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Geschäftsstelle Neuerscheinungen 68 dvs-Informationen 15 (2000) 4 Walter SCHÄDLE-SCHARDT u.a.: Handbuch für das Berg- wandern, Klettersteiggehen und Klettern. Aachen: Meyer & Meyer 2000 (2., überarbeitete Auflage), 240 S., ISBN 3-89124-641-2, DM 34,00 Wer Bergsport betreibt, sucht ei- nerseits unvergleichliche Natur- erlebnisse, außergewöhnliche Selbsterfahrung, Risiko und Grenzerlebnisse, innere Ruhe, Ausgeglichenheit, Entspannung, Kameradschaft oder wohltuende körperliche Betätigung. Ande- rerseits wird dabei die ernste und mit viel Verantwortung ver- bundene Seite des Bergsports allzu oft unterschätzt. Fehlen- des bergweltbewusstes Handeln und unzureichendes Grundwissen elementarer Bergsportregeln begegnen dem aufmerksamen Bergsteiger regelmäßig. Das vor- liegende Handbuch versteht sich daher als Helfer und Ratgeber, um Bergwandern, Klettersteiggehen und Felsklettern sicher und kompetent genießen zu können. Es zielt darauf ab, den Interessierten Neuling in diese Sportarten einzuführen und die nötige Handlungskom- petenz zu entwickeln. Hierzu werden Planungshilfen zur Vorbereitung und Durchführung von Bergwanderungen, Klettersteig- und Klettertouren aufgezeigt, Hinweise zur Ausrüstung gegeben, alpine Gefahren beschrieben, Bewegungstechniken und Aspekte der Sicherungstech- nik angesprochen, in bergmedizinische Grundlagen und Erste Hilfe-Leistungen eingeführt und für ökologische bewusstes Handeln geworben. Die Autoren (Peter Kuhn, Heiner Rank, Walter Schädle-Schardt, Wolfgang Wabel und Jürgen Zapf) sind am Institut für Sportwis- senschaft der Universität Bayreuth tätig. BUNDESINSTITUT FÜR SPORTWISSENSCHAFT IN ZUSAMMEN- ARBEIT MIT DER ARBEITSGRUPPE ZUKÜNFTIGE SPORTSTÄT- TENENTWICKLUNGSKONZEPTION (Hrsg.): Leitfaden für die Sportstättenentwicklungsplanung. (Schriftenrei- he des Bundesinstituts für Sportwissenschaft, 103). Schorndorf: Hofmann 2000, 108 S., ISBN 3-7780-0903-6, DM 29,80 Die Bedarfsplanung von Sport- stätten erfolgte bis in die 80er Jahre nach den einwohnerbe- zogenen städtebaulichen Orien- tierungswerten des „Goldenen Plans“ der Deutschen Olympi- schen Gesellschaft. Mit zuneh- mender Erfüllung des Anlagen- bedarfs und knapper werdenden öffentlichen Mitteln fiel es dem Sport schwerer, in Konkurrenz zu anderen Fachplanungen sei- nen Bedarf nachzuweisen. Dies lag an der Unzulänglich- keit der starren Richtwertplanung, die den geänderten sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen nicht folgen konnte und weder die Auswirkungen des demographi- schen Wandels noch die standörtlichen Unterschiede be- rücksichtigt. Das BISp griff dieses Problem auf und ent- wickelte in einer spezifisch dazu eingerichteten Arbeits- gruppe mit Vertretern des Sports, der öffentlichen Hand und der Wissenschaft eine neue zukunftsorientierte Me- thode, wobei man sich am tatsächlichen Bedarf und Sportverhalten der Bevölkerung orientiert. Als Ergebnis mehrerer vom BISp geförderter Forschungsprojekte, wis- senschaftlicher Untersuchungen und fachkundiger Be- ratungen wurde der voliegende Leitfaden entwickelt. Im Mittelpunkt der Sportstättenentwicklungsplanung nach der Methode des Leitfadens steht die Bedarfser- mittlung, die auf Daten über das Sportverhalten der Be- völkerung beruht. Die Methode des Leitfadens ist kein starres Planungsverfahren. Die Sportler werden diffe- renziert nach den Sportarten, die sie betreiben. Dabei berücksichtigt die Methodik des Leitfadens auch die al- ters- und geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Be- darfe der Bevölkerung sowie saisonale Einflüsse. Aus den Daten zum Sportverhalten der Bevölkerung wird der Bedarf an Sportstätten abgeleitet. Die Methode des Leitfadens ist flexibel anwendbar. Im allgemeinen ist ein Planungshorizont von 15-20 Jahren anzustreben. Die Methode kann aber auch in vereinfachter Form z.B. oh- ne Differenzierung nach Altersklassen, Geschlecht und Saison angewendet werden. Die Vorlage des Leitfaden erfüllt das in letzter Zeit immer stärker artikulierte Interesse aus Politik, Sport und von Planern nach Publikation eines praxisgerechten und zu- gleich wissenschaftlich fundierten Leitfadens. Die Metho- dik des Leitfadens soll allen an der Sportstättenentwick- lungsplanung Beteiligten Hilfestellung anbieten. Vorteile bei der Anwendung in der Praxis sind u.a. sachlich fun- dierte Begründung des Bedarfs an Sportstätten und sachgerechte Vorbereitung von Entscheidungen. Martin-Peter BÜCH (Hrsg.): Beiträge der Sportökono- mik zur Beratung der Sportpolitik. Dokumentation des Workshops vom 11. Mai 2000. (Wissenschaftliche Be- richte und Materialien des Bundesinstituts für Sport- wissenschaft, 12/2000). Köln: Strauß 2000, 112 S., ISBN 3-89001-346-5, DM 17,80 Die Ausgangsfrage des mit diesem Band dokumentierten Workshops war es, ob, wie und in welchem Maße die Sport- ökonomik Sportförderpolitik und Sportpolitik beraten kann. Es steht nach den Ergebnissen der Referate des Workshops zur Beratung der Sportpolitik durch die Sportökonomik außer Frage, dass die Sportökonomik – sicher mit anderen Fachdis- ziplinen einer sich um den Sport sorgenden Wissen- schaft zusammen – dem „Sport“ Beratung angedeihen lassen kann. Dabei sind die Erwartungen aus der Sicht der Sportförderpolitik wie auch aus der Sicht der Sport- politik, wie die Referate von SCHMIDT-VOLKMAR und DIGEL zeigen, recht groß. Lösungsansätze aus unter- schiedlichen Bereichen wurden von SCHELLHAAß (Sport und Medien), MAENNIG (IOC), FRANCK (Teamsport), FRICK (Prämien und Entlohnung) und WAGNER (Doping) zu spezifischen Fragen aufgezeigt. HEINEMANN hat in seiner Zusammenschau Möglichkeiten einer sportöko- nomischen Beratung angerissen, ohne dabei alle Aspekte möglicher Beratung des „Sports“ durch die Sportökonomik ausloten zu können. Hierzu werden zu- künftig weitere Beiträge zu erwarten sein.

