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FreieTorsionprismatischerVerbundstäbe ... · TZX| = v, K (y —VT) (4) Die Bestimmungsgleichung für die Koordinate yT des Torsionsruhepunktes, der gleich dem Schubmittelpunkt ist,

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TECHN|SCHE MECHANIK10(1989)Heft4

Manuskripteingang: 7. 6. 1989

Freie Torsion prismatischer Verbundstäbe

mit dünnwandigen offenen Querschnitten

Wolfgang Pfefferkorn, Torsten Hauck

Ein dünnwandiger Verbundstab (vgl. Bild 1) soll ein

Konstruktionselement, bestehend aus homogenen, iso-

’(ropenr linear elastischen, fest aneinander haftenden

Materialschichten sein, für dessen Ouerschnittsabmes-

sungen gilt: t << H. An den Stabenden wird ein Tor-

sionsmoment Mz eingeleitet. Es entstehen die Schub—

spannungskomponenten rzx = 7x2 und ‘rzy é ryz. Die

anderen Komponenten des Spannungstensors sind ver-

nachIäSSigbar. Das wird durch Untersuchungen des

räumlichen Spannungszustandes eines solchen Ver-

bundstabes unter Nutzung der Methode der finiten

Elemente (FEM) bestätigt.

1,2 - Moteriolschichten

Bild 1

Verbundstab

Führt man die Spannungsfunktion (l) (x, y) ein, deren

partielle Ableitungen nach den Querschnittskoordinaten

die Schubspannungen in der Querschnittsflache des Tor-

sionsstabes ergeben. i

<D,x = ——sz: <b,y = T“ (1)

und ermittelt die Linien gleicher Funktionswerte der

Spannungsfunktion, so ist die Schubspannung normal zu

einer solchen Linie gleich Null und die Schubspannung

längs einer solchen Linie die Resuitierende aus den

Komponenten rzx und rzy.

in Bild 2 werden diese Linien gleicher Funktionswerte

der Spannungsfunktion (II (x, y) In einem Biverbund-

querschnitt dargestellt.

Man sieht, daß In einiger Entfernung von den Rändern

x = iH/2 die Schubspannung 72 verschwmdet Die

Schubspannung TM in der Materiarschicht i ergibt sich

ZU

72xi = GIN—VT) (2)

‚y

Lt. „i

«2

y :y-Koordinate des

Torsionsr‘uhepunktes

i

Bild 2

Linien gleicher Funktionswerte der Spannungsfunktion (“X”)

In Kenntnis dieser Zusammenhänge lassen sich die Nähe-

rungsformeln für die Berechnung torsionsbeanspruchter

prismatischer Stäbe mit dünnwandigen homogenen Ouer»

schnitten durch Näherungsformeln für dünnwandige Ver-

bundquerschnitt erganzen.

Aus der Gleichheit der Schubverzerrungen 72X1 und

y“? zweier benachbarter Materiaischichten 1 und 2 in

der Fügestelle y = t/2 folgt auf Grund unterschiedlicher

Schubmoduln G1 und 62 far die Schubspannung der

Schicht 1

G1 1 1

' (y=—tl=r (V*-—t)—— (3)

'in 2 ZX2 2 G2

Führt man das Schubmodulverhaltnis vi = Gl/Go ein,

wobei Gi der Schubmodul der Materialschicht i und Go

ein Bezugsschubmodul sind, so ergibt SlCh mit ci s v| ' K

die Schubspannung rzx zu

l

TZX| = v, K (y —VT) (4)

Die Bestimmungsgleichung für die Koordinate yT des

Torsionsruhepunktes, der gleich dem Schubmittelpunkt

ist, ergibt sich aus

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sz; -d9 - Schubfluß

i - Materialbereich

l‘1;l'g

.b._.—_._

m

Blld3

Schubspannungsverteilung 72x, und Torsionsröhre mit dem

Schubfluß '1'zxi ' d7 (dargestellt für G1 >62)

worin n die Anzahl der Materialschichten darstellt, zu:

n

Z vi f ydy

i=1 (vi)

vT= n (6)

E v. f dyI

i=1 (vi)

Die Bestimmungsgleichung für die Konstante K erhält

man.mit Bezug auf die Föppl'sche Näherung für dünn-

wandige Querschnitte und mit V = y - yT (siehe dazu

Bild 3)

d M2

1 ' d\7 = (7)

l 2H7

Nach dem Einsetzen von Gleichung (4) in (7) und lnte-

gration ist

K = z b (8)

vi f v2 d?(vi)

und mit dem modifizierten axialen Flächenträgheits-

moment, bezogen auf den Torsionsruhepunkt

I=H

0 i "M:

vi f 72d? <9)1 (7i)

kann man die Schubspannung 72x in der Materialschicht

i wie folgt bestimmen:

v (10)

Die Torsionssteifigkeit Glt des Verbundstabes erhält

manmit

n 2 1

~— 1' dV = — M ¢ (1‘!)

