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GENERALDIREKTION INTERNE POLITIKBEREICHE · 2015. 10. 26. · Die Azoren sind geprägt durch regelmäßige Regenfälle, die sich über das ganze Jahr erstrecken (1 930 mm) und im

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GENERALDIREKTION INTERNE POLITIKBEREICHE

FACHABTEILUNG B:

STRUKTUR- UND KOHÄSIONSPOLITIK

LANDWIRTSCHAFT UND LÄNDLICHE ENTWICKLUNG

DIE LANDWIRTSCHAFT DER AZOREN

(Delegation des AGRI-Ausschusses)

STUDIE

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Dieses Dokument wurde vom Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des

Europäischen Parlaments anlässlich seiner Delegationsreise auf die Azoren im November

2015 in Auftrag gegeben.

VERFASSER UND ZUSTÄNDIGER BEAMTER

Albert MASSOT

Europäisches Parlament

Fachabteilung B: Struktur- und Kohäsionspolitik

B-1047 Brüssel

E-Mail [email protected]

REDAKTIONELLE UNTERSTÜTZUNG

Catherine MORVAN

SPRACHFASSUNGEN

Original: ES.

Übersetzungen: DA, DE, EN, FR, IT, PL, PT.

ÜBER DEN HERAUSGEBER

Kontakt zur Fachabteilung oder Bestellung des monatlichen Newsletters:

[email protected]

Redaktionsschluss: September 2015

© Europäische Union, 2015:

Gedruckter Form ISBN 978-92-823-8263-9 doi: 10.2861/00283 QA-02-15-590-DE-C

PDF ISBN 978-92-823-8267-7 doi: 10.2861/407510 QA-02-15-590-DE-N

Dieses Dokument ist im Internet unter folgender Adresse abrufbar:

http://www.europarl.europa.eu/studies

EXENCIÓN DE RESPONSABILIDAD

Die hier vertretenen Auffassungen geben die Meinung des Verfassers wieder und

entsprechen nicht unbedingt dem offiziellen Standpunkt des Europäischen Parlaments.

Nachdruck und Übersetzung der Veröffentlichung – außer zu kommerziellen Zwecken – mit

Quellenangabe gestattet, sofern der Herausgeber vorab unterrichtet und ihm ein Exemplar

übermittelt wird.

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GENERALDIREKTION INTERNE POLITIKBEREICHE

FACHABTEILUNG B:

STRUKTUR- UND KOHÄSIONSPOLITIK

LANDWIRTSCHAFT UND LÄNDLICHE ENTWICKLUNG

DIE LANDWIRTSCHAFT DER AZOREN

(Delegation des AGRI-Ausschusses)

STUDIE

Zusammenfassung

Dieses Dokument wurde für die Delegationsreise des Ausschusses für

Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des Europäischen Parlaments auf die Azoren (Portugal) im November 2015 verfasst. Es besteht aus: einer Einführung mit den wichtigsten demografischen und politischen Daten;

einem Überblick über die Regionalwirtschaft der Azoren; einem Kapitel, das sich spezifisch mit der Landwirtschaft beschäftigt;

sowie einer Erläuterung der laufenden Programme zur ländlichen Entwicklung und Unterstützung der Landwirtschaft in dem sich in äußerster Randlage befindlichen Gebiet der Azoren.

IP/B/AGRI/NT/2015_13 September 2015

PE 567.667 DE

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Die Landwirtschaft der Azoren (Delegation des AGRI-Ausschusses)

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INHALT

VERZEICHNIS DER ABKÜRZUNGEN 5

VERZEICHNIS DER KARTEN UND TABELLEN 7

GRAFIKEN 9

1. EINLEITUNG 11

1.1. Physikalisch-klimatische Beschreibung der Azoren 11

1.2. Demografie 13

1.3. Politische und administrative Rahmenbedingungen 14

2. DIE REGIONALWIRTSCHAFT DER AZOREN 17

2.1. Ein gelungener Prozess der realen Konvergenz (trotz der

Rezession) 17

2.2. Eine stark auf Landwirtschaft ausgerichtete

Wirtschaftsstruktur 18

2.3. Die sektorale Verteilung der Beschäftigung 21

3. DER LAND- UND FORSTWIRTSCHAFTLICHE SEKTOR DER

AZOREN 23

3.1. Ein ruralisiertes Gebiet – Grundlage für die Land- und

Forstwirtschaft 23

3.2. Agrarbetriebsstrukturen 24

3.3. Viehzucht und Fleischindustrie 25

3.4. Milch – Ein strategisch bedeutender Produktionszweig für

die Azoren 26

3.5. Der Pflanzenbau 28

3.6. Die Holzproduktion 29

4. UNTERSTÜTZUNG DES AGRARSEKTORS DER AZOREN

DURCH DIE EU 31

4.1. Einleitung 31

4.2. Spezifische Maßnahmen für die Landwirtschaft der Azoren

im Rahmen des Programms POSEI 31

4.2.1. Finanzielle Unterstützung der lokalen Erzeugung 32

4.2.2. Besondere Versorgungsregelung 33

4.3. Das Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum der

Azoren 2014/2020 (PRORURAL+) 33

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4

ANHÄNGE 37

LITERATURVERZEICHNIS 41

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Die Landwirtschaft der Azoren (Delegation des AGRI-Ausschusses)

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5

VERZEICHNIS DER ABKÜRZUNGEN

AGRI

D. O.

EWR

Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des

Europäischen Parlaments

Ursprungsbezeichnung (denominación de origen)

Europäischer Wirtschaftsraum

ELER

EGFL

ha

hl

EQ

IFAP

g.g.A.

INE

VPI

km

Mio. EUR

mm

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des

ländlichen Raums

Europäischer Garantiefonds für die Landwirtschaft

Hektar

Hektoliter

Erwerbsquote – Azoren

„Instituto de Financiamento da Agricultura e Pescas“

Geschützte geografische Angabe

„Instituto Nacional de Estatística“ (Nationales Statistisches

Amt), Portugal

Verbraucherpreisindex

Kilometer

Millionen Euro

Millimeter

GAP

EPLR

Gemeinsame Agrarpolitik

Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum

BIP

POSEI

KKS

PRORURAL+

Bruttoinlandsprodukt

Programm zur Lösung der spezifisch auf Abgelegenheit und

Insellage zurückzuführenden Probleme

Kaufkraftstandard

Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum der Azoren

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6

PT

LNF

t

2014-2020

Portugal (Festland und Inseln)

Landwirtschaftliche Nutzfläche

Tonnen

EU

JAE

AWZ

Europäische Union

Jahresarbeitseinheit (Englisch: AWU)

Ausschließliche Wirtschaftszone

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VERZEICHNIS DER KARTEN, TABELLEN UND GRAFIKEN

KARTEN

KARTE 1:

Die Inselgruppe der Azoren 11

KARTE 2:

São Miguel (Östliche Gruppe) 38

KARTE 3:

Terceira (Zentrale Gruppe) 39

KARTE 4:

Pico (Zentrale Gruppe) 39

KARTE 5:

Faial (Zentrale Gruppe) 40

TABELLEN

TABELLE 1:

Grundlegende makroökonomische Indikatoren Portugals (Festland und

Inseln) 13

TABELLE 2:

Entwicklung des BIP in Portugal und auf den Azoren (2000 – 2013) 17

TABELLE 3:

Wirtschaftsstruktur und Beschäftigung in Portugal und auf den Azoren 19

TABELLE 4:

Wichtigste agrarstrukturelle Indikatoren der Azoren 23

TABELLE 5:

Viehbestand und Fleischproduktion auf den Azoren 25

TABELLE 6:

Verkaufte Milcherzeugnisse, nach Absatzmarkt 28

TABELLE 7:

Anbaufläche und Produktionsmenge der wichtigsten Kulturpflanzen 29

TABELLE 8:

Direkte Unterstützungsmaßnahmen für die lokale Erzeugung auf den Azoren

im Rahmen des Programms POSEI (2015) 33

TABELLE 9:

PRORURAL+: Öffentliche Unterstützung pro Maßnahme und

Schlüsselleistungsindikatoren 35

TABELLE 10:

Wichtigste landwirtschaftliche Indikatoren Portugals 37

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GRAFIKEN

GRAFIK 1:

Sitzverteilung im Parlament der Azoren 15

GRAFIK 2:

Entwicklung des Pro-Kopf-BIP der Azoren im Vergleich zu Portugal (Basis

100) und der EU (Basis 100) im Zeitraum 2005 bis 2013 18

GRAFIK 3:

Wirtschaftsstruktur der Azoren nach Sektoren (% BWS – Jahr 2012) 19

GRAFIK 4:

Verkaufte Milcherzeugnisse, nach Absatzmarkt (2014) 27

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1. EINLEITUNG

1.1. Physikalisch-klimatische Beschreibung der Azoren

Die Inselgruppe der Azoren befindet sich im Nordatlantik, 800 km von Madeira, 1 500 km

vom europäischen Festland, 1 450 km von Afrika, 3 900 km von Nordamerika und

6 400 km vom Norden Brasiliens entfernt. Sie liegt diagonal auf demselben Breitengrad wie

die portugiesische Hauptstadt Lissabon, mit der sie durch regelmäßigen Flugverkehr

verbunden ist. Ein Flug dauert etwa zwei Stunden. Die maximale Entfernung zwischen den

Inseln beträgt 630 km und liegt zwischen Corvo (im Westen) und Santa Maria (im Osten).

Die Azoren haben eine Fläche von 2 322 km² (entspricht 2,6 % des portugiesischen

Staatsgebiets) (TABELLE 1 -I) und bestehen aus 9 Inseln und einigen kleinen Inseln, die

in drei Gruppen unterteilt sind: die westliche Gruppe (bestehend aus zwei Inseln: Flores

und Corvo), die zentrale Gruppe (mit fünf Inseln: Faial, Pico, São Jorge, Graciosa und

Terceira) und die östliche Gruppe (bestehend aus den Inseln São Miguel und Santa Maria

sowie dem Felsenriff Formigas, einem Naturschutzgebiet) (KARTE 1). Die flächenmäßig

größten Inseln sind São Miguel (759 km²), Pico (446 km²) und Terceira (403 km²)

(TABELLE 1 – I).

