48

GASTRO & EVENTS - server.selltec.comserver.selltec.com/go/rcn/_ws/mediabase/Issue/rcn148_web.pdf · WAS GEHT Wer immer meint, es gäbe diese kleinen, aber feinen Open Air-konzerte

  • Upload
    vonhu

  • View
    212

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

GA

STR

O &

EV

ENTS

INTRO

.rcn 04

Was Geht05 WAS GEHT 06 DER GLEINE GLUBB10 JOcHENS WILDE WELT

Musik14 METALfEST / AMORpHIS18 ROck IN cONcERT fESTIVAL20 U.D.O.22 SERUM 11426 BURG ABENBERG OpEN AIR

kONZeRt-NaChBeRiChte27 MILLENcOLIN27 AIRBORNE TOxIc EVENT28 JAMES BLUNT28 ELäkELäISET28 SLAyER29 BEADy EyE29 ITcHy pOOpzkID

ReVieWs30 MUSIk HÖHEpUNkTE34 DVD MUSIk HÖHEpUNkTE 35 DVD fILM HÖHEpUNkTE37 LITERATUR HÖHEpUNkTE

seRViCe 38 VERANSTALTUNGSpLANER46 IMpRESSUM

RCN 148 Mai 2011

WeRte GeMeiNDe!Holla! Auch bis zu den letzten Tagen des April haben wir nicht mal mehr früh-l ing , sonder n schon einen voll-wertigen Som-mer. zumindest haben diverse freibäder schon offen, während die armen Bauern um Regen beten, damit uns auch weiter das kaum gefragte E-10 nicht ausgeht. Auch wenn Ostern dieses Jahr spät ist, so blühten früher gerade mal die Osterglocken zwischen den letzten Schneehaufen am bloody karfreitag. Das waren ja auch noch zeiten, als politi-ker sich Gedanken machten, wo man nun die geplanten Steuererleichterungen ansetzen könnte, um es dem Bürger noch etwas leichter zu machen bzw. um Wahlen zu gewin-nen. Heute packt der Bundesverkehrsobmann Ramsauer trotz Umfragetief der Union den Dampfhammer aus und die Autobahnmaut von 100 EUR für den privaten Verkehr auf den Tisch, sobald die Energiewende im Sommer abgefrühstückt sei. kann er machen, wenn er auch meine kfz-Steuer um 100 reduziert. Dann zahlen nämlich auf Deutschlands Straßen faktisch vor allem die Durchreisenden, in deren benachbar-ten Länder wir immer so komische sauteure Aufkleber auf die Scheibe kleben müssen. Das wäre nicht egoistisch, son-dern laut ADAc überfällig. Apropos Energiewende: Es fehlen angeblich dabei dringend die Leitungskapazitäten, die den reichlich vorhandenen Windkraftstrom von der küste in den Süden transportieren sollen. Jetzt hat jemand die tolle Idee, man könne doch dabei das bereits vorhandene, eigenstän-dige Leitungsnetz der deutschen Bahn mitbenutzen. finde ich gar nicht gut, denn am Ende kommt der Strom von der küste dann auch mit derselben deftigen Verspätung an wie der IcE aus Hamburg Altona in Nürnberg. Und wenn der Strom auch noch keinen platz reserviert hat, kriegt er vielleicht noch einen 20 EUR-Gutschein für das Verlassen des überfüllten zuges vor Abfahrt. Ist jetzt an Ostern tatsächlich passiert! Warum packen die dann den Strom nicht gleich auf den LkW, wo doch sonst auch jeder Joghurtbecher in diesem Land erst 500 km auf dem Buckel hat, bevor er im kühlregal landet. Ihr merkt schon, ganz knuspe ist meine Schreibe heute nicht. Genau heute ist nämlich Tag des Bieres. Und ich habe dieses jetzt mal genos-sen. Aus nachhaltiger, fränkischer produktion. Bis zum nächs-ten Mal in aller Nüchternheit! Ewald Funk

.RCN LeseRaBO1 JAHR = 25 EUR + FETTE ABOPRÄMIE INFOS UNTER:[email protected]

.rcn IST UMGEZOGEN! NEUE ADRESSE: MOSTGASSE 10, 90402 NÜRNBERGTEL BLEIBT GLEICH! 0911-373568-2

ZUKUNFTSMUSIK… JUNIAUSGABE:REDAKTIONSSCHLUSS: 14. MAI 2011ANZEIGEN-/DRUCKUNTERLAGENSCHLUSS: 19. MAI 2011HEFTERSCHEINUNG: 27. MAI 2011

WAS GEHT

Wer immer meint, es gäbe diese kleinen, aber feinen Open Air-konzerte mit eigenem flair und tiefer regio-naler Tradition nicht mehr, dem servieren wir alle Jahre wieder das Weinturm Open Air in Bad Windsheim. Die rührigen Veranstalter waren bereits fleißig und haben ihr Billing für den 05. bis 07. August 2011 fast komplett. Auf Sponsoren verzichtet man weitgehend, Bier kommt nur aus regionalen Brauereien in den Becher und vor allem das friedvolle Miteinander der Besucher liegt dem Ver-anstalter besonders am Herzen. Der Windsheimer Hügel ist für Indie- und Raggafans schon immer ein heiliger Hügel gewesen und es wäre schön, wenn die beson-nene Atmosphäre dort weiterhin erhalten bliebe. Also Besucher, schaut aufeinander, mit Rücksicht macht es

doppelt Spaß. Dafür sind für dieses Jahr schon che Su-daka aus Spanien, die deutschen Irie Révoltés und der Österreicher parov Stelar & Max The Sax (Geheimtipp) bestätigt. Wer das Weinturm noch nicht kennt, wird beim preis staunen: 31 EUR für alle drei Tage, man kann auch einzelne Tage kaufen. Wo das Ganze zu finden ist? Gerade mal 54 km sind es von Nürnberg city über fürth, Seukendorf und Markt Erlbach nach Bad Windsheim. VGN-Anschluss über S-Bahn Ansbach und weiter mit der Regionalbahn nach Bad Windsheim. Mehr Infos in den folgenden Heften!

34. WeiNtuRM OPeN aiR BaD WiNDsheiM: WieDeR Da!

www.weinturmopenair.de

Tickets gibt’s bald an allen bekannten VVk-Stellen und im Internet unter www.ticket69.de. Dort gibt es auch erstmalig Tagestickets im Vorverkauf.Eintrittspreis: 3 Tage: 31 Euro zzgl. VVk-Gebühr.fr.: 18 Euro / Sa.: 20 Euro / So.: 16 Euro

.rcn 05

Gute Güte, petrus meint es zur zeit besonders gut mit unserer freizeit! Nachdem es dieses Jahr massig Schnee und kälte im Winter gab, beeilte sich der frühling be-reits im März durch viel Sonne, und Ende April war es so warm, dass schon die ersten freibäder öffneten. Also auf in die fluten! Wenn da nicht dieser Schwimmring wäre, der für 75% aller deutschen Männer und knapp 60% aller frauen hierzulande leider zur Realität gehört. Darin sind wir Europameister und das einfache Rezept dagegen, ist sich mehr zu bewegen als gleichzeitig zu essen. Gezielt nur diese problemzonen am Bauch zu trainieren führt aber leider kaum zu Erfolg, denn der körper speckt nicht zuerst am „Mittleren Ring“ ab, son-dern überall. Das fettgewebe im Bauchbereich ist sein genetisch bedingter Vorratsspeicher aus der Urzeit und wer alle Muskeln gleichmäßig trainiert, verkürzt die zeit, bis der körper der stillen Reserve „Hüftgold“ an die Wä-sche geht, damit man sich bei dem tollen Wetter auch ohne möglichst allzu viel kaschierende Wäsche zeigen kann. Beim Easy Sports club in der Nürnberger fußgän-gerzone wird man für dieses ziel tatkräftig unterstützt. Mit der Aktion „Ohne Schwimmring zum Strand“ gibt es im Studio in der Breiten Gasse 5 (im city point ganz oben) flyer mit einer Rubbelfläche. Dahinter verbirgt sich ein im Idealfall dreistelliger Eurobetrag als Starthilfe für Euren persönlichen plan zu einer Wohlfühlfigur bis zum Sommer. Wenn Ihr Euch dieses ziel setzt, unterstützen Euch die immer anwesenden Trainer mit einem ausgewogenen

Trainingsplan, Ernährungstipps und fachwissen. Dafür sind sie da, denn geschafft hat es bisher noch jeder, der gut gemeinte Ratschläge annimmt. Außerdem startet die kette jetzt in allen clubs eine kurs-Offensive und das bestens ausgebildete personal vor Ort motiviert Euch auch und zeigt Euch die nachgewiesen wirksamsten und gesündesten Trainingsarten. Den Schritt ins Studio müsst Ihr aber selber tun, also einfach mal vorbeischau-en und sich den flyer holen!

easY sPORts - WeG Mit DeM sChWiMMRiNG!

Easy Sports Club NürnbergBreite Gasse 5 (im city point), 90402 NürnbergTel: (0911) 2 34 89 84, E-Mail: [email protected] Täglich geöffnet 8-22 Uhr

.rcn 06

Das hochrangige Glubberer mitunter eine faible für Musik haben, wissen wir nicht erst seit Mozart Broich und dem pianisten Michael Oenning. Aktuell hat sich pelle Nilsson in einem NN-Interview zumindest als Symphatisant der extrem angesagten schwedischen Indierocker von Mando Diao geoutet. Das blieb nicht ohne folgen: Hinweis, Anruf, perfekt… Die fleis-sige pressestelle beim Glubb stellte die Verbindung zu pelle her, und da Mando Diao diesen Sommer auf Rock im park spielen, lud die Band durch Vermittlung ihres productmanagers bei Universal (selber Glubb-fan) den musikaffinen Spieler kurzerhand zu Rock im park ein. Backstage versteht sich. Und warum nicht die pässe direkt von der Band überreichen lassen? Da kam eins zum anderen. Weil vor allem der eine Mando-Sänger/Gitarrist Björn Dixgard als Gallionsfi-gur der Band immer für jeden Spaß zu haben ist, kam der junge Schwede extra zum Bauern-Spiel nach Nürnberg. Bestes Wetter hatte der bekennende fuß-ballfan mitgebracht. Björn war bereits am freitaga-bend in Nürnberg und sah sich am Samstag dann das spannende Spiel an, als die galaktischen Super-stars aus München nicht gerade glanzvoll durch ein Unentschieden zunächst Robben für drei Spiele und dann in folge einen weiteren Holländer verloren, die-

sen allerdings für immer. Louis der Gallige halt. fazit: Björn fand vor allem die unglaubliche choreografie der Nordkurve toll und das kullertor von christian Eigler äußerst witzig, die Stimmung sowieso. pelle saß zwar an diesem Tag auf der Ersatzbank, bekam dann von Björn aber nach dem Auslaufen schon mal seine pässe für Rock im park überreicht. Nilsson war sofort auf einer Wellenlänge mit Björn und beide tra-fen sich am Abend noch zum Essen und zur „Nach-besprechung“. fazit: Bands vom kaliber Mando Diao stehen dem neuen, frischen Image des Glubb gut, vielleicht ergibt sich ja mal wieder eine koop. Als kontrast zu der Omnipräsenz von St. pippi in der Rockmusik, die ja auf jeden zweiten festival ihr Mer-chandise mit eigenen Bus verkaufen, tut das gut. Mir gehen diese amerikanischen punkbands mit null plan für fußball eh auf den Geist, die sich auf Empfehlung irgendeines hiesigen Szenefans wegen der credibility opportun in eine piratenflagge wickeln, bevor sie auf die Bühne hüpfen… Sorry, ist aber so. Ewald Funk

Mehr über die aktuellen Wasserstandsmeldungen wie immer auf rcnmagazin.de > DER WAHRE GLUBB-BLOG

Die Kolumne:Die Kolumne:

Der wahreDer wahreGlubbGlubb

RIP-Einladung an Pelle: Björn Dixgard.

Seit Ende März sendet Rockin’ Radio nicht mehr aus einem anonymen Bunker, sondern aus dem gläsernen Studio in einer kneipe – seiner eigenen kneipe mitten in Nürnberg! Und das unter den wachsamen Augen von Savatages „Mountain king“, der hängt dort als Bild an der Wand. Das konzept geht auf: „Bei den pausenlosen Titelwünschen kommen wir ja gar nicht mehr dazu, un-sere Sachen zu spielen“, beklagen sich die Moderatoren jetzt auf hohem Niveau. Und gespielt wird alles, was sich unter metallischer Rockmusik einordnen lässt – von Deep purple bis cannibal corpse. Eben das Beste für franken in Sachen Heavy Metal und Rock. Als besonderer Besu-chermagnet erweisen sich die zahlreichen Musiker, die sich nun für Live-Interviews vor das Mikro bitten lassen. Ob Mitglieder von Justice, freedom call oder Gam-ma Ray – sie alle zischen anschließend mit Euch eine schmackhafte Spezialität von der monatlich wechseln-den Bierkarte. Und Live-Auftritte sind selbstverständlich auch geplant. Wir halten Euch auf dem Laufenden.Matthias Engelhardt

ROCkiN RaDiO - Die kNeiPe

ROCKIN’ RADIO – Die Kneipe

Bauvereinstraße 43 in Nürnberg nahe StresemannplatzÖffnungszeiten kneipe: Dienstag bis Sonntag, 18:00-2:00 Uhr+ Ab Juni bis August: Mittwoch bis Sonntag, 18:00-2:00 Uhr+

Sendezeiten ROCKIN’ RADIO:

Do. bis So. ab 18:00 UhrDo. & fr. bis 22:00 Uhr, Sa. & So. bis 24 Uhrfrequenz: 106.5 und 106.2www.rockin-radio.de

Lou ist kein großer Aufsprecher. Eigent-lich kenne ich ihn schon seit Mitte der 90er, als der stets gut gelaunte Tätowierer sein Studio noch in fürth-Mannhof weit draußen vor der Stadt betrieb. 2005 zog er mit dem Sin-A-Matic zusammen und war fortan in der Nürnberger Innenstadt vertreten, seitdem sieht man sich öfter. Und jetzt noch öfter, denn im neuen Stand-ort gegenüber dem alten fröschl, Nähe Weißer Turm, ist er für uns zu fuß erreichbar. Als es um die fakten für diesen Studiobericht ging, war er bescheiden. „Wenig Text, viel Bilder, um meine person will ich nicht viel Aufhebens machen.“ Nach einem Smalltalk fand ich dann doch den Grund für seinen sehr guten Ruf in der örtlichen Tätowierszene. Die Technik. Lou nimmt sich viel zeit für das eigentliche Stechen und die farbe wird dadurch besser deckend unter die Hautoberfläche eingebracht. Das sorgt für nachhaltige, satte farben und so ein Tattoo verläuft auch nach Jahrzehnten nicht. Seine Tattoos haben einfach „mehr pixel“. Außer-dem beherrscht er natürlich alle Motive und Stile, seine supersorgfältige Arbeits-weise hat ihn aber auch zu einer der besten Adressen für cover-Up, also das Überdecken früherer Tattoos gemacht. Ich habe in seiner Arbeitsmappe fotos mit älteren Tribals als Ausgangszustand gesehen, wo normalerweise Hopfen und Malz verloren gewesen wären. Da hat er clever und geduldig z.B. chinesische Motive darüber gesetzt, so dass man von den dicken alten Streifen gar nichts mehr sah.Lou sticht seit 1993 und ist somit einer der dienstältesten Tätowierer im Großraum, und da er schon immer auch künstlerisch tätig war, fertigt er selbstverständlich nur Unikate an. fazit: Wer wirklich lange zeit an einem außergewöhnlichen Tattoo freude haben will, dazu keine katalogware auf der Haut braucht, für den ist Lou eine der ersten Adressen!

stiLLe WasseR steCheN tieF - tattOO aRt LOu

TATTOO ART LOU

Direkt bei Sin-A-MaticDoktorshof 690402 NürnbergTel 0911-7490560www.tattooartlou.comDi - Fr 12.00-19.00 UhrSa: nach Vereinbarung

.rcn 10

WAS GEHT

Alle Jahre wieder ruft der Berg, aber nicht zum Maß-krugweitwurf in Erlangen, sondern der in Eichstätt, nur wenige Autobahnminuten Richtung Altmühltal südlich von Nürnberg gelegen. Eines der kleineren, aber ge-mütlichen festivals, die wir gerne jedes Jahr wärmstens empfehlen. Und eines, welches alljährlich vor allem zu-friedene Besucher zieht und auch keine Schneisen in die Geldbeutel seiner Gäste schlägt. Trumpf ist wie immer das preis-Leistungsverhältnis. für gerade mal 30 EUR (wie im Vorjahr) gibt es zwei Musiktage mit einer auf den ers-

ten Blick kontrastreichen Mischung zwischen Reg-gae und Metal. Ja, keine Sorge, das funktioniert seit Jahren prächtig, wes-wegen die jungen Veran-stalter ihre angestammte Linie natürlich nicht ver-lassen. Wichtig: Es gibt dort Gutmann-Weizen! Unsere kartengewinner der letzten Jahre haben jedes Mal geschwärmt von der unbeschwerten Atmosphäre bei diesem Ausnahmefestival in der

schönen Juralandschaft bei Eichstätt. Und wer spielt? klangvolle Namen sind der entspannte SAMy DELUxE, die finnischen Wald- und Wiesenrocker kORpIkLAANI für den Meddler und natürlich Stimmungsbolzen aus der Streetrock- bzw. Ska-fraktion wie MOLOTOV, cHE SUDA-kA oder BOIkOT. Da auch dieses Jahr nur unten in Eich-stätt geparkt werden darf, hat der Veranstalter wieder

einen kostenlosen Busshuttle hinauf zum Elefantenhügel eingerichtet. Da das Gelände im Naturschutzgebiet liegt, bitten die ehrenamtlichen Organisatoren natürlich immer um sorgsames Verhalten der Besucher, im preis enthalten ist auch das Müllpfand, das heutzutage für ein sauberes fest Standard ist. für die richtige Atmosphäre sorgen auch zwei große Tipis mit Bänken und Brennholz für ein Lagerfeuer nach Musikschluss auf ausgewiesener fläche. Einfach ist dieses Jahr der kartenvorverkauf, denn man kann sich die im Internet gekauften karten bequem zuhause ausdrucken. Sehr gut auch die Inter-netseite des festivals, auf der eigentlich alle fragen rund um das festival und den Ablauf beantwortet werden. Wir verlosen natürlich wie alle Jahre wieder karten über unsere .rcn-Website für die Abonnenten unseres Verlo-sungsnewsletters und drücken schon mal die Daumen für ein traditionell friedliches festival!

OPEN AIR AM BERG, EICHSTÄTT

www.openairamberg.de10. und 11. Juni 2011U.a. Samy Deluxe, Mono & Nikitaman, korpiklaani, Neaera, che Sudaka, Molotov, Boikot, Rotfront, zaunpfahl, Dubioza kolektiv und und und.VVk: 30 EUR, zelten ist kostenlos, Tagestickets an der Tageskasse für 20 EUR.

OPeN aiR aM BeRG, 10.-11.06., eiChstatt

Woran erkennt man eigentlich, dass man facebooksüchtig ist? Sagt man nicht mehr „cool, geil, super“, son-dern nur noch „gefällt mir“? Schickt man keine Briefe, sondern geht was „posten“? Ich habe Angst! kommt mein kind irgendwann von der Schule heim und zeigt mir stolz eine Mathearbeit, unter die der Lehrer „gefällt mir“ gestempelt hat? Oder noch schlimmer, er stempelt „ge-fällt mir nicht“? Wobei ich den Reiz schon verstehe. Mir geht es da nicht anders. Ich war 10 Tage in Spanien und habe ständig auf meine Han-dy-W-Lan-Anzeige geglotzt. „Oh, ein offenes Netzwerk, schnell mal ein Bild hochladen“. Sollen zu Hause alle bitte schön platzen vor Neid. Je-denfalls habe ich beschlossen, das

Ganze jetzt kontrollierter anzugehen und mache aufregende Entde-ckungen. Es gibt tatsächlich richtige Menschen. Verrückt! Als nächstes will ich unbedingt herausfinden, ob es so was wie „My farm“ auch in Echt gibt. Und wenn ja, muss ich das direkt posten.