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68 dvs-Informationen 15 (2000) 4

Walter SCHÄDLE-SCHARDT u.a.: Handbuch für das Berg-wandern, Klettersteiggehen und Klettern. Aachen:Meyer & Meyer 2000 (2., überarbeitete Auflage), 240 S.,ISBN 3-89124-641-2, DM 34,00

Wer Bergsport betreibt, sucht ei-nerseits unvergleichliche Natur-erlebnisse, außergewöhnlicheSelbsterfahrung, Risiko undGrenzerlebnisse, innere Ruhe,Ausgeglichenheit, Entspannung,Kameradschaft oder wohltuendekörperliche Betätigung. Ande-rerseits wird dabei die ernsteund mit viel Verantwortung ver-bundene Seite des Bergsportsallzu oft unterschätzt. Fehlen-des bergweltbewusstes Handeln und unzureichendesGrundwissen elementarer Bergsportregeln begegnendem aufmerksamen Bergsteiger regelmäßig. Das vor-liegende Handbuch versteht sich daher als Helfer undRatgeber, um Bergwandern, Klettersteiggehen undFelsklettern sicher und kompetent genießen zu können.Es zielt darauf ab, den Interessierten Neuling in dieseSportarten einzuführen und die nötige Handlungskom-petenz zu entwickeln. Hierzu werden Planungshilfen zurVorbereitung und Durchführung von Bergwanderungen,Klettersteig- und Klettertouren aufgezeigt, Hinweise zurAusrüstung gegeben, alpine Gefahren beschrieben,Bewegungstechniken und Aspekte der Sicherungstech-nik angesprochen, in bergmedizinische Grundlagen undErste Hilfe-Leistungen eingeführt und für ökologischebewusstes Handeln geworben. Die Autoren (PeterKuhn, Heiner Rank, Walter Schädle-Schardt, WolfgangWabel und Jürgen Zapf) sind am Institut für Sportwis-senschaft der Universität Bayreuth tätig.

BUNDESINSTITUT FÜR SPORTWISSENSCHAFT IN ZUSAMMEN-ARBEIT MIT DER ARBEITSGRUPPE ZUKÜNFTIGE SPORTSTÄT-TENENTWICKLUNGSKONZEPTION (Hrsg.): Leitfaden fürdie Sportstättenentwicklungsplanung. (Schriftenrei-he des Bundesinstituts für Sportwissenschaft, 103).Schorndorf: Hofmann 2000, 108 S., ISBN 3-7780-0903-6,DM 29,80

Die Bedarfsplanung von Sport-stätten erfolgte bis in die 80erJahre nach den einwohnerbe-zogenen städtebaulichen Orien-tierungswerten des „GoldenenPlans“ der Deutschen Olympi-schen Gesellschaft. Mit zuneh-mender Erfüllung des Anlagen-bedarfs und knapper werdendenöffentlichen Mitteln fiel es demSport schwerer, in Konkurrenzzu anderen Fachplanungen sei-nen Bedarf nachzuweisen. Dies lag an der Unzulänglich-keit der starren Richtwertplanung, die den geändertensozio-ökonomischen Rahmenbedingungen nicht folgenkonnte und weder die Auswirkungen des demographi-schen Wandels noch die standörtlichen Unterschiede be-rücksichtigt. Das BISp griff dieses Problem auf und ent-wickelte in einer spezifisch dazu eingerichteten Arbeits-gruppe mit Vertretern des Sports, der öffentlichen Handund der Wissenschaft eine neue zukunftsorientierte Me-

thode, wobei man sich am tatsächlichen Bedarf undSportverhalten der Bevölkerung orientiert. Als Ergebnismehrerer vom BISp geförderter Forschungsprojekte, wis-senschaftlicher Untersuchungen und fachkundiger Be-ratungen wurde der voliegende Leitfaden entwickelt.Im Mittelpunkt der Sportstättenentwicklungsplanungnach der Methode des Leitfadens steht die Bedarfser-mittlung, die auf Daten über das Sportverhalten der Be-völkerung beruht. Die Methode des Leitfadens ist keinstarres Planungsverfahren. Die Sportler werden diffe-renziert nach den Sportarten, die sie betreiben. Dabeiberücksichtigt die Methodik des Leitfadens auch die al-ters- und geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Be-darfe der Bevölkerung sowie saisonale Einflüsse. Ausden Daten zum Sportverhalten der Bevölkerung wirdder Bedarf an Sportstätten abgeleitet. Die Methode desLeitfadens ist flexibel anwendbar. Im allgemeinen ist einPlanungshorizont von 15-20 Jahren anzustreben. DieMethode kann aber auch in vereinfachter Form z.B. oh-ne Differenzierung nach Altersklassen, Geschlecht undSaison angewendet werden.Die Vorlage des Leitfaden erfüllt das in letzter Zeit immerstärker artikulierte Interesse aus Politik, Sport und vonPlanern nach Publikation eines praxisgerechten und zu-gleich wissenschaftlich fundierten Leitfadens. Die Metho-dik des Leitfadens soll allen an der Sportstättenentwick-lungsplanung Beteiligten Hilfestellung anbieten. Vorteilebei der Anwendung in der Praxis sind u.a. sachlich fun-dierte Begründung des Bedarfs an Sportstätten undsachgerechte Vorbereitung von Entscheidungen.

