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456 Bericht: Spezielle analy~ische Methoden. die Verf~lschung an. l~ohopium, mit Copalquin-Extrakt gemischt, ist durch die positive Reaktion auf Morphin und dutch die Orangef~rbung des Petroli~ther- Jod-Reagenses gekennzeichnet, w~hrend Raueheropium diese Reaktion nicht gibt. Die erw~hnte Orangefarbung bei Abwesenhcit yon Morphin deutet auf ein Gemisch mit Opiumriickst~nden. H . :FREYTAG. l~iir den tgachweis and die quantitative Bestimmung ~on Santonin schl~gt N. A. Q.azlL~AsJ~ ~ folgende Priifungsmethoden vor: 1. Qualitutiv: 0,5 g gepulverte Droge wird mit 5 ml Benzol 5 min geschiittelt, dann filtriert. Das :Filtrat wird in einer Porzellanscbale zur Trockne eingedampft. Man l~Bt mm 2--3 Tropfen Kalium- methylat (5 g kleingeschnittenes Kaliam in 50 g Methanol am Rfickflul3kfihler 15sen) an den Rand des P~fickstand.s fliel3en und erw/~rmt, abermals auf dem Wasser- bad. Santoninhaltiges Material ruff eine orangerote, blur- oder karminrote :F~rbung hervor; demgegentiber ergehen santoninfreie Drogenauszfige ockerfarhene, gelb- crier dunkelbraune Farben, niemals aber ]~otf/trbungen. Diese Ergehnisse sind eindeutiger Ms solehe mit alkoholiseher Kalilauge and warden durch die neu ent- wicke]te quantitave Bestimmung best~tigt: Man vermischt 15 g rein gepulverte Droge im 500 ml-Scheidetrichter mit 1,5 g gepulvertem wasserfreiem Natrium- carbonat, schfittelt einige Minuten mit 15 ml 15~oiger Ammoniakl6sung, gibt dann 150 ml Benzol zu, schfittelt w~hrend 3 Std h~ufig, laBt fiber Nacht stehen, schfittelt dann abermals 15 rain und filtriert nach halbstfindigem Absetzen durch benzolbefeuchtete ~r in einen 1(;0 ml-MeBzylinder. 100 ml :Filtrat (= 10 g ])roge) werden im Destillierkolben auf 15 ml eingeengt~ und dann im Becherglas zur 'lu eJngedampft. Der l{iickstand wird mit 110 ml 5%igem, frisch hergestelttem and filtriertem Barytwasser fiir 20 rain im W~sserbad ~uf 60--70 ~ unter gutem Umrfihren erwfirmt. Von dem abgeschiedenen gelb- bis dunkelgrfinen Harz filtriert man dutch ein angefeuchtetes Doppelfilter, spiilt 2real mit heil3em Wasser nach, s~iuert das :Filtrat mit verdiinnter Salzs~ure in geringem Uberschul~ an and hMt darauf unter Umrfihren 20 rain im Wasserbad auf 60--70 ~ Nach 15 rain priift man mit Kongopapier auf minerMsaure Reaktion und gibt gegebenenfalls noch 1--2 ml S~ure zn. Iqach dem Abkfihlen schfittelt man im Scheidetrichter nacheinander mit 25, 20, 15 und 10 ml Chloroform aus, /il~riert die Chloroformphase durch einen chloroformfeuchten Wattebausch in einen E~n~M~-~nR-Kolben und dampft d~rin zum SchluI~ unter Luftdurchbl~sen zur Trockne. Der Rfickstand wird mit 50 ml ]5-(C~w.)~oigem Athanol am Rfickflu[L kiihler ausgekocht and hei~ filtriert. Ko]ben und :Filter werden 3real mit 5 m! warmem 15%igem ~thanol ausgewachsen, das :Filtrat wird mit 50 mg Kieselgur und 50 lag Tierkohle 10 rain am RiicldtuI~kfihler erhitzt, um Harze and Kolloide zu beseitigen, hei8 in eine Krystallisierschale filtrier~, Rfickstand und :Filter werden 3real mit 5 nil des 15~oigen ~thanols nachgew~schen und zur Krystallisation gebracht (ira Dunkeln bei 15--17 ~ im Verlauf yon 2~ Std). Die S~ntoninkrystalle werden dann auf einem gewogenen Filter gesammelt, 2real mit J~thanol gewaschen, bei 100--105 ~ getrocknet und gewogen. A]s LSslichkeitskorrektur werden 0,0064 g Santonin zugez~hlt. Gegenfiber den friiheren Verfahren mit dem gleiehen Drogen- materiM liefert diese Methode bessere Werte nnd ein reineres Produkt (]~p. 171 bis 173~ W. H~lV~i~. l~iir die spektrophotometrisehe Bestimmung yon lCutin and Quereetin in Mi- sehungen schl~gt R. V. SwA~ ~ ein verbessertes Schnellverfahren vor, das ffir Reihenuntersuchungen geeignet ist. Gemessen wird bei den Wellenl~ngen 347, 362,5 and 375 m/~ unter Verwendung einer UV-Lumpe, 1 cm-Zelle und l~ot- J. of Pharmacy a. :Fharmacol. 8, 105 (1951). J. of Pharmacy 1, 323 (1949).

