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Geschäftsbericht 2010 Saint-Gobain Oberland AG

Geschäftsbericht 2010 - de.verallia.com · Bericht zur Corporate Governance 12 ... Warum ist es neben der sozialen Verantwortung, ... haben wir eine Qualitätsoffensive gestar-

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Geschäftsbericht 2010Saint-Gobain Oberland AG

Werk Essen

Werk WirgesWerk Neuburg

Werk Bad Wurzach

Saint-Gobain Zorya

Saint-Gobain Kamyshin

Saint-Gobain Kavminsteklo

Saint-Gobain Oberland AG Saint-Gobain Packaging

Standorte in europa

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Geschäftsbericht 2010Saint-Gobain Oberland AG

Werk Essen

Werk WirgesWerk Neuburg

Werk Bad Wurzach

Saint-Gobain Zorya

Saint-Gobain Kamyshin

Saint-Gobain Kavminsteklo

Saint-Gobain Oberland AG Saint-Gobain Packaging

Standorte in europa

2010 1)  2009 1) 2008 1) 2007 1) 2006 1) 2005 1) 2004 1) 2003 2) 2002 2) 2001 3)

Umsatzerlöse in Mio. EUR 489,2 523,1 556,5 467,8 413,9 325,1 335,5 366,0 358,1 329,3

Jahresergebnis in Mio. EUR 26,8 44,9 52,5 36,1 31,7 28,9 23,0 25,3 24,5 33,4

EBIT in Mio. EUR 46,4 68,6 78,7 57,5 49,9 35,8 37,8 41,8 40,2 43,8

Working Capital in Mio. EUR 50,1 48,8 47,8 45,9 40,9 24,3 46,1 47,4 48,7 40,7

Cashflow aus operativer Tätigkeit in Mio. EUR 83,4 80,8 76,7 73,2 30,6 39,4 36,7 62,0 60,3 60,3

Investitionen in Mio. EUR 58,2 62,4 51,8 39,0 65,2 24,7 17,1 29,3 31,2 27,6

Umsatzrendite vor Ertragsteuern in % 8,3 12,0 13,0 10,7 10,5 9,9 10,3 11,5 11,3 13,4

Eigenkapitalquote in % 34,8 33,3 31,4 40,6 37,5 43,8 47,3 44,2 44,0 54,5

Mitarbeiter (inkl. Auszubildende) am 31.12. Anzahl 3.516 3.925 4.251 3.412 3.466 2.264 1.781 1.888 1.894 1.754

Dividende je Aktie in EUR 12,00 4) 24,00 26,00 22,00 14,80 30,50 22,20 26,20 26,20 32,80

Börsenkurs am 31.12. 5) in EUR 420,01 400,00 386,39 418,05 410,50 407,00 377,00 305,00 233,00 170,00

Höchstkurs 5) in EUR 464,00 428,50 480,00 480,30 450,00 470,00 410,00 305,00 265,00 198,00

Tiefstkurs 5) in EUR 395,00 357,04 357,79 403,00 385,00 370,00 290,00 233,00 170,00 154,00 1) Konzernabschluss nach IFRS. 2) Konzernabschluss nach HGB. 3) AG-Abschluss. 4) Vorschlag des Aufsichtsrats und des Vorstands an die Hauptversammlung am 19. Mai 2011. 5) Börsenplatz Frankfurt.

unternehmenSkennzahlen

2010 1)  2009 1) 2008 1) 2007 1) 2006 1) 2005 1) 2004 1) 2003 2) 2002 2) 2001 3)

Umsatzerlöse in Mio. EUR 489,2 523,1 556,5 467,8 413,9 325,1 335,5 366,0 358,1 329,3

Jahresergebnis in Mio. EUR 26,8 44,9 52,5 36,1 31,7 28,9 23,0 25,3 24,5 33,4

EBIT in Mio. EUR 46,4 68,6 78,7 57,5 49,9 35,8 37,8 41,8 40,2 43,8

Working Capital in Mio. EUR 50,1 48,8 47,8 45,9 40,9 24,3 46,1 47,4 48,7 40,7

Cashflow aus operativer Tätigkeit in Mio. EUR 83,4 80,8 76,7 73,2 30,6 39,4 36,7 62,0 60,3 60,3

Investitionen in Mio. EUR 58,2 62,4 51,8 39,0 65,2 24,7 17,1 29,3 31,2 27,6

Umsatzrendite vor Ertragsteuern in % 8,3 12,0 13,0 10,7 10,5 9,9 10,3 11,5 11,3 13,4

Eigenkapitalquote in % 34,8 33,3 31,4 40,6 37,5 43,8 47,3 44,2 44,0 54,5

Mitarbeiter (inkl. Auszubildende) am 31.12. Anzahl 3.516 3.925 4.251 3.412 3.466 2.264 1.781 1.888 1.894 1.754

Dividende je Aktie in EUR 12,00 4) 24,00 26,00 22,00 14,80 30,50 22,20 26,20 26,20 32,80

Börsenkurs am 31.12. 5) in EUR 420,01 400,00 386,39 418,05 410,50 407,00 377,00 305,00 233,00 170,00

Höchstkurs 5) in EUR 464,00 428,50 480,00 480,30 450,00 470,00 410,00 305,00 265,00 198,00

Tiefstkurs 5) in EUR 395,00 357,04 357,79 403,00 385,00 370,00 290,00 233,00 170,00 154,00 1) Konzernabschluss nach IFRS. 2) Konzernabschluss nach HGB. 3) AG-Abschluss. 4) Vorschlag des Aufsichtsrats und des Vorstands an die Hauptversammlung am 19. Mai 2011. 5) Börsenplatz Frankfurt.

unternehmenSkennzahlen

Für unsere Aktionäre 2Vorwort des Vorstands 2Bericht des Aufsichtsrats 8Bericht zur Corporate Governance 12Organe der Gesellschaft 18

Nachhaltigkeitsbericht 22

Lagebericht und Konzernlagebericht 46Wirtschaftliches Umfeld 46Kapitalmarkt 54Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 55Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 69Nachtragsbericht 73Risikobericht 73Chancen- und Prognosebericht 84Vorstandsvergütung 91Aufsichtsratsvergütung und Erklärung des Vorstands 92

Versicherung der gesetzlichen Vertreter 93

Jahresabschluss des Konzerns 97Gewinn- und Verlustrechnung 97Bilanz 98Gesamtergebnisrechnung 100Kapitalflussrechnung 101Anhang zum Konzernabschluss 102Bestätigungsvermerk für den Konzernabschluss 140

Jahresabschluss der AG 145Gewinn- und Verlustrechnung 145Bilanz 146Anhang zum Jahresabschluss 148Bestätigungsvermerk für den Abschluss der AG 160

Glossar 162Finanzkalender, Kontakt und Impressum 166

Inhalt

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,sehr geehrte Damen und Herren,liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

ein spannendes und zugleich forderndes Jahr liegt hinter uns. Dennoch haben wir als Saint-Gobain Oberland AG im Jahr 2010 viel erreicht, uns in einem sehr schwierigen Markt-umfeld noch gut behauptet und erneut viele Verbesserungen im Unternehmen umgesetzt.

Die Saint-Gobain Oberland AG hat sich den Herausforderungen der Wirtschaftskrise, die Anfang 2010 etwas zeitverzögert zu anderen Wirtschaftszweigen auch die Behälterglas-industrie getroffen hat, gestellt und diese angenommen. Innerhalb der Branche herrschte der strengste Wettbewerb seit vielen Jahren, so dass wir in einem wesentlich erschwerten Marktumfeld agieren mussten. Dieses war durch gravierende Preisunterbietungen und Überkapazitäten geprägt.

Wir haben bewusst an unserem Preisniveau festgehalten, da eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Produktion nur mit einem entsprechenden Preis niveau erbracht werden kann. Daher hat sie sich vor allem im ersten Quartal entgegen dem Markt ent-wickelt. Die Auftragslage war so zurückgegangen, dass im Werk Bad Wurzach für wenige Monate Kurzarbeit eingeführt werden musste. Die Zeit nutzten wir jedoch, um Schulun-gen und Trainings durchzuführen und somit unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter zu qualifizieren.

Im Laufe des Berichtsjahres verbesserte sich die Situation erfreulicherweise kontinuierlich.

So ist es uns zum Jahresende gelungen, in der Unternehmensgruppe mit einem Umsatz von 489,2 Mio. Euro, das sind 6,5 % unter Vorjahr, ein Ergebnis von 26,8 Mio. Euro zu erzielen.

Trotz des Rückgangs beim Umsatz können wir gemeinsam mit dem Aufsichtsrat aufgrund der dennoch zufriedenstellenden Ergebnisentwicklung den Aktionären eine Dividende pro Aktie in Höhe von 12,00 Euro für das Geschäftsjahr 2010 vorschlagen.

Vorwort des Vorstands

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Stark beeinflusst wurden Umsatz und Ergebnis auch durch unsere Aktivitäten in Russland und der Ukraine. Nicht nur der deutsche Markt barg große Herausforderungen, sondern auch in unseren Ostmärkten waren wir im Jahr 2010 unverändert mit einer Vielzahl von Schwierigkeiten konfrontiert.

Was hatten wir uns für das Geschäftsjahr vorgenommen? Bindung unseres qualifizierten Personals, Optimierung unserer Prozesse, das Halten unserer Marktanteile sowie das Sichern von Gewinn, um Investitionen zu finanzieren und dividendenfähig zu bleiben.

Warum ist es neben der sozialen Verantwortung, die wir als Unternehmen tragen, auch wirtschaftlich so wichtig für uns, die gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Wolfgang Brauck Vorstand Vertrieb

Stefan Jaenecke Vorstandsvorsitzender

Thomas Beyer Vorstand Personal

Roland Unfried Vorstand Technik

Klaus J. Rudolph Vorstand Finanzen

Jorma Turpeinen Vorstand Osteuropa

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mit langjähriger Erfahrung im Unternehmen zu halten? Die Herstellung von qualitativ hochwertigem Behälterglas und damit die Erfüllung der Kundenwünsche zu marktge-rechten Preisen ist nur mit technisch qualifiziertem Personal möglich, weshalb wir seit Jahren entsprechend Kapazitäten mit hohem Engagement aufgebaut und trainiert haben. Ein Personalabbau in schwierigeren Zeiten hätte uns um Jahre zurückgeworfen und damit dem Wettbewerb die Chance geboten aufzuholen.

Die so entstandenen höheren Personalkosten konnten zum Teil durch Einsparungen bei den Sachkosten und im Materialeinkauf kompensiert werden. Hier wurden verschiedene Einsparungspotenziale identifiziert und realisiert.

Schlanke Strukturen, eine hohe Produktivität, kontinuierliche Verbesserungsprozesse, laufende Rationalisierung und neue, innovative Technologien sind der Schlüssel des Erfolgs. Gerade in Krisenzeiten steigt die Bereitschaft, notwendige Prozessveränderungen zu unterstützen. Dies haben wir genutzt, um unser Managementsystem Enterprise Excellence zu forcieren und Projekte zur grundlegenden Weiterentwicklung unserer Prozesslandschaft zu starten.

Vor allem zielen wir darauf ab, schneller zu werden und die Kundenorientierung bis in den letzten Winkel des Unternehmens zu tragen.

Bereits seit vielen Jahren haben wir bei der Saint-Gobain Oberland AG die Strategie, uns auf die wesentlichen Themen unserer Hauptkunden aus der Getränke- und Lebensmittel-industrie auszurichten. Die Segmente Wein und Sekt, Bier, Konservengläser für Obst und Gemüse sowie Babynahrung sind dabei unsere wichtigsten Bereiche.

Um die Kundenzufriedenheit noch zu steigern, haben wir eine Qualitätsoffensive gestar-tet, die uns in unserer Position der Qualitätsführerschaft noch stärkt. Dafür haben wir bewusst geringe Einbußen bei den Marktanteilen in Kauf genommen.

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Langfristig werden nur kontinuierlich gute Qualität, flexibler und verlässlicher Service sowie kompetente Innovationsfähigkeit erfolgreich sein. Wir werden uns daher auch zukünftig darauf konzentrieren und unsere Leistung in dieser Hinsicht konsequent weiterentwickeln.

Dann wird diese Leistung auch so honoriert werden, wie wir es zur nachhaltigen Wirt-schaftlichkeit unseres Unternehmens benötigen.

Die operativen Investitionen haben wir im Berichtsjahr nicht nennenswert zurück-genommen. Um die Zukunftsfähigkeit unseres Geschäfts zu fördern, haben wir daher große Wannenreparaturen in den Werken Bad Wurzach, Wirges, Mineralnye Vody und Kamyshin durchgeführt. Mit den neuen Schmelzaggregaten und den entsprechenden angegliederten Maschinen können wir umweltschonender – weil energieeffizienter – produzieren. Neben der Schonung der Umwelt wurden auch Maßnahmen ergriffen, um die Arbeitsplätze für die Mitarbeiter ergonomischer und somit auch für sie schonender zu gestalten.

So haben wir nahezu alles erreicht, was wir uns vorgenommen haben.Prägend für das Jahr 2010 war selbstverständlich auch die Einführung der neuen Marke verallia im April 2010. Dieser Markenname steht für das gesamte Glasverpackungs-geschäft des Saint-Gobain Konzerns. Wie alle unsere Schwestergesellschaften weltweit treten auch wir, die Saint-Gobain Oberland AG, nun immer unter dieser Marke auf.

Da Saint-Gobain seine Unternehmensstrategie und Kommunikation weiter auf das Kerngeschäft – das Bauen und Wohnen – konzentriert, ist die Marke verallia der Weg, eine starke Identität für das Glasverpackungsgeschäft zu demonstrieren und mit den Märkten, Kunden sowie allen Geschäftspartnern einheitlicher zu kommunizieren.

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Diese neue Marke wird das Profil unseres industriellen Netzwerks aufwerten und wir sind überzeugt, dass sie unsere Marktpositionen stärken und unsere Verbindungen mit der regionalen Wirtschaft festigen wird. Sie wurde geschaffen, um Werte und die einzigartige Kombination aus Stärke und Kundennähe zu demonstrieren: die Stärke eines weltweiten Produktions- und Vertriebsnetzwerks und die Kundennähe, die wir tagtäglich mit unseren Kunden und Geschäftspartnern pflegen.

Ferner soll verallia auch die Fachkompetenz sowie die Kapazität für Innovationen und Ambitionen der Gruppe aufzeigen. Unser Bestreben ist es weiterhin, ein lokaler Partner zu sein, der ein offenes Ohr für die Bedürfnisse unserer Kunden hat und der die Anforde-rungen der regionalen Märkte versteht. Gleichzeitig möchten wir ein Engagement für die nachhaltige Entwicklung der wirtschaftlichen und sozialen Umwelt, in der wir tätig sind, demonstrieren.

An der Firmierung und Organisationsstruktur der Saint-Gobain Oberland AG ändert sich durch die Einführung des Markennamens bislang nichts.

Für das Jahr 2011 wird seitens des Saint-Gobain Konzerns ein Börsengang für verallia geprüft. Welche Veränderungen sich daraus für uns als Saint-Gobain Oberland AG ergeben, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgesehen werden.

Wir sind jedoch auch für uns allein ein starkes Unternehmen, unter anderem aufgrund unserer Vielfalt. Ein breites Spektrum an Fähigkeiten und unterschiedlichste Perspektiven machen die Saint-Gobain Oberland AG, die am Markt als verallia und konzernintern als verallia Deutschland auftritt, aus. Erfolge werden von Menschen gemacht. Das im ver-gangenen Jahr erzielte Ergebnis wäre ohne den vollen Einsatz und die Loyalität aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Saint-Gobain Oberland AG sowie deren Identifi ka-tion mit dem Unternehmen und unseren Zielen nicht möglich gewesen.

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Daher ist es an dieser Stelle auch wieder einmal angebracht, ,Danke‘ zu sagen. Dank und Anerkennung all denen, die ständig hohe Leistung an ihrem Arbeitsplatz erbringen, die im Team offen und konstruktiv an Verbesserungen arbeiten, die ein Auge auf die Gesundheit ihrer Kollegen haben und somit Unfälle vermeiden, die ihre Überzeugungen vertreten und Verantwortung für andere und damit für die Saint-Gobain Oberland AG übernehmen. Jeder an seinem Platz.

Ihnen allen herzlichen Dank für Ihr ,Mitziehen‘, das wir in unserer gesamten Organisa tion erleben durften!

Schauen wir nach vorne, so müssen wir uns im Klaren sein, dass 2011 uns erneut sehr viel abverlangen wird. Mit unserer hochqualifizierten Mannschaft sowie unserer Unter-nehmenskultur werden und wollen wir die Herausforderungen der Zukunft in unserer Branche meistern. Wir sehen unsere hervorragenden Chancen, auch in Zukunft der nachhaltig bevorzugte Partner unserer Kunden zu sein und so das Unternehmen profi-tabel weiterzuentwickeln.

Der Vorstand der Saint-Gobain Oberland AG

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Das Jahr 2010 hat wiederum gezeigt, dass die Saint-Gobain Oberland AG flexibel auf schwankende Marktgegebenheiten reagieren und auch unerwartete Situationen erfolgreich bewältigen kann.

Der Aufsichtsrat hat das Management im Laufe der letzten 12 Monate als kritischer Partner unterstützt und offen über die strategische Ausrichtung des Unternehmens diskutiert. Nun geht es darum, den Anschluss an die positive Entwicklung der Jahre 2007 bis 2009 wiederherzustellen.

Im Berichtsjahr hat der Aufsichtsrat alle Aufgaben wahrgenommen, die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zukommen, und den Vorstand umfassend beraten. Bei allen wesentlichen Entscheidungen wurden die Chancen und Risiken im Vorfeld sorgfältig abgewogen. Der Aufsichtsrat hat sich vom Vorstand regelmäßig, zeitnah und ausführlich über die beabsichtigte Geschäftspolitik, grundsätzliche Fragen der künf-tigen Geschäftsführung sowie die aktuelle Lage und Entwicklung des Unternehmens einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements der Gesellschaft schriftlich und mündlich unterrichten lassen, mit dem Vorstand darüber beraten und die Geschäfts-führung der Gesellschaft überwacht. Der Vorstand stimmte auch die strategische  Aus richtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat ab. Die für das Kontrollgremium relevanten Informationen wurden den Mitgliedern stets rechtzeitig zur Verfügung gestellt und es wurde ihnen damit ermöglicht, fundierte Entscheidungen zu treffen und den Überwachungspflichten nachzukommen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr trat das Aufsichtsratsgremium jeweils quartalsweise zu vier ordentlichen Sitzungen zusammen. Beschlüsse im Umlaufverfahren wurden nicht gefasst.

Der Bericht des Vorstands zur jeweiligen aktuellen Situation der Saint-Gobain Oberland-Gruppe – einschließlich des in der Gesellschaft mit hoher Priorität bearbeiteten Themas Arbeitssicherheit – zur Markt- und Absatzlage, zur Geschäftsentwicklung der Tochter-gesellschaften in Russland und der Ukraine sowie zur GPS Glasproduktions-Service GmbH in Essen wurden in allen Aufsichtsratssitzungen im Berichtszeitraum als feststehende, regelmäßig wiederkehrende Themenschwerpunkte behandelt. Abweichungen von zuvor berichteten Zielen wurden vom Vorstand unter Angabe von Gründen erläutert.

Der Aufsichtsrat hat sich mit der bilanziellen Bewertung der osteuropäischen Tochter-gesellschaften eingehend befasst und Art und Methode der Werthaltigkeitsermittlung der Bilanzansätze erörtert sowie die Abwertung des Bilanzansatzes für die Private JSC ‚CONSUMERS-SKLO-ZORYA‘ in der Ukraine im Einzelabschluss der Saint-Gobain Ober-land AG von 14 Mio. Euro geprüft und gebilligt. Auch im Hinblick auf die einschneidenden Auswirkungen für den Jahresüberschuss der Saint-Gobain Oberland AG und die Divi-dende war diese Abwertung unvermeidlich.

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Den Schwerpunkt der ersten Sitzung am 17. März 2010 bildete die Durchsprache des Jahres-abschlusses 2009 unter Vorlage und Prüfung der Jahresabschlüsse sowie der Prüfungs-berichte der Abschlussprüfer inklusive deren Feststellung und Billigung. Ebenfalls darin ein geschlossen war die Verabschiedung der Berichte des Aufsichtsrats und zur Corporate Governance. Darüber hinaus standen der Beschluss zur Vertragsverlängerung von Herrn Wolfgang Brauck als Vorstand Vertrieb und Marketing um fünf Jahre sowie die Anpassung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats auf der Tagesordnung.

Die Angemessenheit der Vorstandsvergütung wurde vom Aufsichtsrat geprüft, erörtert und bejaht. Die Grundzüge des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat wurden in der Hauptversammlung vorgetragen und sind in den Notes des Konzernabschlusses in diesem Geschäftsbericht auf Seite 138, sowie in der Erklärung zur Unternehmensführung auf der Internetseite der Gesellschaft dargestellt.

In der Sitzung am 18. Mai 2010 wurden der Vorsitzende und der stellvertretende Vor-sitzende in ihren Ämtern bestätigt. Insgesamt bleibt sowohl die strukturelle als auch personelle Zusammensetzung des Aufsichtsratsgremiums im Berichtsjahr trotz der tur-nusmäßigen Neuwahlen – der Vertreter der Anteilseigner durch die Haupt versammlung sowie der Arbeitnehmervertreter durch die Belegschaft – unverändert.

In der Sitzung vom 15. September 2010 befasste sich das Gremium mit den Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner Fassung vom 26. Mai 2010 und deren Konsequenzen für die Aktionäre bzw. die Hauptversammlung sowie den Aufsichts-rat und Vorstand.

Die letzte Sitzung des Berichtsjahres am 09. Dezember 2010 stand unter anderem im Zeichen der zukünftigen Geschäftsentwicklung. Der Aufsichtsrat genehmigte die Unter-nehmensplanung für das Geschäftsjahr 2011 und nahm die Planung für die folgenden Jahre zur Kenntnis. Ferner wurde die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex eingehend erörtert und verabschiedet. Die im Kodex enthaltenen Vorschläge wurden, soweit sie für die gute Unternehmensführung für wichtig erachtet wurden, umgesetzt. Abweichungen von den Vorgaben wurden erläutert und die Ent-sprechenserklärung 2010 wurde verabschiedet. Sie ist sowohl auf der Internetseite der Saint-Gobain Oberland AG als auch in diesem Bericht ab Seite 15 veröffentlicht.

Der Aufsichtsrat beschloss die Bestellung von Herrn Klaus J. Rudolph zum neuen Vorstands mitglied für das Ressort Finanzen, Controlling, IT und Einkauf mit Wirkung vom 01. Januar 2011. Darüber hinaus wurde das Mandat von Herrn Roland Unfried als Vorstand Technik und Produktion um weitere fünf Jahre verlängert.

Der Aufsichtsrat wurde am 09. Dezember auch über die Verschmelzung der SAR Süd-deutsche Altglas-Rohstoff GmbH, der Westerwald GmbH und der RGM auf die Saint-

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Gobain Oberland AG im Geschäftsjahr 2010 informiert. Ergänzend dazu wurde über die Beteiligungsumgliederung der Black Sea Glass Packaging an Kavminsteklo berichtet. Ein weiteres wichtiges Thema war die Ankündigung des Börsengangs von verallia, der Verpackungssparte des Saint-Gobain Konzerns.

Aus Sicht des Gremiums sind alle wesentlichen Themen im Aufsichtsrat behandelt worden.

Bis auf eine Ausnahme in der Dezember-Sitzung, an der Herr Jean-Dominique Grégoire aus wichtigem Grund nicht teilnehmen konnte, bei der er jedoch rechtzeitig im Vorfeld der Sitzung seine Stimmbotschaft übermittelte, waren bei allen Sitzungen sämtliche Mit-glieder des Aufsichtsrats anwesend.

Zwischen den Aufsichtsratssitzungen stand der Vorsitzende des Aufsichtsrats mit dem Vorstand der Gesellschaft laufend in Kontakt, um Ereignisse von besonderer Bedeutung für das Unternehmen zu erörtern.

Nach wie vor gibt es innerhalb des Aufsichtsrats lediglich einen Ausschuss, den Perso-nalausschuss. Dieser beriet sich im Berichtsjahr einmal, da die Nachfolgeregelung für die Position des Finanzvorstands getroffen werden musste.

Vor dem Hintergrund der vom Gesetzgeber weiter konkretisierten Überwachungsauf-gaben des Aufsichtsrats (vgl. § 107 Abs. 3 AktG) wurde besonderes Augenmerk auf die Finanzbericht erstattung, die Abschlussprüfung und die unternehmerischen Kontroll-systeme gelegt. Insbesondere die Überwachung der Wirksamkeit des Risikomanage-ment- und des internen Revisionssystems und die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers waren Gegenstand von Erörterungen im Aufsichtsratsplenum.

Der Jahresabschluss der Saint-Gobain Oberland AG wurde analog zu den Vorjahren nach den Vorschriften des Deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB), der Konzernabschluss der Saint-Gobain Oberland AG nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, die von der Hauptversammlung erneut zum Abschlussprüfer gewählt wurde, hat den Jahresabschluss der Saint-Gobain Oberland AG und den Konzernabschluss ebenso wie den zusammenge-fassten Lagebericht der Saint-Gobain Oberland AG und des Konzerns geprüft und hierzu jeweils den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Abschlussprüfer hat bestätigt, dass der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften entspricht. Der Jahres- und Konzernabschluss sowie der zusammengefasste Lagebericht haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vor der die Bilanz feststellenden Sitzung am 16. März 2011 vorgelegen. Die entsprechenden Unterlagen wurden in der Bilanzsitzung mit den dort anwesenden verantwortlichen Wirtschaftsprüfern aus-führlich besprochen. Der Aufsichtsrat stimmt dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu.

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Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Saint-Gobain Oberland AG sowie den Konzernabschluss der Saint-Gobain Oberland AG. Damit ist der Jahresabschluss der Saint-Gobain Oberland AG entsprechend § 172 Abs. 1 Satz 1 AktG festgestellt. Dem Lagebericht sowie den Ausführungen zur weiteren Entwicklung des Unternehmens schließen wir uns an. Der Vorstand hat im Lagebericht auf Seite 53 die Angaben gemäß § 289 HGB und § 315 HGB gemacht. Diese Erläuterungen wurden von uns geprüft.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung eine Dividende von 12,00 Euro pro Aktie vorschlagen.

Unver ändert hält die Compagnie de Saint-Gobain in Paris auch im Berichtsjahr die Mehr-heit der Saint-Gobain Oberland-Aktien. Aus diesem Grund hat der Vorstand gemäß § 312 AktG für das Geschäftsjahr 2010 den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen vorgelegt. Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, hat hierzu nach § 313 AktG einen Prüfungsbericht erstellt. Der uneingeschränkte Be-stätigungsvermerk im Prüfungsbericht lautet wie folgt:

‚Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft

nicht unangemessen hoch war,3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich

andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.‘

Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und den entsprechenden Prüfungsbericht gemäß § 314 AktG ebenfalls geprüft und erhebt nach dem abschließenden Ergebnis hierzu keine Einwände.

Das Jahr 2010 war für die Saint-Gobain Oberland AG nach den positiven Entwicklungen der Vorjahre nicht ganz einfach. Sowohl die Unternehmensleitung als auch alle Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter waren in vielfältiger Weise stark gefordert. Der Aufsichtsrat erkennt die bemerkenswerten Leistungen aller an und bedankt sich bei der gesamten Belegschaft, dem Vorstand sowie den Arbeitnehmervertretungen für ihr gezeigtes Enga-gement und die geleistete Arbeit zum Nutzen des Unternehmens und seiner Kunden.

Bad Wurzach, im März 2011

Der AufsichtsratPaul Neeteson(Vorsitzender)

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Gute Corporate Governance bildet einen wesentlichen Baustein für langfristigen Unter-nehmenserfolg und ist daher fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Sie wird von der Saint-Gobain Oberland AG im Sinne einer verantwortungsvollen und wert orientierten Unternehmensführung mit angemessenem Risikomanagement verstanden. Darüber hin-aus sichert sie die Transparenz der Unternehmensinformationen und bekräftigt dadurch das Vertrauen der Anteilseigner sowie der Arbeitnehmer, Kunden, Liefer anten und anderer Geschäftspartner in das Unternehmen. Die Saint-Gobain Ober land AG ist daher bestrebt, die Corporate Governance fortlaufend weiter zuentwickeln.

Der Deutsche Corporate Governance Kodex dient als Richtlinie zur Umsetzung allgemein anerkannter Standards guter und nachhaltiger Unternehmensführung. Vorstand und Aufsichtsrat haben sich daher auch im Berichtsjahr wieder intensiv mit den Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 26. Mai 2010 befasst und nach gründlicher, an den Interessen des Unternehmens ausgerichteter Abwägung jeweils entschieden, inwieweit den Empfehlungen des Kodex entsprochen wird. Wie schon in den Vorjahren wird ein großer Teil der Empfehlungen umgesetzt. Aufgrund der unterneh-mensspezifischen Gegebenheiten, insbesondere wegen der Einbindung der Gesellschaft in den mit knapp 97 % des Kapitals beteiligten Saint-Gobain-Konzern, der geringen Anzahl außenstehender Aktionäre und der dadurch bedingten geringeren finanzmarktlichen Orientierung des Unternehmens wird jedoch in einigen begründeten Ausnahmefällen von den Empfehlungen abgewichen.

UnternehmensleitungWie alle Aktiengesellschaften nach deutschem Recht wird die Saint-Gobain Oberland AG durch das duale Führungssystem aus Vorstand und Aufsichtsrat geleitet. Die Aufgaben-teilung zwischen den beiden Organen richtet sich nach dem Aktiengesetz und der Satzung. Für beide Gremien wurden die Verantwortlichkeiten jeweils in eigenen Geschäfts-ordnungen festgelegt.

Dem Vorstand der Saint-Gobain Oberland AG gehören neben dem Vorsitzenden fünf weitere Mitglieder an. Die Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche sind nach funk-tionalen Kriterien verteilt und in einem Geschäftsverteilungsplan geregelt. Jedes einzelne Mitglied sowie der Vorstand als Gesamtorgan sind dem Unternehmensinteresse und der Steigerung des nachhaltigen Unternehmenswerts verpflichtet.

Der Aufsichtsrat überwacht die Tätigkeit des Vorstands und berät ihn, um die strategische Ausrichtung des Konzerns zu bestimmen und somit den langfristigen Unternehmens-erfolg zu sichern. Das Gremium setzt sich nach dem Drittelbeteiligungsgesetz zusammen und besteht aus neun Mitgliedern. Drei Mitglieder sind als Vertreter der Arbeitnehmer bestellt. Diese wurden bei der letzten Hauptversammlung im Jahr 2010 ebenso wiederge-wählt wie die sechs Mitglieder der Anteilseigner.

BerIcht zur corporate GoVernance

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Von Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden keine Beratungsleistungen gegen Honorar erbracht.

Dem Aufsichtsrat gehört eine ausreichende Zahl an unabhängigen Mitgliedern an. Interessenkonflikte sind auch im Geschäftsjahr 2010 nicht aufgetreten.

VielfaltDie Saint-Gobain Oberland AG setzt die im Rahmen der Kodex-Änderungen eingeführten Bestimmungen zur Berücksichtigung von Frauen bei der Zusammensetzung des Vorstan-des und bei der Besetzung von Führungspositionen im Unternehmen um.

VergütungSowohl die Vergütung der Vorstands- wie auch die der Aufsichtsratsmitglieder wird im Einzelnen entsprechend der gesetzlichen Vorgaben im Konzernanhang ausgewiesen. Sie sind in diesem Geschäftsbericht auf Seite 138 zu finden. Die Hauptversammlung hat im Jahr 2006 beschlossen, die Vorstandsvergütung nicht individualisiert auszuweisen.

Die Saint-Gobain Oberland AG hat keine Aktienoptionspläne oder ähnliche wertpapier-orientierte Anreizsysteme aufgelegt, weder für Vorstandsmitglieder oder andere leitende Mitarbeiter noch für den Aufsichtsrat.

HauptversammlungJede Aktie der Saint-Gobain Oberland AG besitzt eine Stimme. Zur Teilnahme an der Hauptversammlung sind diejenigen Aktionäre berechtigt, die den Besitz ihrer Aktien am so genannten ,Record Day‘, dem gesetzlichen Stichtag, nachweisen können und sich nach den aus der Satzung des Unternehmens ergebenden Konditionen zur Teilnahme angemeldet haben.

Die Hauptversammlung der Saint-Gobain Oberland AG fand am 18. Mai 2010 in Bad Wurzach statt. Wiederum haben mehr als 250 Aktionäre und Aktionärsvertreter teil-genommen und ihr Stimmrecht ausgeübt. Die rechnerische Präsenz des Aktienkapitals lag bei 97,06 %. Alle zur Abstimmung gestellten Tagesordnungspunkte wurden ein-stimmig ohne Gegenstimmen und Enthaltungen beschlossen. Der 19. Mai 2011 ist als Termin für die nächste Hauptversammlung festgesetzt, die ebenfalls wieder in Bad Wurzach sein wird.

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Transparenz und InformationDie Saint-Gobain Oberland AG legt Wert auf eine offene und transparente Kommunika-tion. Daher werden auf der Internetseite des Unternehmens (unter www.saint-gobain-oberland.de > Information) ebenso alle Presse- und Ad-hoc-Mitteilungen, regelmäßig erscheinenden Finanzberichte und Zwischen mitteilungen sowie sämtliche für die Haupt versammlung relevanten Unter lagen veröffentlicht.

Rechnungslegung und AbschlussprüferDer Konzernabschluss der Saint-Gobain Oberland AG zum 31. Dezember 2010 wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt, der Jahresabschluss der Saint-Gobain Oberland AG für das Geschäftsjahr 2010 nach den Rechnungslegungsvor-schriften des Deutschen Handelsgesetzbuches (HGB).

Für den Jahresabschluss waren 2010 erstmals die Regelungen des Bilanzrechtsmoderni-sierungsgesetzes (BilMoG) vollumfänglich anzuwenden.

Die Hauptversammlung 2010 ist dem Vorschlag des Aufsichtsrats gefolgt und hat die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2010 gewählt. Der Prüfungsauftrag wurde durch den Aufsichtsrat erteilt.

ComplianceDie Saint-Gobain Oberland AG übernimmt vollständig das Compliance-Programm, das für den Saint-Gobain Konzern erarbeitet und eingeführt wurde. Nähere Informationen hierzu finden Sie auch auf der Internetseite unter www.saint-gobain-oberland.de > Information > Investor Relations > Erklärung zur Unternehmensführung.

EntsprechenserklärungEntsprechend § 161 Aktiengesetz sind Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft verpflichtet, einmal jährlich eine Erklärung abzugeben, dass den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex entsprochen wurde bzw. wird oder welche Empfehlungen gegebenenfalls nicht ange-wendet wurden oder werden; diese sind zu begründen.

In der Aufsichtsratssitzung im Dezember 2010 haben Vorstand und Aufsichtsrat der Saint-Gobain Oberland AG eine gemeinsame Entsprechenserklärung zu den Empfeh-lungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG in der bis zum 26. Mai 2010 und in der ab diesem Zeitpunkt geltenden Fassung verabschiedet. Sie ist im Originalwortlaut hier anschließend abgedruckt. Diese Erklärung und die Einhaltung der Empfehlungen wurden durch den Abschlussprüfer geprüft.

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Vorstand und Aufsichtsrat haben mit Beschluss vom 09. Dezember 2010 folgende Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz für das Geschäfts-jahr 2010 abgegeben: ‚Die Saint-Gobain Oberland AG hat den Empfehlungen der ‚Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex‘ für das Geschäftsjahr 2010 in ihrer Fassung vom 18. Juni 2009 unter Maßgabe der Entsprechenserklärung vom 09. Dezember 2009 (sowie dann in der Fassung vom 17. März 2010) entsprochen und wird ihnen in der Fassung vom 26. Mai 2010 mit den nachfolgend aufgeführten Ausnahmen entsprechen*:

2.3.2 Die Einberufung der Hauptversammlung mitsamt den Einberufungsunterlagen wurde nicht auf elektronischem Wege übermittelt. In Zukunft wird dies auf Anfrage erfolgen.

2.3.3 Ein Vertreter für die weisungsgebundene Ausübung des Stimmrechts der Aktionäre wurde und wird vor der Hauptversammlung nicht bestellt.

4.2.2 Ein Beschluss über das Vergütungssystem des Vorstands und eine regelmäßige Überprüfung erfolgten im Jahr 2010 nicht.

4.2.3 Als variable Vergütungskomponenten wurden und werden keine Aktien der Saint-Gobain Oberland AG ausgegeben. Eine nachträgliche Änderung von Erfolgs-zielen bei der variablen Vergütung von Vorstandsmitgliedern ist insoweit nicht ausgeschlossen, als unterjährig veränderten Umständen Rechnung getragen werden kann.

4.2.4 Die Vergütung der Vorstandsmitglieder wurde und wird nicht individualisiert offengelegt.

4.2.5 Ein individualisierter Vergütungsbericht wurde und wird nicht erstellt.

5.3 Im Aufsichtsrat sind und werden außer dem Personalausschuss keine weiteren fachlichen Ausschüsse gebildet; ein Prüfungsausschuss bestand und besteht nicht.

5.4.1 Der Aufsichtsrat hat für seine Zusammensetzung keine konkreten Ziele benannt, die potenzielle Interessenkonflikte und Vielfalt (Diversity) berücksichtigen.

* Nummerierung gemäß dem Deutschen Corporate Governance Kodex.

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5.4.6 Vorsitz und Mitgliedschaft in Ausschüssen wurden und werden bei der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder nicht berücksichtigt. Eine erfolgsorientierte Vergütung erhielten und erhalten die Aufsichtsratsmitglieder nicht. Die Vergütung der Auf-sichtsratsmitglieder wird derzeit im Corporate-Governance-Bericht nicht individua-lisiert ausgewiesen. Hieran wird festgehalten.

7.1.2 Der Zwischenbericht zum 30. Juni 2010 wurde vom Aufsichtsrat vor Veröffent-lichung nicht mit dem Vorstand erörtert.

7.1.3 Der Corporate-Governance-Bericht enthält keine Angaben zu Aktienoptions-programmen oder ähnlichen Anreizsystemen der Gesellschaft.‘

Die wesentlichen Gründe für die Nichtentsprechens-Tatbestände liegen in der geringen Anzahl außen stehender Aktionäre, der Einbindung der Gesellschaft in den Saint-Gobain-Konzern und der dadurch bedingten geringen finanzmarktlichen Orientierung des Unternehmens.

Im Einzelnen führen folgende Gründe zur Nichtanwendung der vorgenannten Empfehlungen:

2.3.2 Es lagen keine Anfragen vor, die die Übermittlung der Einberufung der Haupt-versammlung mitsamt den entsprechenden Unterlagen auf elektronischem Wege veranlasst hätten.

2.3.3 Die Bestellung eines Vertreters zur Stimmabgabe vor der Hauptversammlung ist angesichts der geringen Anzahl von Aktionären und des damit verbundenen Aufwands nicht sinnvoll.

4.2.2 Das System zur Vergütung der Vorstände entspricht den konzerninternen Regelun-gen und Richtlinien der Compagnie de Saint-Gobain und wurde im Aufsichtsrat erörtert. Der Aufsichtsrat verzichtet daher auf eine zusätzliche Beschlussfassung und regelmäßige Überprüfung.

4.2.3 Die Möglichkeit der Änderung von Erfolgszielen soll angesichts der schnellen Veränderungen in den Märkten nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Neben der fixen und der variablen Vergütung können die Mitglieder des Vorstan-des am Aktiensparprogramm des Hauptaktionärs teilnehmen. Damit besteht ein Anreizsystem für langfristig orientiertes Handeln.

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4.2.4 Die Hauptversammlung der Saint-Gobain Oberland AG hat am 31. Mai 2006 beschlossen, die Vergütung der Vorstandsmitglieder nicht individualisiert offenzulegen. Daher wurde und wird auch kein individualisierter Vergütungs-bericht erstellt.

5.3 Die Bildung von weiteren Ausschüssen erscheint angesichts des überschaubaren Umfangs des Unternehmens und der Größe des Aufsichtsrats nicht erforderlich.

5.4.1 Der Aufsichtsrat hat eine Altersgrenze beschlossen und die Themen Interessen-konflikte und Vielfalt (Diversity) generell behandelt. Eine gesonderte konkrete Zielverein barung wurde hierzu nicht vorgesehen.

5.4.6 Eine gesonderte Vergütung der Ausschusstätigkeit sowie eine variable Vergütung sind satzungsmäßig nicht vorgesehen.

7.1.2 Eine Erörterung des Zwischenberichtes zwischen Aufsichtsrat und Vorstand würde im Rahmen einer ordentlichen Aufsichtsratssitzung vorgenommen, sofern diese zeitlich vor der Veröffentlichung stattfinden würde. Eine rechtzeitige Vorab-information war sichergestellt.

7.1.3 Aktienoptionsprogramme oder ähnliche Anreizsysteme der Gesellschaft bestehen nicht.

Im Rahmen des Geschäftsberichts soll auch über die Corporate Governance der Gesellschaft berichtet werden.

