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Foto: Uwe Graz · 2009-06-04 · 60 foto s p e z I f I s c h e s Ý Die Automatik der Kamera hat hier die Belichtungssituation in der Mitte gemessen, dort, wo die Schlange vom Rechts-

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Das Feld in der warmen Herbstsonne (Foto: Ch. Prevezanos)

Foto: Uwe Graz

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Fotospezifisches

In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen der Fotografie näher erläutert. Sie können dieses Kapitel überlesen, wenn Sie zunächst mit den automatischen Einstellungen oder mit der Easy Automatik der Kamera arbeiten möchten. Die Kamera nimmt Ihnen in diesem Fall ja einen Großteil der Aufgaben ab.

Diesem Kapitel können Sie sich zuwenden, wenn Sie eines Tages aktiv in das Aufnahme-geschehen eingreifen möchten.

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Ý Die Automatik der Kamera hat hier die Belichtungssituation in der Mitte gemessen, dort, wo die Schlange vom Rechts- in den Linksbogen übergeht. Dort ist die Belichtung korrekt, aber der Kopf der Natter ist zu hell belichtet. (Foto: Uwe Graz)

Ý Messung der Belichtung auf dem Kopf der Kornnatter. Durch das Messen dieser helleren Bildstelle werden die dunkleren Bildanteile ein wenig dunkler, andererseits ist der Kopf des Tieres nun korrekt belichtet.

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Gut möglich ist, dass Ihre Ansprüche an die Aufnahmen mit zunehmen-der Erfahrung steigen. Oder Sie wagen sich plötzlich an Aufnahmen heran, die Sie sich bisher nicht zugetraut haben, Aufnahmen mit einem starken Hell-Dunkel-Kontrast, wie Sie ihn zum Beispiel in den beiden Fensteraufnahmen hier sehen. Dann finden Sie in diesem Kapitel viel-leicht die Lösung des Problems, indem Sie hier nachlesen, wie Sie ge-zielt die Belichtung ändern oder wie Sie die Automatiken in dem einen oder anderen Fall überlisten können.

BlendeMit der Blende wird die Objektivöffnung bezeichnet, durch die Licht auf den Aufnahmesensor gelangt. Dadurch, dass das Licht nur für ganz kurze Zeit durch die Blende auf den Sensor fällt, sieht man später keinen wei-ßen Fleck, sondern das anvisierte Motiv.

Die Größe der Blende, die Blendenöffnung, ist variabel, und sie ist von entscheidender Bedeutung beim kreativen Fotografieren, wie später noch genauer zu sehen sein wird.

Anfänglich verwirrend sind die Bezeichnungen des Öffnungsdurch-messers der Blendenwerte. Eine kleine Zahl bedeutet nämlich, dass die Blende ganz weit geöffnet ist, dass also viel Licht hindurchfällt. Eine große Zahl bedeutet hingegen, dass die Öffnung klein ist und dass somit nur wenig Licht durch die Blende auf den Bildsensor fällt.

Ein kleiner Blendenwert ist zum Beispiel die Zahl 2.8. An dieser Zahl kann man mit einiger Erfahrung erkennen, dass die Blende sehr weit geöffnet ist. Diese Blendeneinstellung bedeutet, dass das Loch im Objektiv sehr groß ist. Die Zahl 8 hingegen zeigt an, dass die Blende ziemlich weit geschlossen ist. Es fällt also nur wenig Licht durch das Objektiv der Kamera.

Bei den Objektiven der PowerShot- und IXUS-Kameras ist übrigens die Blende 8 die kleinste Blendenöffnung. Zum Vergleich: Bei den Ob-jektiven digitaler Spiegelreflexkameras sind kleinste Blendenwerte von 22 keine Seltenheit.

Hinweis

Die Angaben für die Blenden verursachen oft Kopfzerbrechen. Die kleinste Zahl, in der Welt der Kompakt-kameras oft 2,8, gibt eine offene Blende an. Der Durchmesser der Öffnung ist groß. Bei hohen Zahlen wie Blende 8 ist die Öff-nung hingegen klein.

Ý Gegenüberstellung von Blendenöffnungen an einem Objektiv: Links ist die Blende vollkommen geöffnet, in der Mitte ist sie halb geschlossen, und rechts ist die kleinste Blende eingestellt.

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Der Blendenwert errechnet sich aus dem Quotienten von Brennweite durch Durchmesser der Objektivöffnung. Wenn nun die Brennweite gleich bleibt und der Durchmesser der Objektivöffnung kleiner wird, dann wird der Wert des Quotienten größer. Der Quotient ist aber der Blendenwert. Verwirrend ist bisweilen, dass man von kleiner Blende spricht, aber damit ein großes Loch im Objektiv meint, ein großer Blendenwert hingegen steht für einen kleinen Durchmesser der Blende im Objektiv.

Nach einiger Zeit hat man diesen Sachverhalt aber so verinnerlicht, dass man kaum noch darüber nachzudenken braucht.

VerschlusszeitDie Verschlusszeit ist die Zeitspanne, die der Verschluss der Kamera geöffnet ist. Während dieser meist sehr kurzen Zeit kann Licht durch die Blende auf den Sensor gelangen.

Ähnlich der Blende ist auch die Verschlusszeit einstellbar. Es hängt von der Kamera ab, in welchen Bereichen sich die Verschlusszeit ein-stellen lässt.

Bei der Canon G10 kann man als längste Verschlusszeit 15 Sekun-den wählen, die kürzeste Verschlusszeit beträgt 1/4000 Sekunde. Eine PowerShot A470 besitzt Verschlusszeiten von 1/2000 Sekunde bis 15 Sekunden.

Zum Vergleich: Spiegelreflexkameras dürften je nach Modell als kür-zeste Verschlusszeit 1/8000 Sekunde haben, und die längste Zeit kann beliebig einstellbar sein.

Zusammenhang von Blende und VerschlusszeitDie Verschlusszeit und die Blende hängen unmittelbar zusammen. Das hat folgende Gründe: Wird die Blende weit geöffnet, so gelangt schnell viel Licht hinein. In diesem Fall darf die Blende nur für kurze Zeit geöffnet sein, denn sonst gelangt zu viel Licht hindurch, und das Foto wird zu hell oder überbelichtet. Bei offener Blende ist die Verschlusszeit also kurz.

Schließt man die Blende und verkleinert damit die Blendenöffnung, gelangt nur wenig Licht durch die Blende auf den Sensor. In diesem Fall muss also etwas länger belichtet werden, damit genügend Licht auf den Sensor fällt. Die Verschlusszeit wird in diesem Fall länger sein, ansons-ten kann es passieren, dass das Bild unterbelichtet wird.

