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Gebaeudehuelle 2015

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Editorial 1

KarrierechanceDie Gebäudehülle stand lange im Schatten anderer Bauteile. Das hat sich geändert, seit der Fokus von Investoren und Planern vermehrt auf Klimaschutz und Energiesparen gelegt wird. Die Gebäudehülle ist ein wesentlicher Faktor, wenn Ökologie und Nachhaltigkeit erfolgreich mehr Gewicht erhalten sollen.

Das betrifft erstens die bereits bestehenden Gebäude. Neben anderen Massnahmen stehen hier der Ersatz der Fenster und eine Wärmedämmung der Fassade zuoberst auf der Prioritätenliste. Ebenfalls eine Wärmedämmung des Dachs, des Estrichbodens und der Kellerdecke. Auch ältere Beschattungssysteme werden oftmals ersetzt. Unter dem Aspekt, dass die aktuelle Sanierungsquote immer noch sehr tief ist, kann damit gerechnet werden, dass die Erneuerung der Gebäudehülle stetig an Bedeutung zunimmt.

Auch bei der Erstellung neuer Gebäude wird der Gebäudehülle inzwischen eine hohe Bedeutung beigemessen. Zwar gilt die Fassade noch immer der Repräsentation – aber nur gut aussehen reicht bei Weitem nicht mehr. Von entscheidender Bedeutung ist die Gebäudehülle für das Klima im Inneren des Hauses. Aber sie hat – wie oben angeführt – eine ebenso wichtige Funktion, wenn es um die Schonung der Ressourcen geht.

Die Gebäudehülle wird sich künftig ihrer Umwelt anpassen. Sogenannte adaptive Fassaden passen sich dem Klima und den herrschenden äusseren Bedingungen so an wie wir, wenn wir am Morgen unsere Kleiderwahl treffen.

Damit ist klar: Der Gebäudehülle steht eine grosse Karriere bevor. Sie wird zunehmend wichtiger. Für uns bedeutet das, dass wir uns noch intensiver mit der Gebäudehülle befassen müssen.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre

Renato Polentarutti, Verleger

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Inhalt 3

04 Interview Die Fassade passt sich an

08 Architektur Prixforix-Fassadenaward: «Oskar» der Fassaden

12 Stahl Raue Wärme

14 Stahl Transluzente Tramhalle

16 Holz Fassaden aus Holz

18 Holz Swatch-Holzspielplatz in Biel

22 Textil Vorteile und Zukunft textiler Fassaden

24 Textil Ein Turm (fast) nur aus Geometrie

26 Mauerwerk Wünsch dir was

30 Glas Schön viel Strom produzieren

32 Beton Es werde Licht

34 Fenster Licht gleich Leben

Impressum

nicht nur beilage. Gebäudehülle, Beilage zu «intelligent bauen» und «die baustellen» Herausgeber Fachkom GmbH, Spinnereistr. 12, Postfach 175, 8135 Langnau a.A., Tel. 043 377 89 04, Fax 043 377 89 05, [email protected], fachkom.ch Geschäftsleitung Renato Polentarutti, [email protected], Bettina Meier, [email protected] Redaktion Andrin Federer, [email protected] Grafik Olivia Zwyssig, Werbezoo Zürich Druckerei galledia ag, Flawil

Inhaltsverzeichnis

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4 Interview

Die Fassade passt sich anDer Bereich Technik & Architektur der Hochschule Luzern hat mit Partner-Hochschulen ein vier-jähriges Projekt im Bereich adaptive Gebäudehüllen lanciert. Darüber und über adaptive Fassaden im Allgemeinen haben wir uns mit dem Verantwort-lichen Andreas Luible unterhalten.

Interview Andrin Federer Fotos wiki, Stadt Linz, zvg.

Die Al-Bahar Hochhäuser in Abu Dhabi interagieren mit den klimatischen Bedingungen.

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Interview 5

STECKBRIEF

Prof. Dr. Andreas Luible lehrt und forscht seit 2010 an der Hochschule Luzern im Bereich Technik und Architektur. Er leitet das Kompetenzzentrum Fassaden- und Metallbau und ist hauptamtlicher Dozent für Bautechnik.

teile jedoch relativ aufwendig, wartungs-intensiv und teuer. Die extrem gefallenen Preise von PV-Modulen in den letzten Jahren haben auch dazu geführt, dass sich nachführbare PV-Module im Vergleich zum etwas höheren Energieertrag in der Praxis nicht unbedingt rechnen. Durch die Entwicklung neuer Photovoltaikmodule mit höherem Wirkungsgrad könnte sich dies jedoch in Zukunft auch wieder umkehren.

Seit einigen Jahren interessiert sich die Forschung, aber auch die Planung für Fluidglas im Zusammenhang mit der Gebäudehülle. Was muss man darüber wissen?Bei Fluidglas, das zurzeit an der Univer-sität Liechtenstein im Rahmen eines For-schungsprojekts entwickelt wird, handelt es sich um ein mehrschichtiges Isolier-glas, bei dem äussere und innere Kammer jeweils mit einer Flüssigkeit durchströmt werden. Die Flüssigkeitsschichten, die mit Mikropartikel versetzt werden können, dienen dabei zur Verschattung, zur Heizung und Kühlung des Innenraums sowie als Wärmeabsorber. Das Produkt befindet sich im Moment noch im Entwicklungsstadium und ist auf dem Markt noch nicht erhältlich.

Auch Beschattungssysteme können adaptiv entwickelt werden. Worin lie-gen die Vorteile, wenn die Beschattung «intelligent und automatisch» passiert?Beschattungssysteme wie Lamellenstoren sind adaptive Komponenten, die schon seit Jahrzehnten eingesetzt werden und mit denen der Energieeintrag und die Licht-transmission reguliert werden kann. In den meisten Fällen erfolgt die Steuerung indivi-duell und von Hand. Gerade bei Gebäuden, bei denen es auf eine hohe Energieeffizienz ankommt, arbeiten diese Komponenten aber am wirkungsvollsten, wenn sie zentral über eine intelligente Steuerung geregelt werden und auf das energetische Konzept des Gebäudes, die Nutzung und auf die klimatischen Randbedingungen optimal abgestimmt sind. Interessant wird es, wenn diese Komponenten nicht nur auf den Istzustand reagieren, sondern prädiktiv und vorausschauend anhand von Wettervor-hersagen gesteuert werden. Dies ist unter anderem ein Thema in der Forschung zum Thema adaptiver Gebäudehüllen.

Was versteht man unter adaptiver Gebäudehülle?Andreas Luible: Der Begriff adaptive Ge-bäudehülle ist sehr weit gefasst, grundsätz-lich handelt es sich jedoch um Gebäude-hüllen, die in der Lage sind mit der Umwelt und dem Gebäudenutzer zu interagieren, indem sie auf äussere Einflüsse reagieren und ihre Eigenschaften entsprechend anpassen können. Das heisst, die Gebäu-dehülle dämmt nur, wenn es notwendig ist, sie produziert Energie, wenn es sinnvoll und möglich ist, sie lüftet, wenn es der Raumkomfort erfordert usw. Die Adaptivität kann dabei auf unterschiedlichen Ebenen erfolgen: auf bauphysikalischer Ebene durch eine Anpassung von Eigenschaften wie Wärmedämmung, Schalldämmung, Dampfdiffusion, Lüftung oder Lichttrans-mission, auf der strukturellen Ebene durch eine Änderung der statischen Eigenschaf-ten mithilfe sogenannter Smart Materials oder der geometrischen Form, um den Windwiderstand eines Gebäudes zu verringern, und auf der Ebene Energie-gewinnung durch Systeme wie Solarkollek-toren und PV-Module die in der Fassade integriert, sich optimal nach dem Sonnen-stand ausrichten können. Eine Adaptivität kann aber auch im Bereich des architek-tonischen Erscheinungsbilds, des Nutzers oder im Bereich der Kommunikation stattfinden, indem Gebäudehüllen ihre Geometrie und Oberflächeneigenschaften verändern oder in Form von Medien-fassaden Informationen oder beispielsweise ein Firmenimage übermitteln können.

Innerhalb des Bereiches «adaptive Gebäudehülle» gibt es ja eine ganze Reihe von Entwicklungen. Wie schät-zen Sie das Potential von adaptiven Solarfassaden ein? Und wie könnte eine allfällige Weiterentwicklung aussehen?Adaptiven Solarfassaden, als eine von zahlreichen Entwicklungen, sind in der Lage mittels PV-Modulen oder Solarkollektoren die Sonnenenergie zu nutzen. Das Beson-dere daran ist, dass diese Module dem Sonnenstand nachgeführt werden können und somit immer eine optimale Positioneinnehmen. Vor einer transparenten Ober-fläche, wie einer Verglasung, können die Module auch als bewegliche Verschat-tungselemente genutzt werden. Je nach Ausführung sind diese Systeme aufgrund der vielen mechanischen beweglichen Bau-

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6 Interview

Die Hochschule Luzern bietet schon seit zwei Jahrzehnten eine Ausbildung zum In-genieur für die Gebäudehülle an. Über das von uns mitinitiierte European Facade Net-work (EFN), einen Interessensverband von Hochschulen im Europäischen Ausland, die eine ähnliche Ausbildung anbieten wie wir, sind wir sehr gut vernetzt und auch im Ausland bekannt. Parallel dazu betreiben wir auf Forschungsebene das Kompetenz-zentrum Fassaden- und Metallbau. Die Initiative, ein europäisches Forschungs-netzwerk zum Thema adaptiver Gebäude-hüllen mit Hilfe einer neuen COST-Action aufzubauen, ging vom EFN aus, wobei unsere Hochschule als Hauptinitiator den Lead übernommen hat. Unser Projekt-antrag «Adaptive Facades Network» wurde zusammen mit drei weiteren aus insgesamt 60 Anträgen ausgewählt.

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schule Luzern – Technik & Architektur werden die Kompetenzen im Bereich adaptive Gebäudehülle gebündelt und neue Forschungsansätze untersucht.

Wichtig bei einem solchen Projektist auch immer der Transfer von der Forschung in die Praxis. Wie wollen Sie diesen Transfer sicherstellen? Und wie profitiert die Industrie vom neuen Forschungsnetzwerk?Eines unserer Hauptziele ist die Vernetzung mit der Industrie und der Wissenstransfer aus der Forschung in die Industrie. Industrievertreter sind herzlich eingeladen sich jederzeit am Projekt zu beteiligen. Über die gesamte Projektdauer finden ausserdem Workshops mit Industrie-partnern statt und es wird drei sogenannte Training Schools geben, bei denen Firmen ihre Mitarbeiter schulen lassen können. Die Industrie profitiert vor allem durch die Kontakte zu namhaften Forschungsinstitu-tionen, aber auch zu Kontakten mit anderen am Netzwerk beteiligten Industriepartner.

Das Projekt wird von der EU unter-stützt. Der Lead liegt aber bei Ihnen in der Schweiz. Wie kommt das? Hat die Hochschule Luzern bereits einen so guten Ruf?

Seite Ende des letzten Jahres läuft unter Ihrer Leitung das Projekt «Adaptive Facades Network». Was ist das Ziel des Projektes?Heute finden in Europa zahlreiche nationale Förderprojekte im Bereich adaptive Gebäudehülle statt, die Forscherinnen und Forscher tauschen sich aber nur selten über die Landesgrenzen hinweg aus. Zudem findet kaum ein Transfer der Forschungsresultate in die Produktions-anlagen der Industrie statt. Das Projekt unter der Leitung des Kompetenzzentrums Fassaden- und Metallbau der Hochschule Luzern T&A läuft im Rahmen des COST Programms der Europäischen Union. Die «European Cooperation in Science and Technology COST» fördert Projekte, die dem Austausch von Wissen dienen. Es geht also primär um die Förderung des Netzwerkaufbaus und nicht um die Finan-zierung von Forschungsprojekten. Neben dem Aufbau des Netzwerkes, als primäres Ziel der COST-Action, sollen existierende Forschungsaktivitäten miteinander ver-knüpft und harmonisiert werden und neue integrale Lösungen für die Fassadenindus-trie entwickelt werden. Auf europäischer Ebene sollen Kooperationen gebildet und neue Forschungsprojekte angestossen werden. Aber auch vor Ort an der Hoch-

Ars Electronica Center in der Stadt Linz: Auch bespielbare Medienfassaden gehören zu den adaptiven Systemen.

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An der Generalversammlung der Schwei-zerischen Zentrale Fenster und Fassaden (SZFF) wurde zum dritten Mal der begehrte Architektur- und Fassadenpreis PriforixFassadenaward verliehen. Die Jury be-

Text Andreas Kohne Fotos zvg.

tonte in diesem Zusammenhang, dass die Fassade – die äussere Erscheinung und Physiognomie eines Gebäudes – zum Kern der Architektur gehöre und nicht zum «exterior design» verkommen darf. Eine gute

Fassade bestehe aus einem konsequenten Zusammenspiel von räumlichen Absichten, vertieftem konstruktivem Durcharbeiten und dem Erfüllen der komplexen technischen Anforderungen. Sie verwies darauf, dass die Fassade heute zum «Kampfplatz» der Architektur, des Städtebaus und der Konstruktion geworden sei.