Ich hoffe, Dir gefällt das, Dein Prankster

Jochen Prang kommt aus Saarbrü-cken und ist Radiomoderator. Mon-tag bis Freitag Nachmittag ist er ab 14.45 Uhr bei Star FM in Nürnberg zu hören.

Von der örtlichen Weight Watchers-Selbsthilfegruppe wollen sie ebensowenig etwas wissen wie von Desi-gnerklamotten und dem üblichen castingzubehör wie Schoßhündchen und Stubbelfrisur. Haudegen sind wie zweimal Oliver Hardy in cool, ihre gewichtigen Ar-gumente sind die neue deutsche ästhetik. Rockabil-ly, Steampunk und die Straßengang-ästhetik sind der neue Trend. Die Schiebermütze löst die Baseball-käppis ab und raue, ehrliche Stimmen verdrängen tuntiges R&B-Gesäusel zunehmend aus den charts. Haudegen sind hierfür nicht vorproduziert worden, denn niemand nimmt zwei füllige Herren, stellt sie auf die Bühne und sagt: Macht mal, singt jetzt diese Lieder… Hagen und Sven sind zwei Gossenpoeten aus Berlin-Marzahn, die im Niemandsland zwischen pop, Rockmusik und Liederma-cher direkt auf unsere weiche Seite zu navigieren. Die beiden tätowierten kraftpakete sind ein absolutes ku-riosum und gerade deswegen interessant. Vielleicht ist da auch ein kleiner Hauch Schlager zumindest bei ihren Balladen dabei, aber seit Unheilig nach jahrelangem Touren ganz oben ankamen, scheint alles möglich zu sein – authentische Typen abseits der Schönheitsideale der gängigen plastikstars verkaufen plötzlich mehr plat-ten als die Retortenprodukte. Wer das nicht glaubt, kau-fe sich einfach mal die neue Broilers. Deswegen kann man als Duo Haudegen auch aussehen wie ein Möbel-packer und mit leicht heiserer Stimme singen wie der kaputte kevin von den Onkelz, die Texte von Haudegen erheben keinen intellektuellen Anspruch, sondern liefern zusammen mit der Musik die passende Melancholie für nachdenkliche Stunden. Macht auch nachdenklich. Ich werde jetzt dem nächsten penner auch mal etwas klein-geld geben… demnächst mehr, Ende Mai kommt ihr Doppelalbum „Schlicht und ergreifend“, da sind auch härtere Stücke mit drauf! Ewald Funk

hauDeGeN: VOLLiG aBGePFiFFeN

.rcn 12

WAS GEHT

Im letzten Heft lag unser focus eher auf dem musika-lischen freitag beim zweiten parsberger Mittelaltertrei-ben vom 27.05. bis 29.05.2011 auf der dortigen Burg unweit von Neumarkt/Opf. Neben dem Headliner feu-erschwanz spielen dort Nachtgeschrei und die Dudelz-werge, moderiert wird das ganze durch Jolandolo vom Birkenschwamm, Gaukler, Geschichtenerzähler und fahnenschwinger in personalunion. Im Vorverkauf kosten die karten nur 14 EUR pro Nase, das lohnt sich doppelt, weil die konzertkarten am Samstag zum freien Eintritt zu Markt- und Lagerleben berechtigen, für das man sonst extra zahlen müsste. Als Neuerung ist dieses Jahr auch der gesamte Burghof mit ins Geschehen einbezogen, dort befindet sich auch eine dritte Bühne, wo immer et-was los ist, weil diverse Gauklertruppen und künstler wie die Dudelzwerge, pampatut und der Birkenschwamm für Unterhaltung sorgen. Neu auch das große falkner-lager. Hier hat man die Möglichkeit, mehrere Greifvö-gel den ganzen Tag über hautnah zu bestaunen. Bier: Winkler/Lengenfeld. Händler, Vorführungen mittelalter-licher Handwerks- und kochkunst, kinderspiele sowie ein umfangreiches Gastroangebot abseits der üblichen kommerz-Eventbespaßung sorgen für kurzweyl bei hof-fentlich schönem Wetter. Bei geführten Museumsbesich-tigungen kann man historische Luft schnuppern oder auf Burg parsberg den Burgfried erkunden und die Aussicht genießen. parsberg hat bei der premiere letztes Jahr gut funktioniert, wir sind uns sicher, dass die motivierten Ver-anstalter dieses Jahr noch einiges mehr anbieten wer-den, um das Spectaculum Nordgavia auf lange Sicht im Jahresterminkalender eines jeden Mittelalterfans in der Region zu positionieren. Auf der sinnvoll gestalteten Webseite findet Ihr übrigens weitere Informationen!

sPeCtaCuLuM NORDGaVia iN PaRsBeRG: Die BuRG ROCkt NiCht NuR

2. Spectaculum Nordgavia

freitag konzert: Eintrittskarten kosten im Vorverkauf nur 14 EUR (zzgl. VVk- Gebühren), Abendkasse: 17 EUR. Das konzertticket beinhaltet gratis den Eintritt für das Markt- und Lagerleben am Samstag! Eintritt ab 16 Jahren.Tagesticket Sa. oder So.: Erw. 4,50 EURzweitagesticket Sa. und So.: 7,00 EURErmäßigt: kinder und Gewandete.karten sowie weitere Information für dieses absolute Highlight gibt es ab sofort unterwww.spectaculum-nordgavia.de

Nordbayern hat schon einiges hervorgebracht in der modernen Musik, auch die schwarze Szene ist hier ganz dick vertreten. Man denke nur an Retrosic aus Nürn-berg oder Das Ich aus Oberfran-ken, ganz früher gab es auch noch Soul In Isolation, die damals noch im Voice in Schwabach auftraten, die Etage in Bayreuth ist eh eine bundesweit anerkann-te keimzelle der Gothics, dunkle Töne haben hier also Tradition… Jetzt ist das Duo wieder aktiv und plant für das frühjahr eine neue Scheibe und sie treten auch live

auf, was natürlich im Nürnberger cult als idealer kon-zertclub stattfinden muss. Dave Scrag und Robert Tale werden an diesem Abend sicher neue Songs vorstellen und unterstützen werden sie dabei einige bekannte Na-men: Rainer von den fiddler’s, Wolfram von J.B.O. an der Schießbude und Jenna von Sanity Obscure an den Tasten. Wer immer noch gerne Sisters Of Mercy, Type O oder alte killing Joke hört, sollte sich das unbedingt mal geben, denn die Band hat 1994 zum letzten Mal eine platte veröffentlicht.

SOUL IN ISOLATION, VAN GOTH

22.05.2011, 20 UhrDer cult, Dooser Straße 60, 90427 Nürnbergwww.der-cult.de

sOuL iN isOLatiON siND WieDeR Da: LiVe aM 22. Mai iM CuLt / NuRNBeRG

sOuL iN isOLatiON siND WieDeR Da: LiVe aM 22. Mai iM CuLt / NuRNBeRG

.rcn 14

Es ist jetzt rund 15 Jahre her, seit Amorphis mit ih-rem ersten richtig kommerziell erfolgreichen Al-bum „Elegy“ im Herbst 1996 zusammen mit der bis dahin eher unbekannten Band Therion auf ihre erste beachtenswerte Headlinertour durch Europa kamen – und von besagter Vorband, die als Premiere im Metalbereich mit Opernsängern und wahrlich komplex arrangierten Titeln antrat, fast an die Wand gespielt wurde. Etwas, das Amorphis heute nach über 20 Jahren Bühnener-fahrung und 10 Studioalben sicherlich so schnell nicht mehr passieren würde. Der Hauptbestand-

teil des Bandnamens „morphé“, aus dem Grie-chischen stammend, bedeutet schließlich so et-was wie „Gestalt“ und Amorphis geben Klängen und Tönen in der Zwischenzeit meisterlich Gestalt – live und von Album zu Album, von Lied zu Lied – immer wieder neu, immer eine Nuance anders, mal ruhig, mal rau, aber immer melodiös und komplex und irgendwie aufregend. Tomi Koivusaari, Gitarrist und Gründungsmit-glied von Amorphis, erklärte .rcn das Phänomen Amorphis und gab im Gespräch zugleich noch ein paar interessante Einblicke in die Lebenskul-tur des nordischen Seenlands zwischen über-schwänglicher Ausgelassenheit und entspannter Landidylle.

MUSIk

Wenn am letzten Maiwo-chenende, genau ge-nommen vom 27.- bis 29.06.2011, das Metalfest in Dessau (direkt neben der A9) seine Pforten öffnet, star-tet das erste große Festival der Saison (parallel auch an zwei weiteren Standor-ten) mit einer langen Liste ziemlich angesagter Bands im Metalgenre. Alte Hero-en finden sich neben den heißesten Anwärtern für die Spitzengruppe in der Zukunft. Dessau besticht durch seine besondere Eignung für ein Open Air als ehemaliger Flugplatz und mit der entsprechend vor-handenen Infrastruktur. Be-reits im letzten Jahr feierten beim Metalfest Fans aller Schattierungen ohne stilis-

tisches Korsett zusammen: Pagan, Death, True, Viking, Metalcore… alles dabei. Drei Tage lang mit rund 80 Bands auf zwei Bühnen sind u.a. Onkel Toms Sodom, die Bärte von Amon Amarth, Sabaton, Frau Gossow mit Arch Enemy (neues Album) oder Opa Biff, ebenfalls mit neuem Album und seiner Band Saxon, zu sehen und vor allem gut zu hören.

Ein Höhepunkt sollte auch die neue Scheibe der fin-nischen Art-Metaller von Amorphis sein, die punkt-genau mit dem Festival in den Läden stehen wird. Un-ser Finnland-Experte Thors-ten hat mit Ur-Mitglied Tomi telefoniert. EF

MetaLFest 2011: eNDsPuRt

MY MOkki is MY CastLe

.rcn: Amorphis bewegen sich von Album zu Al-bum immer einen Schritt vorwärts und modifi-zieren ihren Sound. Allerdings erkennt man trotz allem schon nach ein paar Takten, dass es sich um Amorphis handelt. Was denkst du hebt eu-ren Sound von den anderen Bands eures Genres ab?Tomi: Das kann ich jetzt wirklich nicht sagen. Aber es könnte daran liegen, dass unsere Musik von vielen Stilrichtungen außerhalb des Metals stark beeinflusst wird und wir selten über Genre-Limits nachdenken. Uns ist die Atmosphäre eines Stücks viel wichtiger als die technische Durchführung. Das dürfte es sein, was man sofort erkennt. .rcn: Euer neues Album „The Beginning of Times“ hat auf dem cover ein großes Osterei. Das wäre doch der perfekte Aufhänger gewesen, es im April und nicht erst Ende Mai zu veröffentlichen. Tomi: Haha, das stimmt. Ursprünglich wollten wir auch Ostereier mit USB-Sticks drin, auf denen un-ser Album hätte sein sollen, als promo verteilen. Aber irgendwie wurde daraus nichts. Das cover hat ja auch nichts mit Ostern zu tun, sondern ba-siert auf dem Glauben der heidnischen Naturvöl-ker, dass die Welt aus einem Ei geboren wurde. So steht es auch im finnischen Nationalepos, der kalevala. Mir würde ehrlich gesagt auch die Eier-Big-Bang-Theorie besser gefallen, als das, was die Wissenschaftler uns heute so einzutrichtern versu-chen. .rcn: Aber Ostern feiert ihr in finnland trotzdem, oder?Tomi: Na klar. Bei uns gibt es hier allerdings die Tra-dition, dass die kinder sich wie Hexen und Magier anziehen und ungefähr das tun, was in anderen Ländern an Halloween passiert: Sie gehen von Haus zu Haus, um Süßigkeiten abzugreifen und rufen „Virvon varvon tuoreeks terveeks, tulevaks vuueks, vitsa sulle, palkka mulle“, was so viel heißt wie „Viel Glück und Gesundheit für Dich, gib mir ein wenig Geld“.

.rcn: Und was treiben die Erwachsenen?Tomi: Die warten bis zum ersten Mai, den wir Vap-pu nennen. Das ist der Tag, wenn jeder in finn-land komplett betrunken ist und seine weiße Ab-schlusskappe von seiner Schulzeit aufsetzt. Buch einfach an diesem Tag einen Trip nach Helsinki und du kannst es selber sehen. Ich habe vor ein paar Jahren einmal ein paar Touristen am ersten Mai dort gesehen, die keine Ahnung von Vappu hatten und die versucht haben, rauszufinden, ob das ganze Land jetzt bekloppt ist. Woher die Tradition mit den kappen kommt, weiß ich nicht, aber es gibt auch noch genug Leute, die dann im clownskostüm rumrennen und einfach fröh-lich die erste große party nach einem langen Winter feiern. .rcn: Na, das wäre doch wirklich einmal eine Reise wert. Aber zurück zum neuen Album. „The Beginning of Times“ behandelt als Art konzeptal-bum einen der Hauptcharaktere des finnischen Nationalepos’, der kalevala. kannst du einmal ein wenig den Hintergrund des Epos’ erläutern und erklären, warum ihr gerade dieses Thema für das Album ausgesucht habt?Tomi: Die kalevala dreht sich hauptsächlich um Gedichte und Geschichten, die über Jahrhun-derte von Generation zu Generation mündlich überliefert wurden. Im frühen 19. Jahrhundert hat der Schriftsteller Elias Lönnrot diese Geschichten in einem Buch gesammelt und nach einem heute im russischen Teil von karelien liegenden Dorf mit dem Namen kalevala benannt. Ich denke, dass es das erste Buch war, das jemals auf finnisch ver-fasst wurde, nachdem bis dahin Schwedisch die Amtssprache war. Das war extrem wichtig für die finnische Identität und Sprache, die zuvor eher wie eine primitive Eingeborenensprache behan-delt worden war. Übrigens war sogar J.R.R. Tolkien ein großer fan der kalevala und hat sich einige Ideen für seinen Herrn der Ringe hier „gemopst“. Unser Album konzentriert sich vornehmlich auf

.rcn 15

MUSIk

den Hauptcharakter des Epos’, Väinämöinen. Er war so etwas wie ein heidnischer Halb-Gott, der aber trotzdem sehr menschlich war. .rcn: Ihr habt immer eine sehr komplexe Instru-mentierung und jedes Album lässt Neues er-kennen. Jetzt habt ihr sogar erstmals weiblichen Hintergrundgesang eingeführt. Wollt ihr das auch auf Tour durchziehen?Tomi: Wir hatten einfach gedacht, dass weib-licher Gesang dem Album die gewisse frische geben würde, also haben wir unsere freundin Netta gefragt, ob sie nicht ein paar Sequenzen einsingen könnte. Leider werden wir das nicht auf den Gigs haben. Dafür ist ihr Anteil auch zu klein. Aber es gibt dem Album die gewisse Würze – sowohl in Bezug auf die erzählte Geschichte als auch musikalisch. .rcn: Wenn wir schon gerade dabei sind: Vor euch stehen ab Ende Mai fast sieben Monate Tour. Auf dem Metalfest seid ihr an drei Tagen sogar in drei Ländern nacheinander auf der Bühne und das beim gleichen festival.Tomi: Ja, das wird für uns ein ziemlich betrieb-sames Restjahr. Wir haben wenigstens zwei Headliner-Touren in Europa, eine Headliner-Tour in Südamerika, Shows in Japan, Taiwan, den USA, Russland, eine Tour in finnland, eine karibikkreuz-fahrt und tonnenweise festivalshows über ganz Europa verteilt vor uns. Wir werden dabei Sachen aus unserer ganzen Bandgeschichte spielen und natürlich auch das neue Album entsprechend präsentieren. Jedenfalls freuen wir uns tierisch darauf. .rcn: Mal etwas anderes: Was denkst du, hat sich die vergangenen zwei Dekaden im Musikbiz ver-ändert? Habt ihr schon einmal daran gedacht, einfach auszusteigen und wieder etwas anderes zu machen?Tomi: Die ganze Szene hat sich vor allem mit dem Auftreten des Internets verändert. zuvor hat sich der Underground in kleinen fanzines abgespie-

lt, man musste Demos auf kassette verschicken und tonnenweise flyer verteilen. Heute ist das komplett anders. In finnland ist Metal heute Main-stream. Als wir vor 20 Jahren begonnen haben, waren wir der tiefste Underground. keine plat-tenfirma hat sich auch nur einen Furz für uns in-teressiert. Darum sind auch alle heute bekannten finnischen Bands lieber gleich auf den internatio-nalen Markt gegangen. für mich kann ich jeden-falls sagen, dass ich richtig glücklich bin, dass ich meinen Unterhalt mit dem verdienen kann, was ich am meisten mag. Ich würde das mit keiner anderen Arbeit tauschen wollen. .rcn: können dann alle Bandmitglieder von Amor-phis leben?Tomi: Amorphis ist eine Vollzeitarbeit für alle Band-mitglieder. fast jeder von uns hat zudem auch sein eigenes Studio. Nebenjobs machen wir, wenn überhaupt, dann nur, wenn es etwas ist, was uns wirklich Spaß macht. .rcn: Hat dann auch jedes Bandmitglied neben einem Studio auch sein Mökki, wie man in finn-land zu den kleinen Wochenendhäuschen am See sagt? frei nach dem Motto: my mökki is my castle.Tomi: Na klar, von uns hat jeder sein Mökki. Im Sommer fahren alle zu ihren kleinen Sommersit-zen. Helsinki ist dann fast ausgestorben. Das ist für uns der perfekte platz zum Entspannen, für Inspi-ration und zur flucht vor dem Alltag inmitten der unberührten Natur. Etliche haben nicht mal Strom oder Wasser. Da muss man dann selber feuerholz machen, um kochen zu können und zu heizen, und das Trinkwasser kommt aus dem See neben-an. Das primitive Leben hat durchaus seine fas-zination. Mein Mökki ist eine seit über 120 Jahren in Familienbesitz befindliche alte Hütte mit einer Rauchsauna. Eine Schande, dass wir wegen der Tour im Sommer vermutlich keine zeit haben wer-den, überhaupt dorthin zu gehen. TA

.rcn 16

MUSIk

Heute: Ein Nachruf und ein bisschen Trost. kennt noch jemand die unglaublich tollen Holländer von powervice mit ihrem Old School-Heavy Me-tal? Nein? kein Wunder. Nach einem genialen Demo und einer Handvoll umjubelter Auftritte in den Stadien dieser Welt – legendär die zwei aus-verkauften Shows in der fürther kofferfabrik – war

es dann 2007 auch schon wieder schnell vorbei mit der karriere. Ende. Einfach so. Manchmal weine ich mich heute noch in den Schlaf... ganz leise... Neue Hoffnung keimt aber mit der Band von powervice-Gitarrist Willem Verbuyst auf. Diese hört auf den „eingängigen“ Namen Vanderbuyst und führt das schwere Vermächtnis würdevoll weiter. zwar gibt es mehr Thin Lizzy und weniger early Maiden, also mehr Rock’n’Roll und weniger Metal, aber hey, es soll ja rocken, und nicht in eine Schublade passen. phil Lynott hätte es ge-

heaVY ROCk’N’ROLL Mit PeteR kRauskeNNeRtiPP iM BiLLiNG: VaNDeRBuYst

zum Schluss noch zusammen-fassend: Die karten kosten ak-

tuell 69 EUR, sind also supergünstig. Dessau liegt in Ostdeutschland direkt an der A9 nach Berlin kurz vor der Elbe. Jeder, der mit Architektur oder Design zu tun hat, kennt die berühmte Stadt des Bauhaus, wo Walter Gropius schon 1925 Häuser baute, die so hässlich wie die Schuhkartons von heute waren. Infos zu wirklich allem rund ums

Festival findet ihr auf metalfest.eu. Campen und parken sind direkt nebeneinander möglich, auf den campingplatz dürft Ihr soviel Getränke wie Ihr wollt mitbringen, es darf einzig nichts aus Glas sein. Rechte Glatzen und das Tragen von NS-Symbolen o.ä. haben auf dem Gelände nichts zu suchen und werden durch die geschulte Se-curity des feldes verwiesen. So, jetzt packt schon langsam Eure Sachen und viel Spaß! EF

Gute Reise!

