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Königsfeld – Bislang waren geförderte Auslandsaufenthalte meistens Studie- renden vorbehalten – die Zinzendorf- schule ermöglicht mit dem Förder- programm der Europäischen Union, Erasmus plus, nun auch ihren Auszubil- denden eine Reise ins Ausland. Die Ers- te im Bunde: Alketa Kutleshi. Sie reist als angehende Erzieherin nach Bilbao. Dort lernt sie nicht nur die spanische Kultur besser kennen, sondern auch al- ternative pädagogische Ansätze. Als 16-Jährige hat Alketa Kutleshi schon einmal Bilbao besucht. Damals war ihr klar, dass sie irgendwann zu- rückkehren wird: „Dass es so schnell geht, konnte natürlich keiner ahnen“, sagt sie mit einem verschmitzten Lä- cheln. In erster Linie möchte sie sich in Spanien beruflich weiterentwickeln. „Wir arbeiten zwar alle mit Menschen, aber es ist ein großer Unterschied, ob man das in Deutschland oder Spani- en macht“, sagt sie. Die Südeuropäer arbeiten laut Kutleshi familiärer. „Die Werte der Familie werden in den Er- ziehungsprozess dort stärker mit ein- bezogen. Das finde ich interessant. Ich möchte dort neue Methoden kennen- lernen und dann einen eigenen Stil ent- wickeln“, sagt sie. In Deutschland gehen die Pädagogen mehr aufs Individuum ein. Welche pädagogischen Ansätze ihr besser gefallen, vermochte die 21-Jäh- rige nicht zu sagen: „Beides hat wie immer Vor- und Nachteile. Ich werde die perfekte Mischung finden.“ Neben den beruflichen Erfahrungen freut sie sich auch auf die fremde Kultur. Kutle- shi möchte Spanisch lernen und in den Alltag der Südeuropäer eintauchen. Am 15. August geht ihr Flieger nach Spani- en. Zwei Wochen später beginnt für die Königsfelderin der erste Arbeitstag. Anfang 2019 wird sie ihre Erfahrungen dann in deutschen Sozialeinrichtungen anwenden. Erasmus plus unterstützt Auszubil- dende in erster Linie finanziell. Für jedes Land gibt es unterschiedliche Pauschalbeiträge. „Es macht einen Unterschied, ob man in Skandinavien oder in Spanien oder Italien lebt“, er- klärt stellvertretende Schulleiterin Ma- ria-Elke Schoo-Schemmann. Im Regel- fall reiche der Beitrag aus, um die Miete und die Lebenshaltungskosten zu de- cken, denn nicht immer werden Prakti- kanten aus dem Ausland für ihre Arbeit entlohnt. „Ob und wie viel die Schüler im Ausland verdienen, müssen wir in- dividuell mit den Partnerschulen klä- ren“, sagt sie. Derzeit habe die Zinzen- dorfschule drei Partnerschulen in ganz Europa. Eine in Bilbao, eine in Bukarest und eine auf Sizilien. Drei Fachlehrer der Zinzendorfschu- le haben sich und den Großteil ihrer Arbeit ganz dem Projekt verschrieben. Hinter ihnen liegt eine bürokratische Odyssee. Neben der allgemeinen Be- werbung mussten sie schriftlich fest- halten, warum sich gerade ihre Schule für das Programm eignet, welche Zie- le sie europäisch verfolgen und wie sie ihre Schüler auf den Auslandsaufent- halt vorbereiten. „Das ist nur ein Bruchteil der Arbeit, die dahinter steckt. Am Ende hatten wir eine Bewerbung über 45 Seiten“, erklär- te Schulverwaltungsassistentin Katja Schmid seufzend. Die Arbeit hat sich gelohnt: Die erste Schülerin wird Erfah- rungen in fremden Gefilden sammeln. Mit Erasmus plus ins Ausland V O N S E BA ST IA N K Ü S T E R Schülerin lernt in Bilbao pädagogische Alternativen Zinzendorfschule wird Mitglied bei Erasmus plus Freudig gestimmt: Fachlehrerin Beatrix Feldmann, stellvertretende Schulleiterin Maria-Elke Schoo-Schemmann, Schülerin Alketa Kutleshi, Schulverwaltungsassistentin Katja Schmid (von links), Landrat Sven Hinterseh und Schulleiter Johannes Treude. B I L D : SE BA ST IA N K Ü S T E R Erasmus plus Auszubildenden soll mit Erasmus plus ein geförderter Auslandsaufent- halt ermöglicht werden. Derzeit sind 30 000 Auszubildende im Ausland. Die Hälſte von ihnen wird mit Förder- mitteln unterstützt. Wie aus den Un- terlagen der Zinzendorfschule hervor- geht, gibt es deutschlandweit 98 062 Teilnehmer und 1 895 Projekte. Dafür werden von der Europäischen Union 143 Millionen Euro zur Verfügung ge- stellt. Am Dienstag, 26. Juni findet am Zinzendorfplatz 11 in Königsfeld ein Informationsabend zum Förderpro- gramm statt. KÖNIGSFELD Schüler im Ausland werden gefördert Schüler der Zinzendorfschule können mithilfe des EU-Förder- programms Erasmus plus jetzt im Ausland berufliche Erfahrungen sammeln. Die Schule in Königs- feld kann als einzige Fachschule im Schwarzwald-Baar-Kreis diese Fördermittel ihren Schülern an- bieten. Die Bewerbung war für die Schule aber eine große bürokra- tische Hürde: „Am Ende hatten wir über 45 Seiten“, erklärte dazu Schulverwaltungsassistentin Kat- ja Schmid. (sku) Südkurier, 20. Juni 2018

