der Internationalen Jugendbauhütte pfl anzen die 273 Obstbäume im Mauergarten des Schlossensembles ein.

Lübben. Ohne Ehrenamt wäre un-sere Gesellschaft um einiges är-mer, stellt Sven Thamm fest. Als Vorstandsmitglied führt er durch die Gewinnspar-Gala der Spree-waldbank und konnte im Verlauf des Abends etliche Beispiele für gelebtes Ehrenamt nennen.

Mit  mehr als 22 000 Euro kön-nen in diesem Jahr insgesamt 26 Vereine und Projekte unter-stützt werden. Grundlage für die-se Summe sind fast 97 000 Lose, die Kunden der Spreewaldbank erworben haben. Um Geld erhal-ten zu können, haben die Verei-ne selbst Projekte eingereicht oder Kunden und Mitarbeiter Hinweise gegeben. Wie Manuela Horstmann mitteilt, werde mit dem Erlös aus dem Gewinnspa-ren die Anschaff ung von Sach-werten unterstützt und dabei die Größe des Vereins sowie die gleichmäßige Verteilung im Ein-zugsgebiet der Spreewaldbank berücksichtigt.

Mit 3150 Euro ist der Kinder-bus der größte Einzelposten in der Liste. Die Gesundheitskita in Burg hat das Transportmobil für sechs Krippenkinder bereits er-halten. Den Wagen für die Kita Kunterbunt in Calau bekam der Förderverein während des Abends direkt von Vorstandsmit-glied Thamm überreicht.

Bereits im Vorraum der Lübbe-ner Filiale der Spreewaldbank in-stalliert ist ein tragbarer automa-tischer Defi brillator. Ein zweiter wird in der Calauer Filiale ange-bracht. Beide Geräte sind öff ent-lich zugänglich. Mit ihnen sind

Ersthelfer in der Lage,  beim Ver-dacht auf einen Herzinfarkt eine lebensrettende Wiederbelebung durchzuführen, bis der Rettungs-dienst eintriff t. Bei der Anschaf-fung habe sich die Volksbank mit dem Kreisfeuerwehrverband OSL in Vetschau abgestimmt, so Thamm.

Weiterhin bekamen verschie-denen Vereine Geld für die An-schaff ung von Spielen und Bü-chern, die bei der Arbeit mit Kin-dern eingesetzt werden. Zuschüs-se für den Kauf von Vereinskleidung oder Kostümen gab es für Sport- und Karnevals-vereine. Für die Beschaff ung von Computer- und Veranstaltungs-technik erhielten beispielsweise der Horizonte-Verein Lübben, die Tagespfl ege der Diakonie Lübben oder der Lübbenauer Karneval Club Zuschüsse.

Übergeben wurde ebenfalls der Erlös aus der Tombola vom Bankteilhaberfest Anfang No-vember. Vier Vereine können sich über jeweils 1652,50 Euro freuen. Wie Manuela Horstmann mitteilt, wird der Förderverein des Horts der Möglichkeiten in Vetschau damit ein Insektenhotel bauen. Der evangelische Schulverein Lübben will Material für ein Grü-nes Klassenzimmer anschaff en. Die Seelsorger für die Ohren fi -nanzieren damit die Vorbereitung des jährlich stattfi ndenden Tags des Handicaps. Die Bürgerstif-tung Kulturlandschaft Spreewald erhielt einen Scheck. Insgesamt waren bei der Tombola 6610 Euro zusammengekommen. kkz

Fast 30 000 Euro für Ehrenamts-ProjekteFörderung Die Spreewaldbank unterstützt

Vereine, Kitas und Schulen im Spreewald mit

Erlösen aus dem Gewinnsparen.

Einen Kinderbus erhielt die Kita Kunterbunt in Calau. Finanziert wird

das Mobil mit Erlösen, die die Spreewaldbank beim Gewinnsparen er-

wirtscha� et hat. Mitglieder des Fördervereins nahmen den Kinder-

bus von Vorstandsmitglied Sven Thamm entgegen. Fotos: Kunipatz

Die Oberlausitz in einem Heft Ferienmagazin 2020 Auf 96 Seiten wird  die Vielfalt des Landstrichs vorgestellt.

Königs Wusterhausen. Aus Bran-denburg wird  „Die Oberlausitz in einem Heft“ geliefert. Das Fe-rienmagazin 2020  stellt auf 96 Seiten Vielfalt des Landstrichs vor und gibt Tipps für den Be-such. Es ist soeben in einer Auf-lage von 100 000 Exemplaren er-schienen.

Bereits seit 2004 bringt es der Rainer Große Verlag in Königs Wusterhausen  einmal jährlich in enger Zusammenarbeit mit den Touristischen Gebietsgemein-schaften der Region, vielen Gast-gebern und Touristikern vor Ort sowie der Marketinggesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien her-aus.Wer durch das Heft blättert, dem wird die Vielfalt dieses land-schaftlich schönen und kulturell reichen Landstrichs bewusst. „Es gibt so viel zu entdecken, auf kleinstem Raum. Da lohnt es, den Ausfl ug auf mehrere Tage auszu-dehnen oder gleich Urlaub zu ma-chen“, erklärt Herausgeber Rai-ner Große, der in Löbau aufge-

wachsen ist. Er kennt und liebt „seine“ Oberlausitz und will sie auch Leuten nahebringen, die vielleicht noch nie etwas davon gehört haben. „Das gelingt, wie uns Briefe und Mails aus allen Re-gionen Deutschlands zeigen.“Das Ferienmagazin führt seine Leser in fast jeden „Zippel”, in-formiert über Typisches, wie die Kultur der hier lebenden Sorben, versorgt sie mit praktischen Tipps, Veranstaltungshinweisen und einer detailreichen Über-sichtskarte. Empfohlen werden die schönsten Routen für Wande-rer und Radler; Attraktionen für Familien, Park- und Naturliebha-ber, wie auch Ziele für historisch und architektonisch Interessier-te. Darüber hinaus erfährt der Le-ser, wo man gut einkehren, über-nachten, campen und sich erho-len kann.2020 ist in Sachsen das Jahr der Industriekultur. Die Oberlausitz hat da einiges zu bieten! So be-richten Kenner der Materie im Fe-rienmagazin über die Damast-,

Band- und Leinenweberei. Sie führen zu weltberühmten und zu beinah vergessenen Zeugen der klassischen Moderne und zu Or-ten des Granitabbaus. Das Ferienmagazin ist kostenfrei in allen Tourist-Informationen, in

vielen Beherbergungs- und Gas-tronomiebetrieben der Oberlau-sitz erhältlich. Ab Januar geht das Ferienmagazin Oberlausitz 2020 über Touristische Gebietsge-meinschaften und die Marke-ting-Gesellschaft auf Touristik-messen in ganz Deutschland.Verteilt wird es vom Rainer Gro-ße Verlag außerdem im südlich Berlins am Autobahnkreuz gele-genen großen Shoppingcen-ter „A10“ sowie bei weiteren lang-jährigen Partnern, wie Ticket-Ver-kaufsstellen auf Bahnhöfen, Bil-dungseinrichtungen und Tourist-Informationen des Lan-des Brandenburg.Infos zum Heft und zum Bezug über: Marketing-Gesell-schaft-Oberlausitz-Niederschle-sien mbH, Bautzen, www.oberlau-sitz.com, Mail: [email protected] oder Tel. 03591 48770Rainer Große Verlag, Königs Wusterhausen, www.ferienmaga-zin.de, Mail: [email protected] oder per Tel. 03375 / 27 79 60.

red/pbDas Magazin führt in fast jeden

„Zippel”. Foto: Rainer Große Verlag

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10 LOKALES Dienstag, 17. Dezember 2019

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RUNDSCHAU-SERIE MEINE HEIMAT OBERSPREEWALD-LAUSITZ

Es lebt sich gut in Schip-kau“, sagt Lothar Nowak. Alles, was für ein zufrie-denstellendes Rentnerle-

ben benötigt wird, sei im Ort der gleichnamigen Gemeinde Schip-kau vorhanden: Einkaufsmöglich-keiten, Gasthäuser/Cafés, Ärzte und sehr viel Grün. „Das hängt auch damit zusammen, dass in den zurückliegenden drei Jahr-zehnten viele Neubaublöcke ab-gerissen und die dazwischenlie-genden Flächen begrünt wurden“, erklärt Lothar Nowak.Dreimal mussten er und „seine“ Renate in-nerhalb des Ortes umziehen, weil wieder einmal „ihr“ Wohnblock auf der Abrissliste stand. Die Fra-ge, ob es zwischenzeitlich Über-legungen gab, Schipkau für immer zu verlassen, beantwortet der ge-bürtige Arnsdorfer (bei Ruhland) mit einem knappen „Nö“.

In Schipkau verwurzelt

Das Paar fühlt sich in Schipkau verwurzelt. Mehr noch: Wenn es darum geht, sich einzubringen, werde das im Rahmen der Mög-lichkeiten gemacht. Für sein be-sonderes Engagement ist Lothar Nowak Anfang des Monats zum „Tag des Ehrenamts“ in die Kreis-stadt gerufen worden. Gewürdigt wurden insbesondere seine Im-pulse und seine Initiative bezüg-lich der Errichtung eines Gedenk-steins. „Glück auf den Bergleu-ten“, steht auf diesem geschrie-ben sowie die beiden ehemaligen Braunkohletagebaue Klettwitz und Meuro erwähnt. „Die dazu-gehörigen Daten geben das Jahr des Aufschlusses bekannt und das Jahr, in dem der letzte Kohlezug die Grube verlassen hat“, so der Schipkauer.

Er selbst hat im Schacht und im Tagebau Klettwitz gearbeitet. 20 Jahre davon dreischichtig, in der Elektro-Instandhaltung, in der Entwässerung und in der Gru-be. Bevor er sich den rauen Bedin-gungen mit Staub und Schlamm, Hitzetagen und knackig-kalten Frostnächten stellte, absolvierte er bei E-Motoren- Peschmann (Ruhland) eine Lehre zum Elek-tromonteur.

Lothar Nowak sieht und fühlt sich aber als bekennender Berg-mann. „Die Kohle hat die Region geprägt. Sie war der Rohstoff , der uns Strom, Wärme und auch Ar-beit garantierte“, betont er. Schmerzliche Einschnitte habe die Kohleindustrie in den Jahren nach der Wende hinnehmen müs-sen. Aus zuverlässigen Quellen wisse der 76-Jährige, dass im Bergbau, den Kraftwerken oder Brikettfabriken rund 85 000 Men-

schen ihren Job verloren. „Die Be-völkerungszahlen sind ge-schrumpft. Schipkau zählt heute noch rund 1800 Einwohner“, führt er als Beispiel heran. Für 1989 ist noch eine Einwohnerzahl von 5407 Personen ausgewiesen.

Steine aus dem Tagebau

Dem Wohnungsüberschuss wur-de mit dem Abriss von Wohnblö-cken entgegengesteuert, so auch beim gegenüberliegenden Wohn-block der Nowaks. Als sich uner-schrockene Verkehrsteilnehmer illegale Wege über den Grünstrei-fen bahnte, regte Lothar Nowak das Setzen von Findlingen an. In einer Spontanaktion und mit Rücksprache von Entscheidungs-trägern sind von der damaligen Abrissfi rma drei Steine her-antransportiert und aufgestellt worden. Aus dem benachbarten Tagebau Klettwitz, was den

Schipkauer auf die Idee brachte, einen der Findlinge zu einem Ge-denkstein zu erheben. „Ein von mir entworfenes Motiv ist von meinem Sohn Ingo auf eine CD gebrannt und bei der Verwaltung eingereicht worden“, erzählt Lo-thar Nowak. Bemerkenswert: Als Initiator habe er in Sachen Bear-beitungsstand immer wieder nachgefragt und bei dem heuti-gen Bürgermeister der Gemeinde Schipkau, Klaus Prietzel (CDU), einen verständnisvollen An-sprechpartner gefunden.

Dass der zwischenzeitlich zur Beschriftung weggeschickte und vor zwölf Jahren aufgestellte Ge-denkstein, für Ex-Bergmann No-wak zur Herzensangelegenheit wurde, zeigen die Jahre danach. Bis heute pfl egt er das Objekt, schneidet und wässert die säu-mende Hecke und mäht den Ra-sen, ohne dafür auch nur einen

Cent zu verlangen. „Den Strom ziehe ich über ein 150 Meter lan-ges Kabel aus meinem Keller.“

(Gedenk-)Stein ins Rollen gebrachtVorgestellt Die Rundschau besucht Menschen, um zu erfahren, wann, warum und wo sie ihren Lebensfaden im

Kreis festgemacht haben. Heute: Lothar Nowak (Schipkau). Von Uwe Hegewald

Erhalt und Pfl ege von Bergbaudenkmälern

Ehrenamtliches Wirken ist bei Lothar

Nowak keine einmalige Sache. „Viele

Jahre habe ich in der Traditionsvereini-

gung Schacht Klettwitz mitgewirkt

und mich mit meinen Bergbauerfah-

rungen eingebracht“, bestätigt der

Schipkauer auf Anfrage. Ihm ist der

Erhalt und die Pflege von Bergbau-

denkmälern wichtig. „Um unseren

Nachkommen zu zeigen, wo viele ihrer

Eltern und Großeltern einst gearbeitet

haben“, begründet er. Drei Jahre war

Lothar Noack, mit einer kleinen Auf-

wandsentschädigung, als Betreuer der

Schipkauer Sporthalle tätig – mit

Dienstzeiten bis 22.30 Uhr.

Ein Gedenkstein in der Schipkauer Friedrich-Engels-Straße erinnert an die einstigen Tagebaue Klettwitz und Meuro. Initiator, Ideengeber und

couragierte Person, die die kleine Gedenkstelle pfl egt, ist Lothar Nowak. Zum diesjährigen „Tag des Ehrenamtes“ OSL ist ihm dafür gedankt

worden. Foto: Uwe Hegewald

Andrang auf Grundstücke am See

Sedlitz Einen enormen Andrang gibt es für die künftigen Bau-grundstücke am Nordufer des Sedlitzer Sees. Immer wieder fra-gen Bauwillige, ab wann die Flä-chen vermarktet werden, sagt der Sedlitzer Ortsvorsteher Steff en Philipp. Er stellt sich 100 neue Bauparzellen vor. „Fast wöchent-lich gehen entsprechende Anfra-gen ein“, weiß Philipp. Nach An-gaben der Bergbausanierer von der Lausitzer und Mitteldeut-schen Bergbau-Verwaltungsge-sellschaft mbH (LMBV) sind die entsprechenden Arbeiten an der Plattform oberhalb des Sees bis Juni 2020 abgeschlossen. An-schließend könne der Haus-bau  beginnen.

Das letzte Wort über diesesProzedere haben die Senftenber-ger Stadtverordneten, kündigt Stadtsprecher Andreas Groebe an. Das Rathaus wolle im ersten Halbjahr 2020 die Vergabekrite-rien und das Ausschreibungsver-fahren der Flächen an der Sedlit-zer Bucht zur Abstimmung vor-legen. Indes befi ndet sich die Hauptzufahrt für das Wohngebiet und für die ebenfalls in der Pla-nung befi ndlichen benachbarten touristischen Anlagen am Sedlit-zer Hafen unter der Ägide des Zweckverbandes Lausitzer Seen-land Brandenburg bereits in Bau. Ein entsprechender Bebauungs-plan werde aufgestellt, kündigt Andreas Groebe an. Ein weiterer Bebauungsplan sei für das eigent-liche Wohngebiet erforderlich.

Das Wohngebiet an der Sedlit-zer Bucht hat eine maritime Vor-gängerversion. Ursprünglich soll-te an gleicher Stelle ein Lagunen-dorf entstehen. Das von der In-ternationalen Bauausstellung (IBA) „Fürst-Pückler-Land“ initi-ierte Vorhaben war von den Stadt-verordneten aber mehrheitlich abgelehnt worden. Torsten Richter-Zippack

Seenland  2020 kann der

Bau der Siedlung am

Sedlitzer See starten.

Die  Abgeordneten

müssen entscheiden .

Die Erdarbeiten für die kün� ige

Zufahrtsstraße zum Wohngebiet

Sedlitzer See sind  im Gange.

Foto: Torsten Richter-Zippack

Lübben Eine Jahresbilanz wollte Steff en Goertz während des tou-ristischen Stammtischs in Lübben in dieser Woche noch nicht zie-hen. Einiges war dem Vorsitzen-den des Tourismusvereins Lüb-ben und Umgebung dann aber doch wichtig – etwa die Kinder-karte.

Sie führt den Nachwuchs und die zugehörigen Familien zu 27 Attraktionen im Spreewald. Tourismus-Fachleute in Burg, Lübbenau und Lübben sind an der Karte beteiligt. „Ich bin sehr froh über diese Zusammenarbeit“, sagt Steff en Goertz.

Die Anregung für die Kinder-karte kam vom Tourismusverein Lübben und Umgebung. Sie ist ein Ergebnis des Workshops, den der Verein zum Jahresbeginn durchführte. Dabei wurden Ideen gesammelt, wie der Tourismus in der Kreisstadt und der Umgebung noch attraktiver gestaltet werden kann (die Rundschau berichtete).

Zu den Vorschlägen damals ge-hörte auch eine Informationskar-

te mit kindgerechten Freizeitan-geboten und Ausfl ugszielen in Lübben, Lübbenau und Burg. Die-se Karte liegt jetzt vor. Sie ist druckfrisch. 3500 Exemplare gibt es. Sie wurden und werden an touristische Leistungsanbieter verteilt. Die Karte führt den Nachwuchs durch die drei Orte im Spreewald.

Ziele in Lübben, Lübbenau, Burg

Gezeichnet wurde die Informati-onskarte von der Kinderbuchau-torin Ingrid Groschke. Sie hat die Karte so gestaltet, dass Kinder Lust bekommen, den Wegen zu folgen und den Spreewald zu „er-obern“. Aufgenommen wurden ausschließlich dauerhafte Ange-bote für Kinder. Der Wassermann – eine Sagenfi gur der Lagunen-landschaft – bringt den Kindern den Spreewald in Form einer Ge-schichte näher. Diese ist auf der Rückseite abgedruckt.

„Der Spreewald für Kinder“ ist damit das erste Projekt des Work-shops, das nun realisiert wurde.

„Es ist nicht selbstverständlich, dass Ideen auch tatsächlich um-gesetzt werden“, sagt Steff en Goertz. „Ich bin froh, dass uns die Realisierung gelungen ist. Die se-

hens- und lesenswerte Informa-tionskarte wird den Spreewald für Familien mit Kindern noch in-teressanter machen.“

Ein weiterer langjähriger

Wunsch des Tourismusvereins ist noch nicht erfüllt. „Wir wün-schen uns kurze Wanderwege von der Schlossinsel aus“, sagt der Vorsitzende. Er meint damit Rundwege, die jedoch Möglich-keiten zum Überwinden des Was-sers nötig machen: „Wir bleiben an den Projekten dran. Eine Um-setzung kommt Touristen, aber auch Einheimischen zugute.“ Am Herzen liegt ihm auch die Ent-schlammung von Fließen: „Wenn das nicht passiert, ist der Kahn-tourismus in Gefahr. Einige Flie-ße haben nur noch ein Drittel der ursprünglichen Wassertiefe.“

Während des touristischen Stammtischs wurde auch über die Idee einer Gäste-Card für den Wirtschaftsraum Spreewald dis-kutiert. Sie soll zur kostenlosen Nutzung des öff entlichen Perso-nennahverkehrs berechtigen. Ziel ist es, den Kernspreewald vom Fahrzeugverkehr zu entlasten so-wie Besucher in Randbereiche zu lenken. Der sanfte Tourismus soll gefördert, Verkehrslärm und Luft-

verschmutzung vermindert wer-den. Zudem müssten weniger Pkw-Stellplätze gebaut und vor-gehalten werden.

Ausrichter für Saison gesucht

Der Knackpunkt: Die Kurtaxe würde sich von derzeit zwei Euro für einen Erwachsenen auf dann 2,60 Euro erhöhen, wie Steff en Goertz informiert. Das soll zu Mehreinnahmen von 500 000 Euro führen. Der Touris-musverein Lübben und Umge-bung bildet sich derzeit eine Po-sition zum Vorhaben. Die Lübbe-ner Stadtverordneten jedoch müssen letztlich entscheiden.

Der Vereinsvorsitzende blick-te auch schon ins Frühjahr 2020. Für den Auftakt in die Frühjahrs- und Sommersaison der Kahnfah-rer, Paddler & Co. könnten sich gern Ausrichter melden. „Unser Ziel ist es, möglichst viele Bürger an der Saisoneröff nung teilhaben zu lassen“, erklärt Steff en Goertz. Andreas Staindl

Neue Kinderkarte: Wassermann lockt Kinder in den SpreewaldReise Ausflugsziele für Kinder will der Tourismusverein Lübben und Umgebung attraktiver machen. Gelingen soll dies mit einer Kinderkarte.

Mitglieder des Tourismusvereins Lübben und Umgebung schauen in

die Kinderkarte. Sie ist druckfrisch und soll den Spreewald für Famili-

en mit Kindern noch interessanter machen. Foto: Andreas Staindl

11 LOKALES Dienstag, 17. Dezember 2019

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Herzberg/Freienhufen In die nahe Zukunft haben aus Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz die Abgeordneten der sich neu kon-stituierten Verbandsversamm-lung des Abfallentsorgungsver-bandes (AEV) „Schwarze Elster“ geschaut. Sie besuchten die AEV-Verwertungsanlagen in Frei-enhufen. Dort erläuterte der Ver-bandsvorsteher Bernd Dutsch-mann die Verwertung des Rest-abfalls sowie des Sperrmülls in der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA), teilt der AEV mit. Im Detail wer-den die Abfälle in der MBA nach der Vorsortierung einzelner Frak-tionen im Flachbunker mittels Siebe in verschiedene Korngrö-ßen getrennt. Während die heiz-werte Fraktion thermisch verar-beitet wird, geht die Feinfraktion weiter in die Biologie für die Strom- und Wärmegewinnung.Das neue Bio-Energie-Zentrum steht kurz vor dem Probebetrieb, sodass die noch leeren Rottetun-nel für Bioabfall besichtigt wer-den konnten. Darin werden künf-

tig etwa 18 000 Tonnen Bioabfall aus dem AEV-Verbandsgebiet (El-be-Elster und der Süden von Oberspreewald-Lausitz) sowie aus den Nachbarlandkreisen ver-arbeitet werden können. Inner-halb von etwa 50 Tagen werden in der modernen Anlage aus dem Bioabfall hochwertiger Kompost sowie Strom und Wärme erzeugt.

Die Abgeordneten zeigten sich beeindruckt von den Verwer-tungsanlagen sowie den Möglich-keiten am Standort in Freienhu-fen. red/mf

Neue Anlagefür BioabfallRecycling Müll aus Elbe-Elster wird zu Strom,

Kompost und Wärme.

Die neuen Abgeordneten der

Verbandsversammlung des Ab-

fallentsorgungsverbandes be-

sichtigen  das neue Bio-Ener-

gie-Zentrum in Freienhufen.

AEV/Björn Naumann

Gütesiegel für Sana-HerzzentrumCottbus. Das Sana-Herzzentrum Cottbus ist einmal mehr für sei-ne herausragende Behandlungs-qualität ausgezeichnet worden. Schon zum achten Mal bekam die medizinische Einrichtung laut ei-ner Mitteilung das Gütesiegel „Qualität und Service“ des Ver-bands der privaten Krankenver-sicherung (PKV). Bewertet wur-den demnach die Gesamtqualität der medizinischen Versorgung der Patienten und die Leistungen in den Behandlungsfeldern Herz-chirurgie und Kardiologie.

„Die erneute Auszeichnung mit dem PKV-Gütesiegel unter-streicht deutlich, welche hervor-ragenden Leistungen das gesam-te Team des Herzzentrums täg-lich bei der medizinischen und pfl egerischen Versorgung der uns anvertrauten Patienten erbringt. Darauf dürfen wir stolz sein“,

freut sich der Geschäftsführer Sa-dik Tastan.

Voraussetzung für den Erhalt des Gütesiegels ist eine über-durchschnittliche Qualität der medizinischen Behandlung im je-weiligen Leistungsbereich sowie eine Mindestfallzahl an Behand-lungen. Der erforderliche Nach-weis erfolgt durch die Daten der externen gesetzlichen Qualitäts-sicherung. Diese beinhalten un-ter anderem zu jedem Patienten anonymisierte Angaben bezüg-lich der Durchführung von Ein-griff en bis hin zu Komplikationen.

Im Sana-Herzzentrum Cottbus werden nach eigenen Angaben jährlich mehr als 4500 Patienten stationär und ambulant behan-delt. Seit der ersten Operation am 7. Juni 1995 seien dort mehr als 35 000 Operationen am off enen Herzen erfolgt. jam

Katzenbesitzer – das ist womöglich das falsche Wort, denn eine Katze behält sich immer ihre

Unabhängigkeit. Bei einem Frei-gänger wie Kater Floh ist diese si-cherlich noch mehr ausgeprägt. Trotzdem verbringt er jeden Abend im Haus seiner Familie in Glinzig (Ortsteil von Kolkwitz). „Er war so ein lieber und neugie-riger Kerl“, sagt der Katzenvater. Seinen Namen will er öff entlich nicht preisgeben. Das hat einen traurigen Grund: Sein Kater ist den schweren Verletzungen durch ein Diabolo-Geschoss erle-gen. Ein Nachbar muss mit dem Luftgewehr auf den Kater ge-schossen haben. „Für mich ist das heimtückischer Mord“, sagt der Glinziger. „Wer tut einem Tier so etwas nur an?“ Das ist kein Ein-zelfall im Landkreis Spree-Neiße, bestätigen Tierärztinnen. Auch wenn es zu solchen Fällen keine Statistik gibt.

