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www.aachen.de Geschäftsbericht Kulturbetrieb 2009 – 2012 Aachen macht Kultur

Geschäftsbericht Kulturbetrieb 2009 – 2012 · Die 2009 und 2011 erfolgreich durchgeführte Internationale Chorbiennale, Verstehen, was passiert ist. 20 Jahre Fall der Mauer im

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Geschäftsbericht Kulturbetrieb2009 – 2012

Aachen macht Kultur

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Kulturfestival across the borders 2008, x = jetzt, Angie Hiesl, Foto: Andreas Hermann

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Kultur macht Aachen

Kultur in Aachen: Grenzüberschreitend! Viel-falt der Künste fördern, freie Szene unterstüt-zen, Bürgerengagement stärken! Aachen als Stadt der Musik, des Theaters und der Bilden-den Kunst profilieren! Aachen: Stadt der Kin-der- und Jugendkultur! Kultur- und Kreativ-wirtschaft – Willkommen in Aachen! (Kulturelles Leitprofil der Stadt Aachen)

Inhalts- Verzeichnis

Vorwort Wolfgang Rombey 4 Vorwort Olaf Müller 6

Entwicklung des Kulturbetriebs seit Gründung im Jahre 2006 8

Sponsoren und Zuschussgeber / Dank 10

Kulturservice 12

Altes Kurhaus 14

Partnerschaftliche Kooperationen 16 Suermondt-Ludwig-Museum 18

Couven-Museum 22

Museum Burg Frankenberg 26

Zollmuseum Friedrichs 27

Ludwig Forum für Internationale Kunst 28

Stadtarchiv Aachen 34

Veranstaltungsmanagement 38

Musikschule 42

Stadtbibliothek 44

Route Charlemagne 48

Barockfabrik, Zentrum für Kinder- und Jugendkultur 52

Stadtpuppenbühne Öcher Schängche 53

Kulturmarketing 54 Besucherzahlen 56

Organisation und Ansprechpartner 64

Impressum 67

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across the borders Kulturfestival 2008, Angie Hiesl, x-mal Mensch Stuhl am Haus Löwenstein, Foto: Bernd Schröder

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Aachen macht KulturKultur macht Aachen

Es ist eine schwierige Aufgabe, in einer Stadt mit einer solch reichen Tradition, mit einer vitalen freien Szene, mit einer hervorragenden Infrastruktur und unter dem Damokles-Schwert der Haushaltssicherung das Bestehende zu wahren und zu schätzen und gleichzeitig Neues zu wagen und zu fördern. So geht es den Kulturverantwortlichen der Stadt allzu oft wie dem balancierenden Ballerina-Clown von Jo-nathan Borofsky vor dem Ludwig Forum. Seit Bestehen des Kulturbetriebs ist der „Drahtseil-Akt“ Jahr für Jahr geglückt. Zu verdanken haben wir dies der Tatkraft der Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter, der sehr engagierten Bürgerschaft und Kulturszene, aber auch dem großen Rückhalt in der Politik, für den ich dankbar bin.Als ich 2006 mein Amt als Kulturdezernent angetreten habe, war es einer meiner ersten Schritte, die Kulturschaffenden und Kulturverantwortlichen an einen Tisch zu bringen, um sich in einem Leitbildprozess auf die kulturellen Leitlinien und Ziele als Kompass bei der Entwicklung unserer Stadt zu

verständigen. Die Umsetzung des Prozesses hat bis 2009 gedauert. Der nun vorliegende Geschäftsbericht ist daher ein besonderer. Er zeigt, wie wir in den letzten drei Jahren den Kurs gehalten haben und wo wir eventuell nachsteuern müssen. Wenn ich zurückblicke, so sind es vor allem die besonderen Momente, die aus den letzten Jahren in Erinnerung bleiben, etwa die Initiierung der Internationalen Chorbiennale, das neue schrit_tmacher Festival in der Fabrik Stahlbau Strang, das jugendkulturelle Bildungsprojekt JEKISS. Formate, die ich mit Herzblut begründet habe und bei denen ich die Entwick-lung mit sehr viel Freude begleiten durfte. „Der Vergangenheit verpflichtet, der Zukunft zugewandt“ lautet mein Verständnis des kommunalen Auftrages. Der Tod Irene Ludwigs war ein schmerzlicher Verlust für unsere Stadt. Nun gilt es, ihr ein ehrendes Andenken zu bewahren, indem wir ihr Erbe pflegen. So konnten wir im Ludwig Forum nach langer Debatte endlich den Grundstein legen, um der Samm-