.rcn 17

Außerdem dabei: cRADLE Of fILTH, ENTOMBED (Special Show), WATAIN, THAUROROD, EISREGEN, TANkARD, MERcENARy, HELL (!),V8 WANkERS, TROLLfEST, BELpHEGOR GUNS Of MOROpOLIS U.V.Mkarten an allen Vorverkaufsstellen und:www.metalfest.eu (Running Order jetzt online)www.rockthenation.eu www.rtnfestivals.com

VOR AMON AMARTH IN DEN STAUB FALLEN ZU GEWINNEN!Dieses Gewinnspiel lief über facebook und die verrückteste Story gewann ein Treffen mit Amon Amarth. Eine Dame aus der Dominikanischen Republik wet-tete mit ihrem freund, er solle ihr Musik auf den ipod laden, die sie garantiert nicht mögen würde. Der lag völlig daneben, denn sie liebte unerwartet die bärtigen Jungs. Da dort nie Metal-bands spielen, ist das Treffen mit der Band in Europa sicher ein Highlight für die Gute.

FANPAKETE: ALLES INKLUSIVENach dem Oster Special gibt es nun vom Veranstalter in koop mit Noise Art Records eine Sonderaktion, bei der ihr neben dem festivalticket eine flagge, Shirt, patch und eine cD bekommt. Als Album stehen zur Wahl: Arafel, Mercen-ary, Milking The Goat Machine, Suicidal Angels, Steelwing und Thaurorod. Das Ganze gibt es auf der festivalhome-page und auf www.noiseart.cc, limitiert auf 1000 pakete.

MACHT DEN WOLF FÜR MILKING THE GOATMACHINEGanz grober knüppel ist die Mucke von Milking The Goatmachine. Ganz knuspe sind die Growler natürlich nicht, beim Song „Here comes Uncle Wolf“ hüpft ein als Wolf verkleideter prota-gonist auf die Bühne und treibt Schind-luder. Ihr könnt den Wolf machen, ebenso wird noch eine verkleidete Heidi gebraucht für den Track „Sour Milk Boogie“, die dann mit Milchkanne bewaffnet die Bühne entert. Wenn Ihr bereits eine karte habt, könnt Ihr Euch per Handyvideo für den Job bewer-ben. Schickt das Ganze dann bis zum 22.05.2011 per E-Mail direkt an Goat-leeb Udder. „[email protected]

fallen. Die im Oktober erschienene Scheibe ist voll mit zeitlosem, frischem Hard Rock und live sind die Jungs der absolute knaller. Überzeugt Euch selbst auf der kommenden Tour mit Saxon (.rcn präsen-tiert sie am 26.05. im Löwensaal Nürnberg) oder

beispielsweise Ende Mai auf dem Metalfest in Dessau. Und seitdem es Vanderbuyst gibt, weine ich mich auch ein bisschen seltener in den Schlaf. Tipp: Vanderbuyst – gleichnamige platte auf Van Records / Soulfood. Peter Kraus

MetaLFest 201127. - 29. Mai 2011, Dessau FLuGPLatZ

Lemmy wurde im letzten Dezember 65 und denkt natürlich erwartungsgemäß nicht ans Aufhören mit Motörhead. Seine gefühlt mittlerweile 70-jäh-rige Karriere hat aber in den letzten zehn Jahren eine erstaunliche Wendung vollzogen. Es gab Zeiten in den 90ern, da wurde er nur noch mitlei-dig belächelt und keiner gab mehr einen Pfiffer-ling auf die zwei Assis von der Insel mit dem ge-föhnten Schweden am Schlagzeug. Mittlerweile ist Lemmy anerkannt zum einzigen beweglichen Weltkulturerbe ernannt worden, und wann immer ein anderer Weltstar sich profilieren will, hat er etwas Gescheites über Herrn Kilmister zu sagen. Es gibt immer wiederkehrende Geschichten, Kurioses oder Klischees. Zum Beispiel dass er Warzen hätte, welche aber in Wirklichkeit Leber-flecken sind. Lemmy geht auch immer mit Kippe auf die Bühne, schmeißt die dann weg, was das Zeichen zum Anfangen ist. Ja, der Spruch „We are Motörhead, and we're gonna kick your ass” steht meistens am Anfang seines Gigs, genauso fragt Lemmy auch gerne einmal zwischendurch „Is it loud enough?“. Wirklich witzig wird es aber meistens erst, wenn Lemmy über sich selbst er-zählt. Er kennt z.B. schon das Ende seines alkohol- und drogengeschwängerten Lebens, weil er laut eigenem Bekunden nicht normal sterben wird: „Wenn ich einmal sterbe, verpuffe ich!“

Natürlich können wir jetzt auch schreiben, dass Motörhead am 17.06. im berühmten Naturtribü-nen-Waldstadion Weismain nahe Lichtenfels ihr sorgsam zugeschnittenes Jahrzehnte-Open Air mit dem wohl am besten passenden Billing ever spielen, wo sogar Schockrockikone Alice cooper

dabei sein wird. Es besteht aber kein zweifel, dass man als Musiksachverständiger in Sachen harter Rock da hin muss, also sparen wir uns die schon im letzten Heft dargelegten Argumente wie tolle Lo-cation mit guter Infrastruktur, korrekter Eintrittspreis und den zweiten Tag mit tollem Billing rund um In Extremo und Subway To Sally. Holt Euch einfach zügig die karten, denn wenn es ausverkauft sein wird, ärgert Ihr Euch bloß ohne Ende, nicht dabei gewesen zu sein.

Wir haben mal archäologisch gebuddelt und dabei festgestellt, dass erstens unsere Leser viel kurioses über Lemmy zu berichten haben. Au-ßerdem ist der erste Lemmy bereits in der Jung-steinzeit in franken aufgetaucht. 1979 spielte die alte Besetzung mit fast Eddie und philthy im Weissenoher Two Act ihre erste „Bomber“-Tour, wo Lemmy unserem Leser A.B. aus Erlangen seine damals sündhaft teure casio-Uhr beim Glücks-spiel abnahm. Danach wurden Motörhead grö-ßer und spielten fortan in der Hemmerleinhalle Neunkirchen/Brand. Dort konnte einmal in letzter Sekunde verhindert werden, dass die Motör-head-Roadies den Türsturz aufstemmen, weil das Equipment nicht durchpasste. Unser Leser M.S. traf einmal Lemmy im alten Nürnberger Metal Mania nach einem konzert und duellierte sich mit ihm bis früh um fünf an einer vorsintflutlichen Spi-elekonsole aus den 80ern. kon-zerte gab es dann später auch einmal in Altenkunstadt in der kordigasthalle, siehe Bild. Mehr zum Thema im nächsten Heft!

.rcn 18

fESTIVALVORScHAU

fOTO

: HER

TLEI

N

Spannend wird auch der Auftritt der Broilers werden, die ihr um-strittenes Album „San-ta Muerte“ am Motör-head-Tag vorstellen werden. Wir haben Gitarrist Ron um Kommentare zu dem tollen Billing zu geben:

Freitag, 17.06.2011 Motörhead-Tag13:50 Uhr – The Bones: Schweden macht verdammt gute Musik. Scheiße, verdammt gute Musik.15:10 Uhr – D-A-D: Dänemark rockt. D-A-D interessieren mich aber weniger.16:25 Uhr – Misfits: Waren 2006 gemeinsam auf Tour. Auf das Wiedersehen freue ich mich besonders. für Jerry Only wird es wohl einen Jägermeister von Andi (Drums) geben.17:55 Uhr – Danko Jones: Gerne und oft gesehen. Live haut es einem alles weg… kaboom… she's drugs – nein – he's drugs!19:25 Uhr – Broilers: Neues Album am Start (10.06.). Live gibt es einen bunten Mix aus allen Jahren. Das wird ein guter, ein heißer Sommer.21:15 Uhr – Alice Cooper: Ist noch länger im Geschäft als Motörhead. Bin extrem auf die Bühnenshow ge-spannt, da freue ich mich wirklich drauf. Leider wur-de er missbraucht als Werbefigur... alles eine Frage... ach, lassen wir das, „School's out for summer!“23:15 Uhr – Motörhead: Respekt für so viel Energie auch noch nach etlichen Jahren im Geschäft. chris (keys) und vor allem frank (Merchandise) werden sich den Arsch abfreuen, die Jungs wieder live zu sehen, wenn sie denn so lang durchhalten.

BROiLeRs

ROCK IN CONCERT OPEN AIR TAGE 201116.-17.06.2011 Waldstadion Weismain bei Lichtenfels/Burgkunstadt

Dieses Ausrufezeichen bei den fränkischen festivals 2011 bringt eine einmalige, komprimierte kombination aus wirklich sehenswerten Bands, 20 an der zahl an zwei Tagen. Die karten sind zu sensationellen preisen im Vorverkauf bereits erhältlich! HARD-TIckET – preise inklusive VVk-Geb.MOTÖRHEAD-TAG: 49 EUR, IN ExTREMO-TAG: 49 EUR2-TAGES TIckET: 89 EURInternet unter www.rock-in-concert.de oder telefonisch unter 06631/705440und an allen regionalen Vorverkaufsstellen.

TATT

OO

: LO

U

.rcn 20

MUSIk

Nur wenige Musiker im Metal Genre dürfen den Adelstitel „Uns“ tragen. In Spanien würde er wohl Don Udo heißen, in England Duke Udo und in Frankreich Marqui Udo. Hier aber ist er „Uns“ Udo, als verdientes Mitglied im Oberhaus des Teuto-nenmetal steht UDO DIRKSCHNEIDER wohl einsam als Alterspräsident im Vorstand. Gerade eben feiert seine alte Band Accept ziemliche Erfolge nach langer Abstinenz, Dirkschneider hingegen war aber nie weg sondern machte immer konti-nuierlich weiter und kommt jetzt mit „Rev-Raptor“. Er macht eigentlich immer bessere Platten.

„Das schöne an der modernen zeit ist, dass wir für eine neue platte schon mit einer ganzen Latte an

Ideen gehen, weil du durch Handy oder com-puter viele Schnipsel zwischendurch viel besser aufzeichnen und festhalten kannst. Wenn wir dann ins Studio gehen haben wir bis zu 50 Ideen, dann setzt du dich zusammen und schmeißt hier und da was weg, was die anderen nicht so gut fanden und hast dann 20. Dann bastelst du an denen etwas herum und es bleiben 16 übrig, von denen du wieder ein paar nicht ganz aus-arbeitest.“ So entstehen dann vollwertige Alben, die man heutzutage selten hört, weil viele Bands scheinbar auch den Abfall noch mit auf platte packen. Es fehlt halt etwas die Qualität. „Oh, da sprichst du was an, die Qualität, ja! Ich bin auch der Meinung, dass die Plattenfirmen deswegen so viele probleme haben, weil die einfach zuviel Bands unter Vertrag nehmen. Da würde ich halt mal nicht zehn neue Bands nehmen, sondern die drei davon mit Qualität.“ Und wenn bei einem fiktiven „Deutschland sucht den Super-Meddler“ verdientermaßen Herr Dirkschneider in der Jury sitzen würde, was würde er den jungen kollegen denn raten? „Ich glaube viele junge Musiker können oft noch nicht wirklich einen guten Song schreiben. Die guten Songs sind ja meistens die, welche einfach klingen und dann aber gut hän-gen bleiben. Das ist der erste punkt. Die neuen

Bands sind natürlich technisch alle gut, gar kei-ne frage, man könnte auch vieles andere noch ansprechen, aber um das abzukürzen komme ich mal zum kern der Sache: Die jungen Bands vergessen, dass wir Entertainment machen heu-te und da fehlen einfach persönlichkeiten auf der Bühne. Ich sehe einfach oft keine persönlich-keiten mehr auf der Bühne. Und Entertainment braucht solche personen. Wenn ich mir heute ein festival anschaue frage ich mich bei manchen jungen Bands, sind das jetzt die Roadies die auf der Bühne stehen? Die Musiker gucken da auch oft nicht mal mehr ins publikum, die gehen hoch, spielen für sich und gehen wieder runter. Da kommt dann kein Ozzy Osbourne mehr auf die Bühne geflattert. Und dabei gibt es ganz viel Sa-chen, die man machen kann mit klamotten und so, um aus dem ganzen Brei heraus zu stechen. für mich gibt es nur eine junge Band momentan, die haben für mich das zeug, da heraus zu ste-chen und das ist kissin’ Dynamite.“

Ob es für Udo früher schon ein Vorbild gab, eine Art Orientierungsperson? „Also zu wem ich eine richtige freundschaft aufgebaut habe, war Ron-ny James Dio, der ja leider von uns gegangen ist. Wir waren nicht eng befreundet, aber wir waren uns gedanklich sehr ähnlich. Wenn wir uns dann mal getroffen haben wir uns stundenlang mitein-ander unterhalten über Business, über Musik und Allgemein. Wer noch? zum Beispiel kann ich mich gut mit Lemmy unterhalten, der ist auch ein inter-essanter und vor allem ein netter Mensch, auch wenn manche Leute da jetzt sagen ‚Oh Gott’, aber der ist es wirklich. Und der hat auch ein Wis-sen, das ist schon immens, mit solchen Leuten un-terhalte ich mich gerne über Lebensphilosophie. Das fazit ist immer, das wir alte Recken da was richtig gemacht haben.“ Derartige Anerken-nung war den deutschen Metal-Heroen früher nicht beschieden, beim aktuellen Album aber geht es richtig ab für Udo. Medien, die sich früher einen feuchten furz für das Genre interessiert ha-ben, meldeten sich. Und so gab Udo neulich ein sehr langes, sehr persönliches Interview mit dem Spiegel. „Das war ein sehr langes Interview, da lag das Interesse auch eher an der person Udo Dirkschneider als an der aktuellen platte. Es ging sogar etwas ins politische rein, wo ich mich nor-malerweise nicht dazu äußere. Da passte einfach alles, es war ein sehr überraschender Tag in Ham-burg mit den Herrschaften da zusammen und eines der besten Interviews, die ich jemals ge-

macht habe. penthouse war auch da, da fragte ich dann erstmal, ob ich mich da jetzt für auszie-hen muss.“ Udo lacht dazu, und ist auch mit dem Restprogramm an Interviews dieser Tage sehr zufrieden. „Das zeigt schon, dass wir mit unserer kontinuierlichen Arbeit über all die Jahre gerade die früchte dieser langen zeit ernten. Nächste Jahr feiert die Band U.D.O. ihr 25-jähriges, wenn man dann die zeit mit Accept dazu rechnen, bin ich jetzt gute 40 Jahre schon im Geschäft.“

Überraschend auch sein neues Video zu der abgeklärten Ballade „I Give As Good As I Get“. In einem Schnitt zeigt es nur sein ausgeprägtes Gesicht in Schwarzweiss. Wichtig, ihn einmal von einer anderen Seite zu zeigen. Das des abge-klärten, weisen „Uns“ Udo. „Ich sage mal so, ich hätte mich auch voll zuschminken lassen können, aber ich bin stolz auf jede falte, das war ja harte Arbeit. Das ist kein Nachteil, man wird halt im Alter etwas markanter.“

Ewald Funk

.rcn 21

U.D.O.

Die neue Scheibe „Rev Raptor“Ab 20. Mai 2011 im HandelReview im nächsten .rcn

MUSIk

.rcn 22

MUSIk

Das Serum 114 kennt man als Beruhigungsmit-tel aus „Clockwork Orange“. Die Frankfurter Deutschpunkband SERUM 114 hat sich zwar da-nach benannt, spielt aber statt einschläfernder Musike ein ziemlich steiles Brett, das jedem Ho-sen- oder Social Distortion-Fan gut gefallen sollte. Die vier haben mit „Antiheld“ nach drei Jahren Existenzkampf endlich die Platte am Start, die sie sich lange gewünscht haben. Das hatte ei-nen halb-freiwilligen Grund: Sie mussten nämlich einmal ganz von vorne anfangen. Wie ich auch. Das Telefoninterview mit Drummer Nils musste um einen Tag verschoben werden, da die Band kurz-fristig eine Europalette voller CDs signieren durfte. Die Erstauflage des Albums, was mit Hefterschei-nung am 29.4. am Markt kommt.

Am nächsten Tag meldet sich ein frisch klingender Nils und ich bin gespannt, wie lange die private Autogrammstunde am Vorabend gedauert hat-te. „Dreieinhalb Stunden haben wir nur geschrie-ben, aber wir mussten ja die Digipacks aus den

kisten packen, aufklappen und wieder zurück tun. Heute ging das dann zurück zum Vertrieb in Offenbach, gut dass die so nahe an frankfurt sind, da kann man öfter so spontane Aktionen machen.“ Nils verneint aber meine frage, ob man als frankfurter in Offenbach ein Visum für die Einreise bräuchte. „Nein, aber bei den fussball-fans kann das schon mal vorkommen.“ Serum ist auch keine reine frankfurter Band, die Mitglieder leben mittlerweile über die Rhein-Main-Region verstreut, Bankfurt dient als musikalischer Ober-begriff nach außen. früher war die Skyline dort Zeichen einer florierenden Branche, heute ist das Image der Banker und Institute aber eher in den keller geschossen. „Das trifft auch auf die Aussa-gen in unseren Songs ganz gut. Hier in frankfurt hast du einerseits die blinkenden Glasfassaden, zwei Straßen weiter in der kaiserstraße am HBf lie-gen die penner mit der Spritze am Arm in der Gos-se. Das ist in dem Song „Hängt sie höher“ oder in „Die Stadt die wir lieben“ thematisiert, egal aus welcher Stadt man kommt, egal wo man lebt,

man sollte sich schon zu seiner Stadt bekennen.“ In den Songs ist auch hörbar eine gewisse Wut zu spüren, ob das mit der Insolvenz ihrer früheren Plattenfirma zusammen hängt, will ich wissen. „Viele der Songs hat zwar unser Sänger Escher geschrieben, aber es ist auch klar, dass sich die letzten drei Jahre mit der Band da niederschla-gen. Was einerseits viel mit Wut zu tun hat, und auch wirklich fast mit Existenzangst und Aussichts-losigkeit, die jeder von uns in der Band betroffen hat. Mit fett Schulden an der Backe wegen einer Plattenfirma, wo du dir erst gedacht hast, du bist jetzt der große Rockstar. Andererseits ist da auch viel Biografisches mit drin oder wie beim „Hängt…“-Song, wo wir die fetten Managerge-hälter kritisieren oder aktuell unsere ach so nette Atompolitik.“ Bei der Geschichte mit der alten Plattenfirma, die in Konkurs ging hake ich dann aber noch einmal nach. „Uns belastete haupt-sächlich das finanzielle. Daraus gelernt haben wir, in zukunft immer das kleingedruckte zu lesen. Wir spielten damals rund 120 konzerte, und wenn du als Band dann für 120 konzerte Busse und Sprin-ter für die Tour leihst und Tontechniker mit auf Tour nimmst, diese aber dann nicht bezahlt werden, geht es seinen Lauf. Du unterschreibst ja immer schön brav als fahrer bei der Autovermietung, und wenn das nicht bezahlt wird geht das in ein Mahnverfahren und wenn der Auftraggeber pleite ist, bist automatisch du der nächste wo die-se firmen sich dann ihr Geld holen. Das hatten wir nicht gewusst und da kam einiges auf die Uhr. Wir hatten auch zwei Videos gedreht, die dann nie heraus kamen und unsere erste platte ging prak-tisch schon mit der ersten Single unter, die nie er-schien.“ Und danach. „Wir standen vor der Wahl, entweder als Band auch Insolvenz anzumelden oder aufzulösen, oder an jeder Steckdose in der Republik zu spielen. Nach eineinhalb harten Jah-ren hatten wir dann endlich alles getilgt.“ Das hatte dann auch folgen auf „Antiheld“. „Es hat uns im Endeffekt auch viel gebracht, weil wir die Band gründlich in frage stellen mussten. Deswe-gen haben wir dieses Album komplett in Eigen-regie aufgenommen. Es stellte sich als Glücksfall heraus, das uns unser neues Label da gut unter-stützt hat und uns im prinzip alles von vorne bis hinten haben selber machen lassen, ohne reinzu-reden.“ Auf dem Label ist auch die Band frei.Wild aus Südtirol, die viel gerne in die rechte Ecke stel-len. „Wenn man sich mit denen beschäftigt, liegt das natürlich auf der Hand. Wir sind von Anfang an sehr kritisch an diese Dinge heran gegangen

und kennen die Jungs jetzt ganz gut, nachdem wir nun auch schon zweimal mit ihnen auf Tour waren. Da sind ganz dicke freundschaften dabei entstanden, von denen ist kein einziger irgendwie ein Nazi oder will irgendwelche Botschaften hier verbreiten. Letztendlich sind wir ja auch kein Ab-klatsch von frei.Wild, sondern machen ja ganz andere Musik.“Und die liegt ziemlich nah an Mike Ness und sei-ner Band. Das wäre doch mal was als Support bei denen zu spielen. „Also da würden wir voll Bock drauf haben. Wir haben bei der ersten platte übri-gens einen Social Distortion-Song auf deutsch ge-covert, Mike Ness hatte uns übrigens persönlich die freigabe dazu erteilt, nachdem wir ihm den Text natürlich rückübersetzen mussten. Wir waren die erste deutsche Band, die das durfte, das war schon wie ein kleiner Ritterschlag für mich. Darauf möchte ich schon mal mit ihm anstoßen!“Ewald Funk

