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4 NET-Journal Jg. 16, Heft Nr. 9/10 September/Oktober 2011 Obwohl diese Tagung kurzfristig angesagt worden war und deshalb darüber nur per Postversand und übers Internet informiert wurde, durften die Veranstalter insgesamt über hundertdreissig Teilnehmer im schönen Saal des Hotels “Marriott” in Zürich begrüssen. Vom Obdachlosenbankett über die “Kuh Gretli” zum Turtur-Seminar Adolf Schneider wies einleitend darauf hin, dass am gleichen Tag ja die Zürcher Streetparade stattfinde, aber sich dadurch für den Ablauf der Tagung kaum eine Störung ergeben werde. An der Tagung würden einige Highlights des Frankfurter Kongres- ses vom 24./25. Juni präsentiert, weshalb auch die Plakate des Kon- gresses “Energie und Freiheit” mit der Sonne (Symbol für Energie) und der Taube (Symbol für die Freiheit) aufgehängt waren. Inge Schneider ergänzte, dass das 5-Stern-Hotel “Marriott” ein schöner und passender Rahmen für eine Freie-Energie- Tagung bilde, denn für diese Thema- tik sei eigentlich kein Rahmen schön genug. Sie wies darauf hin, dass ihnen dieses Hotel Eindruck mache durch sein soziales Engagement. So werde genau in dem Ballsaal, in dem man sich jetzt befinde, jedes Jahr an Weihnachten ein frugales Bankett für fünfhundert Obdachlose durchge- führt, gespendet vom Hotel. Das Publikum verdankte dies mit einem warmen Applaus. Ausserdem, so Inge Schneider, würden die Teilnehmer am Mittag beim Stehbuffet unter anderem Sandwiches mit würzigem Bergkäse zu kosten bekommen, den das Hotel der Patenschaft für die Kuh “Gretli” verdanke, die seelenruhig auf der Hinterhuismatt im Kanton Nidwalden grase und der wahrscheinlich dieser Umstand völlig egal sei. Ursprünglich sei auf dem Pro- gramm der Punkt “Turtur-Rechenpro- gramm” mit der Vorführung eines durch die Schweiz Vereinigung für Raumenergie konzipierten Nachbaus gestanden. Dieser Programmpunkt musste der brisanten Präsentation des Nickel-Wasserstoff-Projekts wei- chen. Doch sei vorgesehen, ein spe- zielles Turtur-Seminar durchzufüh- ren, zu welchem alle Arbeitsgruppen eingeladen werden (inzwischen sind es rund ein Dutzend), die einen klei- nen Magnetmotor nach dem Re- chenprogramm von Prof. Claus W. Turtur nachgebaut hatten. Neuartige dezentrale Syste- me zur Wasserkraftnutzung Der erste Referent, Adolf Schneider, informierte über alternative Verfahren zu klassischen Fluss-, Speicher- oder Gezeitenkraftwerken, wobei er konven- tionelle und unkonventionelle Systeme ins Visier nahm. Bei einem konventio- nellen Wasserrad wird die Gravita- tion genutzt. Ein sogenannt “selbst- laufendes” Rad bzw. eine Art Perpe- tuum Mobile wurde bereits um 1230 von Villard de Honnecourt konzipiert. Bei Abschirmung bestimmter Ener- giefelder - wie der Gravitation oder der Magnetkraft - sind unkonventio- nelle Effekte möglich. Eine Windhose “funktioniert” auch entgegen dem Zweiten Hauptsatz der Thermodyna- mik. Mehr über Tornadoeffekte werde Conrad Hopman im letzten Vortrag erläutern. Auch Satelliten tanken Energie im Weltraum, indem sie in die Nähe eines Planeten herangeführt werden. Bei der Erde kann das Gravitations- feld auch als Energiequelle dienen. In der Mai-Juni-Nummer des “NET- Journals” hatte er ausführlich über “Energieumwandlung mit Eigenreso- nanz” und dort speziell über den Hydraulischen Widder geschrieben 1 . Dieser wurde inzwischen weiter entwickelt. Es existiert ein Patent von Dr. Hartmut Müller von Global-Sca- ling, in dem er eine Weiterentwick- lung des Hydraulischen Widders prä- sentiert, welcher nur wenig Wasser- verlust hat. In der Zeitschrift “New Energy Technologies” aus dem Jahr 2005 wurde über die Entwicklung des russischen Erfinders V. V. Maroukhi- ne berichtet, eine Wasserhebeein- richtung (water-lifting device), die völ- lig ohne Wasserverlust funktioniert. “Freie Energie für Alle” Bericht von der Tagung vom 13. August 2011 im Hotel “Marriott” in Zürich Adolf Schneider bei seiner Einleitung zur Tagung im Zürcher Marriott-Hotel, vor einem Bild mit Nikola Tesla unter dem Titel “Freie Energie für Alle”.

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4 NET-Journal Jg. 16, Heft Nr. 9/10 September/Oktober 2011

Obwohl diese Tagung kurzfristigangesagt worden war und deshalbdarüber nur per Postversand undübers Internet informiert wurde,durften die Veranstalter insgesamtüber hundertdreissig Teilnehmer imschönen Saal des Hotels “Marriott”in Zürich begrüssen.

Vom Obdachlosenbankettüber die “Kuh Gretli” zumTurtur-Seminar

Adolf Schneider wies einleitenddarauf hin, dass am gleichen Tag jadie Zürcher Streetparade stattfinde,aber sich dadurch für den Ablauf derTagung kaum eine Störung ergebenwerde. An der Tagung würden einigeHighlights des Frankfurter Kongres-ses vom 24./25. Juni präsentiert,weshalb auch die Plakate des Kon-gresses “Energie und Freiheit” mitder Sonne (Symbol für Energie) undder Taube (Symbol für die Freiheit)aufgehängt waren. Inge Schneiderergänzte, dass das 5-Stern-Hotel“Marriott” ein schöner und passenderRahmen für eine Freie-Energie-Tagung bilde, denn für diese Thema-tik sei eigentlich kein Rahmen schöngenug. Sie wies darauf hin, dassihnen dieses Hotel Eindruck machedurch sein soziales Engagement. Sowerde genau in dem Ballsaal, in demman sich jetzt befinde, jedes Jahr anWeihnachten ein frugales Bankett fürfünfhundert Obdachlose durchge-führt, gespendet vom Hotel. DasPublikum verdankte dies mit einemwarmen Applaus.

Ausserdem, so Inge Schneider,würden die Teilnehmer am Mittagbeim Stehbuffet unter anderemSandwiches mit würzigem Bergkäsezu kosten bekommen, den das Hotelder Patenschaft für die Kuh “Gretli”verdanke, die seelenruhig auf derHinterhuismatt im Kanton Nidwaldengrase und der wahrscheinlich dieserUmstand völlig egal sei.

Ursprünglich sei auf dem Pro-gramm der Punkt “Turtur-Rechenpro-gramm” mit der Vorführung eines

durch die Schweiz Vereinigung fürRaumenergie konzipierten Nachbausgestanden. Dieser Programmpunktmusste der brisanten Präsentationdes Nickel-Wasserstoff-Projekts wei-chen. Doch sei vorgesehen, ein spe-zielles Turtur-Seminar durchzufüh-ren, zu welchem alle Arbeitsgruppeneingeladen werden (inzwischen sindes rund ein Dutzend), die einen klei-nen Magnetmotor nach dem Re-chenprogramm von Prof. Claus W.Turtur nachgebaut hatten.