Die passenden Zeit-Blenden-Kombinationen wählt die Kamera im automatischen Modus immer passend, sodass Sie in aller Regel richtig belichtete Fotos erhalten werden.

Hinweis

Verschlusszeit und Blende hängen un-mittelbar zusammen. Es muss nicht nur stets das Verhältnis zwischen beiden stim-men, Sie können mit beiden Werten kreativ in die Bildgestaltung eingreifen.

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Man kann die Zeit-Blenden-Kombinationen allerdings manuell verän-dern, um besondere Effekte zu erzielen. Die Möglichkeiten des manuel-len Eingreifens hängen allerdings vom Kameramodell ab.

Betrachten Sie zum Beispiel einmal das folgende Bild:

Fließendes Wasser kann durch eine längere Belich-tungszeit dargestellt werden. (Foto: Uwe Graz)

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Die Aufnahme zeigt einen künstlichen Wasserfall. Das fließende Wasser sieht wirklich so aus, als ob es fließt. Sichtbar wird dieser Effekt, wenn man eine etwas längere Belichtungszeit einstellt. Das Foto wurde mit einer Belichtungszeit von 1/25 Sekunde aufgenommen. Das ist eine relativ lange Belichtungszeit, und sie reicht, um das Wasser fließend abzubilden.

Anders verhält es sich auf dem nächsten Foto:

Gefrorenes Wasser bildet man unter Einsatz einer kurzen Belichtungszeit ab. (Foto: Uwe Graz)

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Auf diesem Bild wirkt das Wasser eingefroren. Die Verschlusszeit von 1/2500 Sekunde ist so kurz, dass das Fließen des Wassers gar nicht aufgenommen werden kann. Damit in dieser kurzen Zeit genügend Licht auf den Sensor gelangt, muss die Blende aufgedreht werden, in diesem Fall ist der Blendenwert 5,6.

Obwohl die Kombination aus Verschlusszeit und Blende bei beiden Aufnahmen im Prinzip identisch war, bewirkt die Verschiebung der beiden jeweiligen Werte jedoch eine völlig andere Darstellung.

BrennweiteEine optische Linse, wie sie auch in den Objektiven der Fotografie vor-kommt, lenkt die Richtung der sie durchdringenden Lichtstrahlen ab und bündelt die Strahlen in einem bestimmten Punkt, dem Brennpunkt. Der Abstand zwischen dem Brennpunkt und der senkrechten Haupt-achse der Linse wird Brennweite genannt.

Die zwei folgenden Grafiken verdeutlichen die Geometrie der Brenn-weite. Diese Grafiken erklären die optischen Zusammenhänge lediglich an einer Linse. In einem fotografischen Objektiv sind die Zusammen-hänge wesentlich komplizierter, weil in einem Objektiv mehrere Linsen in mehreren Gruppen verbaut werden. Mithilfe der Grafiken wird aller-dings grob klar, wie die Zusammenhänge sind.

Schematische Darstel-lung einer kleinen Blenden-öffnung

Im ersten Bild ist das Prinzip der Brennweite bei einer kleinen Blenden-öffnung dargestellt. Die zweite Grafik in diesem Kapitel zeigt die glei-chen Zusammenhänge bei einer großen Blendenöffnung.

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Sowohl bei der großen wie bei der kleinen Blendenöffnung ändert sich nichts an der Geometrie der Brennweite. Lediglich die Winkel, unter denen die Strahlen vor oder hinter dem Sensor auftreffen, unterscheiden sich.

Unterschiedliche Brennweiten stellen verschiedene Aufnahmewinkel dar, mit denen ein Motiv abgebildet wird. Kurze Brennweiten bilden Weitwinkelaufnahmen ab, lange Brennweiten stellen Teleaufnahmen dar.

Das erste Foto in diesem Kapitel zeigt ein historisches Fahrzeug in einer Weitwinkelaufnahme. Von Weitwinkel spricht man in diesem Fall, weil das ganze Fahrzeug in seiner gesamten Breite auf dem Bild zu sehen ist.

Die Bildunterschrift bezeichnet die Brennweite, mit der das Motiv aufgenommen wurde, mit 27 mm äquivalent zu Kleinbild.

Das zweite Bild in diesem Kapitel stellt das Fahrzeug etwas anders dar. Nicht mehr das ganze Fahrzeug ist abgebildet, sondern nur ein

Ý Schematische Darstellung einer großen Blendenöffnung

Diese Weitwinkelaufnah-me entstand mit einer Brenn-weite von 27 mm äquivalent zu Kleinbild. (Foto: Uwe Graz)

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Ausschnitt aus dem Kühlergrill. Es sieht so aus, als ob das Motiv näher herangeholt worden wäre.

Das zweite Foto entstand mit einer Teleeinstellung. Dadurch wird der Bildwinkel kleiner. Der kleinere Bildwinkel bewirkt, dass zwar insgesamt weniger Inhalt auf der Aufnahme zu sehen ist, dafür wird das Motiv vergrößert dargestellt.

Diese Effekte entstehen durch Verändern der Brennweite, oder anders herum ausgedrückt: Sie entstehen, indem man den Abstand zwischen Linse und Bildsensor vergrößert oder verkleinert.

Ein vergrößerter Abstand bewirkt einen Teleeffekt, ein Verkleinern des Abstandes zwischen Linse und Bildsensor bewirkt einen Weitwinkeleffekt.

Eine Brennweite von 50 mm wird als Normalbrennweite bezeichnet. Sie entspricht dem Sehwinkel des menschlichen Auges. Die Angabe der Normalbrennweite mit 50 mm basiert aber auf der Kleinbildfotografie, denn die 50 mm entsprechen ungefähr der Länge der Diagonalen eines analogen Kleinbildes von 24 x 36 mm. Alles, was kleiner als 50 mm ist, wird als Weitwinkel bezeichnet, und alles, was über die 50 mm hinaus-geht, bezeichnet man als Teleaufnahme.

In der folgenden Tabelle haben wir die Brennweitenbezeichnungen noch einmal übersichtlicher zusammengefasst:

Kleinbildbrennweiten

Extremes Teleobjektiv Weiter als 400 mm

Teleobjektiv 135 bis 400 mm

Leichtes Teleobjektiv 80 bis 105 mm

Normalobjektiv 45 bis 55 mm

Weitwinkel 28 bis 35 mm

Superweitwinkel Kleiner als 24 mm

Dieses Foto entstand mit einer Brennweite von 70 mm äquivalent zu Kleinbild. (Foto: Uwe Graz)

Hinweis

Durch Zoomen bzw. durch Ändern der Brennweite wird nicht die Perspektive ver-ändert. Lediglich der Bildausschnitt ist ein anderer.