geknallt - zinzendorfschulen.de€¦ · Wandern, Wetterkunde und Kenntnis-se zu Atemwegs- und Herz-Kreislauf-erkrankungen. Beginn ist am Freitag um 13 Uhr, das Ende ist gegen 19 Uhr

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Page 1: geknallt - zinzendorfschulen.de€¦ · Wandern, Wetterkunde und Kenntnis-se zu Atemwegs- und Herz-Kreislauf-erkrankungen. Beginn ist am Freitag um 13 Uhr, das Ende ist gegen 19 Uhr

Geld für ehemaligeZeyko-MitarbeiterMönchweiler/VS-Villingen (ell) Überdrei Stunden berieten die Akteure amvergangenen Dienstagnachmittag imArbeitsgericht Villingen über weitereZahlungen an ehemalige Mitarbeiterin dem Insolvenzverfahren der FirmaZeyko-Küchen. Man wollte jetzt Nägelmit Köpfen machen, so der Anwalt desKüchenherstellers. Aber es lagen keineZahlen vor, über die man sich eventu-ell hätte streiten und einigen können.Die Unternehmensseite, sprich derInsolvenzverwalter, wollte natürlichnichts versprechen, da er nicht wusste,welches Risiko er damit einging. Feststand, dass es einen Sozialplan gab. Obdieser dann auch erfüllt werden kann,war nicht voraussehbar. Am Ende ei-nigten sich die Parteien darauf, dassman im Vorgriff auf den Sozialplan 18Prozent auszahlen könnte, mit dem sel-ben Verteilerschlüssel wie beim Sozial-plan. Das bedeutet, dass jeder Mitarbei-ter eine Summe entsprechend seinemprozentualen Anteil am Sozialplan er-hält. Teilweise wird dieses Geld an dieAgentur für Arbeit fließen, denn diesewar vereinzelt in Vorlage getreten.

Wanderführer fürHeilklima werdenKönigsfeld (ara) Zu einer Schulung undAusbildung zum Heilklima-Wander-führer lädt der Verband der heilklima-tischen Kurorte Deutschlands am Frei-tag, 13. Juli, und Samstag, 14. Juli, ein.Angesprochen sind alle Interessierten,die Kurgästen und Einwohnern einerKurstadt bewusste Bewegung in derNatur mit korrekter Atmung im Heilkli-ma näher bringen wollen. Die Kursteil-nehmer erfahren Grundkenntnisse imWandern, Wetterkunde und Kenntnis-se zu Atemwegs- und Herz-Kreislauf-erkrankungen. Beginn ist am Freitagum 13 Uhr, das Ende ist gegen 19 Uhr.Die Schulung beginnt am Samstag um9.30 Uhr und ist um 14.30 Uhr beendet.Veranstaltungsort ist das Kurhaus. In-formationen gibt es unter der Rufnum-mer 07441/864 790 bei Petra Rau vomVerband oder unter der Rufnummer07725/800 949 bei Andrea Hermann inder Tourist-Information.