Martin-Peter BÜCH (Hrsg.): Beiträge der Sportökono-mik zur Beratung der Sportpolitik. Dokumentation desWorkshops vom 11. Mai 2000. (Wissenschaftliche Be-richte und Materialien des Bundesinstituts für Sport-wissenschaft, 12/2000). Köln: Strauß 2000, 112 S.,ISBN 3-89001-346-5, DM 17,80

Die Ausgangsfrage des mitdiesem Band dokumentiertenWorkshops war es, ob, wie undin welchem Maße die Sport-ökonomik Sportförderpolitik undSportpolitik beraten kann. Essteht nach den Ergebnissender Referate des Workshopszur Beratung der Sportpolitikdurch die Sportökonomik außerFrage, dass die Sportökonomik– sicher mit anderen Fachdis-ziplinen einer sich um den Sport sorgenden Wissen-schaft zusammen – dem „Sport“ Beratung angedeihenlassen kann. Dabei sind die Erwartungen aus der Sichtder Sportförderpolitik wie auch aus der Sicht der Sport-politik, wie die Referate von SCHMIDT-VOLKMAR undDIGEL zeigen, recht groß. Lösungsansätze aus unter-schiedlichen Bereichen wurden von SCHELLHAAß (Sportund Medien), MAENNIG (IOC), FRANCK (Teamsport),FRICK (Prämien und Entlohnung) und WAGNER (Doping)zu spezifischen Fragen aufgezeigt. HEINEMANN hat inseiner Zusammenschau Möglichkeiten einer sportöko-nomischen Beratung angerissen, ohne dabei alleAspekte möglicher Beratung des „Sports“ durch dieSportökonomik ausloten zu können. Hierzu werden zu-künftig weitere Beiträge zu erwarten sein.

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dvs-Informationen 15 (2000) 4 69

Frank SCHIEBL: Fuzzy-Bewegungsanalyse. Die Analy-se sportlicher Bewegungen auf der Basis unscharferMengen. (Reihe Sportwissenschaft, 27). Schorndorf:Hofmann 2000, 248 S., ISBN 3-7780-6761-3, DM 59,80

Die Analyse sportlicher Bewe-gungen ist sowohl für die Theo-rie des Sports als auch in be-sonderer Weise für die Sport-praxis von hohem Interesse.Sportliche Bewegungen zeigensich hierbei immer als komple-xe und in vielen Fällen als nichtexakt erfassbare Phänomene.Während die Sportwissen-schaft bisher für Bewegungs-analysen im Kern statistischmotivierte und deterministischebiomechanische Verfahren einsetzte, wird hier ein neu-er alternativer Weg aufgezeigt. Die Fuzzy-Bewe-gungsanalyse ist in der Lage, dort weiterzuhelfen, wofunktionale Zusammenhänge praktisch genutzt werden,theoretisch aber noch nicht bestätigt sind. Das Ziel derArbeit liegt darin, ein Verfahren zur Analyse sportlicherBewegungen unter Nutzung unscharfer Relationen ein-zuführen. Dabei werden zunächst bekannte Relationenaus Biomechanik und Bewegungslehre differenziert be-trachtet und erläutert, welcher Gewinn durch den Ein-satz von Fuzzy-Logik für die Analyse sportlicher Bewe-gungen zu erwarten ist. Unter Berücksichtigung desRegelwissens von Experten wird die Fuzzy-Bewe-gungsanalyse anschließend modellhaft entwickelt undihre Möglichkeiten und Grenzen ausführlich diskutiert.

Andreas MARLOVITS: Das Unmittelbare im Sport. Psy-chologische Explorationen zum Sporterleben. Wies-baden: DUV 2000, 141 S., ISBN 3-8244-4417-8, DM 58,00

Die Arbeit verfolgt die Fragenach der besonderen Wirkung,die der Sport auf den Menschenausübt. Aus der Alltagsbeob-achtung wird die These entwik-kelt, dass der Sport im aktivenTun als auch im medialen Kon-sum ein besonderes, äußerstattraktives Erleben gestaltet,das andere Bereiche des alltäg-lichen Lebens nicht in diesemAusmaße zu Etablieren imstan-de sind. Dieses besondere Erleben wird vor dem Hinter-grund einer phänomenologischen, tiefen- und handlungs-psychologischen Modellbildung theoretisch, sowie an-hand von drei qualitativen Untersuchungen empirischuntersucht. Die Erlebensanalysen der Tiefschneefahrt,des Leistungssports und der Formel-1 machen deutlich,dass beim aktiven Sporttreiben oder beim Zusehen vonSportereignissen eine eigenständige seelische Zuständ-lichkeit aufgebaut wird, die als „Verfassung des Unmittel-baren“ logifiziert wird. Sie bestimmt das Erleben in derDauer des Tuns oder Zusehens. Mit der Beschreibungund Analyse dieser besonderen seelischen Verfasstheitliefert die Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Erforschungder Wirkung und des Erlebens beim Sport, denen in derpsychologischen Sportforschung zuletzt immer mehrAufmerksamkeit geschenkt werden.

Anton ESCHER/Heike EGNER/Matthias KLEINHANS

(Hrsg.): Trend- und Natursportarten in den Wissen-schaften. Frschungsstand – Methoden – Perspekti-ven. (TrendSportWissenschaft, 3). Hamburg: Czwa-lina 2000, 104 S., ISBN 3-88020-354-7, DM 28,00

Trend- und Natursportarten sindein relativ neues Phänomen imFreizeitbereich. Aktivitäten wieMountainbiking, Gleitschirmflie-gen, Inline-Skating oder Sport-klettern gehören nicht nur zumAlltag vieler Menschen, sie sindauch mittlerweile weder aus derWirtschaft noch der Werbungwegzudenken. Diese neuenFreizeitaktivitäten werden in denletzten Jahren verstärkt in denWissenschaften wahrgenommen und von unterschied-lichsten Fachdisziplinen als Forschungsgegenstand auf-gegriffen. Die Beiträge des vorliegenden Bandes gehenauf ein interdisziplinäres Symposium am GeographischenInstitut der Universität Mainz im Frühjahr 2000 zurück,das vom Forschungsprojekt ENSA „Trend- und Na-tursporaten“ durchgeführt wurde. Die Autorinnen undAutoren (u.a. aus den Bereichen Geographie, Natur-schutz und Sportwissenschaft) untersuchen und disku-tieren einerseits die Wechselwirkungen im gesellschaft-lichen Kontext, andererseits die naturräumlichen Aus-wirkungen dieses spezifischen Sport- und Freizeitver-haltens.