SERUM 114

Neues Album „Antiheld“Ab 29.4. im Handel auf Rookies & kings

.rcn 26

Im vergangenen Jahr feierte das feuertanz Open Air als wohl erfolgreichstes Mittelalterfesti-val sein zehnjähriges Jubiläum, es war fast immer ausverkauft, weswegen man sich jetzt noch die restlichen karten sichern sollte. Dass das festival einmal zu groß und ungemütlich wird, die Gefahr besteht glücklicherweise nicht – denn wenn die Burg ausverkauft ist, ist sie das eben. Der Vorteil von ummauerten Veranstaltungsorten… Auch 2011 gibt es wieder zwei Mittelaltertage für die eingeschworene Gemeinde (Schandmaul, Sal-tatio, Omnia, korpiklaani u.v.m.), die anderen Termine auf der Burg glänzen aber mit sehens-werten konzerten, hier ein Überblick:

zz Top auf Burg Abenberg dürfte aber der knaller schlechthin sein, zumal die „Little Ol’ Band from Texas“ bereits 1980 im deutschen Rockpalast für Aufsehen sorgte. Es gab nie und es wird nie eine Band von ihrem format zweimal geben. Nach-dem es lange still um sie war, tauchte Billy Gibbons plötzlich wieder auf, als Gastmusiker auf diversen Alben der neuen Garde junger Rockmusik und

wurde verehrt wie ein Gott. Und sofort wird einem wieder klar, was man so lange vermisst hat! Eine Band mit Humor. Ihr Markenzeichen, die Bärte, sind lang wie eh und je und sorgen in kombinati-on mit den Sonnenbrillen dafür, dass die Band wie kiss optisch nie altert. Ihr Bühnen-Setup ist meist einfach und besonnen-spartanisch. Wer ihren Groove hat, brauchte keine Nebelmaschinen! In der Mitte der Bühne steht das Schlagzeug von frank Beard (früher ironischerweise der einzige ohne Vollbart), flankiert von zwei symmetrischen Lautsprechstapeln, und vorne Gibbons und Hill an ihren interessanten custom-Instrumenten. Dazu dann die fast rentnerartig bedächtige cho-reografie als kleiner Seitenhieb auf sich selber und kurz vor Schluss kommen bei „Legs“ schließlich meist die Gitarren mit flokatibesatz zum Einsatz. Das sind keine verblendeten patrioten wie etwa Ted Nugent, sondern arschcoole Musiker, die es einfach immer noch drauf haben! Wie auch bei Status Quo gibt es zwei Versionen von zz Top: Die frühere zeit mit trockenem Blues und die Synthie-zeit danach mit den Radiohits. Und beide Epo-chen werden an diesem Abend sicher locker in den hoffentlich warmen Abendhimmel geblasen werden. Wir freuen uns schon wie ein Schnitzel, die Band endlich noch einmal live zu sehen!Tickets: nuernberg-ticket.com

Do. 16.06. LA BRASS BANDAFr. 17.06.-18.06. FEUERTANZ FESTIVAL 2011So. 19.06. HUBERT VON GOISERNDi. 21.06. CLUESO & BANDSo. 26.06. ZZ TOP

.rcn präsentiert und verlost Karten für:

LA BRASS BANDAFEUERTANZ FESTIVALZZ TOP

fESTIVALVORScHAU

MILLENCOLIN15.04.2011, NÜRNBERG, HIRScHSo neu ist die Idee nicht, auf Tour ein komplettes Album durchzuspielen, am Besten wenn die Scheibe irgendein Jubiläum hat. Oder dachten die alten Schweden von Millencolin: Was Metallica können, schaffen wir längst? Bei ihrem jüngsten Abstecher im ausverkauften Hirsch spielten sie im ersten Teil ihr 2000er Album „pennybridge pioneers“ komplett von „No cigar“ bis „The Ballad“ in der richtigen Reihenfolge durch. Natürlich gewohnt druckvoll, Song für Song auf den punkt gebracht. Nach-dem die Songs aber ziemlich ähnlich sind, fehlte es damit etwas an der Abwechslung. Nach einer kurzen pause änderte sich dies im zweiten Teil des konzerts. Erstaunlicherweise standen dabei nur ältere Songs auf der Setlist, vorrangig vom 1995er Album „Life On A plate“. Mit „Black Eye“ vom 1997er „Home from Home“ endete gewohnt früh, obwohl Millencolin für ihre Verhält-nisse mit über 90 Minuten extrem lang gespielt haben, der konzertabend. Wegen der anschließenden „3.2.1.-party“ im Hirsch begann das konzert nämlich schon um 18.30 Uhr. Noch etwas war für Millencolin ungewöhnlich: Die beiden Vorbands sind nicht erwähnenswert. Roland Hornauer, Foto: Hornauer

THE AIRBORNE TOXIC EVENT12.04.2011, HIRScH, NÜRNBERGEin seltener Glücksfall, wenn sich eine angesagte Alter-native Rock Band aus Los Angeles im bestens gefüllten Hirsch auf die Bühne begibt. Alle Anwesenden wurden auch nicht enttäuscht, denn was The Airborne Toxic Event live boten, war allererste Sahne. Die Band um Sänger Mike Jollet ist an coolness und Understatement kaum zu übertreffen. Souverän mixen sie die Songs vom Debütalbum mit den Songs von „All At Once“, das sehnsüchtig erwartet am 26.04. erscheint. Vor allem die neue Single „changing“ und „Numb“ gehen gut ins Ohr und rocken den Hirsch. Wie cool Anna Bulbrok an keyboard und Violine agiert, muss man gesehen haben. Vor allem bei der Übersingle „Sometime Around Mindight“ von der ersten cD kommt Gänsehaut auf. Die sympathische Band rockt die kleine Bühne so gut es geht, aber mit Album Nummer zwei werden die kon-zertsäle demnächst mit Sicherheit größer. Ich freue mich erst mal auf „All At Once“ und hoffe, die lassen sich wie-der mal bei uns blicken. Bernd Roller, Foto: Bernd Roller

kONzERTNAcHBERIcHTE

.rcn 28

kONzERTNAcHBERIcHTE

ELÄKELÄISET13.04.2011, ERLANGEN, E-WERkUnglaublich, wie sich die fünf Rentner (für die Unkundigen, dies ist die deutsche Über-setzung von Eläkeläiset) ent-wickelt haben. Vor einigen Jahren sind sie mir als besof-fene Humppa-grölende pol-kaband in Erinnerung geblie-

ben. Ihrem Stil sind sie treu geblieben, nur haben sie ihn perfektioniert. Diverse Songs werden beim covern drei-fach verfremdet. Es wird finnisch mit vielen eingestreu-ten Humppas gesungen, der Song wird deutlich schnel-ler und auf ganz anderen Instrumenten angespielt. In der Regel bleibt nur ein 10 bis 15 Sekunden langes zeit-

fenster, in dem die Urmelodie erkennbar ist. Nachdem ich cheffe Ewaldo begleiten durfte, war es mit ihm ein äußerst anstrengendes Wettraten. Natürlich musste ich als ganz kleiner Schreiberknecht höllisch aufpassen, um nicht auf mehr Songtitel zu kommen. Besonders genial waren z.B. die Versionen von „Das Model“ (kraftwerk) oder „Wind of change“ (Scorpions), die nicht mal der chef erkannte. Schön waren die Humppa-Versionen von personal Jesus (ich meinte, von Bad Religion – oder war es doch die Depeche Mode-Version?) und bei den zugaben der Lambada-Hit und „perjantaina hum-passa“. Nicht nur für die Rätselfreunde des .rcn war es ein schöner und sehr unterhaltsamer Abend. Obwohl zumindest ein Teil der gut gelaunten, als Österreicher verkleideten Rentner nüchtern blieb, war leider schon nach 95 Minuten Schluss. Ohne Vorband war es damit ein paar Humppas zu wenig. Roland Hornauer, Foto: Hornauer

JAMES BLUNT17.03.2011, NÜRNBERG, ARENADass der gute James ein lieber, netter Braver ist, ein Traum der Schwiegermütter und Brecher aller frau-enherzen, das ist nicht erst seit gestern bekannt. Das wurde auch vor konzertbeginn deutlich, als er mit kapuzenparka freundlich grüßend an der rauchen-den fotografenmeute vorbei den Hintereingang der Arena nutzte. Doch spätestens seit seinem dritten Stu-dioalbum „Some kind Of Trouble“ hat er das „Grein-meicherla“-Image abgelegt und sich mehr und mehr den fröhlichen Up-Tempo-Nummern zugewandt. So auch an diesem Abend in der Arena, die im Gegen-satz zum 2008er Gastspiel komplett bestuhlt war. Doch bereits nach wenigen Nummern wurden mehr und mehr Stühle zu Jackenhaltern umfunktioniert, das publi-kum hielt es nicht mehr auf seinen plätzen. zu Nummern

wie „Dangerous“ oder „Superstar“ wurde das Tanzbein geschwungen und die Massen füllten so langsam auch den Mittelgang zwischen den Saalhälften. Natürlich durften auch klassiker vom Schlage „you’re Beautiful“ oder „Goodbye My Lover“ nicht fehlen. Und spätestens bei der zugabe von „Stay The Night“ war die Arena am kochen, stand da oben auf der Bühne doch kein Schmonzettensänger, sondern ein echter Vollblutmusi-ker nebst hervorragender Band, dessen bislang etwas unterschätzte öffentliche Wahrnehmung eine deutliche Aufpolierung verdient. Auch war im Gegensatz zu 2008 der Männeranteil im publikum deutlich erhöht – und die, die ihn hier zum ersten Male erlebt haben, werden sicherlich wiederkommen. Marcus Schulz, Foto: Schulz

SLAYER, MEGADETH24.03.11, STEcHERT ARENA BAMBERGHalf-Of-The-Big-four-Tours präsentiert: „Ein Abend mit zwei Legenden. Support: The Sorrow (AUT).“ für etwas mehr als 50 Euro wird Ihnen nach Eigenanreise an die-sem denkwürdigen Tag kurz nach Sonnenuntergang unweit des Bamberger Weltkulturerbes folgendes geboten: 20 Uhr: Musikalischer Aufgalopp durch den bemühten, aber größtenteils leider ungerechtfertigter-weise ignorierten Support The Sorrow. Danach Umbau-pause: Gelegenheit, die Waschmaschinenausstellung im foyer zu besichtigen oder leicht überteuerten fan-Merchandise der beiden Headliner zu erwerben. 20:45 Uhr: Dave Mustaine und Megadeth (USA) betreten die Bühne. Gegen 21:25 Uhr: Dave Mustaine richtet mit einem ergreifenden „How are you“ die ersten persön-lichen Grußworte an seine fans. 21:45 Uhr: erstmals Stim-mung bei „peace Sells“. 22:03 Uhr: Nach zwei weiteren,

endlich gefeierten zugaben aus der klassischen Mega-deth-zeit (u.a. „Symphony Of Destruction“) verabschie-det sich Dave mit den Worten „you were great – we are Megadeth“ persönlich von seinen fans. Danach: Umbaupause. 22:32 Uhr: Die Bay-Area-Legenden von Slayer betreten die Bühne und fegen Sie wie gewohnt mit ihren Thrash-Hymnen von „Angel Of Death“ über „South Of Heaven“ bis „Americon“ von den Stehplät-zen. An diesem Tag haben sie auch ausnahmsweise scheinbar selbst Lust dazu. 70 Minuten Nackenbrecher sind garantiert. zugaben leider nicht. Gegen 23:43 Uhr können Sie ihren Heimweg antreten. Was wollen Sie bei diesem Spottpreis auch mehr erwarten. Thorsten Adelhardt, Foto: Adelhardt

kONzERTNAcHBERIcHTE

ITCHY POOPZKID07.04.2011, ERLANGEN, E-WERkDa die Vorband Attack! Attack! aus Wales kommt und vermutlich noch nie in ihrem Leben einen Sonnenstrahl erblickt hat, es an dem Tag aber brühend heiß war, kann man ihnen nicht zu sehr anrechnen, dass sie an diesem Abend nicht gerade mitreißend gewesen sind. Umso mehr zur freude aller kamen dann endlich die drei youngster von Itchy poopzkid aus Eising an der fils auf die Bühne. Warum die Tour nach ihrem neuesten Album benannt ist, kann ich mir nicht so ganz erklären. Hochgerechnet war nur ein Drittel der gespielten Songs von der neuen platte. Ist ja nicht so schlimm, weil die alten Songs eh besser sind. Die Instrumente wurden wie gewohnt ganz bunt durcheinander gespielt, mal der Drummer an der Gitarre oder der Bassist als Gitarrist.

Beweist nur die Vielfältigkeit, ebenso, dass sie sowohl die Ramones als auch Run DMc gecovert haben. Als der werte Herr Sänger mit dem Nachnamen panzer dann mal nachhakte, wer denn eigentlich alles aus Erlangen selbst sei, standen nur um die zehn einsame fackeln in der Menge. Und auf die frage, wer alles wegen dem Sum 41-konzert letzten September in fürth war, war sowieso mehr als die Hälfte der Hände oben. Von den rund 684 Leuten, die in den winzigen Raum gepfercht waren, waren wahrscheinlich 681 minderjährig. Deswe-gen war die party vermutlich auch schon zur Bettgeh-zeit zwischen zehn und halb Elf zu Ende. Auch wenn die Band wirklich offensichtlich ihren Spaß hatte und sogar zwei Lieder mehr als geplant gespielt hat. Die Stimmung im publikum war ähnlich. Meine füße wurden z.B. bei subtropischen Temperaturen auf die Größe von frodo Beutlins geplättet. LB

BEADY EYE14.03.2011, kÖLN, E-WERk„No more tambourines, man. I moved on!“, schimpfte der singende parka am Anfang der zugabe von der Bühne. Donnerwetter, da hat sich der alte Britpop-Vete-ran Gallagher mit seiner modernisierten playmobil-frisur aber schwer was einfallen lassen als Innovation für seine neue Band. kein Schellenkranz mehr. Alte Mauern ein-reißen… aber: stop! Weiter ging der Neuerungseifer der neuformierten Oasis-Ruine Beady Eye bei ihrem ersten Deutschlandkonzert im ausverkauften kölner E-Werk am 14.03 Gott sei Dank nicht. Eine bisweilen herrlich in posen erstarrte Show, wie man sie von den Oasis-kon-zerten hinreichend kennt – Hymnen a’la „The Roller“ und einige magische Momente wie z.B. bei „The Mor-

ning Son“. Nach dem Support durch den alten paul Weller-kumpel und Ex Ocean color Scene-Gitarristen Steve cradock und einer kurzen Umbaupause ging es mit einem stimmigen Instrumental-Intro vom Band los. Als Einstieg „four Letter Word“. Dazu ordentliche Bierdu-schen im publikum, so wie man es als alter Oasis-Ultra schätzt. Die Setlist des sehr guten konzertes beinhaltete wie erwartet keine Songs der ruhmreichen Ex-Bands der vier Beady Eye-Mitglieder (Oasis, Ride, Heavy Ste-reo und The La’s), dafür die Tracks des gelungenen Debüts „Different Gear, Still Speeding“ minus „Wigwam“ (schade) und plus dem granatenhaften cover „Sons Of The Stage“ als zugabe (alter Manchester Rave-klas-siker von World Of Twist) und der pretty Green-Hymne „Man Of Misery“. Die Band machte einen wirklich sehr kompakten und spielfreudigen Gesamteindruck, Liam hat gesungen wie in den Oasis-Anfangsjahren und ab und an huschte sogar ein leichtes Lächeln über sein Gesicht. Nach ca. 70 beatelesken und rockigen Minu-ten war leider schon Schluss und ich hoffe, Liam G. hat die Schweiß- und Bierflecken aus seinem feschen, sicherlich sauteuren Pretty Green Duffle-Coat-Parka gut rausbekommen – falls nicht, dann soll er es halt einfach seiner Haftpflicht melden.Matthias Liam Schnitzlein, Foto: Schnitzlein

.rcn 30

Beim Bob Dylan-cover „Wat-ching the River flow“ tritt mit Mick Jagger am Gesang, keith Richards und Ronnie Wood an den Gitarren, charlie Watts am Schlagzeug

und Bill Wyman am Bass eine histo-rische Besetzung an. Musikalisch halten die Namen, was sie versprechen und überraschen zugleich. Es wurde ein perfektes Boogie Woogie-Blues Rock-Al-bum eingespielt. Von wegen abzocken-de Superstars, der Spaß am Musizieren ist bei jedem Ton zu spüren und da ein Teil des Erlöses an eine Herzstiftung geht – Stu starb durch einen Herzanfall – ver-zichten alle beteiligten Musiker auf eine Gage. ROHO

JOE BONAMASSADUST BOWL

PROVOGUE RE-CORDS / ROUGH TRADEWie ich Sprü-che wie „Dies ist eines der bes-ten Alben, die wir je gemacht haben“ hasse. Joe Bonamas-sa sagt dies zu

seiner neuen Soloscheibe. Das Dumme für mich ist: Er hat als führender Bluesgi-tarrist fast recht. Außerdem ist er fleißig, denn rechnet man seine federfühung bei Black country communion mit (die aus Glenn Hughes, Jason Bonham und Derek Sherinian bestehende Allstar-Band), ist dies nun die vierte platte in nicht einmal drei Jahren. „Dust Bowl“ ist Modern Electric Blues in Vollendung – wenn man überhaupt etwas zu me-ckern hat, dann dass die Stücke zU un-terschiedlich klingen. Slow Blues, Honky Tonk und Spaghettiwestern-Sound, Bon-amassa hat es drauf, ein sich im kreise drehendes Genre auf neue Umlauf-bahnen zu bringen. punkt. EF

BROILERSSANTA MUERTEPEOPLE LIKE YOU RECORDS / EMI

Oioioi! Die neue Broilers dürfte die wohl dickste Überraschung auf dem plat-tensektor für den Monat Mai werden. Erzfan kempo wollte sich eigentlich den Bandna-

men gerade tätowieren lassen (kein Witz), als wir die Vorabversion laufen lie-ßen, wurde er erst blass, später fiel er fast

AIDEN DISGUISESVICTORY REC./SOULFOOD

Es gibt tatsäch-lich Bands, die versuchen Hor-rorpunk mit post-Hardcore zu vermischen. zu-gegeben waren mir Aiden bisher nur vom Namen her ein Begriff, aber die Beseiti-

gung meiner Aidschen Jungfräulichkeit hat sich gelohnt. Tatsächlich finden sich auf dem sechsten Output „Disguises“ Horrorpunk und post-Hardcoreelemente recht gut verwurschtelt wieder. Ordent-liche krachsequenzen, knackiger Druck, schöne Singalongs, Shouts und tolle Me-lodien sind omnipräsent. Jetzt weiß ich endlich, was die jungen Gitarrenmu-sikfreunde mit schwarzen halblangen Haaren, schwarzer Stretch, Misfits-T-Shirt und Lederjacke hören! Ordentliche Mu-sik, die nicht langweilig wird. ANS

AMORPHISTHE BEGINNING OF TIMESNUCLEAR BLAST / WARNER

Die finnen, die seit ihrem „Neu-start“ 2005 quasi in ihrem zweiten frühling von einer kracher-veröffentlichung zur nächsten starten, sind wie-der einen Schritt weiter. Diesmal

mit dem richtigen Schlüssel, um den zu-gang zum finnischen Nationalepos Ka-levala zu gewähren. Musikalisch erneut gereift, komplex, gewohnt melodiös düs-ter und beeindruckend hat allerdings auch der zehnte Schlag den typischen unverwechselbaren Amorphis-Sound – nur wieder ein wenig anders als im Album zuvor. Musik, so mystisch und fes-selnd wie die zeit zwischen Dämmerung und Dunkelheit in einer sternenklaren Nacht im karelischen Seengebiet. Wer als Intellektueller auch mal zugang zum Metal finden will, sollte bei dieser Band ansetzen! TA

BEN WATERSBOOGIE 4 STU – A TRIBUTE TO IAN STEWARTEAGEL / EDELDie cD ist der schlagende Beweis, dass die Rolling Stones aus Vollblutmusikern bestanden und bestehen. „Boogie 4 Stu“ ist eine Hommage von Ben Waters an das Stones-Gründungsmitglied Ian Stewart („Stu“). Er wird dabei von char-lie Watts begleitet, bei einigen Songs machen keith Richards, Ronnie Wood, pJ Harvey und Hamish Maxwell mit.