Breites Spektrum an eingereichten ProjektenDas Spektrum der eingereichten Projekte reichte von kühnen Glaskonstruktionen bis hin zu bewährten Pfosten-Riegel-Bauten. Studierende und Dozierende der Schweize-rischen Metallbau- und Technikerschule in Basel, der Hochschule für Technik & Archi-tektur in Luzern sowie der Fachhochschule Nordwestschweiz führten im Vorfeld eine unabhängige, inhaltliche Vorjurierung durch und präsentierten ihre Empfehlungen der Fachjury. Diese kürte daraufhin professionell in mehreren Durchgängen die drei Sieger des diesjährigen Fassadenawards.

Raumhaltige Fassade im Herzen von LuzernDer erste Platz – und somit ein Preisgeld von 25 000 Franken – ging an Schärli Archi-tekten AG aus Luzern. Mit der Fassaden-sanierung des Central Park in Luzern ver-mochte das Architekturbüro die Fachjury zu überzeugen. Eine aus den 1970er-Jahren stammende Überbauung wurde in einem Transformations- und Sanierungsprozess intelligent umgestaltet. Mit der neuen raumhaltigen Fassade wurden Balkone und ein Mehrwert generiert, der den Wohnun-gen und deren Mietern in Form von Licht, Rückzugsmöglichkeiten und Sichtbezügen auf überzeugende Art zugutekommt.

Kontraste auf dem EPFL-CampusDen zweiten Platz belegte der Fassaden-bauer Sottas SA aus Bulle für die Umset-zung der Architektenpläne von Richter Dahl Rocha & Associés Architectes SA aus Lausanne. Prämiert wurde die Fassade für den Neubau «Studentisches Wohnen» auf dem Campus der ETH Lausanne. Die Jury lobte bei diesem Projekt das starke Konzept mit dem dialektischen Umgang bei den Fassaden zwischen Campus und Hof. Sie verglich das Haus mit einem edlen Businessanzug, der nach aussen grau und unauffällig daherkommt und im Innern überraschend mit einem bunten Futter ausgestattet ist.

8 Architektur

Erster Platz: Central Park in Luzern, Schärli Architekten AG.

Prixforix-Fassadenaward:

«Oscar» derFassadenDer renommierte Prixforix-Fassadenaward 2015 ist ent-schieden und aus 26 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen wurden die Sieger erkoren. Die Sanierung des «Central Park Luzern» konnte die Jury am meisten überzeugen und wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

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10 Architektur

Vielfalt und Plastizität in Zürich WestDen dritten Platz belegten Lindner Fassaden aus Arnstorf. Das Projekt «Hard Turm Park» des Architekturbüros Gmür & Geschwentner Architekten AG zeichnet sich aus durch einen 80 Meter hohen Baukörper, durch eine räumlich komplexe Innenwelt mit Hotel und Eigen-tumswohnungen und durch eine fein differenzierte Fassade. Die Jury schätzte die hohe Plastizität der eigenständigen Fassade, deren Logik vollständig der in-neren Struktur geschuldet ist und dadurch authentisch und nicht aufgesetzt wirkt.

Der vierte Award ist bereits in PlanungDen Prixforix-Hauptsponsoren Aepli Metall-bau AG, Wicona Sapa Building Systems AG, Glas Trösch AG, Griesser AG und Jansen Building Systems AG sowie den weiteren Sponsoren ist es ein Anliegen, die Sensibilität für hervorragenden Fassaden-bau in Fachkreisen und in der Öffentlichkeit zu wecken und immer wieder in Erinne-rung zu rufen. Der Preis ist inzwischen als «Oscar» der Fassadenbranche in der Fachwelt etabliert und renommiert. Für die vierte Durchführung des Fassadenawards laufen bereits die Vorbereitungen. Mit einem leicht modifizierten Reglement und einer noch engeren Einbindung der Hochschulen wird der Preis voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2016 ausgeschrieben. Verliehen werden soll der Award dann im Frühjahr 2017.

02Zweiter Platz: Studentisches Wohnen ETH Lausanne, Sottas SA.

03Dritter Platz: Hard Turm Park in Zürich, Lindner Fassaden.

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Preise und Preisträger1. Platz: CHF 25 000.–Central Park in Luzern, Schärli Architekten AG

2. Platz: CHF 10 000.–Studentisches Wohnen, Campus ETH Lausanne, Sottas SA

3. Platz: CHF 5 000.–Hard Turm Park in Zürich, Lindner Fassaden GmbH

JuryProf. Andrea Deplazes, ETH Zürich, D-ARCHHans Emmer, Emmer Pfenninger Partner AG, MünchensteinMarkus Läubli, SIGaB SchlierenProf. Urs-Peter Menti, HSLU Technik & Architektur, HorwKenneth Ross, Architekt UBA/ SIA, Lausanne

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12 Stahl

Raue WärmeAuch im Bereich der Gebäudehülle wird der Einsatz wetterfester Baustähle zunehmend beliebter. Kein Wunder, denn Fassaden aus wetterfestem Baustahl sind Hingucker, die oftmals verwirren. Sie bieten ein Farbenspiel, das zwischen Wärme und Rauheit pendelt.

Text Andrin Federer, pd. Fotos Wiki (Norbert Aepli, Roland zh)

man dank Feuerverzinkung und moderner Beschichtungssysteme heute vergeblich auf Stahloberflächen sucht: Rost», heisst es beim deutschen Stahl-Informationszentrum. Fassaden, aber auch anderen sichtbaren Bauteile, verleiht der Werkstoff eine eigene, ganz besondere Ästhetik. Der rostbraune, leicht changierende Farbton der Ober-flächen wirkt warm und natürlich, aber zugleich auch rau und puristisch. Gerade auch aufgrund seiner Ästhetik stösst er auf grosses Interesse. «Architekten, Ingenieure und Bauherren lassen sich von der Ausstrahlung wetterfesten Baustahls als Fassadenbekleidung faszinieren», weiss das Stahl-Informationszentrum.

Spezielle LegierungIm Gegensatz zu normalen Stählen werden den wetterfesten Baustählen gezielt weitere Werkstoffe zugegeben. Dazu zählen etwa Kupfer, Chrom oder Nickel. Dies führt dann letztlich zur gewünschten Wetterfestigkeit. Die Ursache dafür ist die Ausbildung einer Sperrschicht. Sie schützt den Kern ab einem bestimmten Mass vor der weiteren Abrostung. Im Vergleich zu unbehandelten oder nor-malen Baustählen verläuft die Abrostung erstens langsamer ab und endet zweitens nach etwa drei Jahren. Die Abrostung be-trägt dann rund 400 Gramm pro Quadrat-meter – was in etwa einer Gesamtdicken-abnahme von 0,05 Millimeter entspricht. Es ist in diesem Zeitraum, in welchem die Blechfarbe über hellbraun nach dunkel-braun wechselt und das Blech auch die Oberflächenstruktur wechselt. Zwischen der Rostschicht an der Ober-fläche und dem darunterliegenden,

CORrosion resistant und TENsile strength zusammen. Daraus ergibt sich das deutsche Wort wetterfester Baustahl.

Derzeitige RenaissanceAktuell erlebt der wetterfeste Baustahl gerade eine Renaissance. Er erfreut sich in der modernen Architektur grosser Beliebtheit. Der Werkstoff ist, wie eingangs aufgezeigt, zwar schon lange bekannt, geriet aber zwischenzeitlich fast in Ver-gessenheit. Wetterfester Baustahl ist «ein ästhetisches Paradoxon – und genau das macht wohl seinen besonderen Reiz aus. Denn die ungewöhnliche Anmutung des wetterfesten Baustahls wird ausgerech-net durch ein Produkt hervorgerufen, das

Wetterfeste Baustähle wurden in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts ent-wickelt. Sowohl in Deutschland als auch in den USA wurden Stahlwerkstoffe auf den Markt gebracht, die sich durch ihre Korrosionsbeständigkeit von den bis dahin üblichen Baustählen abhoben. So wurde in Düsseldorf ein Baustahl mit dem Marken-namen Patina, in Amerika ein Werkstoff mit dem Namen Corten entwickelt. Beide Stähle zeichneten sich durch ihre erhöhten korrosionsbeständigen Eigenschaften aus. Nicht abschliessend geklärt ist, wer den Baustahl definitiv erfunden resp. entwickelt hat. Geschützt ist also der Markenname Corten, nicht aber das Legierungskonzept. Übrings: Der Markenname setzt sich aus

01Wetterfester Baustahl erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance. Im Bild: Broadcasting Tower in Leeds.

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unveränderten Baustahl entsteht eine sehr dichte und fest haftende Sperrschicht. Sie besteht aus schwer löslichen Sulfaten oder Phosphaten, die den exponierten Baustahl vor weiterer atmosphärischer Korrosion in Industrie-, Stadt- oder Landluft bewahrt. Es ist diese Schicht, welche den Stahl so radikal vor weiterer Verrostung schützt, und zwar für die gesamte Gebäudestandzeit. Um zu einer gleichmässigen Patinaausbil-dung zu gelangen, kann der Oxidations-prozess beschleunigt werden. Walzhaut und Zunder werden durch Sandstrahlen, Kugelstrahlen oder Beizen von der Ober-fläche des Stahls entfernt. Anschliessendwird der Stahl künstlich bewittert. Dies geschieht durch häufiges Nass-trocken-Wechseln. Bei den Sachverständigen des Stahl-Informationszentrums wird aller-dings davor gewarnt, mit Salzwasser zu operieren: «Auf den Einsatz salzhaltigen Wassers als Reaktionsbeschleuniger sollte unbedingt verzichtet werden, da die Gefahr der unkontrollierten Durchrostung besteht.»

Informative Lektüre zum Thema.

FASSADENTECHNIK Vorgehängte hinterlüftete Fassaden – Wetterfester Baustahl. Cubus Medien Verlag

DOKUMENTATION 585 Fassaden aus wetterfestem Baustahl. Stahl-Informationszentrum

03/05 STEELDOC Wetterfester Stahl. Stahlbau Zentrum Schweiz

02Der Baustoff, der gerne für Fassaden verwendet wird, existiert bereits seit hundert Jahren. Im Bild: Wirtschaftsuniversität Wien.

03Auch bei Schweizer Planern und Bauherren stösst der Werkstoff auf grosses Inter-esse: Im Bild: Sammlungs-zentrum des Schweizeri-schen Nationalmuseums.

04Stiess zu Beginn des neuen Jahrtausends auf grosses Interesse: Expo-Monolith in Murten.

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Die Schwerkraft,

die Absturzgefahr

und die

Gelassenheit

Bei Arbeiten auf Flachdächern besteht

an den Dachaussenkanten eine un-

mittelbare Absturzgefahr. Der neue durch

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14 Stahl

Transluzente Tramhalle

Tragwerk schimmert durchDas äussere Erscheinungsbild der Halle wird geprägt durch die Leichtigkeit der Glas-Aluminiumhülle, durch deren trans-luzente Verkleidung nicht nur die farbigen Tramzüge, sondern ebenso das zusam-mengesetzte stählerne Tragwerk durch-schimmert. Die grossflächige Verglasung sowohl in den Fachwerkträgern als auch in den Fassaden ermöglicht nicht nur hervorragende Belichtungsverhältnisse, sondern ebenfalls günstige klimatische Verhältnisse dank der Sonneneinstrahlung und erlaubt es, dank der solaren Einstrah-lung die Halle in der Übergangszeit auch ohne Heizenergie zu betreiben.

aus der nutzungstechnischen Notwen-digkeit eines maximalen, stützenfreien Abstellbereichs, der Länge eines Tramzugs sowie den Anforderungen der notwendigen Kurvenradien. Die Planer entwickelten eine Struktur, die sowohl in der heutigen, als auch in den beiden vorgesehenen Erweite-rungsphasen bezüglich Nutzung, Trag-struktur und architektonischer Gestaltung höchsten Anforderungen gerecht wird.Die Überdachung wird über die gesamte Hallenlänge von rund 200 Metern durch eine Sheddachstruktur aus Stahlfachwerk-trägern geführt. Eine einzige Stützenreihe trennt den Abstell- vom Unterhaltsbereich. Zur Längsaussteifung der Halle sind die inneren und äusseren Stützen paarweise V-förmig angeordnet. Sie zeichnen sich als gestaltbildendes Grundmotiv in Struktur und Rhythmus der Fassade ab und prägen damit die Gesamterscheinung des Gebäu-des. Für die Ausbauetappen können die bestehenden Fassaden demontiert und die Spannweiten der Fachwerkträger bis zu 90 Meter verlängert werden.

Das Tramdepot in Bern gefällt nicht nur dem breiten Publikum und den Stadtberner Verkehrsbetrieben – sondern stösst auch in Fachkreisen auf grosse Anerkennung. Davon zeugen diverse Preise und Aus-zeichnungen aus dem Architektur- und Ingenieurbereich. So erhielt das neue Tram-depot eine Auszeichnung des Stahlbau-preises 2014, den Goldeneen Hasen der Fachzeitschrift Hochparterre, den ATU-Prix Bern und das Gebäude war Finalist beim renommierten Velux Tageslicht Award.