Neuartige dezentrale Syste-me zur Wasserkraftnutzung

Der erste Referent, Adolf Schneider,informierte über alternative Verfahren zuklassischen Fluss-, Speicher- oderGezeitenkraftwerken, wobei er konven-tionelle und unkonventionelle Systemeins Visier nahm. Bei einem konventio-nellen Wasserrad wird die Gravita-tion genutzt. Ein sogenannt “selbst-laufendes” Rad bzw. eine Art Perpe-tuum Mobile wurde bereits um 1230von Villard de Honnecourt konzipiert.Bei Abschirmung bestimmter Ener-giefelder - wie der Gravitation oder

der Magnetkraft - sind unkonventio-nelle Effekte möglich. Eine Windhose“funktioniert” auch entgegen demZweiten Hauptsatz der Thermodyna-mik. Mehr über Tornadoeffekte werdeConrad Hopman im letzten Vortragerläutern.

Auch Satelliten tanken Energie imWeltraum, indem sie in die Näheeines Planeten herangeführt werden.Bei der Erde kann das Gravitations-feld auch als Energiequelle dienen.In der Mai-Juni-Nummer des “NET-Journals” hatte er ausführlich über“Energieumwandlung mit Eigenreso-nanz” und dort speziell über denHydraulischen Widder geschrieben1.

Dieser wurde inzwischen weiterentwickelt. Es existiert ein Patent vonDr. Hartmut Müller von Global-Sca-ling, in dem er eine Weiterentwick-lung des Hydraulischen Widders prä-sentiert, welcher nur wenig Wasser-verlust hat. In der Zeitschrift “NewEnergy Technologies” aus dem Jahr2005 wurde über die Entwicklung desrussischen Erfinders V. V. Maroukhi-ne berichtet, eine Wasserhebeein-richtung (water-lifting device), die völ-lig ohne Wasserverlust funktioniert.

“Freie Energie für Alle”Bericht von der Tagung vom 13. August 2011

im Hotel “Marriott” in Zürich

Adolf Schneider bei seiner Einleitung zur Tagung im Zürcher Marriott-Hotel, vor einemBild mit Nikola Tesla unter dem Titel “Freie Energie für Alle”.

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Das gesamte hochgepumpte Wasserkann über eine Fall-Leitung und eineam unteren Ende dieser Leitung ein-gebaute Turbine energetisch vielfäl-tig genutzt und sozusagen “recyclet”,also dem Wasserreservoir oder demlangsam fliessenden Gewässer wie-der zurückgeführt werden.

Diese Erfindung ist sowohl theore-tisch als auch experimentell bewiesen.Ein Resonanzwidder mit einer Lei-stung von 97 kW wurde gebaut undkönnte kommerziell umgesetzt wer-den. Würde man die Kosten für denResonanzwidder und den Generatorrechnen, wäre 1 kW für 200 Euroerhältlich und bestimmt eine interes-sante Alternative zu anderen Syste-men. Der Grund, weshalb diese ökolo-gische und hoch effiziente Technologiein Russland nicht eingesetzt wird,besteht darin, dass die dortige Wirt-schaft vom Öl- und Gasverkauf lebt.

Die selbstlaufende Wasserpumpedes Geologen Le Bernadjiel Djéras-sem wurde an der Genfer Erfinder-messe vorgestellt2. Djérassem konn-te theoretisch und experimentellnachweisen, dass sich die potenziel-le Energie des Wassers in neuerWeise konvertieren lässt. Insbeson-dere ist es ihm gelungen, durch ge-koppelte Nutzung von Luft- und Was-serdruck und geeignete Ausgleichs-verbindungen Grundwasser aus be-trächtlicher Tiefe ohne die üblichenelektrischen Pumpen nach oben zufördern. In seinem Patent beschreibter, wie das System funktioniert. Einentscheidender Vorteil der neuenPumpmethode besteht darin, dasskeinerlei externe Energie für den Pro-zess benötigt wird und Flüssigkeiten- ähnlich wie in einer Kapillare - quasiautomatisch nach oben befördertwerden.

Anderseits hat James Kwoh ausAustralien paternosterartige Behältermit Auftriebskörpern konzipiert, dienur 30% der Energie zur Erzeugungvon Druckluft brauchen. Getestetwurde dieses Konzept durch mehre-re Universitäten. Es ist serienreif.Die Anlagekosten betragen etwa4’000 USD/kW. Geplant sind Syste-me mit 50 , 250 und 500 kW.

Damit leitete Adolf Schneider überzur Präsentation der autonomenWasserpumpe von Joe Spiteri-Sar-gent.

Spiteri-Wasserpumpe SWP -Autonomes Energiesystemvon 90 bis 355 kW

Nachdem Joe Spiteri seine auto-nome Wasserpumpe bereits amFrankfurter Kongress vorgestellthatte und in der Juli-August-Nummerdarüber berichtet wurde2, soll hiernicht im Detail darauf eingegangenwerden. Im Unterschied zum Frank-furter Kongress musste Joe Spiterisein Projekt wegen eines komplizier-ten Beinbruchs mit eingegipstemFuss sitzend präsentieren, wie inFrankfurt kompetent assistiert vonDipl.-Ing. Matthew Spiteri. Joe Spiteriinformierte, dass es sich bei seinerWasserpumpe um eine autonom lau-fende Maschine handelt, die Gravita-tion als Antrieb nutzt und hydrauli-sche in kinetische Energie umwan-delt. Er brauchte mehrere Jahre zurEntwicklung, erhielt dafür im Jahr2007 den Energy Globe Award desEuropäischen Parlaments.

Er verwies auf einen im Publikumanwesenden Fachmann, der ihn zweiWochen vor der Tagung besucht unddas System gesehen hatte. DieserFachmann hatte den Veranstalternach seiner Rückkehr auch darüberinformiert, dass ihm Joe Spiteri das

System demonstrierte und die Funk-tion plausibel erklärte, obwohl - wieJoe Spiteri auch zugab - das Modellmit einem autonomen Output von etwa16 kW nach jahrelangem Verbleib imWasser Dichtungsprobleme aufweistund nicht autonom funktioniert.

Man hätte das System, so Spiteri,bereits vor fünfzig Jahren erfindenkönnen, denn es enthalte keine my-

steriösen Effekte, sondern die Kom-bination mehrerer Naturkräfte. Auseinem Video wurde erkennbar, wiedas System funktioniert: in einem mitWasser gefüllten, etwa fünf Meterhohen, etwa zwei Meter breiten undetwa fünf Meter langen Schacht voll-führt die Maschine eine halbe Dre-hung hin, eine halbe Drehung zurück.Es könne überall, jederzeit - 24 Stun-den täglich und 365 Tage im Jahr -und unabhängig von geografischerLage eingesetzt werden, wo Wasservorhanden sei. Nachdem einmal vor-handenes Wasser recycelt wird,muss kein Wasser nachgefüllt wer-den. Das System könne vorzugs-weise in der Dritten Welt als Entwick-lungshilfe, in Industriebetrieben undSpitälern zur autonomen Energieer-zeugung eingesetzt werden. DurchSerienschaltung mehrerer Gerätesind Anlagen im Megawattbereichmöglich (natürlich auch Anlagen mitkleinerer und grösserer Leistung).

Für die Aufgleisung des Projektsund den Start der Serienproduktionsucht er 3 Mio. Er vergibt aber auchLandeslizenzen. Nach zwei Jahrenkann mit der Amortisation der Syste-me gerechnet werden.