MUSIK HÖHEpUNkTE

vom Stuhl und erklärte die Band fortan für eine persona non grata in seinem kopf. Nun, rocken tut sie nicht mehr, die neue Broilers, vom einstigen Oi-punk und Losgehrock ist nur eine bedächtige und soft produzierte poprockscheibe übrig geblieben. Die Band sieht zwar nach wie vor optisch gefährlich nach einer camorrabande aus, musikalisch gehen sie aber mal gerade so ab wie pur in Gangsterverkleidung. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Songs live ganz gut funktionieren, wenn Instrumente wie Ak-kordeon oder Bläser in den Hintergrund rücken. Am 17. Juni könnt Ihr Euch in Weismain beim Motörhead-Open Air überzeugen, ob Sammy gesanglich rauer agiert. EF

THE CARSMOVE LIKE THISHEAR MUSIC / UNIVERSAL

Ausnahmswei-se ist bei einer neuen platte einer 80er-Jah-r e - L e g e n d e auch mal das drin, was au-ßen draufsteht. The cars 2011 klingen ge-nauso wie The

cars 1985. Hauptsache, Ric Ocasek singt gewohnt distanziert-lässig und Greg Hawkes Synthies zwirbeln sich um die monotonen Beats der Songs. Tolles Handwerk, tolle Songs, aber halt leider so originell wie ein Eimer Mörtel. Einzig die Ballade „Soon“ kann überzeugen, mehr braucht man im Büroradio heut-zutage ja nicht. klar, diese wavige kühle und Distanziertheit fast aller Songs ge-hört zum Image der Band, aber Anno 2011 würde ich mich als frau von den cars immer noch nicht heimfahren las-sen. EF

COLD COLD GROUNDTHIS SIDE OF DEPRAVITYDANSE MACABRE / ALIVE

Nicht aus D ä n e m a r k , sondern aus finnland kom-men cold cold Ground. Bisher kannte ich nur lustige und schräge Bands aus Suomi, wie z.B. Waltari, Elä-

keläiset oder die Leningrad cowboys. cold cold Ground sind nur bedingt lus-tig (der Gitarrist rennt ständig mit einer Bugs Bunny-Maske durch die Gegend), aber dafür kalt und hart. Sie widmen sich rücksichtslos dem Industrial Rock/Metal, der doch recht oft an Ramm-stein, Oomph und alte Nine Inch Nails erinnert. Meiner Ansicht nach ein totes Genre, dem nichts Neues mehr entsprin-gen kann. Das Rad ist halt schon erfun-

pOST-HORRORcORE

MELODIc MySTIcDEATH

BOOGIE- WOOGIE

ELEcTRIc BLUES ExTENDED

Off-BEAT pOpROck

ROBOTER pOp

INDUSTRIE-ROck

den. Da kann man nur mit gutem Songmaterial punkten und das gelingt den finnen meistens. In der Schule würden sie eine gute 3 bekommen. ANS

DAVE MATTHEWS BANDLIVE IN EUROPE, LUCCA ITALYEAGLE / EDEL

Die hiesigen Rockgötter sind un-gerecht. Nach wie vor ist die Dave Matthews Band hier nur ein Insidertipp, während sie in den USA und in vielen anderen Ländern zu den absoluten Topacts zählt. Wer dies nicht glauben will oder jetzt neugierig geworden ist, sollte zur aktuellen Veröffentlichung greifen. Auf insgesamt drei prall ge-füllten cDs – die DMB ist keine 90 Mi-nuten-Live Band – wird das konzert

vom 05.07.2009 mit allen 23 Songs in astreiner Qualität doku-mentiert. Die DMB präsentiert in Top-form ihren einzigartigen Mix aus Rock, pop, Jazz, folk und funk. Stark ausgefeilte Arran-gements, tolle Musiker, die mit spürbarer Leidenschaft spielen und genügend platz und zeit für Soli haben, präsentieren den typischen DMB-Sound. Ich bin gespannt, wann die Band hier endlich den Durchbruch schafft. Den Auftritt gibt es nun auch auf DVD! ROHO

THOMAS DLEKTIONEN IN DEMUT 11.0FOUR MUSIC / SONNY

10 Jahre nach der ersten Veröffentli-chung dieses Albums hat sich Thomas D mit dem Musiker Alex Breuer zusam-mengetan, um uns seine Lektionen in neuem musikalischem Gewand abermals zu erteilen. Der Sound hat sich stark geändert, wirkt chillig, groo-vig, sphärisch und wurde in weiche elektronische klänge verpackt. Dies führt dazu, dass die philosophischen und immer noch aktuellen Texte viel

besser zur Geltung kommen. Diesmal wurden auch die zwi-schentexte, welche der alten platte nur im Booklet beilagen, vertont und die Geschichte seines Alter Egos „Reflektor Falke“ wirkt somit noch fließender und verleiht dem Ganzen etwas wie einen musikalischen Hörspielcharakter. Sehr bedauerlich, dass der Telekom Street Gig Anfang Mai im Nürnberger plane-tarium hörsturzbedingt abgesagt werden musste. Wäre wohl die perfekte kulisse für dieses Remake-Album gewesen. THA

EMMA6SOUNDTRACK FÜR DIESES JAHRDOCK 44 / UNIVERSAL

Wenn man das Album „Soundtrack für dieses Jahr“ von EMMA6 das erste Mal hört, sind Vergleiche zu deutsch-sprachigen Helden, die mit Revolvern spielen, nicht weit. Meine freundin sagte beim zufälligen Mithören gleich unverblümt: „Oh, das ist bestimmt die neue Revolverheld.“ Sollte man als kompliment sehen, denn anhand von Liedern wie „paradiso“ oder „Melo-die“ merkt man, dass die drei kölner

in eine eigene Richtung gehen. fans von charts-Deutschrock können sich die Scheibe aber getrost ab 29.04. (uiii – mein Ge-burtstag) ins Regal stellen. MG

fUNk-pOp-ROck

pHILOSOpHEN-RAp

DEUTScH-ALTERNA

.rcn 32

MARLA GLENHUMANOLOGYO-TONE / ZYX

Black classic Rock? Macht Marla Glen denn keinen Blues mehr? Mitnichten. Die neue Scheibe ist echt zu empfeh-len, wenn man gut gemachten Rock, vermischt

mit etwas Soul, Motown, etwas Blues und einer tiefen Stimme mag. Marla ist stimmlich ein phänomen, denn sie klingt wie Tina Turner, wenn diese mal ganz tief singt, und hängt noch mal eine Ok-tave nach unten dran. Die bekennend lesbische farbige aus chicago hat ein-fach ein Händchen, Emotionen so rü-berzubringen, dass sie einen berühren. Tolle Mitmusiker + Marla + bewegend private Texte = kaufen. EF

HANDS ON THE WHEELRIVER OF TIMEANALOGHAUS / NEW MUSIC

Eine tiefe Reibei-senstimme, aku-stische Gitarren-wellen übermalt mit gelegentlich aufblitzendem Dröhnen aus dem E-Verstär-ker, hin und wie-der trällert eine Mundharmoni-

ka. Was will der Americana-fan mehr? Americana, das heißt in dem fall eher Bob Dylan, Neil young, Bruce Springs-teen mit Tendenz zum classic Rock. Und all jene stecken Hands On The Wheel, die ganz alte Genrehasen sind, auch deutlich hörbar im Blut. Das fiese Blues-experiment „Way Down At The End Of The Hall“ lockert die etwas in Monotonie zu versinken drohende Suppe aus me-lodiösen, akustischen Slowrock-Songs zwischendurch mal auf. JB

HELHORSE FOR WOLVES AND VULTURESMIGHTY MUSIC / SOULFOOD

Eine meiner seltenen Be-gegnungen mit Sludgecore fin-det heute statt. Eigentlich kann ich ja mit dem Sound recht wenig anfan-gen aber die DäNEN (schon

wieder) von Helhorse haben es mir angetan. Im promotext wird die Band folgendermaßen beschrieben: „Sie ver-einen … pantera … kylesa … Down … Mastodon … crowbar zu einem abso-

MUSIK HÖHEpUNkTE

lut furiosen und massiven Sound“. Das könnte ich so fast unterschreiben, wenn ich Mastodon kennen würde. Nichts-destotrotz handelt es sich hier um eine coole und superkompakte Scheibe, die einem beim Anhören förmlich popeye-Muskeln wachsen lässt. Als Appetizer empfehle ich euch auf youtube das Vi-deo zu „Get Drunk, Get Mad, Get Even“ anzuschauen – grandios! ANS

HELLHUMAN REMAINSNUCLEAR BLAST / WARNER

L ä c h e r l i c h e 28 Jahre be-nötigten die Briten mit dem einfallsreichen Bandnamen, um ihrer Single von 1983 einen L o n g p l a y e r h i n t e r h e r z u -schieben, der

für mich DIE Überraschung des frühjahrs 2011 ist. zeitgemäß in Szene gesetzter, völlig abgefahrener, stellenweise über-drehter und bis ins Mark böser NWOB-HM... ach was, einfach selber reinhören. Das i-Tüpfelchen auf der ganzen chose ist der hysterische Gesang von Weirdo David Bower, welcher – ähnlich wie king Diamond bei Mercyful fate – nicht un-wesentlich zum eigenständigen Sound beiträgt. Eines steht fest: Mit ihrer Veröf-fentlichung blasen Hell einen Großteil der gleichaltrigen konkurrenz an die Wand. Vielleicht sollte sich auch so manch andere Band mal 28 Jahre zeit für ein Album lassen... *räusper* Maiden *hust*… PK

DUFF MCKAGAN'SLOADEDTHE TAKINGARMOURY / EDEL

Wenn es um ex-Guns'n'Roses-Mitglieder geht muss man ja immer vorsich-tig sein mit zu hohen Erwar-tungen. Die Ohrwurmquali-täten der guten alten zeit konn-

ten auch die besten Songs von Ableger-band Velvet Revolver nicht erreichen. ähnlich ergeht es auch Loaded: zwar haut GnR-Bassist Duff Mckagan, der selbst singt, mit seiner Hardrock/punk-beeinflussten Combo ganz schön auf die kacke (oder möchte zumindest), aber über ein „ganz okay“ kommt auch er nicht hinaus. Es fehlt an Dynamik und einer markanten Singstimme. für fans von Velvet Revolver könnt's aber was sein. JB

THE KILLSBLOOD PRESSURESDOMINO RECORDS / ROUGH TRADE

Lange haben The kills für Schlagzeilen ge-sorgt. Sängerin Alison Mosshart machte mit Jack White (The White Stripes) die Indie-Supergroup The Dead Weather, Gitarrist Jamie

Hince stritt sich gerne mit Model-freundin kate Moss und selbige versenkte beim zoff seinen Laptop mit sechs fertigen kills-Songs im pool. Jetzt aber ist „Blood pressures“ endlich zu haben. Wie immer ist es eine extrem reduzierte Mischung aus Blues, punk und Drummachine, die The kills extrem attraktiv macht. „Wir bieten auf dem neuen Album nur noch Haut und knochen“, trotzdem haben die Songs alles, was sie brauchen: einen simplen Beat, ein extrem eingängiges Riff, eine wunderbare Hookline. Neben The White Stripes und Johnossi sind The kills der lebendige Beweis, dass auch ein Duo richtig rocken kann. WH

THE KORDZTHE BEAUTY AND THE EASTSAOL / H’ART

Bereits 2009 ließ ein Track auf dem Oriental Special einer namhaften Mu-sikzeitschrift auf Großes hoffen. Sagenhafte 16 Songs packen die Libanesen nun auf ihre cD

und liefern bis auf eine Döner-mit-Al-les-Nummer und einen allzu gefälligen ABBA-Refrain eine gelungene Mischung aus frühen paradise Lost, Amorphis und Steve Wilson. Großartige Gesangslinien, eine tolle Stimme, die saubere produkti-on und kritische Texte machen die platte zu einem äußerst angenehmen zeitver-treib. Stammten die Jungs aus Amiland, wäre der Senkrechtstart vorprogram-miert; vielleicht hilft die anstehende Tour mit Deep Purple? Der geografische Ur-sprung ist unverkennbar, allerdings ohne anbiederndes Ofra-Haza-Gedudel. Ups! Die war ja aus Israel… Egal, so geht eben konfessionsübergreifender Welt-frieden made by Rock’n’Roll. KV

MERCENARYMETAMORPHOSISNOISEART REC / EDELkomisch… irgendwie bekomm ich zur-zeit nur dänische Bands auf den Tisch, so wie die neue und sechste Scheibe Metamorphosis von Mercenary. Das Unglaubliche ist, alle Dänenbands be-titeln ihre neuen Scheiben so passend!

BLAck cLASSIcROck

AMERIcANA

SLUDGEcORE

DEVIL’S DEADLy WEApON

HARDROck

DUO-INDIE

ORIENTAL ROck

Der auch nach 60 Millionen verkauften platten immer noch sensationell boden-ständige Sänger Dan Mccafferty klingt markant kernig bis heiser, und so gar nicht nach 65. Er geht immer noch ger-ne in den pub in seinem Heimatkaff. Hört Euch vor diesem Hintergrund die ersten sieben Songs an, auf denen ist einfach mitreißend-kreativ mehr gesagt, als jun-ge Bands je schaffen werden. EF

OHRENFEINDTSCHWARZ AUF WEISSHIRNSTURM / SOULFOOD

Wie heißt es im-mer so schön bei filmbespre-chungen für die großen Hartz IV-filme? „Vor dem Einlegen der DVD bit-te das Gehirn ausschalten!“. Auf den ersten

Eindruck mögen Ohrenfeindt wie eine Ac/Dc-coverband wirken, die ständig den Hamburger kiez lobhudelt, und bei der man wegen des prollfaktors nicht allzu viel erwarten sollte. Hirn abschalten halt. Aber ihr kraftvoll und authentisch gespielter Aussie-Sound, die heisere Stimme von chris Laut und die kultigen Texte aus der Sicht des Durchschnitts-Lo-sers vom kiez sind einfach sympathisch-authentisch, witzig und liebenswert. So wie Marius als Theo gegen den Rest der Welt. Der stand auch immer gleich wieder auf, wenn er eins in die fresse gekriegt hat. Unser kempo als Turbojugend-präsi mag die Band ja gar nicht, aber ich finde die Platte erfrischend simpel und witzig. Sie sind irgendwie wie As-tra. Niemand trinkt die kiez-plörre wirk-lich gerne, aber kult ist das schon irgendwie, wie Dit-sche zum Hören. Anspieltipp: der Blues „Heul den Mond an“. EF

THE POODLESPERFORMO-CRAZYFRONTIERS / SOULFOODWas 2006, gerade ein paar Monate nach der Grün-dung, bei der Vor-

Nachdem zwei wichtige Mit-glieder die Band verließen, dachte sich der Rest, man hat ja einen zweiten Sänger und der Gitarrist kann ja auch keyboard spielen. Raus

kam nun eine platte die zwar im Stil keine Veränderung aufweist, aber im Sound. Nach wie vor bieten Mercen-ary bombastischen und druckvollen Skandinavien(Death)metal der aber in neuem klangbild daher kommt. Diese musikalische Umwandlung zeigt sich vor allem bei der dazu gewonnen Härte und der songschreiberischen Spitzen-qualität. Womit ich Mercenary die mu-sikalische Geschlechtsreife zusprechen darf. ANS

MONO INC.VIVA HADESNOCUT / ALIVE

3 plus 1 – drei Männer und eine frau, wobei letztere für das Schlagwerk sorgt und dabei noch B a c k g r o u n d singt. Unge-wöhnlich, aber in jedem fall eine gelungene

Mischung. Der fünfte Streich der insbe-sondere seit der Supporttour für Unheilig immer mehr angesagten goth-affinen Hamburger Light-Rocker fräst sich nicht beim ersten Hören in die Gehörgänge – aber spätestens beim dritten Durch-lauf. Von Titeln wie „Love That Never Dies“ und „Revenge“ will man dann nicht mehr lassen. Von ruhig bis extrem intensiv. Empfehlung. TA

NAZARETHBIG DOGZEARMUSIC / EDEL

Eins vorweg: Dies ist eine der bes-ten Scheiben, die wir für dieses Heft hereinbe-kommen haben. Ohne Schwach-punkt, den Schotten gehen auch bei ihrer 23. Studioplatte

weder die Ideen aus, noch verwalten sie dröge ihre immer noch großartigen Songideen. Die platte wurde in prag aufgenommen und atmet den schwer-fälligen, bluesigen Hardrock, für den auch Aerosmith in ihren Anfangstagen standen. Hifi-kenner werden die glas-klare, brottrockene produktion schätzen, bei der audiophile Ohren frohlocken.