KARTE 1. DIE INSELGRUPPE DER AZOREN

Die Inselgruppe ist vulkanischen Ursprungs und liegt in einem Gebiet, in dem drei der

weltweit größten tektonischen Platten aufeinandertreffen: die nordamerikanische Platte, die

eurasische Platte und die afrikanische Platte. Die vulkanische Aktivität ist hoch: Der letzte

Ausbruch an Land ereignete sich 1957 auf Faial, als der Vulkan Capelinhos ausbrach; 1964

wurde an der Küste von Serreta und im Kanal Pico - São Jorge eine gewisse Vulkantätigkeit

unter Wasser gemessen. Der Vulkan Pico, der sich auf der gleichnamigen Insel befindet, ist

der höchste Berg Portugals (2 352 m über dem Meeresspiegel).

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Durch ihre Lage inmitten des atlantischen Ozeans verfügen die Azoren über eine

ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) von 938 000 km², die das Gebiet umfasst, das sich

bis zu einer Entfernung von 200 Seemeilen von der Küstenlinie der einzelnen Inseln

erstreckt. Bedenkt man, dass diese AWZ etwa 30 % des Europäischen Wirtschaftsraums

(EWR) ausmacht, wird klar, wie groß dieses Gebiet ist.

Der warme Golfstrom sorgt dafür, dass die Wassertemperatur stets zwischen 16 °C und

25 °C beträgt, was ein ozeanisch-subtropisches Klima mit Feuchtwäldern und

Halbsträuchern mit sich bringt. Die Azoren sind geprägt durch regelmäßige Regenfälle, die

sich über das ganze Jahr erstrecken (1 930 mm) und im Herbst und Winter stärker

ausfallen, durch einen kurzen Sommer (Juli-August), geringe thermische Schwankungen

mit punktuellen verheerenden Wetterphänomenen (Stürme, starke Winde, sintflutartige

Regenfälle) und zahlreiche lokale Mikroklimata, die durch das bergige Relief entstehen. Die

Durchschnittstemperatur im November, dem Monat, in dem die AGRI-Delegation die

Inselgruppe besucht, liegt zwischen 18,8 °C und 14 °C.

Ferner sorgen die geografische Abgeschiedenheit der Inseln und ihr vulkanisches Relief für

eine große Vielfalt an Biotopen, Ökosystemen und Landschaften. Den Grundstock des

Waldes bildet vor allem der Laurisilva, der Lorbeerwald, der einen hohen Anteil an

Endemiten aufweist.

Es gibt circa 300 endemische Gliederfüßerarten (vor allem Insekten), die in ganz

unterschiedlichen Habitaten leben (Höhlen, Lavafelder, Wälder). Die Inseln sind überdies

Heimat von etwa 582 Arten und Unterarten an Meereswirbeltieren (Mantarochen, Haie,

Meeresschildkröten) sowie von 71 Arten und Unterarten an Landwirbeltieren.

Bei den Landwirbeltieren sind vor allem die Vögel zu nennen, etwa 40 Arten nisten auf den

Inseln. So gehören die Azoren auch zu den sechs als „Endemic Bird Areas“ eingestuften

europäischen Regionen und beherbergen vom Aussterben bedrohte Vogelarten. Der

Azorengimpel (wissenschaftlicher Name „Pyrrhula murina“ , „Priolo“ auf Portugiesisch und

„Azores bullfinch“ auf Englisch) ist der in Europa am stärksten bedrohte Vogel, dessen

Verbreitungsgebiet auf ein paar Berggebiete im Nordosten der Insel São Miguel beschränkt

ist.

Die UNESCO hat drei Azoreninseln zum Biosphärenreservat erklärt: Corvo, Flores und

Graciosa. 16 % des Landgebiets der Azoren sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen; somit

gehört die Inselgruppe zu den europäischen Regionen mit dem höchsten Anteil an

Schutzgebieten in der EU.

Überdies gehören die Azoren auch zum europäischen Geopark-Netzwerk, dessen Ziele der

Schutz der Geodiversität, die Förderung des geologischen Erbes und die Unterstützung

einer wirtschaftlich nachhaltigen Entwicklung sind.

1.2. Demografie

Die Azoren haben 247 400 Einwohner (entspricht 2,4 % der portugiesischen

Gesamtbevölkerung), die Bevölkerungsdichte liegt bei 106 Personen pro Quadratkilometer

(etwas unterhalb des portugiesischen Durchschnitts mit 113 Einwohnern /km²)

(TABELLE 1 – II und III).

Die bevölkerungsreichste Insel ist São Miguel aus der östlichen Gruppe, die mit

138 000 Einwohnern etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung der Region beherbergt und

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Die Landwirtschaft der Azoren (Delegation des AGRI-Ausschusses)

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13

die Azoreninsel mit der höchsten Bevölkerungsdichte ist (etwa 1 500 Einwohner /km²). Auf

dieser Insel befindet sich auch die bevölkerungsreichste Stadt, Ponta Delgada, die

zusammen mit Angra do Heroismo (auf Terceira) und Horta (auf Faial) eine der

Hauptstädte der Azoren ist.

TABELLE 1. GRUNDLEGENDE MAKROÖKONOMISCHE INDIKATOREN PORTUGALS

(FESTLAND UND INSELN)

I. FLÄCHE

Fläche der Inseln (in km²)

PT gesamt - Festland und Inseln

(km²)

92 212

Azoren gesamt (km²) 2 322

% der Azoren an Portugal 2,6 %

São Miguel

Pico

Terceira

São Jorge

Faial

Flores

Santa Maria

Graciosa

Corvo

759

446

403

246

173

143

97

62

17

II. DEMOGRAFIE PORTUGAL

(FESTLAND UND INSELN)

Gesamtbevölkerung Portugals (2014) 10 393 000

Bevölkerungsdichte (Einw. /km²)

(2014)

113

Lebenserwartung (2013) 80,9

Geburtenrate (2013) 1,21

III. DEMOGRAFIE DER AZOREN Gesamtbevölkerung (2013) 247 400

% Bevölkerung Portugal (2013) 2,4 %

Bevölkerungsdichte (Einw. /km²)

(2013)

106

IV. BRUTTOINLANDSPRODUKT

PORTUGALS

Gesamt-BIP PT (Mio. €) (2013) 171 211

% BIP-Abweichung 2013 / 2012 -1,4 %

Pro-Kopf-BIP (EUR) (2013) 16 400

V. BRUTTOINLANDSPRODUKT

DER AZOREN

Gesamt-BIP (Mio. EUR) (2013) 3 694

% BIP-Abweichung 2013 / 2012 -1,2 %

Pro-Kopf-BIP (EUR) (2013) 14 900

VI. HANDELSBILANZ

PORTUGALS

Handelsbilanz PT (Mio. EUR) (2014) -10 611

Deckungsquote Exporte/Importe 82,05 %

% Handelsbilanz im Verhältnis zum

BIP

-6,13 %

VII. ARBEITSLOSIGKEIT UND

INFLATION IN PORTUGAL UND

AUF DEN AZOREN

VPI im Jahresvergleich PT (Juni

2014/2015)

0,8 %

VPI im Jahresvergleich Azoren (Juni

2014/2015)

1,43 %

Arbeitslosenquote PT (Mai 2015) 13,2 %

Arbeitslosenquote Azoren (1. Quartal

2015)

6,8 %

VIII. ANDERE

MAKROÖKONOMISCHE

INDIKATOREN PORTUGALS

Mindestlohn (EUR) (2015) 589

Durchschnittliches Jahresgehalt PT

(EUR) (2014)

17 436

Jährliche Inflationsrate PT (2014) -0,3 %

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Verschuldung PT (% BIP) (2014) 130,2 %

Haushaltsdefizit PT (% BIP) (2014) -4,5 %

CO2-Emissionen (t pro Kopf) (2011) 4,7

Wettbewerbs-Ranking PT (2014) Platz 51

Ranking PT nach Ländern beim Index

der menschlichen Entwicklung

(Human Development Index, HDI)

(2013)

Platz 41

Quellen: Darstellung basierend auf den Daten des portugiesischen „Instituto Nacional de Estatística“ (INE), des

Weltwirtschaftsforums (Wettbewerbsindex) und des „Serviço Regional de Estatística dos Açores“.

1.3. Politische und administrative Rahmenbedingungen

Gemäß der Verfassung von 1976 besteht die Portugiesische Republik aus zwei autonomen

Regionen (Azoren und Madeira) sowie fünf Verwaltungsregionen auf dem Festland (Norte,

Centro, Lisboa, Alentejo und Algarve). Die administrative Gliederung des Festlands wurde

bislang jedoch nicht weiter vorangetrieben und ist daher nur von statistischem Nutzen. Ein

erster Vorschlag zur Regionalisierung, der in den 90er Jahren von der damaligen

portugiesischen Regierung vorgelegt wurde, wurde in einem Referendum abgelehnt. Daher

bestehen auf dem Festland die alten Bezirke (insgesamt 18), die jedoch kaum

Kompetenzen besitzen, zusammen mit einigen Ad-hoc-Strukturen (wie den Ausschüssen

für Regionale Koordinierung (CCR), den Metropolregionen oder den Verbandsgemeinden

und den Städteverbänden) fort. Die größte und am weitesten entwickelte

Verwaltungsebene in Portugal ist die lokale Verwaltungsebene, bestehend aus den

Gemeindebezirken (concelhos) (insgesamt 19 auf den Azoren), die wiederum in Gemeinden

(freguesias) (159 auf den Azoren) unterteilt sind.

Überdies werden die Azoren und Madeira aufgrund ihrer Abgelegenheit, Insellage, geringen

Größe, schwierigen Relief- und Klimabedingungen und starken wirtschaftlichen

Abhängigkeit von einigen wenigen Erzeugnissen von der Europäischen Union als Gebiete in

äußerster Randlage eingestuft (Artikel 349 und 355 Absatz 1 AEUV). Diese geografischen

Merkmale führen dazu, dass bei der laufenden Versorgung eine starke wirtschaftliche

Abhängigkeit von Einfuhren und/oder bei wirtschaftlichen Tätigkeiten Mehrkosten

entstehen, die eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen.