Bad Wurzach, den 09. Dezember 2010

Für den Vorstand: Für den Aufsichtsrat:Stefan Jaenecke Paul Neeteson

+ 4.2.5

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VoRSTAND

AUFSICHTSRAT

Stefan Jaenecke Vorstandsvorsitzender, Bad Waldsee

Thomas Beyer Personal, Bad Waldsee

Wolfgang Brauck Vertrieb, Bad Wurzach

Klaus J. Rudolph Finanzen (ab 01.01.2011), Bad Waldsee

Marcus B. Teschner Finanzen (bis 31.03.2010), Ravensburg

Jorma Turpeinen Osteuropa, Moskau

Roland Unfried Technik, Bad Waldsee

Paul Neeteson

(Vorsitzender)

Generaldelegierter für Mittel- und Nordeuropa

der Compagnie de Saint-Gobain, Aachen

Dieter Müller

(Stellvertretender Vorsitzender)

Betriebsrat, Essen

Dr. Hans-Peter Binder Direktor der Deutschen Bank AG i. R., München

Bernhard Dausend Betriebsrat, Neuburg an der Donau

Jérôme Fessard Präsident des Verwaltungsrats

der Saint-Gobain Emballage S.A., Paris

Dr. Werner Futter Rechtsanwalt, Stuttgart

Udo Glinka Betriebsrat, Bad Wurzach

Jean-Dominique Grégoire Finanzdirektor der Compagnie de Saint-Gobain,

Zweigniederlassung Deutschland, Aachen

Matthias Zenner Chefsyndikus der Compagnie de Saint-Gobain,

Zweigniederlassung Deutschland, Aachen

orGane der Gesellschaft

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MITGLIEDSCHAFTEN IN WEITEREN GESETzLICH zU BILDENDEN AUFSICHTSRäTEN SoWIE IN VERGLEICHBAREN IN- UND AUSLäNDISCHEN KoNTRoLLGREMIEN

Aufsichtsrat

Paul Neeteson Vorsitzender des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN AUTOGLAS GmbH, Aachen

Vorsitzender des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN Building Distribution

Deutschland GmbH, Frankfurt am Main

Vorsitzender des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN GLASS Deutschland GmbH,

Aachen

Vorsitzender des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN ISOVER G+H Aktiengesellschaft,

Ludwigshafen

Vorsitzender des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN RIGIPS GmbH, Düsseldorf

Vorsitzender des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN Weber GmbH, Ludwigshafen

Dr. Hans-Peter Binder Vorsitzender des Aufsichtsrats DIERIG HOLDING AG, Augsburg

Mitglied des Aufsichtsrats KNORR-BREMSE AG, München

Mitglied des Aufsichtsrats KNORR-BREMSE SYSTEME

FÜR NUTZFAHRZEUGE GmbH, München

Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats FABER-CASTELL AG, Stein

Mitglied des Verwaltungsrats A.W. FABER-CASTELL UNTERNEHMENS-

VERWALTUNG GmbH & Co., Stein

Jérôme Fessard Vorsitzender des Verwaltungsrats SAINT-GOBAIN EMBALLAGE S.A., Frankreich

Mitglied des Verwaltungsrats SAINT-GOBAIN VICASA S.A., Spanien

Mitglied des Verwaltungsrats SAINT-GOBAIN MONDEGO S.A., Portugal

Jean-Dominique Grégoire Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN AUTOGLAS GmbH, Aachen

Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN Building Distribution

Deutschland GmbH, Frankfurt am Main

Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN GLASS Deutschland GmbH, Aachen

Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN ISOVER G+H Aktiengesellschaft,

Ludwigshafen

Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN Weber GmbH, Ludwigshafen

Matthias Zenner Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN AUTOGLAS GmbH, Aachen

Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN Building Distribution

Deutschland GmbH, Frankfurt am Main

Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN ISOVER G+H Aktiengesellschaft,

Ludwigshafen

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nachhaltIGkeItsBerIchtfür das Geschäftsjahr 2010

Inhalt

Saint-Gobain oberland AG – das Unternehmen 23

Einführung – Nachhaltigkeitsmanagement 24Grundlage des Berichts 24stakeholder-dialog 24

Glas – der nachhaltige Werkstoff 25Rohstoffe 25Recycling 25Mehrwegfähigkeit 25Gesundheit 25

Ökologische Nachhaltigkeit 27Emissionsmanagement 27Gesamtenergieverbrauch und -management 28Innovative Entwicklungen 28Produktrecycling und Abfallproduktreduktion 30transportwesen und Logistikmanagement 30ziele für die zukunft und ökologische herausforderungen 31

Ökonomische Nachhaltigkeit 33Einführung 33Qualitätssicherung und Produktionsoptimierung 33Kundenservice 34schulungsprogramme 36ziele für die zukunft und ökonomische herausforderungen 37

Soziale Nachhaltigkeit 39Gesundheitsmanagement 39Arbeitssicherheit 40Weiterbildung und Förderung 41Verhaltens- und handlungsprinzipien 42soziales Engagement 42ziele für die zukunft und soziale herausforderungen 42

Nachhaltigkeitsverpflichtung Verallia 43

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sONstIGE ANGABEN

Die Saint-Gobain Oberland AG ist 1946 unter dem Firmenna-men Oberland Glas GmbH in Bad Wurzach gegründet worden. Das Behälterglasunternehmen wuchs kontinuierlich, wodurch es das Interesse von Investoren weckte. Mitte der 90er Jahre wurde es von der französischen Saint-Gobain Gruppe über-nommen. Seit Mitte April 2010 tritt das Unternehmen – wie die gesamte Verpackungssparte der Compagnie de Saint-Gobain – unter dem Markennamen verallia auf.

Als Teil der Verpackungssparte des international aufgestellten Saint-Gobain Konzerns zählt die Saint-Gobain Oberland AG gegenwärtig zu den führenden Herstellern von Glasbehältern für den Getränke- und Lebensmittelbereich in Deutschland. Allein im Inland sind rund 1.400 Mitarbeiter beschäftigt, die an den Produktionsstandorten in Bad Wurzach, Wirges im Westerwald, Neuburg an der Donau und Essen erstklassi-ge Behälterglasprodukte wie Flaschen und Konservengläser herstellen. Beliefert werden Unternehmen der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie im Inland und im angrenzenden Ausland.

Die vier Standorte in Deutschland werden durch zwei Werke in Russland sowie eines in der Ukraine ergänzt, die Glasver-packungen für die dortigen nationalen Märkte produzieren. Die Werke in Russland und der Ukraine streben an, die be-stehenden Marktpositionen in wachsenden Märkten zu si-chern und nach dem Prinzip einer ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Entwicklung weiter auszubauen und zu gestalten. Durch die anspruchsvollen Saint-Gobain Standards werden Prozess- und Organisationsabläufe op-timiert und Qualitätsanforderungen der Kunden in diesen Ländern erfüllt. Im Werk Kavminsteklo in Mineralnye Vody, Nordkaukasus, werden überwiegend Grünglasflaschen für Mineralwasser, Wein und Sekt gefertigt. Die Glashütte in Kamyshin an der Wolga stellt überwiegend Konservengläser in Weißglas her. Das ukrainische Werk Zorya in Rivne produ-ziert ebenfalls ausschließlich Weißglas für Konservengläser und Spirituosenflaschen.

saint-Gobain oberland aG – das unternehmen

‚NUR EIN WIRTSCHAFTLICH GESUNDES UNTERNEHMEN KANN IN INNoVATIoNEN,UMWELTVERTRäGLICHKEIT UND SozIALES ENGAGEMENT SoWIE

IN SEINE MITARBEITER INVESTIEREN.‘

stEFAN JAENECKE, VORstANdsVORsItzENdER

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Grundlage des BerichtsDie weltweite wirtschaftliche Entwicklung und das stetige Wachstum der Weltbevölkerung führen dazu, dass natürli-che Vorräte knapp werden. Durch die Diskrepanz zwischen verfügbaren Ressourcen und den Bedürfnissen eines jeden einzelnen Menschen können sowohl die Umwelt als auch die Gesellschaft Schaden nehmen. Dies gilt es zu verhin-dern. Die Saint-Gobain Oberland AG als Teil des gesamten Saint-Gobain Konzerns ist sich ihrer Verantwortung gegen-über der Umwelt und Gesellschaft bewusst und strebt stets nach kontinuierlichen Verbesserungen der betrieblichen Abläufe und der Entwicklung von Innovationen, die sowohl die Umwelt schonen als auch die Wirtschaft vorantreiben.

Das Unternehmen verfolgt das Ziel, all seine Entwicklungen zukunftsfähig zu gestalten, damit gegenwärtige Bedürfnisse befriedigt werden können, ohne nachkommende Generatio-nen in ihrer Entwicklung zu gefährden.

Alle Strategien und Entwicklungen des Unternehmens bauen daher sowohl auf einer ökologischen, ökonomischen als auch sozialen Zielsetzung auf, die Mensch, Natur und industrielle Produktion nachhaltig in Einklang bringen will. Der folgende Bericht gibt einen detaillierten Überblick über alle Aktivitä-ten und Errungenschaften, die verallia Deutschland auf dem Weg zu nachhaltigem Wirtschaften bereits umsetzt, sowie über die Herausforderungen, die das Unternehmen künftig zu bewältigen bestrebt ist.

Stakeholder-DialogJedes Unternehmen befindet sich im stetigen Dialog mit einer Vielzahl von Interessengruppen, die sowohl intern als auch extern präsent und aktiv sind. Die wichtigsten Stakeholder der Saint-Gobain Oberland AG lassen sich wie folgt unterteilen:

➜Mitarbeiter ➜ Kunden ➜Handel ➜ Investoren und Verbände ➜Gesellschaft ➜Öffentliche Hand ➜ Politik und Presse ➜ Lieferanten

Der Erfolg des Unternehmens wird an der Zufriedenheit aller Stakeholder gemessen. Die Erwartungen und Bedürfnisse einer jeden Anspruchsgruppe zu erfassen und mit in die Wert-schöpfungskette einfließen zu lassen, ist für alle Beteiligten von Vorteil.

So unterstützen alle Mitarbeiter der Saint-Gobain Ober- land AG sowie Kunden, Handel und Investoren die kontinu-ierliche und zukunftsorientierte Planung unserer Unterneh-mensstrategie. Die Beziehungen zu unseren Stakeholdern können dabei nur aufrechterhalten werden, wenn ein tägli-cher Informationsaustausch zwischen allen Interessengrup-pen gewährleistet ist. Im Zentrum dieser Kommunikations-bemühungen steht die Erfassung gemeinsamer Ziele und Interessen, die für unsere Zukunftsplanung und den wirt-schaftlichen Erfolg grundlegend sind.

Die Mitarbeiter der Saint-Gobain Oberland AG tragen täglich dazu bei, ein hohes Maß an Vertrauen zwischen allen Partei-en aufzubauen, so dass ein aktiver Beitrag zur Gesundheit, Stabilität und Entwicklung unserer Gesellschaft geleistet werden kann.

einführung – nachhaltigkeitsmanagement

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sONstIGE ANGABEN

RohstoffeGlas besteht fast ausschließlich aus den natürlichen Roh-stoffen Quarzsand, Soda, Kalk und Dolomit, die reichhaltig in der Natur vorkommen. Dabei ist der wichtigste Bestandteil einer Glasverpackung heute Recyclingglas. Dadurch werden unsere endlichen Ressourcen geschont. Die Natürlichkeit der einzelnen Rohstoffe wirkt sich noch auf andere Weise positiv auf unsere Umwelt aus: So stellt eine achtlos weggeworfene Flasche keine Umweltbelastung dar, da Glas ähnlich wie Stein verwittert.

RecyclingGlas ist zu 100 % ohne Qualitätsverlust recycelbar. Neue Glas-flaschen bestehen heute durchschnittlich zu 60 % aus Recyc-lingglas. Bei grünem Glas werden sogar Anteile von bis zu 90 % erreicht. Dies spart nicht nur Primärrohstoffe. Die Zugabe von Recyclingglas führt auch zur Reduktion der Schmelzenergie.

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Energieeinsparung

Scherben in der GlasschmelzeAngaben in %

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MehrwegfähigkeitDer Einsatz von Glas-Mehrwegverpackungen ist ökologisch sowie ökonomisch sinnvoll und erfüllt in besonderem Maße das Ziel der Abfallvermeidung. So ist mit steigender Anzahl der Umläufe eine Reduktion des Packmitteleinsatzes, bezogen auf die abgefüllte Menge, verbunden. Dabei lassen sich Glas-Mehrwegflaschen bis zu 50-mal wiederbefüllen und sind im Durchschnitt bis zu sechs Jahre im Einsatz. Werte, die von keinem anderen Packmittel erreicht werden.

GesundheitGlas ist inert: Es gibt keine Inhaltsstoffe ab, die die Lebens-mittelsicherheit und den Geschmack des Füllgutes negativ beeinträchtigen, und es nimmt auch keine Stoffe aus dem Inhalt, wie zum Beispiel Aroma- und Wirkstoffe, auf. Glas ga-rantiert somit die Reinheit des Füllgutes und ist auch für sen-sible Produkte wie Babykost bestens geeignet. Aufgrund der Inertheit ist Glas zudem der universelle und uneingeschränkte Werkstoff für Mehrwegbehälter, da selbst im Falle einer vo-rübergehenden Zweckentfremdung durch den Verbraucher keine negativen Auswirkungen auf die weitere Nutzung des Glasbehälters bestehen.

Glas – der nachhaltige werkstoff

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‚SAINT-GoBAIN oBERLAND UNTERNIMMT GRoSSE

ANSTRENGUNGEN IM SINNE EINER EFFIzIENTEN UND

UMWELTBEWUSSTEN PRoDUKTIoN. DARüBER HINAUS FÖRDERN WIR

DAUERHAFT INITIATIVEN, DIE DIESE PRoDUKTIoNSPRAKTIKEN UNTERSTüTzEN UND

NoCH UMWELTFREUNDLICHERE TECHNoLoGIEN VoRANTREIBEN.‘

ROLANd UNFRIEd, VORstANd tEChNIK

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sONstIGE ANGABEN

‚Ökologische Nachhaltigkeit beschreibt die zieldimension, die Artenvielfalt zu erhalten und den Klimaschutz zu fördern, damit Natur und Umwelt für die nachfolgenden Generationen erhalten bleiben.‘ (AGENDA 21, 2009)

Jedes Unternehmen greift unvermeidlich auf natürliche Ressourcen zurück. verallia Deutschland ist sich dieser Tatsa-che bewusst. Das Unternehmen ist daher schon seit langem bestrebt, den Verbrauch an Ressourcen auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren. Dabei unterliegt die gesamte Wert-schöpfungskette, von der Annahme der Rohstoffe bis zur Auslieferung des fertigen Produktes, einer kontinuierlichen Betrachtung, um Einsparpotenziale zu ermitteln und entspre-chende Maßnahmen einzuleiten. Die Strategie hinsichtlich der ökologischen Entwicklung von verallia Deutschland sieht dabei nicht allein die Reduktion an Ressourcen vor, sondern bezieht auch die Vermeidung unerwünschter Nebenproduk-te, wie zum Beispiel Emissionen, mit ein. Bereits getroffene Maßnahmen konnten einen deutlichen Beitrag zum Umwelt-schutz leisten. Weitere sind geplant.

EmissionsmanagementDer Prozess der Glasschmelze hat auch zur Folge, dass Emis-sionen, wie zum Beispiel Kohlendioxid, in unsere Atmo sphäre gelangen. Eine Reduzierung dieser Emissionen kann maß-geblich durch einen verringerten Energieeinsatz sowie eine optimierte Gemengezusammensetzung erreicht werden.

Da die fossilen und damit Emissionen verursachenden Ener-gieträger Erdgas und schweres Heizöl den größten Anteil bei der Produktion von Glasverpackungen einnehmen, wird der Verbrauchsreduzierung dieser Energieträger große Aufmerk-samkeit geschenkt. Die größten Mengen an fossiler Energie werden zur Befeuerung der Schmelzwannen eingesetzt. Eine effektive Fahrweise der Wannen und laufende Anpassung des Energieträgermixes, soweit technisch möglich, ist daher unabdingbar.

Aber auch Energieeinsparinitiativen wie die Optimierung der Einstellung und Steuerung der Kühlöfen und die laufende Analyse der Kühlofenverbräuche sind wichtige Schritte, um Erdgas effektiv zu nutzen und somit die CO2-Emissionen zu verringern. So entwickelte beispielsweise Saint-Gobain Oberland gemeinsam mit einer früheren Tochtergesellschaft in den letzten Monaten eine neuartige Kühlofensteuerung, die die Energiezufuhr bedarfsgerechter regelt. Nach der Test-phase werden diese Steuerungen weltweit in allen Kühlöfen der verallia Gruppe eingebaut.

Neben diesen und weiteren Aktivitäten trägt Glasrecycling schon seit Jahrzehnten dazu bei, den Energieeinsatz und damit die entstehenden Emissionen zu reduzieren. Darüber hinaus werden durch den Einsatz von Recyclingglas das an-fallende allgemeine Müllaufkommen und der Einsatz von wertvollen Rohstoffen bei der Glasherstellung reduziert.

Ökologische nachhaltigkeit

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Ein weiteres großes Potenzial zur Energieeinsparung bieten die heißen Rauchgase der Schmelzwannen. Diese werden an allen Standorten von verallia Deutschland genutzt, um die Verbrennungsluft vorzuwärmen. Des Weiteren wird bereits an einem Standort die Energie der Rauchgase über einen Wär-metauscher genutzt, um Dampf zu erzeugen, der wiederum zur Stromerzeugung und zu Heizzwecken genutzt wird. Um dieses Potenzial an anderen Standorten umzusetzen, werden derzeit verschiedene Aktivitäten unternommen.

Gesamtenergieverbrauch und -managementDie Aufteilung der Energieträger, die zur Erzeugung von Glas benötigt werden, setzt sich bei verallia Deutschland derzeit wie folgt zusammen: 44 % Erdgas, 37 % Heizöl, 19 % Strom.

Ziel des Unternehmens ist es, diese Energie so effizient wie möglich einzusetzen. Dies trägt zum einen zur Redu-zierung von schädlichen Umwelteinflüssen wie CO2-Emis-sionen und anderen Luftschadstoffen bei, zum anderen ist Energieeffizienz ein Kernbestandteil wettbewerbsfähiger Produktion.

Neben den bereits erwähnten Maßnahmen werden in so genannten Energieteams laufend Verbräuche analysiert, Einsparpotenziale ermittelt und vielfältige Maßnahmen um-gesetzt. Dies betrifft nicht nur den Einsatz fossiler Rohstoffe, sondern auch die Verwendung elektrischer Energie, die bei der Behälterglasproduktion, zum Beispiel für die Drucklufterzeu-gung, eine große Rolle spielt.

Innovative EntwicklungenBereits Mitte der 80er Jahre war die damalige Oberland AG eines der ersten Unternehmen, das elektrostatische Filter zur Verringerung von Staub und Schwefelemissionen ein-setzte. Auch wurden früh verschiedene Systeme zur Wasser- aufbereitung und -wiederverwendung angewandt, so dass eine große Menge an Prozesswasser im Kreislauf gefahren und der Frischwasserbedarf auf ein Minimum reduziert werden konnte.

Wie zuvor erwähnt, entsteht der größte Umwelteinfluss bei der Einschmelzung des Recyclingglases und der nötigen Roh-stoffe für die Produktion qualitativ hochwertiger Glasverpa-ckungen. verallia Deutschland ist daher zuversichtlich, durch neue, nachhaltige Energieträger auch in Zukunft einen Bei-trag zu mehr Umweltbewusstsein leisten zu können. Dafür

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sONstIGE ANGABEN

wurde innerhalb der gesamten verallia-Gruppe eine Initiative ins Leben gerufen, die sich mit verschiedenen Energieträgern aus Biomasse auseinandersetzt. So ist beispielsweise für das Werk Bad Wurzach eine Biogas-Anlage vorgesehen, mit der anfangs ein Bedarf von 5 bis 10 % der benötigten Energie der drei Schmelzwannen gedeckt werden kann. Die Umsetzung erfolgt dabei in enger Kooperation mit der Kommune, da Vorteile auf beiden Seiten zu erwarten sind. Langfristig soll der Einsatz auf bis zu 50 % und mehr gesteigert werden. Der Ausstoß an CO2-Emissionen kann somit deutlich gesenkt werden.

verallia Deutschland arbeitet hierbei – wie in der gesamten Forschung und Entwicklung – sehr eng mit dem entspre-chenden Bereich auf Spartenebene innerhalb des Konzerns zusammen.

Bei Innovationen geht es im Übrigen nicht nur um die Einführung neuer Technologien, sondern auch um die Entwicklung neuer Produkte. In diesem Sinne sind Innova- tionen der Motor unseres Erfolgs und entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung und die Erfüllung der Wün- sche unserer Kunden.

Verpackungen aus Glas sind grundsätzlich ökologisch vorteil-haft (siehe Kapitel ,Glas – der nachhaltige Werkstoff ‘). Zu den fertigen Produkten können sich unterschiedliche Potenziale hinsichtlich einer ökologischen Optimierung ergeben. Zur Ermittlung eventueller Potenziale wurde von verallia Deutsch-land der ECOVA-Service ins Leben gerufen, der sich als ein wesentlicher Teil in die globale Nachhaltigkeitsstrategie der verallia-Gruppe einfügt. Dieser Service sieht eine Analyse der kundenspezifischen Wertschöpfungsketten vor, um daraus mögliche Optimierungsmaßnahmen abzuleiten. Das Konzept des ECOVA-Service vernachlässigt dabei nicht das ästheti-sche Erscheinungsbild der Artikel. Wie die gesamte Produkt- palette von verallia Deutschland profitieren diese Artikel von

den Umweltvorteilen von Glas sowie von allen technischen Innovationen, die den Glasherstellungsprozess optimieren. Aus der ökologischen Vorteilhaftigkeit und der attraktiven Darstellung kann somit ein direkter Mehrwert für den Kunden und den Endverbraucher generiert werden.

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Produktrecycling und AbfallproduktreduktionJe höher die Recyclingrate, desto geringer ist der Verbrauch an Schmelzenergie. Da Glas zu 100 % recycelbar ist, verfolgt verallia Deutschland das Ziel, 100 % des pro duzierten Glases nach Entsorgung durch den Endkonsumenten wieder einzu-sammeln und in die Produktion zurückzuführen.

Auch die Filterstäube aus den Filteranlagen werden als Roh-stoff im Produktionsprozess wiederverwendet.

Bemerkenswert ist, dass die deutsche Glasindustrie schon 1972 begonnen hat, gebrauchtes Behälterglas systematisch zu sammeln und wiederzuverwerten. Die Wurzeln dieser Erfolgs-geschichte liegen in Bad Wurzach. Glascontainer sind heute für jeden eine Selbstverständlichkeit und überall einfach zugänglich. Optimiert wird die Sammlung durch die strikte Trennung in die drei Farben Weiß, Braun und Grün.

In engster nachbarschaftlicher Zusammenarbeit kann in Bad Wurzach mit dem Werk SAR (Süddeutsche Altglas-Rohstoff), das Recyclingglas aufbereitet, so seit Jahrzehnten der Um-welteinfluss von Glasverpackungen reduziert werden. Über 2 Millionen Tonnen Recyclingglas verwertet die deutsche Be-hälterglasindustrie jährlich. 220.000 Tonnen werden hierbei

durch die SAR dank neuester Technik sortiert, gereinigt, ge-rüttelt, zerkleinert und schließlich mit in die Produktion von verallia Deutschland eingebracht.

Transportwesen und LogistikmanagementDas Unternehmen hat sich einer nachhaltigen Logistik ver-schrieben, die sich durch einen reduzierten Einsatz an Res-sourcen und durch eine Vermeidung von transportbedingten Verlusten auszeichnet.

transportverpackungAuch bei der gebräuchlichsten Transportverpackung von verallia Deutschland wird sowohl der ökonomische als auch der ökologische Gedanke weiterverfolgt. So bestehen die Zwischenlagen einer Palette aus Kunststoffplatten, die in einem Mehrwegsystem viele Male wiederverwendet werden können. Zudem sind die zu 100 % recycelbaren Schrumpffolien exakt an die zu erwartenden Transportbelastungen angepasst und bieten daher eine optimale Stabilität bei möglichst ge-ringem Materialeinsatz.

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sONstIGE ANGABEN

VerladeserviceZeit ist Geld. Diesem Leitsatz hat sich verallia Deutsch-land auch bei der Beladung von Lastwagen verschrie-ben, die zu unseren Werken kommen, um dort die fertige Ware abzuholen. So wird die Abfertigung an unseren Stand-orten kontinuierlich geprüft und optimiert, so dass wir in den letzten Jahren eine Reduktion der Standzeiten von bis zu 30 % erreichen konnten.

Optimierter Auslastungsgrad der LagerhallenEine gute Logistik zeichnet sich auch durch eine optimale Nutzung der vorhandenen Ressourcen aus. So wurde im Falle unserer Lagerhallen durch die Einführung angepasster Lager- strategien ein deutlich höherer Auslastungsgrad erreicht. Die Lagerung der Fertigwaren im Freien konnte somit redu-ziert werden.

LiefertreueDie Kunden von verallia Deutschland können sich auf eine termingerechte Lieferung ihrer bestellten Ware verlassen. So wird der bestätigte Wunschtermin in 99,9 % aller Fälle eingehalten.

Minimierung von transportschädenUnsachgemäße Transportbedingungen können zu einer Beschädigung der Ware führen. Um das Risiko eines trans-portbedingten Schadens zu minimieren, müssen seit 2008 alle Lastwagen, die in unseren Werken beladen werden, dem Anforderungsprofil in Bezug auf Ladungssicherung gemäß DEKRA entsprechen.

ziele für die zukunft und ökologische Heraus - forderungenDas Streben nach Entlastung der Umwelt und die damit einhergehende konsequente Umsetzung von Umweltpro-grammen sind wichtige Werte in der Unternehmenskultur der Saint-Gobain Oberland AG. Die Einhaltung der rechtlichen Verpflichtungen, Normen und Richtlinien bildet das Funda-ment für die ständige Verbesserung unserer Produkte und Pro-zesse sowie des Umweltschutzes. Zu den wichtigsten Zielen für die Zukunft zählen auch weiterhin, Energie einzusparen, Abfallaufkommen und Wasserverbrauch zu verringern sowie Emissionen zu reduzieren.

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‚MIT DER ERFoLGREICHEN

HERSTELLUNG UNSERER qUALITATIV HoCHWERTIGEN

GLASVERPACKUNGEN STREBEN WIR AN, NACHHALTIG DER BEVoRzUGTE PARTNER

UNSERER KUNDEN SoWIE ALLER ANDEREN GESCHäFTSPARTNER zU SEIN.

DIES WoLLEN WIR AUF BASIS DER NACHHALTIGEN NUTzUNG

SäMTLICHER RESSoURCEN ERREICHEN.‘

KLAUs J. RUdOLPh, VORstANd FINANzEN

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sONstIGE ANGABEN

‚Ökonomische Nachhaltigkeit beschreibt die Formung eines intakten ökonomischen, sozialen und ökologischen Systems, das dauerhaft betrieben werden kann, ohne die Möglichkeit nachfolgender Generationen zu gefährden, ihre Bedürfnisse zu befriedigen.‘ (AGENDA 21, 2009)

EinführungOhne ein verantwortungsvolles Handeln in der Wirtschaft kann Nachhaltigkeit in der Vielzahl ihrer Facetten nicht erreicht werden. Wer im gegenwärtigen Wettbewerb dauer-haft den Wohlstand seines Unternehmens, seiner Mitarbeiter und der Gesellschaft erhalten will, muss einer Ausbeutung wirtschaftlicher Ressourcen entgegenwirken. Erst dieser Schritt ermöglicht es einem jeden Unternehmen, auch öko-logisch und sozial nachhaltig zu agieren.

Die Saint-Gobain Oberland AG verfolgt somit das Ziel, ihren wirtschaftlichen Erfolg weiter auszubauen, um Investitionen in die Entwicklung ökologisch und sozial nachhaltiger Prakti-ken weiter vornehmen zu können. Ein wichtiger Schritt hierbei ist, Nachhaltigkeit in ihren drei Dimensionen als eine Einheit anzusehen, damit nachhaltige Entwicklungen aktiv gefördert und in die Tat umgesetzt werden können.

Im Folgenden sollen die Punkte näher erläutert werden, die innerhalb des Bereichs der ökonomischen Nachhaltigkeit eine hohe Priorität genießen.

qualitätssicherung und Produktionsoptimierung

QualitätssicherungDie Qualität der Artikel von verallia Deutschland befindet sich auf einem sehr hohen Niveau und wird durch entsprechende Maßnahmen kontinuierlich gesteigert. Zielgerichtete Inves-titionen führten in den vergangenen Jahren zur Festlegung einer Vielzahl an Standards, die dem Kunden ein hohes Maß

an Sicherheit bieten. So konnte die Saint-Gobain Oberland AG zum Beispiel im Jahr 2009 als erste deutsche Behälter-glashütte ein Hygienemanagementsystem installieren, das die strengen Standards der ISO 22000 erfüllt.

Des Weiteren wurde das Unternehmen in den vergangenen Jahren unter anderem auf folgenden Gebieten erfolgreich zertifiziert:

➜ ISO 9001 (Anforderungen an Qualitätsmanagementsysteme) ➜ ISO 14001 (Anforderungen an Umweltmanagementsysteme) ➜HACCP (Anforderungen an Hygienemanagementsysteme) ➜ BRC/IoP (Anforderungen an Hygienemanagementsysteme) ➜ EMAS (Registrierungsurkunde für besondere Umweltleistungen) ➜OHRIS (Anforderungen an Gesundheits- und Risikomanagement) ➜OHSAS 18001 (Spezifikationen von Arbeitsschutzmaßnahmen)

ProduktionsoptimierungDas tiefe Verständnis des komplexen Glasherstellungsprozes-ses ist die Basis für dessen Optimierung. Das Unternehmen folgt diesem Grundsatz und hat daher für alle relevanten Teilprozesse entsprechende Sensorik-Systeme eingeführt. Die so gewonnenen Informationen werden direkt für konkrete Optimierungen genutzt. Dabei gilt das Ziel, ein Höchstmaß an Effizienz zu erreichen bei gleichzeitig geringem Einsatz an Ressourcen.

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Kundenservice

InnovationscenterDas Innovationscenter von verallia Deutschland in Bad Wurzach ist einzigartig in Deutschland. Kernstück ist der intensive Austausch aller an einem Innovationsprojekt Be-teiligten. Kunde, Designer, Marketing-Spezialisten, Konstruk-teure und Techniker setzen sich gemeinsam an einen Tisch, um Lösungen zu erarbeiten, die gleichermaßen attraktiv wie praktisch sind. Sowohl für Projektmeetings als auch für Kreativ-Workshops steht ein leistungsfähiges CAD-System zur Verfügung, auf dem die ersten Vorstellungen in Skizzen und Modellen festgehalten werden. Ausgewählte Entwürfe können anschließend in Form von realitätsnahen Renderings oder eDrawings ausgegeben werden. Was bislang nur als Idee existierte, kann nun realistisch gezeigt werden und erlaubt dem Kunden ein zeitnahes Eingreifen, wo Lösungen noch nicht stimmig sind. Der ganzheitliche Blick ermöglicht ein Höchstmaß an Effizienz bei der Ausführung der Projekte – Zeit und Geld werden gespart.

KomplettlösungenDas Angebot von verallia Deutschland geht über den reinen Glasbehälter hinaus. So können zusätzlich No-Label-Etiketten aufgebracht werden. Für Lochmundflaschen ist eine Verbü-gelung möglich. Zudem bekommen Kunden auf Wunsch die Flaschen bereits in Kisten für den Endverbrauch angelie-fert. Die unmittelbare Nähe zu einem Kistenhersteller beim Werk in Bad Wurzach bringt hier logistische Vorteile.

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sONstIGE ANGABEN

LogistikserviceDie Auswirkungen von Form, Größe und Gewicht einer Glas-verpackung auf deren logistische Eignung (wie zum Beispiel Paletten- und Lkw-Ausnutzung) werden bereits in einem frühen Stadium des Entwicklungsprozesses berücksichtigt. Mit spezieller Software für Endverpackungsoptimierung und in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden werden Neu-entwicklungen auch nach ökonomischen Gesichtspunkten gestaltet.

technischer KundendienstDie Betreuung durch verallia Deutschland endet nicht am Werkstor, sondern reicht bis in den Produktionsablauf beim Kunden hinein. Aus der eigenen Erfahrung mit einem kom-plexen Maschinenpark hat sich ein qualifizierter technischer Kundendienst entwickelt. Dieser unterstützt den Kunden auch vor Ort, damit sich die neuen Glasbehälter reibungslos in den Abfüllprozess einfügen.

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SchulungsprogrammeDie Weiterbildung unserer Mitarbeiter steht neben der Gewährleistung eines sicheren Arbeitsplatzes im Zentrum der Bemühungen der Saint-Gobain Oberland AG und repräsen-tiert somit einen wichtigen Teil unserer Unternehmenspolitik. Ermutigung, Sensibilisierung und Schulung sind Schlüssel- faktoren, damit jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter einen wertvollen Beitrag zur kontinuierlichen Verbesserung des eigenen Arbeitsumfelds und der Arbeit im Team leisten kann.

Im Sinne unserer strategischen Personalentwicklung werden Fortbildungsbudgets und -schwerpunkte durch das einge-führte Bildungscontrolling geplant, damit die Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter in den folgenden Bereichen weiter- gebildet werden können (Beispiele):

➜ Präsentationstechnik ➜ Konfliktmanagement ➜ Rhetorik ➜Moderationstechnik

Bereiche der Weiterbildungsplanung: ➜ EHS (EHS-Auditor, Betreiberpflichten) ➜ Fachwissen ➜Methodenkompetenz (Kommunikation, Selbstmanagement) ➜ Führungskompetenz (,New Managers‘, Operational Management) ➜ Sprachen ➜ IT-Seminare ➜Meister- und andere weiterführende Ausbildungen (Fachwirte etc.)

Weitere Angebote umfassen Kennenlernprogramme für die verallia-Gruppe oder die Delegation für Mittel- und Nord-europa der Compagnie de Saint-Gobain.

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sONstIGE ANGABEN

Fortbildungsprogramme stehen allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Saint-Gobain Oberland AG zur Verfügung, abhängig von den Anforderungen an ihre aktuelle Position und ihren Vorkenntnissen. Die Qualifikation unserer Mit-arbeiter stellt somit die Kernkompetenz des Unternehmens dar, die es zu fördern gilt.

Die Wirksamkeit der Fördermaßnahmen wird auf verschie-denen Ebenen gemessen:

Beurteilungsbögen unmittelbar nach der Veranstaltung geben Aufschluss über die Qualität des Seminars und der Organisation. Die Beurteilung der Wirksamkeit erfolgt rund sechs Monate nach dem Seminar und erfasst den Lerntrans-fer in die Praxis. Die Wirksamkeit von Weiterbildungsmaß- nahmen wird auch in den Jahresgesprächen diskutiert.

ziele für die zukunft und ökonomische Heraus- forderungenDie Saint-Gobain Oberland AG ist daran interessiert, Jahr für Jahr so viel Ertrag zu erwirtschaften, dass sie langfristig Arbeitsplätze sichern kann und stets in der Lage ist, die not-wendigen Investitionen zu tätigen, um die Produktionsstätten auf dem technisch aktuellsten Stand zu halten. Gleichzeitig sollen auch die Stake- sowie Shareholder langfristig am Un-ternehmenserfolg beteiligt werden. Damit dies gewährleistet werden kann, ist der verantwortliche Umgang mit Risiken schon jetzt sowie auch für die Zukunft ein wichtiges Thema.

Die strategische Ausrichtung des Unternehmens zielt auf attraktive Märkte und die Konzentration auf unsere Kernkom-petenzen. Hierzu ist es wichtig, Innovationen innerhalb des Unternehmensverbundes zu fördern. Dies tun wir bereits und wir sehen das verantwortungsbewusste Handeln im Wett-bewerb auch weiterhin als unser Ziel an.

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‚WIR SEHEN IN UNSEREN MITARBEITERN DAS PoTENzIAL FüR DIE zUKUNFT.

DAHER SCHüTzEN WIR NICHT NUR IHRE GESUNDHEIT DURCH

AUSGEPRäGTE ARBEITSSICHERHEITSMASSNAHMEN UND EIN BETRIEBLICHES

GESUNDHEITSMANAGEMENT, SoNDERN FÖRDERN AUCH IHRE LEISTUNGSFäHIGKEIT UND

IHRE qUALIFIKATIoNEN. UMFASSENDE BERUFLICHE ERSTAUSBILDUNG SoWIE

KoNSTANTE WEITERBILDUNG zUR ERHALTUNG EINES STETS AKTUELLEN

KENNTNISSTANDES SIND HIERFüR EBENSo UNVERzICHTBAR WIE DIE FÖRDERUNG VoN

TEAMFäHIGKEIT UND FüHRUNGSKoMPETENzEN.‘

thOMAs BEyER, VORstANd PERsONAL

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sONstIGE ANGABEN

‚Soziale Nachhaltigkeit versteht die Entwicklung der Gesellschaft als einen Weg, der Partizipation für alle Mitglieder einer Gemeinschaft ermöglicht. Dies umfasst einen Ausgleich sozialer Kräfte mit dem ziel, eine auf Dauer zukunftsfähige, lebenswerte Gesellschaft zu erreichen.‘ (AGENDA 21, 2009)

Eine Orientierung an sozialer Nachhaltigkeit bedeutet, dass jeder einzelne Mensch seinen Beitrag zu einer zukunftsfähigen und lebenswerten Gesellschaft leisten kann und auch sollte. Mit dem Einfluss und der wirtschaftlichen Größe wächst auch die Verantwortung, die ein jeder seinen Mitmenschen gegen-über wahrzunehmen hat. Die Saint-Gobain Oberland AG ist sich ihrer Pflicht als Teil des gesamten Saint-Gobain Konzerns bewusst und empfindet einen Weg zu mehr Nachhaltigkeit als Chance, einen sozialen Beitrag zu leisten, der sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Saint-Gobain Oberland als auch die Gesellschaft nachhaltig begünstigt.

Die Mitarbeiter spielen hierbei die wichtigste Rolle, da sie als Motor und Herzstück den Erfolg des gesamten Unternehmens gewährleisten und bestimmen. Sie zu achten, zu schützen und zu fördern ist somit eine der zentralen Aufgaben, der sich die Saint-Gobain Oberland neben sozialen Engagements widmet. Gesundheit, Sicherheit, Weiterbildung und Verhal-ten eines jeden Mitarbeiters bilden die Grundlage für soziale Nachhaltigkeit innerhalb des Unternehmens.

GesundheitsmanagementEgal ob an der Maschine oder im Büro, jede Arbeit beansprucht den Körper und Geist auf unterschiedlichste Art und Weise. Da auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedenen Beanspruchungen ausgesetzt sind, wurden die folgenden drei Standards entwickelt, die die Gesundheit aller konzernweit schützen sollen:

➜NOS (Noise Standard) ➜ TAS (Toxic Agent Standard) ➜ PLM (Posture/Lifting/Movement Standard)

NOsNOS dient der Identifizierung, Auswertung und Kontrolle von Lärmquellen am Arbeitsplatz. Die Erfassung der poten-ziellen Lärmbelästigung einer individuellen Person bei einer bestimmten Arbeitstätigkeit ermöglicht die Erstellung einer so genannten Lärm-Risiko-Matrix, die notwendige Indikatoren zur Verfügung stellt, um Prioritäten für Kontrollhandlungen zu etablieren und Fortschritte in der Verbesserung verfolgen zu können.

tAsTAS dient der Identifizierung, Auswertung und Kontrolle von giftigen Stoffen am Arbeitsplatz. TAS untersucht das mögliche Zusammentreffen einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters mit giftigen Stoffen bei der Ausführung einer bestimmten Tätigkeit. Auch hier wird eine Risiko-Matrix erstellt, die ebenfalls notwendige Indikatoren zur Verfügung stellt, um Prioritäten für Kontrollhandlungen zu etablieren und Fortschritte in der Verbesserung verfolgen zu können.

PLMZiel von PLM ist es, jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter von Saint-Gobain bei der Arbeit körperlich so weit wie möglich zu entlasten. Im Mittelpunkt dieser Bestrebungen stehen Zwangshaltungen: das Heben/Anheben von Gegenständen und schweren Lasten, stehende Körperhaltungen, Sitzhaltung

soziale nachhaltigkeit

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sowie sich wiederholende Bewegungen bestimmter Glied-maßen. Dieses Instrument trägt somit zur Verbesserung der allgemeinen Ergonomie und der ergonomischen Methoden von Arbeitsstationen und -plätzen bei, die von diesen vier Aspekten betroffen sind.

Die Auswertung und Bewertung der gewonnenen Daten erfolgt durch eine eigens entwickelte Software, die das zuständige Management bei der Verbesserung der Arbeits- bedingungen unterstützen soll. Somit wird die Gesundheit eines jeden Saint-Gobain Mitarbeiters aktiv gefördert.

Bei allen drei Standards handelt es sich um Methoden, mit denen eine kontinuierliche Verbesserung objektiv verfolgt werden kann.

5s-MethodeDarüber hinaus wurde 2005 die 5S-Methode zur Arbeitsor-ganisation eingeführt, die durch die 5 Bausteine Sortieren, Systematisieren, Säubern, Standardisieren und Selbstdisziplin nicht nur die Produktion verbessert, sondern auch die Sicher-heit am Arbeitsplatz steigert.

Aktionen zur GesundheitsförderungSeit 2006 wird am Standort Essen in verschiedenen Abteilungen mit Unterstützung der Betriebskrankenkasse er-gonomische Arbeitsplatzberatung durchgeführt. Des Weiteren wurde im Jahr 2008 in Bad Wurzach eine Ergonomieschulung in Zusammenarbeit mit der AOK ins Leben gerufen, die Mit-arbeiter aus allen Bereichen auf die langfristigen Folgen einer unergonomischen Arbeitsweise hinweist und Wege zur Ver-minderung körperlicher Belastungen aufzeigt. Auch außerhalb des Arbeitsplatzes wurden die Mitarbeiter durch die Gesund-heitsaktion wie beispielsweise ,Fahr mit – bleib fit‘ zu mehr Gesundheitsbewusstsein ermutigt. Wer im Sommer mindes-tens 20-mal mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt, kann an der Verlosung von Gutscheinen für Fahrradartikel teilnehmen.

ArbeitssicherheitFür das Unternehmen steht fest, dass der Erhaltung der kör-perlichen Unversehrtheit sämtlicher beschäftigter Mitarbei-ter uneingeschränkte Priorität eingeräumt werden muss.

Die Umsetzung der Zertifizierungsvorgaben nach ISO 14001 und OHSAS 18001 trägt einen großen Teil zur Verwaltung, Kon-trolle und Verbesserung des Managementsystems für Sicher-heit, Gesundheit und Umwelt (EHS) bei. Mit Unterstützung des EHS-Netzwerks in den Werken der Verpackungssparte sowie in den übrigen Werken der Saint-Gobain Gruppe und sogar in anderen Unternehmen wurden zusätzlich die besten Praktiken aus der ganzen Welt zusammengetragen. Diese Bestandsaufnahme ermöglicht die Sammlung zahlreicher Sicherheitsinitiativen (Auditsysteme), die wir im Folgenden vorstellen.