Sheddach über die ganze HallenlängeMit dem neuen Tramdepot am Stadtrand von Bern gelang ein Zusammenspiel von architektonischem Entwurf und Tragwerk. Die regelmässige, streifenförmig geglie-derte Halle weist eine einfache Form auf, dank derer die hohen Ansprüche hinsicht-lich Wirtschaftlichkeit und Organisation, kombiniert mit den Randbedingungen des knappen, schiefwinkligen Bauplatzes, elegant gemeistert werden konnten.Die prägnante Form der Halle ergab sich

Das Tramdepot von Bernmobil bildet ein harmonisches Zusammenspiel von Funktion und Aussehen. Geprägt wird der Bau durch die Leichtigkeit der Glas-Aluminiumhülle. Eine transluzente Verkleidung, die Rückschlüsse auf das Innenleben zulässt.

01 Die Halle aus Stahlfachwerk-trägern weist eine Länge von rund 200 Metern aus.

02 Die Fassade bietet nicht nur optimale Lichtverhältnisse, sondern ebenso spannende Einblicke.

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Text pd, red Fotos Dominique Uldry

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16 Holz

Fassaden aus HolzMassivholz und Holzwerkstoffe bieten vielfältige Möglichkeiten der Fassadengestaltung. Grundsätzlich unterscheidet man Aussenbekleidungen aus Vollholz – also aus Hobelwaren wie Brettern oder Profilbrettern – und Fassadenelemente aus plattenförmigen Holzwerkstoffen.

Text Michael Meuter Fotos zvg.

Für die verschiedenen Beanspruchungs-verhältnisse sind die verfügbaren Holzarten unterschiedlich gut geeignet. Dies gilt allerdings nicht für die blosse Ober-flächenverwitterung wie Verfärbung und Oberflächenerosion bei direkter Wetter-beanspruchung. Hier verhalten sich alle unbehandelten Hölzer in etwa gleich: Sie verfärben sich auf so ähnliche Art und Weise, dass ihr Aussehen nach ein bis zwei Jahren Wetterexposition kaum mehr zu unterscheiden ist.Unterschiedlich sind indessen die feuchte-physikalischen Eigenschaften und die Dauerhaftigkeit gegen Pilzbefall der Hölzer. Für unbehandelte Fassaden mit grosser Wetter- und Feuchtebeanspruchung empfiehlt sich der Einsatz von Hölzern, die dem biologischen Abbau gut widerstehen, wenig Wasser aufnehmen und formstabil bleiben, wenn ihre Feuchte schwankt. Geeignete Kandidaten mit einem solchen Profil aus unserer einheimischen Holzpa-lette sind vor allem die Laubhölzer Eiche, Robinie und Edelkastanie. Aber auch Na-delhölzer wie Douglasie und Lärche können gut zum Einsatz kommen. Mit geeigneten

Behandlungen lassen sich im übrigen auch unsere bewährten einheimischen Nadelhölzer Fichte und Tanne bestens für Fassaden einsetzen. Wichtig ist in jedem Fall der konstruktive Holzschutz: Alles, was die Wetterbeanspruchung verringert und vor allem die Durchfeuchtung verhindert, verlängert die Lebensdauer der Fassade enorm. Dazu zählen Massnahmen wie beispielsweise Dachüberstände oder ein genügender Abstand der Holzfassade vom Boden als Schutz gegen Spritzwasser, aber auch etwa die Hinterlüftung der Fassade.

Holzwerkstoffe an der FassadeIn der modernen Architektur gewinnt die grossflächige Plattenfassade immer mehr an Bedeutung. Es sind jedoch keineswegs alle Produkte für die Aussenanwendung geeignet, und selbst geeignete Produkte benötigen konstruktive und andere Schutz-massnahmen, damit die Fassadenbeklei-dung langfristig funktionstüchtig bleibt. Massivholzplatten müssen mindestens drei Schichten aufweisen, sonst sind sie für Fassadenzwecke zu wenig dimensions- und formbeständig. Auch mit drei und mehr

Schichten und Kantenschutz sind sie für Fassadenbekleidungen nur mit Vorbehalt zu empfehlen: Sie können sich verfärben und Risse bekommen.Furnierschichtplatten, deren Schichten nicht kreuzweise verleimt sind, sind zu wenig dimensionsstabil und kriegen Schäl-risse in den Deckfurnieren. Sie sind deshalb nicht geeignet. Bedingt sinnvoll ist der Einsatz von Sperrholzplatten von spezieller Qualität mit Kanten- und Oberflächen-schutz.Kunstharzverklebte Spanplatten sind definitiv keine Option: Sie würden Wasser aufsaugen, aufquellen und verrotten. Das gilt auch für die Grobspanplatte OSB. Hin-gegen sind zementgebundene Spanplatten durchaus für Fassadenbekleidungen geeig-net. Faserplatten mit spezieller Verleimung, Kanten- und Oberflächenschutz kommen mit Vorbehalt ebenfalls in Betracht.

Oberflächenbehandlung von ganz dick bis ganz dünnFassadenbekleidungen aus geeignetem Vollholz können unbehandelt bleiben und erfordern dann praktisch keinen Unterhalt.

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eine Lebensdauer von zwei bis vier Jahren. Dickschichtlasuren erreichen drei bis sechs Jahre. Lacke halten je nach Produkt und Beanspruchung sechs bis zwölf Jahre.Die Oberflächen von Holzfassaden können auch sogenannt nicht filmbildend behandelt werden. Eine solche Beschichtung dient etwa der UV-Abschirmung, dem Feuch-teschutz durch Imprägnierung des Holzes oder auch dem Schutz gegen oberflächen-verfärbende Pilze und Algen. Auch diese Behandlungen müssen periodisch wieder-holt werden.

Druckimprägnierung und VorvergrauungAnders sieht dies bei der Druckimprägnie-rung aus. Derart behandelte Holzfassaden erfordern keinen besonderen Unterhalt. Die Druckimprägnierung erzeugt durch Einbringen von Salzen eine langjährig wirk-same Schutzschicht von der Oberfläche des Holzes bis mehrere Millimeter in sein Inneres. Durch Beigabe von Farbpasten lassen sich heute auch sattbraune und seit Kurzem auch naturgraue Farbtöne mit sehr schöner Wirkung am Gebäude erreichen.

Die farbliche Veränderung durch die natürli-che Vergrauung mag je nach Wetterexposi-tion ungleichmässig ablaufen, schadet dem Holz aber in keiner Weise, ebenso wenig der minimale physische Abbau um rund 0,1 mm pro Jahr durch Verwitterung unter Sonne und Regen.Die Oberflächen von Vollholz und Holzwerk-stoffen für Fassadenbekleidungen lassen sich aber auch mit einer Vielzahl von Beschichtungen vergüten. Allseits bekannt sind Lasuren und Lacke. Unter Lasuren bleibt die Holzstruktur erkennbar. Infolge der geringen Pigmentmenge der Beschich-tung lassen sich Holzverfärbungen nur in geringem Mass verhindern. Die Lebens-dauer des Anstrichs und die Schutzwirkung für das Holz sind geringer als bei deckend farbigen Systemen. Diese schliessen, rich-tig aufgebracht, eine farbliche Veränderung des Holzes praktisch aus.Indessen gilt es zu beachten, dass Holz-oberflächen mit pigmentierten Beschich-tungssystemen Kontrolle, Pflege und Unter-halt erfordern – man kann sie nicht einfach sich selber überlassen. Je nach Intensität der Bewitterung haben Dünnschichtlasuren

Vielfach werden druckimprägnierte Fassa-den mit Holzöl nachbehandelt.Ein ansprechendes Silbergrau wird heute indessen meist durch Aufbringen soge-nannter Vorvergrauungslasuren erzielt. Dies sind Holzanstriche mit einem besonderen verwitterungsaktiven Bestandteil, welche der Holzoberfläche eine einheitlich graue, verwitterungsähnliche Farbe verleihen.Eine einheitliche Graufärbung lässt sich aber auch im Material selber anlegen: mit-tels kontrollierter künstlicher Alterung unter natürlichen Bedingungen. Daraus ergibt sich ein gleichmässiger Farbton, der einer mehrjährigen Freibewitterung entspricht.Aufgrund der Vielfalt von Materialien und Oberflächenbehandlungen für Holzfas-saden ist eine qualifizierte Fachberatung in der Planung in jedem Fall sinnvoll. Das Lignum-Gütezeichen «Fassadenschalungen in Holz» bietet dem Bauherrn Gewähr für eine geprüfte, für den Verwendungszweck geeignete Qualität an fertig behandelten Fassadenbekleidungen aus Hobelwaren.

www.lignum.ch

01Überbauung Wohnbaugenossenschaft Sonnmatt in Willisau. Schalung Fichte/Tanne sägeroh, druckimprägniert (Bild Wohnbau-genossenschaft Sonnmatt, Willisau).

02«Green Offices» in Freiburg-Givisiez. Fassade Weisstanne vorvergraut biood (Bild Corinne Cuendet, Clarens).

03Business-Center Grenchenstrasse in Biel. Die äussere Bekleidung besteht aus wasserabweisenden Schichtstoffplatten (Bild Corinne Cuendet, Clarens).

04Alters- und Familienwohnungen am Römerweg in Härkingen. Die Fassade ist mit farbigen, zement-gebundenen Spanplatten eingekleidet (Bild Dominque Marc Wehrli, Zürich).

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Biel verändert sich. Das merkt rasch, wer sich der Uhrenstadt aus Richtung Nord-osten nähert. Da fällt gleich als Erstes der lang gezogene, mächtige Stadionbau im Bözingerfeld auf. Das Sportzentrum «Stades de Bienne» heisst neuerdings Tissot Arena. Es vereint ein Fussball- und ein Eishockeystadion, eine Curlinghalle sowie zusätzliche Spielfelder und Verkaufs-flächen zu einem Gesamtkomplex. Im Pro-jekt läuft der Endspurt. Die Eröffnung der Arena ist auf Herbst dieses Jahres geplant. Dass die Sportstätte einen Markennamen aus dem Swatch-Konzern trägt, ist keine Überraschung. Denn Biel ist Swatch-City. Und der Konzern prägt das neue Stadtbild auch ein paar hundert Meter vom Stadion entfernt in Richtung See.Dort vorne, im Gurzelen-Quartier, wo das alte Fussballstadion – mit Jahrgang 1913 – noch steht, aber nach Eröffnung der Tissot

01Das Swissness-Swatch-Gebäude mit massenhaft Schweizerkreuzen.

02Die «Hayek Plaza» unter spektakulärer Holzkonstruktion.

Arena verschwindet, sind grosse Verände-rungen geplant. Anstelle des alten Stadions entsteht auf der Fläche eine Überbauung mit gemischter Nutzung. Wie die Stadt Biel schreibt, hat man hier, um eine möglichst hohe Qualität für das Projekt zu gewährleis-ten, einen städtebaulichen Studienauftrag mit fünf ausgewählten Büros lanciert. Das dabei ausgewählte Projekt wurde Anfang Jahr präsentiert. Optimisten gehen davon aus, dass erste Bauten des neuen Projekts im Jahr 2020 entstehen könnten. Letztlich sollen Mittelstandswohnungen für rund 800 Personen entstehen, zudem Schulhausbauten sowie viel Freiraum. Zwischen den maximal sechsgeschossigen Wohnbauten soll nämlich viel Grünraum das Bild prägen. Ergänzend soll ein neuer öffentlicher Platz entstehen. Hier kommt wiederum der Swatch-Konzern ins Spiel.Denn der neue Platz wird das dereinst

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Swatch-Holzspiel-platz in Biel

Vor den Toren der Stadt Biel wird derzeit im grossen Stil neu entwickelt und gebaut. Eine wichtige Rolle spielten dabei das neue Stadion und natürlich der Swatch-Konzern. Er baut im Gebiet derzeit spektakuläre neue Marken-hauptsitze in Holz.

Text pd, Beat Matter Fotos zvg.

neu gestaltete Gurzelen-Quartier mit dem neuen Hauptsitz von Swatch und Omega, der bereits jetzt entsteht, verbinden. Während beim Studienauftrag der Quartier-neugestaltung Lausanner Architekten (Tribu) und Zürcher Landschaftsarchitekten (Vogt) zum Zug kamen, betätigte sich mit Shigeru Ban ein international gefeierter und mit dem Pritzker-Preis ausgezeichneter Architekt mit dem Swatch-Projekt. Ban, der bisweilen als einer der wichtigsten japanischen Architekten der Gegenwart bezeichnet wird, war bereits in Tokio für den Uhrenkonzern tätig. In Biel arbeitete er mit dem Localpartner Blaser Architekten AG. 150 Millionen Franken investiert Swatch gemäss «Der Bund» in das Bieler Projekt mit drei Gebäuden. Es entsteht ein solch spektakuläres Holzbau-Ensemble, wie man es von Shigeru Ban erwarten kann.

