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Der Gasthof Küssaburg liegt am Fuße der gleichnamigen mittelalterlichen Ruine oberhalb des Dorfes Bechtersbohlund gehört zur Gemeinde Küssaberg. B I L D E R : HE ID RU N G L A S E R
Die große Gartenterrasse bietet bei schönem Wetter die Gelegenheit, die herrliche Natur auf dem Schlossberg zugenießen und sich verwöhnen zu lassen.
Bechtersbohl – Am Weg aufdem Bergrücken zwischenBechtersbohl und Küßnach,wo im Mittelalter die Ritters-leute zur Küssaburg unterwegswaren, liegt seit 100 Jahren derGasthof Küssaburg, der sich seitdieser Zeit im Familienbesitzbefindet. Am Freitag, 1. Dezem-ber, findet zum 100-jährigen Ju-biläum ein Umtrunk im Gast-hof statt, zu dem die FamilieBernauer herzlich einlädt. Un-ter dem Motto „Stoßen Sie mituns an und freuen Sie sich mituns über diese lange Tradition“möchte der Familienbetriebmit den Gästen feiern.
Die Bernauers, die ursprüng-lich als wohlhabende Bauern-familie aus Höchenschwandkamen, siedelten sich um das
Jahr 1830 auf dem Schlossberg,der damals zur Gemeinde Küß-nach gehörte, an. Bis zum Jahr1916 stand unweit des jetzigenGasthofes ein landwirtschaft-liches Gehöft und Bauern-haus, als dies jedoch abbrann-te, erbauten Eduard und MariaBernauer ein neues Bauern-haus mit einer großen Stubeund richteten dort mit zunächstzwei großen Tischen eine Bau-ernschänke ein. Dies war derUrsprung des Gasthofes und istmit der Genehmigungsurkun-de zum Ausschank von Mostund Brandweinerzeugnissenaus dem Jahr 1917 belegt.
Nun begann das Wirten pa-rallel zur Landwirtschaft unddie Gäste kamen gerne auf denSchlossberg. Heute ist aus demBauernhaus mit Wirtsstube einstattlicher Gasthof mit Hotel-
lerie entstanden, die FamilieBernauer ist immer noch Eigen-tümer und betreibt den Gast-ronomiebetrieb nun schon invierter Generation, wobei sichdie fünfte bereits auf die Wei-terführung des Hauses vorbe-reitet.
In all den Jahren ist viel pas-siert und die Nachkommenkönnen auf ein großes Sam-melsurium von alten Bildern,Urkunden und Schriftstückenblicken, die über die Geschich-te des Gasthofes erzählen. Soist beispielsweise bekannt,dass im Jahr 1932 den Wirtsleu-ten mitgeteilt wurde, dass dieSchankgenehmigung gar nichtrechtmäßig wäre und dass, fallsin den Räumen weiterhin al-koholische Getränke ausge-schenkt werden würden, einigeAuflagen zu erfüllen sind.
Ein Jahrhundert für die Gäste da
Marc und KatjaBernauer zeigenmit Stolz die100 Jahre alteUrkunde, diedem Gasthof dasSchank- und Wirte-recht bestätigt.
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100 JAHRE GASTHOF KÜSSABURG IN BECHTERSBOHL➤ Das Traditionsgasthaus Küssaburg der Familie Bernauer feiert sein 100-jähriges Jubiläum in Küssaberg-Bechtersbohl
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100 Jahre Gasthof Küssaburg! Wir sagenDANKE an unsere Gäste und allen Geschäfts-
partneren für ihre Treue. Stoßen Sie amFreitag, den 1. Dezember, mit uns an.