Ausflug zur Heimatder WaldenserKönigsfeld (ara) Einen Ausflug zumHeimatort der Waldenser bietet dieevangelische Gesamtgemeinde amDienstag, 26. Juni, an. Die Busfahrtführt die Teilnehmer nach Ötisheim-Schönenberg bei Pforzheim. Dort fan-den Geflüchtete aus den Waldensertä-lern aus Piemont eine Heimat, wo sieihren evangelischen Glauben behaltenkonnten und die Kartoffel im süddeut-schen Raum heimisch machten. Aufdem Programm steht der Besuch desdortigen Museums. Die Einkehr findetim Gasthaus Lamm statt. Die Busfahrtkostet pro Person 23 Euro. Die gemein-same Abfahrt ist um 13 Uhr am Kir-chensaal. Die Rückkehr ist gegen 20 Uhrgeplant. Die Anmeldungen werden inder Tourist-Information unter der Ruf-nummer 07725/800 945 angenommen.

NNAACCHHRRIICCHHTTEENN

GL AUBE

Frauengemeinschaftlädt zur PilgerwanderungNiedereschach (ara) Unter demMotto „Wer bin ich“ lädt dasDekanat Schwarzwald-Baar amDonnerstag, 21. Juni, zu einerPilgerwanderung ein. Hierzulädt die katholische Frauenge-meinschaft aus Kappel zur Teil-nahme ein. Treffpunkt der Teil-nehmer ist um 17.30 Uhr bei derKirche in Hubertshofen. Vondort wird zur Markuskapel-le nach Mistelbrunn auf einemStück des Jakobsweg gepilgert.Es wird darum gebeten, kleineSpeisen zum Essen für ein Büf-fet mitzubringen, das anschlie-ßend geteilt wird. Die Getränkesollte jeder für sich mitbrin-gen. Bei Interesse ist GabrieleRiegel unter der Rufnummer07728/926 841 oder BernadetteRuf unter der Telefonnummer07728/1344 ansprechbar.

SPORT VEREIN

Wahlen und Ehrungenbei HauptversammlungNiedereschach (ara) Der Sport-verein lädt am Freitag, 29. Juni,zur Hauptversammlung in dasSportheim ein. Zur Debatte ste-hen die Berichte aus den Ab-teilungen sowie Neuwahlen.Ehrungen einzelner Mitglieder,sowie Termine und verschie-dene Themen runden die Ta-gesordnung ab. Angenommenwerden Anträge bis Freitag, 22.Juni. Versammlungsbeginn istum 20 Uhr.

R ADFAHREN

Mittwochs findenAusfahrten stattMönchweiler (put) Mountain-biken in der Gruppe machtnoch mehr Spaß. Davon ist derRadsportverein Mönchwei-ler überzeugt. Deshalb lädt erMitglieder und Gäste künftigmittwochs um 18 Uhr zu einerMountainbike-Tour ein. Treff-punkt ist in Mönchweiler in derMühlenstraße bei BikesportCastellani. Gefahren werdenTouren von 1,5 bis zwei Stun-den auf Wegen, vorwiegendForstwegen, die für alle fahrbarsind. Auch das Tempo wird sogewählt, dass alle ohne Stressmitfahren können. Natürlichsind auch E-Mountainbikes beiden Ausfahrten richtig, betontder Verein.

HANDARBEIT

Nächstes Treffen findetam Donnerstag statt

Mönchweiler (put) Der nächs-te Handarbeitstreff der Gene-rationenbrücke Mönchwei-ler findet am Donnerstag, 21.Juni, um 14.30 Uhr im Gemein-schaftsraum des Wohnparks,Chabeuilstraße 1/1, statt. In-formationen zum Handarbeits-treff gibt es bei Annerose Häs-ler unter der Telefonnummer07721/916 06 06, der Telefon-nummer 0173/752 32 53 oderper Email an [email protected].