DäNENBOMBAST-METAL

DARk ROck

entscheidung des Eurovision Song contest in Schweden noch wie eine gelungene par-odie auf eine M e t a l b a n d daherkam, ist m i t t l e r w e i l e trotz des weiter-

hin fluffigen Namens ein ernsthaft guter Act im Bereich Sleaze / moderner 80er-Jahre-Metal geworden. klar, das Rad er-finden die Nordpudel nicht neu, aber für flockige Unterhaltung mit partiellen Ohr-würmern ist gesorgt. Irgendwie habe ich gerade wieder Lust auf gestreifte Stretchjeans und ein Stirnband bekom-men. Anspieltipp: „I Want It All“. TA

SAMAELLUX MUNDINUCLEAR BLAST / WARNER

fast drei Jahre dauerte es, bis das neue Werk der Schweizer Black Metaller das Licht der Welt erblick-te und, wie passend, die Scheibe heißt „Lux Mundi“.

kÖRNIGER, BLUE-SIGER HARDROck

.rcn PRÄSENTIERT I.D. POSTHALLE WÜ

NORDIScHER fÖHNWELLEN METAL

BLAck METAL

MUSIK HÖHEpUNkTE

.rcn 34

die auch gut in die 90er gepasst hätte. Hier wird Hardfunk, New Rock/Metal und Hardpop der-maßen genial vermischt, dass man eigentlich nur wie be-kloppt durch die

Wohnung hoppeln möchte. Die tolle Stimme von Jessica Jekyll macht noch dazu süchtig (ähnlich wie The Sounds), weswegen ich zur Kaufverpflichtung aufrufen möchte. ANS 9

SMOKESTACK LIGHTNIN’BIG KAHUNAWITCHCRAFT INTERNATIONAL

yeah! Nürn-bergs finest melden sich mit einer schicken 7“-Vinyl in guter alter 1-Song-pro-Seite-Tradi-tion zurück. Der Titelsong „Big kahuna“ könnte 1a als Titelmelo-

die einer dieser 60/70er-Jahre-krimis verwendet werden, in denen ein großer stämmiger Hawaiianer in Blumenhemd auf seinem Surfbrett Verbrechern hin-terherjagt. Viel Soul steckt da dank der 60s-Orgel mit drin. Definitiv ein Gute-Lau-ne-Song! „When Will I Be Loved“ auf der B-Seite geht dagegen eher in die coun-try-/Bluegrass-Ecke und auch hier kann man sich wunderbar vorstellen, wie ein verlassener Outlaw am Tresen hängt und seinen kummer mit Whiskey runter-spült, während hinter ihm eine zünftige Kneipenschlägerei stattfindet. Prima Vorgeschmack auf ein hoffentlich bald neu erscheinendes Album. THA

STANKOWSKITORRES VOL. 01HAUTE AREAL / CARGO

Nachts vorm kamin, allein im Auto oder in einer fast leeren kneipe. zu die-sen Momenten, wenn einen m a n c h m a l diese lebens-schwere Me-lancholie trifft,

passen die ruhigen, minimalistischen Songwriterstücke von Stankowski ein-fach perfekt. Nicht weil sie einen noch tiefer in düster-depressive Gedanken ziehen oder weil sie im Gegenteil kit-schigen Überoptimismus versprühen, sondern weil sie einen in genau dieser zwischenmelancholie begleiten, weil sie einen verstehen. Leiser, unspektakulärer,

War die letzte Veröffentlichung „Above“ eine deutliche Rückkehr zum Black Me-tal, bewegen sich Samael jetzt mehr in Richtung Bombast und prog Rock, ohne natürlich ihre harten und düsteren Wur-zeln zu verleugnen. Der Song „The call“ klingt durch die Streicher im Hintergrund fast wie ein klassisches Werk. Überhaupt sind immer wieder orchestral-pompöse Teile herauszuhören. Mal schauen, wo-hin sich Samael künftig musikalisch be-wegen, auf Dauer lässt sich wohl kaum der Spagat zwischen diesen zwei sehr unterschiedlichen Metalwelten durch-halten. ROHO

SERUM 114ANTIHELDROOKIES & KINGS / INTERGROOVE

Schon beein-d r u c k e n d , wenn man nach Insolvenz der Plattenfir-ma vor dem Nichts steht, keinen cent kohle mehr be-sitzt, den man in die Band ge-

steckt hat, und dennoch nicht aufgibt und weiterhin für seine Ideale einsteht. Die frankfurter sind zäh geblieben und haben nun im Alleingang ihr zweites Al-bum aufgenommen, auf dem sie kein Blatt vor den Mund nehmen und ihren steinigen Weg bis dato verarbeiten. Mu-sikalisch erinnert das ganz stark an So-cial Distortion, vor allem Sänger Esches Stimme, der positiver Weise mal nicht wie sonst alle Deutschrockkapellmeis-ter nur grölt und umherrumpelt. Damit werden auch spartenübergreifend si-cher viele freude an den Songs haben. Nicht zuletzt Touren im Vorprogramm von Volbeat oder einem Auftritt bei Blödel-Raabs Stock car crash challen-ge werden die Hessen sicherlich noch weit nach vorne bringen, sondern auch bestimmt der Labelwechsel zu den mo-mentanen (mir immer noch unverständ-lichen) Helden deutscher Rockmusik (obwohl die ja aus Südtirol sind!) frei.Wild. Bleibt nur zu hoffen, dass sich nicht allzuviele Spacken dieses kalibers im pu-blikum bei Serum 114 tummeln werden und die Jungs sich weiterhin treu blei-ben. Scheibe knallt! THA

SKIN DIARY SKIN DIARYASR / SOULFOODUiuiui, die sind was für mich. Gleich E-Mail an Ewaldo: „Alles, was schräg ist, zu mir“. Danke, und hier ist sie. Das selbst-betitelte Debüt der Berliner Skin Diary ist seit Tagen auf Dauerrotation in meinem ollen cD-player. Die Multikultitruppe (u.a. Iran, Sizilien und Dunkeldeutschland) bietet mir täglich ein potpourri aus unter-schiedlichsten Musikstilen, das megaviel Spaß macht. Eine crossover-Scheibe,

teilweise fast jazziger folkpop mit fokus auf Gesang und Text. Je länger man hört, desto tiefer saugt einen dieses Al-bum hinein in diese ganz spezielle Stim-mung. JB

TWIN ATLANTICFREEREDBULL RECORDS / EMI

Twin Atlantic dürften hierzu-lande noch kei-nem ein Begriff sein, sollten sie aber. Vier Jungs aus Glasgow haben dem Brit-pop die kalte Schulter gezeigt und möchten,

dass man sie im plattenregal zwischen Jimmy Eat World und den foo fighters findet. Ab dem 29.04. habt ihr mittels des sehr empfehlenswerten neuen Al-bums „free“ die Möglichkeit dazu und könnt ihnen ruhigen Gewissen diesen Wunsch erfüllen. Rezeptfrei, viele Grüße, professor Görres. MG

V8 WANKERSIRON CROSSROADSSTEAMHAMMER / SPV

Da rollen die Of-fenbacher Mo-torrocker um Boss Lutz Vegas aber mal mit einer dicken Scheibe an. Gitarrist Vul-canus ging, Blind ferenc steht ihm an Sologewitter als Nachfolger

in nichts nach. Ein Markenzeichen der Wanker sind und bleiben die wuchtigen Gitarrenparts, welche gefühlsmäßig von Album zu Album schneller und et-was metallischer werden, sowie Songs über schnelle Autos, Rock’n’Roll und heiße Miezen. Der von den immer zahl-reicheren Speedclub-fans so geliebte Wankers-prollfaktor kommt natürlich auch nicht zu kurz. Nach unzähligen Touren verdienen die Jungs endlich mal etwas mehr Beachtung auf der Rock-Rennbahn. THA

RORY GALLAGHERIRISH TOUR '74EAGLE / EDELTOUR-DOKU MIT BONUS 123 MIN.Rory Gallagher war ein genialer irischer Rock- und Blues-Rock-Gitarrist, der viel zu früh 1995 an den folgen jahrelangen Alkoholmissbrauches starb. Ein Höhe-punkt seiner karriere war die Tour durch Irland 1974. Diese Tour wurde doppelt dokumentiert. Einmal durch eine gleich-namige LP und filmisch durch Tony

pUNkROck

kREUzÜBERkOpf-ÜBERfUNk

NO-cOUNTRy SURf

kOpfWIpp-INDIE

INDIE / ALTERNA

BIG BLOck ROck

MUSIK HÖHEpUNkTE

DVD MUSIk HÖHEpUNkTE

DVD MUSIk HÖHEpUNkTE

DVD HÖHEpUNkTE

ehöhepunkt haben The parlotones hof-fentlich noch vor sich. ROHO

LIVE IN BAMBERG, 22.10.2011!HELGE SCHNEIDER„KOMM, HIER HASTE 'NE MARK“SPASSGESELLSCHAFT / SONY

Helge Schneider. Er ist der Titan des deutschen Humors, ein als vogelwilder Schrat ohne Wald getarnter Haufen Haare mit viel Hirn darunter. Bei der blo-ßen Nennung seines Namens werden konzertbesucher zu

Mitlachern und fragen sich hinterher, ob sie hier Opfer von Humorterror wurden, oder ob das alles ein Jazzabend mit zwischenansagen war. Reichlich wirre zwar, aber sein konzept ist nach etlichen Jahren nun sattelfest. Wahrscheinlich ist er selber auch erstaunt, warum das kon-zept Helge nun schon so lange funktio-niert. Sollte es wirklich einmal passieren, dass die Luft endgültig heraus ist, kann er immer noch einen tollen Jazzabend machen. Die Aufnahme aus dem Ber-liner Admiralspalast ist tadellos, dass der eine oder andere kameramann und der Schnitt dem Geschehen nicht immer perfekt folgen können, liegt wohl an den i m p r o v i s i e r t e n Spontan-Aktionen. Der Running Gag des Abends auf der spartanisch geschmückten Bühne ist natürlich peter Maffay, der immer wieder ins programm einge-baut wird. zum Warmwerden gibt es Holztee von Butler Bodo, bevor Gitarrist Sandro Gi-ampetro als erster Mitmusiker des En-sembles die Bühne betritt. Helge lebt stundenlang von seinen geschickt eingestreuten par-odien und den schrillen formulie-rungen, die er alle wie ein Pfandfla-schensammler in unserem Alltag einsammelt und hier zu barer Mün-ze macht. Ich wusste es: cher heißt auf Deutsch „Stuhl“ und mein

palmer. Der film wird jetzt, ergänzt durch etliches Bo-nusmaterial und neu bearbeitet, was spürbar der klangqualität zu Gute kam, als DVD und Blu-ray wieder veröffentlicht. Tony palmer gelingt es

eindrucksvoll die Bilder aus verschie-denen konzerten der Tour mit Aufnah-men Irlands zu verbinden. Ein im Übrigen damals sehr blutiges Irland, Gallagher war einer der wenigen künstler, die zu dieser zeit dort überhaupt spielten. pal-mer zeigt den zurückhaltenden künstler Rory Gallagher ohne große Showeffekte und macht dessen überragende und einzigartige Spielweise an der Gitarre deutlich. Da ist noch jeder Ton, der aus den Boxen strömt, selbst gemacht und Rory zeigt, dass schon vor über 36 Jah-ren satte Rockmusik ohne ausgefeilte Technik gespielt wurde. Highlights sind für mich „Tattooʼd Lady“ und ein explo-siv angestimmtes „cradle Rock“. Alle, die denken, vor Bono und U 2 war Irland eine Rockwüste, sollten unbedingt zur DVD greifen. ROHO

WM-MUSIk

THE PARLOTONESLIVE AUS JOHANNESBURGSOVEREIGN ENTERTAINMENT

Logisch, dass das südafr ikanische Quartett bei der letzten fußball-WM die angesagteste und am meisten gespielte Band war. Mit der aktuellen DVD- und cD-Ver-öffentlichung des letzten konzertes ih-

rer 18-monatigen weltweiten Tour kann sich jeder selbst einen Eindruck über die WM-Botschafter verschaffen. Der Sound ist exzellent, vermutlich hat kein konzert-besucher so perfekt abgemischte Töne zu hören bekommen. Wer sich am WM-Song „come Back As Heroes“ mehr als sattgehört hat, wird erfreut feststellen, dass er auf dieser Veröffentlichung fehlt. Optisch spielen The parlotones auf einer riesigen Bühne mit fünf sehr großen Lein-wänden im Hintergrund. Diese werden aber nur als Scheinwerferprojektionsflä-che genutzt, etwas mau für eine ver-meintliche Superband. Stichwort Super-band, bei den Songs fällt auf, es fehlen eigentlich die absolut stadiontauglichen Hammerkracher, wie sie U 2 oder Muse serienweise in ihrem Repertoire haben. Es sind schöne atmosphärische Songs, aber leider auch nicht mehr. Das kon-zert auf der DVD ist dann auch schon nach 75 Minuten zu Ende. Den karrier-

DVD fILM HÖHEpUNkTE

Höhepunkt ist das „Radiospektakel Nordpol“, eine Spoken-Word-parodie auf die unsäglichen Radiohörspiele, de-nen man des nächtens auf deutschen Autobahnen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk leider nicht ausweichen kann. zum Schluss schütteln wir im Bonusma-terial auch endlich unser Haupthaar. zufrieden stellt man fest, endlich mal wieder auf eines seiner konzerte gehen zu müssen: Am 22. Oktober ist es soweit in der Stechert Arena Bamberg, Buxe voll! EF

CRAZY HEART20TH CENTURY HOME ENTERTAINMENTREGIE: SCOTT COOPER, MIT: JEFF BRIDGES, MAGGIE GYLLENHAAL

Ich kann mir gut vorstellen, dass Jeff Bridges so lang-sam einen Big Le-boswki-fluch hat. Weil ihm die kritiker sicher immer so bewerten, wie der aktuelle Streifen in Relation zu seiner Über-Rolle als der

Dude steht. In crazy Heart spielt er den

DVD fILM HÖHEpUNkTE

.rcn 36

DVD HÖHEpUNkTE

riere den entscheidenden Durchbruch verhelfen soll. Was sie nicht wissen: Der Streifen dient zur Volksverhetzung und wird später das randvolle fass des An-tisemitismus im Reich zum Überschwap-pen bringen. Die historische Wahrheit sind in der Inszenierung von Roehler zwar nicht ganz korrekt wieder gegeben, der Regisseur begreift den film aber als fiktion und schickt Moritz Bleibtreu als Goebbels in dessen wohl schlechteste Rolle ever. Oft musste ich mir die Augen reiben, wie überzeichnet er den propa-gandaminister mimt, als karikatur geht das noch durch, aber Bleibtreu fehlt irgendwie das schlechte Image für die Darstellung des furchtbarsten Aufspre-chers des dritten Reiches. Der film ist schwer durchzuhalten und ich bin zwei-mal mittendrin eingeschlafen… War übermüdet muss ich zur Ehrenrettung des Streifens sagen. Aber da ist nicht viel zu retten. EF

KINSKI TALKS 2DEUTSCHE GRAMMOPHON LITERATUR„ZEIT ZU ZWEIT“ VOM 22.07.1985, „NDR TALKSHOW“ VOM 18.10.1985, „DINO-CITTÁ“ VOM 12.09.1986 + BONUS, CA. 139 MIN.

Der 1991 gestor-bene klaus kinski war einer der be-kanntesten deut-schen film- und Bühnenschauspie-ler der Nachkriegs-zeit. Er war auf die Darstellung von psychopathen und dubioser Gestalten

spezialisiert. Dieses „Image“ pflegte er gerade bei seinen öffentlichen Auf-tritten. Sehr deutlich wird dies bei den drei jetzt vollständig auf DVD dokumen-tierten Interviews. „zeit zu zweit“ war als Sendereihe mit der damals 17-jährigen Désirée Nosbusch geplant. Der Beitrag mit klaus kinski führte zu erheblicher öf-fentlicher Aufregung und die Senderei-he wurde vom Bayerischen Rundfunk (!) eingestellt. klaus kinski und Désirée Nosbusch sitzen zu Beginn ihrer Unterhal-tung am Meer. Ob das Meer für ihn frei-heit bedeute, will Nosbusch wissen, und bringt kinski gleich mit ihrer ersten frage in Rage. So geht das eine Weile: Sie fragt etwas, er verweigert die Antwort und prangert in scheinbar endlosen Mono-logen ihre Dummheit an. Die Aussage, „Das ist ja geradezu rührend, wie dumm du bist“, hängt seitdem Nosbusch nach. Auch in den anderen Interviews / Gesprächen wird der exzentrische charakter deutlich, der laufend zwi-schen deutlichen flirtversuchen, wie bei NDR-Moderatorin Alida Gundlach, und zornesausbrüchen mit wüsten öf-fentlichen Beschimpfungen pendelt. kinski beherrscht es meisterhaft, dank seiner sprachlichen Intelligenz die fra-gesteller vorzuführen und ihre Wortwahl

abgehalfterten countrymusiker Bad Blake am Spätabend seiner karriere, die zunehmend im Alkohol ertrinkt. kompen-sation erfährt sie durch seinen Schützling Tommy Sweet (geiler Name!), der von colin farrell gespielt wird, und der mit Bads Songs durchstartet. Leider nimmt er den Vater seines Erfolges nicht unbe-dingt dabei mit, und Bad wird langsam zur endlos tragischen figur. Aber seine Seele wird noch gerettet in form der Lo-kalreporterin Jean, die in seiner kiste lan-det und sich als Gegenteil eines Grou-pies entpuppt. Leider baut Bad erneut wegen dem Whisky zuviel Scheiße, als er Jeans kleinen Sohn in einer Bar verliert, ist das für sie der kündigungsgrund. EF

ICH SEHE DEN MANN DEINER TRÄUMECONCORDE VIDEOREGIE: WOODY ALLEN, MIT: ANTONIO BANDERAS, JOSH BROLIN, ANTHONY HOPKINS

Liest man sich Re-gie und Besetzung durch, ist eigent-lich alles klar und fragen nagen ei-nen. Ist es ein guter Woody Allen oder können selbst kory-phäen wie Hopkins oder Banderas den schlechten Tag des

Neurotik-Spezialisten mit der Hornbrille nicht mehr retten? Niemand muss den film retten, denn Allen regiert den Stuhl in Bestform. Nicht New york ist die kulisse für die peepshow in verschiedene Bezie-hungen, sondern London. Hopkins mimt einen älteren Herren, dessen Ehe am Ende ist. Er versucht sich an einer jünge-ren, seine frau geht zur Wahrsagerin und die gemeinsame Tochter verzweifelt an ihrem Mann, der als Schriftsteller keinen Stich mehr in seinem Beruf macht. Be-trogen wird in dem film am laufenden Band und der ewige pessimist Woody Allen würzt das Ganze gekonnt mit Ironie, Tragik und vor allem den eigen-sinnigen charakteren, die allesamt von den Schauspielern überzeugend gemi-mt werden. Dunkel, aber lustig, Allen in Hochform. EF

JUD SÜSSFILM OHNE GEWISSENCONCORDE HOME NETERTAINMENTREGIE: OSKAR ROEHLER, MIT: TOBIAS MO-RETTI, MORITZ BLEIBTREU

Stellt Euch vor ihr lebt im dritten Reich als erfolgloser Schauspieler, Eure frau wäre Halb-jüdin und ausge-rechnet Goebbels persönlich wählt sie für einen Spielfilm aus, der ihrer kar-

zu zerpflücken: „Auf einer Welle reiten, was heißt reiten, ich kann auf pferden reiten“ oder „Wie kann man fragen, was freiheit ist, wenn man nicht fühlen kann, was freiheit ist“. Allerdings sind 139 Minuten klaus kinski pur wohl nur etwas für eingefleischte Fans. ROHO

LEBANONUNIVERSUM FILMREGIE: SAMUEL MAOZ, MIT: YOAV DONAT, ITAY TIRAN

A m e r i k a n i s c h e Kriegsfilme pen-deln, egal wie „kritisch“ sie abge-dreht wurden, im Normalfall zwischen einer gewissen Dis-tanz zum krieg, Hu-mor und oft auch nur voyeuristischer Gewaltverherrl i-

chung. Dieser film hier dreht den Spieß um und zeigt viel aus der perspektive der Männer hinter dem Gewehr und am zielfernrohr eines panzers. Dieses Monstrum ist die Lebensversicherung für eine Handvoll frisch ausgebildeter Soldaten der israelischen Armee, die im ersten Libanonkrieg auf einen Auftrag geschickt werden. Straße abriegeln, wer nicht gehorcht wird erst verwarnt, dann wird scharf geschossen. Die Handlung zeigt nicht effektvolle Explosionsszenen und Übersichtsaufnahmen, sondern das Geschehen mittendrin. Man wird quasi selbst Besatzung des beklemmenden Inneren eines panzers und nicht umsonst hat dieser mutige (israelische!) film in Venedig einen Löwen bekommen. zu Recht! EF

MIRALEIN LAND. DREI FRAUEN. EIN GEMEINSAMER TRAUM.PROKINO / EUROVIDEOREGIE: JULIAN SCHNABEL, MIT: FREIDA PIN-TO, WILLIAM DAFOE