Wunde am Nacken

Am letzten Abend seines Lebens kommt Kater Floh wie immer zu seiner Familie. „Wir hatten ein Ri-tual“, erzählt der Glinziger. „Er ging immer zuerst ins Bad. Wenn wir nicht gleich da waren, hat er auf einen von uns gewartet. Dann haben wir ihn ausgebürstet und die Pfötchen saubergemacht. Erst danach ist er ins Wohnzimmer ge-gangen.“ Seit elfeinhalb Jahren hält die Familie es so. Floh war als Winzling zu ihr gekommen. Er war damals zehn Wochen alt.

„An dem Abend war alles ganz unauff ällig“, erinnert sich der Katzenvater. „Er hat sich im Wohnzimmer auf den Teppich niedergelegt.“ Die Familie ließ ihn in Ruhe. Als er aber am nächs-ten Morgen richtiggehend an-triebslos wirkt, fährt der Glinzi-ger sofort zur Tierarztpraxis nach Kolkwitz. Dort entdeckt die Ärz-tin eine Wunde am Nacken.

In die Klinik nach Dresden

„Sie sagte gleich, dass das kein Biss sei.“ Es ist die Einschusswun-de des Geschosses. Das Projektil ist an der Schulter des Katers ein-gedrungen, durchschlug Lunge und Magen und blieb kurz vor der Leber stecken. „Wir sollten mit ihm sofort nach Dresden in die Tierklinik“, erzählt der Glinziger. Dort lässt ihn die Familie zur Be-handlung zurück.

Wenige Stunden später, als sie zurück in Glinzig ist, kommt der Anruf aus Dresden. „Floh hatte solche starken Schmerzen, dass nicht einmal Morphin half. Des-halb wurden wir gefragt, ob die

Ärzte ihn einschläfern dürfen.“ Die Familie stimmt dem schwe-ren Herzens zu. „Ich konnte nur noch den leblosen Körper abho-len“, sagt der Katzenvater und muss schlucken.

Tierärztin Dr. Gudrun Schwieg bestätigt den Fall. Sie konstatiert gleichzeitig: „Das ist leider kein Einzelfall.“ Sie schätzt, dass jede Tierarztpraxis im Landkreis Spree-Neiße im Jahr ein bis zwei angeschossene Katzen behandelt. „Auf dem Land kommt das immer wieder vor“, sagt sie. „In den meisten Fällen können wir den Tieren helfen.“ Kater Floh sei aber zu schwer verletzt gewesen. Obwohl die Aussicht auf Erfolg gering ist, rät die Ärztin den be-troff enen Tierbesitzern immer, eine Anzeige bei der Polizei zu machen. Das hat auch die Fami-lie von Kater Floh getan.

„Es wird im Sande verlaufen“, sagt der Glinziger zerknirscht und fügt an: „Wir bekommen un-seren Kater nicht wieder. Uns geht es aber darum, den Men-schen vor Augen zu führen, was solch eine Tat bedeutet.“ Aufrüt-teln wolle er. Die Achtung vor der Kreatur, vor dem Leben komme immer mehr abhanden.

Stra� atbestand

Amtstierärztin Andrea Schicke-tanz arbeitet für die Forster Kreis-verwaltung. Sie sagt zum Fall von Kater Floh: „Das ist eine Straftat.“ Tatsächlich heißt es in Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes: „Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer ein Wirbeltier ohne vernünf-tigen Grund tötet oder einem Wirbeltier aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder län-

ger anhaltende oder sich wieder-holende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt.“ Auch sie be-stätigt die Beobachtung der Kolk-witzer Tierärztin. „Das ist kein Einzelfall. Aber eine Häufung be-obachten wir derzeit auch nicht.“

Kater Floh liegt jetzt in der Erde auf dem Grundstück seiner Familie. Der Glinziger sagt bitter: „Das ist nicht nur mit Schmerz und Tränen verbunden, sondern mit einer großen Portion Wut.“

Kater stirbt durch eine KugelTierquälerei Das Tier schleppt sich am Abend noch nach Hause. Am nächsten Tag stirbt es.

Ein Geschoss hatte es durchbohrt. Sein Besitzer ist entsetzt. Von Peggy Kompalla

Paragraf 1

Ganz am Anfang des Tierschutzge-

setzes heißt es in Paragraf 1: „Nie-

mand darf einem Tier ohne vernünfti-

gen Grund Schmerzen, Leiden oder

Schäden zufügen.“

Kater Floh aus Glinzig wurde nur elfeinhalb Jahre alt. Jemand hat mit einem Lu� gewehr auf ihn geschos-

sen. „Für mich ist das heimtückischer Mord“, sagt sein Besitzer. Foto: privat

Hoyerswerda Nur wenn Liebe zur Musik, jahrelanges Üben mit ei-nem Musikschullehrer und Rück-halt aus dem Elternhaus zusam-mentreff en, können junge Instru-mentalisten und Sänger erfolg-reich werden. Dazu gehören auch Auftritte vor Publikum – und für die Besten dann die Teilnahme am 57. Bundeswettbewerb „Ju-gend musiziert“ im kommenden Jahr.Damit sie schon in der ersten Stu-fe, dem 29. Regionalwettbewerb Sachsen/Lausitz von den hochka-rätig besetzten Jurys gut bewer-tet werden, hatten vier Sänger und acht Harfenistinnen vergan-genen Samstag einen besonderen Probentermin. Sie besuchten ei-nen Meisterkurs in der Musik-schule Hoyerswerda. Die Profes-sorin Astrid von Brück von der Hochschule für Musik Dresden unterrichtete die Harfenistinnen, die fast alle von der Kreismusik-schule Dreiländereck Löbau-Zit-tau kamen. Arndt aus Meißen und drei Sänger aus Hoyerswerda üb-

ten mit Anne Schaab, einer Leh-rerin für klassischen Gesang von der hiesigen Musikschule. Diese Informationen gab Christiane Vo-gel, die Geschäftsführerin des „Jugend musiziert“ Sachsen/Lau-sitz e.V. Dieser Verein und viele Sponsoren organisieren wieder den Meisterkurs und den Regio-nalwettbewerb im Januar 2020 in Hoyerswerda. „Angemeldet ha-ben sich dafür ca. 130 Teilneh-mer“, sagte Christiane Vogel.Mit Freude gingen Samstag die Sänger und ihre Lehrerin Anne Schaab an die Vorbereitung der Wettbewerbsbeiträge, doch zu-erst lockerten sie ihre Körper und absolvierten spezielle Atemübun-gen. „Eine freie Kehle und ein Kussmund macht die Stimme auf“, sagte Anne Schaab zu Fabi-an (18), Vivian (17), Arndt (15) und Greta (9). Danach sangen alle ein Weihnachtslied auf zackig-mili-tärisch, traurig oder ängstlich, denn ein Sänger muss viele Emo-tionen mit seiner Stimme leben-dig darstellen.

Der Tenor Fabian Karl Schulze aus Hoyerswerda sang zwei von sechs Liedern, die er mit dem Dresdener Pianisten Andrej Lü-ders beim Regionalwettbewerb vortragen wird. Die Arie des Pa-pageno aus Mozarts „Zauberfl ö-te“ zeigt einen Zweifl er, der das mit Fröhlichkeit überspielt und das Kunstlied „Der Freise“ von Robert Schumann einen generv-ten Soldaten.   Fabian Karl Schul-ze ist von seiner langjährigen Lehrerin begeistert und will des-halb ab Oktober 2020 klassischen Gesang studieren. Als Sänger startete er schon zweimal bei „Ju-gend musiziert“ und erreichte 2013 im Duett mit Sarah Claudia Müller den Sächsischen Landes-wettbewerb.Doch Musik faszinierte schon den kleinen Fabian bei der musikali-schen Früherziehung. Von Klas-se 1 bis 12 erlernte er Gitarre an der Musikschule Hoyerswerda und seine damalige Lehrerin Franziska Robel holte ihn ins Gi-tarrenorchester „Iuventa Musi-

ca“, das regelmäßig erfolgreich am Bundesorchesterwettbewerb teilnimmt. Katrin Demczenko

Meister-Kurs verbindet Üben mit Freude„Jugend musiziert“ Besonderer Tag für Sänger und Harfenistinnen.

Knapp eine Million Teilnehmer seit 1964

Der Bundeswettbewerb „Jugend mu-

siziert“ ist ein breitangelegtes Förder-

projekt, an dem seit seinem Bestehen

1964 knapp eine Million junge Instru-

mentalisten und Sänger teilgenom-

men haben. Es findet in allen deut-

schen Bundesländern und in vielen

Ländern Europas statt. Am 25. und 26.

Januar 2020 wird der Regionalaus-

scheid Sachsen-Lausitz in Hoyerswer-

da vom „Jugend musiziert“ Sachsen/

Lausitz e.V. durchgeführt. Eine Jury

bestimmt die Besten, die vom 20.-22.

März und 27.-29. März 2020 beim

Sächsischen Landeswettbewerb in

Zwickau auftreten. Die Veranstaltung

organisiert der Sächsische Musikrat.

Wer dort überzeugt, startet beim

Bundesfinale vom 28. Mai bis 4. Juni in

Freiburg im Breisgau.

12 LOKALES Dienstag, 17. Dezember 2019

Bestattungshäuser

Bestattungsinstitut Karsten Kobela03226 Vetschau, Schloßstraße 23

Tel.: 035433 - 20 83

Bestattungen Christa Mehl01979 Lauchhammer, Leninstraße 21

Tel.: 03574 - 86 14 15

Bestattungshaus Antje Otto-Schreier GmbH03222 Lübbenau/OT Zerkwitz, Hauptstraße 26b

Tel.: 03542 - 8 33 41

Bestattungen undTrauerhilfe Jörn & Kathrin Schreier03222 Lübbenau/OT Zerkwitz, Kleedener Straße 20

Tel.: 03542 - 4 66 50

Alle Traueranzeigenfinden Sie auch online unterwww.lr-online.de/trauer

Anzeigen

Helferin schweren Stunden

FAMILIENANZEIGENwww.lr-online.de/trauer

Für die Gestaltung einerTraueranzeige oder Danksagungwenden Sie sich vertrauensvollan die Bestattungsinstitute, unsereAnzeigenannahmestellen oder rufenSie uns an unter (0355) 481 525.

Wer einen Fluß überquert,muß die eine Seite verlassen.Mahatma Gandhi

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Die Kirche ist kalt, als der Pfarrer kommt. Daniel Laske muss die Heizung anstellen und die Post

sortieren, die sich angesammelt hat. Es ist Freitagnachmittag in Döbern. Die Zeit, wo Leute ein-kaufen fürs Wochenende oder noch arbeiten. Für eine Gottes-dienst ist es nicht die günstigste Zeit. Aber Zeit ein knappes Got-tesgeschenk, auch für einen Got-tesdiener.

Laske ist 45 und einer dieser rasenden Pfarrer, die die Kirche auf dem Land am Leben erhalten. Zu seiner Gemeinde gehören die Pfarreien Spremberg, Döbern und Forst. Er muss immer weiter fah-ren, um die immer weniger Ge-meindemitglieder zu erreichen.

Eine Kirche mit 300 Gläubigen

In Gegenden, wo die Bevölkerung schrumpft, sind die Kirchen die Institutionen, die sich um alle kümmern, die keinen zurücklas-sen und noch da sind, wenn alle anderen gehen. Das ist jedenfalls der Anspruch. Das geht nicht ohne Personal. Laske ist katholi-scher Priester geworden, weil hier Leute gebraucht wurden. Ge-braucht werden ist ein gutes Ge-fühl, Laske hat es jeden Tag. Er ist zuständig für 1460 Gemeindemit-glieder.

Sein Job ist Organisation und Seelsorge. Er sorgt für menschli-che Wärme. Zunächst mit Hilfe der Heizung. Die rattert jetzt wa-cker und füllt den Altarraum in Döbern mit warmer Luft. Corpus Christi ist eine große Kirche Ge-baut vor mehr 100 Jahren, als die Zugezogenen aus Glasindustrie und Bergbau nach Orten zum Be-ten verlangten. Damals wuchsen die Gemeinden. Seit einigen Jah-ren schrumpfen sie nur noch. 300 Menschen gehören zur katholi-schen Corpus-Christi-Kirche, die seit 2015 keine eigene Pfarrei mehr hat. Ein knappes Dutzend Menschen wird nachher zum Got-tesdienst kommen. Sonntags sind es mehr, sagt der Pfarrer. Manch-

mal kommen 60, 70 Leute. Die Ge-meinde hat ein kleines Team, zu der eine Gemeindereferentin und ein Kaplan gehören. Aber eine Gemeinde braucht auch Men-schen, die sie leben. „Es gibt ei-nige Familien, die in allen Berei-chen engagiert sind“, sagt Laske. Solche Familien kommen regel-mäßig zum Gottesdienst. Sie re-präsentieren den Glauben auch nach außen. Kirche in der Diaspo-ra hat oft etwas Verschworenes. Es kommt auf jeden einzelnen an.

Menschen zusammenbringen

Laske ist das Kind einer katholi-schen Familie aus Cottbus. Glau-ben wurde in seiner Kindheit selbstverständlich gelebt. Es war kein Erweckungserlebnis, das ihn

in den Priesterdienst führte. Es war die Ahnung, dass ihn der Be-ruf des Bauingenieurs nicht aus-füllen würde, obwohl er schon das Studium hinter sich hatte.

Der Neuanfang führte ihn nach Erfurt. An der Katholisch-Theo-logischen Fakultät, der Kader-schmiede für den Priesternach-wuchs in Ostdeutschland, hat er fünf Jahre studiert. Danach kamen Jahre im Vorbereitungsdienst, schließlich die Weihe 2006. Mit 32 Jahren wurde er Priester.

Die Gemeinde Spremberg hat er 2015 übernommen. Sie ist 550 Quadratkilometer groß und um-fasst vier Kirchen, die bespielt werden wollen. Unterschiedliche Orte mit immer neuen Zusam-mensetzungen an Menschen und

Lebensgeschichten, aber eine ist immer die gleiche: Es ist die von Wegzug, Schrumpfung und dem Gefühl, dass es früher besser war. Gerade da ist Gemeinschaft wich-tig, sagt der Pfarrer: „Alle Sachen, wo sich Menschen fi nden und wo sich Hilfe ergibt, sind erstmal gut.“

Exoten in der Diaspora

Zur Performance des Pfarrers ge-hören die hohen Feste im Lebens-lauf. Hochzeiten hat er eine oder zwei im Jahr, dazu kommen zwei bis drei Kinder, die er tauft.

Döbern hat seit 1980 ein Drit-tel seiner Einwohner verloren. Von den Gebliebenen sind die we-nigsten religiös. Keine drei Pro-zent in der Umgebung sind katho-

lisch, evangelisch sind immerhin fast 19 Prozent. „Wer in der Dia-spora den katholischen Glauben pfl egt, dem ist die Beziehung zu Gott ein Anliegen“, sagt Laske. Der nimmt auch in Kauf, dass er ein Exot ist.“

Das Bistum Görlitz, LaskesDienststelle, hat fast 30 000 Mit-glieder und dabei durchaus eine Tendenz nach oben. 2018 kamen 200 Gläubige dazu, hauptsächlich Polen, die in die grenznahen Orte gezogen sind. Damit ist Görlitz eine Ausnahme bundesweit als der einzige Kirchenbezirk mit Zu-lauf.

Weihnachten ist Hochsaison

Die Kirche war die erste Institu-tion, die in der Region war. Als im Mittelalter die Lausitz von Westen her in den Fokus der Mächtigen rückte, entstanden als erstes Kirchen und Klöster. Die Kirche baute Strukturen auf und war lange die einzige Struktur. Sie regelte das Zusammenleben, lan-ge bevor die staatliche Verwal-tung entstand. Nach der Reforma-tion kam das katholische Leben zum Erliegen. Erst die Industrie brachte neue gläubige Arbeits-kräfte aus Böhmen und Schlesi-en. Ihre Nachkommen sitzen heu-te bei Laske im Gottesdienst.

Der Beruf des Priesters bedeu-tet Einschränkungen im persön-lichen Leben, von denen das Ge-bot, allein zu leben, sicher das schwerste ist. Gerade an Weih-nachten, wenn alle Welt zur Fa-milie fährt. Für den Pfarrer ist Weihnachten Hochsaison. Da kommen die Weggezogenen, um ihre Eltern zu besuchen. Da ge-hört der Gottesdienst wieder selbstverständlich dazu. Weih-nachten ist für die Kirche das Pu-blikumsereignis im Jahreskalen-der.

Auch Daniel Laske wird Weih-nachten mit der Familie verbrin-gen. Seine Geschwister, Nichten und Neff en kommen zu ihm ins Pfarrhaus. Dazwischen muss er viel predigen – und viel fahren.

Alle Sachen, wo sich Menschen

fi nden und wo sich Hilfe ergibt, sinderstmal gut.

Daniel Laske kam zur

katholischen Kirche,

weil die Pfarrer

brauchte. Seit 2015 ist

er für eine Großge-

meinde mit 1460

Gläubigen zuständig.

Foto: Christine Keilholz

Pfarrer im DauereinsatzMenschliche Wärme Daniel Laske aus Spremberg hat Weihnachten Hochsaison. Wie schafft

das ein Pfarrer mit drei Gemeinden und immer weniger Gläubigen? Von Christine Keilholz

13 LAUSITZ Dienstag, 17. Dezember 2019

Seit neun Jahren begeistert Thomas Drechsel mit der Rolle des Max »Tuner« Krüger in der beliebten Daily Soap»Gute Zeiten, schlechte Zeiten« seine Fans. Nun gibt der Publikumsliebling einen exklusiven Einblick in seinLeben, erzählt von seinen ersten Rollen an der Seite von Martin Semmelrogge und Moritz Bleibtreu, seinemDurchbruch bei GZSZ und lässt seine Leser an einem seiner größten Erfolge teilhaben: Innerhalb eines Jahresnahm der Schauspieler dreißig Kilo ab. In seinem Buch offenbart Thomas, wie es zu seiner beeindruckendenVerwandlung kam, welche Strategien er zur Gewichtsreduktion anwendete und welche Hindernisse er aufseinem Weg zur körperlichen Fitness meistern musste. Außerdem hat der Fernsehstar viele Tipps und Tricksfür seine Leser parat – von der richtigen Ernährung bis hin zu einer positiven Lebensphilosophie. Denn Thomasweiß: Wer sich im Leben rundum wohlfühlen will, muss nicht nur an seinem Körper, sondern auch an seinerEinstellung arbeiten!

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Page 14: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

Cottbus. Kaum jemand stolpert noch über die Bezeichnungen „Ossi“ und „Wessi“, dabei verbin-den sich mit diesen auf den ers-ten Blick harmlosen Namen hand-feste Vorurteile. Die Berliner Kul-turwissenschaftlerin Dr. Kathleen Heft hat sich die Geschichte des seltsamen Begriff spaares genau angeschaut und ist dabei auf ei-nige erstaunliche Fakten gesto-ßen.

Bevor sie aber ihre Forschun-gen vorstellt, warnt sie: „Ich habe nicht die Menschen selbst unter-sucht und prüfe nicht, ob Vorur-teile stimmen oder nicht.“ Ihr geht es um die Worte und um das, was sie in unseren Köpfen anrich-ten.

Überraschend: Der „Wessi“ ist schon lange vor der Wende gebo-ren, als Bezeichnung der West-berliner für westdeutsche Pro-vinzler. Im Zuge der Wende wur-de dann der Gegensatz zwischen Wessi und Ossi thematisiert.

Ossis und Wessis abgewertet

Dazu hat die Forscherin Kathleen Heft im Internet seitenweise Auf-

listungen von Abwertungen ge-funden. Glaubt man diesen Aus-sagen, so sind die Menschen in Osten die schon sprichwörtliche Jammer-Ossis, die sich nicht durchsetzen können und irgend-wie von gestern sind. Wessis da-gegen werden beschrieben als ar-rogante Vertreter mit einer unan-genehmen Ellenbogenmentalität.

„Erstaunlich ist“, so die For-scherin, „dass auch Menschen, die nach 1990 geboren sind, sich

selbst als Ossi bezeichnen und sich abgrenzen von Menschen im Westen.“ Die Kategorien hätten sich also verselbstständigt und würden in den Köpfen fortleben. „Menschen gehen auch 30 Jahre nach der Wende noch davon aus, dass es Ostdeutsche und West-deutsche gibt. Niemand hinter-fragt, ob diese Unterscheidung noch einen Sinn macht“, sagt Kathleen Heft.

Eine Einschränkung schiebt sie sofort nach: Ossi ist man überall. Als Wessi bezeichnet werden da-gegen nur Menschen aus dem Westen, die sich gerade im Osten befi nden – im Westen wird der Begriff gar nicht benutzt.

Der Westen setzt die Norm

„Der Westen ist die Norm, der Os-ten die Abweichung“, sagt die Kulturwissenschaftlerin. Sie hat 770 Artikel aus Tageszeitungen mehrerer Jahre analysiert und da-bei herausgefunden, dass mit dem Begriff des Ostdeutschen immer das anders sein verbunden wird, oft eine gewissen Rückständig-keit, eine Belastung für Gesamt-

deutschland. Eine seltenere Vari-ante: In den Zeitungen werden Menschen im Osten als Vorreiter beschrieben, die bereits überstan-den haben, was dem Westen noch bevorsteht.

Einen Höhepunkt, so be-schreibt es Heft, fand die Ossifi -zierung zur Jahrtausendwende. Damals entwarf der westdeutsche Kriminologe Christian Pfeiff er seine „Töpfchentheorie“, die be-sagte, dass der Osten verstärkt mit Rechtsextremismus zu kämp-fen habe, weil die in der DDR auf-gewachsenen Kinder zu früh und zu autoritär zur Sauberkeit erzo-gen worden waren.

Tatsächlich, so die Forscherin, lag die Zahl der rechtsextrem mo-tivierten Straftaten damals im Os-ten höher. „Trotzdem wurde au-tomatisch die Zahl der Straftaten im Westen als Norm angenom-men, der Osten als Abweichung. Und niemand hat gefragt, warum es derartige Straftaten überhaupt gibt.“ Der Forschungsansatz sei also damals wenig zielführend ge-wesen.

Noch erstaunlicher war dann

die These des damaligen Bran-denburger Innenministers Jörg Schönbohm (CDU), der behaup-tet hatte, in Ostdeutschland käme es häufi ger zu Kindstötungen, weil die Menschen in den ländli-chen Räumen des Ostens zu stark proletarisiert seien.

„Die tötende Mutter wurde da-mals in den Medien hauptsäch-lich als ostdeutsches Phänomen betrachtet“, sagt Kathleen Hecht. In den Medien wurden die Frau-en als Schlampen oder Flittchen bezeichnet, ihr Lebenswandel genüsslich unter die Lupe genom-men. „Dabei wurden die wahren Motive der Frauen nie angespro-chen“, sagt die Forscherin. Das Klischee wurde bedient – obwohl sich nicht einmal statistisch wirk-lich belegen ließ, dass es in Ost-deutschland mehr Kindstötungen als im Westen des Landes gab.

Kathleen Hecht warnt vor den Schablonen, die sich über die Jahrzehnte immer weiter verfes-tigen und den Blick auf die Rea-lität verstellen. „Es scheint so, als würden bei den Frem- und Feind-bildern Eigenschaften auf das je-

weilige Gegenüber projiziert, die man bei sich selbst nicht wahrha-ben möchte.“ Das gelte für Men-schen im Osten ebenso wie für Menschen im Westen.

Andrea Hilscher

Wie aus Ostdeutschen Ossis wurdenVorurteile? Eine Wissenschaftlerin hat sich mit Ossis und Wessis beschäftigt und erforscht, warum die Begriffe bis heute benutzt werden.

30 Jahre friedliche Revolution

Im Rahmen eines Graduiertenkollegs

am Lehrstuhl Soziale Arbeit hat sich

eine Ringvorlesung im laufenden Win-

tersemester dem kritischen Rückblick

auf 30 Jahre Nach-Wende-Erfahrun-

gen gewidmet. Dabei ging es bisher

um die Wurzeln rechter Tendenzen,

um den Umgang mit Vertragsarbei-

tern in der DDR und um die Erinnerun-

gen an den Herbst 1989. Eine letzte

Veranstaltung am 16. Januar 2020

steht unter dem Motto „Künstlerische

Perspektiven auf den politischen Um-

bruch“. Gezeigt wird der Dokumentar-

film „Montags in Dresden“, für den die

Regisseurin Sabine Michel mehrere

Pegida-Demonstranten begleitet hat.

Beginn 18 Uhr im IKMZ, 7. Etage.Dr. Kathleen He� forscht über

Fremd- und Feindbilder.

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Der Parkplatz am Bahn-hof-Doberlug-Kirchhain ist bis auf den letzten Platz belegt. Zeichen da-

für, dass die Pendler schon in ihre Züge geklettert sind. Es wird nur langsam hell an diesem Montag-morgen. Auf dem Bahnsteig in Richtung Berlin stehen kurz vor 8 Uhr einige Reisende. Auch Ul-rike Seifert. Sie kommt aus Peitz, muss in Doberlug-Kirchhain um-steigen, um zu ihrer Arbeitsstel-le nach Zossen zu gelangen. Vom neuen IC-Takt, der seit Sonntag zwischen Dresden, Berlin und Ro-stock verkehrt und der in Elster-werda und nach ursprünglichen Unsicherheiten nun doch in Do-berlug-Kirchhain hält, hat sie noch nichts gehört. Obwohl selbst die Tagesschau am Abend davon berichtete. „Aber der nützt mir ja nichts, der hält ja nicht in Zossen, oder?“, fragt sie. Nein, macht er nicht.