Wasserversorgungist eine Reise wert

Über die Bodensee-Wasserversorgung ha-ben sich die Altgemeinderäte aus Nie-dereschach bei einer Besichtigung desWasserwerks auf dem Sipplinger Berginformiert. Vor dem Hintergrund, dassNiedereschach über eine eigene Was-serversorgung verfügt, überwiegendgespeist aus der Kohlbrunnenquelle,war es für die Altgemeinderäte, die vonBürgermeister Martin Ragg und dessenAmtsvorgänger Otto Sieber begleitetwurden, doppelt interessant zu erfah-ren, wie aus Bodenseewasser Trink-wasser wird. Natürlich nutzte MartinRagg die Anfahrt im Bus über die aktu-ellen kommunalpolitischen Themen zuinformieren und auch zu diskutieren.B I L D : AL BE RT B A N T LE

LEUTE in Niedereschach und Mönchweiler

Jugendliche genießen Zeit im Alten SchwarzwaldhausZur Teenyfreizeit verbrachten zwölf Jugendliche der evangelisch-freikirchlichenGemeinde Mönchweiler mit ihren Begleitern drei Tage im Alten Schwarzwald-haus in Lenzkirch. Bei viel Spaß, Spiel, Abenteuer und thematischen Impulsenzum Thema Beziehungen genossen Teilnehmer und Begleiter eine wunderbareGemeinschaft, wie sie berichten. B I L D : CO RN EL IA P U T S C H B A CH

Stimmung toll – Kicker einfach schlecht

Niedereschach (aba) Im Streichelzoograssierte beim Sommerfest des Kin-dergartens Kappel das WM-Fieber. Eswar mächtig viel geboten und sowohldie Kinder als auch die Erwachsenenkamen voll auf ihre Kosten.

Die Kuchentheke war mit einer Fül-le von hausgemachten Kuchen be-stückt und passend zur WM wurdensogar Waffeln in den deutschen Lan-desfarben Schwarz, Rot, Gold aus den

Waffeleisen gezogen. Fan-Schminken,eine Bastelstraße für kleine Fußball-Fans, Fan-Buttons zum Selbermachenfür Groß und Klein und vieles mehr lie-ßen beste WM-Stimmung aufkommen.Schade nur, dass sich am Ende des ab-wechslungsreichen Tages die deutscheFußballnationalmannschaft nicht demhohen Niveau des Sommerfestes desKindergartens anpassen konnte. Dochnoch ist nicht alles verloren – und allehoffen nun, dass die bei dem Sommer-fest gefertigten Fan-Artikel auch nochnach der Vorrunde gebraucht werden.

Kindergartenleiterin Amalia Rebmann beimKinderschminken. B I L D : AL BE RT B A N T LE

Beim Sommerfest des Kindergar-tens Kappel herrscht WM-Fieber

Königsfeld – Bislang waren geförderteAuslandsaufenthalte meistens Studie-renden vorbehalten – die Zinzendorf-schule ermöglicht mit dem Förder-programm der Europäischen Union,Erasmus plus, nun auch ihren Auszubil-denden eine Reise ins Ausland. Die Ers-te im Bunde: Alketa Kutleshi. Sie reistals angehende Erzieherin nach Bilbao.Dort lernt sie nicht nur die spanischeKultur besser kennen, sondern auch al-ternative pädagogische Ansätze.

Als 16-Jährige hat Alketa Kutleshischon einmal Bilbao besucht. Damalswar ihr klar, dass sie irgendwann zu-rückkehren wird: „Dass es so schnellgeht, konnte natürlich keiner ahnen“,sagt sie mit einem verschmitzten Lä-cheln. In erster Linie möchte sie sichin Spanien beruflich weiterentwickeln.„Wir arbeiten zwar alle mit Menschen,aber es ist ein großer Unterschied, obman das in Deutschland oder Spani-en macht“, sagt sie. Die Südeuropäerarbeiten laut Kutleshi familiärer. „DieWerte der Familie werden in den Er-ziehungsprozess dort stärker mit ein-bezogen. Das finde ich interessant. Ichmöchte dort neue Methoden kennen-