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Markenbezogene GestaltungAnfang 2012 präsentierte die Swatch Group ihr Vorhaben den Medien als Neugestaltung der bestehenden Gebäude und Flächen in Biel. Eigens dafür habe man umliegendes Areal zugekauft. Die drei zusätzlichen Bauten würden nach modernsten ökologischen und energie-effizienten Kriterien erstellt, hiess es in einer Pressemitteilung. Die Arbeiten laufen, im kommenden Jahr soll die Realisierung abgeschlossen sein.Der Architekturwettbewerb wurde im Jahr 2010 durchgeführt. Aus dem Wettbewerb ging das Projekt von Ban und Blaser Architekten als Sieger hervor. Es habe insbesondere mit der pragmatischen und markenbezogenen Gestaltung der einzel-nen Gebäude überzeugt. Zudem wurde die bestehende Landschaft berücksichtigt und die denkmalgeschützten Omega-Gebäude aus der Frühzeit der Industrialisierung in bemerkenswerter Weise integriert. Ein neuer Zentralbau entlang der Gottstatt-strasse wird Funktionsbereiche der beiden Marken unter einem Dach vereinen und an-dere Swatch-Group-Einheiten beherbergen. Das Gebäude, das leicht erhöht auf Säulen steht, ist gleichzeitig auch Begegnungs-zone für Besucher und Fussgänger. Eigen-ständige Museumsbereiche für Swatch und Omega bieten deren Gästen Einblicke in die Erlebniswelten rund um die Uhr. Bei der Landschaftsgestaltung der Firmenareale werden die bestehenden,

geschützten Baumbestände berücksichtigt und mit neuen Baum- und Grünbepflan-zungen ergänzt. Eingebettet zwischen den historischen Gebäuden der Omega und dem neuen, auf Säulen gestellten Zentralbau entsteht ein Besuchereingang in Form eines Platzes, die «Omega Plaza».

Die Swatch-SchlangeDer auffälligste Teil des Projekts ist der Swatch-Neubau. Er verläuft in einer gewölbten Holzkonstruktion der Jakob-Stämpfli-Strasse entlang und führt erhöht über die Gottstattstrasse, wo er sich mit dem neuen Zentralbau verbindet. Unter dem Berührungspunkt der beiden Bauten entsteht so ein öffentlicher Treffpunkt, die «Hayek Plaza». Die Gottstattstrasse wird in diesem Bereich zu einer Begegnungszone mit Geschwindigkeitsbegrenzung, gemäss dem neuen Zonenplan der Stadt Biel. Die «Schlange» oder «Boa», wie das Teilprojekt in der Presse genannt wurde, steht nebst Design und Ästhetik auch für Swissness. Über die ganze Holzkonstruktion hinweg sind immer wieder auffällige Schweizer-kreuze in die Holzrauten integriert und zeigen, wofür Swatch stehen soll.Der lang gezogene Swatch-Bau, eine mo-derne, halbrunde Holzfachwerkkonstruk-tion, wird zum neuen Hauptsitz der Marke. Der vorderste Gebäudeteil, der mit dem Zentralbau verbunden ist, beherbergt alle Bereiche mit unmittelbarem Kunden-

03Die «Hayek Plaza» unter spektakulärer Holzkonstruktion.

04Aus der Vogelschau: Unten das schlangenartige Swatch-Gebäude. Es dockt am neuen Zentralbau an.Am oberen Bildrand das neue Produktionsgebäude von Omega.

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kontakt, beispielsweise die Ausstellungs-räume, den Kundendienst und einen Swatch Store. Im mittleren Teil sind die Büros von Geschäftsleitung, Administra-tion, Marketing und Verkauf. Am hinteren Ende mündet das Gebäude wieder in die Jakob-Stämpfli-Strasse. Dort befinden sich der Anlieferungs- und Abholungsbereich sowie Lagerräume.Auf dem westlichen Omega-Areal entsteht, wie der Zentralbau in Holzrahmenbauweise, das neue Produktions- und Logistikgebäude von Omega. Im grossvolumigen Gebäude mit drei Sheddächern sind die verschiede-nen Fertigungsabteilungen, die Schulungs-und Ausstellungsräume sowie Büros untergebracht. Der lokale Architekturpartner Blaser Architekten schreibt, dass die Neubauten Einheit und Identität der Standorte durch Materialwahl und Gebäudekonzepte reprä-sentierten. Die Neubauten kommen ganz unterschiedlich daher. Jedoch hätten sie die Gemeinsamkeit zeitgemässer Energie-technik und der Holzbauweise, heisst es in einem Projektbeschrieb.«Swatch zeigt aller Welt, wie es geht, wenn man heiter auf die Pauke haut», schrieb im vergangenen Jahr Architekturjournalist Köbi Gantenbein in der «Bilanz» über das Projekt. Es ist Paukenschlag für Biel, die Swatch-City.

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Vorteile und Zukunft textiler FassadenModerne Werkstoffe sind der Ausgangspunkt für Innovationen im Bauwesen und speziell die Fassaden als Visitenkarten von Gebäuden bieten sich besonders für den Einsatz von Textilien an.

Text Lars Meess-Olsohn Fotos zvg.

Hierbei gibt es bei der Entwicklung von Folien und Geweben in Kombination mit speziellen Spannsystemen universelle Anwendungsmöglichkeiten, die z.B. durch den Grossformatdruck in ihrer Vielfalt ergänzt werden. So können Gebäudeteile aus Textil gegenüber einer traditionellen Fassade aus Beton, Stahl oder Glas Zusatz-aufgaben wie Sonnenschutz oder auch werbliche Kommunikation übernehmen, wobei sich Letzteres vor allem für Retail-flächen anbietet.Seit über 20 Jahren bereichern zwar auch die zumeist mehrlagig eingebrachten Folien aus ETFE den Membranbau bei grossen, permanenten Bauten – zu den bekann-testen Beispielen für die Folienarchitektur zählen neben der Allianz-Arena die Fassade des Unilever-Hauses in Hamburg oder die Seilbahnstationen im Ötztal – aber im Gegensatz zu den Geweben konnte sich diese Bauweise bei kleinteiligeren Projekten noch nicht durchsetzen.

PVC-beschichtetes PolyestergewebeAls textile Fassadenbespannung bieten sich vorzugsweise die in der Produktion und Verarbeitung preisgünstigen, PVC-beschichteten Polyestergewebe an und hier sind es zumeist die offenmaschigen (Mesh)Gewebe, die ein gewisses Mass an Transluzenz ermöglichen. Tags erscheinen die in vielen Farben

erhältlichen Gewebe flächig und helfen den Sonnenenergieeintrag vor Fenstern zu redu-zieren, nachts kann durch die Umkehr der Beleuchtungssituation die Wahrnehmung solcher Gebäude aktiv verändert werden. Als Beispiel kann die Neugestaltung der Fassade der Sporthalle Obertshausen an-geführt werden, wo die textile Bespannung tagsüber einheitlich weiss erscheint und einzig die kreisrunden Ausschnitte den Blick freigeben auf das dahinter liegende Graffiti. Werden in den Abend- und Nachtstunden die Lichtquellen im Zwischenraum zwischen Bespannung und tragender Wand eingeschaltet, so kommt mehr und mehr auch das übrige Motiv zum Vorschein. Für die Verwendung im Bauwesen sinddiese schwer entflammbaren Gewebe nicht brennend abtropfend.

Individualisierung durch DigitaldruckDie nicht-brennbaren, PTFE («Teflon») beschichteten Glasgewebe, weiss oder mit metallischer Anmutung oder die reinen Fluorpolymergewebe, komplettieren die Aus-wahl, wobei die Farbgebung eingeschränkt und eine Bedruckung nicht möglich ist. Das Anschmutzverhalten ist hierbei noch besser durch die Verwendung der höherwertigen, chemisch inerten Kunststoffe; die Licht-durchlässigkeit und-echtheit gegenüber PVC/Polyester ist ebenfalls höher und die grössere Lebenserwartung rechtfertigt das

ebenfalls höhere Preisgefüge.Mittels Digitaldruck kann eine preislich sehr attraktive Individualisierung der Bespannun-gen erfolgen, wie sie mit anderen Techniken kaum zu realisieren wäre. Die Druckmaschi-nen mit bis zu fünf Meter Breite ermöglichen grossformatige und masshaltige Drucke, die durch ein Minimum an Nähten auskommen und innerhalb kurzer Zeit auf Mass konfek-tioniert und bereitgestellt werden können. Eindrucksvolle Projekte, wie die deckungs-gleiche Bedruckung von beiden Seiten ei-nes frei vor einer Glasfassade angebrachten Grossformatwerbeträgers oder die dauer-hafte Verhüllung eines Privathauses eines Kunstsammlers mit einem grossformatigen Künstlermotiv, zeugen von den Möglich-keiten fern der XXL-Werbebotschaften, die an eingerüsteten Fassaden nur für kurze Zeit mit Kabelbinder festgezurrt werden.

Entscheidend: Geeignete HaltesystemeEntscheidend für die statisch einwandfreie und ästhetisch zurückhaltend ausgeführteBefestigung sind geeignete, lineare Halte-systeme, welche die aufgespannten Flächen auch bei Wind straff, aber flexibel halten. Diese Verankerung erfolgt über Klemm-profile an den Gebäuden, die wie eine ggf. notwendige Unterkonstruktion aus Alumi-nium gefertigt werden. Oftmals setzen die Hersteller solcher Profile Zertifikate voraus, bei denen die Industriekletterer im Sinne

Spezialisierte Montagebetriebe bringen solche Konstruktionen in luftiger Höhe fachgerecht an.

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einer Qualitätssicherung eine entsprechen-de Schulung auf diesen Systemen nach-weisen müssen. Die auf solche Vorhaben spezialisierten Montagebetriebe bringensolche Konstruktionen in luftiger Höhe fach-gerecht an und tauschen sie bei Bedarf auch wieder aus. Als Ergänzung zu den robusten Standard-Klemmprofilen, bei denen die Gewebe am Rand eine einmalige Fixierung erfahren, wer-den zunehmend Spannprofile eingesetzt, die mit einem integrierten Federmechanis-mus die Vorspannung im Gewebe konstant halten und die Dehnung der Bespannung aufgrund von Temperaturschwankungen oder Sonneneinstrahlung kompensieren.

Kein aufwendiger UnterhaltDer Unterhalt textiler Flächen bei einer Materialhaltbarkeit von bis zu 25 Jahren ist nicht aufwendiger als von vielen anderen Fassadentypen, schliesslich müssen auch Wände gelegentlich neu gestrichen werden. Ist in Gebieten mit hoher Luft-verschmutzung – etwa neben viel befahre-nen Strassen – mit einem regelmässigeren Austausch der Bespannung zu rechnen, so kann der Wechsel in der Gesamtschau jedoch günstiger ausfallen als bei einer Fassadensanierung durch Maler. Diese Erkenntnis stellte sich seinerzeit bei der Bespannung des 25 Meter hohen Glocken-turms heraus, wo kein aufwendiges Gerüst für Malerarbeiten beigestellt werden musste und wo in die einmal montierte Unterkonstruktion die Bahnen einer neuen textilen Bespannung einfach und zügig eingezogen werden konnten. Derzeit sind es noch eher Unternehmen oder die öffentliche Hand, die sich für eine textile Fassade entscheiden und nur vereinzelt Privatkunden. Jedoch gibt es sie schon, die «Leuchttürme», die von den Architekten interessiert zur Kenntnis genommen werden: Künftig wird der Membranbau mit bedruckten und unbe-druckten Membranen weiter an Bedeutung gewinnen und der Markt hält schon jetzt die geeigneten Werkzeuge bereit, die Kreativität der Bauherren und Architekten auszuloten – egal ob für eine zeitlich begrenzte Dauer oder für die Dauernutzung.

www.textile-architektur.deZusatzaufgabe von Textilfassaden: Werbliche Kommunikation.

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Ein Turm (fast) nur aus GeometrieIm deutschen Lüdenscheid wurde eine markante Stahl-Membran-Konstruktion erstellt. Sie visualisiert die Dynamik der Erdrotation im Science Center – und siezeigt, wie heutige Membran-Architektur aussieht.

Text pd, red Fotos zvg.

Der markante Turm auf dem neuen Erwei-terungsbau des Science Centers Phäno-menta im deutschen Lüdenscheid hat das Potenzial eines Wahrzeichens. In interdis-ziplinärer Zusammenarbeit entstand ein ausdrucksstarker Stahl-Fachwerk-Turm, in dessen Innenraum eine helixförmig gespannte Membran eingeschrieben ist. Diese Primärkonstruktion umhüllt nach dem Turm-im-Turm-Prinzip ein Foucault-sches Pendel, das an einem sekundären Tragwerk separat aufgehängt ist. Durch diese konsequente Trennung kann sich das Pendel unbeeinfl usst vom Wind sowie von den Eigenschwingungen der Primär-struktur bewegen und den Besuchern

des Science Centers so die Erdrotation veranschaulichen.