In der Diskussion meldet sichDipl.-Ing. Walter Thurner von Mün-chen als erster. Er sei ganz aufge-regt, denn die Präsentation erinnereihn an eine Demonstration desMünchner Architekten Karl Grüter-Blasius, der 1998 schon eine solchefünf Meter hohe Gravitations-/Auf-triebsmaschine konzipiert hatte, aber

Von links nach rechts: Matthew Spiteri,Joe Spiteri mit eingegipstem Fuss, AdolfSchneider.

Spiteri-System mit mehreren parallel ge-schalteten Wasserpumpen, um zum Bei-spiel Megawatts zu erzeugen.

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von niemandem ernst genommenwurde und durch seine Investitionenin das Projekt verarmte. Für ihn ist esdie Bestätigung, dass so ein Systemfunktionieren kann.

Joe Spiteri antwortet, dass derUnterschied zu seinem System wohlder ist, dass er vor der Aufgleisungausführliche mathematische Berech-nungen und Überprüfungen durchHydraulik-Ingenieure hatte machenlassen, die die Funktion bestätigten.

Andreas Gabathuler, der Präsidentder Tesla-Society Switzerland, fragt,mit welchen Kosten für den Baueines Systems zu rechnen sei undwie die Lebenserwartung sei. JoeSpiteri antwortet, dass diese gut undgerne zwanzig bis fünfundzwanzigJahre betrage. Herr Baumann erkun-digt sich nach der Möglichkeit der Ver-kleinerung des Systems und erhält dieAntwort, dass ihre Erfahrungengezeigt hätten, dass das Gerät auskonstruktiven Gründen nicht we-sentlich verkleinert werden könne.

Die Frage von Herrn Baumann, obdie Turbine im Preis inbegriffen sei,bejaht Joe Spiteri. InformatikstudentTobias Blaser fragt, ob sich dasSystem nicht so bauen lasse, dass dieTurbine direkt angetrieben werdenkönne. Matthew Spiteri antwortet, dassder Bewegungsablauf der SWP meh-rere Sekunden benötigt und daher

eine Direktkopplung mit einer Turbinenicht realistisch sei. Jedoch wird es beientsprechenden Volumina von Was-ser, die über die Kolbenpumpe in dasobere Staubecken gepumpt werden,möglich sein, das über ein schmalesRohr wieder herunterströmende Was-ser auf eine Turbine zu leiten.

Die Diskussion dreht sich danndoch nochmals um das Problem,dass für eine Replikation einesSystems und den damit verbunde-nen Beweis für die Funktion ziemlichviel Geld (mind. 100’000 Euro) in dieHand genommen werden muss.Adolf Schneider weist aber daraufhin, dass er von einem Investor inBonn gehört hätte, dass dort beieinem Kohlekraftwerk eine Turbineausgewechselt werden muss, dieallein 70 Mio Euro kostet. Im Ver-gleich dazu sind 100’000 Euro füreine Replikation bzw. rund 3 MioEuro für eine erste Serie der Spiteri-Technologie nicht viel, abgesehendavon, dass es sich hier um ein öko-logischeres System handelt, als esein Kohlekraftwerk darstellt.

Die Ingenieure aus Malta weisenjedenfalls darauf hin, dass sie fürInteressenten noch einige Tage inder Gegend weilen (Nachtrag: meh-rere Teilnehmer nutzten die Gelegen-heit und führten Gespräche mit Joeund Matthew Spiteri!).

Demonstration neuartigerLeistungsverstärker

Nach dem Mittagessen am“gluschtigen” Stehbuffet stand diePräsentation von Leistungsverstär-kern russischer Wissenschaftlern aufdem Programm. Federführend für dieVermarktung der Technologie in Eu-ropa ist die Luxemburger FirmaSteho Energy AG.

Adolf Schneider führte die Präsen-tation durch Arthur Tränkle, Verwal-tungsratspräsident der Steho EnergyAG, ein durch die Bemerkung, dass diebeiden russischen Wissenschaftler miteiner Übersetzerin und Reinhard Mül-ler, Dipl.-Wirt.-Ing., hier etwas Prakti-sches demonstrieren, worauf die Teil-nehmer und Leser des “NET-Journals”schon lange gewartet haben.

Arthur Tränkle führte aus, dass sieeine Tournee durch mehrere Institutehinter sich haben, um Messungendurchzuführen und allfälligen Zwei-feln an der Wirkungsweise begegnenzu können. Er fragte in die Runde, fürwen Energieautonomie wichtig sei,wonach selbstredend alle die Händeaufhielten. Tränkle dann: “Wir sindaber alle abhängig von der zentralenEnergiewirtschaft, von Öl, Gas, Koh-le, Atomstrom. Man denke nur daran,dass selbst achtzig Kilometer imUmfeld von Fukushima das Gemüsenoch verstrahlt ist.”

Kurzbeschreibung des Leistungs-verstärkers

Alternativen zu den herkömmli-chen Energiequellen seien somit alsUmweltlösungen dringend notwen-dig. Bei Sonne, Wind und Wasserkomme die Elektrizität aus der Natur,doch stehen diese Energiequellennicht dauernd zur Verfügung. Russi-sche Wissenschaftler haben sog.Solidstate-Geräte - Geräte ohne be-wegliche Teile - konstruiert und nachEuropa gebracht. Ein Text, den ArthurTränkle auf die Leinwand projizierte,erklärte deren Funktionsprinzip:

“Induktion ist die Wirkung einesStroms auf die eigene Spule. Bei Än-derung des Stroms erfolgt eine Ände-rung des magnetischen Flusses durchdie eigene Spule. Beim Ausschaltendes Stroms steht die in der Induktivitätgespeicherte Energie zur Verfügung.

Nach seinem Vortrag wird der durch einen Beinbruch etwas handycapierte Joe Spiterivon Teilnehmern bestürmt.

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Diese Energie wird durch den Lei-stungsverstärker als Nutzenergie(Wirkleistung) bereit gestellt. Somitsteht am Ausgang mehr verwertbareWirkleistung zur Verfügung, diedurch gezielte Resonanz noch ver-grössert werden kann. Mit einerKaskadenschaltung kann die Wirklei-stung verdoppelt werden. Damit kön-nen aus einer Eingangsleistung von1,25 kW durch eine Kaskade eineAusgangsleistung von 2,5 kW er-zeugt werden. Für wirtschaftliche An-wendungen ist es ratsam, drei Kas-kadenschaltungen zu verwenden,um die gewünschte Leistung von 10kW zu erhalten.”

Arthur Tränkle führte weiter aus,dass die russischen Erfinder inRussland stärkere Geräte entwickelthätten als diejenigen, die sie an derTagung präsentieren können. DieGeräte könnten kaskadiert und sodie Leistung herkömmlicher Geräteverstärkt werden. In einer auf dieLeinwand projizierten Übersicht zeigter, dass zwölf Patente angemeldetund teilweise erteilt wurden.

Parallel dazu hält die Übersetzerinein erteiltes Patent hoch - doch alsdie Autorin dieser Zeilen hineilte, umdavon eine Aufnahme zu machen,sagte sie, es dürfe nicht fotografiertwerden. Das kritisierte die Autorinspäter im persönlichen Gespräch mitArthur Tränkle, der begründete, dasses sich in dem Fall um eine Offenle-gungsschrift handelte. Sie muss aber

ansonsten zugeben, dass von Seitender Steho Energy AG stets “mit offe-nen Karten gespielt” wurde.