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70 dvs-Informationen 15 (2000) 4

Der ganz persönliche Coach für die Sporttasche:blv coach

Fokussiert auf Teilaspekte einer Sportart geht es inder neuen Reihe blv coach um die Optimierung derrichtigen Technik und die Korrektur von Fehlern. Mitganz gezielten Step-by-step-Informationen in Bildund Text bekommt der Leser quasi eine persönli-che Trainingsstunde.Ob beim Snowboarden und Ska-ten, beim Fußball, Golfen oder imTennis – die Autoren der neuenReihe blv coach wissen, wo der(Sport-)Schuh drückt und habendie Lösung. In jedem der 36 Sei-ten starken Bände findet der Sportler die mögliche

Ursache seines ganz speziellenProblems auf einen Blick. In„Squash Schlagtechniken“ (vonMartin SKLORZ, ISBN 3-405-15957-1, DM 7,95) werden syste-matisch Schlagtechniken für Vor-und Rückhand, Boast und Volley,

Stopp, Smash und Ausfschlag vermittelt. In dendrei Fußball-Büchern zum „Tack-ling“ (ISBN 3-405-15952-0, DM7,95), „Dribbeln“ (ISBN 3-405-15951-2, DM 7,95) und „Tor-schuss“ (ISBN 3-405-15996-2, DM7,95) gibt Gerhard BAUER wichtigeTipps: für die Verbesserung desAbwehrspiels und den erfolgreichen Zweikampf, fürdie Ballführung, das Balltreiben, die Ballsicherung

und das Ausspielen mit Fintensowie für den erfolgreichen Tor-schuss aus unterschiedlichenSpielituationen.Die exakten Anweisungen desCoachs helfen, die eigene Tech-

nik zu verbessern unterstützt durch Fotos zum rich-tigen Bewegungsablauf und detaillierte Grafiken.So bringt das gezielte Training Spaß und vor allemFortschritte, die sich sehen lassen können. 10 Bän-de der „Trainerstunde im CD-Format“ sind derzeiterhältich; im Frühjahr 2001 erscheinen sechs Aus-gaben zu weiteren Sportarten.

Volker RITTNER/Christoph BREUER: Soziale Bedeu-tung und Gemeinwohlrientierung des Sports. (Wis-senschaftliche Berichte und Materialien des Bun-desinstituts für Sportwissenschaft, 13/2000). Köln:Strauß 2000, 273 S., ISBN 3-89001-347-3, DM 38,00

Der Deutsche Sportbund (DSB) und seine Mitgliedsor-ganisationen reklamieren zahlreiche Gemeinwohlfunk-tionen und begründen ihr Selbstverständnis darauf. Zu-gleich rechtfertigen auch Staat und Politik ihre Bemü-hungen der Sportförderung mit nahezu identischenGemeinwohlzuschreibungen hinsichtlich des organi-sierten Sports. Auf diesen weit verbreiteten und populä-ren Annahmen und Zuschreibungen beruhen staatlicheLeistungen in Milliardenhöhe. Da das Thema der so-zialen Bedeutung und Gemeinwohlorientierung des or-

ganisierten Sports bislang nicht expliziter Gegenstandsportwissenschaftlicher oder soziologischer For-schungsprogramme war, konnten bisher nur unzurei-chende Aussagen zur wissenschaftlichen Haltbarkeitdieser Rechtfertigungsquellen öffentlicher Sportförde-rung getroffen werden.Die vorliegende Expertise ver-sucht, die Wissenslücken aufdiesem – auch für Fragen derFinanzierung – wichtigen Feldzu schließen. Sie wurde veran-lasst durch den Sportausschussdes Deutschen Bundestags undden Deutschen Sportbund undvom Bundesinstitut für Sport-wissenschaft (BISp) in Auftraggegeben. Auf Basis einer Meta-Evaluation des Forschungsstandes, in dessen Rahmenalle einschlägigen Untersuchungen im deutschen Sprach-raum analysiert und ausgewertet wurden, beschäftigt sichdie vorliegende Arbeit auftragsgemäß mit folgenden Fra-gestellungen: (1.) Welche sozialen Leistungen des orga-nisierten Sports für die Gesellschaft sind als wissen-schaftlich gesichert anzusehen? (2.) Welche gesellschaft-lichen Funktionen wurden und werden dem organisiertenSport zugeschrieben, ohne dass bislang ein eindeutigeroder unstreitiger wissenschaftlicher Nachweis besteht?(3.) In welchen Themenfeldern bestehen Erkenntnislük-ken hinsichtlich der sozialen Funktion des organisiertenSports und auf welche Weise könnte diesen Defizitenwissenschaftlich zu begegnen sein?

Steve BAILEY (Ed.): Physical Activity and Ageing.(Perspectives – The Multidisciplinary Series of Phy-sical Education and Sport Science, 2). Oxford: Meyer& Meyer Sport 2001, 156 S., ISBN 1-84126-053-3, DM 29,80

Im zweiten Band der ICSSPE-Schriftenreihe „Perspectives“nehmen Autoren aus verschie-denen sportwissenschaftlichenTeildisziplinen in ihren Beiträgenden Themenbereich körperlicher(sportlicher) Aktivität ältererMenschen in den Blick. Heraus-geber Steve BAILEY (WinchesterCollege, UK) hat folgende Bei-träge zusammengestellt: „NewPerspectives on Sport Historyand Ageing“ (Patricia VERTINSKY, University of BritishColumbia, CDN), „The Role of Physical Activity in thePrevention of Osteoporosis“ (Donald A. BAILEY, Univer-sity of Saskatchewan, CDN), „Exercise and Training inAgeing“ (Michael SAGIV, Wingate Institute, ISR), „Physi-cal Activity and Ageing: A Perspective in DevelopingCountries“ (Sandra MATSUDO & Victor MATSUDO, Cela-fiscs, BRA), „Motivated Ageing – The Perspective ofSports Educational Gerontology“ (Michael KOLB, Uni-versität Wien, AUT), „A Physical Activity Programme toSupport the Work Ability of Ageing Workers“ (MaaretILLMARINEN, LIKES, FIN), „Assessing Physical Perfor-mance of Older Adults in a Community Setting“ (C. Jes-sie JONES & Roberta E. RIKLI, California State Universi-ty, USA). Eine Übersicht zu Informationsquellen undKontaktadressen rundet den Band ab.

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dvs-Informationen 15 (2000) 4 71

Walter TOKARSKI/Dirk STEINBACH unter Mitarbeit vonBarbara JESSE und Karen PETRY: Spuren – Sportpoli-tik und Sportstrukturen in der Europäischen Union.(Edition Sport & Freizeit, 6). Aachen: Meyer & Meyer2001, 228 S., ISBN 3-89124-341-3, DM 29,80

Auf dem Weg zu einer gesell-schaftlichen und kulturellen In-tegration Europas ist der Euro-päische Sport den wirtschaftli-chen und politischen Entwick-lungen lange Zeit vorausgeeiltund hat dabei erste Spuren fürdas zusammenwachsende Eu-ropa gelegt. Die politische Inte-gration hat jedoch mittlerweilean Geschwindigkeit gewonnenund den Sport dabei ein- undsogar überholt. Das Buch erklärt im ersten Teil zu-nächst die historischen, politischen, rechtlichen und in-stitutionellen Grundlagen des Europäischen Einigungs-prozesses. Der zweite Teil beschreibt und analysiert dieSportpotitik der Europäischen Union und geht dabeidetailliert auf ausgewählte Themenbereiche wie das„Bosman-Urteil“, die TV-Rechte oder die Dopingpro-blematik ein. In einem abschließenden dritten Teil wer-den die Sportstrukturen der EU-Mitgliedsstaaten in 15vergleichenden Profilen dargestellt.