Durchdachte KnotenpunkteEin monolithisch gestalteter Betonbau dient als Fundament für die markante Stahlkonstruktion. Die klare Optik des Turms beruht auf einem von Stabdrei-ecken gebildeten, schlanken Stahl-fachwerk aus luftdicht verschweissten Rundrohr-Hohlprofi len. Vor allem die Knotenpunkte, bei denen bis zu sechs Rohre in unterschiedlichen Win-keln ineinander laufen, erforderten eine anspruchsvolle 3D-CAD-Analyse. Membrankräfte aus Vorspannung und

Wind werden direkt in die Knoten eingelei-tet, sodass eine Biegebeanspruchung der Stäbe weitgehend vermieden wird. Um den Turm in Einzelsegmenten einheben und fügen zu können, wurden etwas ausserhalb der komplexen Knotengeometrie revidierbare Schraub-verbindungen in den Stäben angeordnet und mit speziellen Halbzylinderblechen verdeckt.

Drei zentrale BausteineDie Membranhelix innerhalb des Stahl-tragwerks erscheint fi ligran und leicht – und erzielt trotzdem eine beeindruckende Wirkung. Die Helix besteht aus lediglich drei Bausteinen: 990 Quadratmeter Membrane, drei formgebenden Seilen und neun Abspannungen mit ihren Beschlägen. Diese wenigen Elemente reichen aus, um die Membrane der sich drehenden und nach oben verjüngenden Turmstruktur folgen zu lassen. Während die errechnete Grösstform die Kollisi-onsfreiheit zu den äusseren Turmrohren sicherstellt, verhindert die ermittelte Kleinstform Berührungen mit der inneren Pendelkonstruktion. Besonders markant wirkt die Schraubenlinie nachts, wenn die Nähte der hinterleuchteten Bespannung und die Schatten der Seile konisch nach oben zusammenlaufen und so den Turm noch höher erscheinen lassen.

01Die errechnete Grösstform stellt die Kollisionsfreiheit zu den äusseren Turmrohren sicher.

02In der Nacht wirkt der Turm dank der Bespannung besonders markant.

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Wünsch dir was

Die Schweiz ist ein hochentwickeltes Land. Entsprechend hoch sind auch die Ansprüche, was das gute Bauen angeht:

BehaglichkeitGerade in Anbetracht steigender Ansprü-che, was Lebensqualität, Wohlbehagen und Gesundheit in unserer modernen Zeit betrifft, ist der Backstein als Baustoff sehr wertvoll und seine Eigenschaften ungeschlagen. Die Fassade eines Wohn-hauses wird gerne auch als «dritte Haut» des Menschen bezeichnet. Dort, wo man wohnt, schläft und auch arbeitet, will man sich «daheim» fühlen und gesund leben. Im Winter wohltuend warm, im Sommer angenehm kühl, so lieben wir es in unseren eigenen vier Wänden. Wenn dann noch die Gewissheit hinzukommt, gute und schadstofffreie Baumaterialien verwendet zu haben, fühlen wir uns so richtig wohl.

WohlbefindenDie Belastung durch elektromagnetische

Strahlung nimmt stetig zu. Die gepulsten, hochfrequenten Strahlungen von Handys und tragbaren Haustelefonen zum Beispiel verursachen einen nicht zu unterschätzen-den Elektrosmog und haben Einfluss auf biologische Vorgänge. Ebenso sindmoderne WLAN- und Wi-Fi-Technologien in dieser Beziehung nicht unumstritten. Backsteinwände dämpfen diesen Effekt höchst wirksam und tragen auch hier zum Schutz und Wohlbefinden aller Lebewesen bei, welche sich im Innern des Hauses aufhalten.

Feuchteregulierung Die Raumluft bewohnter Einfamilien-häuser muss rund zehn Liter Wasser-dampf pro Tag verkraften. Hier greift die Sorptionseigenschaft des Backsteins durch Zwischenpufferung der Feuchtigkeit, ohne dass die Wärmedämmung beeinflusst wird oder sich Kondenswasser bildet. Damit wird eine ausgewogene Raumluftfeuchte gewährleistet, die Bildung von gefährlichem

Schimmelpilz verhindert und die Anzahl von Mikroorganismen in der Raumluft erheblich reduziert. Dies ergibt eine spür-bare Behaglichkeit im Rauminnern und wirkt wohltuend.

WärmespeichervermögenMassivhäuser aus Mauerwerk unterschei-den sich von Bauweisen aus leichten Baustoffen in einem wesentlichen Punkt: der Wärmespeicherung. Im Sommer gewährt sie angenehme Kühle. Dies, weil die thermische Speichermasse des Backsteinmauerwerks zusammen mit der Nachtauskühlung zu hohe Innentemperatu-ren verhindert. Im Winter hingegen spendet Backsteinmauerwerk behagliche Wärme, da es tagsüber überschüssige Sonnenwär-me aufnimmt, um sie dann an die Innenräu-me wieder abzugeben, wenn es draussen bereits kalt ist. Die absorbierte Solarenergie steht als Energiereserve für die Entladungs-phase in der Nacht zur Verfügung. Dadurch kann ein Heizenergiegewinn von bis zu

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Die Anforderungen sind hoch, die Wunschliste ist lang. Das gute und angenehme Bauen und Wohnen ist eine komplexe Herausforderung. Die Antwort auf die Problemstellung ist häufig denkbar simpel: Backstein.

Text Philippe Capeder, swissbrick.ch Fotos zvg.

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20 Prozent erreicht werden. Der solare Einfluss auf den Heizwärmebedarf, durch die Wärmespeicherfähigkeit von Backstein-bauten, findet in der statischen U-Wert-Betrachtung (stationärer Zustand) einzel-ner Bauteile noch zu wenig Beachtung, obwohl der Systemnachweis nach Norm SIA 380/1 Thermische Energie im Hochbau einen grossen Planungsspielraum bei der Festlegung der U-Werte der Gebäudehülle zulässt. Eine instationäre Betrachtung ist wesentlich realistischer. Der Gebäudewär-meschutz besteht also aus Dämmung und Speicherung.

Energieeffizienz und NachhaltigkeitRichtig verstandene Energieeffizienz be-deutet mehr als den möglichst niedrigsten U-Wert zu erreichen. Rationaler Energie-einsatz, Komfort, Wirtschaftlichkeit, geringe Unterhaltskosten und eine lange Lebens-dauer ergeben beim Bau eines Eigenheims einen Mehrwert, den Backsteinmauer-werk leisten kann. Um den Energiebedarf

möglichst zu senken, braucht das Haus eine sinnvolle Kombination aus: Wärme-dämmung aller Bauteile; Optimierung der Wärmeerzeugung; Minderung der Lüftungswärmeverluste durch eine luftdich-te Gebäudehülle; Ausnutzung solarer Wärmegewinne durch eine wärmespei-chernde Bauweise. Je weniger Heizenergie ein Haus braucht, desto grösser ist der Wärmeanteil, den die Baumasse durch die einstrahlende Sonne über die Fenster übernehmen könnte. Anders ausgedrückt: Je besser die Wärmedämmung, desto wichtiger sind Speichermassen. In der Heizperiode senken sie die Energiekosten, im Sommer schützen sie gegen Überhit-zung. Auch wenn der Lebenszyklus eines aus Backsteinen gebauten Wohnobjekts zu Ende geht, also eine Renovation keinen Sinn mehr macht, oder ein Ersatzneubau ansteht, lassen sich Tonprodukte problemlos recyceln und sich erneut in einen Wertschöpfungskreislauf einfügen.

Swiss madeDer Backstein zählt zu den ältesten und elementarsten Baustoffen der Schweiz. Unsere Ziegeleien stellen Produkte auf höchstem Standard her, eben in Schweizer Qualität. Der Rohstoff zur Backstein-herstellung ist Schweizer Lehm. In unseren Gruben schichtweise abgebaut, aufbereitet und gebrannt, wird so aus einem heimi-schen Rohstoff ein hochwertiger Baustoff.

LanglebigkeitMassiv, robust, langlebig, das sind Adjekti-ve, die den Backstein besonders auszeich-nen. Vor Jahrtausenden für den Hausbau entdeckt, hat sich der Rohstoff Ton bewährt und besticht auch heute noch mit einer lan-gen Lebensdauer. Dadurch prägt der Back-stein bis heute unsere Kulturgeschichte und die Erscheinung bester Architektur. Wenn die Aussenhülle aus Backsteinen gebaut ist, übersteht sie Generationen und wirkt bei geringen Instandhaltungskosten immer noch neuwertig. Ein Backsteinhaus

01Wenn es ums Wohnen geht, sind Wunsch- und Anforderungslisten lang. Das gilt nicht nur für den Innenraum, sondern zurecht auch für die Bausubstanz.

02/03Ob sicht- oder unsichtbar: Der Backstein liefert die Antworten auf zahlreiche Fragen und Ansprüche des Wohnens und Bauens.

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28 Mauerwerk

ist dadurch ein Symbol für eine «gebaute Lebensversicherung».

StabilitätBacksteine verblüffen immer wieder durch ihre enorme Druckfestigkeit. Zum Beispiel trägt eine 2,5 Meter hohe, 15 Zentimeter starke Backsteinwand MB zentrisch auf Gebrauchsniveau 250 kN/m (25 Tonnen/Meter). So können auch anspruchsvolle Gebäudekonzepte statisch realisiert werden.

ErdbebensicherheitMauerwerk ist eine traditionsreiche Baukonstruktion, die sich in vielen Fällen als erdbebensicher erwiesen hat. Die neuen Vorschriften und angepassten Standards (u.a. Normen SIA 261 und 266) verlangen, dass die Erdbebensicherheit von Mauerwerksbauten – wie auch von anderen Baukonstruktionen – nach-gewiesen wird. Immer mehr Kantone setzen den Nachweis der Erdbeben-sicherheit voraus. Die Schweizerische Ziegelindustrie macht sich laufend die neusten Erkenntnisse zunutze, um durch Innovationen einen Lösungsweg zu bieten. Der für erdbebensicheres Mauerwerk konzipierte Backstein Seismo sowie auch das Wandsystem Seismur der Stahlton Bauteile AG bieten in Verbindung mit dem Bemessungsprogramm promur neue Möglichkeiten für jeden Planer und Bauherrn, die geforderte Erdbeben-sicherheit von Gebäuden nachzuweisen.

BrandschutzDer Backstein ist ein gebranntes Produkt und somit unbrennbar. Er trägt nicht zur Brandlast bei und gibt keine giftigen Rauchgase ab – aus Tradition das Material für Brandschutzmauern schlechthin. Eine 12,5 Zentimeter Backsteinwand MB, beidseitig verputzt, hat ein REI 120. Das heisst, sie hält Feuer während 120 Minuten stand.

Lärmschutz Backsteinwände hemmen unerwünschte Übertragungen von Schallwellen, wodurch, je nach Konstruktion, erstaun-liche Schalldämmwerte möglich sind. Zweischalige Trennwände garantieren Schalldämmwerte von über 60 Dezibel. Schutz gegen Aussenlärm ist inbegriffen.

04/05Ob sicht- oder unsichtbar: Der Backstein liefert die Antworten auf zahlreiche Fragen und Ansprüche des Wohnens und Bauens.

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30 Glas

Schön viel Strom produzierenBuntbedrucktes Glas und eine hohe Lichtdurchlässigkeit schliessen sich normalerweise aus. Ein interdisziplinäres Team der Hochschule Luzern hebt diesen Widerspruch nun auf.

Text Sarah Nigg Fotos Doris Kuert (HSLU)

Obwohl die Sonne eine verlässliche Energiequelle ist, deckt Photovoltaik heute nur ein Prozent des Energieverbrauchs der Schweizer Bevölkerung. Gerade alpine Regionen zählen viele sonnige Tage im Jahr, im Winter bleiben die Solarpanels auf den Dächern aber während Monaten zuge-schneit und können die Sonnenstrahlen nicht in Energie umwandeln. Wenn sich die Panels an der Ost- oder der Westfassade des Gebäudes befinden würden, wäre das Problem gelöst. Weil aber die blauschwarz schimmernden Panels optisch selten mit den Gebäuden und ihrer Umgebung harmonieren, berücksichtigen viele Archi-tektinnen und Architekten die erneuerbare Energiequelle in ihren Entwürfen gar nicht.

Farbige Muster für Glasplatten«Wir müssen das Potenzial der Photo-

voltaik besser ausschöpfen», sagt Stephen Wittkopf, Architekt und Dozent am Departe-ment Technik & Architektur der Hochschule Luzern. Dieses Ziel verfolgt er mit Monika Gold, Studienrichtungsleiterin Graphic Design, vom Departement Design & Kunst. Zusammen entwickelten sie ein Konzept, mit dem die Solarflächen bunter und mit verschiedenen Motiven gestaltet werden können. So wollen sie die ästhetischen Vor-behalte der Architekten ausräumen und das Bestücken von Fassaden mit Solarpanels attraktiv machen. Sie entwarfen gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen Anika Rosen und Ran Xu verschiedene Muster für Glas-platten, die als äusserste Fassadenschicht auf die Panels montiert werden. Realisiert wurde das Projekt im Rahmen des Inter-disziplinären Schwerpunktes «Kooperation Bau und Raum».