Arthur Tränkle fragte in die Runde,wer von den Teilnehmern bereits einGerät gesehen habe, welches mehrals 100% Output erzielte? Etwa einhalbes Dutzend hält die Hand auf.Tränkle weiter: mehreren Testperso-nen hätten sie das Gerät geöffnet.Sie hätten festgestellt, dass keineBatterie oder nukleare Energiequelleo.ä. eingebaut war. Adolf Schneiderwendet ein, dass auch eine Wärme-pumpe einen COP (Coefficient ofPerformance) von weit über 100%aufweist, aber laut Tränkle ist dies

nicht zu vergleichen mit ihren Lei-stungsverstärkern. Beim russischenWissenschaftler A. S. handle es sichum einen genialen Erfinder, der auchan die junge Generation denke. Trän-kle verweist auf einen jungen Bur-schen von etwa 14 Jahren im Publi-kum, der bereits an solchen neuenEffekten interessiert zu sein scheint.

Sie seien im Gespräch mit mehrerenGeschäftspartnern, die sich für Lizen-zen interessieren: aus China, Bangla-desh, Italien usw. Jeder könne eigeneMessungen mit mitgebrachten Mess-geräten durchführen.In Deutschlandwürden sie mit einer Firma im BereichHaustechnik kooperieren. Wo heute

Arthur Tränkle bei seinen Ausführungenüber den Leistungsverstärker.

Arthur Tränkle und die russischen Wissenschaftler bei der Demo des Leistungsverstär-kers der Steho Energy AG.

Mehrere Teilnehmer, wie hier Dr.-Ing. chem. Martin Keller, melden sich aus dem Publi-kum oder werden von Arthur Tränkle ausgewählt, um die Messresultate zu überprüfen.

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ziemlich hitzig geführten Diskussion,in welche sich andere Teilnehmer mitähnlichen Argumenten einschalteten,während Arthur Tränkle auf verschie-dene Messungen in Prüflabors hin-wies. Thomas Schärer vom Institutfür Signal- und Informationsverarbei-tung der ETH Zürich konterte die Ar-gumente und gab seine Kommentarezu diesem Punkt auch schriftlich:

“Man hat es mit Blindleistung zutun, wenn Spannung zu Strom um 90Grad phasenverschoben ist. EinKondensator verursacht in der Regel100% in Blindleistung, weil die Verlu-ste enorm gering sind. Man hat prak-tisch eine reine Kapazitanz. Typi-sches Beispiel: Man nehme einenguten Kondensator von 10 Mikrofa-rad und schliesse ihn an das 230-V-Netz. Der kapazitive Widerstand(Kapazitanz) beträgt bei einer Fre-quenz von 50 Hz etwa 318 Ohm. Esfliesst ein Strom von 0.72 Ampere.Multipliziert man diesen Strom mitder Spannung, ergibt das eine Blind-leistung von 166 VAR. Wären esnicht VAR, sondern Watt, dannwürde dieser Kondensator saumäs-sig heiss werden. Aber er bleibt kühl,weil wegen der Spannung/Strom-Phasenverschiebung eine reineBlindleistung entsteht.”

Blindstrom gibt es nicht!

Und weiter: “Warum dieser Ex-kurs? Ganz einfach: man liest immerwieder von Blindstrom. Aber das gibtes nicht. Es gibt nur Strom und Span-nung. Erst die Phasenlage erzeugtdie Blindleistung.

Dann zur praktischen Induktivität:Diese ist nie so ideal in der Realität wie

eine Kapazität, wegen den Kupferver-lusten und Verlusten des Kernmateri-als, wenn es davon hat (das ist nichtder Fall bei einer Luftspule). Die prak-tische Spule hat also immer eineninduktiven (Induktanz) und einen ohm-schen Widerstand, dessen Werte vek-toriell zum realen Widerstand derImpedanz berechnet werden muss.Ausnahme ist die supraleitende Spule.Die ist idealerweise rein induktiv.Soviel zur Sache der Blindleistung.”

Die im Publikum natürlich nicht indieser Länge gemachten Ausführun-gen des ETH-Experten wurden vomPublikum mit Applaus honoriert. Den-noch konnten sich einige Teilnehmernicht fassen. Walter Thurner beharrtedarauf, dass Wirkstrom aus Blindstromgemacht wurde, was Adolf Schneiderals “magischen Vorgang” bezeichnete.Während er meinte, er hätte noch nieein solches Gerät gesehen, fandensowohl Dr. sc.nat. Hans Weber alsauch Dr. Angelo Comunetti (beidesPhysiker) die Tatsache, dass Wirk-strom aus Blindstrom erzeugt werde,allein eine Sensation!

Ein Teilnehmer meinte, man sollteBlindleistung unbedingt kompensie-ren, was Reinhard Müller bestätigte.Genau dies werde gemacht. Ein Teil-nehmer schlug vor, dass Outputsdazu verwendet werden, um dasGerät autonom zu machen. ArthurTränkle kommentierte, dass die Rus-sen dies in ihrem Labor in Russlandbereits gemacht hätten, in Deutsch-land sei das noch geplant.

Dr. Hans Weber schlug vor, kalori-metrische Messungen durchzufüh-ren, die bezüglich Effizienz genaueAussagen ermöglichen. Arthur Tränklezeigte sich gerne damit einverstanden.

(wie bei der Focardi-/Rossi-Technolo-gie) 1 MW erzeugt werde, könne diesemorgen mit den Leistungsverstärkernder Steho Energy AG verdoppelt wer-den. Er komme aus Stuttgart, wo Mer-cedes die Produktion von Elektromobi-len immer weiter hinausschiebt. Mit denLeistungsverstärkern der Steho EnergyAG könnte die Elektromobilität raschWirklichkeit werden.

Was sind Apple und Google wertohne Elektrizität?

Zu den teilweise durch Sonnen-winde verursachten Stromausfällenmeint Arthur Tränkle: “Heute sindApple und Google im Vormarsch mitimmer neuen Anwendungen. Dochwelchen Wert haben diese noch beiStromausfällen! Keinen!” Hier könn-ten, so meinte er, die Leistungsver-stärker gute Dienste leisten. Mit die-sen Worten leitete er über zu denDemonstrationen, die der russischeErfinder A. S., assistiert von ReinhardMüller, durchführte. Arthur Tränkleinformierte parallel darüber, dasseinige Materialien aus der Schweizstammen und das Herzstück ähnlichwie ein Trafo funktionieren würde.

Diskussion zum Thema “Scheinlei-stung, Blindstrom, Phasenwinkel”

Nach den Demonstrationen, derenEffekte aus den nachstehenden Zah-lenangaben hervorgeht, kritisierte einTeilnehmer in ziemlich angriffiger Art,dass hier ja “nur” Scheinleistung inWirkleistung umgesetzt werde unddaher denTeilnehmern quasi ein X fürein U vorgemacht wurde. Das warder Anfang einer langen, teilweise

Thomas Schärer, Elektronik-Fachmann vom Institut für Signal- und Informationsverarbeitung der ETH Zürich, nimmt hier Stellungzum Thema “Blindstrom, Phasenverschiebung, Wirkstrom”.

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Demonstration im Film aus Russland

In einer eindrücklichen Filmdokumentationzeigten die russischen Erfinder einen Leistungs-verstärker, der eine Effizienz von rund 1000%aufwies, also offenbar in der Lage ist, eine Ein-gangsleistung um einen Faktor 10 zu verstärken.

Als Belastung war eine Kaskade von 25 Glüh-birnen zu je 500 Watt aufgestellt, die nach Ein-schalten des Verstärkers sofort hell aufleuchte-ten. Damit die Szene für die Filmkamera nichtüberstrahlt war, wurde sie von einem seitlichenScheinwerfer zusätzlich beleuchtet.