Jochen HINSCHING (Hrsg.): Breitensport in Ost-deutschland – Reflexion und Transformation. (Sport-wissenschaft und Sportpraxis, 124). Hamburg: Czwa-lina 2000, 144 S., ISBN 3-88020-369-5, DM 28,00

„Breitensport in Ostdeutschland– Reflexion und Transformation“,unter dieser Thematik fand am14./15. Oktober 1999 in Greifs-wald/Lubmin eine sportwissen-schaftliche Tagung statt. Veran-stalter war das Institut für Sport-wissenschaft der UniversitätGreifswald in Zusammenarbeitmit dem Bundesinstitut fürSportwissenschaft und der Deut-schen Vereinigung für Sportwis-senschaft. Es war das Anliegen der Veranstaltung, dieErgebnisse vorzustellen, die durch die sportwissenschaft-liche Aufarbeitung des DDR-Sports und durch die wis-senschaftliche Begleitung von Transformationsprozessenim Sport der neuen Bundesländer vorliegen (u.a. Beiträgevon GENSICKE, KOLLMORGEN). Hinzu kamen persönlicheRückblicke auf die Sportentwicklung in der DDR und Er-fahrungen bei der Neugestaltung des organisiertenSports (Beiträge von AUSTERMÜHLE, EMRICH u.a., HIN-

SCHING, KREMER, TIPPELT). Insbesondere sind in die Ver-anstaltung, die sich ausdrücklich dem transformations-theoretischen Grundlagendiskurs verpflichtet fühlte unddiesem erstmals in der Sportwissenschaft solch breitenRaum gab, Ergebnisse aus dem vom Bundesinstitut fürSportwissenschaft an die Institute für Sportwissenschaftder Universitäten Greifswald und Potsdam vergebenenForschungsthema „Die Rolle der Sportvereine im sozia-len und politischen Transformationsprozeß der neuenLänder“ eingeflossen (Beiträge von BAUR, DELOW,TELSCHOW).

Karin MARTIN: Sportdidaktik zum Anfassen. Schorn-dorf: Hofmann 2000, 145 S., ISBN 3-7780-7280-3, DM 35,80

Wissenschaftliche Disziplinenwie die „Didaktik oder Sportdi-daktik“ sind erst richtig zu ver-stehen, wenn man sich nebendem jeweiligen Selbstverständ-nis auch mit dem Begriffsver-ständnis beschäftigt. Dadurchwird ein erster Zugang zum di-daktischen Denken erreicht, sodaß der Sportunterricht in allenseinen Facetten betrachtet wer-den kann. Praktische Unter-richtsbeispiele veranschaulichen den Theorie-Praxis-Bezug, der im engen Zusammenhang mit dem sozialenLernen, dem Gruppenunterricht, den gruppendynami-schen Prozessen und mit den Lehrern/innen im Schul-alltag in Verbindung steht.

LANDESINSTITUT FÜR SCHULE UND WEITERBILDUNG NRW(Hrsg.; Heinz ASCHEBROCK, Red.): Erziehender Schul-sport. Pädagogische Grundlagen der Curriculumre-vision in Nordrhein-Westfalen. Bönen: Kettler 2000,314 S., ISBN 3-8165-4182-8, DM 20,00

Mit den „Rahmenvorgaben fürden Schulsport“ liegt sozusageneine neue Pädagogik desSchulsports in Nordrhein-Westfalen vor. Sie sind zusam-men mit den Lehrplänen für dasFach Sport der gymnasialenOberstufe und der Grundschule1999/2000 in Kraft gesetzt wor-den. Die Arbeiten an denSportlehrplänen für die Schul-formen der Sekundarstufe I unddas Fach „Sport/Gesundheitsförderung“ in den dualenBildungsgängen des Berufskollegs stehen kurz vor demAbschluss. Der Beginn der Lehrplanarbeiten für den Be-reich der sonderpädagogischen Förderung und die voll-zeitschulischen Bildungsgänge im Berufskolleg ist fürdas Jahr 2001 vorgesehen. Damit wird voraussichtlichim Jahr 2003 wieder ein neues curriculares Gesamt-werk für den Schulsport In Nordrhein-Westfaleh vorlie-gen. Der Prozess der Entstehung dieses neuen „Pro-gramms“ für den Schulsport ist bislang durch zahlreicheSymposien, Fachtagungen, Workshops und Diskussi-onsforen im Land vorbereitet und begleitet worden.Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Nordh-rein-Westfalen und anderen Bundesländern konnten imRahmen der Entwicklung für Gutachten gewonnen wor-den, die wichtige Impulse für den curricularen Diskussi-onsprozess gegeben haben. Insgesamt neun Werk-stattberichte zur Curriculumrevision im Schulsport desLandesinstituts für Schule und Weiterbildung dokumen-tieren bisher diesen Arbeitsprozess und geben Praxis-hilfen für die schulische Umsetzung der neuen Ideen.Das Landesinstitut stellt mit diesem Sammelband diewesentlichen sportpädagogischen Grundlagen und Ar-gumentationsbausteine zusammen, die anknüpfend anmarkante schulpädagogische Entwicklungstendenzendie angestrebte Richtung zukünftiger Schulsportent-wicklung in Nordrhein-Westfalen verdeutlichen. Damit

Sportwissenschaft und Sportpraxis

Herausgeber : Clemens Czwalina ISSN 0342-457X

Band 124

Jochen Hinsching (Hrsg.)