Gratwanderung zwischen Ästhetik und Technik«Dass die Panels blauschwarz sind, macht Sinn. Je dunkler ihre Fläche ist, desto mehr Sonnenlicht absorbiert sie. Und je mehr Sonnenlicht sie absorbiert, desto mehr Strom produziert sie», erklärt Gold. Das Team arbeitete daran, dass die bunten Panels mindestens 80 Prozent der Strom-produktion handelsüblicher blauschwarzer Panels erreichen. «Es war eine Grat-wanderung zwischen Ästhetik und Technik, bei der wir uns stets von Neuem fragten: Wie viel Farbdichte verträgt es überhaupt?», so Gold.

www.hslu.ch

01Masterdruck der Panels bei der Glas Trösch AG.

02Die bunte Glasplatte wird als äusserste Fassadenschicht auf die blauschwarzen Panels montiert.

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32 Beton

Es werde LichtDie Hilti Art Foundation hat im Ortskern von Vaduz einen fünfgeschossigen Neubau bauen lassen, der durch seine besondere Architektur besticht und eine weitere Attraktion für den Liechtensteiner Hauptort darstellt.

Text pd, red Fotos Kunstmuseum Liechtenstein (Barbara Bühler)

Das Kunstmuseum Liechtenstein und das neue Ausstellungsgebäude der Hilti Art Foundation stehen im Zentrum von Vaduz nur wenige Meter voneinander entfernt. Über die räumliche Nähe hinaus unter-streicht aber auch die architektonische Gestaltung der zwei Häuser die gegensei-tige Verbundenheit. Seit 15 Jahren besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen dem im Jahr 2000 eröffneten Kunstmuseum und der Hilti Art Foundation. So wurden dort zum Beispiel bereits einige Werke aus der privaten Kunstsammlung der Hilti Familie in einer viel beachteten Sonderausstellung präsentiert. Darüber hinaus kehrt mit dem Neubau auch das renommierte Uhren- und Schmuckgeschäft Huber an seine ur-sprüngliche Adresse zurück. Während der Eingang zum Geschäft über das Vaduzer Städtle erfolgt, erreichen die Besucher die Ausstellung der Hilti Art Foundation direkt über den Eingang des Kunstmuseums.

Geschliffene und polierte BetonfassadeDas von den Basler Architekten Morger + Dettli entworfene neue Ausstellungsge-bäude hat ebenso wie das benachbarte Kunstmuseum eine kubische Form. Auch die Konstruktion der Fassade aus geschlif-fenem und poliertem Beton, dessen glän-zende Oberfl äche sich je nach Tageslicht

ständig verändert, bildet eine harmonische Einheit. Dass beide Häuser dennoch eigenständig nebeneinander bestehen, zeigt die gegensätzliche Farbgebung. Weiss dominiert die Fassade des Gebäu-des der Hilti Art Foundation, Schwarz dage-gen die des Kunstmuseums Liechtenstein.

Interessante Raum- und LichteindrückeWer die neuen Ausstellungsräume be-tritt, gewinnt auf einer Gesamtfl äche von rund 400 Quadratmeter je nach Standort verschiedene interessante Raum- und Lichteindrücke. Während im Unterge-schoss indirektes Tageslicht aus dem Treppenhaus in den Ausstellungsraum fällt, präsentiert das erste Obergeschoss die Kunstwerke in reinem Kunstlicht. Im dritten Obergeschoss fällt über eine Glasdecke Tageslicht in den Ausstellungsraum, das bei Bedarf mit Kunstlicht ergänzt werden kann. Die Räume bieten durch ihre differenzierte Geometrie, Materialität und Beleuchtung ein grosses Mass an Variabilität. Durch die reduzierte Materialwahl und schlichte Formen nimmt sich die Architektur bewusst zurück, um der Kunst Raum zu geben.

www.hiltiartfoundation.li

Der neue Museumsteil passt sich in der Fassadengestaltung dem bestehenden Gebäude an.

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Mit einer durchdachten Tageslichtnutzung lässt sich Energie für Beleuchtung, Hei-zung und Kühlung sparen, das ist soweit bekannt. Der Wert des Tageslichts für das körperliche und seelische Wohlbefi nden der Nutzer von Gebäuden wird hingegen noch oft unterschätzt. Tageslicht ist die ursprünglichste Lichtform, die wir kennen. Das menschliche Auge hat sich über Jahrtausende an die Lichtverhältnisse im Freien angepasst. Wir nutzen Verände-rungen von Farbe, Einfallsrichtung oder Intensität des Lichts für unsere zeitliche und räumliche Orientierung. Licht beeinfl usst aber auch unsere Gesundheit. So sind wir beispielsweise auf Tageslicht angewiesen, um uns mit genügend Vitamin D zu versorgen. Und neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass sich selbst unser Hormonhaushalt am Verlauf des natürlichen Lichts ausrichtet und sich unsere innere Uhr nach ihm stellt. Allgemein lässt sich sagen, dass eine gute Versorgung mit natürlichem Licht das Wohlbefi nden, die Erholungs- und die Leistungsfähigkeit steigert. Bisher wurde angenommen, dass es dabei vor allem auf die empfangene Lichtmenge pro Tag ankommt. Welchen Einfl uss die Richtung, die spektrale Verteilung und die Dynamik des Tageslichts auf das Befi nden haben, ist noch nicht klar.

Licht gleich LebenDer industrialisierte Mensch hält sich überwiegend in Gebäuden auf. Dabei ist er eigentlich noch immer auf die Verhältnisse im Freien adaptiert – zumindest, was seinen Lichtbedarf anbelangt. Deshalb ist die Versorgung von Gebäuden mit Tageslicht wichtig für sein Wohlbefi nden und seine Gesundheit.

Text Nicole Müller Fotos zvg.

01Neubau Bundesstrafgericht, Bellinzona: Überdachte Lichthöfe zwischen dem Gerichtssaal und den seitlichen Bürofl ügeln leiten Tageslicht in das Gebäudeinnere.

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36 Fenster

Licht draussen, Licht drinnen Selbst wenn man nur die Lichtmenge be-trachtet, zeigt sich der Handlungsbedarf. Hierzu folgender Vergleich: Die maximale sommerliche Beleuchtungsstärke im freien Feld liegt in der Schweiz bei etwa 120 000 Lux. An einem grauen, düsteren Tag bleiben noch gut 10 000 Lux übrig. Ein Fensterarbeitsplatz im Büro bekommt an sonnigen Tagen um die Mittagszeit bestenfalls noch etwa 2 500 Lux. In der Tiefe des Raums sind meist kaum über 250 Lux. Diese Verhältnisse zeigen rasch, dass der industrialisierte Mensch eigentlich latent an einem Lichtmangel leidet – sein Körper ist ja auf die Lichtverhältnisse im Freien eingestellt. Die Folgen können etwa zu sogenannten Lichtmangel-depressionen führen. Als Massstab für die Nutzung des Tageslichts in Gebäuden dient der Tageslichtquotient D respektive dessen Verlauf innerhalb eines Raums. Unter dem Tageslichtquotienten versteht man vereinfacht gesagt das Verhältnis von Innen- zu Aussenbeleuchtungsstärke bei bedecktem Himmel in Prozent. Sehr hell empfundene Räume erreichen um 6 Prozent, mittelhelle rund 1 Prozent. In der Praxis kann man davon ausgehen, dass ein Büroarbeitsplatz mit D 1 Prozent fast ganztags künstlich beleuchtet werden muss. Beeinfl ussen lässt sich der Tages-lichtquotient in erster Linie durch bauliche und in zweiter Linie durch technische Massnahmen. Zu ersteren gehören etwa der Anteil und die Lage der Fenster in der Fassade, zu zweiteren beispielsweise die Verglasung, der Sonnenschutz- oder die Lichtleitsysteme.

Für Umwelt und Gesundheit Wenn es um gesundes und ökologisches Bauen geht, ist die Versorgung der Räume mit Tageslicht ein wichtiger Aspekt. Deshalb verlangt Minergie-Eco als Stan-dard für nachhaltiges Bauen den Nach-weis, dass die Räume genügend Tages-licht erhalten. Auch andere Standards des nachhaltigen Bauens wie Leed, Breeam oder SGNI stellen Anforderungen an die Tageslichtnutzung. Die Tageslichtplanung ist eine typische Optimierungsaufgabe. Zu wenig Tageslicht kann bekanntlich ebenso problematisch sein wie zu viel. Dabei gilt es, viele, zum Teil divergierende Faktoren und Anforderungen «unter einen Hut» zu bringen.

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02 Beim FHNW-Campus in Olten bringen vier grosszügige Lichthöfe Tageslicht ins Innere.

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Die wesentlichen Einfl ussfaktoren sind in untenstehender Tabelle zusammengefasst. Zusätzlich unterliegt die Tageslichtplanung einer Reihe von Restriktionen, die sich durch die Planung kaum beeinfl ussen lassen. So defi niert etwa das Baurecht Vorschriften zur Gestaltung und Anord-nung von Gebäuden bis hin zur zulässigen Lage von Fensteröffnungen. Das Angebot an Tageslicht hängt ab vom Standort und den dortigen Bedingungen hinsichtlich Wetter, Orientierung und Verschattung. Wesentlich sind auch die Lichtverluste durch Fenstersprossen, Vorhänge, Fensterleibungen oder Verstaubung.

Die erforderlichen Beleuchtungs-stärken wiederum werden durch die Standardnutzung der Räume vor-gegeben, wie sie die Norm SIA 380/4 defi niert. Je nach Nutzung reichen sie von 50 Lux in Hotelzimmern bis 500 Lux, beispielsweise in Schulzimmern. Die Anforderungen an den Sonnen-schutz schliesslich defi niert die Norm SIA 382/1. Dort ist insbesondere der Zusammenhang zwischen Glasanteil der Fassade und Energiedurchlass des Sonnenschutzes geregelt.

Die Tageslichtplanung ist also ein recht komplexes Unterfangen, das durch viele Einschränkungen und Unwägbarkeiten beeinfl usst wird. Ihre wichtigsten Ziele lassen sich folgendermassen zusammenfassen:

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Einfl ussfaktor erhöht D durch verringert D durch

Nachbarbebauungen Refl exionen geringen Abstand, grössere Höhe

Verglasung hohe Lichtdurchlässigkeit Verschmutzung

Refl exionsvermögen der helle Farben Dunkle, matte FarbenOberfl ächen im Raum

Fenster hochliegende Fenster hohen Rahmenanteil

Refl exionsvermögen des helle Farben dichten BewuchsBodens vor dem Gebäude

Auskragungen geringe Ausladungstiefe seitliche und obenliegende Auskragungen

starrer Sonnenschutz gezielte Lichtlenkung geringe Lichtdurchlässigkeit

Anordnung der Fenster waagerechten Einbau im senkrechten Einbau in der Fassade Flach- oder Steildach

(Quelle: Amt für Hochbauten Stadt Zürich)

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Page 42: Gebaeudehuelle 2015

40 Fenster

• Die Nutzenden sollen eine gute Sichtverbindung nach aussen erhalten. • Das Tageslicht soll einen möglichst grossen Anteil an der Beleuchtung eines Raums haben.

• Blendungen sollen vermieden werden. • Die eingetragenen Wärmelasten sollen während der Heizperiode hoch, im Sommer aber klein sein.

• Das Tageslicht soll möglichst unverfälscht bezüglich Spektrum und Farbe in den Raum gelangen.

Planung früh beginnen Weil das Gebäudekonzept wichtige Voraussetzungen für die optimale Versor-gung mit natürlichem Licht schafft, soll die Tageslichtplanung bereits beim Entwurf ansetzen. Es stehen verschiedene Werkzeuge und Hilfsmittel zur Verfügung.Zum quantitativen Erfassen der Tageslicht-

nutzung steht unter www.minergie.ch ein ExcelTool samt Anleitung zur Verfügung. Es basiert auf der SIA 380/4 und berech-net im Prinzip die Stunden, die ein Raum in Abhängigkeit der jeweiligen Standard-nutzung ohne künstliches Licht betrieben werden kann. Das Tool generiert gleich-zeitig den Nachweis für die Zertifi zierung nach Minergie-Eco. Sein Vorteil ist die einfache Handhabung – es müssen nur die Eckwerte von Gebäude, Raumober-fl ächen, Fenstergrösse und -position sowie der Verglasung eingegeben werden. Sein Nachteil ist, dass es rein auf geo-metrischen Berechnungen beruht und keine komplexen Situationen wie etwa bei Innenhöfen oder im Gebirge zulässt. Es ermöglicht weder die Bewertung des Raumeindrucks noch die Optimierung auf bestimmte Arbeitsplätze. Das Minergie-Eco-Tool ist auch in der Version Energy-CH des Lichtplanungstools Relux und im Energiebilanzierungsprogramm Lesosai enthalten. Beide Anwendungen sind aber kostenpfl ichtig. Soll das Tageslicht hin-

gegen quantitativ und qualitativ optimiert werden, helfen Simulationsprogramme wie Relux, Dialux oder Radiance weiter. Sie können den Tageslichteinfall simulieren, die Ergebnisse visualisieren und teil-weise auch komplexe Szenarien abbilden. Die Vorteile erkauft man sich aber mit einem hohen Aufwand bei der Daten-eingabe. Zudem müssen die Resultate der Berechnungen für den Minergie-Eco-Nachweis angepasst werden.

www.eco-bau.ch

Der Beitrag erschien erstmalig in der Fachzeitschrift «Nachhaltig bauen».