Brennweiteneinteilung für das Kleinbildformat

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In der Analogfotografie kann man sich das alles relativ einfach merken, denn bei den am meisten verwendeten Kleinbildfilmen mit den Aus-maßen von 24 x 36 mm bleibt die Bilddiagonale immer gleich.

Leider trifft das in der digitalen Fotografie nicht zu, denn zum einen sind die digitalen Bildsensoren fast immer kleiner als ein analoges Kleinbild, und zudem arbeiten Digitalkameras mit Bildsensoren unter-schiedlicher Größe. Auch die Kompaktkameras von Canon der Power-Shot- und IXUS-Serie besitzen Sensoren unterschiedlicher Größe.

Die Maßstäbe und Längeneinheiten aus der analogen Fotografie kann man nicht einfach auf die Digitalfotografie übertragen, weil bei einem Bildsensor, der kleiner als ein Kleinbild ist, die Normalbrennweite auch kürzer bzw. kleiner als 50 mm ist.

Die Brennweitenangaben sind von der Größe des Sensors abhängig. Auf den Punkt gebracht: Wollen wir die Brennweiten von Digitalkame-ras mit den gewohnten Brennweiten von Kleinbildkameras vergleichen, müssen wir die Brennweitenangaben der Digitalkameras umrechnen. Dazu multipliziert man die Brennweitenangaben der Digitalkameras mit dem Cropfaktor und erhält damit äquivalente Werte für die Brennweiten.

Kennt man den Cropfaktor, kann man die Brennweite der Digital-kamera mit dem Cropfaktor multiplizieren und erhält die äquivalente Brennweite zum Kleinbildformat.

Den Cropfaktor, der manchmal auch Formatfaktor genannt wird, kann man entweder den technischen Daten entnehmen, oder man rechnet ihn selber aus. Wenn man ihn selbst bestimmen möchte, benötigt man die Angaben zur Größe des Bildsensors der Kamera.

Den Crop- oder Formatfaktor können Sie selbst ausrechnen, indem Sie den Quotienten aus der Diagonalen des Kleinbildformats und der Diagonalen des Sensors der entsprechenden Digitalkamera bilden.

Die Diagonale des Kleinbildformats beträgt ungefähr 43 mm.Der Tabelle aus dem zweiten Kapitel können Sie entnehmen, dass

Canon Sensoren mit drei unterschiedlichen Formaten in seine Kompakt-kameras einbaut. Es sind dies Sensoren mit den Maßen von:

1/2,5-Zoll – 5,76 mm x 4,29 mm•1/2,3-Zoll – 6,16 mm x 4,62 mm•1/1,7-Zoll – 7,6 mm x 5,7 mm•

Hinweis

Mithilfe des Crop-faktors können Sie die Brennweiten-angaben der digitalen Kompaktkamera in die äquivalenten Brennweitenangaben zur Kleinbildfoto-grafie umrechnen. Umgedreht gilt das natürlich auch: Wenn Sie ungefähr 85 mm einstellen wollen, können Sie unter Zu-hilfenahme des Crops ungefähr die richtige Position des Telezooms einstellen.

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Sensormaße:

Zoll Millimeter Diagonale Crop

1/2,5-Zoll 5,76 x 4,29 7,18 6

1/2,3-Zoll 6,16 x 4,62 7,7 5,62

1/1,7-Zoll 7,6 x 5,7 9,5 4,55

Kleinbild 24 x 36 43,27

Maße von Bildsensoren aktueller Kompaktkameras von Canon und die dazuge-hörigen Cropfaktoren

Man erhält die zum Kleinbild-format äquivalente Brennweite, indem man den zu der entspre-chenden Kamera gehörenden Cropfaktor mit den Brennweiten-angaben auf dem Objektiv multi-pliziert.

Eine Canon A2000, deren Angaben zur Brennweite auf dem Objektiv abgelesen wer-den können.

Die oben abgebildete Canon A2000 hat einen 1/2,3-Zoll-Sensor. Der dazu passende Cropfaktor hat die Größe von 5,62, wie man der oben stehenden Tabelle entnehmen kann. Wird der mit den Angaben zur Brennweite auf dem Objektiv multipliziert, erhält man die äquivalente Brennweite von 36 bis 216 mm.

SchärfentiefeIm Prinzip haben wir permanent mit Schärfentiefe zu tun, nämlich beim Sehen. Allerdings wird uns der Effekt selten bewusst, weil wir wie selbstverständlich damit umgehen. Wenn wir ein Objekt in der Ferne fixieren und betrachten, so nehmen wir Objekte im Vordergrund vielleicht noch wahr, aber wir sehen sie nicht scharf, sondern nur ver-schwommen. Konzentrieren wir uns auf die Objekte im Vordergrund, so nehmen wir diese deutlich wahr und sehen sie auch scharf, während die Objekte im Hintergrund dann nur noch unscharf gesehen werden.

In der Fotografie kommt der Begriff der Schärfentiefe ebenso vor, und er wird als gestalteri-sches Mittel eingesetzt.

Fotografie der Oberseite einer Canon IXUS 980 IS. Die Kamera erscheint von vorne bis hinten weitgehend scharf.

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Die Aufnahmen einer Canon IXUS 980 IS in diesem Kapitel zeigen ganz deutlich, was mit Schärfen-tiefe in der Fotografie gemeint ist. Während die erste Aufnahme der IXUS 980 IS die Oberseite der Kamera fast durchgehend scharf zeigt, ist bei der anderen Auf nahme

Für diese Fotografie von der Canon IXUS 980 IS wurde die Blende komplett geöffnet und die Verschlusszeit ent-sprechend verkürzt.

lediglich der mittlere Teil der Kamera scharf abgebildet, der Rest ver-schwimmt im Unscharfen. Man erkennt auf der zweiten Aufnahme eigent-lich lediglich die Acht aus der Kamerabezeichnung 980 IS scharf. Selbst die Neun und die Null neben der Acht beginnen bereits zu verschwimmen.

Schärfentiefe bezeichnet also den Bereich in einer Fotografie, der scharf abgebildet ist.

Manche Fotografien, zum Beispiel manche Landschaftsaufnahmen oder Architekturaufnahmen, sollten durchgehend, also von vorne bis hinten, scharf sein. Bei anderen Motiven ist es schöner, wenn nur be-stimmte Bereiche scharf sind. Die Schärfentiefe kann als ein gestalteri-sches Hilfsmittel eingesetzt werden. Mit ihrer Hilfe kann man den Blick des Betrachters einer Aufnahme auf bestimmte Bereiche der Fotografie lenken, ohne dass das dem Betrachter bewusst werden muss.