Breitensport inOstdeutschlandReflexion und TransformationWissenschaftliche Tagung der Universität Greifswaldvom 14.–15. Oktober 1999 in Lubmin

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72 dvs-Informationen 15 (2000) 4

kann der Fachöffentlichkeit transparent gemacht wer-den, welche Positionen und Argumentationen die neuecurriculare Legitimation für den Schulsport in Nordrhein-Westfalen beeinflusst haben. Es versammeln sich indiesem Band sowohl Originalbeiträge, die pädagogi-sche Grundlagen und Hintergründe für getroffene curri-culare Entscheidungen näher beleuchten, als auchüberarbeitete Vorträge auf überregionalen Fachtagun-gen, die maßgebliche Impulse und Akzente im curricu-laren Entwicklungsprozess gesetzt haben. Zu ausge-wählten Problemstellungen, die im Verlauf der Lehr-planarbeiten virulent wurden, hat das LandesinstitutGutachten in Auftrag gegeben, die ebenfalls in überar-beiteter Form in dieser Veröffentlichung enthalten sind.Im Einzelnen lassen sich die Beiträge in folgende dreiThemenblöcke strukturieren: (1) Grundlegende Argu-mentationsansätze zur Entwicklung des Schulsports imRahmen einer pädagogischen Schulentwicklung, (2)Anstöße zur Vernetzung von Schulentwicklung undSchulsportentwicklung in verschiedenen Schulformen,(3) Impulse zur Legitimation und Strukturierung ausge-wählter Inhaltsbereiche des Schulsports.

Gertrud PFISTER: Berliner Spielbüchlein (The BerlinBook of Games). (Sporthistorische Blätter, 10). Ber-lin: LSB 2000, 48 S., (ohne ISBN), Bezug über den LSBBerlin, Jesse-Owens-Allee 2, 14053 Berlin

Anläßlich des 3. Weltfestivalsder Sportkulturen, das im Juni2000 im Rahmen der EXPO inHannover stattfand, hat derLandessportbund Berlin in Ko-operation mit dem Fördervereinfür das Sportmuseum Berlin,„Forum für Sportgeschichte“,eine Broschüre zu Spielen he-rausgegeben, die man früherspielte und die heute nur nochvereinzelt anzutreffen sind, so

Gertrud PFISTER in der Einführung des von Ihr zusam-mengestellten und von Gerd STEINS ansprechend ge-stalteten Büchleins. Historisch eingebettet und kom-mentiert bietet die Broschüre eine interessante Samm-lung von Ball-, Geschicklichkeits-, Fang-, Kampf- undLaufspielen, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen.Eine abschließende Bibliographie macht interessiertenLeserinnen und Lesern Quellen für eigene Studienleichter zugänglich.

Hans-Hermann DICKHUTH: Einführung in die Sport-und Leistungsmedizin. (Sport und Sportunterricht,16). Schorndorf: Hofmann 2000, 322 S., ISBN 3-7780-8461-5, DM 59,80

Für Sportstudierende und auch für Medizinstudenten istes außerordentlich schwer, eine Einführung in denjeni-gen Teil der Sportmedizin zu finden, der sich mit lei-stungsphysiologischen internistischen Fragen beschäf-tigt. Da die Sportmedizin als Querschnittsfach viele me-dizinische Teilgebiete berührt, muss der für die Sport-wissenschaft relevante Teil aus einer Vielfalt an Litera-tur herausgefiltert werden. Die meisten vorliegendenmedizinischen Lehrbücher – sowohl im angloamerikani-schen wie im deutschen Sprachraum – sind entwederrelativ einseitig klinisch oder (arbeits-)physiologisch

ausgerichtet. Das vorliegende Buch versucht deshalbentlang einer Vorlesung über zentrale Fragen der mo-dernen Sport- und Leistungsmedizin eine Einführung zugeben, um den Gesamtrahmen zu verstehen, in demsich die spezielle Literatur zu den einzelnen Themen-komplexen bewegt. Dabei wird versucht, sich im Aufbauan den Anforderungen zu orientieren, die an die Studie-

renden herangetragen werden.Die ersten zehn Kapitel befas-sen sich mit der körperlichenLeistungsfähigkeit und Belast-barkeit wichtiger Organe oderOrgansysteme. Zum besserenVerständnis werden elementareBereiche der funktionellenAnatomie wiederholt. Ein be-sonderer Schwerpunkt dieserKapitel liegt auf der Rückwir-kung von Sport und akuter und

chronischer körperlicher Aktivität auf die Organe undOrgansysteme. In den folgenden acht Kapiteln werdenallgemeine Bereiche der Sportmedizin und Leistungs-physiologie dargestellt, die für Erziehende oder Unter-richtende im Fach Sport von theoretischer aber auchgroßer praktischer Bedeutung sind. Dies gilt sowohl fürdas Verständnis des Energiestoffwechsels und der Er-nährung, für die sportmedizinischen Untersuchungs-methoden wie auch für die modernen Verfahren derLeistungsbeurteilung und die biologischen Grundlagenvon Trainingsprozessen. In diesen Bereichen hat dieSportmedizin mit ihren vielen Unterdisziplinen ihreKenntnisse wesentlich erweitert, so dass sie selbst füreinen Fachmann nur noch schwer zu überblicken sind.Diesen sich schnell erweiternden Kenntnisstand kom-pakt und verständlich zu vermitteln, ist das Ziel des vor-liegenden Buches. Um den Leserinnen und Lesern dasStudium zu erleichtern, ist jedem Kapitel eine kurzeEinführung vorangestellt. Am Ende folgt eine Zusam-menfassung, die am Ende eines Kapitels oder bei gro-ßer Stofffülle und unterschiedlichen Themen am Endevom jeweiligen Unterkapitel steht. Obwohl die einzelnenKapitel aufeinander aufbauen, ist versucht worden, sieim Sinne einer gewissen Eigenständigkeit und Abge-schlossenheit zu strukturieren.

Hans-Friedrich VOIGT/Gernot JENDRUSCH (Hrsg.):Sportlehrerausbildung – wofür? (An der RUB –Sportpraxis nachgedacht, 2). Hamburg: Czwalina2000, 140 S., ISBN 3-88020-359-8, DM 32,00

Die Fragen und Konzepte, denen sich die Sportlehrer-ausbildung heute stellen muß, reichen von innovativemNeuem, das ständig publiziert wird und umgesetzt zuwerden fordert, bis zu Vorhandenem, das wenig nach-denkensbereit auf das Fortbestehen des Gegenwärti-gen durch die Kraft des Faktischen hofft. Beide Positio-nen bemühen „Handlungsfähigkeit“ (pädagogisch er-neuert zur „Handlungskompetenz“) als pädagogischesKonzept, ohne das zu beanspruchen sich heute nie-mand mehr aufs Podium wagt. Neue Konzepte mögenzwar zumeist versuchen, Fehler und Schwächen voran-gehender zu vermeiden, aber ob sie die Stärken mitübernehmen könnten, darüber machen sie sich keineGedanken, zumeist schon gar nicht darüber, für wengenau sie dies tun und was sie von der Ambivalenz der

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Wirklichkeit des Sports akzeptieren könnten/sollten.Dabei könnte Sportpraxis der situative Umgang mit derVielfalt sein, und dies bedeutet Akzeptanz und Würdi-gung, nicht Kopie von Anderem. Das heißt für den Leh-rer in erster Linie, den Umgang mit der Vielfalt zu leben.