lernen und dann einen eigenen Stil ent-wickeln“, sagt sie. In Deutschland gehendie Pädagogen mehr aufs Individuumein. Welche pädagogischen Ansätze ihrbesser gefallen, vermochte die 21-Jäh-rige nicht zu sagen: „Beides hat wieimmer Vor- und Nachteile. Ich werdedie perfekte Mischung finden.“ Nebenden beruflichen Erfahrungen freut siesich auch auf die fremde Kultur. Kutle-shi möchte Spanisch lernen und in denAlltag der Südeuropäer eintauchen. Am15. August geht ihr Flieger nach Spani-en. Zwei Wochen später beginnt fürdie Königsfelderin der erste Arbeitstag.Anfang 2019 wird sie ihre Erfahrungendann in deutschen Sozialeinrichtungen

anwenden.Erasmus plus unterstützt Auszubil-

dende in erster Linie finanziell. Fürjedes Land gibt es unterschiedlichePauschalbeiträge. „Es macht einenUnterschied, ob man in Skandinavienoder in Spanien oder Italien lebt“, er-klärt stellvertretende Schulleiterin Ma-ria-Elke Schoo-Schemmann. Im Regel-fall reiche der Beitrag aus, um die Mieteund die Lebenshaltungskosten zu de-cken, denn nicht immer werden Prakti-kanten aus dem Ausland für ihre Arbeitentlohnt. „Ob und wie viel die Schülerim Ausland verdienen, müssen wir in-dividuell mit den Partnerschulen klä-ren“, sagt sie. Derzeit habe die Zinzen-dorfschule drei Partnerschulen in ganzEuropa. Eine in Bilbao, eine in Bukarestund eine auf Sizilien.

Drei Fachlehrer der Zinzendorfschu-le haben sich und den Großteil ihrerArbeit ganz dem Projekt verschrieben.Hinter ihnen liegt eine bürokratischeOdyssee. Neben der allgemeinen Be-werbung mussten sie schriftlich fest-halten, warum sich gerade ihre Schulefür das Programm eignet, welche Zie-le sie europäisch verfolgen und wie sieihre Schüler auf den Auslandsaufent-halt vorbereiten.

„Das ist nur ein Bruchteil der Arbeit,die dahinter steckt. Am Ende hatten wireine Bewerbung über 45 Seiten“, erklär-te Schulverwaltungsassistentin KatjaSchmid seufzend. Die Arbeit hat sichgelohnt: Die erste Schülerin wird Erfah-rungen in fremden Gefilden sammeln.

Mit Erasmus plus ins Ausland

V O N S E B A S T I A N K Ü S T E R

➤ Schülerin lernt in Bilbaopädagogische Alternativen

➤ Zinzendorfschule wirdMitglied bei Erasmus plus

Freudig gestimmt: Fachlehrerin Beatrix Feldmann, stellvertretende Schulleiterin Maria-Elke Schoo-Schemmann, Schülerin Alketa Kutleshi,Schulverwaltungsassistentin Katja Schmid (von links), Landrat Sven Hinterseh und Schulleiter Johannes Treude. B I L D : SE BA ST IA N K Ü S T E R

Erasmus plusAuszubildenden soll mit Erasmusplus ein geförderter Auslandsaufent-halt ermöglicht werden. Derzeit sind30 000 Auszubildende im Ausland.Die Hälfte von ihnen wird mit Förder-mitteln unterstützt. Wie aus den Un-terlagen der Zinzendorfschule hervor-geht, gibt es deutschlandweit 98 062Teilnehmer und 1 895 Projekte. Dafürwerden von der Europäischen Union143 Millionen Euro zur Verfügung ge-stellt. Am Dienstag, 26. Juni findet amZinzendorfplatz 11 in Königsfeld einInformationsabend zum Förderpro-gramm statt.