Das Fundament der Sicherheitspolitik von Saint-Gobain bilden vier Grundregeln. Sie bewahren die körperliche Un-versehrtheit unserer Mitarbeiter und können Leben retten. Ihre Einhaltung ist die Voraussetzung für die Zugehörigkeit zu unserer Organisation. Diese Regeln betreffen:

➜ die permanente Funktionstüchtigkeit unserer Sicher-heitssysteme ➜ das Tragen der erforderlichen persönlichen Schutzaus- rüstung ➜ das Abschalten der Anlagen mit dem ‚Lock out – Tag out‘ Verfahren ➜ den korrekten, bestimmungsgemäßen Umgang mit den Anlagen, Werkzeugen und Materialien

Weitere sicherheitsinitiativenTF5 ist die Kennziffer für die Häufigkeit entdeckter unsicherer Situationen. Die Identifizierung, Klassifizierung und Behe-bung solcher potenziell gefährlicher Situationen verringert das Eintreten wirklicher Unfälle, die unter Umständen zu zeitweiser Arbeitsunfähigkeit führen. Folglich wird so die

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Sicherheit eines jeden Mitarbeiters aktiv und vorsorgend gefördert.

Das SMAT (Senior/Safety Management Audit Tool) ist ein Instrument zur Kontrolle der Sicherheitspraktiken vor Ort. Es muss von einer Führungskraft oder einem Manager ange-wendet werden, der die Werksleitung zuvor über sein Vor-haben informiert hat. Wer ein SMAT-Audit durchführt, muss zuvor eine entsprechende Ausbildung absolviert haben.

BBS steht für ,Behaviour Based Safety‘ oder für ein Sicher-heitsprogramm, das auf das Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abzielt. Fehler, die nicht mehr technisch ver-meidbar sind, werden so durch ein gestärktes Sicherheitsbe-wusstsein angegangen.

Des Weiteren treffen sich die Teams beim Schichtwechsel zu einem täglichen Sicherheitsmeeting, um Anweisungen weiterzuleiten, Sicherheitsthemen zu besprechen oder Fragen zu Produktion und Qualität zu stellen. Diese Vorgehens- weise wurde unter dem Begriff ,Safety Minute‘ in der ganzen Saint-Gobain Gruppe eingeführt.

Die meisten Arbeitsunfälle treten ein, wenn außerplanmäßig ein Fehler behoben werden muss. Da nutzt es wenig, Gefähr-dungsbeurteilungen zu perfektionieren. ,Außerplanmäßig‘ heißt, dass eben Unvorhergesehenes geschieht. Und da hilft nur eines: ,Kurz innehalten – nachdenken.‘ Unter dem Begriff ,Nimm zwei‘ wurde so eine Sicherheitsmethode eingeführt, die Mitarbeiter vor einem Reparatureinsatz dazu anregen soll, zwei Minuten zu überlegen: Welche Risiken bestehen? Wie kann ich mich schützen?

Sie werden so dazu angehalten, nach dem Prinzip des eigen-ständigen Handelns Verantwortung zu übernehmen. Sie ma-chen unter der Anleitung der Führungskräfte Fortschritte und können dabei auf zahlreiche Instrumente und Hilfsmittel

zurückgreifen. Mündliche und visuelle Kommunikation, ein Konzept, das alle Mitarbeiter einbindet, Fortbildungen, Risikoanalysen am Arbeitsplatz, Unfallanalysen und die zuvor beschriebenen Sicherheitsinitiativen sollen dazu beitragen, jeden Arbeitsplatz bei der Saint-Gobain Oberland so sicher wie möglich zu gestalten. Aktionen wie der EHS-Tag, der am 7. Oktober 2010 zum vierten Mal stattfand, geben Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern zusätzlich die Chance, noch mehr über Arbeitssicherheit zu erfahren. Darüber hinaus beginnt jedes Meeting auch außerhalb des Produktions-bereichs ebenfalls mit der Diskussion des momentanen Arbeitssicherheitsstatus. Hierdurch wird gewährleistet, dass der Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu jeder Zeit höchste Priorität eingeräumt wird.

Weiterbildung und FörderungDie Gesellschaft wandelt sich rasant und ebenso verändern sich die ökonomischen Rahmenbedingungen. Deshalb ist es wichtig, unser Unternehmen pro-aktiv weiterzuentwickeln. Hierzu gehört ganz wesentlich die Qualifikation unserer Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter, so dass jeder einen wertvol-len Beitrag zur kontinuierlichen Verbesserung des eigenen Arbeitsumfelds leisten kann.

Dies konnte unter anderem auch durch die Einführung von ,Best Practices‘ erreicht werden. Dabei geht es darum,

➜ unmissverständliche, klar definierte Zielvorgaben zu erreichen, ➜ durch tägliche Zusammenkünfte zu Beginn jeder Schicht mögliche Probleme zu besprechen, ➜Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter technisch fort zubilden, ➜ durch ein spezielles Vorschlagswesen jedem die Möglichkeit zu geben, seine Ideen für Optimierungen innerhalb des Teams einzubringen.

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Das im letzten Punkt aufgeführte Vorschlagswesen wurde im ganzen Unternehmen unter dem Namen ‚i-pool‘ (Ideen-Pool) eingeführt. Mit i-pool haben Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter von Saint-Gobain Oberland seit Jahren ein praktisches Mittel, eigene Vorschläge noch schneller und direkter in die Tat umzusetzen. Mittlerweile ist das Ideenmanagement auf Erfolgskurs – mit rund 600 eingereichten Ideen im Jahr und Verbesserungen im Wert von mehreren Hunderttausend Euro.

Verhaltens- und HandlungsprinzipienDie Saint-Gobain Gruppe hat in ihren Wertvorstellungen eine Anzahl von gemeinsamen Prinzipien entwickelt, die sowohl von den Unternehmensführungen als auch von den Mitarbei-tern verfolgt und umgesetzt werden. Diese Prinzipien wurden in der Vergangenheit von verallia Deutschland verinnerlicht.

VerhaltensprinzipienDie Saint-Gobain Gruppe betrachtet folgende Punkte als grundlegende Werte für den Zusammenhalt ihrer Unterneh-mensführungen und Mitarbeiter: berufliches Engagement, Respekt gegenüber Anderen, Integrität, Loyalität, Solida- rität. Sie bilden die Verhaltensprinzipien für jeden Einzelnen von uns.

handlungsprinzipienDie Saint-Gobain Gruppe will Prinzipien definieren, die die Handlungen aller ihrer Unternehmensführungen und Mitarbeiter in Ausübung ihrer Tätigkeit lenken. In Über-einstimmung mit der langfristigen Strategie der Saint-Gobain Oberland tragen die Handlungsprinzipien zu einer verantwortungsbewussten und nachhaltigen Entwicklung bei. Im Mittelpunkt dieser Prinzipien stehen die Achtung der Gesetze, der Umwelt, der Gesundheit und Arbeits-sicherheit sowie der Mitarbeiterrechte. In regelmäßigen Abständen werden diese Prinzipien durch entsprechende Aktionen gefestigt. Sie sind zudem Bestandteil von Ziel- vereinbarungsgesprächen.

Soziales EngagementAuch über das Unternehmen hinaus wird soziales Engage- ment gelebt. So werden zum Beispiel Studenten in Zusam-menarbeit mit der Technischen Fachhochschule Berlin, der Hochschule der Medien Stuttgart und der Fachhochschu-le Geisenheim aktiv gefördert und darin geschult, welche Möglichkeiten Glas als Verpackungsstoff bietet. Zusätzlich ermöglicht der so genannte Girls’ Day wissbegierigen Mäd-chen in Bad Wurzach und Neuburg Einblicke in technische Ausbildungsberufe. Weitere soziale Programme sind das Angebot von privaten Kfz-Verscherungen und von Pensions - sparkonten der ,Hamburger Pensionskasse‘, die allen Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern als Zusatzabsicherung im Renten-alter dienen können.

ziele für die zukunft und soziale HerausforderungenDie Gesundheit der Mitarbeiter steht im Unternehmen wie im gesamten Saint-Gobain Konzern weiterhin im Vorder-grund. Wir betrachten unsere Mitarbeiter als unser Po-tenzial für die Zukunft. Daher arbeiten wir an kontinuierli- chen Verbesserungen interner Arbeitsprozesse und der Moti-vation der Mitarbeiter. Hierzu zählen auch eine faire Entloh-nung sowie die Ausbildung junger Menschen, die uns sehr am Herzen liegt.

Außerhalb des Unternehmens engagiert sich die Saint-Gobain Oberland AG überwiegend in der Jugendarbeit: Zum einen im Bereich Begabtenförderung für Schüler, um diese frühzeitig für Technik zu begeistern; zum anderen sollen speziell Jugend-liche mit Migrationshintergrund durch Sprachtrainings sowie andere – den Bildungsprozess begleitende – Maßnahmen künftig noch mehr bei ihrer Integration in die Gesellschaft unterstützt werden.

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sONstIGE ANGABEN

nachhaltigkeitsverpflichtung Verallia

‚GLAS IST DAS AM BESTEN GEEIGNETE

VERPACKUNGSMATERIAL FüR EINE NACHHALTIGE WIRTSCHAFT.

SAINT-GoBAIN PACKAGING BIETET BEREITS ÖKoLoGISCH AUSGERICHTETE VERPACKUNGEN AN UND

GENERIERT DAMIT NUTzEN FüR SEINE KUNDEN UND

WoHLBEFINDEN FüR DIE VERBRAUCHER.‘

JéRôME FEssARd, PRäsIdENt UNd ChIEF ExECUtIVE OFFICER, VERPACKUNGssPARtE sAINt-GOBAIN

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laGeBerIcht und konzernlaGeBerIchtfür das Geschäftsjahr 2010

Die Saint-Gobain Oberland AG prägt maßgeblich den Geschäftsverlauf des Saint-Gobain Oberland Konzerns. Der Lagebericht für Konzern (Oberland) und AG wird deshalb zusammengefasst. Der Konzernabschluss der Saint-Gobain Oberland AG wurde für das Geschäftsjahr 2010 nach den Vorschriften der IFRS erstellt. Der Einzelabschluss der Saint-Gobain Oberland AG wurde nach dem HGB aufgestellt.

WIRTSCHAFTLICHES UMFELD

UnternehmensstrukturSeit 1998 ist die Saint-Gobain Oberland AG zu 96,7 % im Besitz der Compagnie de Saint-Gobain, Paris. Hauptsitz des Saint-Gobain Oberland Konzerns ist Bad Wurzach.

Die Aktionärsstruktur der Saint-Gobain Oberland AG blieb im Berichtsjahr unverändert. Die Saint-Gobain Emballage S.A., Paris, hält nach wie vor 96,7 % der Anteile am Grund-kapital in Höhe von 26,0 Mio. Euro. Die übrigen 3,3 % sind weiterhin im Streubesitz von Privatanlegern. Die Saint-Gobain Oberland AG ist im General Standard gelistet und wird im Regulierten Markt in Frankfurt, Stuttgart und München gehandelt.

Die deutschen Produktionsstätten befinden sich in Bad Wurzach, Neuburg an der Donau, Essen und Wirges im Westerwald. Weitere Standorte sind die Werke Kavminsteklo in Mineralnye Vody und Kamyshin bei Wolgograd in Russland sowie das Werk Zorya in Rivne, Ukraine. Die Beteiligung an der russischen Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO wurde im Jahresverlauf von 94,3 % auf 94,9 % weiter aufgestockt. Für einen Teil der verbleibenden Anteile der Minderheitsaktionäre besteht eine Verkaufsoption an Oberland bis zum 01. Juli 2012, danach besteht eine Kaufoption seitens Oberland noch bis 2014.

Nach Prüfung durch den Verwaltungsrat hat die Compagnie de Saint-Gobain mit der Vor-bereitung einer möglichen rechtlichen Umstrukturierung der Hauptsparte Ver packung begonnen, deren Ziel die Börseneinführung ist.

Pierre-André de Chalendar, Präsident und Generaldirektor von Saint-Gobain, erklärte am 13. Oktober 2010 in einem Brief an die Mitarbeiter dazu: ‚Schon 2007 habe ich klar gesagt, dass sich die Verpackungssparte nicht mehr in die Wachstumsstrategie der Saint-Gobain-Gruppe einfügt, die künftig auf die Märkte des Wohnens und Arbeitens konzentriert ist. Nach drei schwierigen Jahren könnten die Marktbedingungen 2011 so sein, dass eine Ak-tivität, die in der Krise ihre industrielle und finanzielle Tragfähigkeit unter Beweis gestellt hat, zu einem ihr angemessenen Preis bewertet wird. Wir werden daher heute Schritte zu einer eventuellen Börseneinführung einleiten, die es den Investoren ermöglicht, am Wachstum dieser attraktiven Sparte teilzuhaben.‘

organisationsstruktur

laGeBerIcht und konzernlaGeBerIchtder saint-Gobain oberland aG 2010

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Die Verpackungssparte der Saint-Gobain-Gruppe hat Mitte April 2010 mit verallia eine neue internationale Marke eingeführt, die die gesamten industriellen Aktivitäten des Bereichs Glasverpackungen – Flaschen und Konservengläser – umfasst.

Die Einführung dieser Marke soll dazu dienen, die Transparenz der Verpackungsglassparte von Saint-Gobain gegenüber ihren Märkten, ihren Kunden, ihrem Produktionsnetzwerk und dem regionalen wirtschaftlichen Umfeld zu steigern.

Die Marke verallia wurde außerdem konzipiert, um die Werte und das einzigartige Ge-schäfts modell widerzuspiegeln, das auf der Kombination von Stärke und Kunden nähe beruht: die Stärke eines weltweiten Produktions- und Vertriebsnetzwerks, die Kunden nähe durch Produktions- und Vertriebsstandorte vor Ort bei Kunden und Geschäfts partnern.

Mit verallia möchte Saint-Gobain seine Kompetenz vermitteln, sein Innovationsvermögen demonstrieren und sein Ansehen als Referenz in den Bereichen der Glasverpackung und der nachhaltigen Entwicklung behaupten.

Die Marke verallia hat den Anspruch, immer umweltfreundlichere und unendlich oft recycelbare Glasverpackungen anzubieten, die den Inhalt aufwerten, die Qualität der Lebensmittel schützen und damit zum Wohlbefinden der Verbraucher beitragen.

Die Firmenbezeichnungen der Gesellschaften der Verpackungssparte bleiben durch die Einführung der Marke unverändert.

deutschlandDie Saint-Gobain Oberland AG gehört zu den führenden Herstellern für Behälterglas in Deutschland. Produziert werden Flaschen und Konservengläser, mit denen die Hersteller der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie im Inland sowie im angrenzenden Ausland beliefert werden. Oberland möchte nachhaltig als der bevorzugte Verpackungspartner für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie agieren. Voraussetzung dafür sind herausragen-de Leistungen in Qualität, Kundenservice und innovativen Entwicklungen. Diese sollen auf Basis vorbildlicher Arbeitssicherheit, moderner Menschenführung und nachhaltiger Nutzung aller Ressourcen erreicht werden.

Oberland ist in allen Marktsegmenten gut aufgestellt und dadurch ausgesprochen markt- und wettbewerbsfähig. Der strategische Fokus liegt auf speziellen Segmenten wie Wein, Sekt, Bier, Babynahrung und anderen Lebensmitteln, in denen Glasverpackungen ganz besonders als Verpackungsart geeignet sind.

Verallia

Kernmärkte

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Russland und UkraineDas strategische Ziel der Werke in Russland und der Ukraine ist, die bestehenden Markt-positionen in den Märkten zu sichern und auszubauen. Weiterhin besteht das Bestreben, die Standorte hinsichtlich Organisation, Prozessabläufen sowie Produktivität an die anspruchsvollen Saint-Gobain Standards heranzuführen, um so auch in diesen Ländern die Qualitätsanforderungen der internationalen Kunden erfüllen zu können. Dabei sind die Produktportfolios der Werke in Russland und der Ukraine auf bestimmte Märkte und Segmente spezialisiert. Das ukrainische Werk produziert ausschließlich Weißglas für Konservengläser und Spirituosenflaschen. In dem Werk in Kamyshin wird ebenfalls Weiß-glas produziert und damit vorrangig die Lebensmittelindustrie in Südrussland beliefert. In dem im Nordkaukasus gelegenen Werk werden überwiegend Grünglasflaschen für Mineralwasser, Wein und Sekt gefertigt.

Unternehmenssteuerung und UnternehmensstrategieOberland setzt alles daran, bei Qualität, Produktivität, Arbeitssicherheit und Umwelt-schutz stetig voranzuschreiten. Das Unternehmen nutzt ein strategisches Qualitäts-management, um entsprechende Verbesserungen wirtschaftlich sinnvoll umsetzen zu können. Hierzu werden Kennziffern definiert und mit mittel- und langfristigen Maß-nahmen verbunden, die zu kontinuierlichen Fortschritten bei der Produktbeschaffenheit führen. Darüber hinaus wird angestrebt, alle Geschäftsprozesse möglichst profitabel zu gestalten. Dies wird durch ein entsprechendes Zusammenspiel von effektivem Kosten-management und einem optimierten Produkt-Mix erreicht. Eine schlanke Organisation sowie die ständige Effizienzsteigerung der Produktionsabläufe sind ebenfalls unverzichtbar.

Rahmenbedingungen GlobalDie Erholung der Weltwirtschaft hat sich innerhalb des Berichtsjahrs verlangsamt, nach einem zunächst kräftigen Aufschwung des Welthandels verringerte sich das Tempo im zweiten Halbjahr. Die weltweiten Folgen der Finanzkrise sind noch nicht vollständig über-wunden. Unsicherheiten über die weltwirtschaftliche Entwicklung bestehen weiterhin.

Die Rohstoffpreise stiegen 2010 insbesondere durch die Entwicklung der Nahrungsmittel-preise. Die Preise für Nahrungsmittel wiederum erhöhten sich infolge schlechter Ernten und Naturkatastrophen. Bei anderen Rohstoffen wie Öl ist ebenfalls ein Preisanstieg zu verzeichnen. Nach einer vorübergehenden Abschwächung im Jahresverlauf 2010 zog der Ölpreis gegen Jahresende wieder spürbar an.

Nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes

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deutschlandDie deutsche Konjunktur erholte sich 2010 schneller als erwartet, wobei sich das Tempo des Aufschwungs gegen Jahresende verringerte. Der konjunkturelle Aufschwung hatte positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit unterschritt erstmals wieder seit Herbst 2008 die 3-Millionen-Grenze. Investitionen sowie Staatsverbrauch stiegen aufgrund der Konjunkturprogramme. Auch der private Konsum trug zum Wirt-schaftswachstum bei.

In der Gesamtbetrachtung stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für 2010 um ca. 3,6 %. Zu dieser positiven Ent wicklung haben zahlreiche Sonderfaktoren, wie zum Beispiel Konjunkturprogramme, beigetragen. Das vor der Finanzkrise bestehende wirtschaftliche Niveau wurde jedoch noch nicht wieder erreicht.

Der Konjunkturanstieg im Jahr 2010 macht sich auch im Bereich der Glasverpackungen bemerkbar. Der Inlandsmarkt für Glasbehälter wuchs stärker als der Export.

Der Weinkonsum in Deutschland ist weiter stabil. Bei der Weinernte ergaben sich im Vorjahresvergleich allerdings mengenmäßige Einbußen von bis zu 30 %. Der Absatz an Weinflaschen stieg verglichen mit dem Vorjahr sowohl im Inland wie auch im Export an.

Der sinkende Bierkonsum ist unter anderem durch den kühlen und regnerischen Sommer 2010 begründet. Darüber hinaus leidet das gesamte Biersegment unter dem allgemeinen Konsumrückgang. Diese Faktoren wirkten sich entsprechend auf den Absatz von Bier-flaschen aus. Zusätzlich waren 2010 die Investitionen in Mehrwegflaschen von Brauereien verhalten.

Im Bereich Gläser kam es wetterbedingt zu verminderten Ernteerträgen, dadurch wurde insbesondere der Absatz von Konservengläsern beeinflusst.

RusslandNach dem deutlichen Rückgang von ca. 7,9 % der Wirtschaftsleistung im Vorjahr nahm das BIP 2010 wieder um ca. 3,4 % zu, gestützt durch steigende Rohstofferlöse, ein Konjunk-turpaket und gesunkene Zinsen. Durch das Konjunkturpaket wurde insbesondere der private Konsum stimuliert, wodurch auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt verbessert wurde. Ausgehend von einem niedrigen Niveau stiegen die Investitionen, trotz zurück-haltender Kreditvergabe im Jahr 2010, wieder an. Außerdem erhöhten sich durch die schlechte Ernte die Nahrungsmittelpreise. Dennoch lag die Inflationsrate bei ca. 6,8 % und damit deutlich unter dem Vorjahreswert von ca. 11,7 %.

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Der Wechselkurs im Jahr 2010 bewegte sich im Vergleich zum Vorjahr auf geringerem Niveau und erreichte zum 31. Dezember 2010 einen Schlusswert von 40,82 Rubel/Euro. Der Jahresverlauf lässt sich der folgenden Tabelle entnehmen:

Die von der Regierung eingeführte Anti-Alkohol-Kampagne hatte 2010 wesentlichen Einfluss auf die Situation am Alkoholmarkt. Die im Rahmen dieser Kampagne verordne-ten Mindestpreise bei Spirituosen verursachten einen deutlichen Nachfragerückgang.

Der sehr heiße Sommer in Russland wirkte sich positiv auf den Absatz von Bier und Softgetränken aus. Gleichzeitig hatte das heiße Wetter Folgen für die Gemüseernte. Die schlechte Ernte äußerte sich für die Behälterglasindustrie in einer sinkenden Nach-frage. Zusätzlich stiegen 2010 die Produktionskapazitäten im Segment Gläser durch die Produktionsaufnahme in sieben Glaswerken, die sich bislang auf die Flaschenher-stellung konzentrierten. Diese beiden Entwicklungen auf dem Gläsermarkt hatten eine angespannte Preissituation zur Folge. Davon unberührt blieb der Markt für Flaschen durch zusätzlich aufgebaute Kapazitäten weiterhin stabil.

UkraineNach dem Rückgang des BIP im Vorjahr um mehr als 15 % wurde 2010 ein Anstieg von ca. 4,0 % verzeichnet. Getragen wurde das Wirtschaftswachstum in erster Linie von der Konjunkturbelebung der Industrie. Weitere Wachstumsimpulse waren die anziehende Binnennachfrage nach Waren und Dienstleistungen sowie die Erhöhung des Einzelhandels-umsatzes. Auch der private Konsum konnte nach schwachem Beginn mit steigendem Umfang zum wirtschaftlichen Erholungsprozess beitragen. Der Konsum im Jahr 2010 wird durch den Anstieg des Reallohns gestützt.

Wechselkurs Rubel/Euro

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Positiven Einfluss auf die wirtschaftliche Gesamtsituation in der Ukraine hatten unter anderem die Gewährung von Finanzhilfen durch die Europäische Union (EU) sowie die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit der ukrainischen Regierung mit dem Internati-onalen Währungsfonds (IWF). Außerdem hatten die Wahlen im Januar stabilisierende Auswirkungen auf die makroökonomische und politische Situation.

Nach dem saisonbedingten starken Anstieg der Preise für bestimmte Grundnahrungs-mittel war der Preisanstieg im Konsumgütersektor im weiteren Jahresverlauf moderat. Anders ist die Preissituation im Bereich Energie- und Kommunalwirtschaft, insbesondere durch die Anhebung der Erdgastarife um 50 % Anfang August. So verbleibt die Gesamt-betrachtung der Inflationsrate im Jahr 2010 auf hohem Niveau und liegt bei ca. 9,4 %.

Der Wechselkurs Griwna/Euro blieb 2010 relativ konstant. Im Folgenden der Kurs im Jahresverlauf 2010:

In der Ukraine war 2010 ein ereignisreiches Jahr für den Getränkemarkt, insbesondere für die Spirituosenindustrie. Im September des Berichtsjahrs wurden die Verbrauchssteuern für alkoholhaltige Getränke weiter angehoben. Zeitgleich wurde der Preis für reinen Alko-hol, der von allen Spirituosenherstellern von einem staatlichen Monopol gekauft werden muss, um 43 % erhöht. Trotz dieser höheren Belastungen sank die Spirituosenproduktion und damit der Absatz von Spirituosenflaschen nur in moderatem Umfang.

Wechselkurs Griwna/Euro

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Griwna/Euro

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GeschäftsverlaufDie Absatz- und Umsatzziele konnten 2010 nicht in vollem Umfang erreicht werden, allerdings konnten die Margen in Deutschland relativ stabil gehalten werden. Eine Wan-nenreparatur in Bad Wurzach wurde zu Jahresbeginn zur Steuerung des Lagerbestandes genutzt. Bei Private JSC ‚CONSUMERS-SKLO-ZORYA‘ wurde im späteren Jahresverlauf eine bereits stillgelegte Wanne komplett abgebaut. Durch diese beiden Maßnahmen verringer-te sich die Produktion um 8,5 % gegenüber dem Vorjahr.

In Osteuropa konnten die Ziele bei Absatz und Umsatz ebenfalls nicht vollständig reali-siert werden. Jedoch konnte durch die Durchsetzung von Preiserhöhungen in der Ukraine innerhalb der letzten 6 Monate eine Verbesserung im Jahresverlauf erreicht werden.

Der Glasmarkt ist angesichts der immer noch nicht ganz überwundenen Finanzkrise derzeit noch von einem Überangebot an Glas bestimmt. Auch wenn in diesen Zeiten Forderungen von Kunden nach niedrigen Preisen laut werden, so zeigt sich nach wie vor die Notwendigkeit einer verlässlichen Qualität und Lieferfähigkeit. Da die Kunden ihre eigenen Vorräte auf das Mindestmaß reduziert haben, helfen unsere stabilen Prozesse, Engpässe zu vermeiden und uns somit gegenüber Wettbewerbern als bevorzugter Partner unserer Kunden zu beweisen.

Die Preise für Energie und Rohstoffe entspannten sich zu Beginn des Jahres zwar noch, sind jedoch längst wieder auf einem – im langjährigen Vergleich – durchschnittlichen Niveau. Die Verfügbarkeit von Recyclingglas, das in der Glasindustrie als Rohstoff bei der Produktion eingesetzt wird, verbesserte sich im Berichtsjahr weiter. Nach wie vor erweist sich die vom Kartellamt bewirkte Auflösung der Gesellschaft für Glasrecycling und Abfallvermeidung mbH (GGA) Ende 2007 als Erschwernis für die Recyclingglasversorgung. Trotz der daraus resultierenden reduzierten Qualität von Recyclingglas konnte die Einsatz-quote im Geschäftsjahr wieder leicht erhöht werden. Tendenziell führte dies aber unver-ändert sowohl zu verminderten Recyclingglaseinsatzquoten bei der Glasherstellung als auch zu höherem Transportaufwand aufgrund der durch die neuen Ausschreibungsregeln verursachten Ströme im Recyclingglaskreislauf. Beide Effekte führten zu einem Anstieg der CO2-Emissionen ohne zusätzliche Wertschöpfung.

Zusammenfassend ist die Geschäftsentwicklung im Jahr 2010 weniger günstig zu beur- teilen als in den Vorjahren, jedoch sind angesichts der Erfolge im Umgang mit dieser Situation die Perspektiven für Saint-Gobain Oberland positiv einzuschätzen.

Absatz

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ERGäNzENDE ANGABEN NACH DEM üBERNAHMERICHTLINIEN-UMSETzUNGSGESETz (§§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB)

ERKLäRUNG zUR UNTERNEHMENSFüHRUNG (§ 289a HGB)

Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB ist auf unserer Homepage www.saint-gobain-oberland.de veröffentlicht.

Ziffer Thema Angaben bzw. Verweis1 Zusammensetzung des gezeichneten

Kapitals

Das Grundkapital der Saint-Gobain Oberland AG beträgt

zum 31.12.2010 unverändert 26,0 Mio. Euro, eingeteilt

in 1.000.000 Stückaktien.

2 Beschränkungen, die Stimmrechte oder

die Übertragung von Aktien betreffen

Für Aktien der Saint-Gobain Oberland AG gibt es keine Über-

tragungs- oder Stimmrechtsbeschränkungen. Alle 1.000.000

Stückaktien der Saint-Gobain Oberland AG garantieren auf

der Hauptversammlung je eine Stimme.

3 Direkte oder indirekte Beteiligungen

am Kapital

Die Compagnie de Saint-Gobain hat der Gesellschaft gemäß

§ 20 Abs. 4 AktG angezeigt, dass ihr 96,7 % der Stimmrechte an der

Saint-Gobain Oberland AG zuzurechnen sind, die direkt durch

die Saint-Gobain Emballage S.A. gehalten werden.

4 Inhaber von Aktien mit Sonderrechten Für Inhaber von Aktien gelten keinerlei Sonderrechte, die

Kontrollbefugnisse verleihen.

5 Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeit-

nehmer am Kapital beteiligt sind und ihre

Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben.

Arbeitnehmer sind am Kapital der Saint-Gobain Oberland AG

nicht beteiligt.

6 Gesetzliche Vorschriften und Satzungs-

be stimmungen über die Ernennung und

Abberufung von Vorstands mitgliedern

und über Satzungsänderungen

Der Aufsichtsrat bestellt die Vorstandsmitglieder und bestimmt

ihre Zahl. Er kann stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellen.

Der Aufsichtsrat kann ein Mitglied zum Vorsitzenden oder zum

Sprecher des Vorstands ernennen. Im Geschäftsjahr wurden

dies bezüglich keine Satzungsänderungen vorgenommen.

7 Befugnisse des Vorstands zur Ausgabe

und zum Rückkauf von Aktien

Derzeit besteht kein Ermächtigungsbeschluss zur Ausgabe und

zum Rückkauf eigener Aktien.

8 Wesentliche Vereinbarungen, die unter

der Bedingung eines Kontrollwechsels

infolge eines Übernahmeangebots stehen

Für die Saint-Gobain Oberland AG liegen derzeit keinerlei

Vereinbarungen vor.

9 Entschädigungsvereinbarungen mit dem

Vorstand und Arbeitnehmern im Fall eines

Übernahmeangebotes

Mit Mitgliedern des Vorstands und Führungskräften bestehen

keine Vereinbarungen hinsichtlich geldwerter Entschädigungen bei

einem ‚Change of Control’ oder einer Übernahme der Gesellschaft.

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KAPITALMARKT

Saint-Gobain Oberland ist im General Standard gelistet und wird im Regulierten Markt in Frankfurt, Stuttgart und München gehandelt.

Kennzahlen zur saint-Gobain Oberland Aktie (Kurs Frankfurt)

Im folgenden Diagramm wird der Kursverlauf abgebildet, allerdings wurde insgesamt im Jahr 2010 in Frankfurt nur ein Volumen von 1.197 Stück (Vorjahr: 1.718 Stück) gehandelt. Dieses niedrige Handelsvolumen begründet sich durch den geringen Minderheitenanteil von nur 3,3 % bzw. rund 33 .000 Aktien, der sich im Streubesitz befindet. Die geringe An-zahl von gehan delten Aktien deutet darauf hin, dass Anleger die Saint-Gobain Oberland Aktie als langfristige Anlage betrachten.

Kurshistorie saint-Gobain Oberland AG, 2010, Börsenplatz Frankfurt

Die Saint-Gobain oberland Aktie

in EUR 2010 2009 2008 2007

Ergebnis je Aktie 26,96 44,47 51,56 35,45

Dividende je Aktie 12,00 * 24,00 26,00 22,00

Börsenkurs am 31.12. 420,01 400,00 386,39 418,05

Höchstkurs 464,00 428,50 480,00 480,30

Tiefstkurs 395,00 357,04 357,79 403,00

* Vorschlag des Aufsichtsrats und des Vorstands an die Hauptversammlung am 19. Mai 2011.

Kurs in Euro470

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ERTRAGS-, FINANz- UND VERMÖGENSLAGE

ErtragslageKonzernDer Konzernumsatz verringerte sich bei Oberland von 523,1 Mio. Euro auf 489,2 Mio. Euro im Berichtsjahr. Er liegt damit um 33,9 Mio. Euro oder 6,5 % unter dem Vorjahr. Dies ist bedingt durch einen rückläufigen Umsatz an Behälterglas. Die Tonnage verringerte sich im Vorjahresvergleich um 9,0 %.

Der Gesamtabsatz des deutschen Behälterglasmarkts erhöhte sich um 3,1 %. Der deutsche Markt war im Berichtsjahr stark durch Mengenanstiege von Billiganbietern geprägt. Während sich der Bereich Flaschen positiv entwickelte, war der Bereich Gläser rückläufig. Der Export hat 2010 an Bedeutung für die Saint-Gobain Oberland AG verloren, da 2009 von einem Sondereffekt bei einem Großkunden profitiert werden konnte.

In Russland sank der Umsatz im Wesentlichen durch die enormen Ernteverluste als Fol ge des heißen Sommers und der damit verbundenen Brandkatastrophe. Auch die Umstellung von steuerlichen Bestimmungen für Alkohol erschwerte das Geschäft für die etablierten Anbieter. Zum Ende des Berichtsjahres stabilisierte sich allerdings die Situation. Durch das schwierige Marktumfeld bei Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO verlief das Geschäftsjahr 2010 weniger positiv als für ZAO Kamyshinsky Steklotarny Zawod. Die getätigten Investitionen der vergangenen Jahre sind die Grundlage für stabile Pro zesse und eine effiziente Fertigung. 2010 kamen weitere Wannenbauten in beiden Unter-nehmen hinzu.

In der Ukraine erhöhte sich der Umsatz im Vorjahresvergleich leicht um 1,5 % auf 37,7 Mio. Euro. Nachdem der Standort zum Jahresbeginn noch unter den schwierigen Marktbedingungen gelitten hatte, konnte im Laufe des Jahres eine Stabilisierung erreicht werden und mit einer durchgesetzten Preiserhöhung im Herbst hat sich die Ertragslage deutlich verbessert.

Das Management-Team konnte Vertrieb, Qualität und Effizienz verbessern. Unterstützt wer den die lokalen Arbeitskräfte durch Fachleute aus Deutschland sowie aus dem gesamten Saint-Gobain Konzern.

AGAuch in der AG war der Umsatz rückläufig. Nach 389,3 Mio. Euro im Vorjahr verringerte er sich im Berichtsjahr auf 348,3 Mio. Euro. Das ist ein Rückgang von 41,0 Mio. Euro oder 10,5 %. Die Gründe hierfür liegen sowohl in der Veränderung der Absatzmengen als auch in einem leicht gesunkenen Preisniveau.

Umsatzentwicklung

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KonzernMit dem Umsatzrückgang sank auch das Ergebnis nach Steuern des Oberland Konzerns. Es verringerte sich um 39,3 % von 44,5 Mio. Euro im Jahr 2009 auf 27,0 Mio. Euro im Berichtsjahr. Dies ist auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zurückzuführen und konnte auch durch die Verbesserung der Kostenstruktur nicht vollständig kompensiert werden. Die niedrigere Auslastung aller Produktionsstandorte beeinflusste das Ergebnis negativ. Dennoch konnten die Margen fast stabil gehalten werden, was angesichts der Mengen- und Marktpreiseffekte einen großen Erfolg darstellt.

Die Situation auf dem Recyclingglasmarkt hat sich angesichts der Mengen entspannt, al-lerdings ist die Qualität unverändert deutlich schlechter als in den Jahren einer Branchen-lösung, was den Einsatzmengen dieses ökologisch so sinnvollen Rohstoffes seine Grenzen aufzeigt. Dennoch konnte die Einsatzquote im Berichtsjahr um ca. 5,2 % gesteigert werden.

Ergebnisentwicklung

Gewinn- und Verlust-rechnung Konzern

in TEUR 2010 2009 Veränderung

Umsatzerlöse 489.219 523.107 – 6,5 %

Umsatzkosten – 414.091 – 429.175 – 3,5 %

Allgemeine Verwaltungs-

und Vertriebskosten – 22.041 – 22.720 – 3,0 %

Forschungs- und Entwicklungskosten – 971 – 896 8,4 %

Sonstige Erträge 759 10.071 – 92,5 %

Sonstige Aufwendungen – 6.432 – 11.814 – 45,6 %

Operatives Ergebnis 46.443 68.573 – 32,3 %

Zinsaufwand – 6.257 – 6.939 – 9,8 %

Zinsertrag 447 1.159 – 61,4 %

Zinsergebnis – 5.810 – 5.780 0,5 %

Sonstige Finanzerträge/-aufwendungen 65 45 44,4 %

Finanzergebnis – 5.745 – 5.735 0,2 %

Ergebnis vor Steuern 40.698 62.838 – 35,2 %

Ertragsteueraufwand – 11.545 – 17.986 – 35,8 %

Latenter Steuerertrag/-aufwand – 2.332 4 – 58.400,0 %

Ertragsteuern gesamt – 13.877 – 17.982 – 22,8 %

Jahresergebnis 26.821 44.856 – 40,2 %

Anderen Gesellschaftern

zustehendes Ergebnis – 136 384 – 135,4 %

Konzernergebnis 26.957 44.472 – 39,4 %

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Sowohl die sonstigen Erträge als auch die sonstigen Aufwendungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr verringert. Ursächlich für den hohen Wert im Jahr 2009 waren hauptsächlich Transaktionen im Rahmen eines Grundstücksverkaufs.

Nach 13,1 % im Jahr 2009 liegt das Operative Ergebnis 2010 bei 9,5 % vom Umsatz. Dies ergibt einen absoluten Rückgang von 22,1 Mio. Euro oder 32,3 %.

Das Finanzergebnis veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 %. 2010 konzentrier-te sich der Zinsaufwand hauptsächlich auf die AG und Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO. Der Zinsdeckungsgrad verändert sich somit von 12,0 im Jahr 2009 auf 8,1 im Jahr 2010.

Während sich die Ertragsteuern tendenziell analog zum Ergebnis vor Steuern entwickeln, ergab sich die Höhe des Ergebnisses aus latenter Steuer durch die Bewertungsunterschiede zwischen den lokalen Abschlüssen und IFRS hauptsächlich durch den Abweichungsbetrag der Abschreibung nach IFRS und lokalem Steuerrecht.

AGDer Jahresüberschuss der Saint-Gobain Oberland AG verringerte sich von 24,3 Mio. Euro im Jahr 2009 auf 12,0 Mio. Euro im Berichtsjahr. Nach der Erhöhung im Vorjahr um 40,4 % verringerte sich das Betriebsergebnis im Berichtsjahr um 25,0 % von 57,1 Mio. Euro auf 42,9 Mio. Euro, primär bedingt durch einen Umsatzrückgang von 10,5 %. Diese Verringe-rung wurde teilweise durch geringeren Materialaufwand, sonstige betriebliche Auf-wendungen und die Erhöhung der Bestände kompensiert. Insgesamt betrachtet konnte der Umsatzrückgang jedoch nicht vollständig durch Reduktion der Kosten aufgefangen werden.

Einen Sondereinfluss stellte die Wertberichtigung auf die Anteile am ukrainischen Tochterunternehmen Private JSC ‚CONSUMERS-SKLO-ZORYA‘ in Höhe von 14 Mio. Euro dar. Das außerordentliche Ergebnis betrifft im Wesentlichen den aus der Verschmelzung der Tochtergesellschaft Westerwald GmbH für Silikatindustrie resultierenden Verlust sowie die außerordentlichen Aufwendungen, verursacht durch die Einführung des BilMoG.

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Finanz- und VermögenslageKonzernDas Bilanzsummenwachstum lässt sich hauptsächlich auf die Zunahme der Sachanlagen zurückführen. Durch die Wannenbauten in Bad Wurzach, Wirges, Mineralnye Vody (Russland) und Kamyshin (Russland) erhöhte sich das Sachanlagevermögen des Konzerns.

Gewinn- und Verlust-rechnung AG

in TEUR 2010 2009 Veränderung

Umsatzerlöse 348.293 389.274 – 10,5 %

Bestandsveränderungen 4.369 – 632 791,3 %

Andere aktivierte Eigenleistungen 206 92 123,9 %

Sonstige betriebliche Erträge 5.722 8.358 – 31,5 %

Materialaufwand – 125.679 – 140.964 – 10,8 %

Personalaufwand – 74.149 – 79.202 – 6,4 %

Abschreibungen – 28.599 – 25.755 11,0 %

Sonstige betriebliche Aufwendungen – 87.306 – 94.039 – 7,2 %

Betriebsergebnis 42.857 57.132 – 25,0 %

Finanzergebnis – 17.245 – 17.492 – 1,4 %

Außerordentliches Ergebnis – 3.299 – –

Ergebnis vor Steuern 22.313 39.640 – 43,7 %

Ertragsteuern gesamt – 10.280 – 15.329 – 32,9 %

Jahresüberschuss 12.033 24.311 – 50,5 %

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 1.695 1.384 22,5 %

Bilanzgewinn 13.728 25.695 – 46,6 %

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Die Verteilung der Sachanlagen in Mio. Euro wird durch folgende Grafik deutlich:

Die Bestände erhöhten sich 2010 insgesamt leicht. Im Speziellen stiegen die Bestände an Fertigerzeugnissen an, im Gegenzug verringerte sich der Bestandswert an Rohstoffen.

Konzernbilanz Aktiva

in TEUR 31.12.2010 31.12.2009 Veränderung

Aktiva

Langfristige Vermögenswerte

Geschäfts- oder Firmenwerte 10.426 9.714 7,3 %

Immaterielle Vermögenswerte 1.159 998 16,1 %

Sachanlagen 305.496 283.087 7,9 %

Übrige finanzielle Vermögenswerte 1.677 1.677 0,0 %

Sonstige Forderungen 331 367 – 9,8 %

Latente Steueransprüche 760 759 0,1 %

Summe langfristige Vermögenswerte 319.849 296.602 7,8 %

Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte 106.506 101.324 5,1 %

Forderungen aus Lieferung und

Leistung 39.868 46.251 – 13,8 %

Zahlungsmittel und

Zahlungsmitteläquivalente 12.811 15.086 – 15,1 %

Zum Verkauf vorgesehene

Vermögenswerte 226 512 – 55,9 %

Sonstige Vermögenswerte 12.973 27.651 – 53,1 %

Summe kurzfristige Vermögenswerte 172.384 190.824 – 9,7 %

Summe Aktiva 492.233 487.426 1,0 %

Entwicklung Sachanlagen168,5

2010

2009Deutschland Russland Ukraine

157,9 95,1 30,1

110,6 26,4

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Im Folgenden die Bestandsentwicklung in Mio. Euro:

Die Bilanzsituation zum Jahresende, insbesondere der Forderungsbestand, stellt gegen-über der Entwicklung während des Berichtszeitraumes einen punktuellen Wert dar. Sie kann daher nicht als alleiniger Maßstab für den unterjährigen Finanzierungsbedarf herangezogen werden.