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Bechtersbohl (hg) Nachdem1932 den Wirtsleuten des Gast-hofs Küssaburg mitgeteilt wur-de, dass ihre Schankgenehmi-gung gar nicht rechtmäßig sei,müssten sie folgende Auflagenerfüllen: So müssen die Abor-te im Trockenen zu erreichensein und der Raum muss Fens-ter zum Kippen haben. Außer-dem muss am Schanktisch einSchwenkkessel mit Zapfhahnfür laufendes Wasser und ent-sprechender Ableitung vor-handen sein und der Boden imWirtshaus mit Holzdielen be-legt, die Wände mit Leimfarbegestrichen oder mit Holz vertä-felt sein. Um diese Bedingun-gen zu erfüllen entschied sichdie Familie einen Anbau zu tä-tigen, der zunächst als Flach-dachbau ausgeführt wurde. DieGästezahl stieg kontinuierlichan, das Wirtshaus erfreute sichbesonders bei Wandersleutenund Ausflüglern zum belieb-ten Ziel, um gut und deftig zuessen.
SelbstversorgungDirekt im Haus wurde das Vieh,Rinder, Schweine und Geflü-gel des Bauernhofes selbst ge-schlachtet und kam als besteHausmannskost auf die Spei-
sekarte, aus der Milch wurdeButter und Sahne hergestellt,die besonders für die traditio-nelle Schwarzwälder Kirschtor-te und weitere feine Konditorer-zeugnisse Verwendung fanden.Auch die Pommes-Frites wur-den aus den eigenen Kartoffelnselbst geschnitten und nachHausfrauenart zubereitet. „Daswar damals noch reine Hand-arbeit, es wurde viel Aufwandbetrieben, um die Gäste zu ver-wöhnen“, weiß Katja Bernauer,die Enkelin, die den Gasthof in-zwischen zusammen mit ihremEhemann führt und auch heu-te ebenfalls größten Wert aufSorgfalt und Qualität legt.
In der Aufschwungsstim-mung der 50er Jahre entwickel-te sich das Gasthaus immermehr zum Publikumsmagne-ten der Region. Die Gäste wur-den sogar mit dem „Küssa-burg-Express“ vom BahnhofSchluchsee-Seebruck auf denSchlossberg der Küssaburgchauffiert.
1953 wurde der Flachdachan-bau dann aufgestockt und dieFamilie Bernauer richtete indiesem Bereich Hotelzimmerein. Damals war es noch nichtüblich, dass die Rezeption rundum die Uhr besetzt sein musste
und so lief die Zimmervermie-tung neben der Gastronomieund der Arbeit in der Landwirt-schaft nebenher mit. „Wir hat-ten sehr viele Hotelgäste ausKarlsruhe und Stuttgart, die alsGruppen anreisten und all-in-klusiv versorgt wurden“, erin-nert sich die Seniorchefin RosiBernauer. Die Zufahrtsstraßezum Schlossberg wurde übri-gens erst in den 30er Jahren als
Naturweg gebaut, sodass diePferdekutsche, die Bier und Eisbrachte, zum Gasthof gelangenkonnte.
In den 50er Jahren kam dannein Asphaltbelag auf die Straße,die zu dieser Zeit noch direktam Gasthaus vorbei führte, dieGartenwirtschaft befand sichdamals auf der gegenüberlie-genden Straßenseite. Besonderszum Tag der Arbeit, dem 1. Mai
war der Gasthof und die dar-über liegende Küssaburg dasAusflugsziel schlecht hin.
„Über tausend Besucherströmten über den Tag verteiltherbei, es war ein ständiges Ge-wusel und wir hatten ordent-lich zu rennen“, erzählt RosiBernauer aus dieser Zeit, dieden Wandel brachte, dass sichdie Gastronomie zum Haupter-werb entwickelte, wobei bis ins
Jahr 2000 die Landwirtschaftnoch nebenher weitergeführtwurde. Jetzt bezieht der Fami-lienbetrieb seine Produkte undZutaten für die gut bürgerlicheKüche aus regionalem Anbau,Küchenchef Marc Bernauer legtgrößten Wert auf hohe Quali-tät und stellt alles frisch, ohnekünstliche Zusatz- und Hilfs-stoffe nach handwerklicher Tra-dition her.