Es gibt noch eine zweite einfachere Methode, mit Schärfentiefe be-wusst zu arbeiten, indem man mit der Kamera die Objekte, die man scharf abbilden möchte, anvisiert, sodass die Kamera darauf scharf stellt. Anschließend richtet man die Kamera bei halb gedrücktem Auslöser auf ein Objekt, das unscharf abgebildet werden soll, und löst endgültig aus.

Die Äste im Vordergrund dieser Aufnahme sind un-scharf, die Kamera hat au-tomatisch auf den Horizont scharf gestellt. (Foto: Uwe Graz)

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Die erste Landschaftsaufnahme des Sonnenaufganges in diesem Kapitel bildet die Äste im Vordergrund unscharf ab. Die Kamera wurde dazu erst in Richtung der großen Sträucher im Hintergrund gerichtet, und dann wurde der Auslöser halb gedrückt, bis die Kamera fokussiert hatte. Mit halb durchgedrücktem Auslöser ist anschließend das abgebildete Motiv ausgewählt worden, und danach wurde der Auslöser endgültig durch-gedrückt.

Prinzipiell genauso entstand die zweite Aufnahme des Sonnenauf-ganges, die im Gegensatz zur ersten Aufnahme die Äste im Vordergrund scharf abbildet. Für dieses Foto wurde die Kamera zu Beginn lediglich auf die Äste gerichtet. Mit halb durchgedrücktem Auslöser konnte die Kamera die Äste fokussieren. Die endgültige Aufnahme gelang durch Zurückschwenken der Kamera auf das Ausgangsmotiv und endgültiges Durchdrücken des Auslösers.

FokussierenUnter Fokussieren versteht man das Scharfstellen der Kamera auf ein bestimmtes Objekt, das Sie aufnehmen möchten. Alle Kompaktkameras von Canon arbeiten mit einer automatischen Fokussierung. Eigentlich müssten Sie sich also um nichts kümmern. Wenn da nicht wieder ein paar Ausnahmen wären oder wenn nicht Ihre Ansprüche an gute Fotos mit der Zeit zunehmen.

Hinweis

Es lohnt sich, sich auf Dauer mit der Schär-fentiefe zu beschäfti-gen. Damit ist wirklich kreatives Fotografie-ren möglich. Sie kön-nen ganz gezielt den Blick eines Betrachters auf scharfe Bereiche im Bild lenken und von unscharfen Berei-chen ablenken.

Ý Auf diesem Foto erkennt man die Äste im Vordergrund scharf, während der Hinter-grund leicht unscharf ist. Der Blick konzentriert sich fast unbewusst auf die Äste. (Foto: Uwe Graz)

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Die Kamera weiß leider nicht, welchen Teil des Motivs Sie gerne scharf abbilden möchten. Canon bietet in seinen Kompaktkameras daher die folgenden Möglichkeiten zum korrekten Fokussieren an:

Fokus auf die Bildmitte•AiAF•FlexiZone AF/AE•Gesichtserkennung•Manuelles Fokussieren•

Allerdings hat nicht jede Kompaktkamera von Canon alle oben aufge-führten Fokussiertechniken. Wie Sie richtig fokussieren, entnehmen Sie bitte im Einzelfall der Anleitung Ihrer Kamera. Sollten Sie die Anleitung nicht mehr besitzen, können Sie diese entweder aus dem Internet über www.canon.de herunterladen, oder Sie erhalten sie bei dem Fotofach-händler, bei dem Sie die Kamera gekauft haben.

Fokus auf der BildmitteDiesen Modus beherrschen alle Kompaktkameras von Canon. Der Modus wird im Menü Aufnahme eingestellt.

Im Aufnahmemenü der Kamera stellen Sie ein, mit welcher Methode die Kamera fokussieren soll. Im Bild wird eine Canon A470 so einge-stellt, dass sie in der Mitte des Motivs scharf stellt.

Die Vorgehensweise zum Fokussieren ist auch bei allen Kameras die gleiche. Sie visieren das Motiv, das sich in diesem Modus in der Bildmit-te befinden sollte, an und drücken den Auslöser halb durch. Ein Doppel-pieps, der schnell hintereinander erfolgt, deutet akustisch an, dass das Fokussieren erfolgreich war, außerdem leuchtet auf der Rückseite der Kamera eine grüne Leuchtdiode dauerhaft auf. Leuchtet das Licht orange, wird der Blitz dazugeschaltet, blinkt es orange, dann wäre der Blitz er-forderlich, aber er ist ausgeschaltet. Den Pieps hört man natürlich nur, wenn die Systemklänge der Kamera angeschaltet sind.

Bei dieser Methode bleibt der ermittelte Messwert so lange erhalten, wie Sie den Auslöser halb durchgedrückt haben. Lassen Sie den Auslöser los, müssen Sie also erneut messen.

Wenn Sie diesen Tipp beherzigen, können Sie sehr viele unscharfe Bilder von vornherein vermeiden.

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Stellen Sie sich einmal vor, Sie wandern morgens an einem freien Feld vorbei, und Sie entdecken einen Stapel Holz auf dem Feld. Den würden Sie gerne im Morgenlicht fotografieren, und zwar durch einen alten, verwitterten Holzzaun, damit Sie damit einen schönen Rahmen für das Motiv erhalten. Sie fokussieren und drücken ab, und wenn alles gut gegangen ist, haben Sie Ihr Ziel erreicht.

Das erste Bild in diesem Kapitel zeigt das auch. Es könnte Ihnen aber auch so ergehen wie auf dem zweiten Bild in diesem Abschnitt. Im Zaun verbergen sich nämlich ein Rest Stacheldraht und ein paar ver-trocknete Ranken. Fokussiert die Kamera auf Draht und Ranken, wird der eigentliche Holzstapel, der ja scharf abgebildet werden sollte, leider vollkommen unscharf aufgenommen.

Gefälltes Holz auf einem freien Feld, durch einen Zaun fotografiert (Foto: Uwe Graz)

Falsch fokussiert: Holz-stapel unscharf, dafür sind Stacheldraht und Ranken im Vordergrund scharf erfasst.

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AiAFAiAF nennt sich Canons Autofokus mit künstlicher Intelligenz.

An dieser Stelle wird etwas intensiver auf diesen Modus eingegangen, um ihn besser einsetzen zu können.

Um im AiAF-Modus arbeiten zu können, muss er im Aufnahme-Menü eingestellt werden.