Immer wieder faszi-nierend, wie man in einem –ich würde mal sagen- frauen-film viel politische Bildung mit vermit-telt bekommt, und für 100 Minuten mal die Scheuklappen ablegt und sich abseits der großen

arabischen Unruheherde mit der The-matik palästina und Israel auseinander setzt. Man wird sozusagen mitten hinein geworfen in das Jahr 1948, als Juden weltweit ins heilige Land zurückkehrten, um nach dem Holocaust neu anzufan-gen. Ob uns gefallen hätte, wenn hier-zulande nach dem krieg ein Volk alte Ansprüche auf Land geltend gemacht hätte, fragt man sich als erstes. Darum geht es aber dann nicht, aber irgend-

LITERATUR HÖHEpUNkTEDVD fILM HÖHEpUNkTE

LITERATUR HÖHEpUNkTE

menhalt sind Hüppers credo, und da er noch ein paar Jahre leben möchte, hält er sich mit der Beschreibung der dunk-len Seite in der Rockerszene auffallend zurück. Das Buch aber macht trotzdem einen Mörderspaß, und sollte es verfilmt werden, schlage ich den bekannten kölner Schöngeist Lukas podolski als Hauptrolle vor. EF

ROMAN

DIE GLASFRESSERGIORGIO VASTA, ROMANDVA, 320 SEITEN, ISBN 978-3-421-04447-1

Im März 1978 er-regte die Rote Bri-gade – eine linke radikale Gruppe – Aufsehen in Ita-lien. An die wah-re Begebenheit angelehnt, als diese einen Mann entführten und töteten, spielt die

Geschichte. Drei elfjährige Jungs emp-finden eine berauschende Faszination für die Handlungen der Roten Brigade. Alles fängt noch ganz harmlos an, als sie sich zunächst die Haare abrasieren, eine Geheimsprache erfinden, sich so etwas wie Decknamen geben und in Gedan-ken ihre Aktionen ausspinnen, die sich vor allem darum drehen, sich an der Gesellschaft zu rächen. Sie sind völlig empört über den Müll, den die Medien Tag für Tag von sich geben und wie blind und taub sich das Volk dabei verhält. Das Ganze verwandelt sich in Aktionen, die sie verwirkli-chen. Es steigert sich von zerstö-rung bis zu Gewalt und der Verletzung von Menschen. Bei ihrem letzten zug ahmen sie dann voll und ganz ihre Vorbilder der Terro-risten nach, entfüh-ren einen klassen-kameraden, was für diesen auch noch tödlich en-det. Als einer der Drei erkennt, dass es in ihrer Geheim-sprache kein Wort für das Gute oder Liebe gibt, wendet er sich von der Ob-session ab... Das literarische können des Autors kann

wie doch. Eine wohlhabende Araberin entdeckt durch kämpfe verschüchterte kinder und gründet ein Waisenhaus. Sie gibt alles an Besitz auf, um lachende kinderaugen zu sehen, die etwas zu essen haben. Die kinder wachsen auf, Miral ist die klügste davon, und aus-gerechnet sie als kriegswaise verliebt sich in einen Aufständischen und führt ihre Altersgenossinen aus dem Wai-senhaus in den Terrorkampf gegen die Jüdischen Besatzer. Der film stellt einen dauernd eine frage: Wie würdest Du entscheiden? Und das ist gut, neben Gefühlskino auch Denkanstöße vermit-telt zu bekommen. EF

ROckER-BIOGRAfIE

DER FREEWAY RIDERKLAUS „HÜPPER“ WAGNERWUNDERLICH, 272 SEITEN, ISBN-13: 9783805250184

Ihr kennt die Szene in Big Lebowski an der Bar im Bowling center, wo plötz-lich der cowboy neben Jeff Bridges sitzt und ihm Re-spekt zollt. „Dude, ich mag deinen Stil… du ziehst dein Ding schon durch!“

So ein hemdsärmeliger Typ ist auch klaus „Hüpper“ Wagner, einer der dienstältes-ten präsis eines der ältesten Motorrad-clubs im Revier. Seine nah am Interview von einem Ghostwriter mit wohl echter Ruhrgebietsgrammatik geschriebene Lebensgeschichte liest man auch als Nichtbiker gefesselt und schmunzelnd möglichst am Stück. Wer glaubt, die Ty-pen, die Atze Schröder parodiert, gebe es nicht, oder „Theo gegen den Rest der Welt“ wäre fern der Realität, der soll einfach das hier lesen. Der gebür-tige Wattenscheider mit früher kaum zu bremsendem ADHS-Bewegungsdrang wuchs in Gelsenkirchen auf. fast hätte es mit einer fußballerkarriere bei Schalke geklappt, ein Mopedunfall machte das aber zunichte. Auch wenn die zeit nach seiner pubertät scheinbar durch ständig wiederkehrende keilereien zu einer kar-riere als Bikergangmitglied führte, erfüllt er voll das klischee und hat auch zwei Jahre unter Tage malocht. Apropos, göttlich diese kohlenpott-Grammatik! Da wird ständig von „gerade machen“, „krefelder“, „perle“ oder „komma bei“ geredet. Wagner klärt auch nie Hinter-gründe auf. So rutscht er beinahe selbst-verständlich in eine karriere als zuhälter, als wäre das ein Job wie konditor. Mcs wie Gremium oder die Bones sind natür-lich alle Unschuldslämmer und der alte polizeichef von Wattenscheid war eh ein dufter kumpel. Ehre und Gruppenzusam-

man nur in höchsten Tönen loben. Ein persönlicher, unvergesslicher Stil, der tief beeindruckt, indem er in wenig Hand-lung viele Hintergründe verpackt und al-les so reell und nachvollziehbar schildert, dass es schon fast wieder unheimlich ist. Es hat irgendwie so etwas wie bei „Die Welle“, auch wenn beide Geschichten nichts miteinander zu tun haben. Aber das Buch erinnert trotzdem ein wenig daran, wenn das Streben einer faszi-nation in einer so radikalen form außer kontrolle gerät. Und ich stelle jetzt ein-mal ganz kühn in den Raum, dass dieses Buch ebenfalls einen großen Meilenstein in der Geschichte setzen wird, wie „Die Welle“ auch. LB

cOMIc

GRABLICHT 2DANIELA WINKLERKNAUR / COMICSTARS, ISBN: 978-3-426-53006-1Natürlich ist auch Teil zwei der Vampir-geschichte von Daniela Winkler alias „fuxx“ eine Mischung aus comic und Manga, in der typischen östlichen Le-seweise (von hinten nach vorne, von rechts nach links). Die Geschichte der Jungvampirin Emily wird weiter erzählt. Mit ihrem Vampirmentor David wird sie in eine Dreiecksgeschichte voller Intri-gen und böser Absichten mit Rubinia,

LITERATUR HÖHEpUNkTE

LITERATUR HÖHEpUNkTE

.rcn 38

Freitag, 29. April 2011HATE ETERNALpOSTHALLE, Würzburg

DER BEATLADENMATA HARI BAR, Nürnberg

CLOCKWORK RADIOAUf AEG: cAfÉ pfORTE, Nürnberg

VOLL AUF DIE 13!LOOp, Nürnberg

WEIRD TALES TO DANCEDER cULT, Nürnberg

DOPPEL-D & ALTERNATIVE ROCKLAByRINTH, Würzburg

SO LONG AND THANKS FOR ALL THE FISHzWEIUNDVIERzIG, Nürnberg

HEAVY-, POWER-, TRASH- UND FOLKMETALNEW fORcE, Erlangen

THE MAGNIFICENT BROTHERHOODROTER SALON, z-BAU, Nürnberg Samstag, 30. April 2011EMPIREkAMMERSpIELE, Ansbach

30 JAHRE ROADRUNNER RECORDSLAByRINTH, Würzburg

PURE ROCK FURYMATA HARI BAR, Nürnberg

25 JAHRE SHINY GNOMESk4 fESTSAAL, Nürnberg

TANZ IN DEN MAI DISCOpOSTHALLE, Würzburg

ONE FIFTY ROCK!LOOp, Nürnberg

MUSIC FOR THE DEAD ONESDER cULT, Nürnberg

BUNDESLIGA: BVB VS. 1. FCNDortmund

TV ÜBERTRAGUNG BVB - FCNBROWN SUGAR, Nürnberg

BLACK, DEATH, GRINDNEW fORcE, Erlangen

TURBOSTAATROTER SALON, z-BAU, Nürnberg

der Schöpferin von Vampir David, ver-wickelt. Wie schon beim ersten Teil glänzen die schön gezeichneten und locker erzählten Geschichten (fuxx wurde assistiert von Maria und Désiree) durch viel

Ironie und lustige Einfälle. Da gibt es extra Vampirlehrer, damit diese nicht in Blutrausch verfallen, wahllos morden und später die Vamireignungsprüfung nicht bestehen. Natürlich will Emily nach wie vor ein liebes Monster sein, auf Blut verzichten, niemanden beißen und hat Angst davor alleine in einem Sarg zu ru-hen. Damit auch alle mitkommen, wer-den fremdwörter und englische Aus-drücke wie „I know you“ mittels fußnote übersetzt bzw. erklärt. Mal schauen, wie es mit der Jungvampirin Emily in Teil 3 weitergehen wird. ROHO

ENDzEIT-ScI-fI

INFINITYWOLFGANG HOHLBEINPIPER, ISBN: 9783492702232

Wolfgang Hohl-bein ist der fels in der Brandung der deutschen phantastik. Über zweihundert (!) Ro-mane hat er bisher veröffentlicht und dabei von Sci-ence fiction über Horror bis hin zur

historischen fantasy so ziemlich jedes erdenkliche Themengebiet abgedeckt. Wenn Du allerdings glaubst, das bereitet dich auf „Infinity“ vor, täuscht Du Dich. Über zig Bände bin ich bereitwillig Hohl-beins Robert craven und dem unsterb-lichen Helden Andrej gefolgt. Bei diesem fantasy-Scifi-Endzeit-Schinken jedoch hätte ich mehrmals fast das Handtuch geworfen. Mit dem Einstieg tat ich mich unheimlich schwer und wusste auf den ersten 20 Seiten überhaupt nicht, wor-um es ging, was für personen welche Bedeutung oder zugehörigkeit hatten, von fantasie-Worten und -Orten ganz zu schweigen. Schwerer verdaulich war der Schmöker auch dadurch, dass ka-pitelweise die person wechselt und Du selbst am Buchende noch immer nicht weißt, wer überhaupt der protagonist des Abenteuers ist. Die Geschichte selbst wurde viel zu weitläufig erzählt, so dass auf den 600 Seiten nicht wirklich viel geschah. Auf dem Buchrücken steht, dass Hohlbein „Infinity“ als seinen wich-tigsten und besten Roman ansieht. Das kann ich für meinen Teil bloß verneinen. Auf diversen Internetseiten las ich, dass das Buch den Auftakt einer neuen Serie bildet. Vermutlich werden in den fol-

gebänden viele der offen bleibenden fragen geklärt. Aber wer hält schon bis dahin durch? SP

ROMAN

DAS MÄDCHENSTEPHEN KINGPAN, 300 SEITEN, ISBN 9783426283561

Nun, meine Erwar-tungen habe ich wohl etwas zu hoch geschraubt, denn das Buch hier war mal kein typischer Stephen king-Ro-man. Eher eine Mi-schung aus einem Reiseführer durch ir-gendeinen Wald in

Neuengland und der Erlebniserzählung eines fünftklässlers. Es gibt zwar Stellen, die echt gruselig sind und wo man mal kurz den eigenen Horror um sich selbst herum vergisst, aber so richtig mitfiebern konnte ich nie. Trotzdem ist es immer wieder schön, dieses Talent vom king zu erleben, wenn er eindringlich und sub-til Gruseliges beschreibt und auch sehr auf Detail und Wortwahl achtet. kein anderer könnte 300 Seiten mit so wenig Handlung spannend füllen. Wenn da nicht so viel Abgepfiffenes beschrieben werden würde… z.B. wie sich das Mäd-chen in die Hosen macht (= Durchfall). Der protagonistin passiert nämlich der Albtraum einer jeden Neunjährigen: Sie verläuft sich und irrt tagelang durch die Dunkelheit, ganz alleine und verlassen. Die Vorräte gehen ihr aus und sie muss die Survival-kenntnisse, die sie aus Bü-chern oder der Glotze mitgenommen hat, in die Tat umsetzen. Neben ihrem einzigen Begleiter, dem in ihrer Einbil-dung anwesenden Lieblingsfootball-spieler, sammeln sich auch noch reale Insektenplagen an, die sie verputzen wie RTL2-Shows Menschenseelen. Die krabbeltiere sind scharf auf ihr Blut. Na dann, prost! LB

LITERATUR HÖHEpUNkTE

VERANSTALTUNGSpLANER

Freitag, 29.04., 20.00 UhrCLOCKWORK RADIOAUF AEG, CAFÉ PFORTE, NürnbergAm 29. April spielt die Band gratis im Nürnberger café pforte aufAEG in der fürther Straße nähe BTM und ehem. Quelle Markt. Beginn ist um 21:30 Uhr. Wer am Donnerstag vor der Show, die Augen of-fen hält wird clockwork Radio vielleicht sogar beim Warmspielen in der Nürnberger fußgängerzone be-staunen dürfen. Und angeblich ist für den freitag auch noch eine besondere Aktion geplant.

Samstag, 30. April 2011AM / FMFESTWIESE, OberasbachSo richtig alle Gäule werden AM/fM zu Halloween auf der festwiese in Oberasbach los lassen. Wer damals in der fürther Stadthalle dabei war, als die Band Vollgas mit etlichen Böl-lerschüssen gab, wird das bestätigen. Wer Walter und seine Band mal gesehen hat, vergisst das nicht, denn sie klingen wirklich wie das Original. Naja besser, macht mal die Augen zu und hört hin beim Gig. Das fette konzert findet im Rahmen des Stadt- und Bürgerfestes in Oberasbach statt, da herrscht dann auch in zirndorf Ausnahmezustand. Lohnt sich, also hin-gehen zum festzelt am Rathausplatz. karten im Vorverkauf gibt es auch im Rathaus der Stadt Oberasbach!

Samstag, 30. April 201125 JAHRE SHINY GNOMESK4 FESTSAAL, NürnbergEnde April steigt im Nürn-berger k4 trotzig die große Jubelorgie mit fettem Liveauftritt, psychedelischer Lichtschau und vielen Ex-Mitgliedern als Stargäste! ‚Wetten dass’ ist dagegen ein kindergeburtstag, ledig-lich auf Elefanten, Schwertschlucker und schlechter Musik wird im komm festsaal verzichtet. Dafür fließt eingängiger psychedelic-Indie in Strömen! Ein schöner Grund also, dass alle mal an einen Tisch kommen und in der Walpurgisnacht am 30.4.2011 im k4-festsaal einen drauf machen! Erscheinen sie, sonst weinen sie!

.rcn präsentiert: COMEBACK KIDHIRSCH, Nürnberg

LESUNG: DER UNTERGANG DER ISLAMISCHEN WELTBUcHHAUS cAMpE, Nürn-berg

GO GITARRE! GO!cLUB STEREO, Nürnberg

PALIM PALIMzWEIUNDVIERzIG, Nürn-berg

SPIELBARDER cULT, Nürnberg

DAHUAWADAMEIERUNDI - "VOGELFREI"GUTMANN AM DUTzEN-TEIcH, Nürnberg

SHUTTLE PARTYLAByRINTH, Würzburg

DIE ATZENpOSTHALLE, Würzburg

INDEPENDENT, PUNK, HARDCORENEW fORcE, Erlangen

Freitag, 6. Mai 2011.rcn präsentiert: POTHEADHIRSCH, Nürnberg

.rcn präsentiert: ALL FOR NOTHINGROTER SALON, Z-BAU, Nürnberg

RANTANPLANSTATTBAHNHOf, Schwein-furt

TODESANGRIFF DER MAMBOSPINNENMATA HARI BAR, Nürnberg

HEAVY-, POWER-, TRASH- UND FOLKMETALNEW fORcE, Erlangen

LESUNG: DER UNTERGANG DER ISLAMISCHEN WELTHAUS DER GESUNDHEIT, Erlangen

EMERGENZA SEMIFINALEpOSTHALLE, Würzburg

THE BIG 90SLOOp, Nürnberg

SO LONG AND THANKS FOR ALL THE FISHzWEIUNDVIERzIG, Nürnberg

3..2..1.. HIRSCHHIRScH, Nürnberg

PANGÄA + SOULJOURNEYLUx, Nürnberg

FÜRSTEN DER DUNKELHEITDER cULT, Nürnberg

DOPPEL DLAByRINTH, Würzburg

AM / FMfESTWIESE, Oberasbach

ROCK ALL OVERROckfABRIk, Nürnberg

Sonntag, 1. Mai 2011BRATZGITARRENkLOSTER, Nürnberg

MOBYLETTESMORpH cLUB, Bamberg

1. MAI, MAHRS BRÄU WEISSBIER-FRÜHSCHOPPENMAHRS BRäU, Bamberg

POETRY SLAMpOSTHALLE, Würzburg

Montag, 2. Mai 2011MUSIKALISCHE LESUNG: DOMINIK SCHÜTTEzWINGER BAR, Nürnberg

Dienstag, 3. Mai 2011WOHNZIMMERMUSIK: DEAD AGAINMATA HARI BAR, Nürnberg

FRANZÖSISCHER ABEND - "FRUST ODER BEULE"zWINGER BAR, Nürnberg

KAREN DUVEE-WERk, cLUBBÜHNE, Erlangen

STUDIENSTAGLAByRINTH, Würzburg

Mittwoch,4. Mai 2011.rcn präsentiert: STEFAN DETTLHIRSCH, Nürnberg

FRISKA VILJORE-WERk, Erlangen

METAL OLDIES, CLASSIC ROCKNEW fORcE, Erlangen

TARJA TURUNEN, A LIFE DIVIDEDE-WERk, Erlangen

RAISED FISTpOSTHALLE, Würzburg

JAM WITH US - BLUES & JAZZ-NIGHTDER cULT, Nürnberg

Donnerstag, 5. Mai 2011KINOSTART: WINX CLUB 3D - DAS MAGISCHE ABENTEUER, SCREAM 4, WHIP IT!.rcn 40

VERANSTALTUNGSpLANER

Samstag, 30. April 201130 JAHRE ROADRUNNER RECORDSLABYRINTH, Würzburgpassend am 30. April zelebriert das Laby in Würz-burg den 30. Geburtstag von Roadrunner Re-cords mit einem Metallverarbeitung-Special. An diesem Abend feiert ihr dort noch lauter|härter in den Mai. Immerhin hat Roadrunner Bands wie Life Of Agony, Sepultura, Machine Head, Slipknot und haste nicht gesehen nach oben gebracht. Ihr erfolgreichstes pferd wird allerdings heute nicht so oft laufen: Nickelback.

Mittwoch, 4. Mai 2011.rcn präsentiert: STEFAN DETTLHIRSCH, NürnbergStefan Dettl? Doch, den kennt Ihr. zumindest wenn Ihr zu den Tausenden von konzertbesu-chern von La Brass Banda der letzten Monate gehört. Die Band erspielte sich eine unglaublich steile karriere mit ihrem mitreißenden baierisch-jamaikanischen-Bläser-Ska-punk. frontmann Dettl habe in der pause ein absolut ungewöhnliches Album aufgenommen und heraus gebracht. Dort gibt es eher melancholischen, urbaierischen Rocksound mit wenig Bläsern und mehr Gitarre. .rcn präsentiert und verlost 5x2 Karten. Am bes-ten auf rcnmagazin.de bei „Akt. Verlosungen“ für den Verl.-Newsletter eintragen, viel Glück!