Die Erhöhung der Passiva liegt hauptsächlich in dem Anstieg des Eigenkapitals begründet. Das Eigenkapital stieg um 5,6 % oder 9,2 Mio. Euro auf 171,5 Mio. Euro. Damit erhöht sich die Eigenkapitalquote von 33,3 % auf 34,8 %.

Die Rücklagen erhöhten sich aufgrund nicht ausgeschütteter Ergebnisse der russischen Tochterunternehmen aus dem Jahr 2009 und wegen des 2009 höheren IFRS-Ergebnisses gegenüber dem zwar nahezu vollständig ausgeschütteten, jedoch durch Sondereffekte belasteten HGB-Ergebnis der AG.

Die Währungsumrechnungsdifferenzen betreffen die Ukraine mit – 31,6 Mio. Euro und Russ land mit – 13,8 Mio. Euro. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist im Wesent-lichen auf die Verbesserung von Griwna- und Rubelkurs gegenüber dem Euro zurückzu-führen.

Bestandsentwicklung

14,3 14,6 19,7 3,5 49,2

2010

2009Rohstoffe Hilfs- und

Betriebs- stoffe

FertigwareFormen Unfertige Erzeugnisse

13,2 14,2 20,2 3,5 55,4

Finanzierungsanalyse

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AGIn der AG war eine Veränderung der Bilanzsumme von 371,4 Mio. Euro im Vorjahr zu 359,2 Mio. Euro im Berichtsjahr zu verzeichnen. Dies entspricht einer Verringerung von 3,3 % und ist hauptsächlich durch den Rückgang der Forderungen und die Abwertung der Finanzanlagen (Abwertung des ukrainischen Tochterunternehmens) begründet. Durch die Verschmelzungen der Westerwald GmbH für Silikatindustrie, der Süddeutschen Alt glas- Rohstoff GmbH und der RGM Recycling GmbH erfolgte eine Umbuchung von der Position Finanzanlagen auf die entsprechenden Bilanzpositionen, insbesondere auf das Sach-anlage vermögen.

Die Verschuldung erhöhte sich um 3,5 Mio. Euro auf 189,8 Mio. Euro. Die genannten Faktoren führten zu einer Eigenkapitalquote in der AG von 29,5 % (Vorjahr: 31,8 %).

Die Eigenkapitalrendite sank entsprechend dem Ergebnisrückgang von 20,6 % auf 11,3 %.

Konzernbilanz Passiva

in TEUR 31.12.2010 31.12.2009 Veränderung

Passiva

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital 26.000 26.000 0,0 %

Rücklagen 157.004 140.754 11,5 %

Konzernergebnis 26.957 44.472 – 39,4 %

Währungsumrechnungsdifferenzen – 45.442 – 55.868 – 18,7 %

Anteile anderer Gesellschafter 6.978 6.980 0,0 %

Summe Eigenkapital 171.497 162.338 5,6 %

Langfristige Schulden

Rückstellungen 70.520 67.244 4,9 %

Latente Steuerschulden 25.022 23.188 7,9 %

Finanzielle Verbindlichkeiten 51.720 57.804 – 10,5 %

Summe langfristige Schulden 147.262 148.236 – 0,7 %

Kurzfristige Schulden

Rückstellungen 1.768 1.533 15,3 %

Ertragsteuerschulden 3.198 5.097 – 37,3 %

Finanzielle Verbindlichkeiten 62.461 48.882 27,8 %

Verbindlichkeiten aus

Lieferungen und Leistungen 89.112 95.663 – 6,8 %

Sonstige Verbindlichkeiten 16.935 25.677 – 34,0 %

Summe kurzfristige Schulden 173.474 176.852 – 1,9 %

Summe Passiva 492.233 487.426 1,0 %

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Bedingt durch das schlechtere operative Konzernergebnis sank der Cashflow gegenüber dem Vorjahr um 9,3 Mio. Euro von 79,5 Mio. Euro auf insgesamt 70,2 Mio. Euro. Durch die hohen zahlungsunwirksamen Abschreibungen wurde das niedrige Ergebnis etwas kom-pensiert. Auf operativer Ebene verbesserte sich der Cashflow um 3,2 % auf 83,4 Mio. Euro, was im Wesentlichen auf Einmaleffekte aus Factoring zurückzuführen ist.

Cashflow

Kapitalflussrechnung in TEUR 2010 2009

Operatives Konzernergebnis 46.443 68.573

Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 43.504 32.488

Veränderung der langfristigen Rückstellungen – 2.509 – 3.766

Zahlungswirksame Zinsen und Ertragsteuern – 17.386 – 17.202

Erhaltene Dividende 65 45

Sonstige zahlungsunwirksame Transaktionen 77 – 638

Cashflow 70.194 79.500

Veränderung der Vorräte – 3.518 – 3.518

Veränderung der Forderungen und

sonstigen Vermögenswerte 22.211 – 1.841

Veränderung der Verbindlichkeiten/Rückstellungen – 5.536 6.620

Cashflow aus operativer Tätigkeit 83.351 80.761

Auszahlungen für den Erwerb von

konsolidierten Unternehmen – 152 – 372

Ein-/Auszahlungen für Abgang/Investitionen

langfristiger Vermögenswerte – 60.643 – 58.052

Cashflow aus Investitionstätigkeit – 60.795 – 58.424

Gezahlte Dividenden – 24.010 – 26.008

Ein-/Auszahlungen aus der Aufnahme/Tilgung

von finanziellen Verbindlichkeiten – 1.637 – 12.264

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 25.647 – 38.272

Liquiditätswirksame Veränderung der Zahlungsmittel – 3.091 – 15.935

Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte

Veränderung 816 – 1.403

Abnahme der Zahlungsmittel – 2.275 – 17.338

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2010 reichte der Cashflow aus operativer Tätigkeit somit auch aus, um die Investitions-tätigkeiten ohne Liquiditätsverzehr abzudecken. Der verbleibende Zahlungsmittelüber-schuss konnte im Wesentlichen die Dividendenzahlungen abdecken. Insgesamt ergab sich eine Abnahme der Zahlungsmittel um 2,3 Mio. Euro. Die Cashflow-Anteile der einzelnen Segmente entwickelten sich wie folgt:

Der ROI für das Geschäftsjahr 2010 liegt bei 11,6 % und war damit im Vergleich zum Vorjahreswert von 17,6 % rückläufig.

Die Eigenkapitalrendite sank ausgehend von 27,6 % auf 15,6 %, dies entspricht einer Verringerung von 43,4 % im Berichtsjahr. Die Zunahme des Eigenkapitals im Berichts-zeitraum um 5,6 % und der Rückgang des operativen Ergebnisses um 32,3 % führten zur Verringerung der Eigenkapitalrendite.

Cashflow nach Segmenten

75,3 %

73,1 %

17,4 %

9,5 %

25,0 %

– 0,3 %

2009

2010

Deutschland Russland Ukraine

Return on Investment (RoI) und Eigenkapital- rendite

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Bei einer Gesamtsumme von 58,2 Mio. Euro lag der Schwerpunkt der Investitionen im Berichtsjahr auf großen Wannenbauprojekten in Deutschland (in den Werken Wirges und Bad Wurzach) und Russland (an den Standorten Mineralnye Vody und Kamyshin). Alle Investitionen trugen dazu bei, die Produktion effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten sowie den ständig steigenden Qualitätsanforderungen der Kunden zu entspre-chen. Über 25,7 Mio. Euro wurden in Osteuropa investiert, dadurch konnte die Effizienz gesteigert und der Energieverbrauch optimiert werden. Im Folgenden die Aufteilung der Investitionen in Sachanlagen für die vergangenen zwei Jahre in Mio. Euro:

Bilanzstruktur in % der Bilanzsumme von TEUR 492.233 (Vorjahr: TEUR 487.426):

Aktiva

Passiva

Investitionsanalyse

Deutschland Russland Ukraine

2010

200932,3

32,5

26,4

22,4

3,7

3,3

Bilanzstrukturanalyse

58,1 %

62,1 %

2,8 %

2,9 %

20,8 %

21,6 %

9,5 %

8,1 %

8,8 %

5,3 %2010

2009Übrige kurzfristige Vermögens- werte

Forde- rungen aus Liefe-rungen und Leis- tungen

VorräteÜbrige langfristige Vermögens- werte

Sachanlagen

6,7 %

4,5 %

19,6 %

18,1 %

10,0 %

12,7 %

16,6 %

15,6 %

13,8 %

14,3 %

33,3 %

34,8 %2010

2009Übrige kurzfristige Schulden

Verbind- lichkeiten aus Liefe-rungen und Leis- tungen

Kurzfristige finanzielle Verbindlich- keiten

Übrige langfristige Schulden

Eigenkapital Rückstel- lungen

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Gesamtaussage zur wirtschaftlichen LageDer wirtschaftliche Aufschwung im Jahr 2010 betraf in Deutschland zunächst im Wesentli-chen den Export und auch dabei wiederum besonders den Maschinenbau und Investitions-güter generell. Erst im weiteren Verlauf des Jahres ergaben sich auch Auswirkungen auf den Konsum. Der Anstieg auf dem Behälterglasmarkt konnte aber im Gesamtjahr nur etwa die Hälfte des Rückganges im Vorjahr aufholen. Gleichzeitig sind noch Überkapazitäten vorhanden, welche zusammen mit einem vermehrten Import qualitativ geringwertiger Ware eine Preiserosion zur Folge hatten. Dieser Preistrend konnte im Laufe des Jahres gestoppt werden und schlechte Erfahrungen mit weniger kompetenten Anbietern führten bei manchen Kunden bereits zu einer Rückbesinnung auf Qualität und Liefersicherheit. 2011 sollte dieser Trend anhalten und auf Basis der aktuellen Konjunkturprognosen für eine Verstetigung des Konsumanstieges in Deutschland sorgen und damit auch den Behälterglasmarkt positiv beeinflussen.

Die Entwicklung in den Ostmärkten wird auch weiterhin von einer stärkeren Volatilität geprägt sein. Die politische Stabilisierung in der Ukraine sowie die Bemühungen der russischen Regierung um eine Stabilisierung der Binnenwirtschaft sollten aber auch in diesen Märkten die Rahmenbedingungen für uns verbessern.

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SegmentberichterstattungLänder

Die Werte für Deutschland umfassen im Wesentlichen die Zahlen der AG und der GPS Glasproduktions-Service GmbH. Somit ergibt sich für Deutschland eine Profitabilität von 12,9 %, die damit über der durchschnittlichen Profitabilität von 9,5 % liegt, Russland hat eine Profitabilität von 2,4 %. Die Gesamtprofitabilität wird durch das in der Ukraine erzielte Ergebnis negativ beeinflusst.

Gewinn- und Verlust-rechnung nach Ländern

in TEUR Deutschland Russland Ukraine

Umsatzerlöse 371.229 80.307 37.683

Umsatzkosten – 308.021 – 71.253 – 34.817

Allgemeine Verwaltungs-

und Vertriebskosten – 14.602 – 5.000 – 2.439

Forschungs- und Entwicklungskosten – 881 – 90 –

Sonstige Erträge 512 137 110

Sonstige Aufwendungen – 392 – 2.150 – 3.890

Operatives Ergebnis 47.845 1.951 – 3.353

Zinsaufwand – 4.484 – 1.349 – 424

Zinsertrag 130 208 109

Zinsergebnis – 4.354 – 1.141 – 315

Sonstige Finanzerträge/-aufwendungen 65 – –

Finanzergebnis – 4.289 – 1.141 – 315

Ergebnis vor Steuern 43.556 810 – 3.668

Ertragsteueraufwand – 10.701 – 4 – 840

Latenter Steuerertrag/-aufwand – 1.956 – 503 127

Ertragsteuern gesamt – 12.657 – 507 – 713

Jahresergebnis 30.899 303 – 4.381

Anderen Gesellschaftern

zustehendes Ergebnis – – 1 – 135

Konzernergebnis 30.899 304 – 4.246

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GeschäftsbereicheDie Verteilung der Umsätze nach Flaschen & Gläser und Produktionsanlagen:

Das Segment Flaschen & Gläser stellt mit großem Anteil die Hauptaktivität von Oberland dar. Die Glasproduktion unterteilt sich in weitere Teilsegmente oder Sparten, die alle ihre spezifischen Märkte und Kunden haben. Im Berichtsjahr ergab sich bei einigen Sparten im Vorjahresvergleich eine Verringerung beim Absatz.

Die Umsätze in Tonnen haben sich 2010 folgendermaßen entwickelt: Der Absatz für Bierflaschen war 2010 weiterhin rückläufig. Bei Spirituosen verringerte sich der Absatz ebenfalls. Die gleiche Tendenz zeichnete sich für Konserven und sonstige Gläser ab. Im Bereich Wasser/Softdrinks konnte ein deutlich positiver Trend verzeichnet werden. Insgesamt sank der Umsatz in Tonnen im Vorjahresvergleich um 13,9 %.

Umsatzentwicklung 2009/10 in tonnen

Umsatz nach Bereichen

Flaschen & Gläser 99,5 %

2009

Produktions- anlagen 0,5 %

2010

Flaschen & Gläser 95,2 %

Produktions- anlagen 4,8 %

Flaschen & Gläser2010

2009Bier Spirituosen GemüseWein Wasser/

Soft- drinks

Baby-nah-rung

Sekt Sonst. Flaschen

Sonst. Gläser

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Neben der Glasproduktion ist das Unternehmen auch – in deutlich kleinerem Umfang – im technischen Geschäft tätig. Für das technische Geschäft von Oberland ist die GPS Glasproduktions-Service GmbH in Essen zuständig. Sie entwickelt und fertigt Maschinen und Anlagen für die Hohlglasindustrie und bietet die entsprechenden Service-Leistungen hierzu an. Die GPS Glasproduktions-Service GmbH trug auch im Jahr 2010 wieder positiv zum Konzernumsatz bei.

Aufgrund allgemeiner Investitionszurückhaltung auf den Zielmärkten der GPS Glaspro-duktions-Service GmbH im Jahr 2009 war der Umsatz mit Konzernfremden im Vorjahr deutlich geringer als mit Konzernunternehmen und verbundenen Unternehmen, da Projekte und Planinvestitionen aufgrund der Krise im Jahr 2009 kaum realisiert werden konnten. Durch die positiven Wirtschaftsentwicklungen stieg der Umsatz mit Konzern-fremden im Berichtsjahr wieder merklich an. Außerdem hat die GPS Glasproduktions-Service GmbH zum 31. Dezember 2010 einen Auftragsbestand von 7,8 Mio. Euro.

Produktionsanlagen

Oberland Konzern 59,6 %

Saint-Gobain Konzern 24,7 %

Externe 15,7 %

2009

Oberland Konzern 11,7 %

Saint-Gobain Konzern 23,4 %

Externe 64,9 %

2010

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NICHTFINANzIELLE LEISTUNGSINDIKAToREN

Forschung und Entwicklung Forschung und Entwicklung (F&E) finden bei Oberland als kontinuierlicher Verbesserungs-prozess ebenso wie in speziellen Projekten statt. Im Fokus stehen dabei immer nachhaltige, kundenorientierte Prozesse und Produkte. Folgende Ziele lassen sich daraus ableiten: Verbesserung des Umweltschutzes, Steigerung der Produktqualität sowie Erhöhung der Produktivität. Projekte werden unternehmensintern durch das F&E-Team des Technischen Zentrums in Kooperation mit den werksübergreifenden Kompetenzteams vorangetrieben oder in engem Kontakt mit Lieferanten, Kunden, Forschungseinrichtungen von verallia sowie Hochschulen und entsprechenden Institutionen konzipiert.

Auf der Marktseite dominieren die Produktinnovationen mit einer angestiegenen Anzahl von neuen Produkten. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Anzahl von neuen Konzepten und neuen Produkten für die deutschen Werke. 1)

Dabei steht stets die strikte Ausrichtung auf die Ansprüche der aktuellen wie potenziellen Oberland-Kunden im Mittelpunkt, weshalb ständige Innovationen in den Bereichen Formgebung und Artikeldesign zum Tagesgeschäft gehören. Um diesen Prozess zu opti-mieren, stehen Innovationscenter verschiedener Standorte von verallia auch international permanent miteinander im Austausch.

Eben dieser Experten- und Know-how-Austausch ist von besonderer Bedeutung für die F&E- wie auch Engineering-Aktivitäten des Technischen Zentrums. Die Angleichung der technischen, qualitativen und administrativen sowie datentechnischen Standards innerhalb des Unternehmens wird mit hohem Personaleinsatz betrieben. Die Flexibilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglicht dabei den intensiven Austausch von Erfahrungen und Wissen.

1) Anzahl der neuen Konzepte und neuen Produkte entspricht der Definition von Verallia rollierend für die letzten 3 Jahre.

Innovationen3

3

146

130

2008 – 2010

2007 – 2009Neue Konzepte Neue Produkte

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Diese Erfahrungen fließen unter anderem in die kontinuierlichen Prozessstabilisierungs- und Prozessoptimierungsmaßnahmen in den einzelnen Teilbereichen der Fertigung ein. Dabei steht neben der Kostenreduktion die Verbesserung der Artikelqualität im Mittel punkt. Das 2010 nach dreijähriger Laufzeit abgeschlossene Projekt ‚EinFormGlas’ behandelte unterschiedliche Themenbereiche zur Prozessoptimierung. Die innerhalb des Projektes ausgearbeiteten wissenschaftlichen Grundlagen können teilweise im Jahr 2011 durch Einzelprojekte verwirklicht werden.

Nicht nur der Produktionsprozess an sich wird fortlaufend weiterentwickelt, sondern auch auf informationstechnologischer Seite wird die Verarbeitung der im Fertigungsprozess generierten Daten durch das Prozessdatenmanagement mit der ‚Industrial IT’ (PIT) voran-getrieben. Die transparente Darstellung und Bewertung erleichtert die interne sowie externe Berichterstattung und bildet die Datenbasis für weitere Prozessoptimierungen.

In der Produktion werden Effizienzsteigerungen durch zunehmend verfeinerte Kontroll- und Messsysteme angestrebt. Bei dem Projekt ‚Ideales Kaltende’ wurde durch Kombination einzelner Verbesserungsmaßnahmen, wie der Integration neuer Kaltendinspektions-maschinen, Metallsuchgeräte und telezentrischer Kameras, die Optimierung des gesamten Kaltendes angestrebt. 2010 konnte das Projekt ‚Ideales Kaltende’ weitgehend abgeschlos-sen und dadurch die Inspektionsfähigkeit verbessert werden.

In anderen Bereichen werden – mit fortlaufendem Erfolg – technische Maßnahmen zur Verringerung des Energieverbrauchs bei gleicher oder erhöhter Leistungsfähigkeit erprobt und umgesetzt. Hervorzuheben sind im Jahr 2010 die erfolgreichen Energieeinsparungen bei vermindertem Schadstoffausstoß von Stickoxiden (NOx) durch die erfolgreiche Fertigstellung des Projekts ‚FlamCon – Seiteneindüsung’. Die nachträgliche Zuführung von ca. 20 % des primären Brennstoffs Gas durch die Seitenwände führt zu einer besseren Energieverteilung bei gleichzeitiger Verminderung der maximalen Flammentemperatur, wodurch im Vergleich zur herkömmlichen Verbrennung weniger NOx gebildet wird.

Auch bei der Reduktion der mittleren Artikelgewichte konnten 2010 weitere Erfolge erzielt werden, obgleich die Komplexität der Maßnahmen zunimmt. Im Sinne der Nach-haltigkeit wird aber permanent an diesem Themenkomplex gefeilt, bis alle Optimierungs-potenziale ausgeschöpft und alle Einflussfaktoren stabilisiert sind.

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Einer dieser Einflussfaktoren ist die Qualität des Recyclingglases, denn um erstklassige Artikel produzieren zu können, müssen schon die am Anfang der Wertschöpfungskette stehenden Rohstoffe den Qualitätsansprüchen genügen. So bewirkt der Einsatz von hochwertigem Recyclingglas eine Steigerung der Artikelqualität durch die Verringerung von Fremdkörpereinschlüssen und Fehlfarben. Es wurde ein neues Konzept zur Recyc-lingglaseingangskontrolle entwickelt, um der sinkenden Recyclingglasqualität erfolgreich entgegenzuwirken. Die Implementierung in den Werken erfolgt nun schrittweise.

Das betriebliche Vorschlagswesen der deutschen Werke (i-pool) entwickelte sich im Berichtsjahr weiter positiv. 2010 stieg die Anzahl der eingereichten Vorschläge insgesamt um 14,6 %. Erfreulich ist auch die Entwicklung der tatsächlich umgesetzten i-pool-Einrei-chungen. Diese hat sich um 85,0 % erhöht und bestätigt damit, dass sich insbesondere die Qualität des Systems weiter verbessert. Durch die Vorschläge konnten nachweisbar ca. TEUR 1.095,4 (Vorjahr: TEUR 528,1) Einsparungen erzielt werden. Die Ideen-Einreicher werden dem Nutzen der Vorschläge entsprechend monetär entlohnt, so dass im Berichts-jahr gleichzeitig eine Summe von TEUR 257,7 (Vorjahr: TEUR 140,7) an sie ausgeschüttet werden konnte. Viele Verbesserungsvorschläge tragen zu einer steigenden Effizienz bei oder sind Basis von technischen Innovationen.

Anzahl eingereichter i-pool-Vorschläge

In dem Werk in der Ukraine ist ebenfalls ein vergleichbares Vorschlagswesen imple-mentiert, durch das Mitarbeiter ihre Ideen zur Verbesserung der betrieblichen Abläufe einbringen können. In den russischen Werken wurde 2010 ein Vorschlagswesen einge-führt und wird aktuell weiterentwickelt.

Auch die F&E-Projekte für das Jahr 2011 bleiben vielfältig, wobei einige der genannten Projekte langfristig angelegt sind und dadurch in den kommenden Jahren Bestandteil des Entwicklungsprozesses sein werden. Dabei stehen nachhaltige, kundenorientierte Produkte in Bezug auf Ressourcen, Arbeits- und Umweltschutz sowie Prozesssicherheit auch weiterhin im Mittelpunkt.

Vorschlagswesen i-pool

101

97

83

74

185

210

150

2142010

2009Bad Wurzach Neuburg Essen Wirges

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zentraler strategischer EinkaufDie Einkaufsorganisation bei Oberland basiert auf vielschichtigen Kompetenzen, die insbesondere den im Saint-Gobain Konzern möglichen Synergien Rechnung tragen. Die verstärkte Zusammenarbeit innerhalb des Sektors Verpackung zeigt in Gemein-schaftsprojekten und daraus resultierenden Rahmenverträgen positive Auswirkungen. Oberland handelt jedoch in allen für das Glasverpackungsgeschäft spezifischen Bes chaffungsbereichen selbständig.

EnergieSpeziell für den Bereich Energie nutzt Oberland sämtliche Vorteile der Einbindung in die regionalen Einkaufsorganisationen der Saint-Gobain Gruppe. So betreut die General-delegation Mittel- und Nordeuropa des Saint-Gobain Konzerns den Energieeinkauf zu wettbewerbsfähigen Konditionen in Deutschland, die Delegation Russland den Einkauf in der Ukraine und Russland. Beim Emissionshandel stützt sich Oberland ebenfalls auf die zentralen Konzernkompetenzen.

Neben Rohstoffen ist Energie, speziell Schweröl, ein wesentlicher Kostenfaktor bei der Glasherstellung. Seit den beachtlichen Ölpreisschwankungen im Jahr 2008 wird ins-besondere die Preisentwicklung beobachtet. Im Zeitraum von Mitte 2009 bis Ende 2010 bewegte sich der Ölpreis auf verhältnismäßig konstantem Niveau. Verdeutlicht wird der Preisverlauf durch die folgende Abbildung der Leitsorte Brent (US-Dollar/bbl).

Der Höchststand von 145,65 US-Dollar wurde im Juli 2008 erreicht, zwischenzeitlich be wegte sich der Wert auf deutlich niedrigerem Niveau und lag am 31. Dezember 2010 bei 93,49 US-Dollar.

Zunehmend wird Öl durch Gas substituiert, so dass Gas neben Schweröl in den Fokus der Beschaffung rückt.

Ölpreisentwicklungin US-Dollar/bbl

160

140

100

60

20

Jan. Mai Jul.

2008 20102009

Nov. Jan. Mai Jul. Nov. Jan. Mai Jul. Nov.

US-Dollar/bbl

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RohstoffeBei der Herstellung von Glas ist die Verfügbarkeit von Rohstoffen für den erfolgreichen Produktionsprozess entscheidend. Durch engen Kontakt mit Lieferanten sowie die Identi fizierung neuer Bezugsquellen wird die bedarfsgerechte Beschaffung der Rohstoffe sichergestellt. Besonders der Einsatz von Recyclingglas ist für die ressourcenschonende und daher nachhaltige Produktion von Bedeutung. Im Vergleich zu 2009 hat sich im Berichtszeitraum die Versorgungssituation durch den Abschluss von Rahmenverträgen überwiegend positiv entwickelt.

NACHTRAGSBERICHT

Besondere Ereignisse nach dem BilanzstichtagIm Zeitraum zwischen dem Bilanzstichtag 2010 und der Erstellung des Lageberichts sind keine Ereignisse eingetreten, über die an dieser Stelle zu berichten wäre.

RISIKoBERICHT

Das unternehmerische Handeln im nationalen und internationalen Umfeld setzt Oberland einer Vielzahl von Risiken aus. Der Erfolg des Unternehmens wird wesentlich durch das frühzeitige Erkennen dieser Risiken sowie einen bewussten Umgang mit ihnen beeinflusst. Durch das implementierte Risikomanagementsystem (RMS) wird ein vorausschauendes Handeln sichergestellt. Die Identifizierung und transparente Darstellung der Risiken sowie die getroffenen Steuerungsmaßnahmen sind die Basis für die langfristige Sicherung der Oberland und ihrer erfolgreichen Weiterentwicklung in der Zukunft. Die Risikopolitik ist an die Geschäftsstrategie angepasst. In ihrem Rahmen werden kontinuierlich Vorkehrungen getroffen, um Risiken möglichst zu vermeiden oder zu minimieren.

Die Risikostruktur setzt sich aus branchenspezifischen Risiken, die die Mitbewerber im Behälterglasgeschäft gleichermaßen betreffen, und aus individuellen Risiken der Oberland zusammen. Generell ist festzuhalten, dass die branchenspezifischen Risiken überwiegen, teilweise durch höhere Gewichtung, teilweise wegen der geringeren Möglichkeiten, durch Kontroll- und Steuerungsmaßnahmen kompensierend darauf einzuwirken. Der Risikobe-richt betrifft sowohl die Saint-Gobain Oberland AG als auch die Tochterunternehmen und ist somit für den Konzern gültig.

Beschreibung der wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems Unter Risikomanagement versteht Oberland nachvollziehbare und systematische Vorge-hensweisen zur Identifizierung, Bewertung, Überwachung und Steuerung von potenziel-len Risiken sowie die Auswahl und Umsetzung von Maßnahmen zur Risikohandhabung und -verringerung.

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Oberland hat ein umfassendes RMS implementiert, um Risiken frühzeitig erkennen und in Abwägung mit den entsprechenden Chancen beurteilen, minimieren und steuern zu können.

Das RMS von Oberland ist in die allgemeine Unternehmenssteuerung integriert und setzt sich im Wesentlichen aus folgenden Elementen zusammen:

−− Integriertes Managementsystem (IMS) −− Internes Kontrollsystem (IKS)−− Self-Assessments (IT-Security, Business Control) und−− interne und externe Audits

Diese Bestandteile des Risikomanagementsystems dienen der Steuerung und Überwa-chung der Geschäftsprozesse. Darüber hinaus nutzt die Konzernleitung ihre umfassenden Kenntnisse der Märkte. Diese beruhen auf langjährigen Kontakten zu Kunden, Lieferanten und Verbänden.

Das IMS wird detailliert in einem gesonderten Handbuch dargestellt. Dort werden Ziele, Strategien und Prozesse mit maßgeblichem Einfluss auf die Oberland-Geschäftstätigkeit beschrieben. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Themen Sicherheit, Qualität der Produkte und Leistungen sowie betrieblicher Umweltschutz gerichtet. Im Rahmen der Prozessdarstellung werden die jeweiligen Prozessschritte mit ihren Qualitäts-, Umwelt- und Sicherheitskriterien, den operativen Zielen und etwaigen Schnittstellen dargestellt und allgemeingültig beschrieben. Durch laufende Anpassungen an die Veränderungen des Marktes und kontinuierliche Verbesserungen der Prozesse sowie des betrieblichen Umweltschutzes und der Sicherheit wird das IMS ständig weiterentwickelt. Das IMS umfasst die Werke in Bad Wurzach, Neuburg, Essen und Wirges. Das Handbuch sowie die nachgeordneten Verfahrens- und Arbeitsanweisungen dienen allen Mitarbeitern als Nachschlagewerk und Anleitung zum Handeln.

Das IKS von Oberland ist eingebettet in das konzernweite Saint-Gobain IKS, das Bezug nimmt auf den Referenzrahmen für Prinzipien der internen Kontrollen der französischen Finanzmarktaufsicht und darauf abzielt, die wesentlichen Risiken zu beherrschen. Im ,Referenzhandbuch Interne Kontrolle‘ des Saint-Gobain Konzerns sind die grundsätzli-chen Ziele je Prozess und die zugehörigen organisatorischen Anforderungen dargestellt. Daraus abgeleitet werden je Prozess mögliche Prozessrisiken aufgezeigt und deren etwa-ige Ursachen beschrieben. Ergänzend werden mögliche Kontrollen zur Risikoabdeckung dargestellt. Die Prozessorganisation, -risiken und -kontrollen müssen anschließend durch die jeweiligen Einheiten evaluiert und an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Es handelt sich hierbei um einen fortgesetzten und dauerhaften Prozess mit mehreren Schritten, durch den die Beherrschung der Aktivitäten in der Gruppe und die Ausübung der internen Kontrollen kontinuierlich verbessert werden sollen.

Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem

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Den umfassenden Vorgaben von Saint-Gobain entsprechend wurden auf Ebene von Oberland die individuellen Risiken identifiziert, dokumentiert und priorisiert. Dazu wurde eine Übersicht von möglichen Risikokategorien erstellt. Für jede Risikokategorie wurden Verantwortliche benannt und die verfügbaren Unterlagen zur Risikoidentifizierung, -bewertung und -kommunikation zusammengestellt.

Darauf aufbauend wurden je Risikokategorie konkrete Risiken identifiziert und hinsicht-lich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihres Schadensausmaßes qualitativ bewertet. Maßnahmen der Risikosteuerung, Berichterstattungsintervalle und Verantwortlichkeit sind je Risiko angegeben.

Initiiert durch Saint-Gobain werden umfassende Self-Assessments konzernweit durch-geführt, bei denen sich die einzelnen Einheiten anhand von umfangreichen Fragebögen selbst bewerten. Die Aussagen im Rahmen der Self-Assessments werden teilweise durch Prozessunabhängige in Audits validiert.

Durch interne und externe Audits wird das Risikomanagementsystem regelmäßig überprüft. In diesen Audits wurde bestätigt, dass ein funktionsfähiges und wirksames Risikomanagementsystem konzernweit implementiert ist sowie Maßnahmen zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie zur Einhaltung aller maßgeblichen rechtlichen Vorschriften getroffen wurden.

Integriertes Risiko- managementsystem

Geschäftsprozesse

Risikomanagementsystem

Risikobericht

Integriertes Management- system

Internes Kontrollsystem Saint-Gobain

Self-Assessments Interne und externe Audits

Beschaffung Produktion Vertrieb

→→

Personal Finanzen Umwelt ITTechnik

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Auf der Basis des oben dargestellten umfassenden und in die allgemeinen Unternehmens-abläufe integrierten Risikomanagementsystems identifiziert und bewertet Oberland die verschiedenen strategischen und operativen Chancen und Risiken. Ziel ist die Sicherstellung einer nachhaltig positiven Unternehmensentwicklung. Das Risiko managementsystem dient insbesondere dazu, mögliche Gefahren für die Erreichung der Unternehmensziele be-reits im Vorfeld zu minimieren. Hierbei werden alle im jeweiligen Geschäftsfeld liegen den Chancen sachgerecht gegen Gefahrenpotenziale abgewogen, aufgrund der Analyse bewer-tet und entsprechende Maßnahmen werden identifiziert und umgesetzt.

Wesentliche Datengrundlage des Oberland Risikomanagements ist das monatliche Berichts-wesen, das detailliert sämtliche Umsatzpositionen, Aufwandsarten sowie Ver mögens- und Finanzierungskomponenten quantitativ und qualitativ darstellt. Die einzelnen Posi-tionen werden mit der Planung abgeglichen und einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen. Etwaige Abweichungen werden analysiert und kommentiert. Dadurch wird eine regel-mäßige und frühzeitige Information über maßgebliche Risiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens wesentlich beeinflussen, gewährleistet. Die Risiko-überwachung und -steuerung wird im Oberland Konzern grundsätzlich auf Vorstands-ebene ausgeübt. Im Einzelnen werden für alle relevanten Risiken Verantwortliche fest-gelegt. Dabei hängt die hierarchische Ebene der Verantwortlichkeit von der Bedeutung des jeweiligen Risikos ab.

Die Einhaltung von Gesetzen, die Achtung der eigenen Werte sowie die korrekte An-wen dung interner Regeln und Richtlinien haben für die gesamte Saint-Gobain Gruppe zen trale Bedeutung. Das im Sommer 2009 global aufgebaute Compliance-Programm der Saint-Gobain Gruppe vernetzt die vorhandenen Bausteine noch effizienter. Die vier tra gen den Säulen dieses Compliance-Programms sind: nachhaltige Entwicklung, Pro-gramm für Wettbewerbsrecht, interne Audits und interne Kontrollen sowie ein E-Mail-basiertes Verfahren zur Meldung von Regelverstößen (Whistleblowing). Diese Säulen sind ein wesentlicher Bestandteil des implementierten Risikomanagementsystems.

Compliance-Programm

Compliance-Programm

Nachhaltige Entwicklung

Programm für Wettbewerbs- recht

Interne Audits und interne Kontrollen

Whistleblowing

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Die Erfassung buchhalterischer Vorgänge erfolgt bei den einzelnen Konzernunternehmen von Oberland durch lokale Buchhaltungssysteme. Die lokal erstellten Abschlüsse, erweitert um IFRS-Adjustments, werden an das Online-Informationsprogramm Magnitude des Soft-wareunternehmens Cartesis, im internen Sprachgebrauch auch SIF (Système d’Informations Financières) genannt, durch Meldung der einzelnen Konzernunternehmen übermittelt.

Die gemeldeten Abschlüsse werden erfasst und gespeichert, so dass alle relevanten Informationen in einer umfangreichen Datenbank verfügbar sind. Durch dieses Infor-mationssystem wird mit Hilfe der einzelnen Abschlüsse und nachfolgender Konsoli-dierungsvorgänge der Konzernabschluss erstellt. Ferner sind in diesem Informationssys-tem systemintegrierte Kontrollen und Validierungen implementiert.

EinzelrisikenDurch die transparente Aufbereitung der Einzelrisiken kann die Risikosituation ange-messen gesteuert werden.

Markt- und AbsatzrisikenDas Oberland Geschäft ist breit aufgestellt, die größten Sparten (Bier, Wein, Sekt, Food) erzielen weit über 50 % des Umsatzes. Es besteht keine wesentliche Abhängigkeit von einem bestimmten Teilsegment. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Absatz- oder Umsatz-zahlen dieser oder aller von Oberland bearbeiteten Teilsegmente gleichzeitig einbrechen, wird als gering eingeschätzt.

Als wesentliches Marktrisiko gelten anhaltende Substitutionseffekte in einigen Sparten der Getränke- und Lebensmittelindustrie. Die Substitutionsrisiken durch die Rückkehr der Getränkedose werden für Glasverpackungen als eher gering eingeschätzt, die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.

Des Weiteren ist der Trend weg von Mehrweg-Getränkeverpackungen hin zu Einweg-verpackungen zu beobachten. Das eingeführte Einwegpfand hat seine Lenkungsfunktion verfehlt und konnte die Mehrwegquote nicht stützen.

In den einzelnen Teilsegmenten besteht insgesamt ein eher geringes Risikopotenzial. Allerdings entwickelte sich im Segment Bier ein negativer Trend bedingt durch unter-schiedliche Einflussfaktoren.

Durch die Kurzfristigkeit der Schwankungen der Kapazitätsmaßnahmen am Markt, verglichen mit der Langfristigkeit der Investitionsentscheidungen und somit der Kapazi-tätsbereitstellung, entsteht ein permanentes kurzfristiges Kapazitätsungleichgewicht.

Aufgrund der wieder anspringenden Konjunktur insbesondere im Inland werden die Markt- und Absatzrisiken nicht mehr so hoch wie im Vorjahr eingeschätzt.

Einsatz von IT-Systemen

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BeschaffungsrisikenDiese Risikoklasse betrifft die Verfügbarkeit der zu beziehenden Waren sowie die Qualität der bezogenen Produkte. Das bestehende Lieferantenkontrollverfahren garantiert eine gleichbleibend hohe Qualität.

Die Hauptrisiken im Herstellungsprozess von Behälterglas bleiben die volatilen Energie- und Rohstoffpreise. In Deutschland sind dies die Öl-, Strom- und Gaspreise. In der Ukraine und Russland sind insbesondere die Gaspreise relevant, die durch eine politisch kontrol-lierte Monopolsituation entsprechend gesteuert werden.

Ferner von Bedeutung ist die ausreichende Verfügbarkeit von CO2-Emissionsrechten. Oberland verfügt für die 2. Handelsperiode (2008 – 2012) über ausreichende Zertifikate und wird die notwendigen Maßnahmen ergreifen, etwaige Lücken vollständig zu schließen. Langfristig, für die 3. Handelsperiode, könnte der Wandel des politischen und rechtlichen Umfelds allerdings die Ertragslage der Oberland durchaus beeinflussen.

Weiterhin steht die finanzielle Stabilität wichtiger Lieferanten im Fokus. Vorauszahlun-gen, die im Einzelfall im Investitionsbereich notwendig sind, werden abgesichert und die operative Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten darf gemäß internen Regelungen definierte Schwellenwerte nicht überschreiten.

Industrielle und technische RisikenDie Beurteilung der zukünftigen Marktentwicklung gestaltet sich als schwierig und wird deshalb als zentrales Risiko betrachtet, weil durch die relativ langen Wannenlaufzeiten kurzfristige Steuerungsmaßnahmen nur sehr begrenzt möglich sind. Kurzfristig bestehen risikoreduzierende Maßnahmen darin, den Produktionsplan und die Kapazitäten den aktu-ellen Entwicklungen des Auftragseingangs anzupassen. Langfristig ist Oberland er folgreich bemüht, mit vielen Kunden dauerhafte Entwicklungspartnerschaften einzugehen.

Außerdem besteht durch die langen Laufzeiten von Investitionen das Risiko, dass innerhalb der geplanten Lebenszeit der Investitionen ein vorher nicht kalkulierbarer Nach rüstungs-aufwand anfällt. Besonders bei der Thematik Umwelt und Umweltauflagen ist ein solcher Sachverhalt denkbar. Deshalb wird im Bereich Umwelt durch interne Prozesse sicherge-stellt, dass sämtliche Investitionen die geltenden Vorschriften erfüllen.

Die hohen Anforderungen an Lieferanten der Lebensmittelbranche sind eine Herausfor-derung für die Qualitätssicherung. Deshalb werden von Beginn an qualitätsrelevante Risiken durch strenge Qualitätskontrollen sowie andere vorbeugende Maßnahmen minimiert. Es wird eine Vielzahl von Vorkehrungen getroffen, um die hohe Qualität unserer Produkte sicherzustellen.

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AusfallrisikenDie stabile Kundenstruktur wirkt einer hohen Unsicherheit bezüglich der individuellen Ausfallrisiken entgegen. Maßnahmen zur Minimierung der Ausfallrisiken werden mit Hilfe von Kreditversicherungen, angepasster Zahlungsbedingungen, stringenter Einhal-tung von Limits und monatlicher Einzeldurchsicht durchgeführt. In Deutschland ent-stehen erfahrungsgemäß aus diesen Ausfallrisiken bei Oberland nur minimale Schäden. Auch in Russland und der Ukraine haben sich diese Instrumente bewährt.

Bei der aktuellen Wirtschaftslage muss noch immer mit Liquiditätsproblemen bei einzelnen Kunden in Deutschland, aber noch mehr in Russland und der Ukraine gerech-net werden. Das könnte für Oberland dazu führen, dass im Einzelfall Zahlungen verspätet oder nicht eingehen. Derzeit ist jedoch nicht erkennbar, dass hierdurch die Liquidität der Oberland ernsthaft gefährdet werden könnte (s. u. Liquiditätsrisiken).

Bedingt durch die Ernte und das Konsumverhalten der Endverbraucher ergibt sich eine kundenseitige Saisonalität. Dieses Risiko wird jedoch durch das breite Produktsortiment erheblich reduziert.

LiquiditätsrisikenOberland ist an den Finanzpool des Saint-Gobain Konzerns angeschlossen. Somit hängt die Liquiditätsausstattung der Oberland unmittelbar mit der Liquiditätslage des Saint-Gobain Konzerns zusammen. Der heute verfügbare Kreditrahmen garantiert die für den normalen Geschäftsverlauf notwendige Liquidität.

zinsänderungsrisikenDurch die Erweiterung der Aktivitäten im Osten ist die Verschuldung in den letzten Jah-ren angestiegen, wobei die Zinslast so relevant geworden ist, dass ein Zinsrisiko existiert. Im Jahresverlauf entwickelten sich die gewichteten, kurzfristigen, internen Zinssätze wie im Folgenden dargestellt:

Interner Refinanzierungszinssatz 2010

zinssatz in %1,2

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0,8

0,6

0,4

0,2

0,0

%

Stichtagskurs ∅-Kurs

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Des Weiteren erhielt die Saint-Gobain Oberland AG von der Saint-Gobain Benelux S.A. mit Wirkung vom 31. Juli 2009 ein Darlehen in Höhe von 50,0 Mio. Euro zu einem Zinssatz von 4,6 % bei vollständiger Rückzahlung bis zum 31. Juli 2012.