AiAF teilt das Motiv in neun Bereiche auf und sucht das Hauptmotiv im Vordergrund in einem der neun Felder. Als Hauptmotiv definiert die Kameralogik einen Bereich, der den stärksten Kontrast aufweist, und versucht, diesen Bereich scharf zu stellen. Für die meisten Motive führt das auch zu sehr guten Ergebnissen. Man muss allerdings wissen, dass die Kamera im gesamten Motiv nach den auffälligsten Kontrasten sucht, und die müssen nicht unbedingt in den Bereichen liegen, die wir gerade scharf abbilden möchten. Zum anderen wird die Kamera im AiAF-Modus versuchen, auf die stärksten Kontraste im Vordergrund zu fokussieren.

Das alles funktioniert wie erwähnt bei den meisten Motiven wunder-bar, lediglich bei einigen Sonderfällen kann es mit AiAF zu Problemen kommen. Da ist es dann gut wissen, dass man im einfachen Autofokus-modus, der lediglich in Bildmitte zu messen versucht, beliebige Ziele fokussieren kann, wie im Kapitel zuvor beschrieben wurde.

Hinweis

Je schärfer die Motive von vornherein sind, desto weniger Arbeit haben Sie später am Computer.

Die IXUS 90 IS in der Einstellung AiAF für den Autofokus

Die automatischen Fokussier-methoden sind darauf angewie-sen, dass sie Kontraste erkennen können. Das bedeutet, dass die Messmethoden im Dunklen nicht arbeiten können. Ihre Canon-Kom-paktkamera ist daher mit einem Autofokus-Hilfslicht ausgestattet, das bei schlechten Lichtverhältnis-sen eingeschaltet sein muss.

Das Autofokus-Hilfslicht lässt sich im Menü Aufnahme der Kamera, hier bei einer A2000 IS, ein- oder aus-schalten.

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Reichen die Belichtungsverhältnisse beim Aufnehmen nicht mehr aus, wird ein Lichtstrahl durch das AF-Hilfslicht gesendet, dessen Entfer-nung die Kamera messen kann. Das Hilfslicht zeichnet übrigens nicht nur einen gleichmäßigen roten oder grünen Fleck auf das zu messende Motiv, sondern ein Muster, in dem die Kamera einen Kontrast zum Bestimmen der Entfernung erkennen kann.

FlexiZone AE/AFFlexiZone AE/AF wurde bereits in Kapitel 2, Abschnitt Flexizone, ausführ-lich mit Bildern vorgestellt. Es handelt sich um eine sehr viel verbesserte Variante von AiAF, da man mit FlexiZone AE/AF das Messfeld auf dem Motiv verschieben kann. Selbst ein Array von den üblichen neun AiAF-Messfeldern kann im FlexiZone-Modus in verkleinertem Maßstab auf dem Motiv an die Stellen bewegt werden, an der es benötigt wird.

Leider besitzen den FlexiZone-Modus lediglich die Canon G10, die Canon SX1 IS und die SX10 IS.

GesichtserkennungPraktische Erfahrungen zeigen, dass die Gesichtserkennung sehr gut funktioniert. Angenehm dabei ist, dass die kleinen Schwächen von AiAF, nämlich gelegentlich mal nicht das zu fokussieren, was man gerne fokussiert hätte, umgangen werden, denn Gesichter werden eigentlich recht zuverlässig erkannt und auch, wenn sie sich bewegen, ständig verfolgt.

Kameras mit DIGIC IV erkennen auch Gesichter, die nur im seitlichen Profil zu sehen sind, allerdings darf das Gesicht nicht zu weit abgewen-det sein. Zieht jemand vor Kälte oder auf der Demo allerdings einen Schal zu hoch vor das Gesicht, bekommt die automatische Gesichts-erkennung ebenfalls Probleme.

Die Canon G10 sendet bei Bedarf ein grünes Hilfslicht zum Messen der Entfer-nung. Bei anderen Kameramodellen kann das AF-Hilfs-licht auch rot sein.

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Manuelles FokussierenIn manchen Fällen wäre es wünschenswert, wenn man die Entfernung von Hand einstellen kann. Leider lässt sich das nur bei einigen Kom-paktkameras machen. Dabei handelt es sich um die Canon G10, die PowerShot SX1 IS, die SX10 IS, die SX110 IS sowie die IXUS 980 IS.

Bei diesen Kameras aktiviert man das manuelle Fokussieren durch Drücken der Taste MF auf der Rückseite der Kamera. Anschließend kann man die Entfernung über ein Einstellungswahlrad auf der Rückseite der Kamera einstellen.

Die Möglichkeit, die Entfernung wie bei einer Spiegelreflexkamera durch Drehen eines Ringes am Objektiv einzustellen, haben Sie hier nicht. Und natürlich können Sie auch nicht durch einen Sucher blicken und direkt sehen, was Sie einstellen. Bei den Kompaktkameras müssen Sie am Display beobachten, wann die Entfernung optimal eingestellt ist.

Auch vor einem unruhigen und bunten Hintergrund wer-den Gesichter einwandfrei erkannt. Wandert der Schal allerdings über die Nase, mag die Kamera das Gesicht unter Umständen nicht mehr als solches erkennen. (Foto: Uwe Graz)

Hinweis

Manuelles Fokussieren beherrschen nur die wenigsten Kompakt-kameras. Bei denen muss man sich vorher genau anschauen, ob das manuelle Fokus-sieren auch prakti-kabel ist. Wer schon einmal im Winter mit Handschuhen bei eisigen Temperaturen versucht hat, winzige Rädchen zum Fokus-sieren zu benutzen, weiß, worum es geht. Am besten beim Händler ausprobieren. Eine Kamera muss ein-fach gefallen und gut in der Hand liegen.

Manuelles Einstellen der Entfernung an einer Canon G10. Rechts im Display erkennt man die Ent-fernungsskala, rechts an der Kamera ist das Einstellungs-wahlrad zu se-hen, an dem man die Entfernung einstellen kann.

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Man hält die Kamera also in der Hand und dreht mit dem Daumen der rechten Hand am Einstellungs-wahlrad. Das funktioniert je nach Daumen und seiner Feinfühligkeit und je nach Kameramodell sehr gut. Die G10 bietet ein griffiges und recht großes Wahlrad, damit

Das Wahlrad an der IXUS 980 IS ist sehr hübsch, leider ein wenig empfindlich.

funktioniert das wirklich zufriedenstellend. Außerdem kann man bei einer Kamera wie der G10 das Wahlrad nur zum Drehen benutzen. Innerhalb des Wahlrades befindet sich eine Schaltwippe, die jedoch von der Funk tion des Wahlrades unabhängig arbeitet. Man läuft nicht Gefahr, während des Dre-hens versehentlich eine Funk tion der Schaltwippe zu betätigen.