Minister auf dem Bahnhof

Und trotzdem ist großer Bahnhof auf dem Bahnhof. Ob es deshalb überall nach frischem Reini-gungsmittel duftet – die Bahn-hofshalle, Treppenanlagen und Bahnsteige blitzeblank sind? Brandenburgs neuer Verkehrsmi-nister Guido Beermann und sein Staatssekretär Rainer Genilke (beide CDU) wollen den neuen IC aus Dresden in Empfang neh-men und damit weiter nach Ber-lin fahren. Extra dafür wird die alte Mitropa noch mal geöff net. „Die Lampen an den Decken sind was fürs Deutsche Museum“, sagt der Verkehrsminister und grient. Es ist 8.15 Uhr. Zeit für ein paar kurze Worte vor der Abfahrt des IC um 8.27 Uhr. „Der wird doch pünktlich kommen?“, fragt der Minister den Konzernbevoll-mächtigten der Bahn für Bran-denburg. Joachim Trettin legt sich nicht ganz fest, meint aber viel-sagend: „Das wird schon“ und nickt zufrieden.

Jetzt sechs Mal täglich

Mit dem neuen IC, der ab sofort sechsmal täglich und ab März 2020 16 Mal am Tag in Dober-lug-Kirchain und Elsterwerda hält, werde die Stadt „Vorort von Berlin und Dresden“ sagt Guido Beermann und bekommt gleich mit, wie selbstbewusst Elbe-Els-ter tickt: „Oder umgekehrt“, wirft Doberlug-Kirchhains Bürger-meister Bodo Broszinski (FDP) ein und hat das Grienen auf sei-ner Seite. Er hat den Beitrag aus der Rundschau, die den Halt in Doberlug als erste verkündet hat-

te, ausgeschnitten und zeigt ihn stolz in die Runde.

Elbe-Elster-Landrat Christian Heinrich-Jaschinski (CDU) je-denfalls hat es ganz genau beob-achtet: „Am dritten Advent haben die Kerzen auf dem Kranz bei uns heller als sonst geleuchtet.“ Mit den beiden Stopps in Elsterwer-da und Doberlug-Kirchhain sei der Landkreis nun endlich deut-lich besser ans Fernbahnnetz an-geschlossen. Fast 20 Jahre war das nicht mehr der Fall – 1992 hatte die Deutsche Bahn die D-Züge eingestellt. Elsterwerda hatte da-nach wenigstens noch Stopps am Morgen und am Abend. Der Land-rat dankt dem Finsterwalder Rai-ner Genilke (CDU), jetzt Staats-sekretär im Brandenburger Ver-kehrsministerium und davor Landtagsabgeordneter. Er habe sich ganz besonders für den Halt in Doberlug-Kirchhain eingesetzt.

Nach der Disco nach Prag

Gutgelaunt verrät Christian Hein-rich-Jaschinski noch, dass er auch mal jung war. „Ich weiß noch, wie wir als Ju-gendliche nach der Disco in Doberlug in den D-Zug ein-gestiegen und früh in Prag aufgewacht sind.“ Auch das soll es ab Mai 2020 wieder geben, wenn der Vindobona wieder von Berlin über Dresden, Prag und Wien mit Stopps in Doberlug-Kirchhain und Elsterwerda nach Graz rollt.

Fast im Nebensatz verkündet der Minister, worauf vor allem Pend-ler lauern: „Ab Frühjahr gilt das VBB-Ticket.“ Wann genau, kön-ne er nicht sagen. Letzte Details seien zu klären.

Doberlug-Kirchhains Bürger-

meister drängelt: „Wir müssen auf den anderen Bahnsteig.“ Er

weiß am besten, dass

das auf dem Bahnhof seiner Stadt noch etliche Meter laufen und Treppensteigen bedeutet. Der Umbau des gesamten Kreuzungs-

bauwerkes – unten laufen die Gleise der Strecke Cott-bus-Finsterwal-de-Falken-berg-Leipzig – soll erst in den Jahren 2026/27 erfolgen.

Es ist 8.25 Uhr. Zwei rote Eisenbah-ner-Schirmmützen und zwei Signalkel-len werden verteilt. Minister und

Staatssekretär sollen dem Zug symbolisch die Abfahrt erteilen. Die Lichter tauchen auf, der IC rollt ein. Schnell aufge-stellt zum Foto. Und schon heißt es: „Alles einsteigen!“ Die Zugbe-gleiterin hat am Ende doch das

letzte Wort. Der Zug setzt sich in Bewegung – ganz pünktlich.

Außer der Abordnung aus Ber-lin und Potsdam ist an diesem Morgen kein weiterer Fahrgast eingestiegen. Doch Pressespre-cher Burkhard Ahlert vermeldet aus dem Zug: „Er ist gut gefüllt. Die Reisenden haben die neue Verbindung schon für sich ent-deckt.“ Und er berichtet noch, dass der Minister bis Berlin Sü-ßigkeiten an die Bahnkunden ver-teilt.

Doberlug-Kirchhains Bürger-meister Bodo Broszinski schaut zufrieden dem Zug hinterher. „Ein großer Tag für unsere Stadt“, sagt er. Sein Blick verklärt sich etwas, als er erzählt, dass man ab Dober-lug einst auch nach Budapest, So-fi a, nach Krakau und mit entspre-chenden Papieren sogar bis Mal-mö, Stockholm und Paris fahren konnte ...

Doberlug-Kirchhain wieder am FernbahnnetzEndlich Seit Sonntag hält sechs mal täglich der Intercity auf der Strecke Dresden-Berlin-Rostock und zurück auf den Bahnhöfen

Elsterwerda und Doberlug-Kirchhain. Und der VBB-Tarif kommt auch. Von Frank Claus

Kurz vor der pünktlichen Einfahrt des IC von Dresden nach Berlin und Rostock auf dem Bahnhof Doberlug-Kirchhain: Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (3.v.r.) mit

Staatssekretär Rainer Genilke (r.), Elbe-Elster-Landrat Christian-Heinrich-Jaschinski (3.v.l.), dem Bahnbevollmächtigten Joachim Trettin (4.v.l.) und Doberlug-Kirchhains Bürger-

meister Bodo Broszinski (4.v.r.)

Die Eröff nungsfahrt der neuen

IC-Strecke Rostock-Berlin-Dres-

den, u.a. mit Halt in Dober-

lug-Kirchhain und Elsterwerda,

war am Sonntag auch der Tages-

schau einen Bericht wert.

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14 LAUSITZ Dienstag, 17. Dezember 2019

Page 15: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

Mann gesteht Mordversuch

Potsdam. Im Prozess gegen einen 37-Jährigen wegen des Mordver-suchs an seiner Ex-Partnerin hat das Opfer den Angeklagten als pedantisch und gewalttätig be-schrieben. „Es gab immer wieder Streit um angebliche Unord-nung“, sagte  die Lehrerin am Montag vor dem Potsdamer Land-gericht. „Ich konnte ihm da nie was recht machen.“ Es sei dabei auch immer wieder zu gewalttä-tigen Übergriff en gekommen, be-richtete die 33-Jährige.

Nachdem er sie bei einemStreit von hinten angegriff en und gewürgt hätte, habe sie ihn im April 2019 verlassen wollen. Der 37-Jährige aus Brandenburg/Ha-vel hatte am ersten Prozesstag weitgehend gestanden, dass er daraufhin in der Nacht zum 10. April nacheinander mit drei Mes-sern auf seine schlafende Partne-rin eingestochen hatte.

An die Tat könne er sich nichtmehr genau erinnern, hatte der Angeklagte erklärt und betont: „Ich bin ein Familienmensch.“ Nachdem die neunjährige Toch-ter aufgewacht war und die Poli-zei alarmiert hatte, konnte die schwer verletzte Frau mit mehr-stündigen Operationen gerettet werden. Für den Prozess sind weitere sieben Verhandlungstage bis 10. Februar anberaumt. dpa

Prozess Opfer beschreibt

Ex-Partner als pedantisch

und gewalttätig.

Noch Risiken für Tesla-Fabrik?

Postdam.  Für die geplante „Gi-gafabrik“ von US-Elektroautoher-steller Tesla gibt es nach Ansicht des Brandenburger Linksfrakti-onschefs Sebastian Walter noch Risiken. „Die Planungsverfahren, so wie sie hier jetzt dargestellt werden, (sind) in der Kürze der Zeit nur sehr, sehr schwer mög-lich“, sagte Walter. „Es ist auch nicht klar, wie sich die Umwelt-belastungen auswirken werden.“

Der Kreis Oder-Spree rechnet damit, dass Tesla die Planungs-unterlagen für das Werk in Grün-heide in Kürze bei den Behörden einreicht. Landrat Rolf Linde-mann (SPD) sagte in Fürstenwal-de, das Unternehmen Tesla berei-te gerade die Genehmigungsun-terlagen vor. Die seien für die nächsten Tage avisiert.

Tesla will auf einem 300 Hekt-ar großen Gelände in Grünheide vom Halbjahr 2020 an mit dem Bau einer „Gigafabrik“ beginnen. Ab 2021 will der Autohersteller den Kompakt-SUV Model Y fer-tigen. Die Pläne waren im Novem-ber bekannt geworden.

In Grünheide sollen nach bis-herigen Angaben der Landesre-gierung in einem ersten Schritt 3000 Menschen Arbeit fi nden. Der Finanzausschuss des Land-tags berät an diesem Mittwoch über den Kaufvertrag.

Der Linksfraktionschef be-fürchtet ein Ungleichgewicht zwischen den Verhandlungspart-nern. „Ich habe eher das Gefühl, dass das wirklich gerade ein Po-kerspiel ist, was da stattfi ndet zwischen Tesla und der Landes-regierung“, sagte Walter. „Wir müssen mit der Landesregierung dafür sorgen, dass bei diesem Po-kerspiel nicht die Leute am Ende verlieren, die Menschen in Bran-denburg verlieren.“

Walter forderte, die Landesre-gierung solle Tesla Grenzen set-zen. Er nannte als Beispiel, das Land solle die Waldfl ächen nicht verkaufen, sondern über Erbpacht reden. „Das gibt eine Sicherheit für den Investor, aber auch eine Sicherheit für uns als Land.“ Er betonte zugleich, dass die Linke die Pläne für die Fabrik begrüße.

Klarer Auftrag des Landkreises sei jetzt, dafür zu sorgen, dass die infrastrukturellen Rahmenbedin-gungen so ausgestaltet werden, dass die betreff enden Mitarbeiter nah am Produktionsstandort wohnen könnten. dpa/bf

Linke Die Fraktion im

Landtag sieht manches

skeptisch. Und der

Landkreis wartet auf

Unterlagen.

In dem Waldgebiet neben der

A 10 plant Tesla den Bau der Gi-

gafactory. Foto: Patrick Pleul/dpa

BombenfundBlindgänger wird entschärftPotsdam. Eine sowjetische 100-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg soll heute Morgen in Potsdam entschärft werden. Der Blindgänger war bei einer syste-matischen Suche nach Altmuni-tion in der Pirschheide gefunden worden, wie die Stadt mitteilte. Demnach wird während der Ent-schärfung ein Sperrkreis von 800 Metern um den Fundort ein-gerichtet. Die B1 (Zeppelinstraße) wird zwischen Bahnhof Pots-dam-Pirschheide und Geltow ge-sperrt. dpa

Polnische Jäger haben am Montag in dem Gebiet unweit von Branden-burg, in dem seit Mitte November der Schweinepest-Erreger nachgewiesen wird, erstmals ein verendetes Tier aus der Oder geborgen. Der Fund erfolgte bei Nowa Sól, etwa 130 Kilometer süd-östlich von Frankfurt (Oder). Das Brandenburger Ministerium für Ver-braucherschutz will heute über die Er-richtung von Schutzzäunen an den Deichen von Oder und Neiße entschei-den, mit denen die Verbreitung der Tierseuche nach Deutschland verhin-dert werden soll. Zäune von 150 Kilo-meter Länge habe das Land bereits angeschafft, hieß es. Hinzu kommen Anschaffungen der Kreise. ds

FUND DES TAGES

Auf einem Streckenabschnitt der A13 gilt seit Montag ein Tempolimit von 130 Kilometern pro Stunde. Zwischen dem Kreuz Schönefeld und dem Dreieck Spreewald wurden in beiden Fahrtrichtun-gen insgesamt 178 Verkehrszeichen mit der Ge-

schwindigkeitsbeschränkung aufgestellt. Der Stre-ckenabschnitt hat eine Länge von etwa 60 Kilome-tern, wie der Landesbetrieb Straßenwesen am Montag weiter mitteilte. In den vergangenen zwei Jahren habe es dort viele Unfälle gegeben, sodass

die Autobahnunfallkommission die Geschwindig-keitsbeschränkung empfahl, sagte ein Sprecher. Demnach waren überdurchschnittlich oft Lastwa-gen an den Unfällen beteiligt. Deshalb gilt auch ein Überholverbot für Lkw. Foto: Soeren Stache/zb

Runter vom Gas

Ärzte in Brandenburg und Berlin sind laut einer Gewerkschaftsbefra-gung mit hohen Belas-

tungen konfrontiert. So klagen zum Beispiel knapp 70 Prozent der Teilnehmer über Zeitdruck mehrmals am Tag oder ständig. Das geht aus Daten hervor, die die Ärztegewerkschaft Marburger Bund am Montag präsentiert hat. Das Bild, das die Umfrage zeige, sei erschreckend, aber auch ein-deutig, sagte der Vorstandsvorsit-zende des Landesverbands Ber-lin/Brandenburg, Peter Bobbert. Die Gewerkschaft fordert, mehr in das Personal in den Kliniken zu investieren.

Die dortigen Ärzte arbeiten laut der Erhebung im Schnitt 50 Stunden pro Woche – 11,7 Stun-den mehr als vertraglich verein-bart. Und sie arbeiten nicht nur

zu viel: Fast 60 Prozent der Be-fragten arbeiten demnach oft bis sehr oft oberfl ächlicher, als es ih-nen lieb sei. Denn dies ist laut Umfrage eine Strategie, um die viele Arbeit zu bewältigen.

„Über 50 Prozent aller Teilneh-mer gaben an, täglich Frustratio-nen zu erfahren“, sagte Bobbart. Ein Grund dafür sei vor allem, dass sie ihren eigenen Ansprü-chen nicht mehr gerecht werden können. Diese Erkenntnis sei auch eine wichtige Ursache da-für, dass sich gut ein Drittel der Befragten oft oder sehr oft ausge-brannt fühle.

„Es stimmt also etwas nicht mehr durch die Arbeitsbedingun-gen, die wir in den Krankenhäu-sern haben“, so Bobbert. Er for-dert ein Umdenken bei den poli-tisch Verantwortlichen, Arbeitge-bern und in der Gesellschaft. „Wir brauchen moderne Kran-kenhäuser, wir brauchen moder-ne Geräte. Aber am Ende ist es der Faktor Mensch, in den wir in-vestieren müssen“, so Bobbert.

Vorstandsmitglied Steff en Kö-nig aus Strausberg (Mär-kisch-Oderland) kritisierte vor al-lem die Bürokratie. Ärzte entwi-ckelten sich zunehmend von Hel-fern der Menschen zu Gehilfen der Bürokratie, sagte König.

Der Marburger Bund fordere zum einen mehr Personal, zum anderen klare Personaluntergren-zen und eine adäquate Arbeits-zeiterfassung, so Bobbert. Außer-

dem müssten  Arbeits- und Ge-sundheitsschutzmaßnahmen strikt umgesetzt werden, so Bob-bert. „Wer eine gute Gesundheits-versorgung möchte, der muss auch sehen, dass er dafür Geld ausgeben muss.“ Die Kommerzi-alisierung des Gesundheitswe-sens führe zu falschen Anreizen. „Ein gutes Gesundheitswesen kostet Geld und bringt kein Geld“, so der Berliner Arzt.

Durchgeführt wurde die Befra-gung von Wissenschaftlern der Uni Hamburg. Es beteiligten sich 2060 von 7200 Ärzten, die in Brandenburg und Berlin in der Gewerkschaft organisiert sind. Die Ergebnisse der Umfrage sind laut Hauptgeschäftsführer Armin Ehl „nahezu identisch“ mit dem, was der Marburger Bund auf Bun-desebene beobachte. dpaKommentar

Zeitmangel lässt Ärzte oberflächlich arbeitenUmfrage Mediziner in den Krankenhäusern brauchen aus Sicht der Gewerkschaft

Marburger Bund bessere Arbeitsbedingungen. Von Anja Sokolow und Gisela Gross

Kritik richtet sich auch

gegen Bürokratie.

Die Ergebnisse der Um-frage unter Ärztinnen und Ärzten in Ber-lin-Brandenburg kom-

men nicht überraschend. Alar-mierend sind sie trotzdem. Denn sie bestätigen einen un-heilvollen Trend: Der Druck auf die Beschäftigten in den Kran-kenhäusern nimmt immer mehr zu. Das geht zulasten der Be-handlungsqualität und der Le-bensqualität der Mediziner. Gleiches triff t auf Kranken-schwestern und Pfl eger zu.

Die logische Reaktion: Wer es möglich machen kann, geht ver-kürzt arbeiten oder kehrt Kran-kenhäusern komplett den Rü-cken zu. Und dann dreht sich die unheilvolle Spirale weiter. Noch weniger Mitarbeiter müs-sen noch mehr leisten, bis wie jüngst geschehen das Kinder-krebszentrum der Berliner Cha-rité wegen Personalmangel kei-ne neuen Patienten mehr auf-nehmen kann.

Es gibt eine Lösung für das Problem: Krankenhäuser müs-sen dem kühl kalkulierten Ren-dite-Streben von Konzernen entzogen werden. Es ist ein ge-fl ügeltes Wort, das schon länger in der Branche kursiert: „Ein gu-tes Gesundheitswesen kostet Geld und bringt kein Geld.“

Unheilvolle Spirale

KommentarMathias Hausdingzur Situation im Gesundheitswesen

KlinikenWachsende FinanzproblemePotsdam. Die Brandenburger Lan-deskrankenhausgesellschaft hat vor fi nanziellen Problemen meh-rerer Häuser gewarnt, die Folgen für die Versorgung haben könn-ten. „Den Krankenhäusern geht es wirtschaftlich wirklich nicht gut“, sagte Geschäftsführer Michael Ja-cob der „Märkischen Allgemei-nen Zeitung“ aus Potsdam. Wenn alles weiterlaufe wie bisher, „könnte Gesundheitsversorgung wegbrechen, die an bestimmten Standorten dringend notwendig ist“. dpa

Potsdam. Der Potsdamer Politik-wissenschaftler Jochen Franzke sieht Gefahren für den Zusam-menhalt der rot-schwarz-grünen Koalition in Brandenburg. Die schnelle Bildung führt er weniger auf inhaltliche Übereinstimmung als auf das Ergebnis der Landtags-wahl zurück. „Der Druck war groß durch die relativ hohen Stimmenanteile der AfD, der kaum andere Möglichkeiten zu-ließ“, sagte Franzke. Die SPD sei bei der Landtagswahl mit einem blauen Auge davongekommen und erleichtert, mit Dietmar Woidke wieder den Regierungs-chef stellen zu können.

„Und die CDU war nach der Wahlniederlage und dem erzwun-genen Abgang von Landeschef Ingo Senftleben froh, dass sie in

die Regierung gekommen ist.“ In der CDU hätten sich diejenigen durchgesetzt, die nach zehn Jah-ren in der Opposition wieder re-gieren wollten, sagte Franzke. Aber es gebe weiter einen tiefen Graben zwischen dem liberalen Teil und dem eher konservativen Teil der Christdemokraten in Brandenburg. Stolpersteine für die Koalition sieht der 65-Jährige auch bei den Grünen, insbeson-dere bei der Inneren Sicherheit und bei der Asylpolitik. „Da wird sich bei den Grünen zeigen, wie weit Kompromisse in der Partei auch mehrheitsfähig sind“, sagte Franzke. dpa

Politologe sieht unsichere Kenia-Koalition

Jochen Franzke Foto: zb

15 BRANDENBURG Dienstag, 17. Dezember 2019

Page 16: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

WohnungsbrandRentner stirbt bei FeuerBerlin. Bei einem Wohnhausbrand in Tempelhof ist ein 69 Jahre al-ter Mann gestorben. In seiner Mietwohnung hatte am spä-ten Sonntagabend ein Adventsge-steck Feuer gefangen, wie die Feu-erwehr auf Twitter mitteilte. „Die Wiederbelebungsmaßnahmen waren leider erfolglos“, hieß es in dem Tweet. Die Ehefrau des Man-nes, die an dem Abend nicht in der Wohnung gewesen sei, habe von einem Seelsorger betreut werden müssen, teilte die Polizei am Montag mit. dpa

ProjektPostkoloniales ErinnernBerlin. Die historische Rolle Ber-lins als koloniale Metropole soll im Rahmen eines fünf Jahre wäh-renden Projektes untersucht wer-den. Auch „problematische Nach-wirkungen dieser Geschichte bis in die heutige Zeit“ sollen analy-siert werden, heißt es in einer Mitteilung des Stadtmuseums vom Montag. Das Projekt „Post-koloniales Erinnern in der Stadt“ wird mit drei Millionen Euro aus den Töpfen der Berliner Kultur-verwaltung und der Kulturstif-tung des Bundes gefördert. dpa

Tonnen Lebensmittel haben Super-

markt-Kunden in den vergangenen

zwei Wochen für Bedürftige gespen-

det. Bei der zweiwöchigen Aktion „Eins

mehr!“ konnten Kunden einen Artikel

zusätzlich kaufen und diesen sofort

spenden. Wie die Berliner Tafeln am

Montag mitteilten, werden die

533 Kisten nun in den Ausgabestellen

von „Laib und Seele“ verteilt.  dpa

ZAHL DES TAGES

8

Viele Taten, aber kaum Urteile

Berlin. Straftaten in der direkten Umgebung der früher besetzten Häuser in der Rigaer Straße in Friedrichshain werden in den al-lerseltensten Fällen aufgeklärt und bestraft. Bei 101 Taten, die in diesem Jahr bis Ende November von der Polizei erfasst wurden, gab es bislang eine einzige Verur-teilung. Das geht aus einer Ant-wort des Senats auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Kurt Wansner hervor. 63 Ermittlungs-verfahren wurden in diesem Jahr eingestellt – meistens, weil kein Verdächtiger gefasst werden konnte.

In den vergangenen Jahren sahdie Bilanz nicht viel besser aus. Zwischen 95 Taten (2018) und 211 Taten (2016) wurden in dem 200 Meter langen Straßenabschnitt zwischen den Hausnummern 90 und 98 registriert. Die häufi gsten Delikte waren Sachbeschädigung, Diebstahl, Betrug, Beleidigung, Körperverletzungen sowie Rauschgifthandel oder -besitz. Es gab in jedem Jahr etwas mehr als 100 Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft. Zwischen 5 und 11 Menschen wurden jeweils verurteilt. Die übrigen Ermittlun-gen wurden eingestellt, weil kein Täter gefunden wurde oder nicht genug Indizien für eine Anklage vorlagen.

In der Rigaer Straße kommt esbei Demonstrationen immer wie-der zu Angriff en von Linksextre-misten auf Polizisten. Außerdem werden Autos, Häuser und Bau-zäune beschädigt. dpa

Rigaer Straße Dutzende

Ermittlungsverfahren

wurden eingestellt, weil

kein Verdächtiger gefasst

werden konnte.

Im Kiez gibt es oft Angriff e

auf Polizisten.

Bekenntnis zu Inklusion

Berlin. Berlins Sozialsenatorin Elke Breitenbach will die Arbeits-bedingungen in Inklusionsbetrie-ben verbessern. Am Montag un-terschrieb die Linken-Politikerin gemeinsam mit Sprechern der Landesarbeitsgemeinschaft Inte-grationsfi rmen Berlin die Erklä-rung „Gute Arbeit in Inklusions-betrieben“.

Ziel der nicht verbindlichenErklärung ist es unter anderem, die Tarifbindung zu erhöhen und Teilzeitarbeit zu ermöglichen. Die Erklärung richtet sich an rechtlich und wirtschaftlich selbstständige Unternehmen in Berlin, die mindestens 30 Prozent schwerbehinderte Menschen be-schäftigen. dpa

Arbeitswelt Senatorin will

die Arbeitsbedingungen in

Betrieben verbessern.

Der Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz leuchtet in der Abenddämmerung.

Am 19. Dezember jährt sich der islamistische Terroranschlag auf den Markt zum

dritten Mal. Insgesamt starben zwölf Menschen. Foto: Christoph Soeder/dpa

Gedenken an Terroropfer

Berlin. Gesundheitssenatorin Di-lek Kalayci  will die Pfl ege in Krankenhäusern und Senioren-heimen verbessern und gegen Leiharbeit in der Branche vorge-hen. Da ein solcher Eingriff in den Arbeitsmarkt nur auf Bundesebe-ne möglich sei, werde sich Berlin im Bundesrat für ein Verbot ein-setzen, sagte die SPD-Politikerin am Montag. Die Initiative ist Teil eines Maßnahmenpakets, das Ka-layci gemeinsam mit Vertretern

der Gesundheitsbranche vorstell-te.

Der steigende Einsatz von Zeit-arbeitskräften in der Pfl egebran-che sei ein „Anlass zur Sorge“, da die Qualität der Pfl ege durch die wechselnde Belegschaft leide, sagte Kalayci. Zwar sei bundes-weit davon die Rede, dass nur zwei Prozent des Pfl egepersonals bei Zeitarbeitsfi rmen angestellt seien. In Berlin liegt der Durch-schnitt laut Marc Schreiner von

der Berliner Krankenhausgesell-schaft (BKG) jedoch bei sieben Prozent.