Samstag, 7. Mai 2011TATTOO CONVENTIONARENA, Nürnberg

BUNDESLIGA: 1. FCN VS. TSG HOFFENHEIM 1899fRANkENSTADION, Nürnberg

BUCOVINA CLUBk4 fESTSAAL, Nürnberg

BLACK, DEATH, GRINDNEW fORcE, Erlangen

PURE ROCK FURYMATA HARI BAR, Nürnberg

TANZ DER STUDENTENLOOp, Nürnberg

ZAPP! ZAPP! (PENG,PENG)zWEIUNDVIERzIG, Nürnberg

KUNST UND SÜNDEDER cULT, Nürnberg

MAXIMUM ROCK NIGHTHIRScH, Nürnberg

ALTERNATIVE BALLROOMLAByRINTH, Würzburg

SKI´S COUNTRY TRASHTOy RUN, Erlangen

WITH FULL FORCE WARM UP PARTYVERTIGO, fürth

GAY DISCOpOSTHALLE, Würzburg

Sonntag, 8. Mai 2011TATTOO CONVENTIONARENA, Nürnberg

BRATZGITARRENkLOSTER, Nürnberg

.rcn präsentiert: KATZENJAMMERHIRSCH, Nürnberg

URIAH HEEPpOSTHALLE, Würzburg Montag, 9. Mai 2011.rcn präsentiert: CALIBANHIRSCH, Nürnberg

LABY-STIPENDIUMLAByRINTH, Würzburg Mittwoch, 11. Mai 2011WOHNZIMMERMUSIK:YOURWINGSFLYMATA HARI, Nürnberg

METAL OLDIES, CLASSIC ROCKNEW fORcE, Erlangen

JAM WITH US - BLUES & JAZZ-NIGHTDER cULT, Nürnberg

HARMFULfEIERWERk, München

.rcn präsentiert: OMNIAHIRSCH, Nürnberg

Donnerstag, 12. Mai 2011KINOSTART: GELIEB-TES LEBEN, DER BIEBER, METROPOLIS (RESTAU-RIERTE FASSUNG), PRIEST (3D)

SPIELBARDER cULT, Nürnberg

SOUL KITCHENzWEIUNDVIERzIG, Nürnberg

Donnerstag, 5. Mai 2011.rcn präsentiert: COMEBACK KIDHIRSCH, Nürnberg 3x2 Karten! Old School Hc mit melodischen pas-sagen von einer der populärsten Bands aus dem Genre! Wo ande-re sich zu sehr in linken Themen ver-zetteln, vergessen comeback kid nicht, auch mal über Gefühle zu singen. Und treffen damit den Nerv der kids wie kei-ne andere Band. Achtung: Wegen der vier (!) Vor-bands beginnt die Veranstaltung bereits um 19 Uhr! .rcn präsentiert und verlost 5x2 Karten. Am besten auf rcnmagazin.de bei „Akt. Verlosungen“ für den Verl.-Newsletter eintragen, viel Glück!

Freitag, 6. Mai 2011.rcn präsentiert: POTHEADHIRSCH, Nürnbergfür die einen ist es Stonerrock, für die anderen eine gut geölte aber manchmal etwas eintönige Rockmasch ine . Vielleicht liegt es daran, dass die Band meist sehr bescheiden ist und keine Experimente macht. Die Musiker der Berliner Band bedanken sich aber noch für je-den Applaus und ihre konzerte haben so eine Art Sessioncharakter. Da ihre Musik so eigen ist, haben sie sich schon vor Jahren von jeglicher plattenfirmenbevormundung losgesagt.Live sind sie immer wieder ein Erlebnis! rcn präsentiert und verlost 5x2 Karten. Am besten auf rcnmagazin.de bei „Akt. Verlosungen“ für den Verl.-Newsletter eintragen, viel Glück!

PARTYROCKOMEGA, Erlangen

Montag, 16. Mai 2011

.rcn präsentiert: ROONEYHIRSCH, Nürnberg

WOHNZIMMERMUSIK: FRIEDEMANN WEISEMATA HARI BAR, Nürn-berg

Dienstag, 17. Mai 2011INDIE-HÄNDE-GESPUCKT - VORTRAGk4 zENTRALcAfÉ, Nürn-berg

URIAH HEEPHIRScH, Nürnberg

STUDIENSTAGLAByRINTH, Würzburg

Mittwoch, 18. Mai 2011METAL OLDIES, CLASSIC ROCKNEW fORcE, Erlangen

JAM WITH US - BLUES & JAZZ-NIGHTDER cULT, Nürnberg

Donnerstag, 19. Mai 2011.rcn präsentiert: DEVIL'S BRIGADEHIRSCH, Nürnberg

KINOSTART: THE PIRATES OF THE CARIBEAN - FREMDE GEZEITEN, JOSCHKA UND HERR FISCHER

HANDS ON THE WHEELOMNIBUS, Würzburg

GO GITARRE! GO!cLUB STEREO, Nürnberg

SPIELBARDER cULT, Nürnberg

PALIM PALIMzWEIUNDVIERzIG, Nürn-berg

CHEAP WINE BANDBROWN SUGAR, Nürn-berg

GOTHIC, EBM, INDUSTRIALNEW fORcE, Erlangen

Freitag, 20. Mai 2011HEAVY-, POWER-, TRASH- UND FOLKMETALNEW fORcE, Erlangen

MONO INC.HIRScH, Nürnberg

80IES METAL DIAMONDSNEW fORcE, Erlangen

Freitag, 13. Mai 2011.rcn präsentiert: AL & THE BLACK CATSZ-BAU, ROTER SALON, Nürnberg

GOTHIC, EBM, INDUSTRIAL SPECIALNEW fORcE, Erlangen

SO LONG AND THANKS FOR ALL THE FISHzWEIUNDVIERzIG, Nürn-berg

BIG JACK DANIELS PARTYBROWN SUGAR, Nürn-berg

BLOODY DANCE-NIGHTDER cULT, Nürnberg

V8 WANKERSB-HOf, Würzburg

CLUB SURPRISE FEAT: LEXY & K-PAULHIRScH, Nürnberg

BUSHIDOpOSTHALLE, Würzburg

DOPPEL DLAByRINTH, Würzburg

Samstag, 14. Mai 2011BUNDESLIGA: HANNOVER 96 VS. 1. FCNSTADION, Hannover

.rcn präsentiert: LOMBEGO SURFERSZ-BAU, ROTER SALON, Nürnberg

BLACK, DEATH, GRINDNEW fORcE, Erlangen

PURE ROCK FURYMATA HARI BAR, Nürn-berg

ZAPP! ZAPP! (PENG,PENG)zWEIUNDVIERzIG, Nürn-berg

ORPHXDER cULT, Nürnberg

ALTERNATIVE BALLROOMLAByRINTH, Würzburg

GREY AREADER cULT, Nürnberg

Sonntag, 15. Mai 2011BRATZGITARRENkLOSTER, Nürnberg

.rcn 42

Freitag, 6. Mai 2011.rcn präsentiert: ALL FOR NOTHINGROTER SALON, Z-BAU, NürnbergAll for Nothing kommen aus Rotterdam und ma-chen knackigen Ny-Hardcore vermischt mit me-

lodiösen parts. U n g e w ö h n -l i c h e r w e i s e singt / shouted bei ihnen eine Dame, was die Band schon mal sehr inter-essant macht. Se stellen ihre aktuelle Schei-be "Miles & Memories" vor. Support sind Bitter Verses aus Senften-berg, die haben auch

eine frontfrau und mischen etwas Metalcore und Two-Step mit rein. rcn präsentiert und verlost 2x2 Karten. Am besten auf rcnmagazin.de bei „Akt. Verlosungen“ für den Verl.-Newsletter eintragen, viel Glück!

Samstag, 7. Mai 2011TATTOO CONVENTIONARENA, NürnbergBitte für das Tages-programm die Web-seite www.die-tat-too-convention.de besuchen, dort fin-det ihr Hinweise zum Ta g e s p r o g r a m m ! Achtung, dieses Jahr in der Arena Nürnberg beim fran-kestadion!

Sonntag, 8. Mai 2011.rcn präsentiert: KATZENJAMMERHIRSCH, Nürnberg Die freitag-Nacht-Überraschung vom Tauber-tal festival: 4 Mädels aus Norwegen bringen den

crossover aus Leningrad cow-boys, Boss Hoss und den B 52’s. Und wie! Ein Orkan aus pol-ka, chanson, Ska, folk und Rock'n'Roll. Das Bardentreffen in Nürnberg wurde von ih-nen ebenfalls schon gerockt. .rcn verlost 5x2 Tickets auf un-serer Webseite, einfach mit Eu-

rer Mailadresse in den Verlosungsnewsletter eintra-gen. Oder direkt per Mail teilnehmen.

VERANSTALTUNGSpLANER

Mittwoch, 11. Mai 2011.rcn präsentiert: OMNIAHIRSCH, Nürnberg

Wer es gerne mittelal-terlich und auch ein bißchen esoterisch mag, der ist mit Omnia bestens bedient! Ne-ben faun ist das nie-derländische Sextett die wohl bekannteste Band im pagan-folk. Sanfte klänge und be-ruhigende Melodien, Streß, Aggressionen und Hektik hat in ih-rer Musik keinen platz. Dafür sorgt Bandchef Steve Sic, Jenny und Luca, die das künstle-rische Rückgrad der

Band seit den 90er Jahren bilden. Ihr credo: „absolut freie und undogmatische Verehrung der Natur auf eine sehr boheme Weise.“ .rcn verlost 5x2 Tickets auf unserer Webseite, einfach mit Eurer Mailadresse in den Verlosungsnewsletter eintragen. Oder direkt per Mail teilnehmen.

Freitag, 13. Mai 2011.rcn präsentiert: AL & THE BLACK CATSZ-BAU, ROTER SALON, Nürnberg

Al selber ist zwar schon lange nicht mehr da-bei, mittlerweile auch schon 60 und selbiger spielte mal bei den ‚fabulous Rockabil-lies‘. Er gab den Black cats aber bei der Gründung den nöti-gen Drall. Heute ist das Trio aus den USA die beste Mischung aus geladenen punk und urtümlichen Rocka-billy. Balladen oder S c h m a c h t g e d ö n s wird es an diesem Abend nicht geben,

es handelt sich also um eine Veranstaltung für sport-liche Menschen. punk'n'Roll! .rcn verlost 2x2 Tickets auf unserer Webseite, einfach mit Eurer Mailadresse in den Verlosungsnewsletter online eintragen. Oder direkt per Mail teilnehmen.

Montag, 9. Mai 2011.rcn präsentiert: CALIBANHIRSCH, Nürnberg

Der eine Metalfan macht bei der Nen-nung von "Metalcore" gleich auf Durchzug, der andere hüpft gleich frohlockend durch die Gegend. für die zweite kate-gorie haben wir was feines: caliban kom-men noch vor der festivalsaison in den Nürnberger Hirsch. Durch seine typische Augenschminke sieht der Sänger immer et-was übernächtigt aus. Das täuscht, denn die

neue Scheibe ist äußerst wach und vital. .rcn verlost 3x2 Tickets auf unserer Webseite, einfach mit Eurer Mailadresse in den Verlosungsnewsletter eintragen. Oder direkt per Mail teilnehmen.

.rcn 44

90ER PARTYpOSTHALLE, Würzburg

WE WANT REVENGEDER cULT, Nürnberg

SO LONG AND THANKS FOR ALL THE FISHzWEIUNDVIERzIG, Nürnberg

3..2..1.. HIRSCHHIRScH, Nürnberg

OPEN STAGELUx, Nürnberg

DOPPEL DLAByRINTH, Würzburg Samstag, 21. Mai 2011KREIDLERk4 zENTRALcAfÉ, Nürn-berg

WITH FULL FORCE WARM UP PARTYNEW fORcE, Erlangen

PURE ROCK FURYMATA HARI BAR, Nürnberg

BLACK, DEATH, GRINDNEW fORcE, Erlangen

ZAPP! ZAPP! (PENG,PENG)zWEIUNDVIERzIG, Nürnberg

DIE MACHT DER NACHTDER cULT, Nürnberg

ROSA HIRSCHHIRScH, Nürnberg

Ü30MISSISSIppI QUEEN, Nürnberg

ALTERNATIVE BALLROOMLAByRINTH, Würzburg

Sonntag, 22. Mai 2011SOUL IN ISOLATIONDER cULT, Nürnberg

BRATZGITARRENkLOSTER, Nürnberg

2. LENZMONDFEST NEUMARKTfESTpLATz, Neumarkt / Opf.

ROGER MIRET & THE DISASTERSSTATTBAHNHOf, Schweinfurt

Montag, 23. Mai 2011

PRO-PAIN, TENSIDENAcHTLEBEN, frankfurt

Montag, 16. Mai 2011.rcn präsentiert: ROONEYHIRSCH, NürnbergIndie-Alarm von vier gutaussehenden jun-gen, wohlsituierten Herren im Hirsch. Wir verlosen 3 x 2 Karten auf unserer Webseite, einfach mit Eurer Mailadresse in den Verlo-sungsnewsletter eintragen. Oder direkt per Mail teilnehmen.

Donnerstag, 19. Mai 2011.rcn präsentiert: DEVIL'S BRIGADEHIRSCH, NürnbergInsider wissen natürlich sofort, dass es sich dabei um das psychobilly-projekt des Ran-cid-Bassisten auf Hellcat Records handelt. Wir verlosen 5 x 2 Karten auf unserer Web-seite, einfach mit Eurer Mailadresse in den Verlosungsnewsletter eintragen. Oder di-rekt per Mail teilnehmen.

Donnerstag, 26. Mai 2011.rcn präsentiert: SAXONLÖWENSAAL, NürnbergDie neue Scheibe "call To Arms" erscheint am 20. Mai, sechs Tage später spielt die Band schon im Lö-wensaal zum Haare-Schütteln auf. Sänger Biff ist der prototyp eines bärbeißigen, ironisch-sartirischen Engländers, der mit seinen alten und neuen Bandmitglieder auch so einiges überlebt hat. Unvergessen die Interviews mit .rcn, wo er u.a. erzählte, dass zu NWOBHM-Hoch-zeiten die fans schon tagsüber auf seiner Gartenmauer saßen und laut "Wheels Of Steel" sangen... Wir verlosen 5 x 2 Karten auf unserer Webseite, einfach mit Eurer Mail-adresse in den Verlosungsnewslet-ter eintragen. Oder direkt per Mail teilnehmen.

Samstag, 14. Mai 2011.rcn präsentiert: LOMBEGO SURFERSZ-BAU, ROTER SALON, NürnbergDie Garage-Rock Legende aus der Schweiz. Wir verlosen 2 x 2 Karten auf unserer Webseite, Einsendeschluß: Don-nerstag, 12.05.2011, einfach mit Eurer Mai-ladresse in den Verlosungsnewsletter ein-tragen. Oder direkt per Mail teilnehmen.

JOHNNY WINTERcOLOS SAAL, Aschaffenburg Dienstag, 24. Mai 2011206 + GENETIKScLUB STEREO, Nürnberg

STUDIENSTAGLAByRINTH, Würzburg

Mittwoch, 25. Mai 2011METAL OLDIES, CLASSIC ROCKNEW fORcE, Erlangen

MONO + MICROPHONICSk4 zENTRALcAfÉ, Nürnberg

RUSH "TIME MACHINE TOUR" - EINZIGER DEUTSCHLANDTERMINfESTHALLE, frankfurt

JAM WITH US - BLUES & JAZZ-NIGHTDER cULT, Nürnberg

KARMA TO BURN & GROMBIRAcAIRO, Würzburg Donnerstag, 26. Mai 2011KINOSTART: WER IST HANNA?

.rcn präsentiert: SAXONLÖWENSAAL, Nürnberg

YUCCAUMSONST & DRAUßEN, Würzburg

SPIELBARDER cULT, Nürnberg

PALIM PALIMzWEIUNDVIERzIG, Nürnberg

40 JAHRE "DISCO" - DIE JUBILÄUMSHOWSTEcHERT ARENA, Bamberg

EURE MÜTTERHIRScH, Nürnberg

BLACK DAFFODILSBROWN SUGAR, Nürnberg

ALL YOU CAN PLAY - DIE JUNGEN WILDENNEW fORcE, Erlangen

Wenn Du, lieber Herr Scheffel, heute am Erscheinungstag, dem 29.4. das Heft in den Händen hältst: ALLES GUTE zUM GEBURTSTAG! psst Leser: Andrew ist der Traum eines jeden chefredakteurs. Musikalisch flexibel (rezen-siert alles von Hc über Russenpolka bis zu Madsen), zeitlich flexibel (arbeitet – leider verletzungsbedingt – nur halbtags), reakti-onsschnell (wohnt in Laufweite zur Redaktion) und mit einer gesunden portion Sarkasmus ausgestattet (liegt wohl daran, dass er hal-ber Schotte ist) hat er sich schnell eingefügt

in unser Hobbyschreiberpool. Eine gesunde portion zuverläs-sigkeit besitzt er auch noch, was wohl daran liegt, dass er zur Hälfte franke ist. Die schottische Bodenständigkeit zeigt sich auch darin, dass der promovierte Landbierspezialist auch nach einem Dutzend Schwarze Anna immer noch beständig auf dem Boden stehen kann. Wenn es darauf ankommt, kippt er zum Durchspülen auch noch ein Astra hinterher, wo es mir schon aus patriotischen Gründen den Magen umdrehen würde. Respekt also vor soviel Standfestigkeit! Bei konzerten geht er – trotz schottischer Wurzeln – nie ohne Shirtkauf am Merchandisestand vorbei und Turbopräsi kempo bewundert vor allem sein elefantöses Gedächtnis. Sag ihm eine Band und er hat sie schon mal live gesehen. Meistens in Nürnberg sogar. Obwohl im WM-Jahr 74 entstanden, also für uns Alther-renriege relativ spät geboren, war er zum Beispiel bei Mucky pup im Mach 1. Mastodon kennt er aber nicht. Muss man ja auch nicht. Gute Besserung für Deinen Rücken und alles Gute für Deine junge Tochter! Ewald Funk

INFOS ÜBER EIN PRAKTIKUM > [email protected]

Herausgeber.rcn media

Redaktionsanschrift.rcn - event & musicMostgasse 1090402 Nürnbergtel 0911 37 35 68 2fax 0911 37 35 68 9mail [email protected] web www.rcnmagazin.deweb2.0 www.facebook.com/pages/Rcn_nuernberg

Verlosungpostkarte an die Redaktionsanschrift oder [email protected]

Chefredaktion RedaktionEwald funk Wolfram »Wolle« Hanke

Mitarbeiter dieser AusgabeThorsten ‚Evil‘ Adelhardt, Roland Hornauer, Google, Jens "zenz" Reinhold, Matthias Engelhardt, Sören prescher, Norbert Schuller, peter podrez, Melanie Müller, claudia channing, Anja Schroth, Melanie Raabe, Saskia klenk, Thomas „kempo“ Alfes, Markus Erlwein, Lea Biermann, Andrew Scheffel, Jan Bratenstein, Matthias Görres, Marcus Schultz

Freie FotografenRoland Hornauer, Matthias Hertlein

USA KorrespondenzArndt peltnermail [email protected]

Druckbresler print & Digital, www.bresler.de

Vertriebkostenlos an über 600 Auslagestellen im Raum Nordbayern.

Auflage20.000 Exemplare

Erscheinungstermine.rcn erscheint jeweils zum letzten freitag des Vormonats.Doppelausgaben zum Jul/Aug und Dez/Jan

Anzeigenpreise laut Liste:Es gilt 1/2011. Termine ohne Gewähr. Die mit Initialen oder Namen gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion, sondern die des Verfassers wieder. Anzeigen, Artikel und fotos sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. keine Gewähr für unver-langt eingesandte Vorlagen, Anzeigen, fotos etc. Druckfehler sind beabsichtigt und dienen der Erheiterung des Lesers :-)Angaben im Veranstaltungskalender ohne Gewähr!

.rcn Radiospotproduktion und Sounddesignvanderweidt entertainment, www.vanderweidt.de

AnzeigenberatungEwald funk: 0179-2963810

.rcn LESERABO: 1 JAHR = 25 EUR + FETTE ABOPRÄMIEINFOS UNTER [email protected]

.rcn 46

iMPRessuMMitaRBeiteRiN Des MONats:

ZUKUNFTSMUSIK… JUNIAUSGABE:REDAKTIONSSCHLUSS: 14. MAI 2011ANZEIGEN-/DRUCKUNTERLAGENSCHLUSS: 19. MAI 2011HEFTERSCHEINUNG: 27. MAI 2011