Mit einem digitalen Dreiphasen-Leistungsmessgerät konnten alle Parameter für die einzelnen Wechselstrom-Pha-sen erfasst werden. Durch Umschalten der Anzeige liessen sich Wirkleistung, Blindleistung und Scheinleistung am Ein-gang und Ausgang jeder der drei Phasen ablesen. Die angezeigten Werte wurden jeweils in Watt ausgegeben.

Eingang: Wirkleistung Blindleistung ScheinleistungPhase 1 478 894 1200Phase 2 363 893 964Phase 3 421 1079 1157Total Input: 1264 3070 3321

Ausgang: Wirkleistung Blindleistung ScheinleistungPhase 1 3600 77 3606Phase 2 2843 42 2850Phase 3 2650 45 2650Total Input: 9098 163 9115

Wie zu erwarten ist, nehmen die Glühbirnen fast ausschliesslich Wirkleistung auf, d.h. ihr Blindleistungsverbrauchist zu vernachlässigen. Folglich entspricht die Wirkleistung praktisch der Scheinleistung, womit deren Verhältnis unddamit der Leistungsfaktor nahezu dem Wert 1 entspricht.

Am Eingang des Leistungsverstärkers fällt auf, dass die Wirkleistung zwar nur noch rund 14% des Verbrauchsam Ausgang beträgt, dagegen die Blindleistung auf das 19fache des Wertes am Ausgang angestiegen ist. Der Lei-stungsfaktor am Eingang entspricht dem Wert 0.38. Ein solch niedriger Wert erfordert normalerweise eine Blindlei-stungskompensation, z.B. durch entsprechend grosse Kondensatoren.

Die gemessenen Werte lassen den Verdacht aufkommen, dass in dieser Anlage die Blindleistung irgendwie inWirkleistung “umgewandelt” wird. Der Erfinder selbst behauptet, dass seine Anlage auf der Basis mehrerer physi-kalischer Prozesse funktioniert einschliesslich eines bestimmten Resonanzzustandes, womit es ihm möglich sei,reaktive Leistung (also Blindstrom) in aktive Leistung (also Wirkleistung) umzuwandeln.

Einige Experten gehen davon aus, dass so etwas nicht möglich ist. Man muss daher annehmen, dass der eigent-liche Wirkmechanismus komplizierter ist. Möglicherweise handelt es sich um magnetische Verstärker, die zusätzli-che Energie über magnetische Spinkopplung zum Raumquantenfeld gewinnen.

Live-Demonstration an der Tagung in Zürich

Die im Film gezeigten hohen Verstärkungsfaktoren konnten bei den kleineren Geräten, die an der Tagung demon-striert wurden, nicht gezeigt werden. Hier wurden folgende Faktoren gemessen:

1. Demo mit weisser Blackbox auf Tischmitte und zwei Lastausgängen für LampenEingangswirkleistung: 214 W, Ausgangswirkleistung: 218 W + 43 W = 261 W COP: 122%

2. Demo mit blauer Blackbox links auf dem Tisch und Lampen am AusgangEingangswirkleistung: 133 W Ausgangswirkleistung: 456 W COP: 343 %Eingangsscheinleistung: 477 W Ausgangsscheinleistung: 476 WWirkleistungen bei Generatorbetrieb: Eingang: 87 W, Ausgang: 670 W COP 770%

3. Demo mit schwarzer Blackbox rechts auf dem Tisch mit einer LithiumbatterieEingangswirkleistung: 60 Watt Ausgangswirkleistung 90 W (Lampe) COP: 150%

Präsentation der Steho-Geräte in Film und Wirklichkeit

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Klaus Rauber vom Institut fürImplosionstechnik weist darauf hin,dass es Geräte gibt, die reine Wirklei-stung messen und daher eine eindeu-tige Aussage zulassen. Arthur Tränkleantwortet, dass sie für sichere Mes-sungen extra für diese Veranstaltungein Notstromaggregat gekauft haben(an das die Leistungsverstärker ange-schlossen wurden, Resultate s. S. 14).

Das Machtwort

Die nicht endenwollende Diskus-sion schliesst Adolf Schneider miteinem Machtwort: Man könne nichtdauernd über Blindleistung diskutie-ren. Es wäre statt dessen klüger, wennder Erfinder klar darlegen würde, wo-her die Zusatzenergie komme.

Die Antwort des russischen Erfin-ders wird ins Deutsche übersetzt undlautet: es entstehe ein Resonanz-kreislauf, bei welchem Blindstrom inWirkleistung umgewandelt werde.Um spöttischen Reaktionen all jenerzuvorzukommen, die sich nun sag-ten: “Also doch!”, führte er aus, dassder Blindstrom nicht aus dem Netzgenommen, sondern induktiv selbsterzeugt werde.

Andreas Volkart fragt, ob die Mes-sungen in einem Faraday-Käfigdurchgeführt werden könnten, um die

Erzeugung schädlicher Strahlen aus-zuschliessen. Der Erfinder antwortet,dass keine schädlichen Strahlengeneriert werden, es handle sich umeine reine elektronische Schaltung.

Adolf Schneider fasst zusammen,dass offenbar Bauelemente verwen-det werden, durch welche Hysterese-eigenschaften genutzt werden kön-nen. Er fragt, ob die Energie ausintermolekularen oder aus atomarenSchwingungen stammen?

Der Erfinder antwortet, dass essich um einen Schwingkreis handelt,der sich selber aufschaukelt. Norma-lerweise würde das Feld zusam-menbrechen, aber hier bleibe derKreis erhalten! Arthur Tränkle er-gänzt, dass die Russen ihre Gerätebei russischen Energiemonopolenvorgestellt hatten, jedoch hochkanthinausgeworfen wurden, mit der Be-merkung, solche Geräte würden inRussland wegen der Öl- und Gasmo-nopole nie verkauft werden können.

Aus der Schmuddelecke heraus-kommen!

Ein Teilnehmer fragt, wann dieGeräte denn in Europa verkauft wür-den, worauf Arthur Tränkle antwortet,dass vorderhand Lizenzen an Li-zenznehmer verkauft werden, die

dann ihrerseits die Geräte - nach Ein-holung der CE-Zulassung - an End-verbraucher verkaufen. Ein Lizenz-nehmer bekomme alles Notwendige,um die Geräte selbst zu produzieren,denn: die Technologie sollte mög-lichst rasch verbreitet werden!

Klaus Rauber gibt zu bedenken,dass die Einführung solcher Gerätewohl auch in Europa verhindertwürde, weshalb es klüger wäre, siemit einem Open-Source-Konzept zuverbreiten. Arthur Tränkle hat aberdie Erfahrung gemacht, dass zumBeispiel in China alle Türen offen ste-hen. Es gebe dort viele wohlhabendeMenschen, die zum Beispiel mitumweltfreundlichen Elektroautos fah-ren wollen, damit ihr Land “aus derSchmuddelecke” herauskommt.

Ein Teilnehmer outet sich als poten-zieller Lizenznehmer und fragt, ob esmöglich wäre, in ein Gerät hineinzu-schauen. Arthur Tränkle antwortet, dassdies möglich sei nach Unterzeichnungeines Geheimhaltungsvertrags.

Vergleich mit ET3M

Adolf Schneider weist darauf hin,dass er am Abend zuvor einen Anrufeines Fachmanns (Dr.-Ing.) erhielt,der Messungen dieser Geräte beglei-ten und hineinschauen konnte.