Die portugiesischen autonomen Regionen haben in verschiedenen Bereichen, so bei

Wirtschaftsförderung, Sozialpolitik und Umweltschutz, umfassende exekutive und legislative

Befugnisse. Die wichtigsten regionalen Körperschaften sind die Regionalregierung (als

Exekutivorgan) und das Regionalparlament (als gesetzgebendes Organ). Letzteres wird in

allgemeinen, unmittelbaren Wahlen gewählt und hat neben den entsprechenden

Gesetzgebungsbefugnissen auch die Befugnis zur Kontrolle der Handlungen der

Regionalregierung.

Der Abgesandte der Republik ist der Vertreter des Staatschefs Portugals in der jeweiligen

autonomen Region. Er wird vom Präsidenten der Republik nach Anhörung des Staatsrates

ernannt. Er ist befugt, Rechtsakte des Regionalparlaments und der Regionalregierung zu

unterzeichnen und ihre Veröffentlichung anzuordnen. Dementsprechend hat er ein

Vetorecht, das jedoch durch qualifizierte Mehrheit des Regionalparlaments außer Kraft

gesetzt werden kann.

Der Präsident der Regionalregierung hingegen wird vom Abgesandten der Portugiesischen

Republik entsprechend dem Wahlergebnis ernannt. Der Regionalpräsident ist mit der

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Die Landwirtschaft der Azoren (Delegation des AGRI-Ausschusses)

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Regierungsbildung beauftragt. Die Regierungsmitglieder werden ebenfalls vom

Abgesandten der Republik auf Vorschlag des Präsidenten ernannt und abberufen.

Derzeitiger Präsident der Regionalregierung ist Vasco Alves Cordeiro, Leiter des regionalen

Landwirtschafts- und Umweltsekretariats Luis Nuno Ponte Neto de Viveiros, beide Mitglieder

des Partido Socialista (sozialistische Partei). Dieses Regionalsekretariat ist für die Politik im

Bereich Landwirtschaft, die ländliche Entwicklung, die landwirtschaftliche Schulung und

Beratung, die Wälder, die Umwelt, die Raumplanung und die Wasserwirtschaft zuständig.

Das Regionalparlament setzt sich derzeit aus folgenden parlamentarischen Fraktionen und

Vertretungen zusammen: Sozialistische Partei (PS - 31 Mitglieder), Sozialdemokratische

Partei (PSD - 22), Demokratisches Soziales Zentrum – Volkspartei (CDS-PP - 7), Linksblock

(BE – 3), Kommunistische Partei (PCP – 1) und Monarchistische Volkspartei (PPM – 1)

(GRAFIK 1).

GRAFIK 1. SITZVERTEILUNG IM PARLAMENT

DER AZOREN

PS - 31

PSD 22

CDS - PP 7

BE - 3

PCP - 1

PPM - 1

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Die Landwirtschaft der Azoren (Delegation des AGRI-Ausschusses)

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2. DIE REGIONALWIRTSCHAFT DER AZOREN

2.1. Ein gelungener Prozess der realen Konvergenz (trotz der

Rezession)

Genau wie in den anderen europäischen Gebieten in äußerster Randlage, spiegeln sich die

natürlichen Gegebenheiten, mit denen die Autonome Region der Azoren zu kämpfen hat

(Abgelegenheit, Insellage, bergiges Relief usw.), in einer erheblichen Strukturschwäche

wider. Den Daten der Kommission zufolge belegten die Azoren 1983, das heißt vor dem

Beitritt Portugals, bei den NUTS-II-Regionen der EU-15 beim Pro-Kopf-BIP mit 39 % des

Gemeinschaftsdurchschnitts den letzten Platz. Zehn Jahre später, 1993, hatte sich daran so

gut wie nichts geändert, die Azoren lagen immer noch auf dem vorletzten Platz.

Die reale Konvergenz der Autonomen Region der Azoren begann Ende der 90er Jahre auf

nationaler wie auf Gemeinschaftsebene mit der Unterstützung durch die europäischen

Strukturfonds und dem allgemeinen starken Wachstum (bis 2010) der portugiesischen

Wirtschaft (TABELLE 2 - A). 2005 erreichte das Pro-Kopf-BIP der Inselgruppe im

Verhältnis zum Gemeinschaftsdurchschnitt, gemessen in KKS, einen Indexwert von 70

(EU=100) (TABELLE 2 - H). Das damalige Pro-Kopf-BIP der Azoren belief sich auf

13 300 Euro, was 88 % des portugiesischen Pro-Kopf-BIP entsprach (15 100 Euro)

(TABELLE 2 – E, F und G). Ab 2005 gehörten die Azoren nicht mehr zu den „am

wenigsten entwickelten Regionen“ der Gemeinschaft, sondern wurden als

„Übergangsregion“ eingestuft. Zudem sorgte ein Wachstum, das über dem portugiesischen

Wachstum insgesamt lag, (TABELLE 2 – A und B) dafür, dass die Azoren (mit einem Pro-

Kopf-BIP über dem der Regionen Norte und Centro und ähnlich dem der Regionen Alentejo

und Madeira) unter den sieben portugiesischen Regionen einen mittleren Rang behaupten

konnten.

TABELLE 2. ENTWICKLUNG DES BIP IN PORTUGAL UND AUF DEN AZOREN (2005 –

2013)

(zu jeweiligen Preisen)

JAHRE

A. BIP

Portugal

(PT) in

Mio. EUR

(Basis

2011)

B. BIP

Azoren in

Mio. EUR

(Basis

2011)

C.

Entwicklung

des Pro-

Kopf-BIP PT

(% - Basis

2011)

D.

Entwicklung

des Pro-Kopf-

BIP Azoren (%

- Basis 2011)

E.

Pro-Kopf-BIP

PT

(in 000 EUR)

F.

Pro-Kopf-BIP

Azoren (in 000

EUR)

G.

Pro-Kopf-BIP

Azoren (Basis PT

= 100)

H.

Pro-Kopf-BIP

Azoren (Basis

EU = 100)

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

158 653

166 249

175 468

178 873

175 448

179 930

176 167

169 668

171 211

3 264

3 431

3 603 3 761

3 729

3 836

3 760

3 633

3 694

0,8 %

1,6 %

2,5 %

0,2 %

-3,0 %

1,9 %

-1,8 %

-3,3 %

-1,4 %

2,1 %

2,0 %

2,3 %

2,7 %

-2,1 %

2,0 %

-1,8 %

-3,0 %

-1,2 %

15,1

15,8

16,6

16,9

16,6

17,0

16,7

16,1

16,4

13,3

14,0

14,6

15,3

15,1

15,5

15,2

14,7

14,9

88

89

88

90

91

91

91

91

91

70

70

70

71

74

74

71

70

72

Quelle: Erstellt durch die Fachabteilung B basierend auf den Daten des „Instituto Nacional de Estatística“ (INE)

(2014), „Nova serie de Contas Regionais para o período 2000 a 2013“, Dezember 2014

(https://www.ine.pt/xportal/xmain?xpid=INE&xpgid=ine_destaques&DESTAQUESdest_boui=211519832&DESTAQ

UESmodo=2)

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Fachabteilung B: Struktur- und Kohäsionspolitik

____________________________________________________________________________________________

18

Der starke Wirtschaftsabschwung, unter dem Portugal ab 2008 zu leiden hatte, und die

darauf folgende Rezession haben sich ganz offensichtlich negativ auf den Prozess der realen

Konvergenz mit der EU ausgewirkt: So fiel der Indexwert, der sich im Jahr 2009 noch auf

74 belief, um ganze vier Punkte auf einen Wert von 70 im Jahr 2012 (TABELLE 2 – H und

GRAFIK 2). Im gleichen Zeitraum blieb der Indexwert der Azoren gemessen am nationalen

Durchschnitt (91) aufgrund der schweren Wirtschaftskrise auf dem portugiesischen

Festland konstant (TABELLE 2 – G und GRAFIK 2). Mit anderen Worten hat die Rezession

die Azoren weniger hart getroffen als das Festland. Eine in dieser Hinsicht sehr

aufschlussreiche Kennziffer ist die Arbeitslosenquote: Während die Arbeitslosenquote in

Portugal im Mai 2015 im Schnitt bei 13,2 % lag, belief sich die Arbeitslosenquote der

Azoren im ersten Quartal 2015 auf 6,8 % (also auf fast die Hälfte des portugiesischen

Durchschnitts) (TABELLE 1 - VII).

GRAFIK 2. ENTWICKLUNG DES PRO-KOPF-BIP DER AZOREN IM VERGLEICH ZU

PORTUGAL (BASIS 100) UND DER EU (BASIS 100)

50

60

70

80

90

100

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

BIP Basis PT= 100

BIP Basis EU = 100

Aus den letzten vom INE erhobenen Daten geht hervor, dass der Prozess der realen

Konvergenz Portugals 2014 wieder eingesetzt hat und auf diese Weise ein BIP von

173 044 Mio. Euro (+0,9 % im Vergleich zum Vorjahr) mit einem Pro-Kopf-BIP von 16 600

Euro erzielt wurde. Dennoch bestehen die traditionellen makroökonomischen

Ungleichgewichte der portugiesischen Wirtschaft weiter fort, die durch die jüngste Krise

noch verstärkt werden (negative Handelsbilanz und hohe Arbeitslosenzahlen sowie eine

hohe Verschuldung und ein hohes Haushaltsdefizit) (TABELLE 1 - VII und VII).

Die Wirtschaft der Azoren wiederum erholt sich schneller als die Wirtschaft im Rest

Portugals. Die Erwerbsquote („Índice de Actividade Económica“ - IAE) der Inselgruppe

belief sich in den Monaten Februar, März und April 2015 auf 1,043 und somit auf den

höchsten Wert seit März 2007 (1,046).

2.2. Eine stark auf Landwirtschaft ausgerichtete

Wirtschaftsstruktur

Gemessen an ihrem Anteil an der BWS macht die Wirtschaft der Azoren 2,1 % der

portugiesischen Wirtschaft aus. Deutlich höher ist ihr Beitrag zum Primärsektor

(Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei): Hier liegt ihr Anteil an der portugiesischen

BWS bei 9,3 % (TABELLE 3 - A).