Mehr Nachtschichten

Die Senatorin sieht diese Ent-wicklung auch deshalb kritisch, weil die Leiharbeit das Problem des Fachkräftemangels verstärke und die Belastung für Festange-stellte steige. Diese müssten ver-mehrt organisatorische Aufgaben sowie Wochenend- und Nacht-

schichten übernehmen. Der Inter-essenverband Deutscher Zeitar-beitsunternehmen kritisierte Ka-laycis Plan: Nach Einschätzung des Verbands würde im Fall eines Verbots zwar ein Teil der derzei-tigen Leiharbeiter in die Stamm-einrichtungen – also Krankenhäu-ser und Pfl egeeinrichtungen – wechseln. „Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass diese Pfl egekräf-te den Beruf wechseln“, heißt es in einer Mitteilung. dpa

„Anlass zur Sorge“Gesundheit Senatorin sieht Leiharbeit in der Pflege kritisch. Jetzt will sich Berlin für ein Verbot einsetzen.

Dilek Kalayci Foto: dpa

An diesem kalten Dezem-bertag lädt der neue Scharounplatz auf dem Kulturforum in Tiergar-

ten noch nicht wirklich zum Ver-weilen ein. „Dieser weitläufi ge Ort ist immer zugig und wird es wohl immer bleiben“, gesteht Ka-trin Lompscher, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen (Linke), am Montag bei der Eröff -nung des neuen Stadtplatzes.

Für neun Millionen Euro wur-de die große steinerne Freifl äche zwischen Philharmonie und Neu-er Nationalgalerie, nur wenige Schritte vom Potsdamer Platz ge-legen, umgebaut. Autos sind dort nun tabu. Dafür gibt es ein paar langgezogene Bänke und Halte-stellen für die 200er- und 300er-Busse, die die Besucher nun noch ein bisschen näher an die Gemäldegalerie, das Kupfer-stichkabinett und das Kunstge-werbemuseum bringen. Zu Zeiten der Teilung war die Museums-

landschaft an der alten St.-Mat-thäus-Kirche der kulturelle Mit-telpunkt West-Berlins. Nun soll der Ort, über dessen städtebauli-chen Qualitäten schon seit Jahr-zehnten diskutiert wird und an dessen südlichem Ende auch ge-rade das Museum des 20. Jahrhun-derts gebaut wird, laut Lomp-scher im besten Falle zu einer „modernen Museumsinsel“ wer-den. Dazu wurden die ehemalige vierspurige Zufahrt mit Parkplät-zen sowie die Herbert-von-Kara-jan-Straße verkehrsberuhigt und barrierefrei gemacht. Das Kon-zert- und Kunstpublikum kann das Kulturforum nun wieder di-rekt mit der Buslinie 200 errei-chen. Die Haltestelle befi ndet sich vor dem Kammermusiksaal der Philharmonie. Die verschmä-lerte Herbert-von-Karajan-Straße kann von Bussen, Taxen und von mobilitätseingeschränkten Besu-chern sowie Radlern genutzt wer-den. Privater Auto-Verkehr ist auf

der Herbert-von-Karajan-Straße nicht mehr zugelassen.

Der Umbau zur großen  Fuß-gängerzone fand unter laufendem Betrieb statt. „Eine große Heraus-forderung, wenn man an die  über 100 000 Besucher der  Manteg-na-und-Bellini-Ausstellung den-ke, die während der Bauarbeiten

nebenan ins Museum strömten“, berichtet Christoph Schmidt, Chef der Grün Berlin Stiftung. Im Erdreich sei man zudem auf Überraschungen wie einen alten Tunnel gestoßen, der die Muse-en miteinander verbindet. Von dem neuen Platz, der nach dem

Architekten Hans Scharoun (1893-1972) benannt wurde, kommt man direkt zu der Piazzetta. Das schrä-ge Museums-Entree wurde An-fang der 1980er-Jahre vom Archi-tekten Rolf Gutbrod als Teil sei-nes Gebäudeensembles für die Staatlichen Museen Berlin ge-plant. Im Zuge der jetzigen Bau-maßnahmen wurde sie im Som-mer mit einer neuen Treppenan-lage, Stadtbalkonen und Sitzstu-fen ausgestattet. Die angrenzenden Museen bekamen neue Zugänge. Schon seit Sep-tember 2014 erinnert im nördli-chen Bereich des Kulturforums ein Gedenk- und Informationsort T4 an die Euthanasie-Opfer. Denn an der Tiergartenstraße 4 befand sich einst die geheime zentrale Dienststelle, in der die National-sozialisten die Morde an behin-derten Menschen planten und or-ganisierten.

Die Philharmonie zur Rechten erhielt im Jahre 2015 ein neues

Außenfoyer, das seitdem als Treff für Konzertbesucher dient. Ziel der schon seit 1998 geplanten Umbaumaßnahmen ist es auch, den Kulturstandort zum Potsda-mer Platz sowie zur gegenüber-liegenden Staatsbibliothek zu öff -nen, die ebenfalls von Scharoun errichtet wurde. Der nun eröff ne-te, rund 40 Meter breite und 150 Meter lange Stadtplatz soll künf-tig von den umliegenden Häusern kulturell bespielt werden.

Streetfood-Markt geplant

Zudem soll es gastronomische Angebote wie zum Beispiel Streetfood-Märkte geben. Veran-staltungen wie zur Langen Nacht der Museen und die Freiluftki-no-Abende haben in der Vergan-genheit gezeigt, dass das Kultur-forum in warmen Sommernäch-ten durchaus mediteranes Flair verströmen kann. Dann wissen die Flaneure auch die  Zugluft zu schätzen.

Moderne MuseumsinselStadtumbau Auf dem Kulturforum in Tiergarten wurde ein neuer Stadtplatz eröffnet. Mit welchen Veranstaltungen

er mit Leben gefüllt wird, ist noch nicht ganz klar. Von Maria Neuendorff

Die steinerde Freifl äche ist

4,2 Hektar groß und nun verkehrsberuhigt.

Autos sind ab sofort tabu: Der am Montag eröff nete verkehrsberuhigte Scharounplatz auf dem Kulturforum soll die Museums- und Konzertbesucher kün� ig zum Verweilen einla-

den. Foto: Jörg Carstensen/dpa

KriminalitätEhemann festgenommenBerlin. Eine 29-Jährige ist am Montag in Spandau stark blutend in einem Hausfl ur gefunden wor-den. Die Frau erlag wenig später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen, wie die Polizei mit-teilte. Kurze Zeit nach dem Ein-satz sei der 36-jährige Ehemann der Frau, der von dieser getrennt lebte, bei der Polizei erschienen, wie die Ermittler weiter mitteil-ten. Dort habe er angegeben, die Frau verletzt zu haben. Der 36-Jährige wurde vorläufi g fest-genommen. dpa

16 BERLIN Dienstag, 17. Dezember 2019

Page 17: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

Schöne AussichtSeltene Vögel imUnteren OdertalWiduchowa. Schöne Aussichtenauf die Landschaft des Unteren Odertales und seltene Vögel der Region haben künftig Besucher des kleinen Ortes Widuchowa (Fiddichow). Für rund 2,5 Millio-nen Euro soll auf der mit knapp 73 Metern höchsten Erhebung der Wendenberge eine 20 Meter brei-te und zehn Meter hohe Aus-sichtsplattform entstehen. Wie das Polnische Fremdenverkehrs-amt berichtet, soll die ovale An-lage in weniger als einem Jahr fer-tiggestellt sein: mit Sitzmöglich-keiten im unteren Bereich. Oben ist ein Aussichtsring geplant. Ein Aussichtsturm entsteht auch in Boleszkowice (Fürstenfelde). ufWeitere Infos: www.national-

park-unteres-odertal.de

Wisla. Mit Stok und Soszów in Wisla (Weichsel) haben sich im Winter 2019/20 zwei weitere Win-tersportgebiete dem Wislan-ski-Skipass angeschlossen. In den schlesischen  Beskiden rund um Wisla und Ustron laden laut Fremdenverkehrsamt mittlerwei-le 14 Resorts Wintersportbegeis-terte ein. Der Preis für einen Fünf-Tages-Pass liege bei umgerechnet rund 100 Euro. Die Anlage Sos-zow wartet mit einem neuen ku-linarischen Angebot auf. Dort ist Adam Borowicz für die Küche im Restaurant „Kosztpróba“ verant-wortlich. Der schlesische Bauar-beiter wurde während seiner Ar-beit in Schottland mit Youtube-Vi-deos bekannt und zählt mit der Mischung aus polnischer und  in-ternationaler Küche zu Polens be-liebtesten Fernsehköchen. Mehr Infos:    www.wislanskiskipass.pl

In Wisla sind Ski-Asse und Freizeit-Wintersportler am Start

Vor Kurzem war Skisprung-Weltcup in Wisla: dabei auch Richard Freitag. Foto: Damian Klamka/dpa

Tour durch RewalSchmalspurbahn fährt WeihnachtenRewal/Rewahl. Die Schmalspur-bahn in der polnischen Ost-see-Gemeinde Rewal bietet Son-derfahrten in der Advents- und Weihnachtszeit an. Darauf weist der auf die Region spezialisierte Reiseveranstalter Travel-Netto hin. Das Bähnchen rollt   vom 21. bis 23. Dezember sowie vom 25. Dezember bis zum 1. Januar und am 12. Januar viermal täglich zwi-schen den Badeorten Trzesacz (Hoff ) und Pogorzelica (Fischer-katen). Zu den Zwischenstationen gehört der Leuchtturm von Niechorze (Horst). Die Fahrt auf der  Küstenstrecke dauert eine halbe Stunde. Einmal am Tag geht es ins 30 Kilometer entfernte Gry-fi ce (Greifenberg).  ufMehr Infos: www.travelnetto.de

Werner Schmack lebt heute im nord-rhein-westfälischen Minden. Aufge-

wachsen ist er aber in Glatz, Nie-derschlesien. Der 86-Jährige, groß und schlank mit Brille und silbernem Haar, ist in die alte Heimat gekommen, mit ihm sei-ne Frau. Schließlich ist es viel schöner, solche Momente mit Menschen, die uns nahe sind, zu teilen. Gemeinsam stehen sie vor dem Haus, das einmal der Fami-lie gehörte. Damals wie heute eine Perle der Jugendstil-Archi-tektur. Beeindruckend die Stuck-Fassade mit Motiven aus der Pfl anzen- und Tierwelt, die farbigen Fenster und Türen. Auch das historische Treppenhaus ist noch erhalten. Es ist wohl das schönste Jugendstil-Haus der Stadt und kann mit vielen ähnli-chen Bauten in Deutschland und Österreich durchaus mithalten“, schwärmt Werner Schmack.

Die frohen Zeiten

Einen frischen Anstrich hätte das Gebäude, in dem sich jetzt eine Schule, ein Solarium und mehre-re Privatwohnungen befi nden, trotzdem nötig. Von der Renovie-rung des Daches ganz zu schwei-gen, das fällt an einer Stelle be-reits in sich zusammen. „Das macht mich natürlich traurig“, sagt Werner Schmack. In dem Haus stecken immerhin viele Er-innerungen. „Die Kindheit war sehr schön. Wir waren sechs Ge-schwister. Man nannte uns Schmack-Bande, wenn mehrere zusammen sind, hieß das Bande. Wir waren also eine große Fami-lie und es war ein großes Haus“, erzählt Werner Schmack und hat

es dabei ganz genau vor Augen. „Wir hatten immer zu zweit ein Zimmer. Meine Eltern hatten gro-ße Salons, wir hatten ein großes Esszimmer, ein großes Herren-zimmer.

Mein Vater hatte sogar in zwei Räumen seine Augenarzt-Praxis untergebracht.“ Beschäftigt war eine Hausangestellte, die im Zuge der Vertreibung zusammen mit Familie Schmack in den Westen gegangen ist und die Kinder wei-terhin betreut hat. „Sie gehörte zur Familie. Leider ist sie sehr jung gestorben.“

In Werner Schmacks Familie hatten die Männer einen damals sehr beliebten Zeitvertreib. „Mein Vater war Jäger. Er war sehr stolz, als er bei uns in der großen Die-le seinen Hirsch, den er am Kö-nigsheiner Spitzberg geschossen hat, aufhängen durfte. Das war seine Trophäe.“ Werner Schmack hat den Vater sehr bewundert und die Liebe zur Jagd mit ihm geteilt. Eine Anekdote amüsiert ihn bis heute und er erzählt sie beson-ders gern: „Als wir vertrieben wurden, hat mein Vater seine gan-zen Jagdgewehre in Wachstuch eingewickelt und hat sie in die Lüftungsschächte oben hinein ge-steckt. Irgendwann haben die Po-len, weil die Gasheizung nicht funktionierte, einen Ofen ange-baut. Dann haben sie festgestellt,

dass der Ofen nicht zieht. Schließ-lich haben sie unsere Jagdwaff en gefunden.“ Er lacht.

Die schweren Zeiten

Doch mit dem Haus verbindet Werner Schmack nicht nur schö-ne Erinnerungen. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges fl üchtet die Familie in Richtung tschechi-scher Grenze.

Als der Krieg vorbei ist, kehrt sie im Sommer 1945 nach Glatz zurück. In ihr Haus dürfen die Schmacks aber nicht – hier sitzt jetzt die sowjetische Staatssicher-heit. „Und dann begann eine schreckliche Zeit in dem Haus. Es wurde zu einem Gefängnis, in dem viele Menschen schwer ge-litten haben.“ Werner Schmack geht einige Schritte und betritt mit seiner Frau den Hinterhof. Er entdeckt die rostigen Stäbe vor den Kellerfenstern, die noch im-mer von dieser Zeit zeugen – sie geben ein verstörendes Bild ab.

Wie ein Zeichen von oben schickt der Himmel plötzlich Re-gen auf die Erde, erst nur ein biss-chen, dann einen richtigen Schau-er. Werner Schmack und seine Frau suchen Schutz unter dem Regenschirm. Leise schauen sie sich um. Ihre Blicke streifen die Blicke der Hausbewohner, die neugierig den Kopf aus dem Fens-ter gestreckt haben, dann die aus-rangierten Möbel an der Ecke, die überfüllten Mülltonnen.

Werner Schmack blickt über die Schulter und zeigt auf das Ge-lände hinter sich, wo gerade eini-ge Autos parken. „An dieser Stel-le sind Hunderte Menschen be-graben worden, die in dem Haus gestorben sind.“

Die Toten seien mittlerweile exhumiert worden, erzählt er. Ih-nen zu Ehren ist am Nachbarhaus eine Gedenkplatte aufgestellt worden – am Nachbarhaus, um dem eigentlichen Tatort ein Stück Frieden zurückzugeben. Was für Werner Schmack sehr wichtig ist: „Die Gedenkplatte ist nicht nur für die toten Deutschen. Das Staatssicherheitsgefängnis hat später vielen Polen die Freiheit und das Leben genommen. Ihnen

allen zu Ehren ist dieses Denk-mal errichtet worden.“

Die Versöhnung

Als der Krieg zu Ende war und die Staatssicherheit

den Schmacks das Haus wegge-nommen hatte,

und als in Glatz fast keine Deut-

schen mehr lebten, hatte die Fa-milie keine Hoff nung mehr, dass sie das Haus wiederbekommen würde. Doch die Fügung meint es gut mit ihnen. In Minden gelingt es den Eltern und Kindern, wie-der Fuß zu fassen. Der Vater prak-tiziert  als Augenarzt und ist auch in der Berufswahl seinem Sohn Vorbild.

„Auch nach dem Krieg hatten wir ein schönes Leben“, sagt Wer-ner Schmack, er hat bewusst die Entscheidung getroff en, aus der Opferrolle herauszutreten. „Ver-söhnlich ist, dass wir heute über diese Ereignisse off en sprechen. In aller Freundschaft und in Frie-den mit dieser Stadt und mit de-

nen, die uns damals das Haus ge-nommen haben. Wir haben uns in den vielen Jahren miteinander versöhnt.“

Der letzte Wunsch

Einen Wunsch hat Werner Schmack aber noch. Sein Famili-enhaus, das langsam zu verfallen droht, soll wieder schick gemacht werden. An der Renovierung möchte er sich beteiligen. Das Vorhaben unterstützt auch die deutsche Minderheit und verhan-delt mit dem Besitzer, der polni-schen Bahn. Mit etwas Glück wird es Werner Schmack vergönnt sein, das Haus noch einmal in sei-nem alten Glanz zu sehen.  

Ein Haus mit zwei GesichternGeschichte Es ist das schönste der Jugendstilhäuser in Glatz, auf polnisch Klodzko, das Werner Schmack vorm Zweiten Weltkrieg mit seiner

Familie bewohnt hat. Er erinnert sich – auch daran, dass auf dem Zuhause aus Kindertagen ein Schatten liegt.  Von Marie Baumgarten

Verein zum Erhalt des deutschen Erbes

Die deutsche Minderheit in Glatz,

auf polnisch Klodzko, hat sich dem

Erhalt des deutschen Erbes der Stadt

verschrieben. Die Mitglieder versam-

meln sich regelmäßig im Vereinssitz.

Interessierte und Unterstützer sind

herzlich willkommen.

Mehr Informationen zum Verein

sowie Kontaktdaten sind im Internet

zu finden unter der Adresse

www.grafschaft-glatz.de

Werner Schmack mit Frau Elisabeth vor dem Haus in Glatz, das einst der Familie gehörte.  Nach dem Krieg

hatte hier die sowjetische Staatssicherheit ihren Sitz. Foto: Marie Baumgarten

Und dannbegann eine

schreckliche Zeit in dem Haus. Es wurde zu einem Gefängnis.

Werner Schmack und Ehefrau Elisabeth wünschen sich sehr, das Haus noch einmal in

voller Schönheit zu sehen. An der Renovierung wollen sie sich beteiligen.

RUNDSCHAU

MAGAZIN

Seite 17 Dienstag, 17. Dezember 2019

Forum: Das Thema

Klimawandel beschä� igt

die LR-Leser Seite 19

Medien: Nach 34 Jahren –

der letzte Dreh für

die Lindenstraße Seite 22

Page 18: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

Der Ilex ist der bessere Buchsbaum

Grün und Rot sind weihnachtli-che Farben. Sie sind aber auch die Farben des Ilex – ein immergrü-nes Gehölz mit oft roten Beeren. Nicht von ungefähr ist es daher im Winter beliebt, gerade im Ad-vent und zu Weihnachten. Ilex heißen landläufi g auch Stechpal-men. Freistehend im Garten ver-wendet kann die Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium) mehrere Meter hoch werden. Ihr optisch ähnlich ist eine Verwand-te: Ilex meserveae hat ebenfalls das stachlige Laub und die roten Beeren. Die besonders schnittfes-te Japanische Stechpalme (Ilex crenata) hat kleinere Blätter ohne Stacheln und trägt schwarze Bee-ren. Sie sieht dem Buchsbaum ähnlich und wird daher gerne als Ersatz für diesen verwendet, er-klärt Gärtnermeister Oliver Fink aus Bergisch Gladbach. Dieser Ilex lässt sich gut formen oder als Beeteinfassung einplanen. Be-kannt ist die Gattung Ilex für ihre immergrünen Vertreter, wobei manche gelbes oder weißumran-detes Laub tragen. Die Amerika-nische Winterbeere (Ilex verticil-lata) aber wirft ihr Laub ab.

Hell, aber keine volle Sonne

Stechpalmen fi ndet man in der Natur im Unterholz von Wäldern. Daraus lassen sich ihre Ansprü-che an den Standort im Garten ab-leiten: Sie mögen einen hellen Platz, an dem sie nicht der vollen Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Optimal wachsen Stechpal-men auf sauren, durchlässigen Böden mit einer Humusaufl age. Zu kalkreiche und zu lehmige Bö-den vertragen sie hingegen nicht, erklärt Erika Brunken von der Niedersächsischen Gartenakade-mie. Auch sollten die Böden nicht zu sandig sein, da sie dann nicht genug Wasser halten, ergänzt Fink.

Für eine Hecke werden die Pfl anzen abhängig von der Sor-tengröße gesetzt. So braucht man

laut Fink bei einer Größe zwi-schen 30 bis 40 Zentimetern pro Pfl anze vier bis fünf Stück pro laufendem Meter, bei größeren Exemplaren reichen zwei bis drei pro Meter. Wichtig ist hier zu wis-sen: Da die meisten Sorten zwei-häusig sind, bilden sich die deko-rativen Früchte nur an den weib-lichen Exemplaren. Dafür benö-tigen sie aber männliche Gesellschaft. dpa

Stechpalme Schädlinge

setzen in Deutschland

immer öfter dem Buchs zu.

Eine gute Alternative ist

der Ilex.

Die Amerikanische Winterbeere

verliert ihr Laub im Winter.

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FrostschutzLaubkragen für KräuterViele Küchenkräuter im Garten-beet brauchen Winterschutz. Das gilt ganz besonders für jene, die ursprünglich aus warmen Gebie-ten stammen – wie beispielswei-se Thymian, Rosmarin, Curry-kraut und Gewürzsalbei. Wie ein warmes Winterkleid für sie aus-sehen kann, wissen die Experten der Gartenakademie Rhein-land-Pfalz: Sie raten, um die frost-empfi ndlichen Kräuter  herum ei-nen etwa 20 Zentimeter hohen Kragen aus trockenem Laub an-zuhäufeln. dpa

Azaleen sind sehr durstig. Am besten taucht man den Topfballen in einen Ei-mer mit Wasser und lässt ihn abtropfen. So kann sich die Erde vollsaugen, ohne dass die Wurzeln im Wasser stehen.   Foto:  Andrea Warnecke/dpa-tmn

Gut wässern und dann abtropfen lassen

RuhezeitWinterpause für ZimmerpflanzenViele Zimmerpfl anzen legen wie Gartenpfl anzen im Winter eine Ruhepause ein. Es ist wichtig, die Pfl anzen in dieser Zeit nicht zu warm zu halten und ihnen nicht zu viel Wasser zu geben. Sonst ge-rät der Bio-Rhythmus der Pfl an-zen durcheinander. Sie sollten  daher in helle Flure, Treppenhäu-ser oder Gästezimmer kommen, die weniger oder gar nicht geheizt werden. Dort werden die Pfl an-zen weniger gegossen und nicht gedüngt. Beendet ist die Ruhezeit circa ab Februar. dpa

Rotkohl passt im Winter fast immer: ob als Beilage zum Braten, als Salat oder im Strudel. Wichtig: Vor der Zu-bereitung müssen die äußeren Blätter des Kopfes und auch der Strunk ent-fernt werden. Das in dem Gemüse enthaltene  Vitamin C wird erst durch das Erhitzen verfügbar.  Dazu wird der Kopf zunächst in feine Streifen ge-schnitten und zusammen mit etwas Fett, säuerlichen Äpfeln, Salz, Pfeffer, Zwiebeln, Nelken, Zucker, Lorbeerblatt und Essig in einem großen Topf aufge-setzt. Zusätzlich kann man dem Rot-kohl eine „persönliche Note“ geben. Das können Fruchtsäfte, Gelees, Zimt, Rotwein oder Apfelkraut beziehungs-weise Apfelsirup sein.

OBST UND GEMÜSE Narzissen und Co.Blumenzwiebeln im Topf pflanzenSelbst in kleinen Töpfen wachsen Frühlingsblüher wie Tulpen und Krokusse. Sie können sogar dich-ter als üblich gesetzt werden. Die Gefäße  müssen lediglich so groß sein, dass die Erdschicht im Topf dreimal höher ist als die Blumen-zwiebel selbst, erläutert iBulb, ein Zusammenschluss von Betrieben der Zwiebelblumenbranche. Au-ßerdem sollte eine Drainage in den Topf passen: Eine Schicht aus Tonscherben, Blähton oder Kie-sel, in die überschüssiges Gieß-wasser ablaufen kann. dpa

Agnes Pahler

Die Gartenexpertin beantwortetLeserfragen

Der grüne Rat

Rundliche, struppige Gebilde in Gelb und Rot haben sich an der Wildrose von Bärbel Ja-nisch entwickelt. Was ist das?Agnes Pahler: Die bizarren Aus-wüchse, die ein wenig wie farbi-ge Moosbüschel aussehen, sind sogenannte Rosengallen. Verur-sacht werden sie von der Rosen-gallwespe. Das kleine Weibchen legt Eier in junge Triebe ab oder in Rosenknospen, die kurz vor dem Aufbrechen stehen. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Larven, die am Gewächs mecha-nische Verletzungen verursa-chen. Als Reaktion darauf ent-wickelt die Rose Wucherungen, in denen sich Larvenkammern bilden. Umgeben von nahrhaf-tem Gewebe wachsen die Lar-ven heran. Sie verpuppen sich erst im nächsten Frühjahr und legen nach der Paarung wieder Eier. Bekämpfen muss man das Insekt nicht, denn es entsteht kein Schaden am Rosenstrauch.