KÖNIGSFELD · MÖNCHWEILER 25S Ü D K U R I E R N R . 1 3 9 | VM I T T W O C H , 2 0 . J U N I 2 0 1 8 KÖNIGSFELD · MÖNCHWEILER 25S Ü D K U R I E R N R . 1 3 9 | VM I T T W O C H , 2 0 . J U N I 2 0 1 8

VILLINGEN -SCHWENNINGEN

PotenziellerOB-Kandidat zögertJörg Röber, der 38-jährige Refe-rent von Noch-OB Rupert Kubon,will seine Kandidatur für die OB-Wahl im Oktober erst dann be-kannt geben, wenn er auf Unter-stützung mindestens einer Parteider Doppelstadt zählen kann. Ihmsei es wichtig, für seine Themen„Rückhalt zu spüren“, so Röber aufNachfrage des SÜDKURIER. Ak-tuell führe er Gespräche mit denParteien sowie verschiedenen Per-sönlichkeiten aus der Stadt. Röberwäre der fünfte potenzielle Kandi-dat für die OB-Wahl. (ang)

BAD DÜRRHEIM

Wasser wirddeutlich teurerBisher kostete das Wasser in derKurstadt pro Kubikmeter 1,40Euro. Durch den Bau eines neu-en Wasserwerks wird der Preis proKubikmeter um 1,05 bis 1,10 Eurosteigen. Alleine durch eine neueAufbereitungsanlage verteuertsich der Preis um etwa 70 Cent proKubikmeter. Durch eine Enthär-tungsanlage, die das Wasser wei-cher machen soll, könnte der Preisum weitere etwa 35 bis 40 Centsteigen. (ale)

KÖNIGSFELD

Schüler im Auslandwerden gefördertSchüler der Zinzendorfschulekönnen mithilfe des EU-Förder-programms Erasmus plus jetzt imAusland berufliche Erfahrungensammeln. Die Schule in Königs-feld kann als einzige Fachschuleim Schwarzwald-Baar-Kreis dieseFördermittel ihren Schülern an-bieten. Die Bewerbung war für dieSchule aber eine große bürokra-tische Hürde: „Am Ende hattenwir über 45 Seiten“, erklärte dazuSchulverwaltungsassistentin Kat-ja Schmid. (sku)

BR ÄUNLINGEN

Bürgerentscheidgegen WindparkDer geplante Windpark, der mitsieben Anlagen zwischen denBräunlinger Ortsteilen Döggingenund Waldhausen entstehen soll,bekommt Gegenwind. Zwar hatsich der Gemeinderat dafür ausge-sprochen, städtische Flächen fürdie Anlagen zu verpachten, dochnun hat sich eine Initiative zusam-mengeschlossen, die einenBürgerentscheid über die Ver-pachtung will. Morgen findet eineVeranstaltung statt, dann werdenUnterschriften gesammelt. (jak)

26°

13°

Höchstwertheute Nachmittag

Tiefstwert in derNacht zu morgen

SCHWARZWALD -WET TER

www.suedkurier.de/wetter Seite 10

Preise: 2,00 Euro | 2,80 sFr.Bilder: DPA, PROFAGUS, AFP

WAHL IN DER TÜRKEI MUSIK

Warum es fürErdogan imEndspurt eng wird

Christina Aguilerasingt sich allesvon der Seele

Themen des Tages Leute!

KOMMENTARE

F U S S B A L L- N AT I O N A L E L F

Ganz viel Reibung

Reibung und Bewegung nannte esTeammanager Oliver Bierhoff. Er

hätte auch einfach sagen können, dassim deutschen Team nach der ernüch-ternden Auftaktniederlage gegen Me-xiko wohl die Fetzen flogen. Abwehr-spieler Mats Hummels hatte schondirekt nach der Partie angedeutet, dasseiniges nicht stimmte, Torwart Manu-el Neuer bestätigte gestern, dass mansich mal ordentlich die Meinung gesagthabe. Das ist auch gut so, denn Grün-de dafür gab es zuhauf – vom Abwehr-verhalten bis hin zur Körpersprache.Wie es wirklich um das Miteinander inder Mannschaft bestimmt ist, wird sichtatsächlich aber frühestens nach demSchweden-Spiel am Samstag zeigen.Bis dahin gilt: Solange man sich strei-tet, redet man zumindest miteinander.Noch ist ja nichts verloren. Und manmuss auch nicht in der direkten Ahnen-folge des Propheten Nostradamus ste-hen, um vorherzusagen, dass es eigent-lich ja nur besser werden kann. Reibungund Bewegung – eigentlich ist das keinschlechter Ansatz.