Wie in entwickelten Volkswirtschaften üblich, steht der Dienstleistungssektor bei der

Wirtschaftstätigkeit der Inselgruppe an erster Stelle und trug 2012 entsprechend dem

portugiesischen Index 74,8 % zur regionalen BWS bei (TABELLE 3 - A). Die Tätigkeiten im

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Die Landwirtschaft der Azoren (Delegation des AGRI-Ausschusses)

____________________________________________________________________________________________

19

Tertiärsektor auf den Azoren entfallen größtenteils auf den öffentlich-rechtlichen Bereich

(Verwaltungs- und Sozialdienste).

Der größte Unterschied zwischen den Wirtschaftsstrukturen Portugals und der Azoren

besteht in dem prozentual geringeren Gewicht des Sekundärsektors auf den Azoren

(15,6 %) und der gleichzeitig größeren Bedeutung des Primärsektors im Vergleich zu

europäischen und portugiesischen Standards (mit 9,6 % der BWS) (TABELLE 3 – A und

GRAFIK 3). Es ist hervorzuheben, dass der Agrar- und Nahrungsmittelsektor sowie die

weiterverarbeitende Holzindustrie die wichtigsten Industriezweige sind und somit die

Erzeugung im Primärsektor auf den Azoren stützen. Insbesondere die Nahrungsmittel- und

Getränkeindustrie zählt 255 Unternehmen (Daten 2013). Rein anzahlmäßig überwiegen die

Bäckereien, doch das Gros der Wirtschaftstätigkeit im Agrar- und Nahrungsmittelsektor

konzentriert sich auf die Teilbereiche der Schlachtindustrie, sowie auf die Milch- und die

Brauwirtschaft.

GRAFIK 3. WIRTSCHAFTSSTRUKTUR DER AZOREN

NACH SEKTOREN (% BWS – JAHR 2012)

BWS Primärsektor 9.6 %

BWS Industrie 15.6 %

BWS Dienstleistungen 74.8 %

TABELLE 3. WIRTSCHAFTSSTRUKTUR UND BESCHÄFTIGUNG IN PORTUGAL UND

AUF DEN AZOREN

BWS PORTUGAL (2012)

BWS AZOREN (2012)

A.

BWS (Mio.

EUR)

% BWS

% Azoren/PT

Primär Industrie Dienstleistungen Gesamt Primär Industrie Dienstleistungen G

e

s

a

m

t

3 212

2,2 %

--

32 964

22,4 %

--

111 186

75,4 %

--

147 362

100 %

--

300

9,6 %

9,3 %

487

15,6 %

1,5 %

2 335

74,8 %

2,1 %

3

1

2

2

1

0

0

%

2

,

1

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Fachabteilung B: Struktur- und Kohäsionspolitik

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20

%

BESCHÄFTIGUNG PORTUGAL (2014)

BESCHÄFTIGUNG AZOREN

(2013)

B.

000 Personen

%

Beschäftigung

% Azoren/PT

Primär Industrie Dienstleistungen Gesamt Primär Industrie Dienstleistungen G

e

s

a

m

t

389

8,6 %

--

1 074

23,9 %

--

3 037

67,5 %

--

4 500

100 %

--

11,6

11,6 %

3 %

14,6

14,6 %

1,35 %

73,8

73,9 %

2,4 %

1

0

0

,

1

1

0

0

%

2

,

2

%

Quellen: Erstellt durch die Fachabteilung B. basierend auf den Daten des „Instituto Nacional de Estatística“

(INE), „Contas Regionais – Ramos de Actividade – Base 2011“

(https://www.ine.pt/xportal/xmain?xpid=INE&xpgid=ine_cnacionais2010&contexto=cr&selTab=tab3&perfil=2206

74544&INST=220617235);

& Pordata – Portugiesische Datenbank mit den jüngsten Daten

(http://www.pordata.pt/Tema/Portugal/Actividades+Econ%C3%B3micas-45 &

http://www.pordata.pt/Subtema/Portugal/Popula%c3%a7%c3%a3o+Empregada-8)

Ein weiterer Punkt, in dem sich die Azoren vom Festland unterscheiden, ist die stabile

sektorale Verteilung. Im Unterschied zum Festland ist der prozentuale Anteil der drei

Sektoren an der BWS seit Ende der 90er Jahre praktisch gleich geblieben und unterlag nur

leichten Schwankungen. So ist beispielsweise die Tätigkeit im Primärsektor auf dem

portugiesischen Festland immer weiter zurückgegangen, ihr Anteil an der BWS sank von

5,4 % im Jahr 1995 auf knapp 2,1 % im Jahr 2014 (ein Rückgang von rund 60 %). Im

Vergleich dazu liegt der Anteil des Primärsektors an der regionalen BWS auf den Azoren

seit Anfang dieses Jahrhunderts konstant bei um die 9 - 10 % und ist somit viermal höher

als der Landeswert.

Eine Erklärung hierfür könnten die Schwierigkeiten bei der strukturellen Diversifizierung

sein. Die Sonderbehandlung, die die Gebiete in äußerster Randlage zum Schutz ihres

traditionellen Handelsgefüges genießen, könnte ebenfalls dazu beitragen. Auf

Produktionsebene ist insbesondere die starke Ausrichtung der Inselgruppe auf den

Milchsektor zu berücksichtigen. Dank des Produktionsquotensystems konnte sich dieser

Sektor bislang auf dem Markt des portugiesischen Festlands behaupten, auf dem er

traditionell den Großteil seiner Produktion abgesetzt hat (75,3 % im Jahr 2014). Es ist

offensichtlich, dass die jüngst erfolgte Abschaffung der Quoten dieses empfindliche

Gleichgewicht stören könnte, sollte der Milchsektor der Azoren nicht in der Lage sein, mit

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Die Landwirtschaft der Azoren (Delegation des AGRI-Ausschusses)

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21

ausländischen Produkten auf dem portugiesischen Inlandsmarkt zu konkurrieren (siehe

Punkt 3.4 weiter unten).

Auf die größte Insel, São Miguel, entfällt mehr als die Hälfte der gesamten regionalen BWS

(57,8 %, Daten 2009). Danach folgen Terceira mit einem Fünftel der Gesamt-BWS

(21,8 %), Faial (6,9 %) und Pico (5,3 %). Die BWS des Primärsektors verteilt sich in

ähnlicher Weise auf die Inseln: Auf São Miguel und Terceira entfallen zwei Drittel der

Wirtschaftstätigkeit im Primärsektor (jeweils 57,6 % und 20,8 %, Daten 2009). Zu betonen

ist auch die starke Ausrichtung der vier Inseln Pico, Faial, São Jorge und Graciosa auf den

Primärsektor, der hier mit seinem Anteil an der regionalen BWS die anderen

Wirtschaftszweige übertrifft. Viehzucht und Fischerei sind auf diesen kleineren Inseln die

wichtigste Wirtschaftsgrundlage. So basiert auch fast die gesamte Industrie dieser Inseln

auf dem Nahrungsmittelsektor.

2.3. Die sektorale Verteilung der Beschäftigung

Die starke Tertiarisierung der regionalen Wirtschaftsstruktur sorgt dafür, dass der

Dienstleistungssektor mit 73,9 % aller Beschäftigten bei Weitem die wichtigste

Beschäftigungsquelle auf den Azoren ist und damit einen höheren Wert aufweist als

Portugal insgesamt (67,5 %) (TABELLE 3 - B). Danach folgt der Sekundärsektor (mit

14,6 % der Beschäftigten) und dicht darauf der Primärsektor (mit einem beträchtlichen

Anteil von 11,6 %, der über dem portugiesischen Durchschnitt in Höhe von 8,6 % liegt).

Es ist hervorzuheben, dass der Anteil des Agrar- und Nahrungsmittelsektors als wichtigster

Industriezweig der Inseln an der Gesamtbeschäftigung 2,1 % beträgt (2 100 Personen).

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Fachabteilung B: Struktur- und Kohäsionspolitik

____________________________________________________________________________________________

22

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Die Landwirtschaft der Azoren (Delegation des AGRI-Ausschusses)

____________________________________________________________________________________________

23

3. DER LAND- UND FORSTWIRTSCHAFTLICHE SEKTOR

DER AZOREN

3.1. Ein ruralisiertes Gebiet – Grundlage für die Land- und

Forstwirtschaft

Die Boden- und Klimabedingungen der Inselgruppe ermöglichen eine sehr vielfältige

Agrarproduktion. Die landwirtschaftliche Nutzfläche (LNF) umfasst 120 400 ha und somit

etwas mehr als die Hälfte des Gebiets (TABELLE 4 - 2). 88 % der LNF sind Dauergrünland

, das sich für die extensive Viehhaltung eignet. 10 % der LNF sind Ackerland (das im

Wesentlichen für den Anbau von Grünmais als Futtermittel für das Vieh genutzt wird) und

knapp 2 % dienen dem Anbau von Dauerkulturen (wobei der Weinanbau den größten Anteil

ausmacht). Die auf den Biolandbau entfallende Fläche ist nach wie vor sehr gering und

beträgt nur knapp 620 ha (Zertifizierung erteilt oder in Bearbeitung) (Daten 2013).

TABELLE 4. WICHTIGSTE AGRARSTRUKTURELLE INDIKATOREN DER AZOREN

1. LAND/LÄNDLICHER RAUM (1) km² (2013) 2 333

% des Gesamtgebiets (2013) 100 %

2. LANDWIRTSCHAFTLICHE

NUTZFLÄCHE (LNF)

ha (2009) 120 412

% des Gesamtgebiets der

Azoren

51,6 %

3. WALDFLÄCHE ha (2010) 72 900

% des Gesamtgebiets 31,2 %

4. BESCHÄFTIGUNG/ARBEIT Gesamtbeschäftigung (2013) 100 100

% Beschäftigung in ländlichen

Gebieten (2013)

100 %

Beschäftigung in der Land- und

Forstwirtschaft

11 600

% der Gesamtbeschäftigung der

Azoren

11,6 %

5. LANDWIRTSCHAFTLICHE

BETRIEBE

Anzahl der Betriebe (2009) 13 540

Durchschnittliche Größe der LNF

(ha) (2009)

8,9

Durchschnittliche wirtschaftliche

Größe (EUR)

25 918,3

6. ANTEIL DES AGRARSEKTORS

AM BIP

% Landwirtschaft am Gesamt-

BIP der Azoren (2012)

9,6 %

Hinweis: (1) Ländlicher Raum gemäß der OECD-Klassifikation, die intermediäre und überwiegend ländliche

Regionen einschließt. Quellen: Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum in Portugal – Azoren 2014-2020 sowie Serviço Regional

de Estatística dos Açores. (http://estatistica.azores.gov.pt/).