Auswüchse an der Wildrose

Nicht alle Tomaten reifen bei Hedwig Konz aus Balingen rot aus. Wie kann man grüne To-maten verwerten?Agnes Pahler: In  Spanien oder Italien kennt man viele Rezepte mit grünen Tomaten. Zum Bei-spiel kann man geschmackvolle Chutneys (süßsaure Soßen) zu-bereiten. Dafür mischt man grü-ne Tomaten, Äpfel, Birnen, viel-leicht auch Datteln und Rosinen und dünstet alles sanft. Abwan-deln lässt sich der Geschmack mit Essig oder Honig. Chutneys sind wunderbare Ergänzungen zu Fleisch oder Wintergemüse. Es wird oft über den Gehalt an giftigem Solanin in allen grünen Pfl anzenteilen von Tomaten ge-sprochen. Die über eine Speise zugeführte Menge ist aber im-mer sehr niedrig. Sicherheits-halber sollten die verwendeten Tomaten möglichst gut ausge-reift sein. Grüne Tomaten reifen noch im Zimmer auf dem Fens-terbrett nach und röten sich.

Grüne Tomaten verwerten

Seit langem schätzt man Ei-ben in der klassischen Gar-tengestaltung. Denn die Bäume oder Sträucher las-

sen sich gut in Form schneiden, dabei wachsen sie langsam, und obendrein werden sie sehr alt. Ei-ben können einem Garten eine noble, ehrwürdige Note verlei-hen. Die breite kegelförmige Kro-ne steht beharrlich, dekorativ wirkt neben dem Nadelkleid auch die Borke, die in rötlichen bis grauen Schuppen abbricht. Die dichte, immergrüne, dunkel glän-zende Benadelung sorgt auch im Winter für Sichtschutz, dadurch ergeben Eiben eine ausgezeichne-te Grundstückseinfassung mit ed-ler Anmutung. Die Hecke lässt sich durch strengen Schnitt schmal halten: Eine eineinhalb Meter hohe Hecke nimmt nur 50 Zentimeter in der Breite ein.

Eiben gehören zu unserer hei-mischen Flora, und doch triff t man sie in freier Natur selten an. Da die Zweige und Nadeln gera-de für Pferde giftig sind, hatte man früher die Eiben entlang von Fahrwegen entfernt. Innerhalb der Wälder wuchsen Eiben im-mer nur im Schatten hoher Bäu-me. Zur heutigen Methode der Forstbewirtschaftung mit den schnellen Umtriebszeiten passen die langsam wachsenden Eiben nicht mehr so recht.

In Parks und Gärten

Man fi ndet das Gehölz kaum mehr im Wald, sondern bevorzugt in Parkanlagen und Gärten. Eiben wurden in der freien Natur auch deswegen eingeschlagen, weil man aus dem roten, schweren, elastischen Holz Bögen und Arm-brüste hergestellt hatte. Nur an ganz wenigen Stellen in Europa fi ndet man noch Eibenwälder, die durch ihren dichten Wuchs eine mystische Stimmung ausstrahlen. Zu den ältesten Naturgebieten in Deutschland zählt zum Beispiel der Paterzeller Eibenwald in Oberbayern mit seinen uralten, knorrigen Eiben.

Obwohl es sich um ein heimi-sches Gehölz handelt, leben im Geäst einer Eibe erstaunlich we-nig Gliedertiere. Das heißt, dass hier Vögel und räuberische Insek-ten wenig Nahrung fi nden. Dafür aber bietet das dichte Geäst ide-ale Nistplätze, und entsprechend gern bauen Gartenvögel darin ihre Nester. Regelrecht belagert werden Eiben im Oktober und November, dann nämlich, wenn die Samen mit ihrem fl eischigen rosaroten Samenmantel reif sind. Alle Pfl anzenteile der Eibe sind giftig, nur nicht dieser fl eischige Samenmantel. Darüber machen sich Singdrosseln und Amseln her. Weil sie den holzigen Samen unverdaut und begleitet von ei-ner ordentlichen Düngerportion ausscheiden, gehen in den folgen-den Jahren überall im Garten Ei-ben auf.

Aus dem Samenmantel lässt sich ein feines Kompott bereiten, vorausgesetzt, man macht sich die Mühe, dass man den giftigen Samen entfernt. Durch den fl ei-schigen Samenmantel unterschei-den sich Eiben von anderen Na-

delbäumen: Kiefer, Fichten und Tannen besitzen verholzte Sa-menbehälter in Form von Zapfen, folglich sind sie Zapfenträger, im Fachausdruck Koniferen genannt – und wie wir jetzt wissen, gehö-ren dazu nicht alle Gehölze, die Nadeln tragen.

Die farbigen Samenmäntel zei-gen sich übrigens nicht an allen Eiben. Schließlich entstehen an dieser Baumart männliche und weibliche Blüten an getrennten Individuen. Nur weibliche Bäume sind in der Lage, Samen auszubil-den. Sie müssen dafür von Pollen eines männlichen Baumes be-stäubt werden, der  in einem Ki-lometer Abstand stehen kann. Der Wind bringt den Pollen zur Blütezeit im April ans Ziel, kleb-rige Tröpfchen auf den weibli-chen Blüten fangen geeignete Pol-lenkörner auf.

An den Standort stellen Eiben keine besonderen Ansprüche. Sie wachsen bevorzugt im Halbschat-ten oder Schatten, doch sie ent-wickeln sich ebenso an einem be-sonnten Platz. Der Boden ist im

Idealfall etwas lehmig und kalk-haltig, er kann austrocknen, ob-wohl das Gehölz in gut aufberei-teter, frischer Erde besser wach-sen wird. Die Pfl anze zeigt eine starke Abhängigkeit zur Ausrich-tung nach der Himmelsrichtung. Will man eine junge Pfl anze um-setzen, die als Sämling an belie-biger Stelle aufgegangen ist, soll-

te man die Ausrichtung nach Nor-den oder Süden markieren. Ge-nauso wie zuvor muss die umgepfl anzte Eibe wieder an ihrem neuen Standort zur Sonne stehen, sonst wächst sie vielleicht nicht an. Einen Schnitt vertragen Eiben sehr gut. Selbst dicke Äste darf man anschneiden, sie wer-den, wenn auch verzögert, wie-der austreiben. Daher eigenen sich Eiben so gut für einen Form-schnitt, und man kann sie als streng geschnittene Hecke erzie-hen.

Eiben pfl anzt man am besten im Frühjahr. Will man eine Hecke pfl anzen, hebt man einen Pfl anz-graben von etwa 40 cm Breite aus und setzt je nach Größe drei bis fünf Eibenpfl anzen pro laufenden Meter ein. Sie werden genauso tief gepfl anzt, wie sie zuvor stan-den. Eine jährliche Kompostgabe genügt als Düngung. Dafür streut man pro Quadratmeter gut einen Liter reifen Kompost auf die Erd-oberfl äche. Die Kompostgaben verhindern, dass der pH-Wert des Bodens mit der Zeit absinkt.

Sie ist fast allem gewachsenEibe Ihr dunkles Nadelkleid ziert winterliche Gärten. Die dichte Krone bietet das ganze Jahr

über Deckung für Vögel. Aber Achtung: Fast alles an dem Gewächs ist giftig. Von Rita Köhler

An einer Eibe können sich auch „Künstler“ austoben. Einen so genannten Formschnitt nimmt das robuste,

auch sehr gut als Heckenpfl anze geeignete Gewächs nicht übel. Foto: Agnes Pahler

Ein Baumfür die Ewigkeit

Mit ihren weichen, dunkelgrünen

Nadeln, die zweizeilig am Zweig ste-

hen, eignen sich Eibenzweige hervor-

ragend für weihnachtliche Dekoratio-

nen. Die Giftigkeit spielt dafür keine

Rolle. Die Eibe hat seit Urzeiten Sym-

bolkraft. Sie galt als Zauberabwehr −

kreuzweise gelegte Eibenzweige soll-

ten vor Ungeistern und stehlenden

Zwergen schützen. Bei den Germanen

galt die Eibe als Symbol der Ewigkeit.

Damit hängt es wohl zusammen, dass

auf Friedhöfen Eiben als Zeichen des

ewigen Lebens gepflanzt werden.

ServiceLeserfragen

Manchmal ist auch der

erfahrenste Hobbygärtner

mit seinem Latein am Ende.

Haben Sie Fragen, schreiben

Sie uns. Haben Sie einen

tollen Gartentipp, wir geben

ihn gerne weiter.

Schreiben Sie an:Lausitzer Rundschau

Straße der Jugend 54

03050 Cottbus

[email protected]

18 RATGEBER Dienstag, 17. Dezember 2019

Page 19: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

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· Lesermeinungen dürfen nicht gegen geltendes Recht versto-ßen: Dazu zählen pornografi -sche, extremistische, strafbare, verfassungswidrige, beleidigende, gewaltsame, unwahre, verfälschte und wer-betreibende Inhalte.

· Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu veröff ent-lichen oder sie gekürzt wie-derzugeben.

· Lesermeinungen spiegeln nicht die Meinung der Redak-tion wider.

Zum Vorschlag, den Dieselpreis um

70 Cent pro Liter zu erhöhen.

Ich bin erschüttert, mit welchen Ideen das Umweltbundesamt die Bevölkerung überschüttet. Wenn der Kraftstoff um so viel teurer wird, wird sich in meinem Leben viel ändern, denn ich werde mein Auto verschrotten müssen, weil verkaufen dann nicht mehr geht.

Meine Schwiegermutter muss dann mit dem vorlieb nehmen, was ich für sie einkaufe, denn ohne Auto kann sie ja nicht mehr mitkommen, geschweige denn zum Arzt oder Friseur gebracht werden (sie lebt auf dem Land). Mein Hobby Motorradrennen wird auch ohne Auto nicht reali-sierbar bleiben, und meine Fami-lie (wohnt in Sachsen) wird wohl

auch nicht mehr so oft mit Oma und Opa zusammen sein können. Es sei denn, ich kann mit einer su-per Infrastruktur bei Bus und Bahn den einen oder anderen Be-such machen, Taxi wird ja sicher nicht mehr bezahlbar sein.

Für mich wäre eine ganz ande-re Belastung auf unseren Straßen viel besser zu beheben, die vielen Lkw auf den Straßen sollten bes-ser nicht nötig sein, da die Bahn die Transporte übernehmen kann.

Genauso unverständlich ist für mich, wenn Waren um Gewinn-maximierung zu erreichen, durch ganz Europa transportiert wer-den.

Es gibt noch viele unverständ-liche Dinge, die im Klimaschutz schief laufen, das alles und noch andere Dinge kann ein in Berlin

lebender Bundesangestellter na-türlich nicht so richtig einordnen, weil da ja S- und U-Bahnen vor-handen sind, um die Fahrten ohne Auto zu gewährleisten.

Der betuchte Beamte wird aber weiter seinen dicken SUV bewe-gen, denn für ihn sind gestiegene Benzinpreise ja kein Hemmnis, weil die „Diäten“ ja hoch genug sind.

Um es deutlich zu sagen ich habe nichts gegen Umweltschutz und versuche auch in meinem Le-ben bewusster zu agieren (Müll-vermeidung, wenig Auto fahren, regional einkaufen usw.) aber sol-che unausgegorenen Forderungen sind für jeden Normal- Verdie-nenden oder Rentner Horrorsze-narien.

Frank Pawski, Finsterwalde

Absurde Ideen zu Kraftstoffpreisen vom Bundesumweltamt

Das Umweltbundesamt fordert

drastische Preiserhöhungen für

Diesel. Foto: Christophe Gateau

Der Klimawandel und der Leserbrief „Ältere kön-nen von den jüngeren Menschen lernen“

(27. November) ist Thema weite-rer Lesermeinungen.

Es wurde wieder einmal ange-führt, dass 98 Prozent aller seriö-sen Wissenschaftler der Welt for-dern, wir müssen eine Klimaka-tastrophe abwenden. Man sollte endlich aufhören, solche Statisti-ken zu bemühen und uns Angst und Schuldgefühle einzureden.

Der Wert 97 oder 98 Prozent der Wissenschaftler ist entstan-den, weil 2013 ein Team unter dem Australier John Cook 12 000 Artikel wissenschaftlichen Publikationen   nach den Stich-wörtern „Klimawandel“ und „Kli-maerwärmung“ untersucht hat-ten. In die 1. Kategorie wurden  Befürworter eingeordnet. In die 2. Kategorie jene, die keine Aus-sage zum Thema  menschenge-machten Klimaerwärmung mach-ten.

In die 3. wurden die Artikel eingeordnet, die menschliche Einfl üsse für gering oder für ver-nachlässigbar oder den Einfl uss  für nicht nachweisbar hielten. Die 2. Kategorie blieb unberücksich-tigt bei der Statistik, das sind im-merhin zwei Drittel der Autoren. Es verblieb ein Drittel für die sta-tistische Bewertung. Die Befür-worter des menschengemachten Klimawandels wurden denjeni-gen gegenübergestellt, die den Anteil des Menschen daran aus-schließt oder für minimal hält. So kommt der Wert „97 Prozent der seriösen Wissenschaftler“ zu-stande.

(...) Deutschland soll mit 2,2 Prozent am menschengemachten CO

²-Ausstoß  in der Welt betei-

ligt sein. Der Umkehrschluss: 97,8 Prozent werden woanders in der Welt ausgestoßen. Ein Kom-mentar dazu erübrigt sich. Das Wenige zur Vermeidung, das was wir tun können, sollten wir tun. Aber nicht um jeden Preis. (...)

Wald und Pfl anzen sind ökolo-gisch unbedingt notwendig. Die Windräder stehen in der freien Landschaft, auf Äckern und im Wald.

Zu jedem Windrad führt eine fünf Meter breite Zufahrt und eine Stellfl äche gehört auch dazu. Diese Flächen gehen der Sauer-stoff produktion verloren und bin-den kein CO

2 mehr. Über die Ver-

siegelung der Flächen brauchen

wir kein Wort mehr zu verlieren. (...) Eine veränderte Herange-hensweise an die Erzeugung von Energie und die Nutzung von Rohstoff en ist sicherlich notwen-dig. Das kann nur erfolgreich sein, wenn alle ihre Gedanken in den Prozess einbringen und ge-meinsam nach einer verträgli-chen Lösung streben.

Christian Schmidt, Dubro

Im Klimawandel angekommen

Die UN-Klimakonferenz in Ma-drid ist trotz Verlängerung kläg-lich gescheitert. Und das, obwohl wir gerade das heißeste Jahrzehnt seit Beginn der Wetteraufzeich-nungen erlebt haben! Es ist eine

unbestreitbare Tatsache: Wir sind im Klimawandel angekommen. Was nun? Die einstige Zielstel-lung, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist  zur Il-lusion geworden. Die klimaschä-digenden CO

2-Emissionen steigen

weiter an. (...)Die Art des globalen Wirt-

schaftens, des ungezügelten Ver-brauchs von Ressourcen und Energie, das Setzen auf ständiges Wachstum, wird unsere Erde auf Dauer nicht aushalten.

Was ist die Alternative? Wir alle müssen uns in unseren Le-bensansprüchen mäßigen. (...)

Dieter Lehmann, Falkenberg/Elster

Gemeinsam Lösungen findenKlimawandel Globale Erwärmung, der Einfluss des Menschen  auf die Umwelt, Warnungen

der Forscher – das treibt längst nicht nur junge Leute um und sorgt für Diskussionen.

Wälder haben große Bedeutung für biologische Vielfalt und für Klima, Wasser und Boden. Doch vielerorts

gibt der menschengemachte  schlechte Zustand den Waldes Anlass zur Sorge. Foto: Bernd Thissen/dpa

Zur Lesermeinung „Falkenberg

könnte ein finanzieller Einbruch

drohen“ (LR vom 10. Dezember).

Frau Hofmann, ich verstehe Ihre Gedanken und Sorgen sehr gut.  Seit einem halben Jahr bin ich  gewählter Stadtverordneter in Falkenberg. In dieser kurzen Zeit kann man nicht mit jedem Detail zum Thema Verbandsge-meinde vertraut sein, das ist un-möglich. Doch glaube ich genug zu kennen und zu wissen, um mir eine Meinung zu bilden und Stel-lung beziehen zu können.

Liebe Frau Hofmann, dass die Falkenberger Stadtverordneten erst jetzt ihre Augen öff nen, ent-spricht nicht der Wahrheit.

In nachweislich vielen Sitzun-gen und Versammlungen von Ko-operationsrat, Sonderausschuss und gemeinsamer Stadtverordne-tenversammlung waren es immer die Falkenberger, die unbequeme Fragen gestellt haben, die Dinge kritisch gesehen haben, wo ande-re nur mit dem Kopf nickten. Und es waren die Falkenberger, die ge-rade deshalb als „Querulanten“ hingestellt wurden. Glauben Sie mir, die Stadtverordneten machen es sich alles andere als leicht, et-was auf die Beine zu stellen, wo-von wir mittelfristig, so hoff e ich, profi tieren werden.

Es ist richtig, dass das Projekt Amt Falkenberg/Uebigau im Jahr 2000 begraben wurde. Mit Sach-kenntnis führen Sie einige Grün-de in diesem Artikel an. Nur

bleibt zu bedenken, wie wohl eine Alternative zur jetzigen Ver-bandsgemeinde aussähe. Auch mit meiner Unterschrift haben wir damals eine Kommunal- und Kreisgebietsreform verhindert, die uns aus Potsdam vorgeschrie-ben werden sollte. (...) Es ist uns gelungen, weil wir etwas Eigenes schaff en wollten, an dem wir sel-ber mitbestimmen und mitgestal-ten. Das ist außerordentlich schwierig, auch, weil die Voraus-setzungen aller vier beteiligter Kommunen sehr unterschiedlich sind und im Vorfeld und Entste-hungsprozess Fehler gemacht wurden. Und wieder waren es die Falkenberger, die eben dies zur Sprache gebracht haben, und nicht nur einmal. Wie die Ge-samtsituation zu bewerten ist, wird sich zeigen, wenn aussage-kräftige Zahlen zum Haushalt 2020 auf dem Tisch liegen.

Was Ihre berechtigte Sorge der zukünftigen Bürgernähe be-triff t,  sämtliche Serviceleistun-gen, die die Bürger jetzt schon in Anspruch nehmen können, wird es auch in Zukunft geben. (...)

Glauben Sie mir bitte, Frau Hofmann, nach einem halben Jahr mit diesen Problem und Entschei-dungen konfrontiert zu sein, be-reitet mir ungelogen oft Bauch-schmerzen. Denn in erster Linie fühle ich mich dieser Stadt ver-pfl ichtet, und den Bürgern, die mir als Stadtverordneten das Ver-trauen geschenkt haben.

Viko Getzschmann, Falkenberg

Immer unbequeme Fragen gestellt

„Familienfoto“ von der Gründung der ersten Verbandsgemeinde des

Landes Brandenburg. Foto: VRS

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19 FORUM Dienstag, 17. Dezember 2019

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Page 20: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

Bern. Regionale Begriff e wie Klops oder Pantoff el haben sich einer Studie zufolge in den ver-gangenen Jahrzehnten im deutschsprachigen Raum ausge-breitet. Wie drei Forscher der Universitäten Bern, Zürich und Salzburg herausgefunden haben, sind gleichzeitig sehr lokale Be-zeichnungen wie Beefsteak, Klöß-chen oder Kloß für das angebra-tene Stück Hackfl eisch kaum noch gebräuchlich. Auch die Be-zeichnung „Viertel elf“ für 10.15 Uhr hat im Vergleich zu den 1970er-Jahren an Boden verloren. „Viertel nach zehn“ breitet sich demnach leicht von Westen nach Osten aus, steht in den neu-en  Bundesländern, in  Franken und Baden-Württemberg aber noch hinter „Viertel elf“ zurück.

Die Menschen sind mobiler

In Teilen Bayerns sowie in Schles-wig-Holstein sind laut der Studie die sprachlichen Veränderungen verhältnismäßig gering. Vor allem in Ostdeutschland seien dagegen für einige Begriff e klare Verschie-bungen aufgefallen. Insgesamt zeige sich, dass lokale Begriff e für bestimmte Dinge weniger Ver-wendung fi nden und durch etwas weiter verbreitete Varianten aus-getauscht werden.

„Ein Grund ist, dass die Men-schen mobiler sind als früher. Wenn man sich verstehen will, passt man sich an“, erklärt Adri-an Leemann von der Universität Bern. Der Trend weg von lokalen Dialekten hin zum Hochdeutsch habe zudem eine soziale Kompo-nente. „Der Hannoversche Stan-dard hat mehr Prestige“, sagt Lee-mann. Weil Dialekte in Bayern, in Österreich und der Schweiz einen höheren Stellenwert hätten, ver-ändere sich dort die Sprache nicht so schnell wie anderswo.

Besonders deutlich zeigt sich das bei dem Begriff „der Schlu-cken“, der laut Studie in Teilen Ostdeutschlands zunehmend durch das Wort Schluckauf er-setzt wird. Eine ähnliche Ent-wicklung zeigt sich für die Wör-ter Klops und Bulette, die in Ost-deutschland langsam ihre Syn-onyme Klößchen, Kloß oder Beefsteak verdrängen. Im Westen von Deutschland gibt es bei die-sem Beispiel wenig Veränderung, da neben dem Begriff Frikadelle lokale Wörter keine größere Rol-le spielen.

Nahezu verschwunden sind auch einige Synonyme für Fuß-ball spielen. So ist das ursprüng-lich in Westfalen bekannte Wort pöhlen kaum mehr verbreitet, ähnlich wie bäbbeln im Sächsi-schen. Bolzen und eben Fußball spielen haben sich durchgesetzt, in Baden-Württemberg und Ös-terreich wird zudem gekickt, in der Schweiz getschuttet.

Grundlage für die Studie sind Antworten aus einem gemeinsa-men Online-Quiz von „Spiegel Online“ und dem Schweizer „Ta-gesanzeiger“. Der Verlust sprach-licher Diversität sei auch in Eng-land, Frankreich und den Nieder-landen zu erkennen, sagt Forscher Leemann. dpa

Schluckaufstatt SchluckenStudie Die deutsche Sprache verändert

sich. Vor allem in Ostdeutschland verlieren

so manche lokale Begriffe an Boden.

Leipzig. In die vier städtischen Museen Leipzigs soll es künftig kostenfreien Eintritt geben. Das ist einer von acht Schwerpunkten der neuen Museumskonzeption bis zum Jahre 2030, wie die Stadt jetzt mitteilte. Die neue Regelung unter dem Motto „Museum für alle“ soll für die Dauerausstellun-gen im Stadtgeschichtlichen Mu-seum, im Naturkundemuseum, im Museum der bildenden Künste sowie im Grassi Museum für an-gewandte Kunst gelten. Ziel sei es, kulturelle Teilhabe zu fördern. „Die einst durch die Bürgerschaft gegründeten Sammlungen wer-den so den Bürgern frei zugängig gemacht“, sagte Oberbürgermeis-ter Burkhard Jung (SPD).

Darüber hinaus sehen die Plä-ne vor, den Drittmittelanteil der Häuser zu erhöhen. Ein Zentral-depot für alle Museen soll künf-tig Platzprobleme lösen. Zudem soll bei einigen Teilen der Samm-lungen die Herkunft geklärt wer-den. Die neue Konzeption soll im Februar im Stadtrat diskutiert werden.

Die kulturellen Einrichtungen eigneten sich als „Orte, die inspi-rieren und zum Nachdenken an-regen“, heißt es in dem Entwurf. Sie würden mit Wohlbefi nden und Entspannung verbunden, mit Zwanglosigkeit und mit Staunen. Diese Potenzial als kommunika-tive Erlebnisorte gelte es weiter zu heben. dpa/epd

Leipziger Museenkünftig kostenlos?Konzeption Stadt will durch neue Regelung

die kulturelle Teilhabe der Bürger fördern.

KonzertGuns N’ Rosesim DoppelpackHamburg. Fans von Guns N’ Ro-ses dürfen sich freuen: 2020 kom-men die US-Hardrocker für zwei Konzerte nach Deutschland. Die Originalmitglieder Axl Rose, Slash und Duff McKagan sind auf der Tour dabei, wie der Veranstal-ter Live Nation mitteilte. Die Ro-cker spielen am 26. Mai im Mün-chener Olympiastadion und am 2. Juni im Volksparkstadion in Hamburg. Danach kommen sie im Juni nach Wien und Bern. Tickets für die Konzerte sind ab Mitt-woch erhältlich. dpa

Wild und schön: wie das Land, so die Märchen. Reduziert und nur in drei Farben gehalten sind die Illustrationen von Kat Menschik. Und erzählen die Geschichten auf ganz eigene Weise. Ästhetisch anspruchsvoll, die Fantasie beflügelnd. Ein Buch gemacht für eine kalte Winternacht. Nadja Voigt

Kat Menschik: „Die Puppe im Grase“, Galiani Berlin, 80 S., 18 Euro

Mythisch und märchenhaft

17 Alles ist bereit für eine schöne Fei-er am Heiligabend im Landhaus von Sir Eustace Vernon in der Nähe des kleinen Ortes Mapleton. Mitten in einer rundum gelunge-nen Feier lässt der Brite Brian Flynn seinen Krimi „Die Morde von Mapleton“ beginnen. Die Gäste vergnügen sich und haben Spaß mit den Knallbonbons, die in den englischsprachigen Län-dern traditionell zu Weihnachts-feiern gehören. Dann geschieht etwas Unerwartetes: „Urplötzlich nahm Sir Eustace’ Gesicht die Far-be von Zigarrenasche an, und in seinen Augen stand eine uner-klärliche Angst.“ Schon nach ein

paar Seiten ist klar, dass diese Fei-er kein glückliches Ende nehmen wird. Erst stirbt der Butler. Dann wird die Leiche von Sir Eustace entdeckt. Und bei beiden Toten wird ein Knallbonbon mit einer düsteren Botschaft gefunden …

Brian Flynn (1885–1958) veröf-fentlichte „Die Morde von Maple-ton“ im Jahre 1929. Damit gehört das Buch ins Zeitalter der großen klassischen Krimiautoren wie Agatha Christie und Arthur Co-nan Doyle. dpa

Brian Flynn: „Die Morde von Maple-ton“, aus dem Englischen von Barbara Först. DuMont, 318 Seiten, 18 Euro

Krimi der Woche

Im Stil Alter Meister: Der Leipziger Glasmaler M. Triegel gestaltete 2015 das Kirchenfenster der Schloss- und Pfarrkirche St. Maria in Köthen

(Sachsen-Anhalt) mit dem Motiv von „Maria und Jesus“.  Er hat auch schon Papst Benedikt XVI. gemalt. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Erst Michael Triegel 2015, nun Tony Cragg: Wieder hat sich ein Künstler von internationalem Rang

erstmals in der Glasmalerei aus-probiert. Und wieder für eine kleine Kirche in Sachsen-Anhalt. Diesmal hat die evangelische Dorfkirche Sankt Christopherus in Großbadegast bei Köthen das große Los gezogen: Ihre neuen Fenster stammen von dem re-nommierten britische Bildhauer Cragg. Am Sonnabend wurden die jetzt eingebauten Chorfenster der Öff entlichkeit vorgestellt. Wegen einer kurzfristigen Er-krankung konnte der Künstler an der Einweihung nicht teilnehmen.