Dr. sc.nat. Hans Weber äusserte sicherfreut über die Demonstration, weil siedie Forschungsarbeiten bei der Raum-quantenforschung bestätigen. Er schlägtvor, kalorimetrische Messungen durchzu-führen. Dieser Vorschlag wird von ArthurTränkle gerne entgegengenommen undvom Publikum mit Applaus honoriert.

Nach den Ausführungen und den Demonstrationen der Geräte wird Arthur Tränkle vonTeilnehmern mit weiteren Fragen bestürmt.

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Eindrücke in Bildern

Nach dem aufmerksamen Zuhören und Erleben (links) entspannten sich die Teilnehmer am “gluschtigen” Buffet (rechts).

Die Veranstalter mit Andreas Gabathu-ler, Präsident der Tesla-Society Swit-zerland, auf deren Website www.tesla-society.ch auch weitere Fotos der Ver-anstaltung aufgeschaltet wurden.

Immer aufgestellt wie sein Schnauz:Alfred Hannes.

Attraktive Erscheinung aus Kreuzlingen:Angela Binswanger (Mitte), rechts (mitRücken zur Kamera): Jakob Schären, Ver-waltungsratspräsident der Haltenegg-Be-triebs-AG und Besitzer der Griesalp-Hotel-anlagen, im Gespräch mit Peter von Sie-benthal, Hotel Hornberg, Saanenmöser,Verwaltungsrat der TransAltec AG.

Der russische Erfinder A. S. bei der span-nungsgeladenen Demonstration.

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Er hätte ausser Elektronik nichtsgesehen. Adolf Schneider ist davonüberzeugt, dass die russischen Ge-räte funktionieren, nachdem er undseine Frau 2004 an der Universität inMexico-City bereits ein integriertesResonanzsystem gesehen hatten,welches eine Eingangsleistung mehrals hunderttausendfach verstärkte.

Hier sei ein Open-source-Konzeptnicht möglich, aber es werde alles ingeordnete Bahnen gebracht. Haupt-sache: es kommt überhaupt auf denMarkt und der Preis für den Normal-verbraucher ist erschwinglich.

Arthur Tränkle bestätigt, dass inRussland ein Gerät ein Jahr lang imDauerbetrieb gelaufen ist und 30 kWfür Strom und Heizung eines komplet-ten Gebäudes von 440 m2 Fläche er-zeugt hat. Zum Schluss bedankt ersich für das interessierte Mitmachendes “offenen Publikums”.

Danach werden er und der Test-stand von einer Reihe interessierterTeilnehmer regelrecht belagert. Überdiese Technologie und deren Auswer-tung wird an dieser Stelle noch mehr-fach berichtet werden.

Präsentation der Nickel-Wasserstoff-Technologievon Rossi/Focardi

Nach der Kaffeepause folgte einweiterer Höhepunkt des Programms.Adolf Schneider stellte die Nickel-Wasserstoff-Reaktion nach Rossi/Focardi vor, wie sie bereits in Heft 1/22011 eingehend besprochen wordenwar3. Es handle sich dabei um eineArt Kalte-Fusion-Effekt, einen Fu-sionsreaktor (Focardi-Rossi-EnergyAmplifyer oder E-Cat), dessen Pro-zess durch Nickel und einen gehei-men Katalysator in Gang gesetztwird. Gibt man den Begriff “KalteFusion” im Internet ein, erhält manunter anderem folgende Information:

“Als Kalte Fusion bezeichnet manVerfahren, die eine als Energiequellenutzbare, kontrollierte Kernfusion vonWasserstoff-Isotopen herbeiführensollen, ohne dass ein Plasma mit ho-her Temperatur und Dichte herge-stellt werden muss wie bei einemKernfusionsreaktor oder bei der Träg-heitsfusion. Erste Überlegungen zurFusion bei niedrigen Temperaturengab es in den 1940er Jahren in der

Sowjetunion (Myonen-katalysierteFusion). Heute werden unter demBegriff kalte Fusion (englisch coldfusion) meist das 1989 von den Che-mikern Stanley Pons und MartinFleischmann vorgestellte Experimentund verwandte Methoden verstan-den. Fleischmann und Pons zogen1989 große Medienaufmerksamkeitauf sich, als sie behaupteten, einekalte Fusion auf elektrochemischemWeg durchgeführt zu haben. IhreErgebnisse ließen sich jedoch nichtdurch unabhängige Dritte wiederho-len. Als Konsequenz gehen die mei-sten Wissenschaftler davon aus,dass eine Kernreaktion mit Energie-freisetzung auf diese Weise nichtmöglich ist.”

Doch inzwischen wurden die theo-retischen Wissenschaftler von denErgebnissen der praktischen Wissen-schaftler quasi “links überholt”, denndie Kalte-Fusion-Forschung ist inzwi-schen weltweit verbreitet und kann -obwohl privat gefördert - mehr Resul-tate vorweisen als die - offiziell geför-derte! - Heisse Fusion! Inzwischen ha-ben auch Forscher wie Dr. Rossi undProf. Focardi im Labor den Praxis-nachweis gebracht, und nicht nur imLabor! Es handle sich um nukleare,weil atomare Prozesse, aber ohneschädliche Strahlung, so Adolf Schnei-der. Nobelpreisträger Prof. BrianJosephson meinte zu dieser Technolo-gie, sie sei “fast unglaublich”, aber inder Physik gebe es immer wieder Ent-wicklungen, die man früher nicht fürmöglich gehalten hatte.

Inzwischen werden in USA bereits1-MW-Anlagen gebaut. In Europa sollab 2012 mit der Vermarktung begon-nen werden. Eine 1-MW-Anlage um-fasst nach aktivem Stand 50 Reakto-ren zu je 27 kW, wovon jeder mit einerBlackbox versehen ist. Derzeit könnennur 1-MW-Anlagen produziert werden,weil für die Einzelgeneratoren nochkeine Zulassung existiert.

Bei dem Verfahren wird als Treib-stoff nur Nickel gebraucht, und zwarkleine Mengen Nickelpulver. Diegesamten Wartungskosten liegen beietwa 2’000 Euro jährlich für ein 1-MW-Kraftwerk. Auf der Erde gibt esgenügend Nickelvorkommen. ConradHopman, letzter Referent der Ta-gung, hatte den Veranstalter darüberinformiert, dass in Neu-Kaledonien

(wo er eine Villa besitzt) grosseNickelvorkommen existieren.

Am 29. März fanden an der UniBologna vor italienischen und schwe-dischen Physikern sechsstündigeTests statt, mit 300 W Input und 4,4kW Output. Die Physiker einigtensich vorläufig auf die Erklärung, dassbei der Nickel-Wasserstoff-Reaktionirgendwie die Coulomb-Schwelleüberwunden wird. Dr. Rossi hat inUSA auch Kontakte zur NASA, sozum Beispiel zu Dennis M. Bushnell,Chef-Wissenschaftler beim LangleyResearch Center, der am 23. April2011 zum Verfahren ein Interviewgegeben hat und dieses als diezukunftsträchtigste Technologie über-haupt beschrieb. Der Standort vonDr. Rossi ist daher auch USA, wo erbereits eine Lizenz für Nord-, Süd-und Mittelamerika verkauft hat.