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Reportage 41

Viele Bauherren vertrauten

bereits seit den Anfängen

auf die neue Generation der

Kunststoffabdichtungen:

Sucola Cantonale Viganello,

Baujahr 1991.

Wie alles begann …Lange Lebensdauer, fl exible, sichere und rationelle Verarbeitbarkeit durch thermi-sches Schweissen, höchster mecha-nischer Widerstand, optimales Preis-Leistungs-Verhältnis, zukunftsweisendes Ökoprofi l und Eignung für alle Anwendun-gen auf dem Flachdach – die Vorgaben an die Forschungsabteilung Anfang der 80er-Jahre für die Entwicklung einer neuen Generation von Kunststoffdichtungs-bahnen waren hoch! Nach intensiver Forschung fi el die Wahl auf das «Thermoplastische Polyolefi n», kurz TPO genannt, welches bis anhin vorwiegend im Tunnelbau eingesetzt wurde.

1988: erstes TPO-Dach wird realisiertNach beinahe einem Jahrzehnt intensiver Entwicklungsarbeit wurde europaweit das erste TPO-Dach in Sarnen verlegt. Das Testdach wurde mit verschiedenen Systemaufbauten und Nutzungsarten realisiert – d.h. mit allen marktüblichen

Wärmedämmungen sowie mit bekiesten, begehbaren und auch «nackten» Bereichen (ohne Schutz- und Nutzschicht). Dieses Testdach ist übrigens auch heute noch vollkommen intakt und kann auf Wunsch und Voranmeldung besichtigt werden.

Markteinführung geglückt1991 schliesslich, an der Swissbau in Basel, wurde Sarnafi l T eingeführt, und kurz darauf vertrauten unzählige Bauherren der neuen Kunststoffdichtungsbahn, so dass bereits 1992 die erste Million verlegter Quadratmeter gefeiert werden konnte – bis heute sind es gegen 200 Millionen. Die Argumente überzeugen heute nach wie vor: eine weichmacherfreie Legierung ohne jegliche Schadstoffe, leicht verarbeitbar, langlebig, fl exibel und kostengünstig.

Ein Dach für GenerationenUm Daten und Fakten über die prognosti-zierte lange Lebensdauer von Sarnafi l T

zu erhalten, überprüfen und beurteilen externe Experten regelmässig den Zustand von dutzenden Dächern anhand von entnommenen Proben von Sarnafi l T. Die erhaltenen Ergebnisse sind eindrucks-voll: Sarnafi l T weist auch nach 25 Jahren im Einsatz Werte auf, die im Streubereich von Neumaterial liegen. Die Experten gehen von einer Lebensdauer über weitere Jahrzehnte aus: Sarnafi l T hält also so lange wie die übliche Lebensspanne eines Bauobjektes.

Ökologischer geht nicht mehrSarnafi l T ist wegweisend, wenn es um die Themen Nachhaltigkeit und Ökologie geht. TPO-Abdichtungen werden von eco-bau in 1. Priorität empfohlen. 2014 hat Sarnafi l T das Label eco-1 erhalten, erfüllt damit die höchsten ökologischen und gesundheitli-chen Anforderungen und darf deshalb als bisher einzige Abdichtung das Prädikat «Sehr gut geeignet für Minergie-Eco» tragen. Auch heute noch wird Sarnafi l T in der Schweiz produziert, nach den hier gültigen Vorschriften und Normen. Dies garantiert höchstmögliche Qualität, kurze Transport-wege und gibt so die Sicherheit, das richtige Dachsystem im Einsatz zu haben.

Sika Schweiz AG Roofi ngIndustriestrasse 266060 Sarnen

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25 Jahre Sarnafi l T – eine ErfolgsgeschichteDie Kunststoffdichtungsbahn Sarnafi l T wird seit über 25 Jahren mit gleichbleibender Qualität produziert und erfolgreich auf Flachdächern aller Art eingesetzt.

Page 44: Gebaeudehuelle 2015

42 Reportage

Die gewählten Mate-

rialien von Stahl und

spiegelndem Glas sowie

die geometrisch klare,

gradlinige Struktur

verkörpern das

Leistungsangebot

der Altdorfer Metallbau-

unternehmung Ruch AG.

Vorgesetzter

Flachdachbau

vor dem

Umbau.

Corten-Stahl und Glas ...Die Altdorfer Metallbauunternehmung Ruch AG hat ihr Domizil gewechselt und ist in die ehemaligen Produktionshallen der Dätwyler AG umgezogen. Vor dem Umzug erfolgten an den neu erworbenen Gebäudehallen verschiedenste Auffri-schungen. Ein spezieller Clou gelang mit dem Bau der neuen, freundlich und einladend wirkenden Fassade Büro-gebäude. Sie führt das ehemalige, industrielle Schaffen auf dem Areal in ein neues Licht der heutigen Moderne.Mit der Neugestaltung der Fassaden erhielt das Bürogebäude einen klaren Ausdruck mit einem einladenden und repräsentativen Eingang. Die Thematik der Bandfenster in den umgebenden Gebäuden ist als Gestaltungselement aufgenommen worden.Der für die Fassadenbänder gewählte Corten-Stahl erzählt eine Geschichte der Alterung und verweist dadurch auf den geschichtlichen Hintergrund des Gebäu-des. Für die Füllung der Zwischenelemen-te kam Glas zur Anwendung. Zielsetzung der Bauherrschaft war es, durch eine Sanierung mit gemässigtem Eingriff in die bestehende Substanz ein funktionales und geräumiges Bürogebäude zu schaffen, welches gleichzeitig über die Neugestaltung der Fassade eine würdige Präsentation der eigenen Firma gewährleistet. Die klare Abkopplung der Fassade von der bestehenden Tragkon-struktion ermöglichte eine filigrane Profil- und Fassadengestaltung und wird somit den ästhetischen Vorgaben gerecht. Das

Heraussetzen der Verglasungen vor die Betonstützen ermöglichte den Einbau von durchlaufenden Glasbändern ohne Profil-sprossen und Paneelen. Die Fassade ist heute, mit Augenmerk auf ein optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis, energetisch gesamtsaniert.

Standardmaterialien für eine hochwertige FassadeAls äusserer Blend- und Sonnenschutz sind grossformatige Vertikalstoren des Typs Suntime SHY-ZIP EVO eingebaut. Die halbtransparente Tuchbespannung dieses sturmfesten Abschattungssys-tems gewährt ein optimiertes Verhältnis zwischen Blendschutz und Durchsicht. Dadurch kann die imposante Kulisse der umliegenden Berglandschaft auch in geschlossenem Zustand wahrgenommen werden. Zur optimierten Tageslichtnut-zung sind die Storen so programmiert, dass diese je nach Sonnenstand und damit verbundener Helligkeit in den Büroräumen halb, zu drei Vierteln oder ganz heruntergefahren werden können. Durch die architektonische Gestaltung der Sturz- und Brüstungsdetails konnte der Lichteinfall ins Gebäude optimiert werden. Gleichzeitig konnte dadurch auf den aufwendigen und kostenintensiven Einsatz von Verbund-Sicherheitsgläsern (VSG) verzichtet werden. Aus Sicherheits-gründen sind bei den Brüstungsgläsern ausschliesslich Einscheiben-Sicherheits-gläser (ESG) eingesetzt worden. Die Zielsetzung und Herausforderung bei der

Umsetzung des Fassadenkonzeptes war es, mit Standardmaterialien eine architek-tonisch hochstehende und ansprechende Fassade zu realisieren. Indem aus-schliesslich Standardmaterialien verwen-det wurden, konnte auf den Einsatz von teuren Sonderbeschlägen oder Sonderprofilen gänzlich verzichtet werden. Bei den Fensterelementen kam ein hochwertiges System mit Qualitäts-beschlägen zur Anwendung.

Einfach im UnterhaltDie Corten-Blechbänder wurden so konstruiert, dass kein stehendes Wasser zurückbleibt. Die Hohlräume sind grosszügig belüftet, um eine unerwünschte, weiterführende Korrosion zu verhindern. Bei den Fensterelementen können die Glasfüllungen im Schadenfall einfach von innen gewechselt werden. Die Brüstungsgläser sind mit einfachen Einhängesystemen fixiert und können mit wenigen Handgriffen ausgehoben und aus- respektive eingebaut werden. Die Aussenreinigung der Fenstervergla-sungen ist mit persönlicher Schutz-ausrüstung (PSA) über die Lüftungsflügel gewährleistet. Die Reinigung der schwarzen Brüstungs-gläser ist in Intervallen von etwa zwei bis drei Jahren vorgesehen. Dank den weit auskragenden Corten-Blechbändern und den nachts heruntergefahrenen Ab-schattungen können die Fensterflügel problemlos auch bei Regen geöffnet oder gekippt werden. Dadurch sind

Page 45: Gebaeudehuelle 2015

Reportage 43

Die markanten – der

Fassade vorgesetz-

ten – Bänder sind

aus Corten-Stahl A,

3mm-Blech, EN

10027-1: S355J2WP

gebaut. Die Bleche

sind bewusst sicht-

bar verschraubt.

Zur Erschliessung des Areals dient eine neu eingebaute Wendeltreppe aus korrodierendem Stahl.

Vom Bürotrakt her

schieben sich drei

Kastenfenster in die

Fabrikationshalle

und gewähren eine

visuelle Verbindung

zwischen Büro

und Werkstatt.

... für den Bürotrakteine natürliche Belüftung und eine opti-male Nachtauskühlung gewährleistet.

Erschliessung über StahltreppeZur einfachen Erschliessung der neu genutzten Gebäude wurde eine neue Treppenanlage geschaffen. Diese führt Besucher und Mitarbeiter von der Parkier-anlage zum Eingang des Bürogebäudes. Für die Gestaltung der Treppenanlage und der umgebenden Gartenanlage kamen ausschliesslich organische Formen zur Anwendung. Damit wurde bewusst ein Kontrast zur klaren ortho-gonalen Struktur der angrenzenden Bauten geschaffen. Die Wendeltreppe ist aus unbehandeltem Corten-Stahl geschaffen und zu einer homogenen Einheit verschweisst. Die langsam zuneh-mende Korrosion ist gewünscht. Im Laufe der Zeit wird sie sich in optischer Hinsicht stark den Farben der Fassade annähern.

Am Bau BeteiligteBauherrRIAG Immobilien AG, Hellgasse 31, 6460 Altdorf

ArchitektHTS Architekten + Partner AG, Hellgasse 23, 6460 Altdorf

FassadenplanerRuch AG, Hellgasse 31, 6460 Altdorf

www.ruch.ag

Page 46: Gebaeudehuelle 2015

44 Reportage

Die beiden Hochhäuser am

Stadtrand von Baden.

Am einmaligen Standort, naturnah, mit freier Aussicht auf einen grünen Park und doch in der Stadt Baden ragt Belétage in die Höhe. Die beiden zwölfgeschossigen Wohnhochhäuser stehen leicht versetzt und fügen sich harmonisch in die park-ähnliche Umgebung ein. Um diesem stilistischen Wohnen mit einzig-artiger Aussicht nach aussen ein mar-kantes Gesicht zu verleihen, wurden die Fassaden eindrücklich gestaltet. Sie sind geprägt von horizontalen Brüstungs- und Fensterbändern, welche durch verschie-dene Höhen die Raumabfolge im Inneren aufzeichnen. Die Räume präsentieren sich dank den vielen Fenstern leicht und luftig, wobei das besondere Highlight, das 4-Jahreszeiten-Zimmer, in den Eckberei-chen mit modernen Aluminium-Schiebe-fenstern dominiert. Mit der Farbgebung der Brüstungen und der Lisenen in den Ecken wird nochmals speziell auf die Far-ben in der Umgebung Bezug genommen.