In der Reihe „An der RUB –Sportpraxis nachgedacht“ willder nun vorliegende zweiteBand „Sportlehrerausbildung –wofür?“ mehrperspektivisch ei-ne Auswahl von Inhalten an-bieten, die nicht flache Beliebig-keit abbilden, gleichwohl aberVielheit von Lehren und Lernenangehen und bewusst zu ma-chen versuchen, auch Leistun-gen von Althergebrachtem zu

würdigen. Der Band beinhaltet neben einer Einführungin die Thematik durch die Herausgeber die folgendenEinzelbeiträge. „Sportlehrer(innen) an Gymnasien undGesamtschulen im Einzugsbereich der Ruhr-UniversitätBochum – Einfluß ihrer persönlichen und beruflichenSport-Biographie auf schulischen Sportunterricht“ (Hel-mut LEBERT), „Narrative Didaktik als Beispieldidaktik imMedium von ‚Geschichten‘ der Sportlehrerausbildungund des Sportunterrichts“ (Matthias SCHIERZ), „ZurFeststellung der besonderen Eignung für das Studiumder Sportwissenschaft – Aufgaben und Probleme“ (Ul-rich BARTMUS/Kristian ROSZKOPF), „Basketball-Vermitt-lung in der Sportlehrer(innen)-Ausbildung“ (DieterSTEINHÖFER/Heiner LANGENKAMP), „Theorie und Praxisin der Sportlehrerausbildung oder über die Mehr-perspektivität des Studiums an Sportarten (z.B. Volley-ball)“ (Hans-Friedrich VOIGT).

Dieter HACKFORT/Jörn MUNZERT/Roland SEILER (Hrsg.):Handeln im Sport als handlungspsychologischesModell. Festschrift zum 60sten Geburtstag von Prof.Dr. Jürgen R. Nitsch. Heidelberg, Kröning: Asanger2000, 322 S., ISBN 3-89334-353-9, DM 68,00

Die Sportpsychologie in Deutsch-land ist als Handlungswissen-schaft sowohl am leistungsorien-tierten Wettkampfsport als aucham gesundheitsorientierten Fit-neßsport, am erlebnisorientiertenFreizeitsport und am therapeu-tischen Sport ausgerichtet und istzudem von entscheidender Be-deutung für die Bewegungs- undTrainingslehre. Dies ist nicht zu-letzt ein Verdienst der hand-

lungspsychologischen Grundlegung der Sportpsycholo-gie, wie sie die Arbeitsgruppe um Jürgen NITSCH verfolgt– ein Modellfall handlungspsychologischer Theoriebildungund Anwendungsforschung. Zum sechzigsten Geburtstagvon Jürgen NITSCH haben Autorinnen und Autoren Beiträ-ge geliefert, die sich mit diesem Ansatz grundsätzlich undin Details auseinandersetzen, Perspektiven und Ausar-beitungen in einzelnen Bereichen aufzeigen und ausUntersuchungen berichten, die auf der Grundlage diesesAnsatzes speziellen Fragestellungen und Problemen ge-widmet sind sowie die kontrollierte Umsetzung in diePraxis dokumentieren.

Johan REINERT/Karin LEVEN: Abenteuer wagen ... EinHandbuch für die Praxis. Körper- und bewegungs-bezogene Angebote für Kinder und Jugendlichemitund ohne Behinderungen. Butzbach-Griedel: Afra1999, 60 S., ISBN 3-932079-35-3, DM 16,80

Vier Jahre intensiver Er-fahrungen in der bewe-gungs- und körperbezoge-nen Arbeit mit unter-schiedlichsten Gruppenjunger Menschen mit Be-einträchtigungen bilden dieGrundlage für diesesBuch. Es richtet sich anPraktikerinnen und Prakti-ker – mit und ohne Behinderungen –, die die Hand-lungsspielräume und die Autonomie behinderter Men-schen erweitern, mit Ihnen neue Wege beschreiten undAbenteuer wagen wollen. Gegliedert in die Erlebnis-räume Wasser, Natur und Handwerk werden vielfacherprobte Praxismaßnahmen so in Text und Bild darge-stellt, dass sie einfach nachzuvollziehen sind. Sie bildenden Schwerpunkt dieses Praxishandbuchs, das zurUmsetzung der Inhalte an vielen Orten auffordert.

Andreas HEBBEL-SEEGER: Snowboarding – Guide toRide. (Buch und CD-ROM). Aachen: Meyer & Meyer2001, 184 S., ISBN 3-89124-649-8, DM 49,80

Das Buch ist ein umfassendesStandardwerk rund um dieThematik Snowboarding. Esgibt sowohl Anfängern Lernhil-fen für einen unkompliziertenEinstieg an die Hand als auchFortgeschrittenen Möglichkeitenzur Optimierung. Ausgehendvon der Faszination des Glei-tens wird die historische Ent-wicklung des Snowboarding vonden ersten Anfängen bis zurheute etablierten Wintersportart beschrieben. Da beimSnowboarding als gerätegebundener Sportart die Per-formance maßgeblich durch das verwendete Materialbeeinflusst wird, werden auch die Themen Material-auswahl und Tuning gesondert behandelt. Aus der Pra-xis werden u.a. die Bereiche Freestyle, Freeride undCarving angesprochen. Dabei stehen nicht isolierte Be-wegungstechniken im Vordergrund, sondern das komple-xe Zusammenspiel von äußeren Bedingungen und eige-nen Fertigkeiten. Neben der Vermittlung von Fahrkönnenlegt der Autor auch Wert auf ein umwelt- und risikobe-wusstes Verhalten im alpinen Gelände. Grundsätze derLawinenkunde und Verhaltenstipps bilden daher einenweiteren Schwerpunkt des Buches. Ein ausführlichesGlossar rundet das reichhaltig bebilderte Buch ab. DemBuch liegt ausserdem eine interaktive CD-ROM mitLernhinweisen und Informationen zum Snowboardingbei. Die sportartspezifischen Inhalte sind multimedialaufbereitet. Wissenswertes rund um den BereichSnowboarding ist in einer Kombination von stehendenund bewegten Bildern, gesprochenen und geschriebe-nen Texten sowie Musik auf eine neue, unkomplizierteund unterhaltsame Art aufbereitet.