Bei der IXUS 980 IS sieht das hingegen nicht so praktisch aus, allerdings wirklich sehr hübsch. Das elegante Wahlrad ist direkt mit einer Schaltwippe kombiniert, sodass man schnell eine unerwünschte Funktion betätigt, wenn man während des manuellen Fokussierens zu stark auf das Rädchen drückt. Mag sein, dass Männerhände es hier auch etwas schwieriger haben als Damenhände. Die Sache funktioniert ansonsten jedoch einwandfrei. Schwierig wird es allerdings bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, da das Fingerspitzengefühl nachlässt und man die IXUS auch nicht mit Hand-schuhen bedienen kann. Aber fürs Grobe ist eine IXUS auch nicht gedacht. Wie dem auch sei: Betrachtet man das Porträt in diesem Kapitel, das mit einer IXUS 980 IS entstanden ist, dann sieht man, dass auch das manuelle Fokussieren mit der IXUS 980 IS funktioniert. Bei dem Porträt wurden die Wimpern des vorderen Auges des Modells manuell fokussiert.

Das Porträt wurde mit einer IXUS 980 IS im manuellen Modus aufgenom-men. Der Fokus lag auf dem Auge. (Foto: Uwe Graz)

Page 22: Foto: Uwe Graz · 2009-06-04 · 60 foto s p e z I f I s c h e s Ý Die Automatik der Kamera hat hier die Belichtungssituation in der Mitte gemessen, dort, wo die Schlange vom Rechts-

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BelichtungIn vielen Fällen werden Sie mit der automatischen Belichtungsmessung der Canon-Kompaktkameras vollkommen zufrieden sein. Die Bilder wir-ken ausgewogen und harmonisch. Es kann aber Grenzbereiche geben, in denen Sie gerne in die Belichtung eingreifen möchten. Das können Motive mit harten Kontrasten sein, es kann aber auch sein, dass Sie eine ganz bestimmte Wirkung erzielen möchten.

Kontrastreiche Motive liegen zum Beispiel vor, wenn ein Teil des Bil-des sonnendurchflutet ist und der andere Teil im Schatten liegt. Möch-ten Sie den Gegenstand im Schatten richtig belichten, so wird der Teil des Motivs, der vom Sonnenlicht erfasst ist, sicher zu hell werden, dafür ist das Objekt im Schatten gut zu erkennen. Belichten Sie andererseits den Teil des Motivs richtig, der im helleren Teil liegt, wird der schattige Bereich, und damit Ihr Motiv, sicher zu dunkel erscheinen.

Einen ganz typischen Fall zeigt das Bild mit den drei unterschiedlichen Belichtungen einer Statue zu Beginn dieses Kapitels.

Das Motiv wurde an einem Winternachmittag entdeckt, die Sonne an einem strahlend blauen Himmel stand bereits tief, sodass die Schatten sehr hart waren.

Stellte man die Kamera so ein, dass sie das Gesicht richtig belichtete, wurde der Himmel weiß, belichtete man auf den Himmel im Hinter-grund, wurde wiederum das Gesicht zu dunkel. Leider sind es oft inter-essante Motive und spannende Lichtverhältnisse, die der automatischen Belichtungsmessung das Leben schwer machen. Daher können Sie mit

Belichtungsproblem: Dunkle Statue vor sehr hel-lem Hintergrund. Belichtet man die Büste richtig, ist der Himmel weiß statt blau (oben links), belichtet man den Himmel richtig, wird der Kopf der Statue zu dunkel (oben rechts). Ein Kompro-miss aus beidem stellt beides gut dar (unteres Bild). (Foto: Uwe Graz)

Page 23: Foto: Uwe Graz · 2009-06-04 · 60 foto s p e z I f I s c h e s Ý Die Automatik der Kamera hat hier die Belichtungssituation in der Mitte gemessen, dort, wo die Schlange vom Rechts-

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verschiedenen Methoden die Belichtung messen und die Messwerte auch noch individuell ändern.

Canon bietet drei unterschiedliche Methoden zur automatischen Be-lichtungsmessung an, weitere Methoden kann man sich je nach Kamera selber ausdenken bzw. die Automatiken mit ein paar Tricks überlisten.

Wenn gar nichts mehr hilft, kann man auch per elektronischer Bild-verarbeitung nachhelfen. Damit beschäftigt sich Kapitel 9.

BelichtungsmessmethodenDie Kompaktkameras von Canon bieten drei unterschiedliche Methoden zum Messen der Belichtung an. Diese drei Messmethoden sind die Mehr-feldmessung, die Spotmessung sowie die mittenbetonte Integralmessung.

Die drei Methoden werden auf verschiedene Weise an den jeweiligen Kameras eingestellt.

Zumeist stellt man die Messmethode über das Display ein. Drücken der Function-Taste öffnet bei den Kompaktkameras am linken Rand einen Menüstreifen, auf dem Sie die Option zum Wählen der Belichtung finden.

Vorgehensweise zum Ein-stellen der Belichtungsmes-sung bei einer IXUS. Drücken auf FUNC. SET öffnet den Dialog an der linken Seite des Displays. Mit der Schalt-wippe gelangen Sie zum Auswahlpunkt für die Belich-tungsmessung. Im großen Bild ist das Symbol für die mittenbetonte Integralmes-sung zu sehen, die kleinen Bilder zeigen oben die Option für die Mehrfeldmessung und unten die Auswahl für die Spotmessung.

Bei anderen Kompaktkameras von Canon können Sie den Typ der Belichtungsmessung mit einem Schalter auswählen, zum Beispiel bei der PowerShot G10.

Im Folgenden werden wir uns näher mit den verschiedenen Messmodi beschäftigen.

Bei der G10 stellt man die Belichtungsmessung mit einem Schalter ein, den man oben rechts über dem Wahl-rad erkennt.

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Die MehrfeldmessungDie Mehrfeldmessmethode sollte eigentlich die Standardmessmethode sein. Sie berücksichtigt die Belichtung in den Bildpartien, in denen die AiAF-Autofokussteuerung die Schärfe einstellt.

Außerdem arbeitet die Mehrfeldmessmethode mit implementierten Rechenalgorithmen. Sie analysiert dabei intern gespeicherte Lichtsitu-ationen, vergleicht sie mit dem anvisierten Motiv und versucht, daraus eine optimale Belichtung abzuleiten. In den meisten Fällen gelingt das auch erstaunlich gut.

Trotz relativ hellem Him-mel im Hintergrund belichtet die Mehrfeldmessung diese überfrorenen Halme genau richtig. (Foto: Uwe Graz)

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Motive in Schnee und sandigem hellen Strand werden ein wenig überbe-lichtet, sodass man Objekte auf diesen hellen Flächen gut erkennen kann.