Kirchenfenster scheinen sich für Bildende Künstler zum Objekt der Begierde zu entwickeln – spä-testens seit Gerhard Richter mit seinem Fenster für das Südquer-haus des Kölner Doms 2008 der Stadt ein neues Wahrzeichen und eine lebhafte Debatte darüber, was religiöse Kunst ist, beschert hatte. Andere folgten: ImiKnoebel übernahm die Gestal-tung eines Kathedralfensters in Reims, David Hockney schuf zum 90. Geburtstag der Queen ein Fenster für Westminster Abbey in London. Gerade in Ostdeutsch-land sind besonders viele Künst-ler aktiv: Neo Rauch entwarf drei Fenster für die Elisabethkapelle des Naumburger Doms, Xenia Hausner arbeitet für die Dorfkir-che in Gehrden bei Zerbst und Markus Lüpertz für die Dorfkir-che in Gütz bei Halle.

Symbiose aus Licht und Farbe

Die Verbindung von Licht und Farbe, das immaterielle, gerade-zu mystische Licht, das Kirchen-fenster seit dem Mittelalter ver-strömen, hat Bildende Künstler immer gelockt. Georg Meister-mann, der für viele kriegszerstör-te Kirchen Fenster entwarf, be-schrieb 1959 in einer Rede: „Das

Licht, das in solch einem Hause wirksam ist, ist ein verwandeltes Licht, es ist nicht das Licht, das uns in der Natur überall umgibt.“ Man muss nur einmal die Fenster der Marienkirche sehen, die nach kriegsbedingter Verlagerung nach Russland 2008 nach Frankfurt (Oder) zurückkehrten, um zu ver-stehen, was er meint.

Nun also Tony Cragg. Der 1949 in Liverpool geborene Künstler, von 2009 bis 2013 Rektor der Kunstakademie Düsseldorf, hat mit den Kirchenfenstern in Groß-badegast erstmals fl ächige Glas-gestaltungen entworfen. Im No-vember 2018 hatte Cragg seine Entwürfe präsentiert. Die Fenster sind in leuchtenden Blau- und Gelbtönen abstrakt gestaltet, wo-bei mathematische Formeln und Symbole als Impulsgeber dienten. Bei der Präsentation hatte Cragg erklärt, er nehme Bezug auf 34 Gleichungen oder Formeln der Physik und Mathematik. Es ginge ihm darum, den „Zwist zwischen Wissen und Glauben“ darzustel-len.

Auch für den Leipziger Maler Michael Triegel, der mit seinem altmeisterliche Renaissance-Stil internationales Renommee er-warb, war es eine neue Form des Kunstschaff ens, als er vor vier Jahren die Fenster für die katho-lische Schlosskirche in Köthen

gestaltete. Er nannte es „zutiefst beglückend, denn ich konnte ler-nen, dass durch gemeinsames Mühen um ein Ergebnis etwas er-reicht werden kann, womit der Einzelne nicht rechnen konnte“. Die Crux bei der Glasmalerei ist, dass der Künstler das Werk nicht allein, sondern nur in Kooperati-on mit einer Glaswerkstatt um-setzen kann. Wie schon Triegel vertraut auch Cragg seine Ent-

würfe der angesehenen Glasma-lerei Peters aus Paderborn an.

Doch damit nicht genug: Cragg wird demnächst auch noch neue Fenster für die 40 Kilometer ent-fernte Dorfkirche in Garitz bei Zerbst entwerfen. Es ist Teil des Projektes „Lichtungen“, bei dem Künstler Glasmalereien für Dorf-kirchen erstellen. Die Region süd-lich von Magdeburg entwickelt sich damit zu einer Art Hotspot und Laboratorium für moderne Glasmalerei in Kirchen.

Seit 2012 bietet das Projekt Raum für traditionelle und expe-rimentelle Techniken der Glas-malkunst. Einige der Arbeiten wa-ren bereits als Exponate in den jüngsten beiden großen Ausstel-lungen zur deutschen Glasmale-rei der Gegenwart zu sehen: 2013 im Centre International du Vitrail im französischen Chartres und 2014 im Naumburger Dom.

Bemerkenswertes Ensemble

Zwischen Elbe und Fläming ent-steht so ein bemerkenswertes En-semble zeitgenössischer Glasma-lerei. Insgesamt 13 Kirchen um-fasst das Projekt. Ziel sei eine Be-lebung der regionalen Kirchenlandschaft durch neue Kunst, so die Landeskirche: „Im Vordergrund steht dabei die un-gebrochene liturgische ‚Brauch-barkeit‘ unserer alten Kirchen, die auch Orte kultureller Identifi ka-tion mit Land und Leuten sind. Sie sollen für Gegenwart und Zu-kunft wiederbelebt werden.“

Anhalts Kirchenpräsident Joa-chim Liebig ist sich sicher: „Wenn Menschen unserer Zeit sich mit Kirchengebäuden künstlerisch auseinandersetzen, dann rücken sie Kirche und die Inhalte, für die sie steht, wieder neu in den Fo-kus.“ Die Sorge, dass die Gottes-häuser zu Museen mutieren, teilt er nicht: „Kunst öff net in der Frei-heit des Geistes die Begegnung mit dem Evangelium.“ kna/epd

Dieses verlockende Licht Glaskunst Dürfen Künstler Kirchenfenster gestalten? Das wurde bei Gerhard Richter

heiß diskutiert. Nun hat der Brite Tony Cragg eine Dorfkirche bei Köthen ausgestattet.

Das Projekt„Lichtungen“

umfasst insgesamt13 Gotteshäuserin Sachsen-Anhalt.

Auf der Basis von mathematischen Formeln: eines von drei Chorfens-

tern, die der britische Künstler Tony Cragg in der Dorfkirche in Groß-

badegast bei Köthen gestaltet hat. Foto: Heiko Rebsch/dpa

Auf dem Vormarsch: Viele sagen

heute eher Pantoff eln als Lat-

schen. Foto: dpa

20 KULTUR Dienstag, 17. Dezember 2019

Page 21: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

NOTDIENSTE

Ärztlicher BereitschaftsdienstEinheitliche europäische Bereitschafts-

nummer: � 116 117 (kostenlos)

Rettungsdienst: � 112

Opfer-Telefon Weißer Ring: � 116 006

Giftnotruf: � 030 19240

ApothekenElstra: 8 bis 8 Uhr  Marien-Apotheke, Parkgasse

2,  � 035793 830

Görlitz: 8 bis 8 Uhr  Bären-Apotheke, An der

Frauenkirche 2,  � 03581 38510

Hoyerswerda: 8 bis 8 Uhr  Apotheke am Kirch-

platz, Kirchstraße 12,  � 03571 405141

Lauta: 8 bis 21 Uhr  Storchen-Apotheke, Mittel-

straße 30,  � 035722 91246

Rothenburg: 8 bis 8 Uhr  Stadt-Apotheke, Prie-

buser Straße 6,  � 035891 40550

Senftenberg: 8 bis 8 Uhr  Rathaus-Apotheke,

Kreuzstraße 1,  � 03573 796030

Weißwasser: 8 bis 8 Uhr  Adler-Apotheke, Karl-

Marx-Straße 19,  � 03576 205783

AllgemeinärzteHoyerswerda: 19 bis 7 Uhr  Rufbereitschaft, Kas-

senärztlicher Bereitschaftsdienst

AugenärzteSenftenberg: 19 bis 22 Uhr  Rufbereitschaft,

� 0331 98229898

Augenärztlicher Notdienst  für Sachsen:

� 116 117

Kinder- und JugendärzteHoyerswerda: 19 bis 7 Uhr  Rufbereitschaft,

� 03571 445554, Kinderärztlicher Bereitschafts-

dienst

TierärzteGroßräschen: 19 bis 7 Uhr  Rufbereitschaft,

� 035751 27186, DVM JähdeHosena: 19 bis 7 Uhr  Rufbereitschaft, � 035756 60408, � 0172 6084639, Dr. PfeifferHoyerswerda: 6 Uhr  Rufbereitschaft, � 03571 416677, � 0162 4991361, DVM Metting, Am Bahn-hofsvorplatz 9

ZahnärzteGrünewalde: 20 bis 7 Uhr  Rufbereitschaft, � 03574 3854, ZÄ A. Hänsch, Lauchhammer Straße 32Hoyerswerda: 8 bis 8 Uhr  Rufbereitschaft, � 03571 924045, Dr. A. Jakubetz, Straße des Frie-dens 28Senftenberg: 0 bis 24 Uhr  Rufbereitschaft, � 03573 796940, Dr. K. Müller, Bahnhofstr.11 a

EINRICHTUNGEN

Hoyerswerda1. Mittelschule, Am Stadtrand 2, Turnhalle: 16.30 Uhr  SHG Sport und Herz (Tel. 03571/6079826). Sonderpädagogisches Förderzentrum für

Körperbehinderte, Dillinger Straße 2, Sporthal-le: 14.30 Uhr  SHG Parkinson. � 03571 458001

LauchhammerREKOSI im MehrGenerationenhaus Domi-

Ziel, Alte Gartenstraße 24: 9 bis 15 Uhr geöffnet, 13 bis 16 Uhr  SHG Osteoporose. � 03574 464164 Angaben ohne Gewähr

Rat & Hilfe

GOTTESDIENSTE

EvangelischSchleife

Kirche: 18 Uhr Fürbittengebet.

KatholischWeißwasser

Kirche Heilig Kreuz: 8 Uhr Heilige Messe, 19 Uhr Buß-Andacht.Senftenberg

Kirche St. Peter und Paul: 9 Uhr Laudesgebet.

AUSSTELLUNG

HoyerswerdaLausitzer Seenland-Klinikum, Maria-Groll-muß-Straße 10, Geriatrische Tagesklinik:  9 bis 15 Uhr  Bilder auf Papier. � 03571 440Schloss und Stadtmuseum, Schlossplatz 1:  11

bis 17 Uhr  LehrReich. � 03571 457930

WeißwasserGlasmuseum, Forster Straße 12: 8 bis 15 Uhr ge-

öffnet. � 03576 204000

BÄDER

HoyerswerdaLausitzbad, Am Gondelteich 1: 10 bis 21.30 Uhr,

Frühschwimmen: 6.30 bis 9 Uhr  

KrauschwitzErlebniswelt, Görlitzer Straße 28: 14 bis 22

Uhr  � 035771 61020

LauchhammerSauna & Freizeitbad, Weinbergstraße 55: 11 bis

22 Uhr, Frühschwimmen: 6.30 bis 8.30

Uhr  � 03574 460347

SenftenbergErlebnisbad, Hörlitzer Straße 32: 10 bis 22 Uhr,

Frühschwimmen: 6.30 bis 8 Uhr  � 03573 2092

WeißwasserSchwimmhalle, Schweigstraße 26: 15 bis 21 Uhr,

Sauna Männer: 15 bis 21 Uhr  � 03576 217613

BIBLIOTHEK

Bad MuskauGemeindebibliothek, Kirchplatz/Grundschule

Fürst Pückler: 10 bis 17 Uhr geöffnet. � 035771

640235

GroßräschenStadtbibliothek, Seestraße 1: 9 bis 12, 14 bis 18

Uhr geöffnet. � 035753 27177

HoyerswerdaBrigitte-Reimann-Stadtbibliothek, Diet-

rich-Bonhoeffer-Straße 6 / 7: 10 bis 19 Uhr geöff-

net. � 03571 456930

KrauschwitzGemeindebibliothek, Geschwister-Scholl-Stra-

ße 99: 10 bis 18 Uhr geöffnet. � 035771 635080

NieskyStadtbibliothek, Zinzendorfplatz 10: 10 bis 18

Uhr geöffnet. � 03588 209854

RietschenGemeindebibliothek, Rothenburger Straße 14

a: 15 bis 18 Uhr geöffnet. � 035772 44821

RuhlandStadtbibliothek, Güterbahnhofstraße 1 a: 9 bis

12, 13 bis 18 Uhr geöffnet. � 035752 2135

SchipkauGemeindebibliothek, G.-Hauptmann-Straße 1:

9 bis 12, 13 bis 17 Uhr geöffnet. � 035754 60445

SchleifeGemeindebibliothek, Schulstraße 2: 14 bis 16

Was, Wann, Wo

Uhr geöffnet.

SchwarzheideSeeCampus Niederlausitz, Lauchhammerstra-

ße 33, Bibliothek: 10 bis 18 Uhr geöffnet.

� 035752 949430

SenftenbergStadtbibliothek, Krankenhausstraße 4: 11 bis 18

Uhr geöffnet. � 03573 378012

WeißwasserStadtbibliothek, Straße des Friedens 14: 10 bis

18 Uhr geöffnet. � 03576 2166818

BÜHNE

WeißwasserGenerationstreff SpinnNetz, Sorauer Platz

1:  15.30 Uhr  Theater der Generationen. � 03576

209016

Soziokulturelles Zentrum Telux, Straße der

Einheit 20:  9, 10.30 Uhr  So war das! Nein, so!

Nein, so!. � 03576 28920

KINO

CottbusOBENKINO im Glad-House, Straße der Jugend

16, � 0355 3802430

20 Uhr  Booksmart (FSK: 12)

17.30 Uhr  Porträt einer jungen Frau in Flammen

(OV) (FSK: 12)

UCI Kinowelt Am Lausitzpark, Am Seegraben

22, � 0355 5848484

13.45 Uhr  Angry Birds 2 - Der Film (FSK: o.A.)

14.15 Uhr  Bayala - Das magische Elfenabenteuer

(FSK: o.A.)

17, 19.45 Uhr  Black Christmas (FSK: 16)

13.45, 17, 20 Uhr  Das perfekte Geheimnis (FSK: 12)

14.30, 17 Uhr  Der kleine Rabe Socke - Suche nach

dem verlorenen Schatz (FSK: o.A.)

14.15, 15.30, 17.15, 20.15 Uhr  Die Eiskönigin 2

(FSK: o.A.)

13.45, 16.45, 19.45 Uhr  Die Eiskönigin 2 3D

(FSK: o.A.)

20 Uhr  Hustlers (FSK: 12)

19.45 Uhr  Joker (FSK: 16)

13.45 Uhr  Jumanji: The Next Level (FSK: 12)

17, 20 Uhr  Jumanji: The Next Level 3D (FSK: 12)

16.45, 19.45 Uhr  Last Christmas (FSK: o.A.)

17 Uhr  Maleficent 2: Mächte der Finsternis

(FSK: 12)

14.30 Uhr  Shaun das Schaf: UFO-Alarm

(FSK: o.A.)

20.15 Uhr  Zombieland 2: Doppelt hält besser

(FSK: 16)

Weltspiegel, Rudolf-Breitscheid-Straße 78,

� 0355 4949497

14.30, 20 Uhr  Das perfekte Geheimnis (FSK: 12)

14.15, 16.15 Uhr  Der kleine Rabe Socke - Suche

nach dem verlorenen Schatz (FSK: o.A.)

15, 17.30, 20 Uhr  Die Eiskönigin 2 (FSK: o.A.)

17.15 Uhr  Die schönste Zeit unseres Lebens

(FSK: 12)

18, 20.15 Uhr  Last Christmas (FSK: o.A.)

FinsterwaldeWeltspiegel Kino, Karl-Marx-Straße 8, � 03531

2211

20 Uhr  Das perfekte Geheimnis (FSK: 12)

17.30, 20 Uhr  Die Eiskönigin 2 (FSK: o.A.)

17.15 Uhr  Last Christmas (FSK: o.A.)

HoyerswerdaBlow Up, Alte Berliner Straße 26, � 03571

405940

17, 20 Uhr  Lara (FSK: o.A.)

CineMotion, An der Mühle 2, � 03571 976212

17, 20.10 Uhr  Das perfekte Geheimnis (FSK: 12)

15.20 Uhr  Der kleine Rabe Socke - Suche nach

dem verlorenen Schatz (FSK: o.A.)

15.40, 18, 20 Uhr  Die Eiskönigin 2 (FSK: o.A.)

15.15, 17.45 Uhr  Die Eiskönigin 2 3D (FSK: o.A.)

14.45, 17.30 Uhr  Jumanji: The Next Level (FSK: 12)

20.15 Uhr  Jumanji: The Next Level 3D (FSK: 12)

19.30 Uhr  Last Christmas (FSK: o.A.)

SchwarzheideExtra-Kinowelt, Ruhlander Straße 37 - 38,

� 01516 4483065

18.15, 20.30 Uhr  Black Christmas (FSK: 16)

17.30, 20 Uhr  Das perfekte Geheimnis (FSK: 12)

14.45, 16.30 Uhr  Der kleine Rabe Socke - Suche

nach dem verlorenen Schatz (FSK: o.A.)

15.30 Uhr  Die Addams Family (FSK: 6)

15.15, 17.45, 20 Uhr  Die Eiskönigin 2 (FSK: o.A.)

19.45 Uhr  Hustlers (FSK: 12)

15 Uhr  Jumanji: The Next Level (FSK: 12)

17.30, 20.15 Uhr  Jumanji: The Next Level 3D

(FSK: 12)

17.30 Uhr  Last Christmas (FSK: o.A.)

15.30 Uhr  Rotschühchen und die sieben Zwerge

(FSK: k.A.)

SprembergSpree-Kino, Am Markt 5, � 03563 243217.30, 20 Uhr  Black Christmas (FSK: 16)20 Uhr  Das perfekte Geheimnis (FSK: 12)15, 16.30 Uhr  Der kleine Rabe Socke - Suche nach dem verlorenen Schatz (FSK: o.A.)15, 17.30, 20 Uhr  Die Eiskönigin 2 (FSK: o.A.)15 Uhr  Jumanji: The Next Level (FSK: 12)17.30, 20 Uhr  Jumanji: The Next Level 3D (FSK: 12)18 Uhr  Last Christmas (FSK: o.A.)15 Uhr  Rotschühchen und die sieben Zwerge (FSK: k.A.)

MARKT

GörlitzSchlesisches Museum, Brüderstraße 8: 12 bis 19 Uhr  Handwerkermarkt im Schlesischen Muse-um. � 03581 8791132

SENIOREN

Bad MuskauSoziales Netzwerk Lausitz, Markt 19, Treff am Park:  10 bis 13 Uhr  Seniorentreff am Vormittag. � 03576 218270

GroßräschenAWO Begegnungsstätte Gute Stube, Seestra-ße 1: 13 bis 18 Uhr geöffnet. � 035753 15209

HoyerswerdaBürgerzentrum, Braugasse 1:  9 Uhr  Keramik-kurs für Senioren.Caritas-Seniorentreff, Beethovenstraße 26:  13.30 bis 16.30 Uhr  Handarbeiten. � 03571 979255Grüner Hain - Nachbarschaftshilfeverein

e.V., Hufelandstraße 41:  13 bis 15.30 Uhr  Rom-mé-Runde. � 03571 609242Haus der Parität, Heinrich-Mann-Straße 37:  14

Uhr  Handarbeitsstübchen,  14 Uhr  Kaffeenach-mittag,  10 Uhr  Seniorensport,  14 Uhr  Treff der OG Weitblick mit Herz. � 03571 413447Nachbarschaftshilfeverein e.V., Erich-Wei-nert-Straße 46:  9 bis 9.30 Uhr  Seniorengymnas-tik. � 03571 974142Plauderstübchen  - Nachbarschaftshilfever-

ein e.V., Thomas-Müntzer-Straße 26:  15 bis 18 Uhr  Handarbeit; Cafeteria der AWO:  9 bis 11 Uhr  Computerzirkel. � 03571 606300

LautaStelldichein - Nachbarschaftshilfeverein

e.V., Einsteinstraße 45:  14 bis 16.30 Uhr  Spiele-nachmittag. � 035722 24231

SenftenbergASB Begegnungsstätte Lausitzer Seenland, Kormoranstraße 1:  14 bis 17 Uhr  Handarbeitszir-kel (Gruppe 1),  9 bis 11 Uhr  Malzirkel Aquarellie-ren. � 03573 368810Begegnungsstätte der Volkssolidarität, Thälmannstraße 66: 12 bis 18 Uhr geöffnet,  8.30 Uhr  Rehasport in 3 Gruppen,  13 Uhr  Spielegruppe - Uno,  13 Uhr  Spielenachmittag - Rummikub 2,  11 Uhr  Treff der Klöppelfrauen,  9 Uhr  Walking. � 03573 80224

WeißwasserBegegnungsstätte, Karl-Marx-Straße 2:  13 Uhr  Gymnastik, Bewegungsübung,  14.30 Uhr  Karten- und Brettspiele, Skat, Handarbeiten. � 03576 205807DRK-Beratungszentrum, Fr.-Bodel-schwingh-Straße 15:  9 bis 12, 13 bis 16 Uhr  Bera-tung zu Fragen, die mit dem Alter in Zusammen-hang stehen.� 03576 207102DRK-Kinderhaus Sonnenschein, Hermann-straße 22:  10 bis 11 Uhr  Aktiv im Alter - Bewe-gungskurs. � 03576 221032Soziales Netzwerk Lausitz, Albert-Schweit-zer-Ring 32: 9 bis 16 Uhr geöffnet;  9 bis 10 Uhr  Gymnastikgruppe,  13.30 bis 14.30 Uhr  Spiel-nachmittag im Hegel-Café. � 03576 218270

TIERE

HoyerswerdaZoo, Am Haag 20: 10 bis 17 Uhr geöffnet. � 03571 4763700

VORTRAG

HoyerswerdaBürgerzentrum, Braugasse 1:  16.30 Uhr  Kera-mikkurs (Schumann Straße 11),  14 Uhr  Theater-gruppe „die herzogen“ Ü 50,  19.30 Uhr  Trom-mel-Kurs Anfänger 2.

Ein letztes Mal können sich die Zuschauer im Görlitzer Theater am Don-

nerstag, dem 19. Dezember, um 19.30 Uhr von der Tanzcompany ins unendli-

che Reich der Fantasie mitnehmen lassen. Dan Pelleg und Marko E. Weigert

lassen im Tanzstück „Wunderland – wie nächtliche Schatten“ zwei Grund-

themen verschmelzen, die im ersten Augenblick vielleicht widersprüchlich

erscheinen, aber auf den zweiten Blick neue und überraschende Betrach-

tungsweisen eröffnen. Foto: Marlies Kross

Streifzug durch Fantasiewelten

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und Gesichtsfleecemaske h 1 Rückenmassage für Ihn h 1 Rosenträumebad für Sie h 10 % Nachlass auf weitere vor Anreise gebuchte Spa-Anwendungen h freie Nutzung unseres Wellnessbereiches mit Innen- und Außenpool

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Page 22: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

Antiheldtrumpft auf

Erfurt. Comeback für einen Gries-gramm: Der Kinderkanal (KiKA) holt im nächsten Jahr „Bernd das Brot“ mit einer neuen Sketchrei-he zurück ins Programm. In acht Episoden wird das Kastenbrot mit den kurzen Armen zu erleben sein. „Es ist eine tolle Figur, die jüngere und ältere Kinder zusam-menführt“, sagte KiKA-Pro-grammgeschäftsführerin Astrid Plenk. Für den dauergenervten „Bernd das Brot“ ist auf der Erde alles Mist. Daher probiert er et-was Neues aus: Das Kastenbrot will in das Weltall fl iegen. Ein ge-nauer Sendetermin für das Aben-teuer steht noch nicht fest. Die TV-Karriere von „Bernd das Brot“ begann 2000, seither gab es regel-mäßig Produktionen mit dem knurrigen Brot, das sogar mit dem Grimme-Preis geadelt wurde. Zu-letzt wurden 2017 neue Folgen ausgestrahlt. dpa

Sketchreihe „Bernd das

Brot“ hebt ab – neue

Folgen im Kinderkanal.

In den WDR-Kulissen der „Lindenstraße“ in Köln geht es trubelig zu. Schauspieler werden per Lautsprecher zur

Probe gerufen, Komparsen war-ten aufgeregt auf ihren Einsatz. Äußerlich deutet nichts darauf hin, dass es hier sehr bald ganz still werden wird: Am Freitag en-den die Dreharbeiten für die ARD-Serie. Für die Zuschauer ist dann aber noch nicht Schluss: Die letzte Folge der „Lindenstraße“ läuft Ende März 2020.