Inge Schneider informierte ihrer-seits darüber, dass sie Dr. Rossi am26. Juli in Bologna getroffen haben.Es handle sich bei Dr. Rossi umeinen typischen italienischen Kava-lier, der ihr sogar die Hand geküssthabe - woran sie sich (mit zwinkern-dem Seitenblick auf ihren Mann)nicht gewöhnt sei, was das Publikumzum Lachen brachte. Sie seien sehrrasch in einen freundschaftlichenKontakt mit Dr. Rossi gelangt, als des-sen Folge Dr. Rossi sie als An-

Von links: Dr. Andrea Rossi, Inge undAdolf Schneider bei ihrem Besuch am 26.Juli in Bologna. Dabei wurde eine Koope-ration für die Schweiz vereinbart.

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sprechpartner für diese Technologiefür die Schweiz eingesetzt habe. Beider Abkehr vom Atomstrom sei esdurchaus möglich, einen Käufer für dieSchweizer Lizenz zu finden, der je-doch bei einem Preis von 150 MioEuro (andere Ländern entsprechendmehr) am ehesten von der Seite derEnergiewirtschaft zu finden ist (Kon-takte sind bereits eingeleitet worden!).

Für jene Länder, die noch keineLizenz erworben haben, können ab No-vember bei Dr. Rossi Bestellungen für1-MW-Anlagen in Auftrag gegeben wer-den, die laut Dr. Rossi innert zweiMonaten, und zwar als komplette Con-tainer, geliefert werden. Deren Preisliegt bei 2 Mio Euro. In den USA seienlaut Dr. Rossi bereits Tausende solcher1-MW-Anlagen bestellt worden.

Kleine Geräte sollen erst geliefertwerden können, sobald die Zulas-sung vorliege. Das sieht die griechi-sche Firma Defkalion etwas anders,die eigentlich bisher als erster Li-zenznehmer dieser Technologie ge-nannt wurde. Inzwischen scheint esDifferenzen zwischen Dr. Rossi undDefkalion zu geben. Defkalion willbereits eine Fabrik ausgewählt habenfür die Produktion der ersten 300’000kleinen, “Hyperion” genannten Gerä-te. Dr. Rossi informierte Schneiders,dass die Differenzen mit Defkaliondamit zu tun haben, dass diese Firmazwar die Technologie gross vermark-ten will, aber bisher keine Lizenzge-bühr entrichtet hat! (Nachtrag: Seitder Tagung trennte sich Dr. Rossiexplizit von Defkalion.)

Focardi-Rossi-Verfahren:heute autonom!

Adolf Schneider führte einen klei-nen Film über die E-Cat-Technologievor, in dem die Testanlage geöffnetgezeigt wurde: es war keine Batterie,sondern nur Elektronik eingebaut.Durch kalorimetrische Messungenwurde der OverUnity-Effekt von di-versen Labors bestätigt. Inzwischenspreche man bei dieser Technologienicht mehr von OverUnity (höher als100%), weil die Technologie keinenInput an Energie mehr benötige, son-dern völlig autonom laufe! Damit seiennun auch die Kritiker verstummt, diemeinten, dass die Eingangsenergieirgendwie manipuliert wurde. Für die

Erforschung der Prozesse hat Dr.Rossi der Universität Bologna 0,5 MioEuro gesponsert, womit drei Wissen-schaftler zwei Jahre lang bezahlt wer-den. Zum Schluss verwies AdolfSchneider darauf, dass sie 2001 mitDr. Hans Weber zusammen Prof. Pre-parata an der Uni Mailand besuchthaben. Er hatte eine Kalte-Fusion-Hei-zung konzipiert, für deren Vermark-tung er bereits mit Electrolux verhan-delte. Leider verstarb er vor Jahrenund erlebte den Aufschwung derKalte-Fusion-Forschung nicht mit.

In der Diskussion freute sich Dr.Hans Weber über die Rehabilitationder Kalte-Fusion-Forscher Pons undFleischmann, die damals (1989) nichtnur nicht ernst genommen, sondernvon der Mainstream-Forschung regel-recht kaltgestellt wurden. Ausserdemfreute er sich als Kalorimetrie-Experteder ersten Stunde darüber, dass sol-che Verfahren durch kalorimetrischeMessungen bestätigt wurden. Dr.-Ing.chem. Martin Keller fragte, ob wirklichkeine schädlichen radioaktiven Strah-len emittiert würden, worauf AdolfSchneider antwortete, dass die gerin-ge Gammastrahlung, die innerhalb derverschlossenen Geräte während desBetriebs anfalle, bereits nach einstün-digem Stoppen des Prozesses abklin-ge. Dr. Rossi liegt es an seriöser wis-senschaftlicher Klärung des Prozes-ses. So konnte der auf dem obigenFoto abgebildete Strahlenexperte derUniversität Bologna bei der Demon-stration an der Uni Bologna keinegefährliche Strahlung messen.

Das Verfahren sei somit - entge-gen dem Prozess innerhalb einesAtomreaktors - absolut beherrschbarund ungefährlich. Ein weiterer Teil-nehmer fragte, was mit dem ge-brauchtem Nickel geschehe, woraufAdolf Schneider antwortete, dass eszum grössten Teil recycelt und wie-derverwendet werde.

Zum Schluss verwies der Referentdarauf, dass Dr. Rossi 50% aller Ein-nahmen aus dem Verkauf von Lizen-zen und Geräten an Stiftungen fürkrebskranke Kinder entrichten wolle.

Eisspeicherheizung in derARD-TV-Show bei FrankElstner!

An dieser Stelle im Programm, aber“hors programme” wollte der Veran-stalter einen Youtube-Film, der am 11.August um 20.15 Uhr im ARD im Rah-men der Frank-Elstner-Naturwunder-Show ausgestrahlt worden war undwo eine clevere Eisspeicherheizunggezeigt wurde, vorführen.

Allerdings wurde in dieser Sendungder Firmenname nicht genannt, dieVeranstalter waren aber durch einenMitarbeiter der Firma auf die Sendungaufmerksam gemacht worden. Inter-essenten einer solchen cleveren Hei-zung, die im Internet in einem Such-programm den Begriff “Eisspeicher-heizung und Frank-Elstner-Show” ein-geben, finden sofort den Hinweis aufdiese Firma.

Um es kurz zu machen: die Ein-spielung klappte auf die Schnelle

Dr. Andrea Rossi (links) bei den Tests am 31. Mai 2011 an der Universität in Bolognavor Experten. Der Reaktor lief 18 Stunden lang ununterbrochen und liefert 15 kW.

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nicht, aber der Veranstalter konntedie Teilnehmer mündlich über diesesclevere Verfahren informieren: eshandelt sich um eine umweltscho-nende Heizung mit Solar-Eis-Spei-cher. Bei dieser Technologie wird dieLatentwärme von Wasser benutzt,die beim Phasenwechsel von Wasserzu Eis entsteht. Die im Solareisspei-cher enthaltene Wärmeenergie kannüber Monate zwischengespeichertwerden, womit die Temperaturunter-schiede zwischen Sommer und Win-ter ausgeglichen werden können.Während eine derartige Technologiebisher nur für grosse Gebäude zurVerfügung stand, ist sie neuerdingsauch in Kombination mit einer Wär-mepumpe und Solarkollektoren fürEinfamilienhäuser verfügbar.

Ein praktisches Beispiel: Beieinem Altbau mit 200 m² Wohnflächeliegt die Heizöl/Gas-Einsparung ge-genüber der Eisheizung bei ca.60’000 Euro in 20 Jahren. Bei einemNeubau liegt sie bei ca. 44’000 Euroin 20 Jahren. Steigende Energieprei-se sind hier noch nicht einmal einge-rechnet.

Jeder kann selber berechnen, wie-viel er durch den Einbau einer Eis-speicherheizung in seinem Haus ein-sparen kann, indem er die Daten sei-nes Gebäudes und die aktuellenEnergiekosten selbst eingibt.