Andererseits wird mit dieser Art von Belichtungsmessung bei zu dunklen Motiven stets ein wenig unterbelichtet, sodass hellere Objekte auf dem dunklen Motiv besser zur Geltung kommen und nicht überbelichtet wirken.

Ý Bei Schnee und Sonne werden die Motive ein wenig überbelichtet, sodass dunk-lere Objekte wie die Bäume am Rand und im Hintergrund genau richtig zur Geltung kommen. (Foto: Uwe Graz)

Bei überwiegend dunklen Motiven wird ein wenig unterbelichtet. Dunkles wird dadurch zwar etwas zu dunkel, aber das Wesentliche – in diesem Fall das Gesicht – wird optimal belichtet. (Foto: Henrike Graz)

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Als Standardbelichtungsmessung und für die tägliche Schnappschuss-fotografie ist die Mehrfeldmessung also prädestiniert. Natürlich kann die Belichtung auch in gewissem Rahmen manuell korrigiert werden. Mit der Belichtungsspeicherung haben Sie noch weitere Möglichkeiten, manuell in die Belichtungsmessung einzugreifen. Auf dem LCD-Display können Sie im Übrigen kontrollieren, wie die Belichtung eingestellt ist. Im Kapitel über das AE-Speichern erfahren Sie dazu mehr.

Die SpotmessungDie Spotmessung berücksichtigt nur einen kleinen kreisförmigen Teil des gesamten Motivs. Dieser gemessene Teil liegt in der Mitte des aus-gewählten Motivs. Ein dunkles Objekt vor einem hellen Hintergrund wird mit der Spotmessung sicher richtig belichtet, während der helle Hintergrund in diesem Falle zu hell werden wird. Allerdings ist dabei vorausgesetzt, dass der Kontrast nicht so heftig ist, dass das Objekt vor dem hellen Hintergrund nur als Scherenschnitt wahrgenommen wird. In dem Fall haben nämlich sowohl Belichtungsmesser als auch Autofokus Probleme. In so einem Fall hilft eigentlich nur eine Kamera, die man manuell einstellen kann, oder ein Standortwechsel. Für einen Standort-wechsel reichen manchmal nur wenige Schritte oder auch ein Schwenk der Kamera, sodass Überstrahlungen vermieden werden bzw. das Objekt im Vordergrund vielleicht den zu hellen Hintergrund besser abdeckt.

Hinweis

Am meisten wird man sicher mit der Mehrfeldmessmethode arbeiten. Die Spot-messung ist jedoch wichtig, um einzelne Teile zu messen. Mit ihr kann man die Be-lichtung eines ganzen Motivs beeinflussen.

Helle Blüte vor dunklem Hintergrund: Mit der Spot-messung gelingen solche Aufnahmen. (Foto: Uwe Graz)

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Umgekehrt gilt, dass helle Objekte vor einem dunklen Hintergrund gut belichtet werden. Die Aufnahme von der Rosenblüte, die vor einer dunklen Hecke aufgenommen wurde, zeigt dies. Das Foto entstand unter Zuhilfenahme der Spotmessung auf die größte der vier noch geschlossenen Blüten.

Die mittenbetonte IntegralmessungDie mittenbetonte Integralmessung ist eine Art klassische Belichtungs-messung. Sie misst die Lichtverteilung auf dem Sensor und gibt der Sensormitte mehr Gewicht.

Im Gegensatz zur Mehrfeldmessmethode berücksichtigt die integrale Methode jedoch nicht die Bereiche, die der AiAF berücksichtigt. Außer-dem arbeitet die Integralmessmethode nicht mit so vielen Rechenrouti-nen wie die Mehrfeldmessmethode.

Sie eignet sich gut für Alltagsaufgaben wie die Schnappschussfotografie.

Belichtung korrekt messenMit den vorgestellten Messmethoden werden Sie sicher im Fotoalltag gut zurechtkommen. Anfänglich wird die Mehrfeldmessung sicher Ihre Standardeinstellung werden, bei anspruchsvolleren Motiven kommt bestimmt die Spotmessung hinzu.

Eine Supereinstellung, die alle Belichtungsprobleme löst, gibt es nicht. Dabei wird noch einmal ausdrücklich betont, dass die hier vor-gestellten automatischen Funktionen zur Belichtungsmessung sehr gut arbeiten und insbesondere dem Anfänger oder der Anfängerin ein weit-gehend sorgenfreies Fotografieren erlauben. Vieles lässt sich ja nach-träglich per Computer korrigieren, auch wenn man ganz klar sagen muss, dass alles, was Sie beim Fotografieren an Qualität erreichen, keinerlei Nachbearbeitung erfordert. Es lohnt sich also wirklich, von vornherein auf gute Fotos und ausgewogene Belichtung zu achten.

Mit zunehmenden Ansprüchen an die eigenen Fotografien und mit komplizierter werdenden Lichtverhältnissen kann man auch manuell in die Belichtung eingreifen. Voraussetzung ist, dass die Kamera manuelles Einstellen erlaubt.

Lässt sich die Belichtung an der Kamera nicht manuell einstellen, gibt es die Möglichkeit mithilfe der Belichtungsspeicherung, die im nächsten Kapitel beschrieben wird, die Kameraautomatik ein wenig auszutricksen.

Die Belichtung manuell einstellen bedeutet, dass man die Verschluss-zeit und die Blende unabhängig voneinander von Hand einstellen kann. Von den Canon-Kompaktkameras sind dazu leider nur die teureren Modelle in der Lage. Andererseits verlangen nach einer manuellen Be-lichtungsmöglichkeit nur anspruchsvolle Amateurfotografen oder beson-ders kreative Naturen, die gezielt Hand an die Aufnahmen legen wollen.

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Lässt Ihre Kamera diese Möglichkeit nicht zu, können Sie ganz gezielt bestimmte Punkte im Motiv zur Messung der richtigen Belichtung anfahren. Dazu stellen Sie die Kamera in den Modus zur Spotbelich-tungsmessung und zoomen an das zu fotografierende Objekt heran. Der Belichtungsmesser der Kamera zeigt Ihnen nun die Belichtungswerte, die Sie sich merken müssten. Anschließend fahren Sie die Kamera wie-der in die Ansicht zurück, aus der Sie Ihr Motiv aufnehmen möchten, stellen die gemerkten Belichtungswerte ein und drücken den Auslöser.