V O N D I R K S A L Z M A N N

F L Ü C H T L I N G E

Es rächt sich

Gut, dass die Vereinten Nationen dieMaßstäbe zurechtrücken. Fast 70

Millionen Menschen sind weltweit aufder Flucht. 85 Prozent von ihnen landennicht in Europa oder den reichen Län-dern dieser Welt, sondern stranden inNachbarländern. Obwohl sie dort nurdas Allernotwendigste zum Leben fin-den, harren sie aus. Die Debatten dervergangenen Wochen erweckten gele-gentlich einen anderen Eindruck.

Das wirft ein Licht darauf, was in derFlüchtlingsdebatte alles schiefläuft. DieZahl der Entwurzelten und Vertriebe-nen dürfte in den kommenden Jahrenweiter wachsen. Diese Menschen alle inEuropa aufzunehmen, ist keine realisti-sche Lösung – und auch keine humane.Die meisten Flüchtlinge verlassen ihreHeimat nur ungern. Wenn es möglichist, behalten sie ihre Herkunftsländer inSichtweite, weil sie auf eine Rückkehrhoffen. Sie in diesem Wunsch zu unter-stützen, ist dringlicher denn je. Statt-dessen lässt Europa viele Aufnahme-staaten immer noch hängen. Das rächtsich längst.

V O N D I E T E R L Ö F F L E R

UNTEN RECHTS

Einbrecher reißt Senior mit

Bei einem Hechtsprung aus demFenster hat ein Einbrecher imRuhrgebiet den aufgebrachten83-jährigen Hausherrn mit sichgerissen. Der Mann war übersSchlafzimmerfenster in die Woh-nung geklettert. Als er auf die 70Jahre alte Bewohnerin traf, risser eine Schmuckschatulle vomTisch und wollte über das Fensterfliehen. Die Frau bekam den Tä-ter am Gürtel zu fassen, ihr Gattepackte ihn am Bein. Beide Män-ner stürzten in den Vorgarten desHauses. Der Senior wurde nurleicht verletzt. Dem Täter gelangdie Flucht mit der Beute. (dpa)

Bangui (AFP) Boris Beckers Diploma-tenpass der Zentralafrikanischen Re-publik ist nach Angaben der Regierungdes Landes gefälscht. Das Dokumentsei eine „Fälschung“, sagte der Bürolei-ter von Außenminister Charles ArmelDoubane, Chérubin Moroubama, inBangui. Der Ex-Tennisstar hatte zuletztversucht, in seinem laufenden Insol-venzverfahren diplomatische Immu-nität als Sonderattaché für Sport undkulturelle Angelegenheiten der Zentral-afrikanischen Republik in der EU gel-tend zu machen. Beckers Anwälte ver-wiesen in diesem Zusammenhang voreinem britischen Gericht auch auf sei-nen Diplomatenpass.

Weltspiegel: Warum Boris BeckersDiplomatenpass eine Fälschung sein soll

Genf (dpa) Die Zahl der Flüchtlingeweltweit ist auf einem neuen Rekord-stand. Kriege ließen die Zahl der Flücht-linge 2017 auf 68,5 Millionen steigen,berichtete das UN-Flüchtlingshilfs-werk UNHCR. Drei von fünf Vertriebe-nen fanden im eigenen Land Zuflucht.Von denen, die über Grenzen flohen,stammten 70 Prozent aus nur fünf Län-dern: Syrien, Afghanistan, dem Südsu-dan, Myanmar und Somalia. „Wenn esLösungen für diese Länder gäbe, könn-ten die Zahlen deutlich sinken“, hieß es.Der Eindruck, die reichen Länder seiendurch Flucht- und Migrationsbewegun-gen besonders betroffen, sei falsch.