In der Gesamtbetrachtung stellt die Zinslast keine Gefährdung der Ertragslage oder des Cashflows dar. Der konzerninterne Refinanzierungszinssatz hängt von den für Saint-Gobain oben erwähnten am Markt verfügbaren Zinssätzen ab.

WährungsrisikenKurzfristige WährungsrisikenOberland tätigt Umsätze überwiegend in Euro, Rubel und Griwna. Bei Aktivitäten außerhalb des Euro-Raumes stehen den Umsätzen auch die Mehrzahl der Kosten in der jeweiligen Landeswährung gegenüber, so dass sich das tatsächliche direkte Währungs-risiko auf den Ergebnisbeitrag aus Russland und der Ukraine beschränkt. Insgesamt veränderte sich der außerhalb des Euro-Raumes erzielte Umsatz von 23,6 % auf 24,1 % des Gesamtumsatzes.

Indirekt besteht ein weiteres Währungsrisiko in der für Oberland relevanten Ölpreis-bestimmung in US-Dollar. Die kurzfristige Absicherung dieses Risikos erfolgt in Zusam-menarbeit mit dem Saint-Gobain Konzern. Angaben zu den finanzwirtschaftlichen Risiken und den zugehörigen Sicherungsmaßnahmen sind im Anhang des Konzern-abschlusses zu finden.

Spekulationsgeschäfte oder Maßnahmen mit spekulativem Charakter sind gemäß den Unternehmensrichtlinien nicht zulässig und wurden auch nicht getätigt.

Langfristige WährungsrisikenDie Unternehmensbeteiligungen in Russland und der Ukraine und auch die nachträgli-chen Kapitalerhöhungen in der Ukraine wurden in Euro finanziert und belasten dement-sprechend die Verschuldung der Saint-Gobain Oberland AG. Das somit erworbene oder gebildete Eigenkapital der Gesellschaften in Russland und der Ukraine besteht aber in lokaler Währung und führt daher bei der Kapitalkonsolidierung mit den volatilen Kursen der betroffenen Währungen zu entsprechenden Wechselkursergebnissen. Dieser Situation hätte Oberland nur durch eine erhebliche Verschuldung der Gesellschaften in Russland und der Ukraine in lokaler Währung begegnen können. Dies war in der Ukraine (Kapitaler-höhungen) allerdings zu keinem Zeitpunkt möglich. Für die russischen Gesellschaften war dies beim Kauf der Anteile ebenfalls nicht möglich. Allerdings wurden die Erweiterungs-investitionen seit 2007 in Rubel finanziert und der kombinierte Cashflow der Gesellschaf-ten sichert mittelfristig die Fähigkeit zur Selbstfinanzierung in lokaler Währung ab.

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PersonalrisikenFür den ökonomischen Erfolg unseres Unternehmens sind qualifizierte Mitarbeiter der Schlüsselfaktor. Mit dem demografischen Wandel werden wir uns darauf einstellen müssen, dass entsprechend qualifiziertes Personal schwierig zu rekrutieren sein wird. Besonders in Deutschland setzen wir neben der eigenen Berufsausbildung intensiv auf die Kooperation mit Fachschulen und Hochschulen in Form eines weitreichenden Angebots an Praktika, Projekt- und Abschlussarbeiten für die verschiedensten Fach-bereiche, um unseren Personalbedarf auch für die Zukunft zu sichern.

Damit die immer älter werdenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer langfristig eingesetzt werden können, arbeiten wir stetig an der internen Weiterbildung, um sich verändernden Arbeitsplätzen gerecht zu werden, aber auch an der ergonomischen Verbesserung der Arbeitsplätze selbst, um allen Mitarbeitern ein sicheres und gesundes Arbeiten zu ermöglichen.

Dem Risiko des Fachkräftemangels wurde in Russland und der Ukraine durch Weiter-bil dungsmaßnahmen der Mitarbeiter begegnet. Dabei erfolgten die Weiterbildungs-maßnahmen teilweise im Austausch zwischen den einzelnen Ostgesellschaften. Durch diese Maßnahmen wird auch zukünftig die Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften sichergestellt.

It-RisikenDie Risiken im IT-Bereich gliedern sich in Systemausfallrisiken, mangelhafte System-verfügbarkeit und Angriffe von außen.

Das Ziel, für alle Anwendungen gleichermaßen eine Risikominimierung anzustreben, bedeutete eine Vielzahl von Ansätzen. Während das zentrale SAP-R/3-System für die Standorte in Deutschland und der Ukraine durch Saint-Gobain inklusive Redundanz zur Verfügung gestellt wird, müssen andere Systeme von Oberland selbst oder von externen Partnern gepflegt werden. Das Gleiche gilt für die Werke in Russland. An der SAP-R/3-Einführung in Russland wurde im Berichtszeitraum intensiv gearbeitet.

Risiken im RechnungslegungsprozessSpezielle rechnungslegungsbezogene Risiken können zum Beispiel aus dem Abschluss ungewöhnlicher oder komplexer Geschäfte entstehen. Außerdem können durch bestehende Ermessensspielräume von Mitarbeitern beim Ansatz und bei der Bewertung von Bilanz-positionen weitere rechnungslegungsbezogene Risiken entstehen. Weiterhin können durch die Übertragung rechnungslegungsspezifischer Aufgaben Risiken auftreten. Diesen Risiken wird durch konzernweite Vorgaben, den Einsatz qualifizierter Mitarbeiter und die bedarfs-bezogene Hinzuziehung von Spezialisten begegnet.

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Rechtliche RisikenAktuell ist kein wesentlicher Sachverhalt im Bereich der rechtlichen Risiken bekannt. Im Rahmen des Risikomanagements werden sämtliche Risiken betrachtet. Es werden vorbeugende Maßnahmen ergriffen, um die folgenden Risiken zu minimieren: unzurei-chend kontrollierte Verpflichtungen, Verstöße gegen kapitalmarktrechtliche Verpflich-tungen, Mängel im Prozess der Vertragsgestaltung, mangelhaftes oder verspätetes Management von Rechtsstreitigkeiten, mangelnder oder unzureichender Schutz der Interessen der organisatorischen Einheit und schlechtes Management der juristischen Ressourcen. Zur Risikovermeidung sind im RMS konkrete Maßnahmen formuliert.

UmweltrisikenDurch den Produktionsprozess entstehen verfahrensbedingte Risiken, die Umwelt zu verunreinigen. Zur Minimierung dieser Risiken und zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltschutzleistung des Oberland-Konzerns wurden umfassende Umweltschutz-programme aufgestellt. Diese beinhalten ambitionierte Ziele, aus denen sich wiederum konkrete Umweltschutzmaßnahmen ableiten, die dann im Einzelnen umgesetzt werden. Bestätigt werden diese Prozesse durch die bestehenden Zertifizierungen. Die Werke in Deutschland und der Ukraine sowie Kavminsteklo in Russland sind alle nach DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Das Werk in Bad Wurzach ist zusätzlich nach EG-Verordnung 1221/2009 validiert und hat die EMAS-Urkunde erhalten. Dadurch werden die Anwendung eines Umweltmanagementsystems und die regelmäßige Veröffentlichung von Umwelterklä-rungen sowie deren Überprüfung durch einen zugelassenen unabhängigen Umwelt-gutachter bestätigt.

Einschätzung der GesamtrisikosituationBestandsgefährdende Risiken sind gegenwärtig und für die Zukunft nicht zu erkennen. Gegenüber der letzten Berichterstattung (Zwischenbericht zum 30. Juni 2010) hat sich die Risikolage im Wesentlichen nicht verändert.

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Die folgende Übersicht zeigt die Klassifizierung der oben beschriebenen Einzelrisiken für Oberland. Unter dem Überbegriff Finanzrisiken sind Liquiditätsrisiken, Zinsänderungs-risiken und Währungsrisiken zusammengefasst.

Einschränkender HinweisDas interne Kontroll- und Risikomanagementsystem ermöglicht durch die festgelegten Organisations-, Kontroll- und Überwachungsstrukturen die systematische Erfassung, Aufbereitung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie die sachgerechte Darstellung in der Konzernrechnungslegung.

Auch wenn die internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme unter ständiger Beobachtung stehen und kontinuierlich verbessert werden, ist es nicht völlig auszuschlie-ßen, dass trotz angemessener und funktionsfähiger Systeme eine absolute Sicherheit zur vollständigen Identifizierung und Steuerung der Risiken nicht gewährleistet werden kann.

Risk-Map

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Risikoschwelle

Ergebniseffekt

hoch

gering

Verschlechterung Neutral Verbesserung

mittel hoch

IT-RisikenAusfallrisiken

Personalrisiken

Beschaffungsrisiken

Finanzrisiken

Absatzrisiken

Rechnungslegungs risiken

Marktrisiken

Rechtliche RisikenIndustrielle und technische Risiken

Umweltrisiken

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CHANCEN- UND PRoGNoSEBERICHT

Der Chancen- und Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung des Saint-Gobain Oberland Konzerns. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen. Diese vorausschauenden Aussagen und Informationen beruhen auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Diese wiederum unterliegen bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergeb nisse des Konzerns. Viele dieser Faktoren liegen außerhalb des Einflussbereichs des Unterneh-mens. Sollte eines der Risiken eintreten, sich eine der Ungewissheiten realisieren oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden Annahmen nicht korrekt war, kann die tatsächliche Entwicklung des Konzerns sowohl positiv als auch negativ von den Erwar-tungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen dieses Chancen- und Prognoseberichts abweichen.

Gesamtwirtschaftliche EntwicklungDie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa, besonders in Osteuropa, sind nach wie vor durch die Auswirkungen der Finanzkrise und die verhaltenen Wachstumspro-gnosen in nahezu allen Volkswirtschaften geprägt. Selbst wenn die Entwicklung der deutschen Wirtschaft nach einem starken Wachstum im Jahr 2010 voraussichtlich auch noch im Folgejahr weiterhin kräftig wachsen wird, so wird die Prognose unverändert erschwert, da die weiteren Auswirkungen aus der weltweiten Finanz- und Wirtschafts-krise noch ungewiss sind.

Die zu einer Verschärfung der Kreditkonditionen führenden geringeren Kapitalzuflüsse beeinflussen zusammen mit den volatilen Ölpreisen die Investitionsbereitschaft in Russland. Für das Jahr 2011 gehen wir in Russland von einer Stabilisierung der Gesamt-wirtschaft, allerdings noch ohne neues Wachstum aus.

In der Ukraine sind die Auswirkungen der neuen politischen Verhältnisse in Folge der letzten Wahlen zwar noch nicht umfassend abzusehen, allerdings sollte das bereits verbesserte Verhältnis zu Russland die wirtschaftliche Lage weiter positiv beeinflussen. Dennoch  wer den auch in Zukunft geschäftliche Aktivitäten in diesem Land von manchmal nicht eindeutig voraussagbaren Entwicklungen beeinflusst.

Branchenentwicklungdeutschland2010 war der Absatz an Glasverpackungen im Inland höher als die Produktion. Möglich war dies nicht nur durch einen Lagerabbau, sondern unter anderem auch durch Importe aus Mitteleuropa, die sich gegenüber vergangenen Jahren wesentlich erhöht haben.

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Für die Folgejahre wird ein anhaltender Importdruck aus Mitteleuropa erwartet. Der Gesamt-markt wurde durch aggressives Preisverhalten von in- und ausländischen Wett be werbern bestimmt. Saint-Gobain Oberland geht jedoch davon aus, dass sich diese Entwicklung nicht in solchem Ausmaß fortsetzen und eine Beruhigung eintreten wird.

Insgesamt wird auch für 2011 mit einem steigenden Absatz am Behälterglasmarkt gerechnet, für die daran anschließenden Jahre dann mit einer flachen Entwicklung des Absatzes. Offen bleiben die Wachstumschancen der Dose, die im Berichtsjahr wieder verstärkt am Getränkemarkt eingeführt wurde. Hier geht Oberland jedoch im Wesentli-chen davon aus, dass dadurch eher PET als Verpackungsmaterial substituiert wird.

Allgemein wird eine Veränderung am Markt von alkoholischen Getränken hin zu nicht alkoholischen Getränken beobachtet, die überwiegend in Einwegverpackungen abgefüllt werden. Dies unterstreicht die Entwicklung der immer noch steigenden Marktanteile von Einwegverpackungen.

Eine Einschätzung des Marktes für Bierflaschen ist extrem schwierig, da Mehrwegbier-flaschen für die Brauereien Investitionsgüter darstellen und ihre Disposition daher von der finanziellen Stärke der Brauereien abhängt. Der Trend zu Individualgebinden ist hingegen nach wie vor anhaltend. Insgesamt gehen wir auch hier von einem Anstieg des Verbrauches aus.

Der Weinbereich entwickelt sich seit 2009 positiv. Obwohl für deutsche Weine für den Jahrgang 2010 eine Minderernte von 20 bis 30 % erwartet wird, rechnet Oberland für 2011 mit einem Glasverbrauch ähnlich wie im Berichtsjahr.

Der deutsche Glasmarkt profitiert bei Weinflaschen vor allem von Handelsketten bzw. Discountern, die verstärkt Bulkware aus dem Ausland in Deutschland abfüllen lassen.

Für Sektflaschen gibt es nach wie vor einen stabilen Markt auf hohem Niveau, da die deutschen Abfüller Marken und eine Produktstruktur geschaffen haben, die ausländi-schen Lieferanten nur geringe Chancen einräumen. Sekt ist ein beliebter Aktionsartikel für Handel und Discount, so dass Oberland auch 2011 von einem Markt auf gleich-bleibendem Niveau ausgeht.

Fruchtsäfte sind in Deutschland weiterhin beliebt, jedoch finden sich diese inzwischen in nahezu allen gängigen Verpackungsarten. Dies hat schon in der Vergangenheit zu einem Einbruch beim Absatz von Glasflaschen im Bereich Saft geführt. Dieser negative Trend setzte sich auch 2010 in einem deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr weiter fort. Für 2011 wird mit einem weiteren leichten Rückgang gerechnet.

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Im Bereich der Wasserflaschen zeichnet sich jedoch ein positiver Trend für Glas ab. Sowohl Verbraucher als auch Abfüller zeigen erste Signale für eine Nachfrage nach Wasser in Glas(flaschen). Hieraus resultierte 2010 die erste Einführung neuer Mehrweggebinde am Markt. Für 2011 werden weitere Neueinführungen erwartet.

Der Spirituosenmarkt ist stabil. Für Oberland ergeben sich in diesem Segment jedoch neue Impulse durch Verträge mit internationalen Kunden.

Die Nachfrage im Nahrungsmittelbereich nach Gläsern bleibt auf Vorjahresniveau. In diesem Bereich zeigt sich die Nachfrage jedoch unterschiedlich, da der Bedarf hier stets besonders abhängig von der jeweiligen Ernteentwicklung ist. Hinzu kommt, dass das mittlere Preissegment zwar an Volumen verliert, sowohl das untere als auch obere hingegen wachsen. Bio-Produkte, die ganz überwiegend in Glasbehälter ver-packt werden, sind nach wie vor ein starker Trend, verlieren jedoch an Wachstumskraft.

Die Lagerbestände bei den Oberland-Kunden selbst werden aufgrund von Liquiditäts-sorgen weiterhin niedrig bleiben.

Insgesamt kann – entsprechend den Einschätzungen des Marktforschungsunternehmens GfK für das Jahr 2011 – davon ausgegangen werden, dass der Konsum steigen und die Verpackungsglasbranche daran partizipieren wird.

RusslandDie Anti-Alkohol-Kampagne der russischen Regierung ist wesentlicher Einflussfaktor für die gedämpfte Absatzentwicklung im Berichtsjahr. Auch wenn sich ein Teil des Mengen-rückganges in den Folgejahren wieder ausgleichen kann, so ist für 2011 noch nicht von einem markanten Anstieg auszugehen.

Die Schwierigkeiten mit den Steuerabgaben machten auch dem Weinsegment am Jahres-anfang zu schaffen. Die Situation verbesserte sich bis Mitte 2010 und zeigt nun generell positive Tendenzen, die für dieses Segment auch im Ausblick für 2011 anhalten werden.

Das Bier- und Softdrinksegment verzeichnet eine positive Tendenz. Die Verbreitung der PET-Flaschen greift die Nachfrage nach Glasverpackungen jedoch immer noch stark an. Ein breites Angebot spezieller Mineralwasser-Flaschen, eine vorteilhafte geografische Lage und eine flexible Preispolitik stärken jedoch auch künftig die positive Marktanteils-entwicklung der russischen Werke von Saint-Gobain Oberland.

Der Gläsermarkt war einerseits durch steigende Produktionskapazitäten beeinflusst, als sieben Glaswerke, die bisher nur Flaschen produzierten, begannen, Gläser herzustellen, sowie durch sinkende Nachfrage aufgrund der schlechten Gemüseernte in Russland 2010 andererseits. Sowohl enorme Lagerbestände der Glasfabriken als auch bei Großhändlern,

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bedingt durch die zu beobachtenden schwachen Aktivitäten der Endverbraucher und Einzelhändler, führten am Markt zu ,Preiskriegen‘ und Schleuderpreisen unter den Standardglasherstellern. Auch wenn die wesentlichen Auswirkungen wohl mittlerweile im Markt angekommen sind, rechnen wir auch in diesem Segment mit einzelnen Nachwirkungen im Jahr 2011.

Nach einem Gesamtrückgang des Glasmarktes 2010 gegenüber 2009 wird auch für 2011 ein weiterer Rückgang um bis zu 4 % erwartet.

UkraineIn der Ukraine wie in Russland steht der gesamte Bierbereich in starker Konkurrenz zu PET-Flaschen, unter anderem auch dadurch, dass Gefäßgrößen bis zu 5 l durchaus üblich sind. Zusätzlich treten in den Biermarkt, in die verbleibenden Glasanteile, neue Wettbe-werber ein, die den Bereich somit weiter unter Druck setzen.

Die Entwicklung für Wein und Weinbrand zeigt sich durch Wachstum der lokalen Produk-tion allerdings weiterhin positiv. Auch für den Nahrungsmittelbereich wird eine stabile Entwicklung erwartet.

Insgesamt erwarten wir für die Ukraine einen deutlich stärkeren Anstieg des Konsums und damit auch der Absatzmenge an Glasverpackungen als in Westeuropa.

Für den Gesamtmarkt von Oberland erwarten wir ein Wachstum über 2011 hinaus im einstelligen Prozentbereich.

Ausrichtung des KonzernsZiel ist es, nachhaltig der bevorzugte Verpackungspartner für die Getränke- und Lebens-mittelindustrie zu sein. Als Voraussetzung dafür sehen wir herausragende Leistung in Qualität, Kundenservice und innovativen Entwicklungen an. Diese soll auf Basis vorbild-licher Arbeitssicherheit, moderner Menschenführung und nachhaltiger Nutzung aller Ressourcen erreicht werden.

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, baut Oberland das Qualitätsmanagement noch weiter aus. Die Saint-Gobain Oberland AG war in Deutschland die erste Glashütte, die nach den neuen, strengen BRC-Standards zertifiziert wurde. Außerdem erhielt die Saint-Gobain Oberland AG 2009 das DIN-EN-ISO-22000-Zertifikat für Hygienemanagement,  das explizit ein Qualitätsmanagementsystem über die gesetzlichen Vorschriften hinaus-gehend vorschreibt. Sämtliche diese Bereiche betreffenden Zertifizierungen wurden auch 2010 erneut bestätigt. Dies unterstreicht das fortwährende Bestreben von Oberland, die Qualitätsführerschaft am Markt weiter zu verstärken.

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Angesichts laufend schwankender Energie- und Rohstoffkosten sind Einsparungen auf diesem Gebiet von zentraler Bedeutung. Nur so kann Oberland profitabel bleiben. Ein werkübergreifendes Einkaufsmanagement nutzt hierbei alle Möglichkeiten, Kosten zu optimieren, bei gleichzeitiger Sicherstellung der Qualität.

Basis für kontinuierliche Kundenzufriedenheit ist die Produktion von hochwertigen Glas verpackungen verbunden mit einem erstklassigen Service-Angebot. Wesentlich dazu beitragen können die Ausrichtung der Produktionskapazitäten hinsichtlich Flexibilität sowie eine größere Zahl an Innovationen im Produkt- und Dienstleistungsbereich. Durch die noch engere Verbindung mit den anderen Gesellschaften des Mehrheits-aktionärs und dem seit Frühjahr 2010 gemeinsamen Marktauftritt unter der Marke verallia kann Oberland die globale Stärke einerseits sowie die Kundennähe anderer-seits perfekt ausüben und somit ihre Marktposition schärfen.

Erwartete Geschäfts- und ErtragslagedeutschlandIm Jahr 2011 ist weiterhin mit einer leichten Erholung der Weltwirtschaft zu rechnen. Entsprechend werden die deutschen Exporte im kommenden Jahr weiterhin zulegen. Mittlerweile ist auch die Arbeitslosenquote deutlich gesunken und eine Fortsetzung der positiven Entwicklung ist zu erwarten. Derzeit wird für das Jahr 2011 mit einem Wirtschaftswachstum von über 2 % gerechnet. Dieser Trend wird sich allerdings für die Glasverpackungsbranche und im Speziellen für Oberland erst später bemerkbar machen.

Der Markt für Behälterglas blieb 2010 stabil, was Oberland auch für die kommenden Jahre – vor allem für 2011 – erwartet. Dieser ist jedoch geprägt durch Überkapazitäten und da-durch einem deutlich höheren Wettbewerb ausgesetzt, als es in den vergangenen Jahren der Fall war. Dies bedeutet auch, dass sowohl in der gesamten Glasverpackungsbranche wie auch bei Oberland keine Vollauslastung der Kapazitäten mehr gewährleistet ist.

Nach zwei Wannenreparaturen im Jahr 2010 steht für Oberland eine 2011 an, so dass auch im kommenden Jahr nicht alle Kapazitäten genutzt werden können. 2010 war auch geprägt durch Investitionsstopps bei den Kunden im Mehrwegbereich. Oberland erwartet jedoch, dass der strikte Investitionsstopp durch entsprechende Rahmenbedingungen auf-gehoben wird und es eine Rückkehr zum normalen Bedarf an Mehrweggebinden kommt.

Insgesamt ist Oberland auf Basis eines verbesserten Produktportfolios und umfangrei-cher Investitionen gut gewappnet, sich den genannten Herausforderungen zu stellen. Für 2011 erwarten wir einen weiter andauernden starken Wettbewerb, besonders aufgrund von Überkapazitäten. In dieser Situation werden wir nach wie vor den Fokus auf Qualität und Kundenservice legen. Auf Basis der aktuellen Gespräche mit Kunden gehen wir allerdings für 2011 von einem moderaten Preisanstieg und gleichzeitig einem gegenüber 2010 steigenden Absatzvolumen aus. Dies bedeutet für die Saint-Gobain 

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Oberland AG, dass ein einstelliges Wachstum bei Umsatz und Ergebnis für die kommen-den zwei Jahre erwartet wird.

RusslandDer Wettbewerb in der Glasverpackungsbranche verstärkte sich aufgrund von zusätz-lichen Kapazitäten, die nach Wannenreparaturen in Betrieb genommen wurden. Um unsere Position im Süden von Russland zu stärken, waren wir gezwungen, Preise in strategisch wichtigen Gebieten zu senken.

Unsere Erwartungen für 2011 sind dagegen nun ein niedriger zweistelliger Anstieg im Umsatz und relativ noch deutlicher in der Verbesserung im Ergebnis. 2012 erwarten wir eine Fortsetzung des positiven Umsatz- und Ergebnistrends in einer abgeschwächten Form, aber weiterhin im unteren zweistelligen Prozentbereich.

UkrainePrognosen über die Ukraine sind unter den aktuellen Bedingungen kaum möglich und nur mit äußerster Vorsicht abzugeben. Zwar hat sich die Situation nach der Wahl stabili-siert, aber noch sind nicht alle Veränderungen der lokalen Entscheidungsprozedere und handelnden Politiker umgesetzt. Das verbesserte Verhältnis zu Russland ohne gleichzeitig den Kontakt zu Westeuropa zu verlieren, sollte sich allerdings positiv auswirken. Das BIP ist 2010 wieder gestiegen und auch für 2011 wird eine Fortsetzung dieser Entwicklung er-wartet. Da wir im zurückliegenden Jahr unsere Produktivität deutlich verbessern konnten und wir von einer Ende 2011 abgeschlossenen Marktbereinigung ausgehen, sehen wir uns gestärkt, um 2011 ein stabiles Gleichgewicht zwischen unseren Faktorkosten und unseren Verkaufspreisen am Markt erreichen zu können.

Trotz der aktuellen Verbesserung bleibt die Situation für 2011 sehr herausfordernd. Private JSC ‚CONSUMERS-SKLO-ZORYA‘ erwartet, dass 2011 mit allen Linien an zwei Wannen ohne Ausfallzeit pro duziert wird, um die Bestände zu kontrollieren. Die erzielte Steigerung des Verkaufspreis-Niveaus am Jahresende 2010 lässt erwarten, dass sie nachhaltig ist, auch im Jahr 2011; verbunden mit steigender Diversifikation des Marktes und des Kundenportfo-lios wird dies zu einem profitablen Jahr 2011 führen. Die Normali sierung des Ver hält nisses der derzeitigen Regierung mit Russland sichert wirtschaftliche Gaspreise in der Periode der folgenden fünf bis sieben Jahre.

Wir erwarten für 2011 einen stabilen Umsatz mit einem positiven Betriebsergebnis und gehen davon aus, dass sich die Fußball-Europameisterschaft, die 2012 auch in der Ukraine ausgetragen wird, positiv auf den Getränke- und damit Flaschenverbrauch auswirken wird.

Für die kommenden zwei Jahre gehen wir von einem Umsatzanstieg im niedrigen zweistelligen Prozentbereich und wieder leicht positiven Jahresergebnissen aus.

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ChancendeutschlandTrotz eines im mehrjährigen Vergleich flachen Verlaufs des Umsatzes mit Glasver-packungen in Deutschland sehen wir gute Chancen für eine qualitative Verbesserung unseres Absatzes und Umsatzes. Sowohl der Trend zu individuellen und aufwendigen Verpackungen als auch das Bewusstsein für Gesundheit und die Erwartung einer inerten Ummantelung der Nahrungs- und Genussmittel werden hierbei förderlich sein und Saint-Gobain Oberland gute Chancen bieten.

Russland und UkraineDie größten Chancen sind verbunden mit den Anstrengungen, unser Vertriebsteam zu stärken, um die Kundenbasis zu vergrößern. Kooperationen mit einigen multinationalen Kunden, die 2010 begonnen wurden, werden zum Umsatzvolumenwachstum beitragen. Wie im Jahr 2010 werden wir die Einführung von Spezialangeboten fortsetzen, was bei unseren derzeitigen wie potenziellen Kunden gut aufgenommen wird.

Um wettbewerbsfähigere Preise anbieten zu können, arbeiten wir weiterhin an der Verringerung der Produktionskosten. Einer der wichtigsten Fortschritte hierfür ist die Steigerung der Effizienz.

Die strategische Ausrichtung am Markt orientiert sich weiterhin an den Kernkom-petenzen im Lebensmittelsegment für die gesamte Region und im Wein-, Sekt- und Mineralwasser-Bereich für den südrussischen Markt bzw. im Spirituosenmarkt in der Ukraine. Obendrein sollte sich der Basiseffekt des ‚verbrannten Sommers 2010‘ positiv auf die Geschäftsentwicklung im Jahre 2011 auswirken. Oberland wird die bestehenden Standorte stärker untereinander vernetzen und nutzen, um an sämtlichen potenziellen Wachstumsmöglichkeiten als Marktführer teilzuhaben.

Um eine nachhaltige Profitabilität und ein nachhaltiges Wachstum von verallia in der Ukraine zu sichern, ist es notwendig, die Anstrengungen zur Diversifizierung der Produkte, Kunden- und Marktportfolios fortzusetzen. Von besonderem Interesse ist die Entwicklung von kleineren Behältern und möglicherweise die Produktion von Babynahrungs-Gläsern. Ein spezieller Fokus wird sowohl auf die Verbesserung der Qualität, Kundenzufriedenheit, industrieller Bestleistungen und die Fähigkeiten zur Entwicklung von neuen Produkten als auch auf die Bedienung der vermehrt in diesen Märkten auftretenden internationalen Marken artikler gelegt.

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Gesamtaussage zur voraussichtlichen EntwicklungDas Jahr 2010 war von einem schwierigen Marktumfeld geprägt. Bestehende Überka-pazitäten verbunden mit einem teilweise ruinösen Preiskampf haben Oberland hohe Leistungen abverlangt. Dass es uns gelungen ist, trotz deutlicher Mengeneinbußen die Ertragssituation noch so stabil zu halten, ist Beweis für die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Die Fortsetzung unserer auf Qualität und Verlässlichkeit ausgerichteten Strategie sollte uns in einem sich leicht beruhigenden Marktumfeld nicht nur eine Rückkehr zum Umsatzvolumen der Vorjahre, sondern auch zu einem gegenüber 2010 in der Marge stabilen und im Gesamtvolumen somit steigenden Ertrag ermöglichen.

Für 2011 rechnen wir gegenüber 2010 wieder mit einer Verbesserung sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis im unteren zweistelligen Prozentbereich. Bezogen auf das Jahr 2012 erwarten wir für den Gesamtmarkt einen Umsatzanstieg im einstelligen Prozent-bereich und eine weitere Erhöhung des Ergebnisses, was einem leichten Anstieg im unteren zweistelligen Prozentbereich entspricht.

VoRSTANDSVERGüTUNG

Die Mitglieder des Vorstands der Saint-Gobain Oberland AG erhalten eine wert- und leistungsorientierte Vergütung. Diese setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Der fixe Bestandteil richtet sich nach den marktüblichen Voraussetzungen und dem persönlichen Werdegang. Die variable Komponente besteht aus einem vom Unternehmensergebnis und von der persönlichen Leistung abhängigen Bonus, der sich am jeweiligen Zielerrei-chungsgrad orientiert. Die Gesamthöhe wird jährlich überprüft und mit der allgemeinen Geschäftsentwicklung abgeglichen. Außerdem erhalten die Mitglieder des Vorstands Nebenleistungen in Form von Sachbezügen, die im Wesentlichen aus dem nach steuer-lichen Richtlinien anzusetzenden Wert der Dienstwagennutzung bestehen. Als Vergütungs-bestandteil sind diese Nebenleistungen vom einzelnen Vorstandsmitglied zu versteuern. Sie stehen allen Vorstandsmitgliedern prinzipiell in gleicher Weise zu.

Mit Wirkung vom 05. August 2009 ist das Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsver-gütung (VorstAG) in Kraft getreten. Es ist nunmehr gesetzlich vorgeschrieben, bei einer Vermögenshaftpflichtversicherung (D&O-Versicherung), die eine Aktiengesellschaft zur Absicherung ihrer Vorstandsmitglieder abschließt, für jedes Vorstandsmitglied einen Selbstbehalt in Höhe von mindestens 10 % des Schadens zu vereinbaren. Eine Begrenzung des Selbstbehaltes in der Höhe auf 150 % der jährlichen Fix-Vergütung des Vorstandsmit-glieds ist zulässig. Die entsprechende Einführung eines Selbstbehaltes ist entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen im Jahr 2010 erfolgt.

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Die Vorstände haben ferner einen Anspruch auf Ruhegeld, sofern der Dienstvertrag be-endet ist und die Voraussetzungen für den Bezug von Altersruhegeld oder anderen vergleichbaren Versorgungsleistungen erfüllt sind. Neben den von Saint-Gobain Oberland gewährten Vergütungsbestandteilen partizipieren die Mitglieder des Vorstands an den Aktienprogrammen der Compagnie de Saint-Gobain S.A., Paris.

Die Gesamthöhe der Bezüge des Vorstands ist im Anhang und Konzernanhang darge-stellt. Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 31. Mai 2006 beschlossen, dass die Nennung der Bezüge jedes einzelnen Vorstandsmitglieds im Anhang zum Jahres-abschluss nach § 285 Satz 1 Nr. 9 lit. A Satz 5 bis 9 HGB sowie entsprechend im Konzern-abschluss gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 lit. A Satz 5 bis 9 HGB für den Zeitraum von fünf Jahren ab Fassung des Beschlusses unterbleibt.

AUFSICHTSRATSVERGüTUNG

Die Struktur der Aufsichtsratsvergütung hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht geän-dert. Sie trägt der Verantwortung und dem Tätigkeitsumfang der Mitglieder des Auf-sichtsrats Rechnung und ist in der Satzung geregelt. Über die Vergütungshöhe beschließt die Hauptversammlung, dies ist zuletzt am 24. Juni 1999 erfolgt.

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält neben dem Ersatz seiner Auslagen und einer ihm für die Aufsichtsratstätigkeit zur Last fallenden Umsatzsteuer nach Ablauf des Geschäfts jahres eine feste Vergütung von 7.700 Euro pro Jahr. Gemäß den Empfehlungen des Deu tschen Corporate Governance Kodex wurden die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden und die seines Stellvertreters bei der Berechnung der Vergütung berücksichtigt. Der Vor sitzende und sein Stellvertreter erhalten jeweils 14.900 Euro pro Jahr.

ERKLäRUNG DES VoRSTANDS gem. § 312 Abs. 3 Satz 3 AktG

Unsere Gesellschaft erhielt bei jedem im Bericht über Beziehungen zu verbundenen  Un ternehmen aufgeführten Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung und wurde durch die im Bericht angegebenen getroffenen oder unterlassenen Maßnahmen nicht benachteiligt. Dieser Beurteilung liegen die Umstände zugrunde, die uns im Zeitpunkt der berichtspflichtigen Vorgänge bekannt waren.

Bad Wurzach, den 02. März 2011

Der Vorstand

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Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungs-legungsgrundsätzen der Konzernabschluss und der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns und der Gesellschaft vermitteln und im Lagebericht und Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns und der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen ent-sprechen des Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns und der Gesellschaft beschrieben sind.

Bad Wurzach, den 02. März 2011 Saint-Gobain Oberland AG

Der Vorstand

Stefan Jaenecke Thomas Beyer Wolfgang Brauck Vorsitzender Personal Vertrieb

Klaus J. Rudolph Jorma Turpeinen Roland Unfried Finanzen Osteuropa Technik

VersIcherunG der GesetzlIchen Vertreter

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jahresaBschluss des konzernsfür das Geschäftsjahr 2010

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in TEUR Anhang 2010 2009

Umsatzerlöse (1) 489.219 523.107

Umsatzkosten –414.091 –429.175

Allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten –22.041 –22.720

Forschungs- und Entwicklungskosten –971 –896

Sonstige Erträge 759 10.071

Sonstige Aufwendungen –6.432 –11.814

Operatives Ergebnis (2) 46.443 68.573

Zinsen und ähnliche Aufwendungen (3/18/21) –6.257 –6.939

Zinsen und ähnliche Erträge (3/18/21) 447 1.159

Zinsergebnis (18/21) –5.810 –5.780

Sonstige Finanzerträge/-aufwendungen (3/18/21) 65 45

Finanzergebnis (3) –5.745 –5.735

Ergebnis vor Steuern 40.698 62.838

Ertragsteueraufwand (4) –11.545 –17.986

Latenter Steueraufwand/-ertrag (4) –2.332 4

Ertragsteuern gesamt (4) –13.877 –17.982

Jahresergebnis 26.821 44.856

davon entfallen auf:

gezeichnetes Kapital und Rücklagen,

die den Anteilseignern der Mutter gesellschaft zuzuordnen sind 26.957 44.472

Minderheitsanteile am Eigenkapital –136 384

Ergebnis je Aktie in EUR (verwässert und unverwässert) (5) 26,96 44,47

Dividende je Aktie in EUR (6) 24,00 26,00

GewInn- und VerlustrechnunGdes saint-Gobain oberland konzerns

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Aktiva

BIlanzdes saint-Gobain oberland konzerns

in TEUR Anhang 31.12.2010 31.12.2009

Langfristige Vermögenswerte

Geschäfts- und Firmenwerte (7) 10.426 9.714

Immaterielle Vermögenswerte (7) 1.159 998

Sachanlagen (7) 305.496 283.087

Übrige finanzielle Vermögenswerte (7/18) 1.677 1.677

Sonstige Forderungen (8/18/19) 331 367

Latente Steueransprüche (15) 760 759

Langfristige Vermögenswerte 319.849 296.602

Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte (9) 106.506 101.324

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (10/18) 39.868 46.251

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (11/18) 12.811 15.086

Zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte (12) 226 512

Sonstige Vermögenswerte (10/18) 12.973 27.651

Kurzfristige Vermögenswerte 172.384 190.824

Summe Aktiva 492.233 487.426

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Passiva

in TEUR Anhang 31.12.2010 31.12.2009

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital (13) 26.000 26.000

Rücklagen (13) 155.812 139.707

Konzernergebnis (13) 26.957 44.472

Beitrag des Mutterunternehmens (13) 1.192 1.047

Währungsumrechnungsdifferenzen (13) –45.442 –55.868

Anteile anderer Gesellschafter (13) 6.978 6.980

Eigenkapital 171.497 162.338

Langfristige Schulden

Rückstellungen (14/18) 70.520 67.244

Latente Steuerschulden (15) 25.022 23.188

Finanzielle Verbindlichkeiten (16/18) 51.720 57.804

Langfristige Schulden 147.262 148.236

Kurzfristige Schulden

Rückstellungen (14/18) 1.768 1.533

Ertragsteuerschulden (17) 3.198 5.097

Finanzielle Verbindlichkeiten (17/18) 62.461 48.882

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (17/18) 89.112 95.663

Sonstige Verbindlichkeiten (17/18) 16.935 25.677

Kurzfristige Schulden 173.474 176.852

Summe Passiva 492.233 487.426sA

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GesamterGeBnIsrechnunGdes saint-Gobain oberland konzerns

in TEUR Anhang 2010 2009

Jahresergebnis 26.821 44.856

Sonstiges Ergebnis

Zeitwertänderungen von Cashflow-Hedges (13/21) 113 949

Erfolgswirksame Realisierung von Cashflow-Hedges (13/21) –617 3.741

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste

aus Pensionsrückstellungen (IAS 19.93A) (13/14) –5.749 –4.897

Währungsumrechnung (13) 10.859 –6.205

Sonstiges Ergebnis vor Steuern 4.606 –6.412

Latente Steuern auf im Sonstigen Ergebnis

erfasste Erträge und Aufwendungen (13) 1.886 63

Sonstiges Ergebnis 6.492 –6.349

Gesamtergebnis 33.313 38.507

davon den Anteilseignern des Konzerns zustehend 33.016 38.415

davon auf andere Gesellschafter entfallend 297 92

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kapItalflussrechnunGdes saint-Gobain oberland konzerns

in TEURAnhang/

Anmerkung 2010 2009

Jahresergebnis des Konzerns 26.821 44.856

Korrektur um Steueraufwand, Finanzergebnis 19.622 23.717

Operatives Konzernergebnis 46.443 68.573

Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte (7) 43.504 32.488

Veränderung der langfristigen Rückstellungen * –2.509 –3.766

Gezahlte Zinsen –2.113 –2.179

Erhaltene Zinsen 360 790

Gezahlte Ertragsteuern (operativ) –15.633 –15.813

Erhaltene Dividende 65 45

Sonstige zahlungsunwirksame Transaktionen 77 –638

Cashflow 70.194 79.500

Ergebnis aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte

und zur Veräußerung gehaltener Vermögenswerte (7) 223 949

Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen 235 –557

Veränderung der Vorräte * –3.518 –3.518

Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte * 21.988 –2.790

Veränderung der Verbindlichkeiten

(ohne Investitions-/Finanzverbindlichkeiten) * –5.771 7.177

Cashflow aus operativer Tätigkeit 83.351 80.761

Einzahlungen aus Abgängen von langfristigen Vermögenswerten (7) 285 1.599

Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen –152 –372

Auszahlungen für Investitionen in langfristige Vermögenswerte (7)** –60.928 –59.651

Cashflow aus Investitionstätigkeit –60.795 –58.424

Gezahlte Dividenden –24.010 –26.008

Einzahlungen aus der Aufnahme von finanziellen Verbindlichkeiten 53.185 60.259

Auszahlungen aus der Tilgung von finanziellen Verbindlichkeiten –48.907 –73.238

Veränderung der sonstigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

mit Finanzierungscharakter –5.915 715

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –25.647 –38.272

Liquiditätswirksame Veränderung der Zahlungsmittel –3.091 –15.935

Wechselkursbedingte Veränderung 816 –1.403

Abnahme der Zahlungsmittel –2.275 –17.338

Finanzmittel am Anfang der Periode (11) 15.086 32.424

Finanzmittel am Ende der Periode (11) 12.811 15.086

* Abweichungen gegenüber der Veränderung der Bilanzpositionen im Jahr 2009 resultieren überwiegend aus Währungsumrechnungsdifferenzen.** Differenzen gegenüber Zugängen resultieren vor allem aus bereits erfolgten Zahlungen von Investitionsverbindlichkeiten.

In den Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte ist ein Wertminderungsaufwand von TEUR 3.862 enthalten (Vorjahr: TEUR 487).

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A. ALLGEMEINE ERLäUTERUNGEN

Die Saint-Gobain Oberland AG ist ein selbständiges Tochterunternehmen der international tätigen Compagnie de Saint-Gobain. Die Geschäftstätigkeit des Saint-Gobain Oberland Konzerns umfasst im Kern-geschäft die Produktion und den Vertrieb von Behälterglas, das technische Geschäft betrifft die Herstel-lung und weltweite Distribution von Maschinen und Ausrüstungsteilen für die Behälter glasindustrie. Die Saint-Gobain Oberland Aktiengesellschaft, Oberlandstraße, 88410 Bad Wurzach, Deutschland, beschäf-tigt derzeit 3.516 Mitarbeiter (Vorjahr: 3.925).

Der vorliegende Konzernabschluss wurde unter Beachtung aller am Abschlussstichtag verpflichtend an-zuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, sowie aller für das abgelaufene Geschäftsjahr verbindlichen Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert.

Konzernwährung ist der Euro. Alle Beträge werden in Tausend Euro (TEUR) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist.

B. BILANzIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHoDEN

AllgemeinDie folgenden Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden sind in den dargestellten Berichtsperioden angewendet worden. Sie wurden von allen in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen angewendet.