Prinzipiell könnte man auch nach dem Heranzoomen an das Objekt die Belichtung messen und die Belichtungsspeicherung aktivieren. Leider wird der Wert jedoch gelöscht, wenn Sie wieder vom Objekt zu-rückzoomen. Da es sich bei dieser Art der Fotografie jedoch nicht um Schnappschussfotografie handelt, es also nicht unbedingt auf Schnel-ligkeit ankommt, sondern eher auf Qualität, lässt sich der kleine Umweg über das Merken der Belichtungswerte jedoch verschmerzen.

Eine zweite Möglichkeit ist das Arbeiten mit der Histogrammanzeige.

Ein Histogramm zeigt an, wie viele verschiedene Tonarten in einem Bild vorkommen und wie häufig diese vorhanden sind. Eine Linie beginnt mit den schwarzen Werten ganz links und endet mit den weißen Werten ganz rechts. Dazwischen liegen alle vorkommenden Grautöne. Über der Linie ist aufgetragen, wie viele Töne der jeweiligen Graustufe vorkom-men. Je höher der Berg über der jeweiligen Graustufe, desto mehr Töne dieser Helligkeit kommen im Bild vor. Bei einem dunklen Bild wird sich der Berg also mehr links auftürmen, bei einem sehr hellen Bild wird sich der Graustufenberg nach rechts verschieben. Ein ausgewogenes Bild wird eher so eine Art Mittelgebirge über der Linie haben.

Hinweis

Tonkurven oder Histo-gramme helfen, die Belichtung eines Motivs zu beurteilen. Nach Möglichkeit sollte die Tonkurve über den ganzen Bereich verlaufen, um alle Tonabstufungen auszunutzen.

Ein Histogramm eines eher dunkel gehaltenen Motivs, da relativ viele Grauwerte im linken Teil vorkommen.

Die Histogrammkurve eines hell belichteten Fotos. Dunkle Werte kommen hier gar nicht vor.

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Mithilfe eines Histogramms lässt sich also ziemlich gut beurteilen, ob die Belichtung eines Bildes ausgewogen oder unausgewogen ist.

Und Ihre Canon ist in der Lage, das Histogramm eines aufzunehmenden oder eines aufgenommenen Fotos anzuzeigen, je nach Kameramodell.

Sie können bei preiswerten oder älteren PowerShots oder IXUS-Kameras ein Foto aufnehmen, das Histogramm kontrollieren und danach die Belichtung ändern. Wie Sie die Belichtung bewusst ändern, obwohl man mit einer Kamera die Belichtung nicht manuell ändern kann, wird im nächsten Kapitel erklärt.

Die Kameras, die sich manuell einstellen lassen, können das Histogramm auch bereits während der Aufnahme anzeigen. So spart man sich den Schritt, erst das Motiv aufzunehmen, das Histogramm anzuschauen und anschließend das Motiv eventuell neu aufnehmen zu müssen.

Histogramm bei der Wiedergabe eines Fotos auf dem Display einer Canon IXUS 70

Einige Kompakt-kameras von Canon können ein Histo-gramm auch bereits bei der Aufnahme anzeigen, wie im Bild die Canon G10.

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AE-SpeichernIm vorigen Kapitel wurde des Öfteren auf den Begriff Belichtungswerte speichern eingegangen. Es handelt sich dabei um die AE-Speicherung. AE ist die Abkürzung von Auto Exposure, dem englischen Begriff für die automatische Belichtung. Diese wird bei den Canon-Kameras ja durch An-tippen bzw. halbes Durchdrücken des Auslösers gemessen und eingestellt. Allerdings gehen die Werte wieder verloren, wenn man den Auslöser loslässt.

Drückt man aber gleichzeitig die Taste zum AE-Speichern, so bleibt die gemessene Belichtungseinstellung erhalten. Wenn das der Fall ist, wird das auch am Display angezeigt.

Die Art, wie die AE-Speicherung angezeigt und das AE-Speichern ausgelöst wird, unterscheidet sich allerdings je nach Kameramodell. Das Handbuch gibt natürlich darüber Auskunft.

Der gespeicherte Belichtungswert bleibt nun erhalten, auch wenn man den Auslöser loslässt und ihn erneut drückt. Dabei ist es egal, ob man ihn halb oder ganz durchdrückt, der gespeicherte Wert bleibt gespeichert.

Mit der AE-Speicherung besitzt man die Möglichkeit, einen bestimm-ten Belichtungswert im Motiv zu speichern. Man richtet die Kamera auf die Stelle, die richtig belichtet werden soll, speichert den Messwert

Hinweis

AE-Speichern ist das Festhalten der Be-lichtungswerte eines Motivs an einer Stelle außerhalb der Fokus-sierung.

Der kleine Stern unten links im Display der Canon G10 zeigt an, dass die Be-lichtungswerte gespeichert wurden.

Der Schriftzug AEL oben rechts deutet bei dieser IXUS 70 darauf hin, dass die AE-Speicherung aktiv ist.

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an dieser Stelle, schwenkt die Kamera auf das ursprüngliche Motiv und nimmt dann das Bild auf.

Anfänglich wird ein wenig Übung nötig sein, aber wenn man den Bogen einmal raus hat, besitzt man ein ziemlich wichtiges Instrument, um die Belichtung nach Wunsch einzustellen.

AF-SpeichernAnalog zum AE-Speichern gibt es auch das AF-Speichern, das Auto-fokus-Speichern. Dazu messen Sie eine Entfernung, drücken eine bestimmte Tastenkombination an der Kamera, und schon ist die Ent-fernungseinstellung gespeichert. Und bleibt gespeichert, bis Sie neue Werte eingeben oder die Kamera ausschalten.

Die AF-Speicherung ist immer dann wichtig, wenn die Kamera aus unter-schiedlichen Gründen nicht in der Lage ist, automatisch zu fokussieren. Dafür kann es gelegentlich Gründe geben. Einer könnte sein, dass die Kamera nicht in der Lage ist, einen Kontrast zum Fokussieren zu finden. Ein anderer könnte sein, dass die Lichtverhältnisse zu schlecht sind und dass man aus Rücksicht auf die Umwelt nicht mit dem Autofokus-Hilfs-licht arbeiten möchte. In Kirchen ist so eine Situation durchaus vorstellbar.

Bei der Autofokus-Speicherung der G10 wird eine Entfer-nungsskala mit der gemessenen Entfer-nung eingeblendet. An dieser Stelle kann man auch noch ma-nuell nachkorrigie-ren, indem man das Wahlrad dreht.

Hinweis

AF-Speichern ist das Speichern der Entfer-nungswerte an einer Stelle außerhalb der korrekten Belichtung.

Bei einer Kom-paktkamera wie der IXUS 70 wird ledig-lich der Schriftzug AFL eingeblendet.