Kommentar: „Es rächt sich“Politik, Seite 5: Wo es die meistenBinnenflüchtlinge gibt

Ingolstadt (dpa) Der Audi-Aufsichtsrathat Vorstandschef Rupert Stadler be-urlaubt und Vertriebsvorstand BramSchot zum kommissarischen Nachfol-ger ernannt. Stadler werde vorüberge-hend von seinen Aufgaben entbunden,bis der Sachverhalt geklärt sei, der zuseiner Verhaftung geführt habe, teil-te die VW-Tochter mit. Stadler sitzt seitMontag in Augsburg in einem moder-nen Gefängnis mit Friseursalon undKfZ-Werkstatt. Die StaatsanwaltschaftMünchen wirft ihm beim Dieselskan-dal Betrug und geplante Beeinflussungvon Zeugen oder Mitbeschuldigten vor.

Sport: Warum Stadlers Stuhlauch beim FC Bayern wackeltWirtschaft, Seite 7: So ist Stadlerim Gefängnis untergebracht

Beckers Passeine Fälschung?

Neuer Rekordbei Flüchtlingen

Bram Schotvorerst Audi-Chef

DAS KOMMT BEI NELSONMÜLLER AUF DEN ROSTLeben und Wissen, Teil 1

SERIE: GRILL ZEIT

Die WM-Pleite gegen Mexiko hat die National-mannschaft offenbar wachgerüttelt. Vor demSpiel gegen Schweden am Samstag nahm Kapi-tän Manuel Neuer seine Mitspieler in die Pflicht.Zur Pressekonferenz in Watutinki kam er mit 50Minuten Verspätung, weil in der Mannschaftssit-zung dem Vernehmen nach Klartext gesprochenwurde. „Es hat geknallt“, gab Neuer gegenüberden Journalisten zu. „Wir haben uns die Mei-nung gesagt und dabei kein Blatt vor denMund genommen“, sagte der 32-jäh-rige Torhüter. (sk)

Kommentar: „Ganz viel Reibung“Sport: Neuers denkwürdigerAuftritt bei der Pressekonferenz

„Es hatgeknalltbei uns“➤ Mexiko-Debakel hat Nachspiel➤ Kapitän Neuer räumt Ärger ein➤ Klartext bei Mannschaftssitzung

KritischerBlick: Kapi-tän Manuel

Neuer.BILD: AFP

Macron unterstützt Merkel

Meseberg (dpa) Frankreichs PräsidentEmmanuel Macron hat Kanzlerin An-gela Merkel angesichts des Asylstreitsmit der CSU Unterstützung für eine eu-ropäische Lösung zugesagt. Deutsch-land und Frankreich versicherten sichgegenseitig, dass bereits in der EU re-gistrierte Flüchtlinge so schnell wiemöglich in das Land zurückgeschicktwerden können, in dem sie erstmals er-fasst worden seien, sagte Macron nacheinem Treffen mit Merkel in Mesebergbei Berlin.

Macron sagte, Deutschland undFrankreich arbeiteten gemeinsam aneiner Lösung mit verschiedenen Staa-ten, die betroffen seien, wie etwa Ita-lien, Griechenland und Spanien. „Wir

werden mit allen unseren Partnern wei-ter an diesen Themen arbeiten.“ Merkelwill im Umfeld des EU-Gipfels EndeJuni Vereinbarungen mit anderen EU-Staaten treffen, damit dort schon re-gistrierte Asylbewerber nach einerAbweisung an der deutschen Grenzezurückgenommen werden. Dabei gehtes auch um die Transitländer, wie zumBeispiel Österreich.

Merkel steht innenpolitisch sehr un-ter Druck. Die CSU hatte der Kanzlerinam Montag eine Frist von zwei Wochenzugebilligt, um bilaterale Abkommenmit anderen EU-Staaten zu schließen.

Seite 2: Kommentar von Uli FrickerPolitik, Seite 4: Was Merkel bis zumEU-Gipfel schaffen muss

Der französische Präsident springtder Kanzlerin zur Seite. Kurz vordem EU-Gipfel einigen sich beideauf eine gemeinsame Position

Kanzlerin Angela Merkel begrüßt in Mese-berg ihren Gast Emmanuel Macron. B I L D : DP A

U N A B H Ä N G I G E T A G E S Z E I T U N G I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G

VILLINGEN-SCHWENNINGEN

NR. 139 | 74. JAHR | VPREIS 2,00 EUROwww.suedkurier.de

MITTWOCH, 20. JUNI 2018

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Südkurier, 20. Juni 2018