Die Stimmung unter den Schauspielern ist erstaunlich ge-löst  – obwohl viele von ihnen noch nicht wissen, wie ihre be-rufl iche Zukunft aussehen wird. „Wir hatten ja Zeit, uns an den Gedanken zu gewöhnen“, sagt Moritz Sachs, der seit dem Start der Serie 1985 den Klaus Beimer spielt. Vor gut einem Jahr hatte die Fernsehprogrammkonferenz der ARD sich mehrheitlich gegen eine Verlängerung des Produkti-onsvertrags entschieden. „Das war schon sehr emotional für mich. Da fällt ja nicht nur mein Arbeitsplatz weg. Viele der Kol-legen sind meine Freunde. Wegen der ‚Lindenstraße‘ bin ich als jun-ger Mann nicht aus Köln wegge-zogen.“

Wenn die Dreharbeiten zu Ende sind, will Sachs zunächst sein geplantes Buch über sein Le-ben in der Serie zu Ende schrei-ben. „Und dann mal sehen.“ In

der Vergangenheit hat er auch im Bereich Regieassistenz und Pro-duktionsleitung gearbeitet.

Die Nachricht vom Ende der Serie sei ein Schock für ihn gewe-

sen, sagt Erkan Gündüz. „Ich habe den Murat gerne gespielt.“ Immer wieder hat die Serie die Integra-tion von Ausländern thematisiert. Murat stand dabei in einem be-

sonderen Spannungsfeld: Auf der einen Seite der bodenständige, gut integrierte Türke mit moder-nen Ansichten – auf der anderen Seite seine zum Islam konvertier-te Ehefrau Lisa, die traditionelle muslimische Werte hochhält. Gündüz will sich künftig mehr auf den Bereich Kameraregie konzen-trieren.

Mit dem ersten schwulen Kuss im deutschen Fernsehen sorgte die Serie 1990 für einen echten Skandal. Aber auch ansonsten griff sie unterschiedlichste gesell-schaftliche Themen auf, sei es den Umgang mit Krankheit, Scheidungen, Mobbing, Extremis-mus oder Flüchtlinge. „Die ‚Lin-denstraße‘ hat Politik anfassbar gemacht“, meint Gunnar Solka (Lotti). Dank der Serie hätten ak-tuelle Diskussionen auch Men-schen erreicht, die sich keine po-litischen Talkshows anschauten.

Nach Ansicht von Marie-Luise Marjan (Helga Beimer) wird lang-jährigen Zuschauern künftig ein Stück Struktur im Leben fehlen. „Für die Fans ist das furchtbar. Die sagen zu mir:  Was soll ich denn jetzt sonntagabends ohne Sie machen?“ Sie will demnächst mehr Zeit für Lesungen und ihr soziales Engagement aufwen-den.  Sie bedaure das Ende der „Lindenstraße“, sehe das Ganze aber professionell, sagt die 79-Jäh-rige: „Wenn eine Tür zu geht, öff -net sich eine andere.“ dpa

Allerletzte KlappeFinaler Dreh für Serie Nach mehr als 34 Jahren ist im März Schluss mit der „Lindenstraße“.

Doch für die Schauspieler endet ihre Arbeit schon jetzt am Freitag. Von Petra Albers

Sehen & Hören

Star-Schaulaufenunterm Weihnachtsbaum

Eigentlich dauert es ja noch ein paar Tage, bis man vor dem briti-schen Klassiker „Tatsächlich Lie-be“ selig auf dem Sofa versackt, aber, nun ja, vielleicht hilft das deutsche Pendant ja bei der Ein-stimmung. In „Alles ist Liebe“ ha-ben drei Tage vor Weihnachten verschiedene Menschen verschie-dene Krisen zu bewältigen: Ke-rem lebt in einer glücklichen Be-ziehung mit Simone, verschweigt ihr aber, seinen Job verloren zu haben; Hannes hatte eine Aff äre, will jedoch seine Clara zurücker-obern; Viktor ist nicht mehr so si-cher, ob er seinen Freund Klaus wirklich heiraten soll, und Kiki triff t ihre Jugendliebe Jan, der nun ein Filmstar ist. Ein kuscheliger Ensemblefi lm mit quasi allen Stars, die Deutschland zu bieten hat: Nora Tschirner, Heike Ma-katsch, Wotan Wilke Möhring, Katharina Schüttler, Fahri Yar-dim, Christian Ulmen, Jannis Nie-wöhner …

„Alles ist Liebe“, 3sat, heute,

22.25 Uhr

Die Liebe zu Scheinenund Münzen

Digitale Zahlungsmethoden sind in vielen Nachbarländern auf dem Vormarsch. Doch die Deutschen sind zögerlich beim Bezahlen per Kreditkarte oder Smartphone. Sie halten dem Bargeld die Treue. Sind wir die letzten Nostalgiker von Scheinen und Münzen? Was passiert, wenn sie verschwinden?

„Zeitfragen“, Deutschlandfunk Kultur,

heute, 19.30 Uhr

TV-Quoten

Sonntag, 15. Dezember

1. „Tatort: Borowski und das Haus

am Meer“

ARD / 20.15 Uhr / 8,24 Mio. Zuschauer

2. „Tagesschau“

ARD / 20 Uhr / 6,44 Mio. Zuschauer

3. „Weihnachten im Schnee“

ZDF / 20.15 Uhr / 5,28 Mio. Zuschauer

Abschiednehmen: Marie-Luise Marjan (Helga Beimer) und Filmsohn

Klaus (Moritz Sachs) in der Kulisse der Serie Foto: Roberto Pfeil/dpa

ARD

VOX

ZDF

NDR

WDR

RBB

PHOENIX

BAYERN

MDR

3 SAT

RTLZWEI

SAT.1

SUPER RTL

TELE 5

PRO 7

HESSEN

DISNEY CHANNEL

RTL

KINDERKANAL

EUROSPORT

KABEL 1

ARTE

SPORT 1

SKY SPORT NEWS

9.05 Live nach Neun I J B 9.55 Sturm der Liebe I J B 10.45 Meister des Alltags I J B 11.15 Wer weiß denn sowas? I J B 12.00 Tagesschau I J B 12.15 ARD-Buffet I J B 13.00 ARD-Mittagsmagazin I J B 14.00 Tagesschau I J B 14.10 Rote Rosen I J B 15.00 Tagesschau I J B 15.10 Sturm der Liebe I J B 16.00 Tagesschau I J B 16.10 Verrückt nach Meer J 17.00 Tagesschau I J B 17.15 Brisant I J B 18.00 Wer weiß denn sowas? 18.50 Familie Dr. Kleist

Hart am Limit I J B 19.45 Wissen vor acht –

Natur 19.50 Wetter / Börse I J B 20.00 Tagesschau I J B 20.15 H In aller Freund-

schaft – Die jungen Ärzte: Ganz in Weiß Arztfilm, D 2019 J B

21.45 Fakt I J B 22.15 Tagesthemen I J B 22.45 Sportschau

Magazin I J B 23.45 Sportschau Thema

Die Bundesliga der Zukunft: Spitzenprodukt oder Mittelmaß? J B

0.45 Nachtmagazin I J B 1.05 H In aller Freund-

schaft – Die j. Ärzte ... Arztfilm, D 2019 J B

6.00 CSI: NY J E C B 6.55 CSI: Den Tätern auf der Spur I J E B 7.50 CSI: Den Tätern auf der Spur I J E B 8.45 Verklag mich doch! I E B 9.50 Verklag mich doch! I E B 10.50 Vox nachrichten I E B 10.55 Mein Kind, dein Kind – Wie erziehst du denn? I E B 12.00 Shop-ping Queen I E B 13.00 Zwischen Tüll und Tränen I E B 14.00 Mein Kind, dein Kind – Wie erziehst du denn? I E B 15.00 Shopping Queen I E B 16.00 4 Hochzeiten und eine Traumreise I E B 17.00 Zwischen Tüll und Tränen I E B 18.00 First Dates – Ein Tisch für zwei I E B 19.00 Das perfekte Dinner I E B 20.00 Prominent! I E B 20.15 herrlich ehrlich – kennst du dein kind? I E B 21.15 herrlich ehrlich – kennst du dein kind? I E B 22.15 Die wunderbare Welt der Kinder I E B 0.25 Vox nachrich-ten I E B 1.05 Medical Detectives – Geheimnisse der Gerichtsmedizin I J

9.05 Volle Kanne I J B 10.30 Notruf Hafenkante I J E B v 11.15 Soko Wismar I J E B 12.00 heute I E B 12.10 drehscheibe I E B 13.00 ARD-Mittagsmagazin I J E B 14.00 heute – in Deutschland I E B 14.15 Die Küchenschlacht I E B 15.00 heute Xpress I J E B 15.05 Bares für Rares J B 16.00 heute – in Europa I J 16.10 Die Rosenheim-Cops J 17.00 heute I J E B 17.10 hallo deutschland I J 17.45 Leute heute I J B 18.00 Soko Köln

Todesstoß I J B v 19.00 heute I J E B 19.25 Die Rosenheim-Cops

Ein Date für Frau Stockl 20.15 ZDFzeit

Doku-Reihe. Prinz Andrew – der Skandal – Sex, Lügen und Inter-views I J E B

21.00 Frontal 21 Infomagazin. Modera-tion: Ilka Brecht J B

21.45 heute journal I J B 22.15 37°: Liebe macht mutig

Reportagereihe. Zu zweit mit Down- Syndrom J B

22.45 Markus Lanz I J B 0.05 heute+ I E B 0.20 Neu im Kino „The Pea-

nut Butter Falcon“ B

16.00 NDR Info I J B 16.25 Gefragt – Gejagt I J B 17.10 Leopard, Seebär & Co. I J B 18.00 Regionales I J B 18.15 NaturNah I J B 18.45 DAS! I J B 19.30 Regiona-les I J B 20.00 Tagesschau I J B 20.15 Visite I J B 21.00 Abenteuer Diagnose I J B 21.45 NDR Info I J B 22.00 H Tatort: Höllenfahrt. Kri-mireihe, D 2009 J B v 23.30 H Stahlnetz: Das Haus an der Stör. Krimireihe, D 1963 I A B 0.55 So schön wird Weih-nachten I B

16.15 Hier und heute I B 18.00 Aktuell / Lokalzeit I J 18.15 Servicezeit I J B 18.45 Aktuelle Stunde I J B 19.30 Regionales I 20.00 Tagesschau I J B 20.15 Quarks XL I J B 21.45 Aktuell I J B 22.10 H Tatort: Mördergrube. Kri-mireihe, D 2001 J v 23.35 H

Tatort: Die Abrechnung. Krimi-reihe, D 1975 I J 1.00 Men-schen hautnah I J B

10.30 Rote Rosen I J E B 11.20 Sturm der Liebe I J E B 12.10 Heiter bis tödlich: Hauptstadtrevier I J E B 13.00 rbb24 I E B 13.10 Verrückt nach Fluss I J E B 14.00 H Um Himmels Wil-len – Weihnachten unter Palmen. Familienfilm, D 2010 I J E C B 15.30 Tiere bis unters Dach I J E B 16.00 rbb24 I J E B 16.15 Gefragt – Gejagt I J 17.00 rbb24 I J E B 17.05 Panda, Gorilla & Co. J 17.55 Unser Sandmännchen 18.02 rbb UM6 I E B 18.27 zibb I E B 19.20 Der Weihnachts-

grummel I J E B 19.30 Regionales 20.00 Tagesschau I J B 20.15 Die Entdeckung der

Heimat (1/5) Reportage I J

21.00 Die Entdeckung der Heimat (2/5) I J B

21.45 rbb24 I J E B 22.00 Annas Haus am See J 23.00 Die Florian Schroeder

Satire Show I E B 23.45 H Der Kommissar

und die Alpen: Gute Gesellschaft Krimireihe, I 2016 J v

1.15 Abendshow I J B 2.00 Abendschau I J B 2.30 Brandenburg aktuell J

11.30 Handelskriege 12.00 phoe nix vor ort 12.45 Typisch Merkel – Eine Bilanz 13.45 Kampf um Kuba 14.00 phoenix vor ort 14.45 Bundestag live 15.15 Bundeswehr am Limit? 16.00 Können Tiere Menschen heilen? 16.45 Killerkeime 17.30 phoenix der tag 18.00 Angriff auf die Demokratie. Wurde der Brexit gekauft? 18.30 Im Bann des Verfalls 20.00 Tagesschau J 20.15 Der pazifische Feuerring J 21.45 heute journal J 22.15 phoenix runde 23.00 phoenix der tag 0.00 phoe nix runde

18.00 Abendschau J 18.28 Sternstunden 18.30 Rundschau J 19.00 Gesundheit! J 19.30 Dahoam is Dahoam J v 19.58 Sternstunden 20.00 Tagesschau J 20.15 H Tatort: Schwarzer Advent. Krimireihe, D 1998 J 21.45 Rundschau Magazin J 22.00 Capriccio J 22.30 Sieg der Sterne 23.15 nacht:sicht 23.45 „As time goes by“ 0.15 Rundschau Nacht

10.28 Länder kompakt I J E B 10.30 Elefant, Tiger & Co. I J E B 10.55 Aktuell I J E B 11.00 MDR um 11 I J E B 11.45 In aller Freundschaft I J E 12.30 H

Alle unter eine Tanne. Komödie, D 2014 I J E B v 13.58 Aktuell I J E B 14.00 MDR um 2 I J E B 15.15 Gefragt – Gejagt I J E B 16.00 MDR um 4 I J B 16.30 MDR um 4 I J B 17.00 MDR um 4 I J B 17.45 Aktuell I J E B 18.05 Wetter für 3 I J B 18.10 Brisant I J E B 18.54 Unser Sandmännchen 19.00 Regionales 19.30 Aktuell I J E B 19.50 Einfach genial I J B 20.15 Umschau extra

Magazin I J B 21.45 Aktuell I J E B 22.05 Geheimnisvolle Orte

Dokumentation. Der Rote Platz I E B

22.48 Aktuell I E B 22.50 H Polizeiruf 110:

Heidemarie Göbel Krimireihe, DDR 1979. Mit Jürgen Frohriep, Bettina Mahr. Regie: Hans-Joachim Hilde-brandt J

0.05 H Das richtige Leben Drama, D 2015 J B

1.28 Aktuell I E B

15.30 H Das Schneeparadies. Liebesfilm, D 2001 I E 16.55 Universum: Tierische Ge-nies I J E B 18.30 nano I E B 19.00 heute I J E B 19.20 Kulturzeit I E B 20.00 Tagesschau I J E B 20.15 H Eine stürmische Be-scherung: Weihnachten bei den vier Meerjungfrauen. Komödie, D 2007 I J E v 21.45 kino-kino I E 22.00 ZIB 2 I J E B 22.25 H Alles ist Liebe. Komödie, D 2014 I J E C B 0.20 Reporter: Kino im Urwald I E

15.00 Babys! Kleines Wunder – Großes Glück E B 17.00 News / Wetter E B 17.05 Krass Schule I E B 18.05 Köln 50667 I E B 19.05 Berlin – Tag & Nacht I E B 20.15 Armes Deutschland – Deine Kinder. Doku-Soap E B 22.15 Hartz und herzlich E B 0.15 Autopsie Spezial: Die letzten Stunden von Marilyn Monroe I E B

5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen E B 10.00 Im Namen der Gerechtigkeit – Wir kämpfen für Sie! E B 11.00 Im Namen der Gerechtigkeit – Wir kämpfen für Sie! E B 12.00 Anwälte im Einsatz E B 13.00 An-wälte im Einsatz E B 14.00 Auf Streife. Reality-Soap E B 15.00 Auf Streife – Die Spe-zialisten. Reality-Soap E B 16.00 Klinik am Südring B 17.00 Klinik am Südring –

Die Familienhelfer B 17.30 Klinik am Südring /

Regional-Magazine B 18.00 Auf Streife –

Die Spezialisten E B 19.00 Genial daneben –

das Quiz E B 19.55 Sat.1 Nachrichten B 20.15 H Sister Act – Eine

himmlische Karriere Komödie, USA 1992. Mit Whoopi Goldberg, Harvey Keitel, Kathy Najimy. Regie: Emile Ardolino J E C B

22.20 Knallerfrauen Comedyshow mit Mar-tina Hill E C B

23.10 Focus TV – Reportage Leben mit Risiko! – Krank und nicht ver-sichert E B

0.15 Dinner Party – Der Late-Night-Talk B

1.15 So gesehen E B

12.45 Polly Pocket I B 13.10 Tom und Jerry I 13.45 Weih-nachtsmann & Co. KG I 14.15 Angelo! I B 14.50 Dragons I B 15.15 Scooby-Doo! I B 15.45 Alvinnn!!! I B 16.10 Sally Bollywood I B 16.40 Barbie I B 17.10 Grizzy & die Lemminge I B 17.40 Angelo! I B 18.10 Weihnachtsmann & Co. KG I 18.40 Woozle Goozle I B 19.10 Alvinnn!!! I B 19.40 Tom und Jerry I 20.15 Snapped – Wenn Frauen töten I B 23.50 Böse Mädchen I 0.20 Infomercials I

16.15 Neu im Kino: Making Of I 16.25 Star Trek – Enterprise I E B 17.20 Stargate Atlan-tis I E B 18.15 Stargate I 20.15 H Snowmageddon. Aben-teuerfilm, CDN 2011 I E B 22.00 H Christmas Twister. Katastrophenfilm, USA 2012 I E B 23.50 H Rubinrot. Fantasyfilm, D 2013 I E B 2.00 H Snowmageddon. Aben-teuerfilm, CDN 2011 I E B

6.20 Two and a Half Men J E C B 7.40 The Big Bang Theory J E C B 9.00 How I Met Your Mother J E C B 10.50 Fresh Off the Boat E C B 11.15 Mike & Molly E C B 11.40 2 Broke Girls E C B 12.35 Mom E C B 13.30 Two and a Half Men J E C B 14.45 The Middle C B 15.40 The Big Bang Theory J C B 17.00 taff E B 18.00 Newstime E B 18.10 Die Simpsons

Zeichentrickserie. Killer und Zilla J E C B

18.40 Die Simpsons Zeichentrickserie. Freundin mit gewissen Vorzügen J E C B

19.05 Galileo E B 20.15 We Love 2019 –

Die 50 unglaublichsten Momente des Jahres Welches Mädchen faszi-nierte Viviane Geppert 2019? Welcher Abschied berührte Christoph „Icke“ Dommisch? Pro-Sieben-Stars präsentieren ihre ganz persönlichen Höhepunkte der vergan-genen zwölf Monate. B

23.45 Big Stories – verrückte Festivals E B

0.40 We Love 2019 – Die 50 unglaublichsten Momente des Jahres

18.25 Brisant I J B 18.45 Die Ratgeber I J E 19.15 alle wetter! I E B 19.30 Hes-senschau I J E B 20.00 Ta-gesschau I E 20.15 Erlebnis Hessen I J E B 21.00 To-bis weihnachtlicher Städtetrip – Michelstadt hautnah! I J E B 21.45 Herrliches Hessen I J E B 22.15 Hessenschau kompakt I E B 22.30 Die Florian Schroeder Satireshow I E B 23.15 Das hr Come-dy Festival I J E B 0.00 H Tatort: Die Wiederkehr. Kri-mireihe, D 2015 I J v

18.00 DuckTales I B 18.30 Schlimmer geht’s immer mit Milo Murphy E C B 19.00 Miraculous E C B 19.55 Die Beni Challenge I E B 20.15 H Mein perfektes Weihnachten. Liebeskomödie, USA 2018 E C B 22.00 H Im Norden strahlt der Weihnachtsstern. Liebes-komödie, USA 2018 I E B 23.40 Dharma & Greg I 0.45 Classic Cartoons

5.35 Explosiv I E B 6.00 Guten Morgen Deutschland I E B 8.30 Gute Zeiten, schlechte Zeiten I J E B 9.00 Unter uns I E B 9.30 Alles was zählt I J E B 10.00 Der Blaulicht Report I E B 12.00 Punkt 12 – Das RTL-Mittagsjournal I E B 14.00 Die Superhändler – 4 Räu-me, 1 Deal I E B 16.00 Mensch Papa! Väter

allein zu Haus I B 17.00 Herz über Kopf I B 17.30 Unter uns I E B 18.00 Explosiv I E B 18.30 Exclusiv I E B 18.45 RTL Aktuell I E B 19.05 Alles was zählt I J B 19.40 Gute Zeiten, schlechte

Zeiten I J E B 20.15 Bachelor in Paradise –

Das große Finale Zum Finale begrüßt Frauke Ludowig alle Singles. Gemeinsam blicken sie zurück: Wer von den verbliebenen zehn Kandidaten ist be-reit, den nächsten Schritt zu gehen, und verbringt ein Dreamdate?

23.00 15 Jahre Bauer sucht Frau – Vom Scheunen-fest zum Traualtar B

0.00 RTL Nachtjournal B 0.30 Bones – Die Knochen-

jägerin J E C B

15.50 Mascha und der Bär I J E B 16.05 Lassie I J E B 16.25 Lassie I J E B 16.50 Peter Pan I J E B 17.35 Der kleine Prinz I J E B 18.00 Beutolomäus und der wahre Weihnachtsmann I J E B v 18.15 Belle und Se-bastian I J E B 18.40 Inui I E B 18.47 Baumhaus I E B 18.50 Sandmännchen I E B 19.00 SimsalaG-rimm I J E 19.25 pur+ I E B 19.50 logo! I J E B 20.00 KiKA Live I J E B 20.10 My Move 2 I E B

10.20 Ski Alpin. Slalom Frauen, live B 11.30 Ski Alpin B 13.20 Ski Alpin. Slalom Frauen, live B 14.30 Skispringen B 16.05 Snooker B 17.00 Springreiten B 18.00 Horse Excellence B 18.30 Nachrichten B 18.45 Motorsport B 20.15 Motorrad B 20.45 Rallye B 21.45 Nach-richten B 21.50 Springreiten B 22.50 Nachrichten B 23.05 Ski Alpin B 0.10 Skispringen B

5.25 Abenteuer Leben Spezial E B 5.45 Blue Bloods E C B 9.20 Navy CIS: L.A. J E C B 10.15 Navy CIS E C B 11.05 Without a Trace E B 12.00 Numb3rs – Die Logik des Verbrechens E B 13.00 Castle J E C B 13.55 The Mentalist J E C B 14.50 Navy CIS: L.A. J E C B 15.50 kabel eins news E B 16.00 Navy CIS E C B 16.55 Abenteuer Leben

täglich Die Stadt der Baum-kuchen E B

17.55 Mein Lokal, Dein Lo-kal – Der Profi kommt

18.55 Achtung Kontrolle! Wir kümmern uns drum B

20.15 H Mein Schatz, unsere Familie und ich Komödie, USA/D 2008. Mit Vince Vaughn, Reese Witherspoon, Robert Duvall, Mary Steenburgen. Regie: Seth Gordon J C B

22.00 H Schwer verliebt Komödie, USA 2001. Mit Gwyneth Paltrow, Jack Black. Regie: Peter Farrelly, Bobby Farrelly J

0.15 H Mein Schatz, unsere Familie und ich Komödie, USA/D 2008

16.45 Xenius I E 17.10 Die Enden der Welt I J E B 17.40 Kitz & Co. Die Kunst des Verschwindens I E B 18.30 Okawango – Fluss der Träume (2/3) I E B 19.20 Arte Journal I E 19.40 Re: I E B 20.15 Wasser – Im Vi-sier der Finanzhaie. Doku-Film, F 2018 I E 21.45 Bis zum letzten Tropfen. Dokumentation I E B 22.45 Dürre-Alarm: Wassernotstand im Iran I E B 23.45 Eine Stadt ohne Wasser I J E B 0.40 Mit offenen Karten I E B

13.30 Darts. WM: 1. & 2. Runde, live 18.00 Sport1 News 18.30 Goooal! 19.00 Magenta Sport: Arena 20.00 Darts. WM: 1. & 2. Runde, live 0.15 Scooore!

15.00 Nachmittagsreport I E B 17.00 Abendreport I B 21.00 Spätreport I B 0.00 Nachtreport I B

22 MEDIEN Dienstag, 17. Dezember 2019

Page 23: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

23 ROMAN UND RÄTSEL Dienstag, 17. Dezember 2019

MITMACHENUND20EUROGEWINNENJeden Tag verlosenwir unter allen Teilnehmerndes Kreuzworträtsels und des Sudoku 20Euro.Wenn Sie das Lösungswort oder die Lösungs-

ziffern herausgefunden haben, rufen Sie ein-fach unter 0137 / 822 27 26 unser Glückstele-fon an und nennen Sie als Lösung dasgefundene Wort oder die Ziffern. Teilnahme-

schluss ist heute um 24:00 Uhr. Aus allenrichtigen Lösungen wird der Gewinner durchLosentscheid ermittelt und schriftlich benach-richtigt. Mitarbeiter der LR Medienverlag und

Druckerei GmbH und ihrer Tochterunterneh-men sind von der Teilnahme ausgeschlossen.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewin-ner werden persönlich benachrichtigt.

Kfz-Z.Jemen

Tapfer-keit

1

Dis-kussion,Aus-sprache

Hoch-sprung-gerät 8

Körper-hülle

6

Hab-,Raff-sucht

Oper vonMozart:„... Hoch-zeit“

2zuvor,zunächst

ugs.:lang-weilig,öde

Nadel-baum

Ausrufdes Ver-stehens

ugs.: un-modern

deutscherStädte-bundim MA.

Auffor-derung,etwas zunehmen

ein Ver-hältnis-wort

Müll,Abfall

Ausver-kaufs-waren

Sammel-wort fürNutz-tiere

gesell-schaftl.Ansehen(engl.)