Für den Nachweis und die quantitative Bestimmung von Santonin

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Page 1: Für den Nachweis und die quantitative Bestimmung von Santonin

456 Bericht: Spezielle analy~ische Methoden.

die Verf~lschung an. l~ohopium, mit Copalquin-Extrakt gemischt, ist durch die positive Reaktion auf Morphin und dutch die Orangef~rbung des Petroli~ther- Jod-Reagenses gekennzeichnet, w~hrend Raueheropium diese Reaktion nicht gibt. Die erw~hnte Orangefarbung bei Abwesenhcit yon Morphin deutet auf ein Gemisch mit Opiumriickst~nden. H. :FREYTAG.

l~iir den tgachweis and die quantitative Bestimmung ~on Santonin schl~gt N. A. Q.azlL~AsJ~ ~ folgende Priifungsmethoden vor: 1. Qualitutiv: 0,5 g gepulverte Droge wird mit 5 ml Benzol 5 min geschiittelt, dann filtriert. Das :Filtrat wird in einer Porzellanscbale zur Trockne eingedampft. Man l~Bt mm 2--3 Tropfen Kalium- methylat (5 g kleingeschnittenes Kaliam in 50 g Methanol am Rfickflul3kfihler 15sen) an den Rand des P~fickstand.s fliel3en und erw/~rmt, abermals auf dem Wasser- bad. Santoninhaltiges Material ruff eine orangerote, blur- oder karminrote :F~rbung hervor; demgegentiber ergehen santoninfreie Drogenauszfige ockerfarhene, gelb- crier dunkelbraune Farben, niemals aber ]~otf/trbungen. Diese Ergehnisse sind eindeutiger Ms solehe mit alkoholiseher Kalilauge and warden durch die neu ent- wicke]te quantitave Bestimmung best~tigt: Man vermischt 15 g rein gepulverte Droge im 500 ml-Scheidetrichter mit 1,5 g gepulvertem wasserfreiem Natrium- carbonat, schfittelt einige Minuten mit 15 ml 15~oiger Ammoniakl6sung, gibt dann 150 ml Benzol zu, schfittelt w~hrend 3 Std h~ufig, laBt fiber Nacht stehen, schfittelt dann abermals 15 rain und filtriert nach halbstfindigem Absetzen durch benzolbefeuchtete ~r in einen 1(;0 ml-MeBzylinder. 100 ml :Filtrat ( = 10 g ])roge) werden im Destillierkolben auf 15 ml eingeengt~ und dann im Becherglas zur 'lu eJngedampft. Der l{iickstand wird mit 110 ml 5%igem, frisch hergestelttem and filtriertem Barytwasser fiir 20 rain im W~sserbad ~uf 60--70 ~ unter gutem Umrfihren erwfirmt. Von dem abgeschiedenen gelb- bis dunkelgrfinen Harz filtriert man dutch ein angefeuchtetes Doppelfilter, spiilt 2real mit heil3em Wasser nach, s~iuert das :Filtrat mit verdiinnter Salzs~ure in geringem Uberschul~ an and hMt darauf unter Umrfihren 20 rain im Wasserbad auf 60--70 ~ Nach 15 rain priift man mit Kongopapier auf minerMsaure Reaktion und gibt gegebenenfalls noch 1--2 ml S~ure zn. Iqach dem Abkfihlen schfittelt man im Scheidetrichter nacheinander mit 25, 20, 15 und 10 ml Chloroform aus, /il~riert die Chloroformphase durch einen chloroformfeuchten Wattebausch in einen E~n~M~-~nR-Kolben und dampft d~rin zum SchluI~ unter Luftdurchbl~sen zur Trockne. Der Rfickstand wird mit 50 ml ]5-(C~w.)~oigem Athanol am Rfickflu[L kiihler ausgekocht and hei~ filtriert. Ko]ben und :Filter werden 3real mit 5 m! warmem 15%igem ~thanol ausgewachsen, das :Filtrat wird mit 50 mg Kieselgur und 50 lag Tierkohle 10 rain am RiicldtuI~kfihler erhitzt, um Harze and Kolloide zu beseitigen, hei8 in eine Krystallisierschale filtrier~, Rfickstand und :Filter werden 3real mit 5 nil des 15~oigen ~thanols nachgew~schen und zur Krystallisation gebracht (ira Dunkeln bei 15--17 ~ im Verlauf yon 2~ Std). Die S~ntoninkrystalle werden dann auf einem gewogenen Filter gesammelt, 2real mit J~thanol gewaschen, bei 100--105 ~ getrocknet und gewogen. A]s LSslichkeitskorrektur werden 0,0064 g Santonin zugez~hlt. Gegenfiber den friiheren Verfahren mit dem gleiehen Drogen- materiM liefert diese Methode bessere Werte nnd ein reineres Produkt (]~p. 171 bis 173~ W. H~lV~i~.

l~iir die spektrophotometrisehe Bestimmung yon lCutin and Quereetin in Mi- sehungen schl~gt R. V. S w A ~ ~ ein verbessertes Schnellverfahren vor, das ffir Reihenuntersuchungen geeignet ist. Gemessen wird bei den Wellenl~ngen 347, 362,5 and 375 m/~ unter Verwendung einer UV-Lumpe, 1 cm-Zelle und l~ot-

J. of Pharmacy a. :Fharmacol. 8, 105 (1951). J . of Pharmacy 1, 323 (1949).