Zählt man die Waldfläche zur landwirtschaftlichen Nutzfläche (LNF) hinzu, umfasst das

direkt für Tätigkeiten im Primärsektor genutzte Gebiet über 80 % des Gesamtgebiets

(TABELLE 4 - 3). Diese Tätigkeiten bilden das Rückgrat eines agrar-, nahrungsmittel- und

forstwirtschaftlichen industriellen Gefüges, das eine der zentralen Triebfedern der

Regionalwirtschaft ist.

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Fachabteilung B: Struktur- und Kohäsionspolitik

____________________________________________________________________________________________

24

Überdies bildet die vielfältige Landschaft und Natur der Azoren (Abschnitt 1.1) die

Grundlage für ein deutlich steigendes touristisches Angebot und birgt für die Zukunft noch

großes Potenzial (2013 betrug die Bettenkapazität der Hotels 8 560).

Abschließend ist zu sagen, dass die Abhängigkeit der Azoren vom Primärsektor in seiner

sozioökonomischen (Beschäftigung), territorialen (Landschaft) und die Natur (Ressourcen)

betreffenden Dimension sehr stark ausgeprägt ist. Tatsächlich kann das gesamte Gebiet der

Azoren gemäß den wirtschaftlich-demografischen Kriterien der OECD als „ländlich“

klassifiziert werden (hierunter fallen sowohl die intermediären Gebiete als auch die als

„überwiegend ländlich“ (Predominantly Rural - PR) bezeichneten Gebiete) (TABELLE 4 – 1

und 4).

3.2. Agrarbetriebsstrukturen

Auf den Azoren gibt es 13 540 landwirtschaftliche Betriebe mit einer Durchschnittsgröße

von 8,9 ha (TABELLE 4 - 5). Obwohl der Großteil der Betriebe keine 2 ha groß ist

(insgesamt 7 209, d. h. 53 %) handelt es sich bei der sich ergebenden Durchschnittsgröße

nicht etwa um eine trügerische Statistik, da sich der größte Teil des landwirtschaftlich

genutzten Gebiets (im Sinne von LNF) in den Händen von mittelgroßen Betrieben zwischen

20 und 50 ha befindet (34,5 %).

Auch auf die Betriebe mit einer Größe zwischen 5 und 20 ha entfällt ein erheblicher Teil der

LNF (25,6 %). Im Verhältnis zwischen den kleinsten und den größten Betrieben entfallen

auf die kleinsten (< 5 ha) knapp 8 % der LNF, während auf die Betriebe von über 50 ha

Größe – hauptsächlich privates oder städtisches Grünland – ein nicht unerheblicher Teil der

Nutzfläche von 31,7 % entfällt.

Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen der Größe der LNF entsprechend ihrer

geografischen Lage und der Anzahl der Betriebe – ein Beleg für die strukturelle Ähnlichkeit

der Inseln. Auf São Miguel, der Insel mit der größten LNF (34 % der gesamten

Inselgruppe), sind auch die meisten Betriebe angesiedelt (54 %). Terceira, die Insel mit der

zweitgrößten LNF (20 %), beheimatet 33,2 % der Betriebe. Und auf Pico (mit 16 % der

gesamten LNF) entfallen schließlich noch 19,5 % der Betriebe.

Die durchschnittliche wirtschaftliche Größe liegt je Betrieb bei 25 918 3 Euro pro Jahr

(TABELLE 4 - 5). Hinter dieser Zahl verbirgt sich jedoch ein großes Gefälle. Das

Vorherrschen der flächenmäßig (ha) kleinen und mittleren Betriebe spiegelt sich direkt in

ihrer wirtschaftlichen Größe wider. 31 % verdienen weniger als 2 000 EUR pro Jahr. 37 %

der Betriebe liegen bei einem Einkommen zwischen 2 000 EUR und 15 000 EUR. 25 %

haben ein Einkommen zwischen 15 000 und 100 000 EUR. Nur 7 % verdienen mehr als

100 000 EUR.

Das Durchschnittseinkommen eines Landwirts auf den Azoren beträgt 14 481,9 Euro/JAE

(Jahresarbeitseinheit) (Daten 2011), was bedeutet, dass sein Lebensstandard (mit einem

Index von 96,1 von 100) unter dem der in anderen Wirtschaftszweigen der Azoren

Beschäftigten liegt. Die Zahl der JAE pro Betrieb liegt unter 1 (0,9 %).

Praktisch die gesamte LNF verteilt sich zu gleichen Teilen auf gepachtete Betriebe und auf

sich im Eigentum des jeweiligen Landwirts befindliche Betriebe. Nur 8,1 % der Inhaber

landwirtschaftlicher Betriebe sind unter 35 Jahre alt. Der Großteil der Arbeitskräfte sind

Familienarbeitskräfte.

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Die Landwirtschaft der Azoren (Delegation des AGRI-Ausschusses)

____________________________________________________________________________________________

25

Bei den Pflanzenkulturen (Dauerkulturen oder einjährige Kulturen) (24 053 ha) herrschen

flächenmäßig Futterpflanzen (84 % der Gesamtfläche) vor. Danach folgen mit großem

Abstand Wein (4 %) und Kartoffeln, Gartenbau im Allgemeinen und subtropische Kulturen

(mit jeweils 2 % der Gesamtfläche). Auf der anderen Seite gibt es 7 700

Rinderzuchtbetriebe.

Diese Zahlen zeigen, dass Familienbetriebe mit kleiner werdenden Strukturen und älteren

Inhabern vorherrschen. Nur wenige Erzeuger können ausschließlich von den Einkünften aus

der Landwirtschaft leben und bessern ihr Einkommen mithilfe anderer Einkommensquellen

(Renten, Tourismus, kleine Läden usw.) auf. Die Modernisierung der Agrarstrukturen und

die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sind die zentralen Herausforderungen, die es

für die Landwirtschaft der Azoren zu bewältigen gilt, um die hohen Einfuhrmengen zu

verringern. Parallel dazu bedarf es aktiver Maßnahmen zur wirtschaftlichen Diversifizierung,

die den Verbleib der Bevölkerung auf den einzelnen Inseln sicherstellen. Daher ist es nicht

überraschend, dass ein großer Teil der im Rahmen der Politik zur Entwicklung des

ländlichen Raums zur Verfügung stehenden Mittel in diese Ziele fließt (siehe auch

Punkt 4.3).

3.3. Viehzucht und Fleischindustrie

Der Agrarsektor der Azoren zeichnet sich durch seine starke Ausrichtung auf die Viehzucht

aus. So hat sich die Fleischproduktion dank der Ausfuhren schnell weiterentwickelt.

2014 wurden 21 598 Tonnen Nettogewicht, davon 12 281 Tonnen (57 %) Rindfleisch

produziert. Rinder stehen bei der Viehzucht auf den Azoren mit 267 000 Tieren (entspricht

17,2 % des portugiesischen Gesamtbestands) an erster Stelle (TABELLE 5 - 1). Als

Schlachttiere dienen überwiegend Kälber, Jungbullen und Kühe, die in ähnlicher Anzahl

geschlachtet werden (15 000 bis 17 000 Tiere pro Jahr).

Die übrigen Tierarten liegen bei der Fleischproduktion weit hinter dem Rindfleischsektor

(TABELLE 5).

Es gibt die g. g. A. „Carne dos Acores“.

TABELLE 5. VIEHBESTAND UND FLEISCHPRODUKTION AUF DEN AZOREN (Daten

2014)

TIERART

Viehbestand

(Anzahl der Tiere)

Geschlachtete

Tiere

Nettogewicht

(in Tonnen)

1. RINDER

Unter einem Jahr

Ausgewachsene

Tiere, davon

- Milchkühe

- Nicht als Milchkühe

dienende Kühe

RINDER GESAMT

83 000

184 000

89 000

29 000

267 000

16 958

38 188

55 146

2 813

9 468

12 281

2. SCHWEINE

29 000

70 646

5 416

3. GEFLÜGEL

n. a.

2 330 145

3 879

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Fachabteilung B: Struktur- und Kohäsionspolitik

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26

4. ZIEGEN

8 000

1 222

14

5. SCHAFE

3 000

597

8

Quelle: Erstellt durch die Fachabteilung B. basierend auf den Daten des INE (2015), „Estatísticas agrícolas 2014“

(https://www.ine.pt/xportal/xmain?xpid=INE&xpgid=ine_publicacoes&PUBLICACOESpub_boui=224773630&PUBLI

CACOESmodo=2).

3.4. Milch – Ein strategisch bedeutender Produktionszweig für die

Azoren

Die Milchviehhaltung ist für die Inselgruppe sowohl auf agrarindustrieller als auch auf

territorialer Ebene von strategischer Bedeutung. Mit 89 000 erfassten Milchkühen

(TABELLE 5 - 1) beliefen sich die Milchlieferungen an die Industrie im Jahr 2014 auf fast

250 Millionen Liter. Die Insel Sao Miguel war mit 64,4 % der Gesamtmenge der

Hauptproduzent, gefolgt von Terceira mit 26,5 %.

Mit der erzeugten Milch wurden 58,6 Millionen Liter UHT-Milch für den Verbrauch

hergestellt. Käse ist jedoch sowohl seinem Volumen (mit 12 614 produzierten Tonnen im

Jahr 2014) als auch seinem Wert nach das wichtigste Milchprodukt. Es ist hervorzuheben,

dass Käse – unabhängig von der im jeweiligen Wirtschaftsjahr tatsächlich erzeugten

Milchmengen – in der Milchwirtschaft der Azoren immer mehr an Bedeutung gewinnt. Einen

wichtigen Platz nehmen die traditionellen Sorten „Ilha“ und „São Jorge“ ein.