Teil desFußball-trikots

Horn-zehevielerTiere 12

ledig-lich

9 7

Frage-wort

Fuge,Ein-fräsung

gezierteHaltung

Koran-ab-schnitt 5

Halbtonunter g

4

Liebes-be-zeigung

Staatder USA

Speise-würze

trop.Laub-baum

wider-wärtig

3

Noten-ständer

Mal,Signal,Symbol 11

Hand-klavia-tur derOrgel 10

Vogel-dünger

Mineral,Schmuck-stein

ein-maligesEin- undAusatmen

Teil-haber

Schlag-instru-ment

Motor-starter(Kfz)

Sprungbeim Eis-kunstlauf

Straßen-bauma-schine

Spiel-leitungbei Filmund TV

Märchen-gestalt(Derkleine ...)

Ziffer,Nummer

ver-schie-denerMeinung

Schlag-instru-ment

®

s1316-1864

Lösungen für heute:

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

SUDOKU Füllen Sie das Raster nur mit den Zahlen von 1 bis 9.

Dabei ist Folgendes zu beachten: in jeder waagrechten Zeile und

in jeder senkrechten Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen!

Und auch in jedem der neun umrahmten 3 x 3 Felder dürfen die

Zahlen von 1 bis 9 jeweils nur einmal vorkommen.

Schwierigkeitsgrad: mittel

6 3 7

5 6 9 2

7 3 8

4 6 3

1 2 9

8 4 2

5 2 8

8 9 4 1

3 1 4

a

b

c

AuflösungvomMontag:

3 7 8 1 5 6 9 2 4

2 1 9 7 4 8 5 3 6

6 5 4 2 9 3 7 1 8

8 3 7 4 1 5 2 6 9

9 6 2 3 8 7 1 4 5

5 4 1 6 2 9 8 7 3

1 8 3 5 6 2 4 9 7

4 9 6 8 7 1 3 5 2

7 2 5 9 3 4 6 8 1

751

Dessertkarte (1-12)

A■

F■

O■

E■

NAR■

AMO■

BEISLEO

GRUOBSARTS■

FIER■

RUTS■

TXT■

TKERID■

AFOS

LEBOK

N■

R■

N■

E■

NAI■

SEULB

EZNU

E■

R■

T■

EGAS■

HEF■

A■

B■

F■

GULK■

AKUH■

KREWE■

RETIL

REGURK■

LATNAT■

N■

ZNEB■

UZLLA■

SEIK■

AUFLÖSUNGVON MONTAG:

a b c

Datenschutzhinweise für unsere Gewinnspiele: Dievon Ihnen erhobenen personenbezogenen Daten wer-den entsprechend der geltenden Datenschutzvorschrif-ten durch die LR Medienverlag und Druckerei GmbHverarbeitet und sind notwendig für die Teilnahme anGe-winnspielen. Teilweise werden Dienstleister mit der Be-arbeitung und Zusendung vonGewinnen beauftragt, die

in unseremAuftrag tätig sind und auf die VertraulichkeitbeimUmgangmit diesenDaten verpflichtetwurden. DieDaten werden 90 Tage nach der Gewinnauslosung ge-löscht. Die Teilnehmer erklären sich einverstanden, dassIhr Name und IhrWohnort im Falle eines Gewinns in denPrint- und Digitalprodukten des Medienhauses LAUSIT-ZER RUNDSCHAU veröffentlicht werden. Im Falle eines

Gewinns speichern wir Ihre Angaben nach den gesetzli-chenAufbewahrungsfristen soweit erforderlich fürmax.10 Jahre. Sie haben ein Recht auf Auskunft über die Siebetreffenden personenbezogenen Daten sowie auf Be-richtigung und ggf. Löschung oder auf EinschränkungoderWiderspruch der Verarbeitung sowie das Recht aufDatenübertragbarkeit. Sofern Sie Fragen oder Beschwer-

den zum Datenschutz haben, können Sie sich jederzeitan den Daten- schutzbeauftragten unter Datenschutz-beauftragter der LR Medienverlag und DruckereiGmbH,Straßeder Jugend54,[email protected] oder an eineDatenschutz-Auf-sichtsbehörde wenden.

IhreGlücksnummerfür beide Rätsel:

0137 / 822 27 26

0,50 Euro/Anruf aus dem deutschenFestnetz, deutlich abweichendePreise aus denMobilfunknetzen.

Horoskop

Eine Sorge hat sich als unberechtigt he-

rausgestellt, sodass Sie nach langer Zeit

wieder offen Ihre wahren Gefühle zeigen

sollten. Beim Sport lieber nichts übertrei-

ben.

Sie dürfen sich freuen. Sie können abwar-

ten und sich einfach zurücklehnen, denn

vieles erledigt sich fast wie von selbst und

benötigt nur eine kleinere PortionGeduld.

Wenn Ihnen ein Angebot entgangen ist,

sollten Sie sich nicht ärgern. Es wird ein

weiteres folgen und Ihnen damit eine bes-

sere Möglichkeit bieten, als Sie gedacht

haben.

Obwohl Sie treffende Argumente liefern,

kommt das Gefühl auf, als würden Sie

immer auf taube Ohren stoßen. Durchhal-

ten und nicht lockerlassen, lautet jetzt die

Devise.

Versuchen Sie heute nicht, Ihr Licht unter

den Scheffel zu stellen. Jeder weiß, dass

Sie Ihr Handwerk verstehen. Je selbstbe-

wusster der Auftritt, desto besser für Sie.

Ohne dass eine Absicht dahintersteckt,

könnten Sie jemanden mit Ihren Worten

verletzen. Es kann sein, dass dadurch die

Stimmung von einem Moment auf den

nächsten kippt.

Abgesehen von einer unbedeutendenKlei-

nigkeit verläuft Ihr Tag sehr vielverspre-

chend. GegenAbendwendet sich das Blatt

jedoch und Sie beginnen, vieles zu hinter-

fragen.

Man braucht einen langen Atem, um mit

Ihnen mithalten zu können. In der Team-

sitzung geht es dank Ihres Vorschlags hoch

her. Aber es gelingt Ihnen, die Wogen zu

glätten.

Eine schlüssige Argumentation ist das A

und O in einer Diskussion und zeigt allen,

dass Sie sichmit demThema auseinander-

gesetzt haben. Abends für mehr Bewe-

gung sorgen.

Vernachlässigen Sie Ihr Fitnessprogramm

nicht. Der Tag wäre ideal, um einiges für

die Kondition zu tun. Freunde erwarten,

dass Sie etwas gemeinsam mit ihnen un-

ternehmen.

Vorsicht! Sie schießen jetzt leicht übers

Ziel hinaus und nehmenVorschriften nicht

allzu genau. Daher kann es zu Unstimmig-

keiten kommen, die vermieden werden

sollten.

Es ist Zeit für eine Veränderung? Dann

seien Sie entscheidungsfreudiger. Es geht

um die Rangordnung. Sie sind versucht,

um den Spitzenplatz mit allen Mitteln zu

kämpfen.

VielGLÜCK beim

RÄTSELN und

GEWINNEN

Widder 21.3. - 20.4. Waage 24.9.-23.10.

Skorpion 24.10. - 22.11.

Schütze 23.11. - 21.12.

Steinbock 22.12. - 20.1.

Wassermann 21.1. - 19.2.

Fische 20.2. - 20.3.

Stier 21.4. - 20.5.

Zwilling 21.5. - 21.6.

Krebs 22.6. - 22.7.

Löwe 23.7. - 23.8.

Jungfrau 24.8. - 23.9.

FOLGE: 36

www.eulenspiegel.com

Andreas Püschel

Doppelt währt am

längsten

Roman

352 Seiten, geb.

19,99 €

ISBN 978-3-359-01167-5

DOPPELT WÄHRT AM LÄNGSTEN

ROMAN

ANDREAS PÜSCHEL

RUNDSCHAU Lesung mit Autor ANDREAS PÜSCHEL

17. 01. 2020, 19 UhrRadisson Blu Hotel Cottbus Vetschauer Str. 1203048 CottbusEintritt: 15 €

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Anmeldung: (0355) 48 15 55

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Ich ließ die Tür offenstehen, um besser ins Innere des Hau-ses blicken zu können. Der erste Eindruck des dunklen Raumes, der Geruch, der mir entgegen-strömte, ließen mich vermuten, dass sich unlängst jemand hier aufgehalten hatte. Es roch weder muffig noch sonst eigentümlich.

Ich betätigte den Lichtschalter. Gleich an drei Stellen im Raum flammte helles Licht auf: Über dem Esstisch, der vor einer mit geschmacklosem Gobelinstoff bespannten Eckbank stand, dann über einer Art Küchenzeile und schließlich von einer zweiar-migen Wandleuchte. Ich mach-te mir trotzdem die Mühe, die Fensterläden nach außen aufzu-stoßen. Das spärlich einfallende Tageslicht vermochte dem Raum seine Tristesse nicht zu nehmen, ein sonderbarer Kontrast, der sich zwischen dem Familiensitz und dieser Laube in der Waldein-samkeit auftat.

Ich sah mich ausgiebig um, was bei der Kärglichkeit der Einrich-tung schnell getan war. In einem alten Kleiderschrank schließlich fand sich, wonach ich gesucht hatte. Zwischen Regen- und Wan-derbekleidung, einiges davon noch in Kindergrößen, stieß ich auf drei weiße Aktenordner. Ich sah sofort, dass sie erst kürzlich hier deponiert worden waren.

Tino hatte sie aus seinem Haus hierhergeschafft. Und ich wür-de sie jetzt wieder mitnehmen. Schließlich waren es ja meine Ordner. Hatte er sie hier vor mir verbergen wollen oder nur vor seiner naseweisen Assistentin? Ich kam nicht dazu, es zu Ende zu bedenken, mein Handy klingelte. Wie unangenehm – noch dazu war Doktor Karo line Ellerbeck am anderen Ende.

„Wo sind Sie, ich habe eben über Festnetz angerufen.“

„Ich fahre ein bisschen über Land.“

„Warum tun Sie das? Sie sollen sich zu Hause zur Verfügung hal-ten!“

Ach so: Möglicherweise rechne-ten sie in Wirklichkeit mit einem Mordanschlag auf Schwendt, und die beiden wollten sicher gegen, dass es mich traf.

„Ich brauche ein bisschen Ab-stand. Das mache ich immer so, auch wenn ich in der Schule einen turbulenten Vormittag hatte oder mich über Schüler geärgert habe.“

„Und über was haben Sie sich heute geärgert?“

„Gestern über meine Verschlep-pung nach Wiesbaden, heute zum Beispiel darüber, dass Sie ‚über was‘ fragen, anstatt die korrekte Form ‚worüber‘ zu wählen.“

„So? Das ist mir neu.“Das dürfte dir mit einer gan-

zen Reihe von Dingen so gehen, dachte ich. Wenn sie aber schon einmal anrief, konnte auch ich meine Fragen stellen.

„Wie sieht denn unser Plan für die nächsten Tage aus? Müss-te ich nicht ein bisschen mehr Präsenz in der Firma zeigen? Ich brauche eine Einweisung, wo es in nächster Zeit so lang geht.“

„Also heute sind Sie noch in Goslar und Frankfurt zu Sondie-rungsgesprächen. In Frankfurt mit Herren von der Commerzbank. Au-ßerdem wurden Sie ja vorgestern in der Firma gesehen. Hauschild, der Pförtner, hat in der Kantine von Schwerdtfegers Besuch bei Ihnen erzählt. Schwerdtfeger war danach so aus der Balance, dass er beim Abfahren fast die Schranke am Werktor mitgenommen hätte. Das ist allgemeiner Gesprächs-stoff in der Belegschaft.“

„Ach – und wie komme ich da-bei weg?“

„Na na, wir wollen mal nicht ei-tel sein. Ich kann Sie beruhigen. In der Belegschaft heißt es, das wäre schon lange fällig gewesen. Sie sind allgemein beliebt, gelten aber als zu weich. Sowas erhöht die Sympathiewerte. Schwerdt-feger macht da entschieden we-niger Punkte, er gilt als geizig und erbsenzählerisch.“

„Und Sie?“„Was meinen Sie?“„Was erzählen die Leute über

Sie?“

„Woher soll ich denn das wis-sen?“

„So etwas zu wissen ist Ihre Aufgabe.“

„Ich glaube kaum, dass Ihnen mein Funktionsbild geläufig ist.“

„Sie sind jedenfalls entschieden zu emotional.“

Ich lachte leise, um dem Dialog die Schärfe zu nehmen und kam auf meine Frage zurück: „Wenn ich die Sache recht verstehe, habe ich heute Zeit zur freien Verfügung.“

„Klingt wie bei einer Reise-gruppe. Aber das trifft es ziem-lich genau.“

„Dann verraten Sie mir jetzt bitte den Zugangscode auf die Firmendaten.“

„Ich glaube nicht, dass ich dazu berechtigt bin.“

Sie genoss es. Aber nur kurz.„Hören Sie, Frau Doktor Eller-

beck, Tino hat mir gestern noch einmal versichert, dass ich von Ihnen alle gewünschten Infor-mationen erhalte. Da Ihr bisheri-ges Angebot sich diesbezüglich Null nähert, muss ich mir alles selber besorgen. Ich weiß nicht, was er gerade tut, aber Tino ist bestimmt nicht angetan, wenn

ich ihn deswegen schon wieder anrufe.“

Sie schweig einen Moment.„Wie Sie wollen. Ich kann Ih-

nen aber nicht versprechen, dass Sie mit den Daten irgendetwas anfangen können. Was sind Sie denn eigentlich von der Ausbil-dung her?

„Ich bin Romanist, das wissen Sie doch.“

„Promoviert sind Sie aber, glau-be ich, als Pädagoge.“

„Meine Promotionsschrift be-schäftigte sich mit der Lyrik des französischen Hochmittelalters.“

Sie merkte, dass sie ins Lee-re lief, und nannte mir meinen Zugangscode. Ich dankte ver-schnupft und brach ab. Sie hatte gar nicht gesagt, welchen Grund ihr Anruf hatte. Gut möglich, dass sie mich einfach nur kon-trollieren wollte. War es ihr un-heimlich, was ich trieb, wenn ich unbeobachtet war? Hatte sie ganz andere, mir nicht erkenn-bare Gründe, mich im Auge zu behalten? Mir war nicht einge-fallen, sie darauf anzusprechen. Ich hatte Wichtigeres zu tun. Zum Beispiel das Doppelbett untersuchen, das im Neben-raum stand. Ohne Zweifel war es unlängst benutzt worden – es war weiß bezogen, eine Decke, ein Kopfkissen, ein Laken. Er war also allein hier gewesen, ich fand auch nur ein Frühstücksge-deck in der dunkelbraun email-lierten Spüle und ein benutztes Bierglas.

Was trieb ihn, sich hier mut-terseelenallein zu verbarrika-dieren? Hegte bezüglich seiner Assistentin vielleicht nicht nur Schwerdtfeger einen Verdacht? Sollte sie ihn irgendwo fern im Ausland wähnen, während er hier ganz in der Nähe seiner Firma im Wald saß und die Fä-den zog? War er heute vielleicht nur kurz außer Haus und würde gleich hierher zurückkehren?

Vielleicht dachte ich auch in eine ganz falsche Richtung, und er hatte schlicht und ein-fach eine satte Depression, die ihn von Zeit zu Zeit in diese

Waldeinsamkeit trieb? Ande-rerseits hatte ich beim letzten Telefonat deutlich Flughafenge-räusche gehört.

Ich durchsuchte ergebnislos noch die Sachen im Schrank und machte mich mit den Ordnern auf den Heimweg.

Ein ausführlicher Briefwechsel zwischen der Firma Schwendt und der Underwarehouse AG Bad Harzburg war die Ausbeute dieses Nachmittags. Tino hat-te tatsächlich über längere Zeit und im Geheimen die Modali-täten einer Firmenübernahme eruiert. Mit gutem Grund: Um die Harzburger Luxusmarke stand es nicht zum Besten. Das Konzept „klein aber fein“ ging heute nicht mehr auf – auf kei-nem Gebiet, wenn es nicht von irgendeiner namenlosen Massen-konfektion mitfinanziert wurde, die bestärkend dahinterstand.

Page 24: Foto: Frank Claus Jetzt kommt das VBB-Ticket · 2019. 12. 17. · shritte präsentieren. Bund und änder haben in shwierigen Verhandlungen über das Klima-paket dike Broken aus dem

Leute im Blick

Britney Spears

Die 38-jährige US-Popsängerin appelliert an In-ternetnutzer, auf fi ese Kommenta-

re und Mobbing im Netz zu ver-zichten. „Ich liebe es, mich euch allen mitzuteilen. Aber es ist schwer, dabei zu bleiben, da Leu-te die gemeinsten Sachen sagen“, schreibt sie auf Instagram. Und weiter: „Wenn ihr einen Post nicht mögt, dann behaltet es ein-fach für euch und folgt dieser Per-son nicht weiter.“

Jenny Jürgens Die Schauspielerinmag es lieber unprätentiös. „Ich bin nicht so der Rote-Tep pich-Typ“, sagt die 52-Jährige. „Es be-deutet mir, wenn überhaupt, nur etwas, wenn es wirklich mit mir zu tun hat.“ Auch im Alltag gibt sich die Tochter des im Dezem-ber 2014 gestorbenen Entertai-ners Udo Jürgens bescheiden. „Ich würde mir nie einen Pullover für 500 Euro kaufen. Und: „Ich fl iege auch immer 2. Klasse, ich fl iege nie Business.“ Und ihr Auto sei keines von einer Luxusmarke. So sei sie auch aufgewachsen.

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Sturm und Regen durch Tief „Wilfried“ haben am

Sonntag die Pegelstände an der nordfriesischen

Küste steigen lassen. In Hamburg hat es am Abend

die erste Sturmflut in diesem Winter gegeben. Der

Scheitel sei gegen 18.20 Uhr mit 1,81 Meter über

dem mittleren Hochwasser in St. Pauli erreicht

worden, sagte Ludwig Schenk vom Bundesamt für

Seeschifffahrt und Hydrographie. An mehreren Or-

ten an der nordfriesischen Küste gab es ebenfalls

Sturmfluten. So wurde das mittlere Hochwasser in

Husum um 2,40 Meter überschritten, im Eider-

sperrwerk um 2,12 Meter und in Dagebüll um 2,06

Meter. Das Auto, das dort auf einem Parkplatz in

der Nähe des Fähranlegers geparkt war,  war nicht

mehr zu retten. Foto: Bodo Marks/dpa

Erste Sturmflut des Winters an der Nordseeküste

Hier geht es täglich um Leben und Tod. Der Rettungswagen und die Rettungsleitstelle sind

eigentlich keine Orte, wo lustige, selbst gereimte Lieder geträllert werden. Ein Notfallsanitäter, eine Notärztin und ein Rettungsassis-tent haben aber genau das getan und mit ihren selbst geposteten Videos Internet-Hits gelandet. Alle drei machen auf humorvolle Weise auf Probleme in ihrem All-tag aufmerksam: Sie klagen über gesetzliche Vorgaben, den Miss-brauch des Notrufs sowie fehlen-de Anerkennung.

Die Hemmschwelle sinkt

„Meine Nummer, die kennt wohl jedes Kind, doch mancher wählt sie auch mal zu geschwind“, singt Jan Dreier, der in der Kooperati-ven Regionalleitstelle Ostfries-land in Wittmund Notrufe entge-gennimmt. Mit Husten, „und das schon 14 Tage“, verlangten sie „’ne Rettungstrage“. Nach Beob-achtung des 30-Jährigen sinkt die Hemmschwelle, die Rettungskräf-te zu alarmieren: „Es rief sogar mal eine Frau an, die wollte, dass die Feuerwehr ihr Sandsäcke lie-fert, weil ihr Keller über-

schwemmt war.“ Dagegen hätten ältere Leute, denen es richtig schlecht geht, oft Scheu, die 112 zu wählen.

Dreier ist völlig überwältigt von den hunderten Kommentaren zu seinem Zweieinhalb-Minu-ten-Video. „Lieber Kollege, du sprichst mir aus der Seele!“ heißt es da. Oder: „Gruß aus Bayern. Respekt und gut rübergebracht“. Oder: „Super gesungen!“ Den Text dichtete er mit seinem Vater Claus Dreier, der Notfallseelsor-ger ist und die Gitarrenbegleitung übernahm. „Ich singe sonst auch auf Hochzeiten“, erzählt der Ret-tungsassistent. Sein Lied verste-

he er als Ergänzung zu den Songs von Notfallsanitäter Felix Peter und Notärztin „Doc Caro“.

Felix Peter Haehne setzte sich als erster mit einer Ukulele in den Rettungswagen und löste damit den Trend aus. Der 26-Jährige ar-beitet für den Arbeiter Samariter Bund (ASB) in Uschlag bei Göt-tingen. In seinem ironischen Song geht es darum, dass er als Notfall-sanitäter mit einer dreijährigen Ausbildung aus rechtlichen Grün-den häufi g nicht helfen darf, ob-wohl er es könnte.

Die Länder wollen das ändern. Der Bundesrat verabschiedete im Oktober einen Beschluss zu mehr Rechtssicherheit für Notfallsani-

täter, der in den Bundestag ein-gebracht werden soll. Die Sanitä-ter sollen nach dem Willen der Länder lebensrettende Maßnah-men auch ohne Beisein eines Not-arztes ergreifen dürfen.

Carola Holzner, leitende Ober-ärztin an der Uniklinik Essen, un-terstützt das Anliegen und ant-wortete Felix Peter mit einem ei-genen Lied. Auch ein Notfallsani-täter sollte etwa bei Unterzuckerung Glucose geben dürfen, meint die Notärztin. Schmerzmittel könnten die Fach-kräfte ebenfalls geben. „Dafür braucht es keinen Notarzt am Ein-satzort. In Deutschland bindet man den Notarzt oft unnötiger-weise“, kritisiert die 37-jährige Medizinerin. „Ich hatte auch schon die Situation, dass der ver-meintlich nicht mehr ansprech-bare Patient mir fröhlich strah-lend die Tür öff nete.“

Holzner will mit ihrem Blog „Doc Caro“ Medizin verständlich machen. Auf ihre Homepage hat sie eine Karaoke-Version des Not-fallsanitäter-Songs gestellt. Sie hoff t auf eine Gesetzesänderung in Berlin: „Dann möchte ich ge-meinsam mit Felix Peter vor dem Bundestag singen.“ dpa

Singende Retter landen HitMedizin Die Probleme im deutschen Notfallwesen sind nicht neu – ungewöhnlich aber ist

die Art, wie Rettungskräfte nun auf Missstände aufmerksam machen. Von Christina Sticht

Ein singender Sanitäter an der Gitarre

Mit Jan Dreier, dem singenden Not-

fallsanitäter fing alles an. Die Idee sei

im Kollegenkreis entstanden, erzählt

der 30-Jährige von  der Kooperativen

Leitstelle Ostfriesland in Wittmund.

Hintergrund: Es wählten immer mehr

Menschen die 112, obwohl sie gar nicht

in einer bedrohlichen Situation seien.

Sein gepostetes Video wurde bereits

hunderttausendfach geklickt. dpa Mit Gitarre am Arbeitsplatz: Jan

Dreier. Foto: Frank Loger/dpa

Gegenfeuer außer Kontrolle

Sydney. Im Kampf gegen einen großen Buschbrandherd im Os-ten Australiens ist ein von der Feuerwehr gelegtes Gegenfeuer außer Kontrolle geraten. Bei der Aktion zur Bekämpfung des so genannten Gospers-Moun-tain-Feuers rund 70 Kilometer nordwestlich von Sydney seien bis zu 20 Grundstücke beschädigt oder zerstört worden, wie die Feuerwehr des südöstlichen Bun-desstaats New South Wales am Montag mitteilte.

Der auch als Megafeuer be-zeichnete Brandherd hat laut Feu-erwehr eine Größe von 396 000 Hektar erreicht und Teile mehre-rer Nationalparks erfasst. In ganz New South Wales kämpften rund 2000 Feuerwehrleute gegen 108 Brände. Für einen Großteil des Bundesstaats sagt das Wetteramt zudem schwere Hitzewellen vor-aus.

Seit Wochen liegt wegen der Buschfeuer dichter Rauch über Sydney. Die Luftverschmutzung ist laut Behörden elf Mal schlim-mer als der als „gefährlich“ gel-tende Wert. In einer gemeinsa-men Mitteilung forderten mehr als zwei Dutzend Interessengrup-pen, die Ärzte und andere Ange-stellte im Gesundheitswesen ver-treten, die Regierungen des Bun-desstaats und auf Bundesebene auf, Maßnahmen gegen die „Ge-sundheits- und Klimakrise“ zu er-greifen. dpa

Australien Feuerwehr

erleidet Rückschlag im

Kampf gegen die

verheerenden Buschfeuer

nahe Sydney.

Blüten aus dem Darknet

Frankfurt/Main. Wegen des Ver-dachts der Falschgeldbeschaff ung im Darknet haben Behörden bun-desweit Wohnungen durchsucht. Neben Aktionen im Baden-Würt-temberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklen-burg-Vorpommern, Niedersach-sen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein gab es auch Durchsuchungen in Frankreich, Griechenland, Luxemburg, Irland, Österreich und Spanien, wie die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main am Montag mitteilte. Demnach sollen 20 Ver-dächtige im Alter von 15 bis 59 Jahren auf illegalen Plattformen im Darknet Falschgeld erworben haben. Hergestellt wurden die fal-schen Scheine den Ermittlern zu-folge in Portugal.  dpa

Falschgeld Polizei

durchsucht Wohnungen

in neun Bundesländern.

Gewinnquoten

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Wolken und kaum Sonne

Heute zwingen reichlich Wolkendie Sonne vielerorts zum Rückzug.Dabei werden während des Tages9 bis 11 Grad erreicht, nachts kühltes dann auf 5 Grad ab.

Biowetter Belastung

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24 PANORAMA Dienstag, 17. Dezember 2019