Die Konstruktion und die Ausführung die-ser anspruchsvoll gegliederten Brüstungs-fassaden und Eckschiebefenster durfte die Firma Geilinger Fenster und Fassaden AG in Winterthur übernehmen.Am Anfang jeder vielseitigen Konstruktion steht die Aufgabe, eine multifunktionale Grundkonstruktion zu erfinden. Im End-zustand unsichtbar verbinden diese wichti-gen Teile die Fenster- und Fassaden-elemente mit dem Rohbau. Diese Unter-konstruktion stellt die Tragfähigkeit sicher und dient als Auflager sowohl für die bauseitigen Holzmetallfenster als auch für die markanten Aluminium-Schiebe-fenster von Geilinger Fenster und Fassa-den AG. Die Kräfte der Absturzsicherung vor den Schiebefenstern müssen genauso aufgenommen werden wie diejenigen der Brüstungen, Lisenen, Fensterbänke und Storenkästen. Ganz nebenbei gilt es auch die Teile effizient montieren zu können und die Isolation nicht oft zu durchdringen, um

die punktuellen Wärmebrücken klein zu halten. Die Unterkonstruktion besteht im Wesentlichen aus Konsolen, die wärme-gedämmt an das Mauerwerk gedübelt sind, vertikalen und horizontalen Trag-elementen, welche passgenau ausgerich-tet werden müssen, damit die äusseren Elemente sicher eingehängt werden können. Für die speziellen Hebeschiebe- fenster in den Ecken der Loggias kommen hochhaustaugliche Aluminium- systeme zur Anwendung. Thermisch getrennte Profile erlauben grosse Elemente mit viel Tageslichteinfall. Dreifache Isolier-gläser mit einem U-Wert von 0,6 W/m2K verantworten zum grossen Teil den guten Wärmeschutz. Weil die Schiebefenster einfach und grosszügig geöffnet werden können, entsteht eine Ganzjahres-Loggia, die im Sommer balkonähnlich und im Win-ter behaglich bewohnt werden kann. Die Absturzsicherheit bei den hohen, offenen Schiebeflügeln wird durch ein transparen-tes Ganzglasgeländer aus Verbund-sicherheitsglas in einem statisch veranker-ten Aluminiumschuh sichergestellt.Um die Fenster angeordnet sind vertikale und horizontale Profile als gestalterische Elemente. Die vertikalen Lisenen mit den eingelassenen Nuten für die Storen-führungen und die Brüstungsprofile sind aus objektspezifischen Aluminium-Strangpressprofilen gebaut, während die Storenkästen, Untersichten und innerenAbschlussprofile aus abgekanteten Aluminiumblechen gestaltet sind. Die Oberflächen erhielten eine HWF-Pulverbeschichtung in NCS-Farben.Einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung lie-fern die verschiedenfarbigen Brüstungen. Vor einer 200 Millimeter starken Isolation werden auf die erwähnte Unterkonstruk-

Wohnhochhäuser Belétage Martins-berg BadenWie Geilinger Fenster und Fassaden AG dank durchdach-tem Konstruktionsaufbau und treffender Materialwahl mithalf, die markanten Fassaden zur Geltung zu bringen.

Text und Fotos: Roland Hof

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Abwechslungsreiche Farbgebung.

Reportage 45

Verschiedene Höhen

zeigen die Raumabfolge.

Lichtdurchflutete Loggias

als markante Eckelemente.

tion farbige Trapezbleche aus Aluminium mit einer leichten Wellung montiert. Diese Bleche sind beim einen Haus braunrot und beim andern dunkelblau in NCS-Farben lackiert. Davor ist ein Ornamentgussglas mit einem Siebdruck eingehängt. Diese Kombination von Gussglas und Trapez-blech führt zur abwechslungsreichen Farbgebung der Brüstungen, die je nach Lichteinfall, Tageszeit und Wetterstimmung anders wirkt.Nur schon die Anzahl der verschiedenen Konstruktionsteile erweckt den Gedanken, dass deren Materialwahl, Befestigung und Verbindung anspruchsvolle Konstruktionenund Detaillösungen bedingen. Das sind Herausforderungen, welchen sich die spezifisch ausgebildeten, motivierten Projektleiter und Konstrukteure der Geilinger Fenster und Fassaden AG gerne stellen. Geilinger Fenster und Fassaden AG, an der Werkstrasse in Winterthur, erstellt mit 80 Mitarbeitenden und 5 Lernenden repräsentative Fassaden in Metall, Glas und Holzmetall. Die Leistungs-fähigkeit zeigt sich sowohl bei innovativen Neubauten sowie optimalen Reno-vationen. Holzmetallfenster-Systeme stehen für eine wohnliche Atmosphäre im Innern und hervorragenden Wetter-schutz aussen. Vielseitige, freundliche Kundendienstmonteure halten die Gebäude in Form.

Am Bau BeteiligteBauherrschaftAvadis Anlagestiftung,Bruggerstrasse 61a, 5401 Baden

ArchitektBurkard Meyer Architekten BSA AG,Martinsbergstrasse 40, 5400 Baden

Fassaden und EckschiebefensterGeilinger Fenster und Fassaden AG,Werkstrasse 20, 8401 Winterthur

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Lofts Spinnerei III Windisch, Fotos: Luca Zanier.

46 Reportage

Spinnerei III Windisch

Foto: Marcel Werren.

Holzfenster vereinen Alt- und NeubauSchweizer Industriegeschichte und modernes Wohnen finden in der Spinnerei III in Windisch zusammen. Die Herausforderung, alt und neu ebenso harmonisch zu verbinden wie Aussen- und Innenleben, nahm swisswindows gerne an.

Das Kunz Areal in Windisch ist eng mit der Geschichte des Zürcher Industriellen Heinrich Kunz, auch bekannt als Spinner-könig, verbunden. Mit seinem Geschick machte er die Spinnerei Kunz gegen Ende der 1830er-Jahre zum grössten Spinnereiunternehmen des Landes. 1864 erfolgte der Bau eines Gebäudes, genannt Spinnerei III, in dem viele Jahre lang rege gearbeitet wurde. Doch nach dem Nieder-gang der industriellen Blüte und einigen Eigentümerwechseln schloss es im Jahr 2000 endgültig die Tore. Dies machte den Weg frei, die Spinnerei III für die Zukunft zu erhalten – mittels einer Umnutzung.

Innen modern, aussen klassischDie Umwandlung in ein Wohngebäude brachte die Erweiterung um ein Geschoss sowie einen Anbau mit sich. Darin entstan-den 50 einmalige Lofts, die mit grosszügi-gen Grundrissen und fast vier Meter hohen Räumen aufwarten. Sie weisen zwischen 90 und 250 Quadratmeter auf und werden teilweise durch unterschiedliche Raum-höhen geprägt. Denn während der Altbau fünf Geschosse aufweist, konnten im Anbau sechs Geschosse realisiert werden. Als wichtiger Zeuge der Industriege-schichte untersteht die Spinnerei III dem kommunalen Denkmalschutz, weshalb die Fassade in ihrer Struktur und Materi-alität erhalten werden musste. Der Anbau nimmt daher die vorhandene Fassa-dengliederung auf und weist feine Unter-schiede in Struktur, Textur und Material auf. Wie der Schweizer Fensterhersteller an die spannende Aufgabe, alt und neu geschickt zu verbinden, herangetreten ist, erzählt COO Adrian Schlumpf.

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Reportage 47

Spinnerei Windisch vorher

Foto: Schläfli Foto- und Digitalstudio.

Stulpbreite, die Rahmenansichten und die Zuordnung harmonieren perfekt mit der bestehenden Fensteröffnung.

Brachte der Neubauteil andere Herausforderungen mit sich?Ja, im Attikageschoss und dem Kopfan-bau kamen raumhohe Fenster mit einer Elementhöhe bis zu 3.8 m zum Einsatz. Hier war vor allem die Statik die grösste Herausforderung: hohe Räume, grosse Fenster und eine durch Wind exponierte Lage in den Loggias. Doch die erfahrenen Ingenieure der swisswindows Bauphy-sik-Abteilung nahmen sich der Aufgabe gerne an, die nötigen Berechnungen zu erarbeiten.

Welche Eigenschaften weist das verbaute Holzfenster «madera» auf?Durch den Einsatz einer Flügelüberschlag-dichtung zeichnet es sich durch eine ausgezeichnete Wärmedämmung aus, die eine Energieeinsparung ermöglicht. Die optimale Statik dank einer Flügeltiefe von 82 Millimeter bringt mehr Licht in den Innenraum. Und auch in Sachen Stabilität punktet «madera», was die hohen Räume und grossen Fensteröffnungen der Lofts vorausgesetzt haben.

Inwiefern konnten Sie von Ihrem Standort in der Schweiz profitieren?Um diese zeitlos eleganten Fensterprofile zu fertigen, wurden am Werkstandort in Müllheim TG die Werkzeuge an den modernen Fertigungsanlagen verändert und die Steuerungssoftware umgeschrie-ben. Dies konnte durch den Schweizer Standort und die ansässigen Fachleute innert kürzester Zeit erfolgen.

Worauf wurde bei der Optik der Fenster geachtet?Die scharfkantige Ausführung ohne Schat-tenfugen und Fasen verleiht den Fenstern eine moderne Optik. Gestalterisch heben sich die Fenster durch eine zweifarbige Lackierung hervor. Dieser Vorgang wird durch Spezialisten der swisswindows-Malerei in Perfektion und höchster Hand-werkskunst ausgeführt. Abgerundet wird das Produkt durch sichtbare Beschläge in der Farbe des Fensters, was insgesamt ein harmonisches Gesamtbild ergibt.

swisswindowsWeshalb in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt? swisswindows entwi-ckelt und produziert sämtliche Fenster und Schiebetüren in der Schweiz. Das macht ökonomisch und ökologisch Sinn. Ergänzt durch Erfahrung, Schweizer Qualität und konkurrenzfähige Preise macht der Service swisswindows zum verlässlichen Partner für Renovation und Neubau.

Beteiligte FirmenAuftraggeber und BauherrHIAG Immobilien Schweiz AG

ArchitektAdrian Streich Architekten AG

TotalunternehmerImplenia Schweiz AG

swisswindows AGHaltelhusstrasse 149402 MörschwilTelefon 071 868 68 68Infoline 0848 848 777

www.swisswindows.ch

Swisswindows AG

COO Adrian Schlumpf

INTERVIEWWie sah der Beitrag von swiss-windows beim Projekt Spinnerei III in Windisch aus?Adrian Schlumpf: swisswindows hat insge-samt 314 Fenster produziert und verbaut, das entspricht 2006 Quadratmetern. Zum Einsatz kam das Holzfenster «madera», da das moderne Produkt hervorragend in diese Bausubstanz, bestehend aus Alt- und Neubau, passt.

Welche Herausforderungen brachte der Ausbau des Altbaus mit sich?Es waren bauphysikalische Aspekte in der Ausführung zu berücksichtigen, welche während der Planung sorgfältig definiert wurden. Insbesondere beim Altbau konnte mit «madera» für den Einbau in das 150 Jahre alte Mauerwerk die optimale bau-physikalische Lösung gefunden werden. Sie besteht aus einem zweiflügligen Fenster mit Oblicht und Sprossen. Die Ausführung, Form, Farbe und Konstruktion der Fenster galt es, in Einklang mit der bestehenden historischen Bausubstanz zu bringen. Die schmalen Profile, die geringe

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«Unsere Flachdach-Fenster vereinen alle Vorteile»VELUX Flachdach-FensterDesign, Tageslichteinfall und Energieeffizienz: Wer diese drei immer wichtiger werdenden Begriffe unter einem Dach vereinen will, arbeitet mit einem Flachdach-Fenster von VELUX.

«Unsere Flachdach-Fenster sind schlicht im Design, eine echte Licht-quelle und zudem durchbruchsicher», bringt es Paul Schöni, Produkt-manager bei der VELUX Schweiz AG, auf den Punkt. Die in Weiss gehalte-nen Fensterrahmen mit klarer Isolier-verglasung optimieren die Licht-ausbeute und sorgen so für eine per-fekte Wärme- und Schalldämmung.

Nachrüsten – kein ProblemZusätzlich kommen alle Elemente der VELUX Flachdach-Fenster aus einemGuss und eignen sich daher ideal zum Nachrüsten.

Nachhaltig, weil energieeffizientDie elektrischen oder solarbetriebenen Flachdach-Fenster lassen sich bequem per Funkfernbedienung steuern und sindmit einem Regensensor ausgestattet. Nasse Innenräume gehören so definitiv der Vergangenheit an. Die programmierbare Steuerung sorgt neben mehr Komfort auch für mehr Energieeffizienz. Denn mit definierten Lüftungszeiten kann der Wärmeverlust auf ein Minimum reduziert und dank dem verstellbaren Hitzeschutz viel Energie gespart werden. All diese Vorteile verbessern den Wohn-komfort und reduzieren den CO2-Aus-stoss. Das freut Umwelt und Portemonnaie zugleich. Denn Energieeffizienz bedeutet immer auch tiefere Heizungskosten.

Service als VersprechenJedes Produkt ist nur so gut wie die Dienstleistung, die dahintersteht. Stimmt, sagt VELUX – und setzt alles daran, das Qualitätsversprechen zu halten. «Ein guter Service ist bei uns selbstverständlich», so Paul Schöni. «Das fängt bei einer kompe-tenten Beratung an und endet erst, wenn das Flachdach-Fenster fertig montiert ist.»

Paul Schöni, Produktmanager, VELUX Schweiz AG.

Alle Vorteile der VELUX Flachdach-Fenster• Schlichtes und elegantes Design• Isolierverglasung aus Sicherheitsglas VSG• Gute U-Werte für eine optimale Wärmeisolation• Reduktion von Umgebungslärm und Regengeräuschen• Durchbruchsicherheit gemäss SUVA-Richtlinie ohne Durchsturzgitter• Integrierte Regensensoren• Leise und programmierbare Motoren• Kompatible Fernbedienung mit anderen «io.homecontrol»-Produkten• Hitzereduktion und Verdunkelung durch Hitzeschutz und Faltrollos• Einbruchsicherheit Klasse 2• Einfache Reinigung

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