Neue RechnungslegungsstandardsDas IASB (International Accounting Standards Board) und das IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Committee) haben folgende, für den Saint-Gobain Oberland Konzern relevante Standards herausgegeben, die im Berichtsjahr erstmals verpflichtend anzuwenden sind:

−‒ IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütung, überarbeitete Version Die geänderte Version bezieht sich auf konzernweite anteilsbasierte Vergütungstransaktionen mit Barausgleich.

−‒ IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse, überarbeitete Version−‒ IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse, überarbeitete Version−‒ IFRIC 16 Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb−‒ IFRIC 18 Übertragung von Vermögenswerten durch einen Kunden

anhanG zum konzernaBschlussder saint-Gobain oberland aG zum 31. dezember 2010

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Geschäfts- oder FirmenwerteBeim Erwerb eines Unternehmens werden dessen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden zum Zeitpunkt des Erwerbs zu ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt, gegebenenfalls vorzunehmende Anpassungen auf diese Werte werden innerhalb von 12 Monaten vorgenommen.

Ein Geschäfts- oder Firmenwert stellt die Differenz zwischen Anschaffungskosten und anteiligem, mit beizulegendem Zeitwert bewerteten Nettovermögen dar. Sollte das anteilige Nettovermögen die Anschaffungskosten übersteigen, wird der Unterschiedsbetrag direkt in der Gewinn- und Verlust-rechnung erfasst.

Für in der Konzernbilanz angesetzte Geschäfts- oder Firmenwerte wird jedes Kalenderjahr mindestens ein Impairment-Test gemäß IAS 36 (Wertminderung von Vermögenswerten) durchgeführt, der auf den 5-Jahres-Geschäftsplänen der Cash Generating Units, denen sie zugeordnet werden, basiert. Dabei wird untersucht, wie sich das Maximum aus Nettoveräußerungswert und Nutzungswert zum Buchwert der Cash Generating Unit verhält. Die zugrunde liegenden 5-Jahres-Pläne berücksichtigen sowohl vergan-gene Erfahrungen als auch externe Informationsquellen.

Als relevante Cash Generating Units mit zugeordnetem Geschäfts- oder Firmenwert wurden die Tochter-unternehmen Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO, ZAO Kamyshinsky Steklotarny Zawod sowie Private JSC ‚CONSUMERS-SKLO-ZORYA‘ identifiziert. Auf Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO entfällt ein Goodwill in Höhe von TEUR 962 (Vorjahr: TEUR 910), auf ZAO Kamyshinsky Steklotarny Zawod in Höhe von TEUR 3.954 (Vorjahr: TEUR 3.740) und auf Private JSC ‚CONSUMERS-SKLO-ZORYA‘ in Höhe von TEUR 5.510 (Vorjahr: TEUR 5.064).

Zur Ermittlung des Nutzungswertes wird der Buchwert der Vermögenswerte und Schulden der jeweiligen Cash Generating Units mit dem Zeitwert ihrer abgezinsten zukünftigen Cashflows verglichen.

Der prognostizierte Cashflow des 5. Jahres wird als ewige Rente unter der Annahme eines 1%igen Marktwachstums fortgeschrieben.

Der für die Cashflows verwendete Abzinsungssatz entspricht den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten unter Berücksichtigung der speziellen Risiken der jeweiligen Cash Generating Unit und liegt zwischen 8,8 % und 11,0 % (Vorjahr: zwischen 11,7 % und 18,2 %).

Falls der Impairment-Test ergibt, dass das Maximum aus Nettoveräußerungswert und Nutzungswert ge-ringer ist als der Buchwert der Cash Generating Unit, wird eine Abwertung des Goodwills vorgenommen.

Auf Goodwills erfasste Wertminderungen werden nicht rückgängig gemacht.

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sONstIGE ANGABEN

Immaterielle Vermögenswerte und SachanlagenSachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich Abschreibungen und Wertminderungen bewertet.

Die immateriellen Vermögenswerte sind alle zeitlich begrenzt nutzbar und werden in längstens 8 Jahren linear abgeschrieben, enthalten sind Software und Lizenzen.

Geschäfts- und Fabrikgebäude werden in längstens 50 Jahren, Maschinen und maschinelle Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung überwiegend in bis zu 12 Jahren planmäßig abgeschrieben. Abschreibungen erfolgen grundsätzlich linear.

Jeder Teil einer Sachanlage mit einem bedeutsamen Anschaffungswert im Verhältnis zum gesamten Wert des Gegenstandes wird getrennt abgeschrieben.

Wertberichtigungen auf langfristige VermögenswerteLangfristig genutzte Vermögenswerte werden gemäß IAS 36 (Wertminderung von Vermögenswerten) auf Werthaltigkeit überprüft, sobald Ereignisse oder veränderte Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert eines Vermögenswertes oder einer Gruppe von Vermögenswerten den beizulegenden Wert überschreiten könnte. In diesem Fall wird der Buchwert mit dem höheren Betrag entweder aus dem Nettoveräußerungserlös oder dem Barwert der geschätzten zukünftigen Cashflows aus der Nutzung der Vermögenswerte verglichen. Wenn der Grund für die Wertberichtigung entfallen ist, werden Zuschrei-bungen bis maximal zu den fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.

Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Anstelle der planmäßigen Abschreibung ist eine jährliche Überprüfung der Werthaltigkeit nach IAS 36 vorzunehmen.

LeasingLeasingvereinbarungen werden nach Prüfung der Kriterien des IAS 17 entweder als Operating Lease oder als Finance Lease behandelt. Die Klassifizierung richtet sich danach, wer die wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, trägt.

Leasingtransaktionen, bei denen der Konzern Leasinggeber ist und alle wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, auf den Leasingnehmer überträgt, werden beim Leasing-geber als Verkaufs- und Finanzierungsgeschäft angesetzt. In Höhe des Nettoinvestitionswertes aus dem Leasingverhältnis wird eine Forderung angesetzt und die Zinserträge werden erfolgswirksam erfasst. Alle übrigen Leasingtransaktionen, bei denen der Konzern Leasinggeber ist, werden als Operating Lease erfasst. In diesem Fall verbleibt der verleaste Gegenstand in der Konzernbilanz und wird planmäßig abgeschrieben. Leasingraten werden bei Forderungsentstehung als Ertrag ausgewiesen.

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Bei Leasingvereinbarungen, bei denen der Konzern als Leasingnehmer auftritt, werden die Leasingraten beim Operating Lease bei Entstehung der Verbindlichkeit als Aufwand erfasst. Beim Finance Lease werden zu Beginn der Laufzeit sowohl ein Vermögenswert als auch eine Schuld in gleicher Höhe angesetzt, und zwar entweder mit dem beizulegenden Zeitwert des Leasinggegenstands oder dem Barwert der Mindest-leasingzahlungen, sofern dieser niedriger ist. Der Vermögenswert wird über den Zeitraum der erwarteten Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Leasingzahlungen werden in einen Finanzierungs- und in einen Tilgungsanteil der jeweiligen Restschuld aufgeteilt.

VorräteVorräte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräu-ßerungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös, abzüglich noch anfallender Kosten.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen bewertet. Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt mit den Herstellungskosten, diese umfassen die direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Wertminderungen für Risiken als Folge eingeschränkter Verwend-barkeit sowie zur Beachtung der verlustfreien Bewertung sind in angemessenem Umfang berücksichtigt.

zum Verkauf vorgesehene VermögenswerteSind Vermögenswerte zum Verkauf bestimmt (assets held for sale), werden keine weiteren planmäßigen Abschreibungen vorgenommen, sondern wird der Zeitwert ermittelt. Eine Wertberichtigung wird vor-genommen, soweit der Buchwert dieser Vermögenswerte höher ist als der um die voraussichtlich noch anfallenden Veräußerungskosten reduzierte Zeitwert. Basis für den anzusetzenden Zeitwert ist eine Schätzung des erzielbaren Veräußerungserlöses.

FinanzinstrumenteBei Finanzinstrumenten handelt es sich um Positionen, die gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führen.

Finanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondere übrige Finanzanlagen und Forderungen aus Liefe-rungen und Leistungen. Maßgeblich für den erstmaligen Ansatz in der Bilanz und für die Ausbuchung der finanziellen Vermögenswerte ist für alle Kategorien der finanziellen Vermögenswerte einheitlich der Handelstag, d. h. der Tag, an dem die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf eingegangen wurde.

Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln oder einem anderen finanziellen Vermögenswert. Darunter fallen insbesondere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie originäre und derivative Finanzverbindlichkeiten.

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sONstIGE ANGABEN

Finanzinstrumente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Soweit im Folgenden beizulegende Zeitwerte von Finanzinstrumenten nicht explizit ange-geben sind, weichen sie nicht oder nur geringfügig von den Buchwerten ab.

übrige finanzielle VermögenswerteAlle sonstigen Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten ausgewiesen, da kein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorliegt und deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden kann. Ausleihungen werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Dabei werden unverzinsliche und niedrig verzinsliche Ausleihungen mit dem Barwert angesetzt.

Dauerhafte Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst.

Forderungen, zahlungsmittel und zahlungsmitteläquivalente sowie VerbindlichkeitenForderungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind zum Nennwert angesetzt. Um indivi-duelle Risiken abzudecken, werden Einzelwertberichtigungen vorgenommen. Das allgemeine Kreditrisiko wird dadurch berücksichtigt, dass Wertberichtigungen durchgeführt werden, die auf empirischen Erfahrungswerten beruhen.

Verbindlichkeiten werden grundsätzlich unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen werden in Übereinstimmung mit IAS 21 bewertet. Forderungen werden ausgebucht, sobald die Bedingungen gemäß IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) erfüllt sind.

Derivative FinanzinstrumenteDerivative Finanzinstrumente werden zur Absicherung von Währungs- und Preisänderungsrisiken ein-gesetzt. Als Instrumente werden hierzu marktgängige Devisen- und Warentermingeschäfte angewandt. Der Einsatz solcher Derivatkontrakte ist durch Richtlinien geregelt und unterliegt einer ständigen Risiko-kontrolle.

Verträge zur Sicherung von Währungspositionen werden generell mit der Compagnie de Saint-Gobain, der Muttergesellschaft der Gruppe, geschlossen. Diese deckt die Gegenposition am Markt ab. Ebenso wird ein Teil des Bedarfs an Heizöl über gruppeninterne Hedging-Kontrakte preislich gesichert.

Sämtliche derivativen Finanzinstrumente werden gemäß IAS 39 (Finanzinstrumente) am Erfüllungstag zu Anschaffungskosten erfasst und danach zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei Cashflow-Hedges wird der effektive Teil der Marktwertänderung in die Position Andere Gewinnrücklagen eingestellt.

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Aktienbasierte VergütungAnteilsbasierte Vergütungsmodelle werden gemäß den Vorschriften von IFRS 2 und IFRIC 11 bewertet und abgebildet.

Bei der Saint-Gobain Oberland Gruppe finden die Regeln für anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente (equity-settled) Anwendung. In diesem Zusammenhang werden Instru-mente abgebildet, die vom Mutterunternehmen Compagnie de Saint-Gobain S.A. an die Mitarbeiter der Saint-Gobain Oberland Gruppe gewährt werden, d. h. Instrumente, bei denen Saint-Gobain Oberland weder rechtlich noch faktisch eine Verpflichtung zur Erfüllung der Optionen und Zusagen gegenüber den Mitarbeitern eingeht. Diese Verpflichtung verbleibt bei der Compagnie de Saint-Gobain S.A.

Aufgrund von IFRS 2.3 und IFRIC 11.8 wird ein eventuell entstehender Dienstzeitaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie eine entsprechende Gegenbuchung im Eigenkapital unter der Position Kapitalrücklagen ausgewiesen.

Die Höhe des Dienstzeitaufwands wird indirekt anhand der beizulegenden Zeitwerte der Eigenkapital-instrumente am Gewährungsstichtag ermittelt. Der gesamte Dienstzeitaufwand ergibt sich durch Multiplikation der Anzahl der gewährten Eigenkapitalinstrumente mit dem beizulegenden Zeitwert der Instrumente am Gewährungsstichtag. Wenn die Eigenkapitalinstrumente noch in der Berichtsperiode der Gewährung ausübbar sind und auch ausgeübt werden, erfolgt eine Verbuchung in voller Höhe mit einer entsprechenden Erhöhung im Eigenkapital.

Ist die Ausübung der Optionen von der Ableistung einer bestimmten zukünftigen Dienstzeit abhängig, wird ein entsprechender Dienstzeitaufwand gleichmäßig auf den künftigen Erdienungszeitraum mit einer einhergehenden Erhöhung des Eigenkapitals verteilt.

Beim Arbeitsplatzwechsel eines Mitarbeiters innerhalb des Saint-Gobain Konzerns bleibt der erfasste Eigenkapitalbeitrag beim alten Arbeitgeber erhalten, ab dem Zeitpunkt des Wechsels werden der ent-stehende Dienstzeitaufwand und die Eigenkapitalerhöhung unter Zugrundelegung des ursprünglichen Zeitwerts am Tag der Gewährung beim neuen Arbeitgeber erfasst.

Latente SteuernAktive und passive latente Steuern werden gemäß IAS 12 (Ertragsteuern) für sämtliche temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen der einzelnen Steuerbilanzen und der Konzernbilanz und auf Verlustvorträge gebildet. Latente Steueransprüche werden in dem Maße bilanziert, wie es wahrscheinlich ist, dass zukünftige zu versteuernde Gewinne verfügbar sein werden.

Der Ermittlung der latenten Steuern liegen in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwartete Steuersätze zugrunde. Diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen.

Eine Verrechnung von aktiven latenten Steuern mit passiven latenten Steuern erfolgt, soweit die in IAS 12.74 genannten Kriterien vorliegen.

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sONstIGE ANGABEN

PensionsrückstellungenRückstellungen für Pensionen werden gemäß IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) nach dem Anwart-schaftsbarwertverfahren bewertet. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern bei vorsichtiger Einschätzung der relevanten Einflussgrößen berücksichtigt. Die Berechnung erfolgt auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung von biometrischen Annahmen.

IAS 19 und dem damit verbundenen Wahlrecht folgend, werden versicherungsmathematische Gewinne und Verluste erfolgsneutral über das Eigenkapital erfasst. Der Aufwand aus der Dotierung der Pensions-rückstellungen ist den Personalaufwendungen, der enthaltene Zinsanteil dem Zinsaufwand zugeordnet.

Sonstige RückstellungenSonstige Rückstellungen werden angesetzt, soweit rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder Ereignissen beruhen und wahrschein-lich zu Vermögensabflüssen führen, die zuverlässig ermittelbar sind. Sie werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bewertet. Dieser ergibt sich auf der Basis der bestmöglichen Schätzung. Verpflichtungen aus bereits vollzogenen Liefer- und Leistungsbezie-hungen, die einen höheren Sicherheitsgrad bezüglich der Höhe und des Zeitpunktes der Erfüllung der Verbindlichkeit haben, werden unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Der in den Aufwendungen für Arbeitnehmerjubiläen und Altersteilzeit enthaltene Zinsanteil der Rückstellungszuführung wird im Zinsaufwand gezeigt.

UmsatzrealisierungUmsatzerlöse werden unter Abzug von Erlösschmälerungen wie Skonti, Boni oder Rabatten zu dem Zeit-punkt erfasst, zu dem die maßgeblichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum der verkauften Waren und Erzeugnisse verbunden sind, auf den Käufer übertragen wurden, ein Preis vereinbart und bestimm-bar ist und von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. Erträge werden erfasst, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass der mit dem Geschäft verbundene wirtschaftliche Nutzen zufließen wird.

EmissionsberechtigungenDie unentgeltlich zugeteilten Emissionsberechtigungen decken den derzeitigen Bedarf im Wesentlichen ab. Der Bilanzansatz erfolgt daraus resultierend zum Erinnerungswert in Höhe von EUR 1, der Zeitwert beträgt TEUR 5.686. Übersteigt der Ausstoß an CO2 die zugeteilten Berechtigungen, wird darüber hinaus eine Rückstellung für zusätzlich benötigte Zertifikate eingestellt.

Verwendung von SchätzungenBei der Erstellung der Abschlüsse sind Schätzungen und Annahmen erforderlich, die die Höhe der bilan-zierten Vermögenswerte und Schulden, die Angabe von Eventualverbindlichkeiten am Bilanzstichtag und die Höhe der Erträge und Aufwendungen im Berichtszeitraum beeinflussen. Die zukunftsbezogenen Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die den Werthaltigkeitstests zugrunde

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gelegten Planungs- und Bewertungsprämissen, die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen sowie auf die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen.

Aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage, unsicherer Prognoseaussichten und anderer Ereignisse können die tatsächlichen Ergebnisse von den Schätzungen abweichen. Die Schätzungen und zugrunde liegenden Annahmen werden laufend überprüft. Korrekturen von Schätzungen werden in der Periode erfasst, in der die Schätzung überprüft wurde.

WährungsumrechnungDie Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der einbezogenen Konzern-unternehmen erfolgt auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung gemäß IAS 21 (Aus-wirkungen von Änderungen der Wechselkurse) nach der modifizierten Stichtagskursmethode.

Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben, ist die funktionale Währung grundsätzlich identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft.

Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung von Tochterunternehmen, die in fremder Währung aufgestellt sind, werden grundsätzlich mit Jahresdurchschnittskursen, Vermögenswerte und Schulden zu Stichtagskursen sowie Posten des Eigenkapitals zu historischen Kursen umgerechnet. Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wird mit dem Eigenkapital verrechnet. Die Umrechnungsdifferenzen, die aus der abweichenden Umrechnung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung resultieren, werden ebenfalls erfolgsneutral im Eigenkapital ausgewiesen.

Ein im Zusammenhang mit dem Erwerb ausländischer Tochtergesellschaften entstandener Geschäfts- oder Firmenwert sowie Marktwertanpassungen werden als Vermögenswerte und Schulden des erwor-benen Unternehmens behandelt und zum Stichtagskurs umgerechnet.

In den Abschlüssen der einzelnen Konzernunternehmen werden monetäre Posten in Fremdwährung gemäß IAS 21 umgerechnet.

Die für die Währungsumrechnung zugrunde liegenden Wechselkurse haben sich im Verhältnis zu einem Euro wie folgt verändert:

Stichtagskurs Durchschnittskurs

ISO-Code 31.12.2010 31.12.2009 2010 2009

Russischer Rubel RUB 40,82000 43,15400 40,28379 44,13856

Ukrainische Griwna UAH 10,65295 11,58960 10,58223 11,26122

US-amerikanischer Dollar USD 1,33620 1,44060 1,32690 1,39349

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C. ANGABEN zUR KoNSoLIDIERUNG

KonsolidierungsgrundsätzeBei bereits vor dem 01. Januar 2004 dem Konsolidierungskreis der Saint-Gobain Oberland AG angehören-den Unternehmen wurde die Befreiungsregel des IFRS 1 in Anspruch genommen, wonach die bisherigen Konsolidierungsmaßnahmen beibehalten werden können.

Die Kapitalkonsolidierung dieser Unternehmen erfolgte nach der Buchwertmethode zum Zeitpunkt des Erwerbs oder zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung des Tochterunternehmens in den Konzern-abschluss. Der daraus resultierende Unterschiedsbetrag wurde voll mit den Gewinnrücklagen des Konzerns verrechnet.

Für nach dem 01. Januar 2004 erworbene Unternehmen erfolgt die Kapitalkonsolidierung gemäß IFRS 3 (Unternehmenszusammenschlüsse) nach der Neubewertungsmethode durch Verrechnung der Anschaf-fungskosten mit dem zum Marktwert bewerteten Konzernanteil am Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs. Die Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem anteiligen Eigenkapital wird gemäß IFRS 3, soweit sie auf stillen Reserven oder stillen Lasten beruht, den Vermögenswerten und Schulden des Tochterunternehmens zugeordnet.

Ein verbleibender positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem Anteil am Nettozeitwert wird als Geschäfts- und Firmenwert ausgewiesen und mindestens jährlich einer Prüfung auf Werthaltigkeit unterzogen. Ein passiver Unterschiedsbetrag wird erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Vermögenswerte, Schulden, Rückstellungen, Erträge und Aufwendungen sowie Ergebnisse aus konzern-internen Transaktionen (Zwischengewinne) werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert.

Die steuerliche Auswirkung erfolgswirksamer Konsolidierungsmaßnahmen wird durch eine entspre-chende Anpassung der latenten Steuern berücksichtigt.

KonsolidierungskreisIn den Konzernabschluss des Saint-Gobain Oberland Konzerns sind neben der Saint-Gobain Oberland AG, 2 (Vorjahr: 4) inländische und 4 (Vorjahr: 4) ausländische Tochterunternehmen einbezogen, bei denen Beherrschung vorliegt:

−‒ Black Sea Glass Packaging LLC, Russland−‒ GPS Glasproduktions-Service GmbH, Deutschland−‒ Private JSC ‚CONSUMERS-SKLO-ZORYA‘, Ukraine−‒ Ruhrglas GmbH, Deutschland−‒ Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO, Russland−‒ ZAO Kamyshinsky Steklotarny Zawod, Russland

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Die Aufstellung des Anteilsbesitzes des Saint-Gobain Oberland Konzerns und der Saint-Gobain Ober-land AG mit Stand vom 31. Dezember 2010 ist Bestandteil dieses Anhangs.

Erwerb weiterer Minderheitenanteile an saint-Gobain Kavminsteklo zAODer der Saint-Gobain Oberland AG zuzurechnende Anteil an Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO erhöhte sich durch Aktienkäufe um 0,5 % auf 94,9%.

VerschmelzungenDie Süddeutsche Altglas-Rohstoff GmbH und die Westerwald GmbH für Silikatindustrie wurden mit Wirkung zum 01. Januar 2010 auf die Saint-Gobain Oberland AG verschmolzen.

D. ERLäUTERUNGEN zUR BILANz UND zUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

(1) UmsatzerlöseDie Umsatzerlöse resultieren in erster Linie aus dem Verkauf von Erzeugnissen und Waren. Für weitere Erläuterungen zu den Umsatzerlösen verweisen wir auf den Abschnitt der Segmentberichterstattung.

(2) operatives ErgebnisIm operativen Ergebnis sind Abschreibungen in Höhe von TEUR 43.504 (Vorjahr: TEUR 32.488) enthalten. Für weitere Angaben hierzu verweisen wir auf Punkt (7) Langfristige Vermögenswerte.

Außerdem beinhaltet das operative Ergebnis Leistungen an Arbeitnehmer im Sinne von IAS 19 in Höhe von TEUR 100.650 (Vorjahr: TEUR 98.902), Materialaufwand in Höhe von TEUR 235.364 (Vorjahr: TEUR 239.054) sowie operative Währungsumrechnungsdifferenzen in Höhe von TEUR – 515 (Vorjahr: TEUR 707).

Die Veränderung der sonstigen Erträge und sonstigen Aufwendungen ist hauptsächlich im Verkauf des zur Veräußerung gehaltenen Grundstücks in Essen im Jahr 2009 und der damit verbundenen vertrag-lichen Verpflichtungen zur Baureifmachung des Geländes begründet.

(3) Finanzergebnis

in TEUR 2010 2009

Sonstige Finanzerträge/-aufwendungen 65 45

davon Erträge aus Beteiligungen 65 45

Zinsen und ähnliche Erträge 447 1.159

davon aus verbundenen Unternehmen 1 14

Zinsen und ähnliche Aufwendungen –6.257 –6.939

davon an verbundene Unternehmen –2.899 –2.275

Finanzergebnis –5.745 –5.735

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sONstIGE ANGABEN

Die Gesamtzinserträge für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten gemäß IAS 39 belaufen sich auf TEUR 447 (Vorjahr: TEUR 1.158), die entsprechenden Zinsaufwendungen auf TEUR 5.008 (Vorjahr: TEUR 3.670). Im Geschäftsjahr existierten keine aufwandsmindernden Zinszuschüsse von dritter Seite (Vorjahr: TEUR 421).

(4) ErtragsteuernAls Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten bzw. geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die latenten Steuern für die deutschen Gesellschaften des Saint-Gobain Oberland Konzerns werden weiterhin nach dem seit dem 01. Januar 2008 geltenden Körperschaftsteuersatz von 15 %, einem Soli-daritätszuschlag von 5,5 % und einer durchschnittlichen Gewerbeertragsteuer von 14,38 % mit einem Gesamtsteuersatz von 30,2 % berechnet (Vorjahr: 30,2 %).

Die Berechnung ausländischer Ertragsteuern basiert auf den in den einzelnen Ländern gültigen Gesetzen und Verordnungen. Der angewandte Ertragsteuersatz für Private JSC ‚CONSUMERS-SKLO-ZORYA‘ liegt unverändert bei 25 %, der Steuersatz für die russischen Konzernunternehmen wie im Vorjahr bei 20 %. Aufgrund der für die Zukunft rückläufigen Steuersätze in der Ukraine wird für die betreffenden latenten Steuern ein Satz von 23 % angewandt.

Für thesaurierte Ergebnisse bei Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 1.011 (Vorjahr: TEUR 9.771) wurden keine latenten Steuern gebildet.

Steueraufwand

in TEUR 2010 2009

Ertragsteueraufwand der Periode –11.545 –17.986

Latenter Steueraufwand/-ertrag –2.332 4

Ertragsteuern –13.877 –17.982

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Der effektive Steuersatz beträgt 34,1 % (Vorjahr: 28,6 %). Der Unterschied zum erwarteten Ertragsteuersatz, der im Jahr 2010 weiterhin bei 30,2 % lag, lässt sich wie folgt überleiten:

(5) Ergebnis je AktieDie Anzahl der Aktien betrug im Jahr 2010, wie im Jahr 2009, unverändert 1.000.000 Stück. Einflüsse, die darüber hinaus zu einer Verwässerung des Ergebnisses je Aktie führen könnten, existieren nicht.

Das Ergebnis je Aktie ermittelt sich anhand der folgenden Übersicht:

(6) Dividende je Aktie

Die Höhe der Dividendenzahlung für 2010 an die Anteilseigner war zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung noch nicht festgelegt.

in TEUR 2010 2009

Ergebnis vor Ertragsteuer (EBT) 40.698 62.838

Erwartete Ertragsteuer (EBT x Steuersatz) 12.291 18.977

Steuereffekte aus:

Unterschieden aus ausländischen Steuersätzen 160 –1.092

Aperiodischem Steuerertrag/Steueraufwand –455 16

Steuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen

(permanente Differenzen) 1.795 1.032

Konsolidierung 9 –322

Nutzung steuerlicher Verlustvorträge –2.219 –

Sonstige Abweichungen 2.296 –629

Tatsächlicher Ertragsteueraufwand 13.877 17.982

Tatsächlicher Steuersatz in % 34,1 28,6

in TEUR 2010 2009

Jahresergebnis 26.821 44.856

Anteile anderer Gesellschafter –136 384

Anteilseigner der Muttergesellschaft 26.957 44.472

Aktienzahl in Tausend 1.000 1.000

Ergebnis je Aktie (in EUR) 26,96 44,47

2010 2009

Ausgeschüttete Dividende (in TEUR) 24.000 26.000

Aktienzahl in Tausend 1.000 1.000

Dividende je Aktie (in EUR) 24,00 26,00

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(7) Langfristige Vermögenswerte

Entwicklung des Anlagevermögens 2009

Entwicklung des Anlagevermögens 2010

In den Abschreibungen sind TEUR 3.862 (Vorjahr: TEUR 487) Wertminderungsaufwendungen enthalten.

Anschaffungs- und Herstellungskosten Abschreibungen

Differenzen aus Währungs-

umrechnung Buchwert

in TEURVortrag

01.01.2009 Zugänge Umbuchungen AbgängeStand

31.12.2009Vortrag

01.01.2009Geschäftsjahr

2009 AbgängeStand

31.12.2009Stand

31.12.2009 31.12.2009 01.01.2009

Geschäfts- oder Firmenwerte 15.134 – – – 15.134 – – – – –5.420 9.714 10.091

Immaterielle Vermögenswerte 2.449 485 – 69 2.865 1.448 348 29 1.767 –100 998 933

Sachanlagen

Grundstücke und Bauten 189.520 3.982 2.200 996 194.706 93.319 5.029 996 97.352 –12.249 85.105 85.050

Technische Anlagen und Maschinen,

Betriebs- und Geschäftsausstattung 530.522 24.347 12.378 29.394 537.853 350.147 27.111 27.266 349.992 –30.939 156.922 152.605

In Herstellung befindliche Sachanlagen 24.882 33.629 –14.578 379 43.554 – – – – –2.494 41.060 22.246

Summe Sachanlagen 744.924 61.958 – 30.769 776.113 443.466 32.140 28.262 447.344 –45.682 283.087 259.901

Übrige finanzielle Vermögenswerte 2.188 – – – 2.188 511 – – 511 – 1.677 1.677

Gesamt 764.695 62.443 – 30.838 796.300 445.425 32.488 28.291 449.622 –51.202 295.476 272.602

Anschaffungs- und Herstellungskosten Abschreibungen

Differenzen aus Währungs-

umrechnung Buchwert

in TEURVortrag

01.01.2010 Zugänge Umbuchungen AbgängeStand

31.12.2010Vortrag

01.01.2010Geschäftsjahr

2010 AbgängeStand

31.12.2010Stand

31.12.2010 31.12.2010 01.01.2010

Geschäfts- oder Firmenwerte 15.134 – – – 15.134 – – – – –4.708 10.426 9.714

Immaterielle Vermögenswerte 2.865 453 – – 3.318 1.767 329 – 2.096 –63 1.159 998

Sachanlagen

Grundstücke und Bauten 194.706 9.688 2.100 176 206.318 97.352 5.763 125 102.990 –10.672 92.656 85.105

Technische Anlagen und Maschinen,

Betriebs- und Geschäftsausstattung 537.853 32.297 37.212 12.638 594.724 349.992 37.412 12.464 374.940 –26.419 193.365 156.922

In Herstellung befindliche Sachanlagen 43.554 15.791 –39.312 – 20.033 – – – – –558 19.475 41.060

Summe Sachanlagen 776.113 57.776 – 12.814 821.075 447.344 43.175 12.589 477.930 –37.649 305.496 283.087

Übrige finanzielle Vermögenswerte 2.188 – – – 2.188 511 – – 511 – 1.677 1.677

Gesamt 796.300 58.229 – 12.814 841.715 449.622 43.504 12.589 480.537 –42.420 318.758 295.476

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(7) Langfristige Vermögenswerte

Entwicklung des Anlagevermögens 2009

Entwicklung des Anlagevermögens 2010

In den Abschreibungen sind TEUR 3.862 (Vorjahr: TEUR 487) Wertminderungsaufwendungen enthalten.

Anschaffungs- und Herstellungskosten Abschreibungen

Differenzen aus Währungs-

umrechnung Buchwert

in TEURVortrag

01.01.2009 Zugänge Umbuchungen AbgängeStand

31.12.2009Vortrag

01.01.2009Geschäftsjahr

2009 AbgängeStand

31.12.2009Stand

31.12.2009 31.12.2009 01.01.2009

Geschäfts- oder Firmenwerte 15.134 – – – 15.134 – – – – –5.420 9.714 10.091

Immaterielle Vermögenswerte 2.449 485 – 69 2.865 1.448 348 29 1.767 –100 998 933

Sachanlagen

Grundstücke und Bauten 189.520 3.982 2.200 996 194.706 93.319 5.029 996 97.352 –12.249 85.105 85.050

Technische Anlagen und Maschinen,

Betriebs- und Geschäftsausstattung 530.522 24.347 12.378 29.394 537.853 350.147 27.111 27.266 349.992 –30.939 156.922 152.605

In Herstellung befindliche Sachanlagen 24.882 33.629 –14.578 379 43.554 – – – – –2.494 41.060 22.246

Summe Sachanlagen 744.924 61.958 – 30.769 776.113 443.466 32.140 28.262 447.344 –45.682 283.087 259.901

Übrige finanzielle Vermögenswerte 2.188 – – – 2.188 511 – – 511 – 1.677 1.677

Gesamt 764.695 62.443 – 30.838 796.300 445.425 32.488 28.291 449.622 –51.202 295.476 272.602

Anschaffungs- und Herstellungskosten Abschreibungen

Differenzen aus Währungs-

umrechnung Buchwert

in TEURVortrag

01.01.2010 Zugänge Umbuchungen AbgängeStand

31.12.2010Vortrag

01.01.2010Geschäftsjahr

2010 AbgängeStand

31.12.2010Stand

31.12.2010 31.12.2010 01.01.2010

Geschäfts- oder Firmenwerte 15.134 – – – 15.134 – – – – –4.708 10.426 9.714

Immaterielle Vermögenswerte 2.865 453 – – 3.318 1.767 329 – 2.096 –63 1.159 998

Sachanlagen

Grundstücke und Bauten 194.706 9.688 2.100 176 206.318 97.352 5.763 125 102.990 –10.672 92.656 85.105

Technische Anlagen und Maschinen,

Betriebs- und Geschäftsausstattung 537.853 32.297 37.212 12.638 594.724 349.992 37.412 12.464 374.940 –26.419 193.365 156.922

In Herstellung befindliche Sachanlagen 43.554 15.791 –39.312 – 20.033 – – – – –558 19.475 41.060

Summe Sachanlagen 776.113 57.776 – 12.814 821.075 447.344 43.175 12.589 477.930 –37.649 305.496 283.087

Übrige finanzielle Vermögenswerte 2.188 – – – 2.188 511 – – 511 – 1.677 1.677

Gesamt 796.300 58.229 – 12.814 841.715 449.622 43.504 12.589 480.537 –42.420 318.758 295.476

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KONzERNABsChLUss

JAhREsABsChLUss

sONstIGE ANGABEN

(8) Langfristige ForderungenDie langfristigen sonstigen Forderungen enthalten wie im Vorjahr hauptsächlich Forderungen aus Finanzierungsleasing. Bezüglich weiterer Erläuterungen zum Finanzierungsleasing verweisen wir auf Kapitel (19) Leasingverhältnisse.

(9) Vorräte

Die Abwertungen betragen 2010 insgesamt TEUR 10.758 (Vorjahr: TEUR 11.320), der Bestand der Vorräte vor Abwertungen beträgt TEUR 117.264 (Vorjahr: TEUR 112.644).

(10) Kurzfristige Vermögenswerte

(11) zahlungsmittel und zahlungsmitteläquivalenteDie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente setzen sich im Wesentlichen aus erhaltenen Schecks und Bankguthaben zusammen.

(12) zum Verkauf vorgesehene VermögenswerteBei zum Verkauf vorgesehenen Vermögenswerten handelt es sich in Höhe von TEUR 226 (Vorjahr: TEUR 512) um Sachanlagevermögen der stillgelegten Dekorationsanlage von Private JSC ‚CONSUMERS-SKLO-ZORYA‘, Ukraine. Derzeit finden Verkaufsverhandlungen mit potenziellen Käufern statt.

in TEUR 31.12.2010 31.12.2009

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 47.645 48.594

Unfertige Erzeugnisse 3.499 3.508

Fertige Erzeugnisse und Waren 55.362 49.222

Gesamt 106.506 101.324

in TEUR 31.12.2010 31.12.2009

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 39.868 46.251

davon gegen verbundene Unternehmen 1.299 2.205

Sonstige Vermögenswerte 12.973 27.651

davon Steuerforderungen 3.772 4.294

davon übrige Vermögenswerte 9.201 23.357

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(13) EigenkapitalGezeichnetes KapitalDas gezeichnete und eingezahlte Kapital der Saint-Gobain Oberland Aktiengesellschaft, Bad Wurzach, beträgt unverändert zum Vorjahr TEUR 26.000. Es setzt sich aus 1.000.000 auf den Inhaber lautenden Stückaktien zusammen, der Nennwert pro Aktie beträgt EUR 26. Aufgrund der Vorschriften des § 20 Abs. 4 AktG hat uns die Compagnie de Saint-Gobain S.A., Paris, mitgeteilt, dass sie über ihre Konzern-gesellschaft Saint-Gobain Emballage S.A., Paris, eine Mehrheitsbeteiligung über 96,7 % an unserer Gesellschaft hält.

RücklagenKapitalrücklageDie Kapitalrücklage enthält die Aufgelder aus der Ausgabe von Aktien sowie Beiträge des Mutter-unternehmens.

Gesetzliche RücklageEs handelt sich um die gesetzliche Rücklage im Sinne des Aktiengesetzes.

GewinnrücklagenDie Gewinnrücklagen enthalten in der Vergangenheit erzielte Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Bestandteil der Gewinnrücklagen sind auch die erfolgsneutralen Anpassungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS. Aktive Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung von Tochtergesellschaften vor dem 01. Januar 2004 in Höhe von TEUR 10.007 wurden vollständig mit den Gewinnrücklagen verrechnet.

Die aktiven Unterschiedsbeträge aus den Kapitalkonsolidierungen ab 2005 werden gemäß IFRS 3 als Geschäfts- oder Firmenwert separat in der Konzernbilanz ausgewiesen, die passiven Unterschiedsbeträge werden erfolgswirksam vereinnahmt.

Weiterhin werden Differenzen aus der erfolgsneutralen Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen mit einbezogen.

Gemäß IAS 19 und dem damit verbundenen Wahlrecht folgend werden die versicherungsmathe-matischen Gewinne und Verluste erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

Anteile anderer GesellschafterDie Anteile anderer Gesellschafter enthalten deren Kapitalanteil, das anteilige Jahresergebnis und die anteiligen Währungseffekte an den ausländischen Tochterunternehmen.

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sONstIGE ANGABEN

Entwicklung des Eigenkapitals der Saint-Gobain oberland AG, Bad Wurzach

vom 1. Januar 2009 bis zum 31. Dezember 2010

Saint-Gobain Oberland AG Fremdgesellschafter Gesamt

in TEURGezeichnetes

Kapital Kapital rücklageGesetzliche

RücklagenAndere

Gewinn rücklagen Gewinn vortrag Konzern ergebnis

Kumulierte Währungs-

umrechnungs-differenzen

Summe Eigen kapital

Minder heiten-kapital

Kumuliertes übriges

KonzernergebnisSumme

EigenkapitalSumme

Eigenkapital

01.01.2009 26.000 43.853 249 69.997 1.094 51.562 –49.955 142.800 6.559 909 7.468 150.268

Konzernergebnis – – – – – 44.472 – 44.472 – 384 384 44.856

Zeitwertänderungen von Cashflow-Hedges – – – 949 – – – 949 – – – 949

Erfolgswirksame Realisierung

von Cashflow-Hedges – – – 3.741 – – – 3.741 – – – 3.741

Versicherungsmathematische Gewinne

und Verluste aus Pensionsrückstellungen – – – –4.897 – – – –4.897 – – – –4.897

Währungsumrechnung – – – – – – –5.913 –5.913 –292 – –292 –6.205

Latente Steuern auf im Eigenkapital

erfasste Erträge und Aufwendungen – – – 63 – – – 63 – – – 63

Dividende – – – – – –26.000 – –26.000 – –8 –8 –26.008

Beiträge des Mutterunternehmens – 143 – – – – – 143 – – – 143

Veränderungen des Konsolidierungskreises – – – – – – – – –572 – –572 –572

Umgliederung – – – 25.271 291 –25.562 – – 901 –901 – –

31.12.2009 26.000 43.996 249 95.124 1.385 44.472 –55.868 155.358 6.596 384 6.980 162.338

in TEUR

01.01.2010 26.000 43.996 249 95.124 1.385 44.472 –55.868 155.358 6.596 384 6.980 162.338

Konzernergebnis – – – – – 26.957 – 26.957 – –136 –136 26.821

Zeitwertänderungen von Cashflow-Hedges – – – 113 – – – 113 – – – 113

Erfolgswirksame Realisierung

von Cashflow-Hedges – – – –617 – – – –617 – – – –617

Versicherungsmathematische Gewinne

und Verluste aus Pensionsrückstellungen – – – –5.749 – – – –5.749 – – – –5.749

Währungsumrechnung – – – – – – 10.426 10.426 433 – 433 10.859

Latente Steuern auf im Eigenkapital

erfasste Erträge und Aufwendungen – – – 1.886 – – – 1.886 – – – 1.886

Dividende – – – – – –24.000 – –24.000 – –10 –10 –24.010

Beiträge des Mutterunternehmens – 145 – – – – – 145 – – – 145

Veränderungen des Konsolidierungskreises – – – – – – – – –289 – –289 –289

Umgliederung – – – 20.162 310 –20.472 – – 373 –373 – –

31.12.2010 26.000 44.141 249 110.919 1.695 26.957 –45.442 164.519 7.113 –135 6.978 171.497

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vom 1. Januar 2009 bis zum 31. Dezember 2010

Saint-Gobain Oberland AG Fremdgesellschafter Gesamt

in TEURGezeichnetes

Kapital Kapital rücklageGesetzliche

RücklagenAndere

Gewinn rücklagen Gewinn vortrag Konzern ergebnis

Kumulierte Währungs-

umrechnungs-differenzen

Summe Eigen kapital

Minder heiten-kapital

Kumuliertes übriges

KonzernergebnisSumme

EigenkapitalSumme

Eigenkapital

01.01.2009 26.000 43.853 249 69.997 1.094 51.562 –49.955 142.800 6.559 909 7.468 150.268

Konzernergebnis – – – – – 44.472 – 44.472 – 384 384 44.856

Zeitwertänderungen von Cashflow-Hedges – – – 949 – – – 949 – – – 949

Erfolgswirksame Realisierung

von Cashflow-Hedges – – – 3.741 – – – 3.741 – – – 3.741

Versicherungsmathematische Gewinne

und Verluste aus Pensionsrückstellungen – – – –4.897 – – – –4.897 – – – –4.897

Währungsumrechnung – – – – – – –5.913 –5.913 –292 – –292 –6.205

Latente Steuern auf im Eigenkapital

erfasste Erträge und Aufwendungen – – – 63 – – – 63 – – – 63

Dividende – – – – – –26.000 – –26.000 – –8 –8 –26.008

Beiträge des Mutterunternehmens – 143 – – – – – 143 – – – 143

Veränderungen des Konsolidierungskreises – – – – – – – – –572 – –572 –572

Umgliederung – – – 25.271 291 –25.562 – – 901 –901 – –

31.12.2009 26.000 43.996 249 95.124 1.385 44.472 –55.868 155.358 6.596 384 6.980 162.338

in TEUR

01.01.2010 26.000 43.996 249 95.124 1.385 44.472 –55.868 155.358 6.596 384 6.980 162.338

Konzernergebnis – – – – – 26.957 – 26.957 – –136 –136 26.821

Zeitwertänderungen von Cashflow-Hedges – – – 113 – – – 113 – – – 113

Erfolgswirksame Realisierung

von Cashflow-Hedges – – – –617 – – – –617 – – – –617

Versicherungsmathematische Gewinne

und Verluste aus Pensionsrückstellungen – – – –5.749 – – – –5.749 – – – –5.749

Währungsumrechnung – – – – – – 10.426 10.426 433 – 433 10.859

Latente Steuern auf im Eigenkapital

erfasste Erträge und Aufwendungen – – – 1.886 – – – 1.886 – – – 1.886

Dividende – – – – – –24.000 – –24.000 – –10 –10 –24.010

Beiträge des Mutterunternehmens – 145 – – – – – 145 – – – 145

Veränderungen des Konsolidierungskreises – – – – – – – – –289 – –289 –289

Umgliederung – – – 20.162 310 –20.472 – – 373 –373 – –

31.12.2010 26.000 44.141 249 110.919 1.695 26.957 –45.442 164.519 7.113 –135 6.978 171.497

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sONstIGE ANGABEN

(14) RückstellungenRückstellungen für Pensionen und ähnliche VerpflichtungenPensionsrückstellungen sind für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter sowie deren Hinterbliebene gebildet. Die betriebliche Alters-versorgung ist durch leistungsorientierte Pläne und Sachbezugsabgeltung von Deputatverpflichtungen geregelt, wobei die zugesagten Leistungen durch das Unternehmen erfüllt werden. Die Finanzierung erfolgt durch die Dotierung von Rückstellungen.

