2

Click here to load reader

GASTROENTEROLOGIE MOTILITÄTSSTÖRUNGEN · PDF fileGASTROENTEROLOGIE MOTILITÄTSSTÖRUNGEN 23 Achalasie Aufgrund einer fehlenden oder unzureichenden Erschlaffung des

  • Upload
    hadang

  • View
    213

  • Download
    1

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: GASTROENTEROLOGIE MOTILITÄTSSTÖRUNGEN  · PDF fileGASTROENTEROLOGIE MOTILITÄTSSTÖRUNGEN 23 Achalasie Aufgrund einer fehlenden oder unzureichenden Erschlaffung des

GASTROENTEROLOGIE MOTILITÄTSSTÖRUNGEN

23

Achalasie Aufgrund einer fehlenden oder unzureichenden Erschlaffung des unteren Ösophagussphinkters kommt es bei den Patienten zu Dysphagie, Regurgitation und Aspiration. Die Äthiologie ist unklar. Die Diagnostik umfasst eine Endoskopie mit Biopsien der Cardia (Ausschluss Malignom) und eine Ösophagusmanometrie. Auf eine Röntgenkontrastdarstellung oder eine Szintigraphie kann zumeist verzichtet werden. Medikamentöse Therapieversuche sind zumeist enttäuschend (Kalziumantagonisten, Nitrate), so dass eine pneumatische Ballondilatation durchgeführt werden sollte. Nach Dilatation: Gastrografinschluck (Ausschluss Perforation) und PPI über 2 Wochen (Reflux bei klaffendem Sphinkter) und anschliessendem Auslassversuch. Bei Rezidiv kann diese Dilatation wiederholt werden. Alternatives Vorgehen wäre die chirurgische Myotomie nach Heller in Kombination mit einer Antirefluxplastik und sollte dem Patienten angeboten, bzw. bei häufigen Rezidiven empfohlen werden. In ausgewählten Einzelfällen kann eine Behandlung mit Botulinumtoxin durchgeführt werden. Diffuser Ösophagusspasmus: Intermittierend auftretende simultane Kontraktionen verursachen bei den Patienten retrosternale Schmerzen und Dysphagie. Eine kardiale Genese der Beschwerden muss ausgeschlossen werden, die weitere Diagnostik umfasst ÖGD, Ösophagusmanometrie ind pH-Metrie (Auschluss einer ursächlichen GERD). Röntgenkontrastaufnahmen sind zumeist entbehrlich. Therapie: Nitrate/Kalziumantagonisten, Pfefferminzöl, bei Therapieversagen Botulinumtoxininjektion im Rahmen von klinischen Studien. Hyperkontraktiler Ösophagus Intermittierend auftretende retrosternale Schmerzen, verursacht durch hochamplitudige Kontraktionen im Ösophagus. Diagnostik: Ausschluss kardiales Geschehen, ÖGD, Ösophagusmanometrie, pH-Metrie. Therapie: wie bei diffusem Ösophagusspasmus. Hypomotile Motilitätsstörungen Verminderte Kontraktionskraft bis hin zur Aperistaltik ist Kennzeichen von hypomotilen Störungen der Speiseröhre, die bei zahlreichen systemischen Erkrankungen auftreten (u.a. Sklerodermie, Diabetes mellitus, Endokrinopathien, Alkoholabusus, chronische intestinale Pseudoobstruktion). Klinisch führend ist zumeist die sekundäre Refluxkrankheit, durch die reduzierte Peristaltik kann es auch zu dysphagischen Beschwerden kommen. Die spezielle Diagnostik umfasst ÖGD, Manometrie und pH-Metrie. Therapeutisch steht die Behandlung der Grunderkrankung und des sekundären Reflux im Vordergrund.

Page 2: GASTROENTEROLOGIE MOTILITÄTSSTÖRUNGEN  · PDF fileGASTROENTEROLOGIE MOTILITÄTSSTÖRUNGEN 23 Achalasie Aufgrund einer fehlenden oder unzureichenden Erschlaffung des

GASTROENTEROLOGIE MOTILITÄTSSTÖRUNGEN

24

Algorithmus Motilitätsstörung des Ösophagus

(siehe auch Algorithmus Dysphagie und NCCP)

ÖGD

Ösophagusmanometrie

Achalasie Diffuser Ösophagusspasmus Nußknacker Ösophagus Hypomotile Störung

GER

24-Stunden pH-Metriez.A. GERD

Leitsymptom

Ballondilatation, Myotomie, ggf. BTX

med. Therapieversuch,

BTX

med. Therapieversuch

Behandlung der Grund- Krankheit und der GERD

Algorithmus GERD

+

Diagnose gestellt: Ggf. ergänzend:

Algorithmus Dysphagie undÖsophagusszintigraphie

Röntgenbreischluck Kinematographie

Leitsymptom Dysphagie

-