=1 le 2 z

236

Bild 4

F inite-E lemente-Vernetzung

1.00

0,90 a

I

0,80 -

oyo ~ r‘

‚2

0,50 -

‚ 3

0,50 -

‚l.

t/H ‚5

—>

0,100 r r l v

0,0 0,2 0,4 Oß Oß 1,0

Bild 5

Vergleich der Torsionssteifigkeiten

k1: G't(FEM)’G't(Naherung)

zu

GIt = 46° Ix0 (12)

Damit kann zwischen dem Torsionsmoment Mz und der

Drillung (~) folgender Zusammenhang formuliert werden:

MZ

(.9 = __(13)

460|x

O

Zur Abschätzung der Genauigkeit dieser Näherung wur-

den an dem in Bild 2 dargestellten Biverbundquerschnitt

für unterschiedliche Geometrie- und Materialverhältnisse

Vergleichsrechnungen mit dem FEM-Programm FEAP

durchgeführt. Zur Diskretisierung des Torsionsproblems

wurden isoparametrische 8-Knoten-Elemente mit qua-

dratischem Ansatz für die Spannungsfunktion im Ele-

ment verwendet. Das Bild 4 zeigt die Vernetzung des

Stabquerschnittes mit den Materialbereichen 1 und 2.

Zum Vergleich der Ergebnisse des FEM-Programmes mit

den Näherungslösungen für dünnwandige offen geschich-

tete Profile werden die Größen k1, k2 und k3 als Ver-

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1.00 '

0,95 '

0.90 '

0.85 ‘

0,80 ’

0,75 '

0.70 q

0.65 1 . . .

0,0 0.2 0.4 0,6 0,6 1.0

Bild 6

Vergleich der maximalen. Schubspannungen in der Material-

schicht 1

k2 = T / T

1maxiFEM) 1maxiNäherungl

1,00

0,95 ‘

0.90 '

0,85 '

0,80

0,75 '

0.70 ‘

0,55"

0.60 — /2

0,55 . . . . ‚

0.0 a2 01. as 03 1,0

Bild 7 ‘

Vergleich der maximalen Schubspannungen in der Material-

schicht 2

k3 = T / T

2maxiFEM) 2rr'taxiNäherung)

hältnisse der Lösungen der FEM zu den Lösungen dieser

Näherung für die Torsionssteifigkeit GIt sowie für die

maximalen Schubspannungen rzx in den Materialberei-

chen 1 und 2 definiert.

Im Bild 5 ist k1 in Abhängigkeit von dem Verhältnis der

Kantenlängen des prismatischen Verbundquerschnittes

t/H und für'verschiedene Schubmodulverhältnisse zwi-

schen den beiden Materialbereichen G1/G2 aufgetragen.

Man sieht, daß für t/H < 0,2 die Abweichung der Nähe—

rungsiösung von der FEM-Lösung für die Torsionssteifig-

keit GIt unter 10 96 liegt. Die Bilder 6 und 7 stellen k2

und k3 in Abhängigkeit von t/H und G1/G2 dar. Es ist

zu erkennen, daß für die dargestellten Schubmodulver-

häitnisse die Näherungslösung mit der FEM-Lösung bis

zu dem Verhältnis t/H < 0,2 übereinstimmen.

Anschrift der Verfasser:

Prof. Dr.-lng. habil. W. Pfefferkom

Technische Hochschule „Carl Schorlemmer"

Sektion Werkstoff- und Verarbeitungstechnik

4200 Merseburg

Otto-N usch ke-Straße

Dipl.-lng. T. Hauck

Technische Hochschule „Carl Sehorlemmer"

Sektion Werkstoff- und Verarbeitungstechnik

4200 Merseburg

Otto-Muschke-Straße

237