Die Höhe der Pensionsverpflichtungen wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, dabei spielen neben den Annahmen zur Lebenserwartung folgende Prämissen eine maßgebliche Rolle:

Die Pensionspläne der einzelnen Standorte wurden aufgrund ihrer Gleichartigkeit zusammengefasst.

Die Versorgungsverpflichtung aus den Pensionsplänen und den Deputatverpflichtungen setzt sich wie folgt zusammen:

Zur gesetzlichen Rentenversicherung wurden Arbeitgeberanteile in Höhe von TEUR 8.981 (Vorjahr: TEUR 8.475) entrichtet.

2010 2009

Abzinsungsfaktor 4,59 % 5,25 %

Gehaltstrend 2,4 % 3,2 %

Rententrend 1,5 % 1,7 %

Fluktuationsrate 3,0 % 3,0 %

Inflationsrate 1,5 % 1,9 %

Pensionsverpflichtungen Deputatverpflichtungen

in TEUR 2010 2009 2010 2009

Anwartschaftsbarwert

der Versorgungszusagen 63.471 59.984 1.050 999

Entwicklung

Rückstellung zum 01.01. 59.984 55.205 999 989

Versicherungsmathematische

Gewinne/Verluste 5.659 4.856 90 40

Zuführung 1.827 3.877 51 58

davon Versorgungsaufwand 770 691 1 1

davon Zinsaufwand 1.057 3.186 50 57

Währungsunterschiede

aus Plänen im Ausland 20 –20 – –

Gezahlte Leistungen –4.019 –3.934 –90 –88

Rückstellung per 31.12. 63.471 59.984 1.050 999

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Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts der Versorgungszusagen

Entwicklung der Rückstellungen

Bei den übrigen Personalverpflichtungen handelt es sich hauptsächlich um die Verpflichtungen aus der Inanspruchnahme der Altersteilzeitregelung. Die Verpflichtungen aus dem Absatzbereich beinhalten insbesondere Garantieverpflichtungen und drohende Verluste aus belastenden Verträgen. Die Verände-rung der Rückstellungen für übrige Personalverpflichtungen führte zu Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 246 (Vorjahr: TEUR 260).

in TEUR 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2007 31.12.2006

Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen 64.521 60.983 56.194 60.705 63.940

in TEUR 01.01.2010 Verbrauch Auflösung Zuführung

Sonstige Verände-

rungen 31.12.2010

Langfristige Rückstellungen

Pensionen 60.983 4.109 – 1.878 5.769 64.521

Übrige Personalverpflichtungen 5.245 1.628 – 841 –9 4.449

Sonstige Rückstellungen 1.016 132 – 660 6 1.550

Summe 67.244 5.869 – 3.379 5.766 70.520

Kurzfristige Rückstellungen

Verpflichtungen

aus dem Absatzbereich 1.533 103 – 338 – 1.768

Gesamt 68.777 5.972 – 3.717 5.766 72.288

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sONstIGE ANGABEN

(15) Latente Steueransprüche und -schulden

Der Ausweis der latenten Steuern in der Bilanz erfolgt bei Erfüllung der nach IAS 12.74 geforderten Kriterien saldiert.

(16) Langfristige finanzielle VerbindlichkeitenDie langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten bestehen im Wesentlichen aus Schulden gegenüber verbundenen Unternehmen, darüber hinaus aus Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen, siehe dazu (19) Leasingverhältnisse.

(17) Kurzfristige Schulden

Die finanziellen Verbindlichkeiten bestehen größtenteils aus Schulden gegenüber verbundenen Unternehmen.

Aktiv latente Steuern Passiv latente Steuern

in TEUR 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009

Sachanlagen 886 1.051 26.589 22.132

Vorräte 263 438 4.278 4.345

Rückstellungen 4.425 3.160 – 258

Schulden 153 1 142 8

Sonstiges 2.789 935 1.769 1.271

Summe 8.516 5.585 32.778 28.014

in TEUR 31.12.2010 31.12.2009

Rückstellungen 1.768 1.533

Ertragsteuerschulden 3.198 5.097

Finanzielle Verbindlichkeiten 62.461 48.882

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 89.112 95.663

Sonstige Verbindlichkeiten 16.935 25.677

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.829 4.293

Verbindlichkeiten gegenüber Personal

sowie im Rahmen der sozialen Sicherheit 8.735 9.285

Steuerschulden 4.175 7.275

Akquisitionsverbindlichkeiten 178 442

Sonstige betriebliche Verbindlichkeiten 2.018 4.382

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(18) Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten

2009

2010

Bei als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifizierten Finanzinstrumenten handelt es sich um Beteiligungen. Für die Beteiligungen lässt sich der beizulegende Zeitwert nicht verlässlich ermitteln, da sie keinen notierten Preis auf einem aktiven Markt aufweisen. Die Beteiligungen werden mit ihren Anschaffungskosten abzüglich erforderlicher Wertminderungsaufwendungen ange-setzt. Bei den übrigen Finanzinstrumenten handelt es sich im Wesentlichen um kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten sowie langfristige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 51.720 (Vorjahr: TEUR 57.804). Der beizulegende Zeitwert entspricht dem Buchwert.

Das maximale Kreditausfallrisiko entspricht jeweils dem Buchwert.

Die Nettogewinne/-verluste der Kredite und Forderungen sowie der zum Restbuchwert bewerteten finanziellen Schulden bestehen zum größten Teil aus Zinsen, die im Zinsergebnis erfasst werden. Das Nettoergebnis aus den Derivaten ist in den Umsatzkosten erfasst. Die Nettogewinne resultieren hauptsächlich aus Finanzinstrumenten, die am Bilanzstichtag ausgewiesen sind.

in TEUR BruttobetragWert-

berichtigung BuchwertNettogewinne/

-verluste Zinsgewinne/

-verluste

Kredite und Forderungen 89.888 –1.482 88.406 988 1.105

Zur Veräußerung verfügbare

finanzielle Vermögenswerte 2.188 –511 1.677 – –

Derivate 949 – 949 –2.359 –

Zum Restbuchwert bewertete

finanzielle Schulden 228.768 –742 228.026 –3.100 –3.670

in TEUR

Kredite und Forderungen 67.794 –2.256 65.538 –373 401

Zur Veräußerung verfügbare

finanzielle Vermögenswerte 2.188 –511 1.677 – –

Derivate 445 – 445 617 –

Zum Restbuchwert bewertete

finanzielle Schulden 220.788 –560 220.228 –5.189 –5.008

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KONzERNABsChLUss

JAhREsABsChLUss

sONstIGE ANGABEN

Gemäß IFRS 7 sind Finanzinstrumente zur Darstellung der Fair-Value-Hierarchie in 3 Stufen zu gliedern:

Stufe 1 umfasst Finanzinstrumente mit auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbind-lichkeiten notierten Preisen. Stufe 2 beinhaltet Finanzinstrumente, die nicht unter Stufe 1 fallen und deren Inputfaktoren von einem aktiven Markt ableitbar sind. Stufe 3 enthält Vermögenswerte und Verbindlich-keiten, deren Bewertung nicht auf beobachtbaren Marktdaten basiert. Bei der Saint-Gobain Oberland AG sind die Derivate der 2. Stufe zuzuordnen, alle übrigen Finanzinstrumente fallen unter Stufe 3.

Die einzelnen Kategorien lassen sich wie folgt auf die Bilanz überleiten:

2009

2010

davon entfällt auf Bilanzposten davon entfällt auf Bilanzposten

in TEUR Buchwert

Übrige finanzielle

VermögenswerteSonstige

Forderungen

Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen

Zahlungsmittel und Zahlungs-

mitteläquivalenteSonstige

Vermögenswerte

Finanzielle Verbindlichkeiten

(langfristig)

Finanzielle Verbindlichkeiten

(kurzfristig)

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Sonstige Verbindlichkeiten

Kredite und Forderungen 88.406 – 367 46.251 15.086 26.702 – – – –

Zur Veräußerung verfügbare

finanzielle Vermögenswerte 1.677 1.677 – – – – – – – –

Derivate 949 – – – – 949 – – – –

Zum Restbuchwert bewertete

finanzielle Schulden 228.026 – – – – – 57.804 48.882 95.663 25.677

Bilanzwert 1.677 367 46.251 15.086 27.651 57.804 48.882 95.663 25.677

in TEUR

Kredite und Forderungen 65.538 – 331 39.868 12.811 12.528 – – – –

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle

Vermögenswerte 1.677 1.677 – – – – – – – –

Derivate 445 – – – – 445 – – – –

Zum Restbuchwert bewertete

finanzielle Schulden 220.228 – – – – – 51.720 62.461 89.112 16.935

Bilanzwert 1.677 331 39.868 12.811 12.973 51.720 62.461 89.112 16.935

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Gemäß IFRS 7 sind Finanzinstrumente zur Darstellung der Fair-Value-Hierarchie in 3 Stufen zu gliedern:

Stufe 1 umfasst Finanzinstrumente mit auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbind-lichkeiten notierten Preisen. Stufe 2 beinhaltet Finanzinstrumente, die nicht unter Stufe 1 fallen und deren Inputfaktoren von einem aktiven Markt ableitbar sind. Stufe 3 enthält Vermögenswerte und Verbindlich-keiten, deren Bewertung nicht auf beobachtbaren Marktdaten basiert. Bei der Saint-Gobain Oberland AG sind die Derivate der 2. Stufe zuzuordnen, alle übrigen Finanzinstrumente fallen unter Stufe 3.

Die einzelnen Kategorien lassen sich wie folgt auf die Bilanz überleiten:

2009

2010

davon entfällt auf Bilanzposten davon entfällt auf Bilanzposten

in TEUR Buchwert

Übrige finanzielle

VermögenswerteSonstige

Forderungen

Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen

Zahlungsmittel und Zahlungs-

mitteläquivalenteSonstige

Vermögenswerte

Finanzielle Verbindlichkeiten

(langfristig)

Finanzielle Verbindlichkeiten

(kurzfristig)

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Sonstige Verbindlichkeiten

Kredite und Forderungen 88.406 – 367 46.251 15.086 26.702 – – – –

Zur Veräußerung verfügbare

finanzielle Vermögenswerte 1.677 1.677 – – – – – – – –

Derivate 949 – – – – 949 – – – –

Zum Restbuchwert bewertete

finanzielle Schulden 228.026 – – – – – 57.804 48.882 95.663 25.677

Bilanzwert 1.677 367 46.251 15.086 27.651 57.804 48.882 95.663 25.677

in TEUR

Kredite und Forderungen 65.538 – 331 39.868 12.811 12.528 – – – –

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle

Vermögenswerte 1.677 1.677 – – – – – – – –

Derivate 445 – – – – 445 – – – –

Zum Restbuchwert bewertete

finanzielle Schulden 220.228 – – – – – 51.720 62.461 89.112 16.935

Bilanzwert 1.677 331 39.868 12.811 12.973 51.720 62.461 89.112 16.935

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LAGEBERICht

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JAhREsABsChLUss

sONstIGE ANGABEN

Die überfälligen Forderungen betragen zum 31. Dezember 2010 TEUR 7.054 (Vorjahr: TEUR 5.730), davon sind jedoch lediglich TEUR 2.851 länger als 30 Tage überfällig (Vorjahr: TEUR 2.215). Sie wurden in Höhe von TEUR 883 (Vorjahr: TEUR 684) wertberichtigt.

Sämtliche Forderungen und Kredite werden in dem Zeitpunkt, in dem sie als uneinbringlich eingestuft werden, wertberichtigt.

Die Ausfallquote von weder überfälligen noch wertgeminderten Vermögenswerten tendiert gegen null.

(19) LeasingverhältnisseIm Geschäftsjahr 2010 belief sich der Miet- und Leasingaufwand aus Operate-Leasing-Kontrakten auf TEUR 1.325 (Vorjahr: TEUR 1.448). Der Konzern mietet sowohl bewegliche als auch unbewegliche Wirtschaftsgüter an. Die Verträge weisen eine Grundmietzeit zwischen 1 und 10 Jahren auf.

Zum Bilanzstichtag hatte der Konzern offene Verpflichtungen aus unkündbaren Operate-Leasing-Verhältnissen, die wie folgt fällig sind (Vorjahresbeträge in Klammern):

Die Miet- und Leasingerträge aus Operate-Leasing-Kontrakten beliefen sich auf TEUR 245 (Vorjahr: TEUR 247), die vertraglich vereinbarten Mindestleasingzahlungen verteilen sich auf:

Bei den Operate-Leasing-Verhältnissen handelt es sich hauptsächlich um vermietete Grundstücke mit einer Grundmietzeit zwischen 1 und 25 Jahren.

Die Forderungen aus Finanzierungsleasing betreffen Immobilien der Gesellschaft Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO, die von den Mitarbeitern der Firma im Rahmen von Leasinggeschäften erworben werden.

in TEUR bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre

Operate Leasing

Zukünftig zu leistende Leasingzahlungen 1.725 3.869 3.169

(2009) (1.176) (2.143) (–)

in TEUR bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre

Operate Leasing

Zukünftig zu erhaltende Leasingzahlungen 236 294 78

(2009) (201) (203) (117)

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Die Forderungen sind wie folgt fällig:

Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing betreffen Förder- und Personenfahrzeuge, die von Private JSC ‚CONSUMERS-SKLO-ZORYA‘ geleast werden. Aufgrund der Gestaltung der Verträge ist dem Konzern das wirtschaftliche Eigentum zuzurechnen, daraus folgend eine entsprechende Erfassung in den Sach-anlagen. Die betroffenen Leasingverträge haben Laufzeiten bis 2012. Für die einzelnen Verträge besteht ein Kaufrecht oder Verlängerungsrecht bei Ablauf des Leasingvertrags. Der Buchwert der Anlagen betrug am 31. Dezember 2010 TEUR 20 (Vorjahr: TEUR 53).

Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen sind fällig:

Die Mindestleasingzahlungen stellen sich wie folgt dar:

in TEUR 31.12.2010 31.12.2009

2010 77

2011 81 77

2012 78 75

2013 63 63

2014 56 53

2015 56

Danach (für 31.12.2009: 2015 und später) 52 108

Zukünftige Mindestleasingraten 386 453

Abzüglich: unrealisierte Erträge –80 –111

Abzüglich: Wertberichtigung Fluktuation –51 –48

Leasingforderung netto 255 294

Abzüglich: kurzfristiger Anteil –55 –44

Langfristige Forderungen aus Finanzierungsleasing 200 250

in TEUR 31.12. bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre

2010 45 32 13

2009 61 21 40

in TEUR 31.12.2010 31.12.2009

2010 22

2011 34 22

2012 15 27

2013 – 2

Zukünftige Mindestleasingraten 49 73

Abzüglich: unrealisierte Zinsaufwendungen –4 –12

Leasingverbindlichkeit netto 45 61

Abzüglich: kurzfristiger Anteil –32 –21

Langfristige Verbindlichkeit aus Finanzierungsleasing 13 40

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LAGEBERICht

KONzERNABsChLUss

JAhREsABsChLUss

sONstIGE ANGABEN

(20) Sonstige Eventualverbindlichkeitensonstige vertragliche Verpflichtungen

Bestellobligo

(21) Risiken und SicherungsmaßnahmenDie Saint-Gobain Oberland AG ist hinsichtlich ihrer Vermögenswerte, Schulden und geplanten Trans-aktionen verschiedenen Risiken ausgesetzt, Erläuterungen hierzu sind im Lagebericht enthalten.

MarktrisikenZur Absicherung werden unter anderem Warenderivate (Ölswaps) eingesetzt, die sich zum Bilanzstichtag wie folgt darstellen:

Der Marktwert entspricht den Gewinnen und Verlusten bei einer fiktiven Glattstellung der Derivate zum Bilanzstichtag. Der Marktpreis ist der Preis, zu dem eine Vertragspartei die Rechte und/oder Pflichten der jeweils anderen Vertragspartei übernehmen würde. Er wird mittels standardisierter, finanzmathe-matischer Bewertungsverfahren ermittelt. Die Derivate sind innerhalb von 12 Monaten fällig. Ineffektivi-täten liegen keine vor.

Weiterhin existieren Zins- und Währungsrisiken. Gemäß IFRS 7 sind hierfür Sensitivitätsanalysen vorzunehmen, die die Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikoparametern auf das Ergebnis zeigen.

So wäre das Ergebnis zum 31. Dezember 2010 bei einem um 50 Basispunkte höheren/niedrigeren Markt-zinsniveau um TEUR 464 niedriger/höher gewesen (Vorjahr: TEUR 593).

Wenn der Euro zum 31. Dezember 2010 gegenüber sämtlichen Währungen um 10 % aufgewertet/abge-wertet gewesen wäre, wäre das Ergebnis um TEUR 17 höher/niedriger gewesen (Vorjahr: TEUR 1.995 nied-riger/höher). Nicht berücksichtigt sind hierbei Effekte aus der Währungsumrechnung von Abschlüssen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, da sie die Cashflows in lokaler Währung nicht berühren.

in TEUR 31.12.2010 bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahregesamt

31.12.2009

Investitionen 11.699 11.693 6 12.407

Rohstoffe 48.805 48.805 – 8.144

Dienstleistungen 5.769 1.906 3.863 5.057

Sonstige Beschaffungen 21.058 12.078 8.980 40.195

in TEUR Nominalwert Marktwert Buchwert

Umgliederung vom Eigen-

kapital in GuV

31.12.2010 3.885 445 445 617

31.12.2009 9.843 949 949 3.741

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Im Hinblick auf die Schätzung des Nutzungswertes für die zahlungsmittelgenerierende Einheit Private JSC ‚CONSUMERS-SKLO-ZORYA‘, Ukraine, reagiert der erzielbare Betrag insbesondere auf die Veränderung des WACC. Ein Anstieg des WACC um 50 Basispunkte würde den erzielbaren Betrag um TEUR – 2.547 senken, ein Rückgang um 50 Basispunkte um TEUR +2.832 erhöhen.

Die derzeit positive Differenz zwischen dem erzielbaren Betrag und dem Buchwert der Nettovermögens-werte von Private JSC ‚CONSUMERS-SKLO-ZORYA‘, Ukraine, verdeutlicht, dass die beurteilte (negative) Auswirkung der Sensitivitäten zu keinem Wertminderungsaufwand im Abschluss von Saint-Gobain Oberland führen würde.

KreditrisikenDas Ausfallrisiko im Forderungsbereich ist zu einem großen Teil durch eine Delkredere-Versicherung abgesichert.

LiquiditätsrisikenDas Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass finanzielle Verpflichtungen nicht in ausreichendem Maß erfüllt werden können. Um dieses Risiko zu begrenzen, verfügt die Saint-Gobain Oberland Gruppe über ein effektives Finanzmanagement, bei dem die Mittelzu- und -abflüsse fortlaufend überwacht und gesteuert werden. Die Generierung liquider Mittel erfolgt vorrangig durch das operative Geschäft sowie aus dem Finanzpool der Compagnie de Saint-Gobain.

E. ERLäUTERUNGEN zUR KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Kapitalflussrechnung zeigt die Herkunft und Verwendung der Zahlungsströme in den Geschäfts-jahren 2009 und 2010. Es werden Zahlungsströme aus der betrieblichen Tätigkeit, aus Investitionstätigkeit sowie Finanzierungstätigkeit unterschieden. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit und der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit sind jeweils zahlungsmittelbezogen ermittelt. Demgegenüber wird der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit ausgehend vom Jahresergebnis des Konzerns indirekt abgeleitet.

Der in der Kapitalflussrechnung verwendete Finanzmittelbestand umfasst alle ausgewiesenen Zahlungs-mittel und Zahlungsmitteläquivalente.

KapitalmanagementDie Finanzstruktur ist weiterhin von einer starken Eigenkapitalquote geprägt. Der Anstieg im Berichtsjahr von 33,3 % auf 34,8 % resultiert hauptsächlich aus positiven Währungsumrechnungsdifferenzen sowie Sondereinflüssen auf den für die Dividendenzahlung maßgeblichen handelsrechtlichen Jahresüberschuss der Saint-Gobain Oberland AG. Im Konzern wird ein intensives Working-Capital-Management betrieben, um den Kapitalbedarf so niedrig wie möglich zu halten. Der verbleibende Finanzierungsbedarf wird größtenteils über den Saint-Gobain Finanzpool abgedeckt. Die Konditionen für die Aufnahme von Fremd-kapital sind im Oberland-Konzern demzufolge mit von der Einstufung des Gesamtkonzerns Saint-Gobain auf den internationalen Finanzmärkten abhängig.

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JAhREsABsChLUss

sONstIGE ANGABEN

F. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Gemäß IFRS 8 erfolgt die Segmentierung nach dem Management Approach. Dieser folgt den wesentlichen Risiken und Chancen des Konzerns, die mittlerweile stark abhängig von den geografischen Märkten, in denen Oberland produziert und absetzt, sind, insbesondere im Hinblick auf Wachstum sowie gesetzliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Entsprechend werden innerhalb des internen Berichtswesens alle operativ tätigen Gesellschaften je nach Sitzland den Segmenten Deutschland, Russland oder Ukraine zugeordnet.

Bis auf die GPS Glasproduktions-Service GmbH sind sämtliche Konzernunternehmen im Bereich der Behälterglasherstellung für die Getränke- und Nahrungsmittelindustrie tätig. Sie erwirtschafteten im Berichtsjahr externe Umsätze in Höhe von TEUR 465.714 (Vorjahr: TEUR 515.118).

Die GPS fertigt technische Anlagen für die Behälterglasherstellung. Ihre Umsätze mit Unternehmen außerhalb des Saint-Gobain Oberland Konzerns betrugen TEUR 23.505 (Vorjahr: TEUR 7.989).

Die grundsätzlich nach IFRS ermittelten Zahlen der einzelnen Gesellschaften werden auf Segmentebene durch Summierung verdichtet und tragen so zur Entscheidungsvorbereitung und -findung bei. Wichtigster Performance-Indikator ist hierbei das operative Ergebnis (EBIT). Transaktionen zwischen einzelnen Ge-sellschaften werden zu marktüblichen Konditionen durchgeführt. Abhängigkeiten von einzelnen Kunden bestehen nicht.

31.12.2009

in TEUR Deutschland Russland UkraineEliminierungen

und Anpassungen Konzern

Außenumsatz 371.229 80.307 37.683 – 489.219

Intersegmentäre Umsätze 502 – – –5021) –

Planmäßige Abschreibung 22.201 12.254 5.959 –7721) 39.642

Nichtzahlungswirksame Posten –3.026 –112 –4.444 – –7.582

Operatives Ergebnis 47.893 1.608 –3.692 6341) 46.443

Zinsaufwand –4.513 –3.103 –424 1.7831) –6.257

Zinsertrag 160 1.962 109 –1.7841) 447

Ertragsteuer –12.555 –989 –454 1211) –13.877

Investitionen 32.736 22.365 2.911 2631), 2) 58.275

Vermögenswerte 446.108 162.436 49.876 –166.1871), 3) 492.233

Langfristige Vermögenswerte 170.858 111.127 27.092 8.0041), 4) 317.081

Schulden 298.435 43.427 8.850 –29.9761), 3) 320.736

1) Konsolidierung.2) Darstellung ‚Zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte‘ (TEUR 334).3) Saldierung Latente Steuern (TEUR – 4.209).4) Umgliederung ‚Zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte‘ (TEUR – 226).

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Bei den nichtzahlungswirksamen Posten sind in der Ukraine Wertminderungen von Sachanlagen in Höhe von TEUR 3.862 enthalten.

G. AKTIENBASIERTE VERGüTUNG

Vorzugsaktien für Mitarbeiter (PEG) Der Plan d’Epargne du Groupe (PEG) bietet den Mitarbeitern der Saint-Gobain Gruppe die Möglichkeit, über einen rechtlich selbständigen Mitarbeiterfonds Aktionär von Saint-Gobain zu werden. Der Wert eines Fondsanteils entspricht – bei einer minimalen Schwankung von plus oder minus 1 % – dem derzei-tigen Wert einer Saint-Gobain-Aktie. Der Plan beinhaltet einen 20%igen Nachlass auf einen festgelegten Referenzkurs, der im Zeitraum zwischen dem 01. und 26. März 2010 aus der Kursentwicklung der Aktie an der Pariser Börse abgeleitet wurde. Darüber hinaus wurden 2010 zusätzliche von der Investitions summe abhängige Sonderrabatte gewährt. Arbeitnehmer mit einer mindestens 3-monatigen unge kündigten Betriebs zuge hörigkeit zum Zeichnungsstichtag können bis zu 25 % des eigenen Brutto jahres einkommens in den Aktienkauf investieren. Das gesamte Ausgabevolumen entspricht einer Kapital erhöhung um maximal 5 Millionen Aktien (Vorjahr: 8,5 Millionen Aktien) im Nennwert von EUR 4, im Falle einer Über-zeichnung erfolgt eine anteilige Zuteilung. Der Plan beinhaltet eine 5-jährige Sperrfrist für die erworbe-nen Anteile, die in definierten Fällen vorzeitig aufgehoben werden kann. Die Kosten für das Programm werden zwischen dem Mutterunternehmen Compagnie de Saint-Gobain und den Tochtergesellschaften aufgeteilt. Die Tochterunternehmen tragen die Kosten für die erwähnten Sonderrabatte, während die Compagnie de Saint-Gobain die restlichen Kosten trägt. Diese werden jedoch aufgrund der Regelungen des IFRIC 11 eben falls in diesem Konzernabschluss bilanziert und erläutert.

31.12.2010

in TEUR Deutschland Russland UkraineEliminierungen

und Anpassungen Konzern

Außenumsatz 399.667 86.306 37.134 – 523.107

Intersegmentäre Umsätze 592 – – –5921) –

Planmäßige Abschreibung 19.760 9.652 3.565 –4891) 32.488

Nichtzahlungswirksame Posten –7.621 10 –138 – –7.749

Operatives Ergebnis 58.971 12.423 –3.624 8031) 68.573

Zinsaufwand –5.811 –1.700 –469 1.0411) –6.939

Zinsertrag 114 2.082 4 –1.0411) 1.159

Ertragsteuer –15.731 –2.862 657 –461) –17.982

Investitionen 32.865 26.501 892 2.1851), 2) 62.443

Vermögenswerte 461.718 150.542 52.996 –177.8301), 3) 487.426

Langfristige Vermögenswerte 160.417 95.618 31.172 6.5911), 4) 293.798

Schulden 303.543 37.237 11.553 –27.2451), 3) 325.088

1) Konsolidierung. 2) Darstellung ‚Zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte‛ (TEUR 2.090).3) Saldierung Latente Steuern (TEUR –2.998).4) Umgliederung ‚Zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte‛ (TEUR –512).

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sONstIGE ANGABEN

Die Kosten für die Sonderrabatte wurden der Saint-Gobain Oberland Gruppe direkt vom Mutterunter-nehmen belastet und sind im Personalaufwand mit TEUR 19 enthalten (Vorjahr: TEUR 34). Der darüber hinausgehende Vorteil für die Mitarbeiter wird mit Hilfe des beizulegenden Zeitwerts über die 5-jährige Haltefrist der Optionen bewertet. Dabei werden neben dem 20%igen Rabatt die Kosten der Nichtübertrag-barkeit mit einbezogen, die sich im Wesentlichen aus Kapitalbindung und Abwicklungskosten ergeben. Der maßgebliche Zinssatz für die Ermittlung der Kapitalbindungskosten entspricht dem Zinssatz, den eine Bank durchschnittlich für die Gewährung einer 5-jährigen Anleihe berechnen würde.

Gewährungszeitpunkt ist der Tag der Veröffentlichung des Referenzkurses durch den CEO der Compagnie de Saint-Gobain. Die Optionen sind sofort ausübbar, deshalb entspricht der beizulegende Zeitwert der Instrumente am Tag der Gewährung in voller Höhe dem Eigenkapitalzuwachs und dem Dienstzeitauf-wand, der in der Periode zu verbuchen ist. Da sämtliche Optionen sofort ausübbar sind, entfallen weitere Angabepflichten zu nicht ausgeübten Eigenkapitalinstrumenten.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bedingungen und die Auswirkung des PEG gemäß IFRIC 11.8 ff. auf den Konzernabschluss des Saint-Gobain Oberland Konzerns:

2010 2009

PEG-Basisdaten

Gewährungsdatum 29.03. 23.03.

Sperrfrist (in Jahren) 5 5

Basispreis (in EUR) 35,88 19,74

Ausübungspreis (in EUR) 28,70 15,80

Basisrabatt 20,00 % 20,00 %

Effektiver Rabatt am Gewährungsdatum (a) 25,02 % 24,94 %

Gezeichnete Anteile Saint-Gobain Oberland Gruppe 6.874 22.743

Kosten für Nichtübertragbarkeit

Fremdkapitalzinsen p. a. 6,33 % 7,09 %

Risikoloser Zinssatz (5 Jahre) p. a. 2,29 % 2,79 %

Abwicklungskosten p. a. 0,25 % 0,25 %

Gesamte Kosten für Nichtübertragbarkeit (b) 17,73 % 22,92 %

Fair Value des Programms

je Aktie (a – b) 7,29 % 2,02 %

beizulegender Zeitwert je Aktie (in EUR) 2,09 0,32

Saint-Gobain Oberland Gruppe gesamt (in EUR) 14.377 7.247

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Gratisaktien für Mitarbeiter und Führungskräfte (FREE SHARE PLAN)Um die Mitarbeiter in die Entwicklung der Unternehmensgruppe einzubinden, hat der Verwaltungsrat der Compagnie de Saint-Gobain S.A. am 19. November 2009 beschlossen, allen Saint-Gobain Mitarbeitern jeweils 7 kostenlose Saint-Gobain-Aktien bei Vorliegen im Plan definierter Bedingungen zuzuteilen. Die wesentlichen Bedingungen für die Mitarbeiter in Deutschland und Osteuropa sind:

−‒ Ununterbrochene Zugehörigkeit zur Saint-Gobain-Gruppe vom 31. Oktober 2009 bis zum 31. März 2014−‒ Das konsolidierte Betriebsergebnis der Compagnie de Saint-Gobain (unter Ausklammerung der Verpackungssparte) steigt in den Geschäftsjahren 2010 und 2011 jährlich um mindestens 10 %; zugrunde gelegt wird hierbei die durchschnittliche Wachstumsrate dieser beiden Geschäftsjahre.

Führungskräfte der Unternehmensgruppe erhielten darüber hinaus zu gleichen Bedingungen individuelle Zuteilungen von Gratisaktien, dies betraf im Saint-Gobain Oberland Konzern 5 Personen mit insgesamt 2.300 Aktien.

Die Kosten für das Programm trägt die Compagnie de Saint-Gobain, sie werden jedoch aufgrund der Regelungen des IFRIC 11 ebenfalls in diesem Konzernabschluss bilanziert und erläutert.

Der beizulegende Zeitwert des FREE SHARE PLAN basiert auf folgenden Annahmen:

  Mitarbeiter Führungskräfte

FREE SHARE PLAN, Basisdaten    

Anzahl bezugsberechtigter Mitarbeiter 3.403 5

Anzahl auszugebender Gratisaktien 23.821 2.300

Gewährungsdatum 19.11.2009 19.11.2009

Sperrfrist (in Jahren) 4 4

Basispreis (in EUR) 37,53 37,53

     

Kosten pro Aktie    

Abwicklungskosten (in %) 41,99 % 41,99 %

Abwicklungskosten (in EUR) 15,76 15,76

     

Fair Value des Programms    

beizulegender Zeitwert je Aktie (in EUR) 21,77 21,77

beizulegender Zeitwert gesamt (in EUR) 518.583 50.071

davon dem Berichtsjahr zuzurechnen (in EUR) 116.286 11.473

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sONstIGE ANGABEN

Aktienorientierte Vergütung für FührungskräfteDie Compagnie de Saint-Gobain S.A. legt seit 1987 Programme für aktienbasierte Vergütung auf. Davon sind zwischenzeitlich nur noch Optionen ausübbar, die frühestens 2001 gewährt wurden. Entscheidungen bezüglich der Gewährung von Optionen trifft der Verwaltungsrat der Gruppe nach Prüfung der Vorschläge eines Ausschusses (Mandatsträgerausschuss).

An diesem Aktienoptionsprogramm sind auch Führungskräfte der Saint-Gobain Oberland-Gruppe beteiligt, dies betrifft 4 Personen (Vorjahr: 6 Personen).

Im Berichtsjahr 2010 wurden an Führungskräfte des Saint-Gobain Oberland-Konzerns 2.380 Optionen gewährt (Vorjahr: 4.000).

Die Aktien werden seit 1999 zu einem Ausübungspreis, der dem durchschnittlichen Kurs innerhalb von 20 Tagen vor dem Gewährungszeitpunkt entspricht, gewährt. Der Ausübungspreis beträgt EUR 35,19 (Vorjahr: EUR 36,34). Die Ausübung der am 18. November 2010 gewährten Optionen ist an eine 4-jährige Sperrfrist gekoppelt, d. h., Aktienerwerbe unter diesen Optionsprogrammen können frühestens am 19. November 2014 erfolgen. Die Gesamtlaufzeit des Optionsprogramms 2010 beträgt 10 Jahre, d. h., die Optionen müssen bis 18. November 2020 ausgeübt werden, ansonsten verfallen sie.

Bei freiwilligem Ausscheiden des Mitarbeiters aus dem Saint-Gobain Konzern verfallen die Optionen, entgegenstehende einzelvertragliche Regelungen wurden nicht getroffen.

Der beizulegende Zeitwert des Optionsprogramms wurde berechnet auf der Grundlage des Black-Scholes-Optionspreismodells. Den Modellberechnungen liegen als Annahme zugrunde:

−‒ Aktienkurs im Gewährungszeitpunkt = Ausübungspreis: EUR 35,19 (Vorjahr: EUR 36,34)−‒ Erwartete Volatilität des Aktienkurses: 39,10 % (Vorjahr: 41,17 %)−‒ Erwarteter Dividendenertrag: EUR 1,52 (Vorjahr: EUR 1,52)−‒ Mutmaßliche Laufzeit: 6 Jahre (Vorjahr: 6 Jahre)−‒ Risikofreier Zinssatz: 2,52 % (Vorjahr: 2,79 %)−‒ Durchschnittlicher Aktienkurs Compagnie de Saint-Gobain am Börsenplatz Paris im Jahr 2010 EUR 34,37

Die erwartete Volatilität ergibt sich aus der historischen Volatilität des Aktienkurses aus den vergange-nen 10 Jahren und beinhaltet auch die Volatilität der gehandelten Aktienoptionen. Zeiträume, in denen eine außergewöhnlich hohe Volatilität herrschte, werden hierbei nicht berücksichtigt.

2010 betrug der erfasste Dienstzeitaufwand der Optionen bei der Saint-Gobain Oberland AG TEUR 2 (Vorjahr: TEUR 118). Der beizulegende Zeitwert der 2010 gewährten Optionen beträgt für Saint-Gobain Oberland TEUR 10 (Vorjahr: TEUR 42).

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Einen Überblick über die ausstehenden Optionen gewährt die folgende Tabelle:

Die Anzahl und der gewichtete Durchschnitt der Ausübungspreise der verbliebenen Aktienoptionen entwickelten sich wie folgt:

Jahr der Gewährung Typ

Anzahl Aktien-

optionen

Aus-übungs-

preisaus-

geübtdavon

2010ver-

fallendavon

2010ver-

bleibenaus-

übbarnicht

ausübbar

Restlauf-zeit in

Monaten

2000 Kauf 18.579 34,11 15.040 6.194 3.539 1.327 – – – –

2001 Kauf 13.273 36,37 885 – – – 12.388 12.388 – 11

2002 Kauf 17.474 21,28 885 – – – 16.589 16.589 – 23

2003 Neuzeichnung 15.484 32,26 4.866 – – – 10.618 10.618 – 35

2004 Neuzeichnung 15.925 39,39 – – 4.423 – 11.502 11.502 – 47

2005 Neuzeichnung 14.377 41,34 – – 6.635 – 7.742 7.742 – 59

2006 Neuzeichnung 13.271 52,54 – – 5.529 – 7.742 7.742 – 72

2007 Neuzeichnung 15.483 64,72 – – 6.635 2.212 8.848 – 8.848 84

2008 Neuzeichnung 15.374 25,88 – – 3.318 2.212 12.056 – 12.056 96

2009 Neuzeichnung 4.000 36,34 – – – – 4.000 – 4.000 108

2010 Neuzeichnung 2.380 35,19 – – – – 2.380 – 2.380 120

Total 160.663 37,90 31.408 6.194 35.388 5.751 93.867 66.583 27.284 54

BezeichnungAnzahl

Aktien-Nennwert EUR 4Preis

in EUR

Ausstehende Optionen am 31.12.2008 110.500 42,71

Anpassung wegen Kapitalerhöhung 2009 10.827 –

gewährte Optionen 2009 4.000 36,34

ausgeübte Optionen 2009 – –

verfallene Optionen 2009 –21.895 46,50

Ausstehende Optionen am 31.12.2009 103.432 36,87

gewährte Optionen 2010 2.380 35,19

ausgeübte Optionen 2010 –6.194 34,11

verfallene Optionen 2010 –5.751 42,72

Ausstehende Optionen am 31.12.2010 93.867 36,65

davon ausübbar 2010 66.583 34,93

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sONstIGE ANGABEN

Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr innerhalb des Aktienprogramms ‚Attribution Gratuite d’Action‘ (AGA) den Führungskräften weitere 2.310 Aktien zugeteilt. Dies betrifft im Saint-Gobain Oberland Konzern 5 Personen, davon sind pro Person 100 Aktien ohne Ausübungsbedingung. Bei der verbleibenden Anzahl Aktien sind von den Begünstigten folgende Bedingungen zu erfüllen:

−‒ Ununterbrochene Zugehörigkeit zum Saint-Gobain Konzern−‒ Die Zuteilung der Aktien erfolgt entsprechend der Höhe der Kennzahl Return on Capital Employed (ROCE) der Compagnie de Saint-Gobain (unter Ausklammerung der Verpackungssparte). Für die Jahre 2011 und 2012 wurden Intervalle des ROCE definiert, entsprechend des Erreichungsgrads dieser Intervalle erfolgt die anteilige Zuteilung der Aktien. Wird in einem der Jahre eine definierte Höhe des ROCE erreicht, erfolgt die Zuteilung bis zu 50 %. Wenn in beiden Jahren die Zielgrößen erreicht werden, dann werden bis zu 100 % zugeteilt. Wird das Mindestziel nicht erreicht, erfolgt keine Zuteilung von Aktien.

2010 betrug der erfasste Dienstzeitaufwand der Optionen des Programms AGA bei der Saint-Gobain Oberland AG TEUR 2 (Vorjahr: TEUR 0).

AGA 2010, Basisdaten

Anzahl bezugsberechtigter Mitarbeiter 5

Anzahl auszugebende Aktien 2.310

Gewährungsdatum 18.11.2010

Sperrfrist (in Jahren) 4

Basispreis (in EUR) 36,85

Kosten pro Aktie

Abwicklungskosten (in %) 30,44 %

Abwicklungskosten (in EUR) 11,22

Fair Value des Programms

beizulegender Zeitwert je Aktie (in EUR) 25,63

beizulegender Zeitwert gesamt (in EUR) 59.205

davon dem Berichtsjahr zuzurechnen (in EUR) 1.743

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H. BEzIEHUNGEN zU NAHESTEHENDEN PERSoNEN

Die Geschäfte und finanziellen Beziehungen mit den verbundenen und assoziierten Unternehmen innerhalb des Saint-Gobain Konzerns werden in Summe angegeben.

Beziehungen zu übergeordneten Unternehmen

Beziehungen mit den übrigen verbundenen und assoziierten Unternehmen

Die Finanzbeziehungen enthalten wie im Vorjahr ein zum 31. Juli 2012 fälliges Darlehen in Höhe von TEUR 50.973 zu einem Zinssatz von 4,55 % sowie ein kurzfristiges Darlehen auf marktüblicher Basis in Höhe von TEUR 47.467 (Vorjahr: TEUR 45.001).

In der Ukraine führten die von der privaten Firma eines leitenden Angestellten ausgeführten Dienst-leistungen zu Aufwendungen in Höhe von TEUR 162.

Alle Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen sind auf Grundlage internationaler Preisvergleichs-methoden gemäß IAS 24 zu Bedingungen ausgeführt worden, wie sie auch mit konzernfremden Dritten üblich sind.