»An der RUB – Sportpraxis nachgedacht«Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum

Sportlehrerausbildungwofür?

Herausgeber: Hans-Friedrich Voigt /Gernot Jendrusch

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Volker SCHEID/Hermann RIEDER (Hrsg.): Behinder-tensport – Wege zur Leistung. Dokumentation zumKongress der Stiftung Behindertensport am 5. und6. November 1999. Aachen: Meyer & Meyer 2000,288 S., ISBN 3-89124-687-0, DM 29,80

Das Buch dokumentiert die Bei-träge und Ergebnisse einesKongresses zum Leistungssportbehinderter Menschen und ge-hört zu den wenigen Fachpubli-kationen, die umfassend überdiese Thematik informieren. Zuden Autoren zählen Athletenund Trainer, Vertreter von Ver-bänden und Organisationen so-wie Mediziner und Sportwissen-schaftler. Die Hauptbeiträge und

Arbeitskreise informieren über Fragen der Nachwuchs-förderung und Trainingsgestaltung, medizinische wiepsycho-soziale Wirkung des Behindertenleistungssportswerden angesprochen. Die Ergebnisse der disziplin-spezifischen Diskussionsrunden zur Leichtathletik, zumSchwimmen, Sportspiel und Wintersport werden aus-führlich dargelegt.

Jürgen BAUR/Sebastian BRAUN: Freiwilliges Engage-ment und Partizipation in ostdeutschen Sportverei-nen. Eine empirische Analyse zum Institutionentrans-fer. (Wissenschaftliche Berichte und Materialien desBundesinstituts für Sportwissenschaft, 14/2000).Köln: Strauß 2000, 350 S., ISBN 3-89001-348-1, DM 38,50

Der aktuelle politische Stellen-wert des freiwillig engagiertenBürgers wirft u.a. ein neuesLicht auf jene traditionellen Or-ganisationen in Deutschland, fürdie das freiwillige Engagementihrer Mitglieder ein zentralesElement darstellt. Vor diesemHintergrund konzentriert sich dievorliegende Untersuchung aufjene Freiwilligenorganisationen,die schon in der politischen Ge-

schichte Deutschlands eine nicht zu unterschätzendeRolle spielten: auf die Sportvereine, denen mittlerweilefast jeder vierte Bürger in Deutschland angehört. ImMittelpunkt der Analysen stehen dabei die ostdeutschenSportvereine, die im Zuge des Transformationsprozes-ses einen grundlegenden Wandel von staatszentralisti-scher Steuerung und Kontrolle zur Selbstorganisationdurchlaufen haben. In dieser Monografie werden dieunterschiedlichen Diskussionsstränge der schon seitlangem geführten sozialpolitischen und sozialwissen-schaftlichen Debatten um die Freiwilligenorganisationenund das freiwillige Engagement zusammengeführt, umdie politische und wissenschaftliche Diskussion über dieSportvereine als Freiwilligenorganisationen und das inihnen erbrachte soziale und politische Engagement ex-plizit darauf zu beziehen.

Andreas SINGLER/Gerhard TREUTLEIN: Doping imSpitzensport. Sportwissenschaftliche Analysen zurnationalen und internationalen Leistungsentwick-lung. (Sportentwicklungen in Deutschland, 12). Aa-chen: Meyer & Meyer 2000, 386 S., ISBN 3-89124-664-1,DM 29,80

Die Entwicklung sportlicherSpitzenleistungen hängt eng mitder Manipulation solcher Lei-stungen zusammen. Dopingspielt in diesem Zusammenhangeine große Rolle, insbesondereseit der Einführung der anabo-len Steroide in den Hochlei-stungssport. Während das Do-ping in der ehemaligen DDRaufgrund der vorgefundenenschriftlichen Materialien aus-

führlich dokumentiert werden konnte, steht eine ähnlichgenaue Dokumentation des Dopings in Westdeutsch-land aus. Dieses Buch soll einen Beitrag zum Abbaudiese Defizits leisten. Was anhand von Tendenzen inder Leistungsentwicklung vermutet werden kann, dassnämlich Anabolikadoping bereits zu einem relativ frühenZeitpunkt eine wesentliche Rolle im internationalenSpitzensport spielte, kann durch die Untersuchung derAutoren auch für die frühere Bundesrepublik Deutsch-land bestätigt werden. Dabei ermöglicht z.B. die Befra-gung von mehr als 40 Zeitzeugen für die Leichtathletikein exakteres und differenzierteres Bild der westdeut-schen Dopinggeschichte als bisher. Dokumentiert wer-den aber nicht nur Leistungsentwicklungen und Doping,das Buch liefert auch eine Dokumentation der Doping-bekämpfung in der Bundesrepublik Deutschland.

Jürgen SCHWIER: Sport als populäre Kultur. Sport,Medien und Cultural Studies. (TrendSportWissen-schaft, 5). Hamburg: Czwalina 2000, 152 S., ISBN 3-88020-372-5, DM 28,00

Der vorliegende Band versuchtden zur Zeit von den Sozialwis-senschaften vermehrt wahrge-nommenen Ansatz der „CulturalStudies“ für die Sportwissen-schaft fruchtbar zu machen. Dadas Sporttreiben, das Redenüber Sport und der Konsum dermassenmedialen Sportbericht-erstattung in postindustriellenGesellschaften längst zu einemselbstverständlichen Bestandteil

der populären Kultur geworden sind, werden an denBeispielen der Entwicklung von innovativen Bewe-gungsformen bzw. von Trendsportarten sowie der Dy-namik des Mediensports zentrale Positionen der Cultu-ral Studies für die Analyse bewegungs- und sportbezo-gener Aneignungsprozesse herangezogen. Dabei wirdargumentiert, daß die Spannung zwischen der kommer-ziellen Durchdringung populärer Kultur und ihrem im-manenten Potential an Widerspenstigkeit sich in sozia-len Feldern wie dem Sport in besonders vitaler Weiseausdrücken kann, da hier intensive Gefühle im Spielsind und Chancen zur Thematisierung von utopischenWünschen über den Körper bestehen.

Hinweis der Redaktion: In der Rubrik Neuerscheinungen werdenaktuelle Monographien, Sammelbände und andere Medien vorge-stellt, die uns von den Autoren oder Verlagen zur Besprechungeingereicht werden. Zusendungen an: Anschrift: siehe Seite 76.