Mit einem gewissen Abstand hinter Flüssigmilch und Käse folgen die beiden anderen großen

Zweige der Milcherzeugung: Milchpulver (6 798 Tonnen im Jahr 2014) und Butter

(4 163 Tonnen im Jahr 2014).

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Die Landwirtschaft der Azoren (Delegation des AGRI-Ausschusses)

____________________________________________________________________________________________

27

GRAFIK 4. VERKAUFTE MILCHERZEUGNISSE, NACH ABSATZMARKT

(In tausend t – Jahr 2014)

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

133

26,7

6,6Drittländer

Madeira

EU

Azoren

Festland

3,0 %2,7 %

3,7 %

15,2 %

75,4 %

176,4 Mio. t.

Aufgrund der geringen Größe des Binnenmarkts der Azoren wird der größte Teil der

Milcherzeugnisse außerhalb der Inselgruppe verkauft. Knapp 15 % der erzeugten Tonnen

(2014) werden auf den Azoren selbst verbraucht (GRAFIK 4 und TABELLE 6). Wichtigster

Absatzmarkt außerhalb der Azoren ist das portugiesische Festland (75,4 % der

Gesamtmenge an ausgeführten Tonnen im Jahr 2014), wobei Flüssigmilch den größten

Anteil ausmacht (60 % des Handels mit dem Festland) (GRAFIK 4 und TABELLE 6). Die

Käseexporte auf das Festland rangieren nach Tonnen zwar auf dem zweiten Platz (18 %),

stehen nach dem monetären Wert jedoch auf Platz 1 (circa 50 % der Verkäufe).

Weit abgeschlagen hinter dem portugiesischen Festland stellt die Europäische Union den

zweitwichtigsten Absatzmarkt für Milcherzeugnisse außerhalb der Azoren dar (mit 3,7 %

der ausgeführten Tonnen im Jahr 2014). Es ist hervorzuheben, dass Molke volumenmäßig

den größten Teil der Exporte in die EU ausmacht (67,5 % der Tonnen insgesamt), nach

dem monetären Wert jedoch mit den Käseexporten in etwa gleich auf liegt. Weitere

Absatzmärkte sind die Insel Madeira (3 %) und Drittländer (2,7 %) (GRAFIK 4 und

TABELLE 6).

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Fachabteilung B: Struktur- und Kohäsionspolitik

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TABELLE 6. VERKAUFTE MILCHERZEUGNISSE, NACH ABSATZMARKT

(Daten 2014, in Tonnen) Azoren Festland Madeira EU Drittländer GESAMT

Milcherzeugnisse

(t)

Milch

Käse

Andere

26 772

(15,2 %)

22 882

1 912

1 978

132 999

(75,4 %)

79 454

24 416

29 129

5 337

(3,0 %)

4 764

531

42

6 579

(3,7 %)

415

758

5 406

4 730

(2,7 %)

3 408

513

809

176 417

(100 %)

109 988

28 130

38 299

Quelle: Erstellt durch die Fachabteilung B. basierend auf den Daten des „Serviço Regional de Estatística dos

Açores“ (http://estatistica.azores.gov.pt/).

Wie bereits dargelegt (Abschnitt 2.2) stellt die EU-weite Abschaffung der Milchquoten für

die Azoren eine große Herausforderung dar, da sie den Handel mit dem Festland und der

EU erheblich beeinträchtigen könnte. Um diese Herausforderung erfolgreich zu bewältigen,

treffen die regionalen Behörden sowie die Branche selbst bereits seit geraumer Zeit mithilfe

der europäischen, für die Entwicklung des ländlichen Raums vorgesehenen Mittel

entsprechende Vorbereitungen (siehe Punkt 4.3).

Es überrascht daher nicht, dass das Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum für

den Zeitraum 2007/2013 nach dem GAP-Gesundheitscheck aus dem Jahr 2009 spezifische

Maßnahmen zur Restrukturierung des Milchsektors enthält, wobei 90 % über den ELER

finanziert werden. In der Folge bezogen sich im Zeitraum 2007 bis Dezember 2012 nicht

weniger als 72,25 % der Projekte zur Modernisierung landwirtschaftlicher Betriebe des

letzten Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum (EPLR) auf den Milchsektor

(gegenüber 18,06 % der Projekte zur Unterstützung der Fleischrinderzucht und 5,35 % zur

Unterstützung des Gartenbaus). Zudem kamen im Zeitraum 2007 bis Dezember 2012

67,26 % der genehmigten Projekte zur Niederlassung von Junglandwirten der

Milchviehhaltung zugute (gegenüber 20,83 % für die Fleischrinderzucht und 10,12 % für

den Gartenbau).

3.5. Der Pflanzenbau

Die Klima- und Bodenbedingungen der Inselgruppe ermöglichen einen sehr vielfältigen

Pflanzenbau, einschließlich des Anbaus einiger subtropischer Kulturen (Banane, Ananas,

Tee, Jamswurzel - inhame). Die wichtigste Kulturpflanze (nach Anbau und Fläche) ist mit

großem Abstand der Grünmais, was in engem Zusammenhang mit der starken Ausrichtung

der Azoren auf die Viehzucht steht (TABELLE 7 - 1). Die Zuckerrübe belegt nach dem

Produktionsvolumen bei den einjährigen Kulturen den zweiten Rang, gefolgt von der

Kartoffel (TABELLE 7 - 1).

Bei den Holzpflanzen nimmt der Wein mit einer Gesamtproduktion von 12 913 hl pro Jahr

einen wichtigen Platz ein (TABELLE 7 - 2), wobei hauptsächlich Rotwein angebaut wird

(85 %). Es wird nur wenig Wein mit Ursprungsbezeichnung angebaut – das Gros des

vermarkteten Weins hat keine Zertifizierung (80,5 %). Die wichtigsten Produkte mit

Qualitätskennzeichen sind Likörweine mit Ursprungsbezeichnung (D. O.) (1 308 hl, 10 %

der gesamten Verkaufsmenge) und Weine mit geschützter geografischer Angabe – g. g. A.

(1 118 hl, 8,5 %). Der „verdelho“ ist die auf den Azoren am weitesten verbreitete Rebsorte.

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Die Landwirtschaft der Azoren (Delegation des AGRI-Ausschusses)

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TABELLE 7. ANBAUFLÄCHE UND PRODUKTIONSMENGE DER WICHTIGSTEN

KULTUREN

(Daten 2014)

1. EINJÄHRIGE

KULTUREN

FLÄCHE PRODUKTIONSMENGE

Grünmais 9 342 ha 270 775 t

Kartoffeln 599 ha 11 142 t

Zuckerrüben 354 ha 13 320 t

Mais zur

Körnergewinnung

238 ha 446 t

Süßkartoffeln 60 ha 1 176 t

Inhame der Azoren 60 ha 1 191 t

2.

DAUERKULTUREN

Wein (2009) 926 ha 12 913 hl

Orangen 366 ha 3 754 t

Bananen 291 ha 5 129 t Quelle: INE (2015), „Estatísticas agrícolas 2014“

(https://www.ine.pt/xportal/xmain?xpid=INE&xpgid=ine_publicacoes&PUBLICACOESpub_boui=224773630&PUBLI

CACOESmodo=2).

3.6. Die Holzproduktion

2010 umfasste die Waldfläche 72 900 ha und somit fast ein Drittel des Gebiets (TABELLE 4

- 3). Die am weitesten verbreiteten, wieder aufgeforsteten Arten sind Koniferen

(13 700 ha).

Der Großteil der Waldfläche liegt in Naturlandschaften oder naturnahen Gebieten

(46 700 ha, d. h. 64 % der Gesamtfläche) ohne nennenswerte Produktionstätigkeit. Die

Menge an auf der Inselgruppe produziertem Holz ist jedoch nicht unerheblich:

10,6 Mio. Kubikmeter brutto im Jahr 2013. Der Großteil ist zur Holzzerkleinerung

verwendetes Laubholz und als Sägeholz verwendetes Nadelholz.

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Die Landwirtschaft der Azoren (Delegation des AGRI-Ausschusses)

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4. UNTERSTÜTZUNG DES AGRARSEKTORS DER AZOREN

DURCH DIE EU

4.1. Einleitung

Aufgrund ihrer äußersten Randlage findet die GAP auf den Azoren nur teilweise Anwendung.

An die Stelle der Unterstützungsmaßnahmen der ersten Säule (Direktzahlungen sowie

Maßnahmen zur Regulierung der Märkte) treten spezifische Maßnahmen zur Anpassung der

GAP an die lokale Erzeugung im Rahmen des POSEI (Programm zur Lösung der spezifisch

auf Abgelegenheit und Insellage zurückzuführenden Probleme). Die zweite Säule der GAP

hingegen (Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums) kommt uneingeschränkt zur

Anwendung und die Programme dieser Säule folgen der Richtschnur der verschiedenen

Reformen der GAP, wobei die jüngste Reform im Dezember 2013 angenommen wurde.

Die über das POSEI finanzierten spezifischen Maßnahmen im Bereich Landwirtschaft sind in

der Verordnung (EU) Nr. 228/2013 festgehalten (ABl. L 78 vom 20.3.2013, S. 23). Das

POSEI besteht in Portugal aus zwei Teilprogrammen: eines zur Unterstützung der Azoren

(Name des Teilprogramms: „Adaptação da Politica Comum à Realidade Açoriana“) und

eines zur Unterstützung von Madeira („A Politica Agrícola da Região Autónoma da Madeira

Reconhecida e Apoiada pela União Europeia“). Beide Programme werden jährlich

aktualisiert, wobei die letzte konsolidierte Fassung vom Januar 2015 stammt

(http://posei.azores.gov.pt/documentacao/default.aspx?id=15).

Die Politik zur ländlichen Entwicklung für den Zeitraum 2014/2020 wiederum findet ihren

Ausdruck im entsprechenden mehrjährigen Programm der Azoren, dem Programm

PRORURAL+, das auf dem rechtlichen Rahmen der Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 (ABl.

L 347 vom 20.12.2013, S. 487) basiert. Das EPLR der Azoren wurde am 13. Februar 2015

von der Europäischen Kommission genehmigt. Daher hat die Umsetzung durch die

regionalen Behörden gerade erst begonnen.

Das IFAP („Instituto de Financiamento da Agricultura e Pescas“) fungiert als Zahlstelle für

die gemeinschaftlichen Agrarausgaben.