Liefer- und Leistungsbeziehungen Finanzbeziehungen

in TEUR 2010 2009 2010 2009

Forderungen 141 196 – 7.784

Verbindlichkeiten 960 1.173 47.467 –

Erträge 2.564 1.647 1 14

Aufwendungen/Investitionen 3.156 5.103 231 53

Dividendenzahlung 23.200 25.134

Liefer- und Leistungsbeziehungen Finanzbeziehungen

in TEUR 2010 2009 2010 2009

Forderungen 1.158 2.009 1 –

Verbindlichkeiten 2.864 2.373 53.443 95.974

Erträge 11.248 4.826 – –

Aufwendungen/Investitionen 8.238 4.921 2.668 2.274

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sONstIGE ANGABEN

Die Bezüge des Aufsichtsrats und Vorstands gliedern sich in:

Bezüglich des Vergütungssystems für den Vorstand verweisen wir auf die Angaben im zusammenge-fassten Lagebericht, von einer individualisierten Offenlegung der Bezüge wird gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung vom 31. Mai 2006 abgesehen.

I. MITARBEITER

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter beträgt:

J. CoRPoRATE GoVERNANCE

Mit Beschluss vom 9. Dezember 2010 haben Vorstand und Aufsichtsrat eine Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben. Diese Erklärung ist auf der Internetseite der Saint-Gobain Oberland AG (www.saint-gobain-oberland.de) veröffentlicht und somit den Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht.

in TEUR 2010 2009

Vergütungen an die Mitglieder des Aufsichtsrats 84 84

Vergütungen an die Mitglieder des Vorstands

Kurzfristig fällige Leistungen 1.593 2.238

davon variabler Bestandteil (280) (255)

Zuführung Versorgungsaufwand zur Pensionsrückstellung 157 136

Aktienbasierte Vergütung 15 68

Pensionsverpflichtungen gegenüber den Mitgliedern des Vorstands 1.946 1.555

Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen

Vorstandsmitgliedern und deren Hinterbliebenen 8.665 7.952

Pensionszahlungen an diesen Personenkreis 558 502

2010 2009

Technik/Produktion 3.426 3.637

Verwaltung/Vertrieb 263 396

3.689 4.033

Auszubildende 92 82

Gesamt 3.781 4.115

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K. HoNoRAR DER ABSCHLUSSPRüFER

Für Abschlussprüfer sind Honorare in Höhe von TEUR 210 (Vorjahr: TEUR 216) für die Abschlussprüfung sowie in Höhe von TEUR 10 (Vorjahr: TEUR 51) für sonstige Leistungen, darunter TEUR 10 (Vorjahr: TEUR 13) für andere Bestätigungen, als Aufwand erfasst.

L. EREIGNISSE NACH DEM BILANzSTICHTAG

Berichtspflichtige Ereignisse lagen nicht vor.

M. ANTEILSBESITz zUM 31. DEzEMBER 2010

Der zum 31. Dezember 2010 gemäß § 315a HGB aufgestellte Konzernabschluss wurde am 02. März 2011 vom Vorstand zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Konzernabschluss und Konzernlagebericht werden beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht.

Bad Wurzach, den 02. März 2011

Der Vorstand

Name und Sitz des Konzernunternehmens

Eigen-kapital

in TEURKonzern-

anteil Muttergesellschaft

Anteil der Saint-

Gobain Oberland

AG

Ergebnis 2010

in TEUR

I. Verbundene Unternehmen

Black Sea Glass Packaging LLC,

Bryukhovetskaya Stanitsa, Russland –10 3) 100,00 %Saint-Gobain

Kavminsteklo ZAO 100,00 % –6 3)

GPS Glasproduktions-Service GmbH, Essen 1.163 100,00 % Ruhrglas GmbH 100,00 % – 1)

Ruhrglas GmbH, Essen 8.755 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 1)

Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO,

Mineralnye Vody, Russland 2.146 3) 94,86 % Saint-Gobain Oberland AG 65,14 % –42 3)

Private JSC ‚CONSUMERS-SKLO-ZORYA‘,

Rivne Oblast, Ukraine 437 4) 96,68 % Saint-Gobain Oberland AG 96,68 % –43 4)

ZAO Kamyshinsky Steklotarny Zawod,

Kamyshin, Russland 2.742 3) 95,51 % Saint-Gobain Oberland AG 95,51 % 47 3)

ZAO STI, Mineralnye Vody, Russland 4 3) 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 3)

II. Sonstige Beteiligungen und assoziierte Unternehmen

GGA Gesellschaft für Glas recycling und

Abfallvermeidung mbH, Ravensburg 1.710 2) 26,37 % Saint-Gobain Oberland AG 26,37 % –109 2)1) Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag.2) Angaben 2009.3) in Mio. RUB.4) in Mio. UAH.

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sONstIGE ANGABEN

Wir haben den von der Saint-Gobain Oberland Aktiengesellschaft, Bad Wurzach, auf-gestellten Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamt-ergebnisrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie ihren Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlage-bericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verant-wortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft.

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungs-mäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungs-vorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurtei-lung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

BestätIGunGsVermerkdes abschlussprüfers

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Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzern-lagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zu-künftigen Entwicklung zutreffend dar.

München, den 02. März 2011 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Prof. Dr. Andrejewski Balk Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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sONstIGE ANGABEN

jahresaBschluss der aGfür das Geschäftsjahr 2010

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GewInn- und VerlustrechnunGder saint-Gobain oberland aG

in TEUR 2010 2009

Umsatzerlöse 348.293 389.274

Veränderungen des Bestandes

an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 4.369 –632

Andere aktivierte Eigenleistungen 206 92

Sonstige betriebliche Erträge 5.722 8.358

davon Erträge aus Auflösungen von

Sonderposten mit Rücklageanteil (25) (24)

Materialaufwand

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

und für bezogene Waren 125.679 140.964

Personalaufwand

Löhne und Gehälter 61.900 63.886

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung

und für Unterstützung 12.249 15.316

davon für Altersversorgung (238) (2.786)

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände

des Anlagevermögens und Sachanlagen 28.599 25.755

Sonstige betriebliche Aufwendungen 87.306 94.039

Erträge aus Beteiligungen 2.220 1.031

davon aus Ergebnisabführungsverträgen (2.008) (837)

davon aus den übrigen verbundenen Unternehmen (153) (150)

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 41 126

davon aus verbundenen Unternehmen (31) (64)

davon aus Abzinsung (10) (–)

Abschreibungen auf Finanzanlagen 14.000 16.000

Aufwendungen aus Verlustübernahme – 62

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 5.506 2.587

davon an verbundene Unternehmen (3.037) (2.469)

davon aus Abzinsung (2.190) (–)

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 25.612 39.640

Außerordentliche Erträge 115 –

Außerordentliche Aufwendungen 3.414 –

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 9.982 15.135

davon an Organgesellschaften weiterbelastet (887) (205)

davon latente Steuern (168) (–)

Sonstige Steuern 298 194

Jahresüberschuss 12.033 24.311

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 1.695 1.384

Bilanzgewinn 13.728 25.695

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sONstIGE ANGABEN

Aktiva

in TEUR 31.12.2010 31.12.2009

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 405 264

II. Sachanlagen 113.266 86.611

III. Finanzanlagen 155.589 184.388

269.260 271.263

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte 50.889 47.739

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 24.101 31.753

2. Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 10.557 16.054

34.658 47.807

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 4.163 4.354

89.710 99.900

C. Rechnungsabgrenzungsposten 184 197

Summe Aktiva 359.154 371.360

BIlanzder saint-Gobain oberland aG

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Passiva

in TEUR 31.12.2010 31.12.2009

A. Eigenkapital

I. Gezeichnetes Kapital 26.000 26.000

II. Kapitalrücklage 42.949 42.949

III. Gewinnrücklagen

1. Gesetzliche Rücklage 249 249

2. Andere Gewinnrücklagen 23.167 23.167

IV. Bilanzgewinn 13.728 25.695

106.093 118.060

B. Sonderposten mit Rücklageanteil 235 233

C. Rückstellungen

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 34.695 32.394

2. Steuerrückstellungen 5.450 9.769

3. Sonstige Rückstellungen 22.210 24.115

62.355 66.278

D. Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 18.841 15.540

2. Übrige Verbindlichkeiten 170.974 170.761

189.815 186.301

E. Rechnungsabgrenzungsposten 488 488

F. Passive latente Steuer 168 –

Summe Passiva 359.154 371.360

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sONstIGE ANGABEN

ALLGEMEINES

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Im Geschäftsjahr 2010 waren erstmals die Regelungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) vollumfänglich anzuwenden. Durch die Erstanwendung ergeben sich Änderungen hinsichtlich Darstellung und Bewertungsmethoden einzelner Bilanzpositionen. Soweit sich Änderungen in Bezug auf Ansatz und Bewertung ergeben haben, wurden die Vorjahresbeträge nicht an die geänderten Ansatz- und Bewertungsmethoden angepasst.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Um die Klarheit und Übersichtlichkeit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert.

GRUNDSäTzE DER BEWERTUNG UND BILANzIERUNG

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bilanziert und planmäßig linear über ihre Nutzungsdauer von längstens 5 Jahren abgeschrieben. Auf eine Aktivie-rung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände wird verzichtet.

Die Zugänge bei Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder aktivierungspflichtigen Herstellungskosten bewertet. Ab 2010 neu angeschaffte Vermögensgegenstände werden gemäß ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer linear oder leistungsbezogen abgeschrieben. Diese beträgt bei Geschäfts- und Fabrik-gebäuden längstens 50 Jahre, Maschinen und maschinelle Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung werden überwiegend in bis zu 12 Jahren abgeschrieben. Bereits vor dem Geschäftsjahr 2010 bestehende Vermögensgegenstände werden mit nach steuerlichen Abschreibungstabellen zulässigen Höchstsätzen degressiv abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten- oder Herstellungs-kosten bis zu 410 Euro werden ab 01. Januar 2010 im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn der Ansatz mit einem niedrigeren Wert erforderlich ist.

Der Ansatz der Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. zu niedrigeren beizulegenden Werten.

Im Rahmen der Bewertung der Vorräte werden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen oder zu niedrigeren Tagespreisen bewertet. Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt mit den aktivierungspflichtigen Herstellungskosten. Abschreibungen für Risiken als Folge der geminderten Verwendbarkeit sowie zur Beachtung der verlust-freien Bewertung sind in angemessenem Umfang berücksichtigt.

anhanG zum jahresaBschlussder saint-Gobain oberland aG zum 31. dezember 2010

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Forderungen, Sonstige Vermögensgegenstände und flüssige Mittel sind zum Nennwert angesetzt. Risiken werden in angemessenem Umfang durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch auf Grundlage biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck) nach dem Anwartschafts-barwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Zukünftig erwartete Entgelt- und Renten-steigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtungen berücksichtigt. Beim zugrunde liegenden Rechnungszins für die Abzinsung handelt es sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz. Die Zuführung des durch das BilMoG verursach-ten Aufstockungsbetrages erfolgt ratierlich.

Die Sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtun-gen. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt zu ihrem Erfüllungsbetrag, welcher nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, um Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftig anfal-lende Kosten- und Preissteigerungen werden berücksichtigt, sofern diese ausreichend objektivierbar sind. Für Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wird eine Abzinsung vorgenommen. Von der Übergangsregelung des BilMoG zur Beibehaltung von Wertansätzen bei Rückstellungen wurde zum Teil Gebrauch gemacht.

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden mit den Devisenkassamittelkursen zum Abschlussstichtag bewertet. Aus der Bewertung resultierende Gewinne und Verluste werden je Währung miteinander verrechnet. Für Verlustüberhänge werden Drohverlustrückstellungen gebildet, unrealisierte Gewinne werden nur berücksichtigt, soweit sie Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr betreffen.

Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt anhand des bilanzorientierten Konzepts der Einzeldifferen-zierungsbetrachtung, d.h. einer Gegenüberstellung von handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen der Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten. Für die Steuerabgrenzung werden aktive und passive latente Steuern verrechnet. Ein passiver Überhang wird in der Bilanz ausgewiesen.

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sONstIGE ANGABEN

Anschaffungs- und Herstellungskosten

in TEURVortrag

01.01.2010Zugänge aus

Verschmelzung ZugängeUm-

buchungen AbgängeStand

31.12.2010

Abschreibungen kumuliert

31.12.2010Buchwert

31.12.2010Buchwert

31.12.2009Abschreibungen

Geschäftsjahr 2010Zuschreibungen

Geschäftsjahr 2010

Immaterielle Vermögensgegenstände 1.403 21 262 – – 1.686 1.281 405 264 119 –

Sachanlagen

Grundstücke und Bauten 45.026 46.557 343 437 – 92.363 65.505 26.858 12.170 1.844 –

Technische Anlagen

und Maschinen 343.006 24.726 19.884 10.723 10.271 388.068 325.257 62.811 51.147 20.880 –

Andere Anlagen, Betriebs-

und Geschäftsausstattung 35.112 4.877 7.168 546 5.297 42.406 29.731 12.675 11.024 5.756 205

Geleistete Anzahlungen

und Anlagen im Bau 12.270 – 10.358 –11.706 – 10.922 – 10.922 12.270 – –

Summe Sachanlagen 435.414 76.160 37.753 – 15.568 533.759 420.493 113.266 86.611 28.480 205

Finanzanlagen

Anteile an verbundenen Unternehmen 198.736 – 594 – 15.418 183.912 30.000 153.912 182.711 14.000 –

Beteiligungen 2.188 – – – – 2.188 511 1.677 1.677 – –

Summe Finanzanlagen 200.924 – 594 – 15.418 186.100 30.511 155.589 184.388 14.000 –

Anlagevermögen gesamt 637.741 76.181 38.609 – 30.986 721.545 452.285 269.260 271.263 42.599 205

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS

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Anschaffungs- und Herstellungskosten

in TEURVortrag

01.01.2010Zugänge aus

Verschmelzung ZugängeUm-

buchungen AbgängeStand

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Abschreibungen kumuliert

31.12.2010Buchwert

31.12.2010Buchwert

31.12.2009Abschreibungen

Geschäftsjahr 2010Zuschreibungen

Geschäftsjahr 2010

Immaterielle Vermögensgegenstände 1.403 21 262 – – 1.686 1.281 405 264 119 –

Sachanlagen

Grundstücke und Bauten 45.026 46.557 343 437 – 92.363 65.505 26.858 12.170 1.844 –

Technische Anlagen

und Maschinen 343.006 24.726 19.884 10.723 10.271 388.068 325.257 62.811 51.147 20.880 –

Andere Anlagen, Betriebs-

und Geschäftsausstattung 35.112 4.877 7.168 546 5.297 42.406 29.731 12.675 11.024 5.756 205

Geleistete Anzahlungen

und Anlagen im Bau 12.270 – 10.358 –11.706 – 10.922 – 10.922 12.270 – –

Summe Sachanlagen 435.414 76.160 37.753 – 15.568 533.759 420.493 113.266 86.611 28.480 205

Finanzanlagen

Anteile an verbundenen Unternehmen 198.736 – 594 – 15.418 183.912 30.000 153.912 182.711 14.000 –

Beteiligungen 2.188 – – – – 2.188 511 1.677 1.677 – –

Summe Finanzanlagen 200.924 – 594 – 15.418 186.100 30.511 155.589 184.388 14.000 –

Anlagevermögen gesamt 637.741 76.181 38.609 – 30.986 721.545 452.285 269.260 271.263 42.599 205

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sONstIGE ANGABEN

VoRRäTE

Die Erhöhung des Bestandes an fertigen Erzeugnissen ist überwiegend mengenbedingt.

FoRDERUNGEN UND SoNSTIGE VERMÖGENSGEGENSTäNDE

Bei den Forderungen gegen verbundene Unternehmen handelt es sich vor allem um Finanzforderungen.

EIGENKAPITAL

Das Grundkapital beträgt unverändert EUR 26.000.000 und ist eingeteilt in 1.000.000 Stückaktien.

Aufgrund der Vorschriften des § 20 Abs. 4 AktG hat uns die Compagnie de Saint-Gobain S.A., Paris, mit-geteilt, dass sie über ihre Konzerngesellschaft Saint-Gobain Emballage S.A., Paris, eine Mehrheitsbetei-ligung an unserer Gesellschaft hält. Der Konzernabschluss der Compagnie de Saint-Gobain S.A., in den die Saint-Gobain Oberland AG einbezogen ist, kann beim Greffe du Tribunal de Commerce de Nanterre, Nanterre, Frankreich, und in englischer Sprache im elektronischen Bundesanzeiger eingesehen werden.

SoNDERPoSTEN MIT RüCKLAGEANTEIL

Der Sonderposten betrifft steuerrechtliche Wertberichtigungen auf Gebäude nach § 6b EStG. Er wird gemäß den Übergangsregeln zum BilMoG in seiner bisherigen Form fortgeführt. Die Erhöhung ist in der Verschmelzung der Westerwald GmbH begründet.

in TEUR 2010 2009

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 12.800 13.918

Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 401 371

Fertige Erzeugnisse und Waren 37.688 33.450

50.889 47.739

in TEUR 2010 2009

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 24.101 31.753

Forderungen gegen verbundene Unternehmen 4.756 9.800

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen

ein Beteiligungsverhältnis besteht – 2

Sonstige Vermögensgegenstände 5.801 6.252

davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (35) (27)

34.658 47.807

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PENSIoNSRüCKSTELLUNGEN

Folgende Prämissen werden in die Berechnung einbezogen:

Die Übergangsregelung zum BilMoG wird in Anspruch genommen. Der Unterschiedsbetrag wird in den Folgejahren jährlich zu mindestens einem Fünfzehntel zugeführt. Ohne Inanspruchnahme der Übergangsregelung wäre eine Rückstellung für Pensionen und andere Verpflichtungen in Höhe von TEUR 39.270 zu passivieren. Aus dem Bilanzansatz in Höhe von TEUR 34.437 ergibt sich dadurch eine Unterdeckung von TEUR 4.833.

SoNSTIGE RüCKSTELLUNGEN

Die Rückstellungen verteilen sich auf folgende Bereiche:

Die größten Positionen in den Personalrückstellungen stellen die Verpflichtungen aus der Inanspruch-nahme der Altersteilzeitregelung und die Verpflichtungen aus der Beteiligung der Mitarbeiter am Ergebnis dar. Die übrigen Rückstellungen betreffen hauptsächlich Verpflichtungen für die ausstehende Berechnung empfangener Lieferungen und Leistungen.

Der Gesamtbetrag der Überdeckung aufgrund der Beibehaltung von Wertansätzen im Rahmen der Übergangsregelungen zum BilMoG beträgt TEUR 45.

2010

Abzinsungsfaktor 5,13 %

Gehaltstrend 2,40 %

BBG-Trend 2,40 %

Rententrend 1,50 %

Fluktuationsrate 3,00 %

in TEUR 2010 2009

Personal 10.067 12.316

Vertrieb 2.657 2.373

Übrige 9.486 9.426

22.210 24.115

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sONstIGE ANGABEN

VERBINDLICHKEITEN

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen insbesondere Finanzverbind-lichkeiten. Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten mit Finanzierungscharakter in Höhe von TEUR 1.788.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind TEUR 50.000 im Jahr 2012 zahlbar, bei den Sonstigen Verbindlichkeiten TEUR 97 bis 2013, alle übrigen Verbindlichkeiten sind binnen eines Jahres fällig.

LATENTE STEUERN

in TEUR 2010 2009

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 18.841 15.540

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 83 48

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 46.988 52.664

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 119.993 115.010

Sonstige Verbindlichkeiten 3.910 3.039

davon aus Steuern (565) (932)

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (264) –

Summe Verbindlichkeiten 189.815 186.301

Wertansatz zum 31.12.2010

Differenz Latente Steuer

in TEUR Passiv Aktiv

Maschinelle Anlagen –2.539 –767 –

Vorräte 268 – 81

Rückstellungen 1.610 – 486

Organgesellschaften 106 – 32

Gesamtsummen –767 599

Saldo –555 –168 –

Steuersatz kombiniert 30,2 %

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NICHT IN DER BILANz ENTHALTENE GESCHäFTE

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente werden zur Absicherung von Währungs- und Preisänderungsrisiken ein-gesetzt. Als Instrumente werden hierzu marktgängige Devisen- und Warentermingeschäfte angewandt. Der Marktwert entspricht den Gewinnen und Verlusten bei einer fiktiven Glattstellung der Derivate zum Bilanzstichtag, er wird mittels standardisierter Bewertungsverfahren ermittelt.

Sonstige Geschäfte und RechteDer Bilanzansatz der unentgeltlich zugeteilten Emissionsberechtigungen erfolgt zum Erinnerungswert, der Zeitwert zum 31. Dezember 2010 beträgt TEUR 5.686.

Die Saint-Gobain Oberland AG veräußert im Rahmen ihres Forderungsmanagements Forderungen aus Warenlieferungen an 2 internationale Finanzdienstleistungsunternehmen. Es handelt sich hierbei um echtes Factoring, wodurch der Gesellschaft ein Liquiditätszufluss entsteht. Ergebnisauswirkungen ergeben sich aus der Transaktion nur in sehr geringem Umfang.

Darüber hinaus liegen keine wesentlichen Risiken und Vorteile aus nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften vor.

in TEUR 2010 2009

Mietverträge und Leasingverträge 6.377 8.093

davon an verbundene Unternehmen der Saint-Gobain Oberland Gruppe (2.976) (4.780)

Bestell-/Vertragsobligo für Investitionen und Großreparaturen 13.679 14.223

davon an verbundene Unternehmen der Saint-Gobain Oberland Gruppe (1.752) (4.425)

20.056 22.316

in TEURNominalwert

zum 31.12.2010Marktwert

zum 31.12.2010Buchwert

Rückstellungen

Warenderivate (Swaps) 3.885 445 –

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sONstIGE ANGABEN

UMSATzERLÖSE

Aufteilung nach Bereichen

Aufteilung nach Regionen

SoNSTIGE BETRIEBLICHE ERTRäGE

Es handelt sich insbesondere um jährlich wiederkehrende Auflösungen von Rückstellungen, erhaltene Gutschriften sowie um Erlöse aus der Weiterberechnung von Aufwendungen.

PERSoNALAUFWAND

Der Rückgang des Personalaufwands ist im geänderten Ausweis des in der Zuführung zu den Pensions-rückstellungen enthaltenen Zinsanteils gemäß BilMoG, in der Kurzarbeit im Werk Bad Wurzach sowie in der ergebnisbedingt rückläufigen Erfolgsbeteiligung der Mitarbeiter begründet.

Mitarbeiter und Auszubildende im Jahresdurchschnitt

in Mio. EUR 2010 2009

Glas 347,5 387,3

Technisches Geschäft 0,8 2,0

348,3 389,3

in Mio. EUR 2010 2009

Inland 259,7 283,7

Europäische Union (ohne Inland) 84,7 97,7

Übriges Europa 2,7 5,9

Sonstiges Ausland 1,2 2,0

348,3 389,3

2010 2009

Technik/Produktion 1.238 1.216

Verwaltung/Vertrieb 89 90

1.327 1.306

Auszubildende 92 82

Gesamt 1.419 1.388

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ABSCHREIBUNGEN

Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen in Höhe von TEUR 688 vorgenommen. Aufgrund der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Ukraine wurde eine Wertberichtigung in Höhe von TEUR 14.000 auf die Beteiligung an der Private JSC ‚CONSUMERS-SKLO-ZORYA‘, Rivne, Ukraine, vorgenommen.

SoNSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Sie beinhalten insbesondere die Vertriebskosten, den Instandhaltungsaufwand, die Aufwendungen für sonstige Dienstleistungen sowie Mieten und Pachten. Der Rückgang ist überwiegend auf die gesunkenen Vertriebskosten sowie auf die rückläufigen Miet- und Pachtaufwendungen bedingt durch die Verschmel-zung der Westerwald GmbH zurückzuführen.

AUSSERoRDENTLICHE ERTRäGE UND AUFWENDUNGEN

Aus der Verschmelzung der Tochtergesellschaft Süddeutsche Altglas-Rohstoff GmbH, Bad Wurzach, resultierte ein Verschmelzungsgewinn in Höhe von TEUR 115, im Zuge der Verschmelzung der Tochterge-sellschaft Westerwald GmbH für Silikatindustrie, Wirges, entstand ein Verlust in Höhe von TEUR 2.859. Umstellungseffekte durch die Einführung des BilMoG verursachten Aufwendungen in Höhe von TEUR 555.

STEUERN

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betreffen das gewöhnliche Ergebnis sowie die aus der BilMoG-Umstellung resultierenden Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen im außerordentlichen Bereich.

CoRPoRATE GoVERNANCE

Mit Beschluss vom 09. Dezember 2010 haben Vorstand und Aufsichtsrat die nach § 161 AktG vorgeschrie-bene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex abgegeben. Als Bestandteil der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB ist sie auf der Internetseite der Saint-Gobain Ober-land AG unter www.saint-gobain-oberland.de der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht worden.

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sONstIGE ANGABEN

BEzüGE DES AUFSICHTSRATS UND DES VoRSTANDS

Die Vergütung an die Mitglieder des Aufsichtsrats belief sich im Berichtsjahr auf TEUR 84 (Vorjahr: TEUR 84), die des Vorstands auf TEUR 1.593 (Vorjahr: TEUR 2.238), davon als variabler Bestandteil TEUR 280 (Vorjahr: TEUR 255). Die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern und deren Hinterbliebe-nen sind mit TEUR 6.232 (Vorjahr: TEUR 6.171) rückgestellt. Die Leistungen an diesen Personenkreis betrugen TEUR 558 (Vorjahr: TEUR 502).

Die Mitglieder des Vorstands partizipieren neben diesen Bezügen an den Aktienoptionsplänen der Compagnie de Saint-Gobain S.A., Paris. Die Optionspläne gliedern sich wie folgt in 3 Programme:

Von einer individualisierten Offenlegung der Bezüge wird gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 31. Mai 2006 abgesehen.

HoNoRAR DES ABSCHLUSSPRüFERS

Für den Abschlussprüfer KPMG sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden:

Anzahl ausstehende

Aktien/Optionen

31.12.2009

Anzahl gewährte

Aktien/Optionen

2010

Anzahl ausgeübte

Aktien/Optionen

2010

Anzahl verfallene

Aktien/Optionen

2010

Anzahl ausstehende

Aktien/Optionen

31.12.2010

Dienst zeit-aufwand

in TEUR 2010

FREE SHARE PLAN 2009

Management 2.300 – – – 2.300 11

AGA 2010 – 2.080 – – 2.080 2

Stock Options

Management 103.432 2.380 –6.194 –5.751 93.867 2

Summe 105.732 4.460 –6.194 –5.751 98.247 15

in TEUR 2010 2009

Art der Honorare

Prüfungshonorare 180 186

Prüfungsnahe Honorare 10 13

Übrige Honorare – 38

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ANTEILSBESITz zUM 31. DEzEMBER 2010

Bad Wurzach, den 02. März 2011 Der Vorstand

Name und Sitz des Konzernunternehmens

Eigen-kapitalin TEUR

Konzern-anteil Mutter gesellschaft

Anteil der Saint-

Gobain Oberland

AG

Ergebnis 2010

in TEUR

I. Verbundene Unternehmen

GPS Glasproduktions-Service GmbH, Essen 1.534 100,00 % Ruhrglas GmbH 100,00 % – 1)

Ruhrglas GmbH, Essen 8.755 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 1)

Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO,

Mineralnye Vody, Russland 2.146 3) 93,55 % Saint-Gobain Oberland AG 65,14 % –42 3)

Private JSC ‚CONSUMERS-SKLO-ZORYA‘,

Rivne Oblast, Ukraine 437 4) 96,68 % Saint-Gobain Oberland AG 96,68 % –43 4)

ZAO Kamyshinsky Steklotarny Zawod,

Kamyshin, Russland 2.742 3) 95,51 % Saint-Gobain Oberland AG 95,51 % 47 3)

ZAO STI, Mineralnye Vody, Russland 4 3) 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 3)

II. Sonstige Beteiligungen und assoziierte Unternehmen

GGA Gesellschaft für Glasrecycling und

Abfallvermeidung mbH, Ravensburg 1.710 2) 26,37 % Saint-Gobain Oberland AG 26,37 % –109 2)

1) Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. 2) Angaben 2009. 3) in Mio. RUB. 4) in Mio. UAH.

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sONstIGE ANGABEN

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung der Saint-Gobain Oberland Aktien gesellschaft, Bad Wurzach, und ihren Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buch-führung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesell-schaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungs-mäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stich-proben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungs-grundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

BestätIGunGsVermerkdes abschlussprüfers

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Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beach-tung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lage-bericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

München, den 02. März 2011 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Prof. Dr. Andrejewski Balk Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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sONstIGE ANGABEN

GESCHäFTSSPEzIFISCHES GLoSSAR

bbl (Barrel)Ein Barrel ist eine weltweite Handelseinheit für Erdöl. Ein Barrel entspricht 158,987 Liter. Die Abkürzung bbl steht für ‚blue barrel‘, ein blau gekennzeichnetes Fass mit genorm-tem Inhalt.

Best PracticesBesonders gute (Anwendungs-)Beispiele für die Umset-zung eines speziellen Themas.

BRC/IoP (British Retail Consortium/Institute of Packaging)Der BRC/IoP-Standard ist eine Leitlinie für Hersteller von Lebensmittelverpackungen für Markenprodukte, die vom British Retail Consortium in Zusammenarbeit mit dem Institute of Packaging erarbeitet wurde. Es handelt sich hier um einen zertifizierbaren Standard, der sowohl Hygienemanagement als auch Qualitätswesen anspricht.

BulkwareEs handelt sich um Waren in großer Liefermenge, die meist noch weiterverarbeitet werden, z. B. Wein wird in großen Fässern oder Tanks nach Deutschland geliefert und hier abgefüllt.

CAD (Computer Aided Design)Bezeichnet das Erstellen von Konstruktionszeichnungen mit Hilfe von spezieller Software (z. B. Pro Engineer).

eDrawingSoftware-Applikation zur Darstellung von 3-D-Konstruk-tionen.

EHS (Environment, Health and Safety)EHS steht für Umwelt, Gesundheit und Arbeitssicherheit.

EinFormGlasDas ‚EinFormGlas‘ ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Verbundprojekt zur Entwicklung eines einstufigen Formgebungsprozesses für Glas.

EMAS (Eco Management and Audit Scheme)EMAS ist auch bekannt als EU-Öko-Audit oder Öko-Audit. EMAS ist ein von der Europäischen Gemeinschaft 1993 entwickeltes Instrument für Unternehmen zur Ver besserung der Umweltleistung über die umwelt-gesetzlichen Anforderungen hinaus. Dabei verpflichtet sich ein Unternehmen, eine Umwelterklärung abzu geben und wiederkehrende Umweltbetriebsprüfungen von einem unabhängigen Umweltgutachter durchzuführen.

FlaschenAls Flaschen werden alle verschließbaren Glasbehälter be-zeichnet, die eine engmundige Öffnung haben. Die folgen-den Segmente sind dem Überbegriff Flaschen zuzuordnen: Bier, Wein, Sekt, Spirituosen, Wasser und Softdrink sowie sonstige Flaschen.

FormenWerkzeug zur Formgebung des Behälterglases.

GläserAls Gläser werden alle verschließbaren Glasbehälter bezeichnet, die eine weitmundige Öffnung besitzen. Der Oberbegriff Gläser bezeichnet die Segmente Kon-serven, Babynahrung und sonstige Gläser.

HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points)Gefahrenanalyse und kritische Lenkungspunkte.

Inerte UmmantelungInert bedeutet reaktionsträge, eine Substanz reagiert nicht mit anderen. Bei einer inerten Ummantelung entstehen keine Wechselwirkungen zwischen Verpackungsglas und Füllgut.

Glossar

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Kaltend/Kaltes EndeBereich der Glasherstellung vom Kühlofen über die Qualitätskontrolle bis zur Verpackung.

KaltendinspektionsmaschineMaschine, die im Bereich des Kalten Endes fehlerhafte Glasbehälter erkennt und aussortiert.

KühlofenAnlage, in der die Glasbehältnisse zunächst auf eine gleichmäßige Temperatur erhitzt und anschließend langsam heruntergekühlt werden, um Glasspannungen zu vermeiden.

Lo-To (Lock out – Tag out)Lo-To ist der Fachbegriff für ein bestimmtes Vorgehen bei Fehlermeldungen an Maschinen. Es darf nur repariert werden, wenn Anlagen zuvor nach festen Regeln abge-schlossen (lock out) und mit dem Namen des Abschließen-den gekennzeichnet (tag out) wurden.

Neues KonzeptNeu entwickelter Artikel oder Dienstleistung mit erweiter-tem Nutzen.

Neues ProduktArtikel (Flasche oder Glas), der gänzlich neu entwickelt oder auf Basis eines bereits bestehenden Artikels modifi-ziert wird.

oHRIS (occupational Health- and Risk-Managementsystem)Occupational Health- and Risk-Managementsystem ist ein in Bayern und Sachsen zertifizierbares, aber international anerkanntes Arbeitsschutz-Managementsystem.

oHSAS 18001 (occupational Health and Safety Assessment Series)Die OHSAS 18001 ist die international anerkannte Spezifika-tion für Arbeitsschutzmanagementsysteme. Sie wurde von führenden Handelsgesellschaften und internationalen Gremien für Standardisierung und Zertifizierung entwickelt. OHSAS 18001 wird angewendet, um Risiken, die hinsichtlich der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz auftreten können, für Mitarbeiter, Kunden und die Öffentlichkeit zu verringern.

PIT (Process Data Management with Industrial IT Systems)Standardisiertes Instrument zur Generierung, Verar-beitung und Nutzung von Prozessinformationen der Fertigung.

RenderingVirtuelle und realitätsnahe Darstellung von 3-D-Konstruk-tionen.

VeralliaVerallia ist die neue international eingeführte Marke für die Verpackungssparte der Saint-Gobain Gruppe. Der Name setzt sich zusammen aus den französischen Wörtern ‚verre’ für Glas und ‚alliance‘ für Allianz oder Verbund.

WanneGlasschmelzofen, der aus feuerfestem Material besteht, darin werden die Rohstoffe bei einer Temperatur von ca. 1.500 °C zu flüssigem Glas geschmolzen.

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FüR UNsERE AKtIONäRENAChhALtIGKEItsBERICht

LAGEBERIChtKONzERNABsChLUss

JAhREsABsChLUsssONstIGE ANGABEN

FINANzGLoSSAR

BBG (Beitragsbemessungsgrenze)Die Beitragsbemessungsgrenze gibt das höchste Brutto-entgelt für die Berechnung des Beitrags zur jeweiligen Sozialversicherung an. Übersteigt das Bruttoeinkommen diesen Betrag, erhöht sich der Beitrag zur jeweiligen Sozialversicherung trotzdem nicht.

Black-Scholes-optionspreismodellVon Fischer Black und Myron Samuel Scholes entwickel-tes finanzmathematisches Modell zur Bewertung von Finanzoptionen.

Cash Generating UnitDie Cash Generating Unit wird als kleinste Einheit von Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse erzeugen und weitestgehend unabhängig von anderen Vermögens-werten oder einer anderen Cash Generating Unit sind, definiert. Dieses Konstrukt dient zur Durchführung von Werthaltigkeitstests nach IAS 36. Sie entstehen, wenn einzelne Vermögenswerte nicht für einen Impairment- Test herangezogen werden können und deshalb eine Gruppierung von Vermögenswerten nötig ist.

CashflowSaldo der Zahlungsmittelzu- und -abflüsse innerhalb eines Geschäftsjahres. Der Cashflow wird in der Kapitalfluss-rechnung dargestellt.

Corporate GovernanceCorporate Governance bezeichnet den rechtlichen und faktischen Rahmen für die Leitung und Überwachung von Unternehmen. Diese Regelungen dienen der Transparenz und stärken damit das Vertrauen in eine verantwortliche, auf die Wertschöpfung gerichtete Unternehmensleitung und Kontrolle.

DeputatverpflichtungenZahlungsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitar-beitern, die sich aus früheren Sachbezügen begründen. Sie fließen in die Rentenberechnung mit ein, da sie als Teil der Pensionsverpflichtung gelten.

D&o-Versicherung (Directors & officers)Die Directors-and-Officers-Versicherung sichert das Haftungsrisiko für Organmitglieder (Vorstände und Aufsichtsräte) ab.

EBIT (Earnings before Interest and Taxes) Ergebnis vor Zinsen und Steuern.

Eigenkapitalquote

Eigenkapitalquote =Eigenkapital

x 100Gesamtvermögen

EigenkapitalrenditeDie Eigenkapitalrendite gibt an, wie sich das investierte Kapital innerhalb einer Periode verzinst hat.

Fair ValueDer an einem Stichtag einem Vermögenswert oder einer Schuld tatsächlich beizulegende Zeitwert. Der Fair Value kann als üblicher Marktpreis interpretiert werden, falls ein solcher für die betreffenden Vermögenswerte existiert.

Finance LeaseBeim Finance Lease überträgt der Leasinggeber das Investitions risiko auf den Leasingnehmer. Der Geber trägt nur das Kreditrisiko und eventuell vereinbarte Dienstleistungen.

GoodwillDer Goodwill oder auch Geschäfts- oder Firmenwert ist ein immaterieller Vermögensgegenstand, der im Rahmen einer Unternehmensakquisition entstehen kann. Er stellt den Betrag dar, mit dem der Kaufpreis für eine erworbene Gesellschaft den angenommenen Marktwert der erwor-benen Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten übersteigt.

HedgesSicherungsgeschäfte, die zur Absicherung von Zins- und/oder Währungsrisiken einzelner oder mehrerer Grundge-schäfte dienen.

IASB (International Accounting Standards Board) Ein international besetztes unabhängiges Gremium von Rechnungslegungsexperten, das die IFRS entwickelt und bei Bedarf überarbeitet.

Eigenkapitalrendite =Jahresergebnis

x 100Eigenkapital

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IFRIC (International Financial Reporting Interpreta-tions Committee)Ein Gremium mit der Aufgabe, für die IFRS- und IAS-Rech-nungslegungsstandards Auslegungen zu veröffentlichen. Für den Fall, dass der Standard unterschiedlich oder falsch interpretiert werden kann bzw. neue Sachverhalte in den bisherigen Standards nicht ausreichend gewürdigt wurden.

IFRS/IAS (International Financial Reporting Standards/International Accounting Standards) International geltende Rechnungslegungsstandards zur Gewährleistung der internationalen Vergleichbarkeit der Konzernabschlüsse.

Impairment-TestDer Impairment-Test oder auch Werthaltigkeitstest ist ein verpflichtender Niederstwerttest zur Bewertung von bestimmten Positionen des Anlagevermögens.

Internationaler Währungsfonds (IWF)Organisation zur Schaffung geordneter Währungsbe-ziehungen zwischen den Mitgliedsländern mit Sitz in Washington, D. C.

Internes Kontrollsystem (IKS) Das IKS besteht aus einem von der Unternehmensleitung im Unternehmen eingeführten Bündel von Grundsätzen, Verfahren und Maßnahmen, die folgende Ziele verfolgen: organisatorische Umsetzung der Entscheidungen der Unternehmensleitung zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, Ordnungs-mäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie Einhaltung der für das Unterneh-men maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.

operating LeaseBeim Operating Lease wird dem Leasinggeber das Leasing-objekt zugerechnet, es wird beim Leasinggeber aktiviert und abgeschrieben.

RisikomanagementSystematische Vorgehensweise, um potenzielle Risiken zu identifizieren, zu bewerten und Maßnahmen zur Risikohandhabung und -verringerung auszuwählen und im Unternehmen umzusetzen.

RoCE (Return on Capital Employed)Rentabilität des eingesetzten verzinslichen Kapitals.

RoI (Return on Investment)Der ROI gibt Auskunft über die Verzinsung des gebunde-nen Kapitals.

UmsatzrenditeDie Umsatzrendite ist Maß für den prozentualen Anteil des Gewinns am Umsatz und gibt damit auch die Profita-bilität innerhalb einer Berichtsperiode wieder.

VorstAGGesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung.

WACC (Weighted Average Cost of Capital)Der Gesamtkapitalkostensatz WACC besteht aus dem ge-wogenen Mittel des Eigen- und Fremdkapitalkostensatzes.

Working CapitalFinanzkennzahl zur Beurteilung der Liquidität eines Unter-nehmens, die sich aus der Differenz von Umlaufvermögen und kurzfristigen Verbindlichkeiten ergibt.

zahlungsmitteläquivalenteZahlungsmitteläquivalente sind kurzfristige, äußerst liquide Finanzmittel, die jederzeit in Zahlungsmittel umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen.

zinsdeckungsgradDer Zinsdeckungsgrad gibt an, inwiefern ein Unternehmen Zinszahlungen für Kredite durch das operative Geschäft deckt.

ROI =Operatives Ergebnis

Bilanzsumme – übrige langfristige finanzielle

Vermögenswerte – Verbindlichkeiten aus Lieferungen

und Leistungen

Umsatzrendite =Ergebnis vor Ertragsteuern

x 100Umsatz

Zinsdeckungsgrad =Operatives Ergebnis

Finanzergebnis

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FüR UNsERE AKtIONäRENAChhALtIGKEItsBERICht

LAGEBERIChtKONzERNABsChLUss

JAhREsABsChLUsssONstIGE ANGABEN

FINANzKALENDER 2011

ANSPRECHPARTNER

Saint-Gobain Oberland AG Cornelia Banzhaf Public Relations Oberlandstraße 88410 Bad Wurzach

Telefon +49 7564 18-255 Telefax +49 7564 18-90255

E-Mail: [email protected]

HERAUSGEBER

Saint-Gobain Oberland AG Postfach 11 60 88404 Bad Wurzach Oberlandstraße 88410 Bad Wurzach

Telefon +49 7564 18-0 Telefax +49 7564 18-600

E-Mail: [email protected] www.saint-gobain-oberland.de

KoNzEPT UND REALISATIoN

better value, Berlin Die Papiere sind sowohl FSC- als auch PEFC-zertifiziert. Der Druck dieses Geschäftsberichts erfolgte klimaneutral.

Veröffentlichung Zwischenmitteilung zum 31. März 2011 05. Mai 2011

Hauptversammlung 19. Mai 2011

Veröffentlichung Zwischenbericht zum 30. Juni 2011 04. August 2011

Veröffentlichung Zwischenmitteilung zum 30. September 2011 03. November 2011

fInanzkalender,kontakt und Impressum

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Geschäftsbericht 2010Saint-Gobain Oberland AG

Werk Essen

Werk WirgesWerk Neuburg

Werk Bad Wurzach

Saint-Gobain Zorya

Saint-Gobain Kamyshin

Saint-Gobain Kavminsteklo

Saint-Gobain Oberland AG Saint-Gobain Packaging

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