Mit dem Küssaburg-Express auf den Schlossberg
Das gesamte Team des Gasthofes, das sich um das Wohl der Gäste kümmert. B I L D : HE ID RU N G L A S E R
Der Küssaburg-Express brachte die Hotelgäste vom Bahnhof Schluchsee-Seebruck direkt zum Gasthof. B I L D : PR IV AT
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Bechtersbohl (hg) Bis insJahr 1971 befand sich derGastraum im Originalzustandmit geöltem Tannenholz-fußboden und einfacher Be-stuhlung, rund 100 Personenfanden darin Platz, die neueAufteilung reduzierte die Plät-ze auf 90, wobei es im Neben-zimmer, dem „Bürgerstüble“,das auch als Frühstücksraumdient, nochmal für 30 GästePlatz gibt.
Die Gartenterrasse, dieinzwischen direkt vor demHaus unter herrlichen Bäu-men angelegt ist, bietet wei-tere 140 Sitzplätze an gemüt-lichen Tischgruppen. Im Jahr1988 wurde das Haus ein wei-teres Mal vergrößert, durchdie Anhebung des Dachstuhlserreichte das Gästehaus eineluftigere Raumhöhe, alle Ho-telzimmer wurden mit separa-tem Bad und WC ausgestattetund grundlegend moderni-siert. Jetzt stehen den Gäs-ten zehn helle und freundli-che Zimmer zum Ausspannenund Erholen auf dem Schloss-berg zur Verfügung.
WissenswertesDas Haus liegt auf 630 Me-tern Höhe am Fuße der RuineKüssaburg. In der Nähe be-findet sich die ehemalige Ju-gendherberge, die heute imPrivatbesitz einer Anverwand-ten der Familie Bernauer ist
und als Pensionshaus genutztwird. Der Gasthof Küssaburgmit Restaurant und Hotelleriebietet zwei Gasträume und hateine große Gartenterrasse, fürKinder gibt es einen Spielplatzund Kleintiere, wie Meer-schweinchen, Geißen undEsel zum Bestaunen. Der Ho-telbetrieb bietet zehn moder-ne Einzel- und Doppelzimmer
mit Bad/WC, WLAN, TV undMinibar sowie Frühstücksbüf-fet. Die Spezialitäten des Hau-ses sind zünftige HausmacherVesperteller, eine regionaleund saisonale Speisekarte so-wie feine selbstgebackene Ku-chen und Torten.
Die FamilienchronikVon 1917 bis 1953 betrieb Edu-
ard mit Maria Bernauer denBauernhof im Haupterwerbund baute die Gastronomie imNebenerwerb auf. Anschlie-ßend übernahmen die SöhneKonrad und Eduard mit ih-ren Familien den Betrieb, ab1966 bis 1984 leitete KonradBernauer mit seiner Frau Olgadie Betriebsgeschäfte als al-leinige Inhaber. Von 1984 bis
2001 waren Sohn Franz undEhefrau Rosi Bernauer dieNachfolger, nach dem Tod vonFranz Bernauer blieb Rosi diealleinige Inhaberin. Im Jahr2006 übernahm Tochter Katja
Bernauer mit Ehemann Marcden Gasthof. Die fünfte Gene-ration mit Sohn Lukas stehtschon in den Startlöchern undwird das Traditionshaus zugegebener Zeit weiterführen.
Familienbetrieb in vierter Generation
So sah der Gasthof Küssaburg aus, nachdem 1932, bedingt durch eine Auflage, ein Anbau an das Bauernhausgebaut worden war. In diesem Anbau befand sich die Gaststube, die bis 1971 unverändert blieb, 1953 wurde derFlachdachanbau durch eine Aufstockung erweitert. Fortan gab es im Gasthof auch Hotelzimmer mit Vollpension.
Das aktuelle Fa-milienteam, dasmit Freuden in derGastronomie tätigist. Von links: Enke-lin Julia Bernauer,Seniorchefin sowieGroßmutter RosiBernauer, Enkel Lu-kas Bernauer undkünftiger Nachfol-ger im Betrieb, diejetzigen InhaberKatja und MarcBernauer.
Die beiden Urkunden zeigen die Schankerlaubnis von 1917 sowie die Aufla-gen, die im Jahr 1932 erfolgten, damit die Wirtschaft weitergeführt werdenkonnte. B I L D E R : HE ID RU N G L A S E R
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Zum Jubiläum gratulieren die Gemeinde Küssabergund der Küssaburg-Bund e.V. recht herzlich.
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