4.2. Spezifische Maßnahmen für die Landwirtschaft der Azoren im

Rahmen des Programms POSEI

Die Maßnahmen des POSEI zur Unterstützung der Landwirtschaft der Azoren gliedern sich

in zwei große Kapitel:

- die sogenannte „besondere Versorgungsregelung“ (Kapitel III der Verordnung (EU)

Nr. 228/2013);

- und die „spezifischen Maßnahmen zugunsten der lokalen landwirtschaftlichen

Erzeugung“ (Kapitel IV der Verordnung).

Der jährliche Finanzrahmen (2015) des POSEI für die Region Azoren beläuft sich auf

76,78 Mio. Euro, von denen 70,48 Mio. in die Unterstützung der lokalen Erzeugung und

6,3 Mio. in die Versorgungsregelung fließen.

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4.2.1. Finanzielle Unterstützung der lokalen Erzeugung

Die gemeinschaftlichen Direktzahlungen zugunsten der Landwirtschaft der Azoren sind

sektoraler Art und an die Erzeugung gekoppelt, um ihre Aufrechterhaltung sowie die

Aufrechterhaltung der mit ihr verbundenen industriellen Tätigkeiten sicherzustellen. Sie

stellen im Grunde eine Ausnahme von der Regel dar, da das Gros der GAP-Direkthilfen, wie

sie heute im Gemeinschaftsgebiet allgemein Anwendung finden, entsprechend der

Verordnung (EU) Nr. 1307/2013 Zahlungen pro ha darstellen und nicht an die Erzeugung

gekoppelt sind.

Die drei strategischen Achsen dieser Direktzahlungen auf den Azoren sind: die

Stabilisierung der extensiven Viehhaltung (im Wesentlichen Milchvieh und Fleischrinder);

die Förderung traditioneller Pflanzenkulturen als Ergänzung zur Viehhaltung; und die

Verringerung der Produktionskosten. Die wichtigsten Maßnahmen sind in der beigefügten

TABELLE 8 zusammengefasst.

TABELLE 8. DIREKTE UNTERSTÜTZUNGSMASSNAHMEN FÜR DIE LOKALE

ERZEUGUNG AUF DEN AZOREN IM RAHMEN DES PROGRAMMS POSEI (Jahr 2015)

1. TIERISCHE ERZEUGUNG MERKMALE ZUGEWIESENE

MITTEL (in

Euro)

Milcherzeugungsprämie 35 EUR pro Tier 20 785 147

Rinderschlachtprämie Prämien nach Alter, g. g. A. oder

Erzeugungsart

13 689 909

Milchkuhprämie 145 EUR pro Tier und Zuschläge

pro Insel

12 211 000

Mutterkuhprämie 31 099,51 Ansprüche

300 EUR/Kuh

9 329 854

Beihilfe für den Verkauf von

Jungrindern

40 EUR plus Zuschläge 1 079 319

Beihilfe zur Qualität der Tiere 24,5 EUR pro Tier 539 000

Prämien für Schafe und Ziegen 40 EUR bzw. 35 EUR pro Tier 112 000

2. PFLANZLICHE ERZEUGUNG

Beihilfe für Feldkulturen 500 EUR/ha 4 308 100

Beihilfe für die Ananaserzeugung 6,53 EUR/m2 3 443 900

Beihilfe für den Gartenbau 1 300 EUR/ha 1 183 886

Bananenbeihilfe 0,6 EUR/kg 700 000

Beihilfe für Zuckerrüben und Tee 1 500 EUR/ha 529 914

Tabakbeihilfe 5 740 EUR/ha 333 200

Beihilfe für Wein mit

Ursprungsbezeichnung (D. O.) oder

g. g. A.

1 400 EUR

(Ursprungsbezeichnung, D. O.)

bzw. 1 050 EUR

290 000

3. VERARBEITUNG

Beihilfe für die Lagerhaltung von

Käse

4,5 EUR/Tonnen/Tag 500 000

Beihilfe für die Verarbeitung zu

Zucker

49 EUR/100 kg 600 000

3. VERMARKTUNG

Beihilfe für den Export von Obst und

Gemüse, Blumen, Tee und Honig

10-13 % der vermarkteten

Produktionsmenge

180 000

Beihilfe für den Zugang zu den Schaffung von Logos und

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Die Landwirtschaft der Azoren (Delegation des AGRI-Ausschusses)

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Märkten für Erzeugnisse mit

Ursprungsbezeichnung (D. O.):

- Logos im Bereich Rindfleisch

- Logos im Bereich Milcherzeugnisse

- Logos bei anderen Erzeugnissen

Verpackungen

--

--

--

90 000

260 000

180 000

4. SEKTORÜBERGREIFENDE

MASSNAHMEN

Studien und technische

Unterstützung

-- 130 000

MITTEL INSGESAMT -- 70 475 229 Quelle: Erstellt durch die Fachabteilung B. basierend auf dem POSEI - Azoren 2015

(http://posei.azores.gov.pt/ficheiros/52201515914.pdf).

Natürlich wird der Großteil der Mittel zur Unterstützung der bereits fest angesiedelten

Erzeugungszweige eingesetzt, die das Rückgrat der ländlichen Wirtschaft der Inselgruppe

bilden: Milchviehhaltung und Fleischrinderzucht. Die Beihilfen für bestimmte traditionelle

pflanzliche Erzeugnisse, im Wesentlichen Erzeugnisse aus dem Gartenbau, sind jedoch

ebenfalls nicht unerheblich.

4.2.2. Die besondere Versorgungsregelung

Mit der sogenannten „Versorgungsregelung“ des POSEI soll die Einfuhr von

landwirtschaftlichen Erzeugnissen gemäß Anhang I des Vertrags, die für den menschlichen

Verzehr oder für die Herstellung anderer Erzeugnisse oder zum Einsatz als

landwirtschaftliche Produktionsmittel als unabdingbar gelten, in die Azoren erleichtert

werden.

Sie findet ihren konkreten Ausdruck in Zollkontingenten und betrifft sowohl

Gemeinschaftserzeugnisse als auch Importe aus Drittländern (die keine Zölle zahlen

müssen). Derzeit beschränkt sich die Regelung auf vier Erzeugnisse: Getreide, Reis, Öl und

Rübenrohzucker.

Diese Erzeugnisse sind ausschließlich für die Deckung des lokalen Bedarfs bestimmt.

Einzige Ausnahme bildet der Zucker, den die Azoren in bestimmten Mengen in die übrigen

EU-Länder ausführen dürfen (maximal 1 000 Tonnen im Jahr 2015).

Wie bereits ausgeführt, sind die Kosten dieser Regelung für die Europäische Union relativ

gering: Sie belaufen sich auf etwa 6,3 Mio. Euro und liegen damit weit unter dem für die

lokale Erzeugung aufgewendeten Betrag.

4.3. Das Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum der

Azoren 2014/2020 (PRORURAL+)

Das EPLR der Azoren (PRORURAL+) war eines der ersten, das von der Kommission

genehmigt wurde (im Februar 2015). Wie bei praktisch allen EPLR der EU für den

Zeitraum 2014/2020 hat sich der tatsächliche Zeitraum für die Umsetzung des Azoren-

Programms aufgrund der Verzögerungen bei der Annahme der Basisverordnung und der

entsprechenden delegierten Rechtsakte und Durchführungsrechtsakte um ein Jahr

verringert. Dennoch gilt weiterhin der 1. Januar 2014 als Datum des Programmbeginns,

weshalb auch die Mittelbindungen des Jahres 2014 bestehen bleiben, auch wenn die

entsprechenden Mittel erst ab 2015 ausgezahlt werden (N+3-Regel). Alternativ können die

für das Jahr 2014 veranschlagten Mittel im Nachhinein auch anderen Jahrestranchen

zugewiesen werden.

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Fachabteilung B: Struktur- und Kohäsionspolitik

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Der Beitrag des ELER zum PRORURAL+ beläuft sich auf knapp 295,3 Mio. Euro (0,3 % des

Gesamtwert des Fonds für die EU-28). Entsprechend Artikel 59 Absatz 2 a) der Verordnung

(EU) Nr. 1305/2013 beläuft sich der allgemeine Kofinanzierungssatz auf 85 %. Rechnet

man den nationalen Beitrag (45,2 Mio. Euro) hinzu, ist das EPLR der Azoren mit

öffentlichen Mitteln in Höhe von knapp 340,5 Mio. Euro ausgestattet (TABELLE 9).

Für Priorität 1 („Wissenstransfer- und Innovationsmaßnahmen“) sind keine eigenen Mittel

vorgesehen; aufgrund ihres horizontalen Charakters wurden die mit ihr verbundenen

Maßnahmen in die übrigen Kapitel des Programms aufgenommen.

42,5 % der Mittel fließen in die Priorität 2 der Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 (Artikel 5

Absatz 2 - Verbesserung der Lebensfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der

landwirtschaftlichen Betriebe und der Agrarindustrie). Dieses Kapitel umfasst auch die

Maßnahme des Programms mit der größten Mittelausstattung, nämlich die Maßnahme

Unterstützung materieller Investitionen mit 126,3 Mio. Euro, von der 1 000 Betriebe

profitieren (6,9 % aller Betriebe der Inselgruppe) (TABELLE 9 – PRIORITÄT 2).

Auf Priorität 4 der Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 (Artikel 5 Absatz 4 - Erhaltung der mit

der Land- und Forstwirtschaft verbundenen Ökosysteme) entfallen 41,5 % der Mittel aus

dem Programm PRORURAL+. Vor dem Hintergrund, dass das gesamte Gebiet der Azoren

als benachteiligtes Gebiet eingestuft wurde, spielen auch die direkten

Unterstützungsmaßnahmen aufgrund naturbedingter Nachteile eine nicht unerhebliche

Rolle: Die Mittelausstattung beläuft sich hier auf 70 Mio. Euro, was 20,6 % der

Gesamtmittel entspricht. Danach folgen die Agrarumweltmaßnahmen mit fast 63 Mio. Euro.