Noch deutlicher wird es, wenn erprobeweise den Heizöl-(Gas-)Preisauf 1,50 Euro ansetzt.

Solar-Eis-Konzepte können nurdurch qualifizierte Partner vor Ortinstalliert werden, durch Fachleute,die sich auf dem Gebiet der Eisspei-cher, Eisheizung und Wärmepumpeauskennen.

Freie Energie und Tornado-konzepte

Den Abschluss der Tagung bildeteein Referat von Conrad Hopman,Dipl.-Ing. ETH, aus Neu-Kaledonien,derzeit wohnhaft in der Schweiz inder Wohnung von Dr. Hans Weber.

Conrad Hopman führte sich ein mitden Worten: “Wir haben auf der Erdegenügend Energie aus der Natur, diemit Wärme Wasser aus der Erdesaugt. Alle existierenden Wärmema-schinen gehorchen dem ZweitenHauptsatz der Thermodynamik, abernicht die Natur. Tornados erzeugen140 mal mehr Energie, als alle Kraft-werke dieser Erde produzieren.”

Er gab danach einen Überblick überForscher, die bereits im Mittelalter denTornadoeffekt für Maschinen zu nut-zen versuchten. So wollte zum Bei-spiel Roberto Valturio (1405-1475) einBranca-Automobil konstruieren.

Der Begriff “Branca-Turbine” ent-stand jedoch erst später und basiertauf Giovanni Branca (1571–1645),einem italienischen Ingenieur undArchitekten. 1629 konstruierte derItaliener eine Turbine, in der einDampfstrahl auf die Schaufeln derTurbinenräder einen Druck ausübte.

Zusammenfassend unterbreiteteder Referent den Teilnehmern einenVorschlag zur Realisierung einesBranca-Motors. Bei einer Wärme-pumpe, die Abwasser-Biomassenutzt, verdampfe 10%, während 90%abgekühlt werde und zurück fliesse.

Es sei eine andere Art, um Wärmein Energie zu konvertieren. Die Aus-nutzung der Druckdifferenz ermögli-che die Rotation einer Turbine. Jemehr Energie von der Turbine er-zeugt wird, desto “runder” läuft sie.Natürlich brauche man vorerst ein-mal Energie vom Elektrizitätswerk,um das Ganze zu starten. Einmalangetrieben, gebe es einen Moment,wo die Turbine selbstlaufend werde,wie bei einem Fahrrad.

Er hat sich verschiedene Konzep-te überlegt, um Naturenergien für dieErzeugung elektrischer Energie zunutzen und umzuwandeln. Die Meeredecken 71% der Erdoberfläche undempfangen 7000mal mehr Solar-energie, als weltweit benötigt wird.Die von der Natur kostenlos bereitge-

Im Rahmen dieser Show stellten FrankElstner und Ranga Yogeshwar eine Eis-speicherheizung vor.

Icy-Rider als Antrieb für ein Auto.

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stellte Wärme und Luft können die Tur-bine antreiben. Die Branca-Turbinehätte schon seit dem Mittelalter Feu-er erzeugen können, ohne Öl, Radio-aktivität und Gas, einfach nur durchdie Erderwärmung. Vom Kelvinatorleitet er über zum Tesla-Frigo, wel-cher Latentwärme in kinetische Ener-gie umwandeln könnte und dazuFreie Energie braucht. Er habe vieleBücher von und über Nikola Teslastudiert, aber darüber nichts gelesen.Mit dem Tesla Heater Cooler könnenwir heizen und kühlen, indem wirWärme aus einem See nehmen oderden Prozess umgekehrt ablaufen las-sen. In dem Fall kommt die Wärmeauch aus der Umgebung.

Zum Thema “Branca-Turbine”kooperiert er mit Dr. Hans Weber fürdie Realisierung eines “Müllfresser-Modells”. Dr. Hans Weber nennt esHydrokrit-Verfahren, welches er Jahr-zehnte zuvor entwickelt hat unddurch welches Haushaltabfall “ver-gast” und in Energie umgewandeltwird. Die Gemeinden, so ConradHopman, könnten mit diesem Verfah-ren sparen und unabhängig werden.

Zum Schluss widmet er sich demThema “reaktionsloser Antrieb”. Zyklo-ne würden von selber laufen - keinertreibe sie an. Die Energie für ihrenBetrieb komme aus der Natur, aus der

Umgebung. Genauso hätten im frühenAsien schon die Vimana-Flugscheibenfunktioniert, mit einem Vortex-Antrieb.Diese Kenntnisse können auch heutegenutzt werden zur Realisierung einesreaktionslosen Antriebs.

Open-source-Konzept undOpen-source-Wohnung!

Die Begeisterung über die Möglich-keiten, die die Natur bereit hält für alleBedürfnisse der Menschen, überwäl-tigt den Referenten geradezu, als erausruft: “Alles bieten uns die Meerean, die notwendigen Stoffe und Was-ser für die Wüstenbegrünung, diewiederum ganzen Völkern zum Auf-schwung verhelfen kann.”

Zum Schluss meinte er, im Jahr2012 werde so etwas geschehen wiedamals “der Zusammenbruch desRömischen Reiches”. Das habe aberdie Auswirkung eines fulminantenNeuanfangs mit ungeahnten Möglich-keiten. Weil er sein Wirken in einemweiten Zusammenhang des Weltge-schehens sieht, stellt er all sein Wis-sen und seine Erfahrungen in denDienst eines Open-source-Konzepts.So plant er jetzt in einer Arbeitsgruppeden Bau einer Branca-Turbine ausSchrottbestandteilen. Er ruft auf zurZusammenarbeit. Ein erstes Treffensei für den 10. September geplant(und fand seither statt). Weitere Tref-

fen sind geplant und können bei derRedaktion erfragt werden.

Dieses Referat wird vom Publikummit Bravorufen und grossem Applausverdankt, und Dr. Hans Weberschliesst sich diesen Ausführungenan mit dem Hinweis, dass er seineViereinhalb-Zimmer-Wohnung, diefür ihn und Conrad Hopman viel zugross sei, als “Open-source-Woh-nung” für Arbeitsgruppen zur Verfü-gung stellt. Dort würden vor allemauch Projekte diskutiert und reali-siert, die den Beweis erbringen, dass“der Zweite Hauptsatz der Thermody-namik kein Dogma” sei.

Der Veranstalter drückt zum Ab-schluss seine Freude über die grosseund rege Teilnahme aus und hofft aufbaldiges Wiedersehen.

Literatur:1 Schneider, Adolf: “Energieumwandlung mit

Eigenresonanz”, in “NET--Journal”, Nr. 5/62011, S. 30-33

2 Schneider, Inge: “Bericht über den Kon-gress ‘Energie und Freiheit’ vom 24./25.Juni in Frankfurt”, in “NET-Journal”, Nr. 7/82011, S. 9-21

3 Schneider, Adolf: “Nickel-Wasserstoff-Reaktion nach Rossi/Focardi”, in Nr. 1/22011, S. 9-17

Hinweis:Die Tagungsmappe mit weitergehen-den Links, Informationen und Adres-sen der Referenten ist erhältlich für10 Euro/12 Fr. bei der Redaktion.

Reaktionsloser Antrieb, von der Natur indie Technik umgesetzt.

Conrad Hopman ist voll motiviert, mit Teilnehmern zusammen in einer Open-source-Arbeitsgruppe die Branca-Turbine zu realisieren.