Es wird erwartet, dass im Rahmen der neuen Programmplanung für die Entwicklung des

ländlichen Raums 2015/2020 auf einen wesentlichen Teil der LNF der Azoren

Agrarumweltverträge Anwendung finden (57,5 % zur Bodenbewirtschaftung, 23 % zum

Schutz der biologischen Vielfalt und 22,5 % zur Wasserbewirtschaftung) (TABELLE 9 –

PRIORITÄT 4).

Auf die Maßnahmen im Rahmen der Prioritäten 2 und 4 entfallen 84 % der Finanzmittel des

Programms. Die für die übrigen Maßnahmen veranschlagten Mittel liegen weit unter den

der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und der Erhaltung der Ökosysteme

zugewiesenen Mitteln. Es ist jedoch auch die besondere Bedeutung des Programms LEADER

(mit 6,6 % der Mittel) hervorzuheben, das mit seinen lokalen Aktionsgruppen die gesamte

ländliche Bevölkerung der Inselgruppe abdeckt (TABELLE 9 – PRIORITÄT 6).

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Die Landwirtschaft der Azoren (Delegation des AGRI-Ausschusses)

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TABELLE 9. PRORURAL+: ÖFFENTLICHE UNTERSTÜTZUNG PRO MASSNAHME UND

SCHLÜSSELLEISTUNGSINDIKATOREN

PRIORITÄT DER POLITIK ZUR

ENTW. D. LÄNDL. R. UND

MASSNAHMEN

SCHLÜSSELINDIKATOREN ZUGEWIESENE

MITTEL

%

PRIORITÄT 2

Verbesserung der

Wettbewerbsfähigkeit der

Betriebe

- Modernisierung der Betriebe

- Junglandwirte

Investitionen: 6,9 % der

Betriebe

Ausbildung: 1 700 Landwirte

187 neue Landwirte (1,38 %)

144 713 865 EUR

135 860 924 EUR

8 552 941 EUR

42,5 %

40,0 %

2,5 %

PRIORITÄT 4

Erhaltung der mit der Land- und

Forstwirtschaft verbundenen

Ökosysteme

- Benachteiligte Gebiete

- Agrarumweltmaßnahmen

- Wälder

- Ökologischer Landbau

- Natura 2000 und

Wasserrahmenrichtlinie

Verträge über den Schutz der

biologischen Vielfalt auf 23 %

der LNF, über die

Wasserbewirtschaftung auf

22,5 % der LNF und über die

Bodenbewirtschaftung auf

57,5 % der LNF

141 210 653 EUR

70 117 647 EUR

62 937 064 EUR

7 587 119 EUR

529 412 EUR

39 412 EUR

41,5 %

20,6 %

18,5 %

2,3 %

0,1 %

0,0 %

PRIORITÄT 6

Lokale Entwicklung

- LEADER und

Kooperationsgruppen

100 % der ländlichen

Bevölkerung

Schaffung von

80 Arbeitsplätzen

22 446 635 6,6 %

PRIORITÄT 5

Energie und Klimawandel

- Kohlenstofffixierung (Wälder)

- Energieeffizienz

- Erneuerbare Energien

0,15 % der LNF unter Vertrag

(300 ha)

Investition: 2 025 000 EUR

Investition: 112 500 EUR

12 413 529 EUR

10 588 235 EUR

1 500 000 EUR

325 294 EUR

3,6 %

3,1 %

0,4 %

0,1 %

PRIORITÄT 3

Verbesserung der Kette

- Risikomanagement

- Erzeugerorganisation

- Verbesserung der Qualität

1,11 % der Betriebe

0,81 % der Betriebe

110 Betriebe

6 117 647 EUR

3 058 823 EUR

2 117 647 EUR

941 176 EUR

1,8 %

1,0 %

0,6 %

0,2 %

TECHNISCHE UNTERSTÜTZUNG

UND ANDERE

--- 13 584 537 EUR 4,0 %

MITTEL INSGESAMT --- 340 486 866 EUR 100 %

Quelle: Erstellt durch die Fachabteilung B. basierend auf den Daten des PRORURAL+

(http://ec.europa.eu/agriculture/rural-development-2014-2020/country-files/pt/factsheet-azores_en.pdf).

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ANHÄNGE

TABELLE 10. WICHTIGSTE LANDWIRTSCHAFTLICHE INDIKATOREN

PORTUGALS

INDIKATOR PORTUGAL EU-28

I. GEBIET (1) Überwiegend ländlich (Predominantly

Rural - PR)

81,1 % 52,0 %

Intermediäre Gebiete 11,6 % 38,2 %

Städtische Gebiete 7,3 % 9,8 %

Gesamtfläche PR-Gebiete in km² (2013) 74 821 2 320 616

II. DEMOGRAFIE (1) % Bevölkerung in überwiegend

ländlichen Gebieten (PR) (2013)

33,9 % 22,6 %

% in intermediären Gebieten (2013) 17,1 % 34,9 %

% in städtischen Gebieten (2013) 49,1 % 42,5 %

Bevölkerung in PR-Gebieten (000 Einw.) 3 552 3,1 %

III. BESCHÄFTIGUNG - Beschäftigung in der Landwirtschaft

(000) (2013)

- % der Gesamtbeschäftigung

418,1

9,3 %

9 857,7

4,5 %

- Beschäftigung in der Forstwirtschaft

(000)

- % der Gesamtbeschäftigung

13,8

0,3 %

539,8

0,2 %

- Beschäftigung in der Agrarindustrie

(000)

- % der Gesamtbeschäftigung

107,6

2,4 %

4 859,8

2,2 %

IV. EINKOMMEN IN DER

LANDWIRTSCHAFT

EUR/Arbeitseinheit (JAE) (2013) 7 055 13 293

V.

LANDWIRTSCHAFTLICHE

BETRIEBE

Landwirtschaftliche Betriebe gesamt

(2010)

305 280 12 248 000

Durchschnittliche Größe der LNF (ha)

(2010)

12,0 14,4

Mit LNF < 2 ha (2010) 50,4 % 49,1 %

Wirtschaftliche Größe > 2 000 EUR 39,1 % 44,6 %

% Landwirte < 35 Jahre (2010) 2,6 % 7,5 %

% Landwirte > 64 Jahre (2010) 46,5 % 29,7 %

VI. % DES

AGRARSEKTORS

AM BIP

% Landwirtschaft am Gesamt-BIP

(2010)

2,4 % 1,7 %

VII. GAP-AUSGABEN Mittel GAP (Mio. EUR) (Haushaltsjahr

2013), davon:

- % Direktzahlungen (EGFL)

- % Marktbezogene Maßnahmen (EGFL)

- % Entwicklung des ländlichen Raums

(ELER)

1 425,8

45,5 %

8,5 %

46,0 %

57 913,3

(EU 27)

71,9 %

5,7 %

22,4 %

% Begünstigte, die < 5 000 Euro

Direktzahlungen erhalten (2013)

87,04 % 79,08%

% Begünstigte, die > 50 000 Euro

Direktzahlungen erhalten (2013)

1,18 % 1,74 %

Hinweis: (1) Ländliche Gebiete gemäß der OECD-Klassifikation. Quellen: Erstellt durch die Fachabteilung B basierend auf

. Europäische Kommission, „Member Data Factsheets – Portugal“ (Januar 2015)

(http://ec.europa.eu/agriculture/statistics/factsheets/pdf/pt_en.pdf);

. Europäische Kommission, „CAP context indicators – 2014 update“ (http://ec.europa.eu/agriculture/cap-

indicators/context/2014/indicator-table_en.pdf);

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Fachabteilung B: Struktur- und Kohäsionspolitik

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. Europäische Kommission, „7. Finanzbericht über den Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft —

EGFL 2013“; Anhänge 13, 16 und 24 (http://ec.europa.eu/agriculture/cap-funding/financial-

reports/eagf/index_de.htm);

. Europäische Kommission, „7. Finanzbericht über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung

des ländlichen Raums — ELER 2013“, Arbeitsdokument — Tabellen 9 und 10

(http://ec.europa.eu/agriculture/cap-funding/financial-reports/eafrd/index_de.htm).

. Pordata (http://www.pordata.pt/Portugal/Quadro+Resumo/Portugal-5812).

Karten der Inseln, die

von der Delegation des AGRI-Ausschusses bereist werden

KARTE 2: São Miguel (Östliche Gruppe)

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Die Landwirtschaft der Azoren (Delegation des AGRI-Ausschusses)

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Karte 3: Terceira (Zentrale Gruppe)

Karte 4: Pico (Zentrale Gruppe)

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Fachabteilung B: Struktur- und Kohäsionspolitik

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Karte 5: Faial (Zentrale Gruppe)

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Die Landwirtschaft der Azoren (Delegation des AGRI-Ausschusses)

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LITERATURVERZEICHNIS

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• „7. Finanzbericht über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des

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• „Instituto Nacional de Estatística“ (INE) (2014), ‘Nova serie de Contas Regionais para o

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https://www.ine.pt/xportal/xmain?xpid=INE&xpgid=ine_destaques&DESTAQUESdest_bo

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• Instituto Nacional de Estatística (INE) (2015), „Estatísticas agrícolas 2014“

https://www.ine.pt/xportal/xmain?xpid=INE&xpgid=ine_publicacoes&PUBLICACOESpub_

boui=224773630&PUBLICACOESmodo=2.

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Autonome Region der Azoren

• Governo dos Açores - Secretaria Regional da Agricultura e Ambiente,

http://www.azores.gov.pt/Portal/pt/entidades/sraa/?lang=pt

• Governo dos Açores – PRORURAL+, http://prorural.azores.gov.pt/pac2013.aspx &

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1112&lang_id=1

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Fachabteilung B: Struktur- und Kohäsionspolitik

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• Serviço Regional de Estatística dos Açores, „Principais indicadores estatísticos“,

http://estatistica.azores.gov.pt/Conteudos/Relatorios/detalhe_relatorio.aspx?idc=308&la

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• Governo dos Açores – POSEI, http://posei.azores.gov.pt/

Sonstige Quellen

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http://www.pordata.pt/Portugal/Quadro+Resumo/Portugal-5812,

http://www.pordata.pt/Tema/Portugal/Actividades+Econ%C3%B3micas-45, &

http://www.pordata.pt/Subtema/Portugal/Popula%c3%a7%c3%a3o+Empregada-8

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