lung zukünftig einen angemessenen Rahmen zu verleihen. Auch an anderer Stelle konnten wir Infrastrukturen schaffen, die unsere Stadt zukunftsfähig machen. Die Route Charle-magne gibt uns die einzigartige Gelegenheit, unsere Häuser aufzuwerten und unsere historischen Schätze – im Rathaus, im Zeitungsmuseum und im Centre Charlemagne – zeit-gemäß zu präsentieren. Das Stadtarchiv, das „Gedächtnis unserer Stadt“, kann sich mit dem Umzug in die Nadelfabrik stärker der Bevölkerung öffnen. Die neu konzipierte Stadtge-schichte (der 2. Band erscheint in diesem Jahr) wird endlich der großen Historie Aachens gerecht. Mit dem Karlsjahr 2014 und der gemeinsamen Bewerbung mit Maastricht und der Regio Maas-Rhein um den Titel Kulturhauptstadt 2018 konn-ten zwei weitere Projekte initiiert werden, die überregional bereits jetzt große Strahlkraft besitzen.Doch auch wenn die Leuchttürme stets am hellsten leuchten, so gibt es für mich drei mindestens ebenso tragende Pfeiler der Kulturarbeit, die von unschätzbarem Wert sind. Das ist vor allem die Kreativität der „freien Kulturszene“. Den viel-fältig engagierten Institutionen, Künstlern und Initiativen vor Ort möchte ich meinen herzlichen Dank aussprechen. Sie alle prägen das kulturelle Profil unserer Stadt. Zum anderen ist die jugendkulturelle Bildung und kulturelle Teilhabe für alle Bevölkerungsschichten wichtiger denn je.

In Zeiten des demographischen Wandels und der Segrega-tion ist es unsere elementare Aufgabe, auf die Bürgerin-nen und Bürger unserer Stadt zuzugehen und uns für neue Zielgruppen zu öffnen – mit bürgerfreundlichen Tarifen, mit bürgernahen Angeboten in der Musikschule, der Stadtbiblio-thek, den Museen, in Kitas und Schulen. Last but not least wird es immer wichtiger, neue Finanzie-rungsquellen und Kooperationen zu erschließen. Dass wir heute ein solch attraktives Angebot bereithalten können, verdanken wir nicht zuletzt einem konsequenten Controlling, den eingeworbenen Drittmitteln und der Unterstützung zahl-reicher Partner und Sponsoren. Ich bin überzeugt, dass wir in den beschriebenen Themen-feldern in den letzten Jahren Strukturen und Formate ge-schaffen haben, die nachwirken. Wir sind gut auf die zukünf-tigen Herausforderungen vorbereitet. Wenn ich ein persönliches Fazit ziehen darf, so ist dies der passende Zeitpunkt, dass Schiff zu übergeben. Die Mann-schaft ist an Bord, die Segel sind gesetzt. Wir sind zwar noch nicht am Ziel, aber auf gutem Kurs. Ich möchte mich bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben, dass wir bis hierhin gekommen sind und wünsche für die weitere Reise allen Beteiligten eine gute Fahrt.

Ihr Wolfgang RombeyBeigeordneter für Bildung und KulturSchule, Jugend und Sport

Vorwort

„Kultur ist schön, macht aber viel Arbeit“, so möchte ich frei nach Karl Valentin den vorliegenden Geschäftsbericht des Kulturbetriebs überschrei-ben. Diese Maxime gilt nicht zuletzt und insbesondere in Zeiten knapper Kassen.

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Publikum im Suermondt-Ludwig-Museum, Foro: Andreas Herrmannacross the borders Kulturfestival 2008, Do Theatre auf dem Parkdeck Galeria Kaufhof / Saturn Foto: Bernd Schröder

Kinder-Förderpreis Kunst, Die Preisträger 2011, Foto: Joost Meyer

Walter-Hasenclever-Literatur-Preisträger 2012 Michael Lentz, Foto: Jörg Steinmatz Internationale Chorbiennale 2009, Foto: Mecca

Kulturbus-Einweihung, Ev. Kita am Kupferofen, Juli 2010, Foto: Frank Heidemann

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Kulturbetriebder Stadt Aachen

Vor dem Hintergrund des demografischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels hat der Kulturbetrieb intern mit effizienten Mitteln die intendierte Wirtschaftlichkeit er-zielt und zugleich qualitätsvolle und nachhaltige Kunst und Kultur für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Aachen, der StädteRegion Aachen sowie für europäische und internatio-nale Gäste konzipiert und umgesetzt.Als Grundlage hierfür diente das im Jahre 2009 im Stadtrat einstimmig verabschiedete Kulturelle Leitprofil der Stadt Aachen. Sowohl der Prozess als auch das Resultat waren für die Selbstverständigung, die Positionsbestimmung und zukünftige Ausrichtung von entscheidender Bedeutung. Die Manifestation des kulturellen Selbstverständnisses, die Identifikation spezifischer Handlungsfelder und die Charak-terisierung des Leitprofils bilden die Richtschnur für die Kul-turentwicklungsplanung der Stadt Aachen. Dieser produkti-ve Partizipationsprozess, bei dem, frei nach Adorno, „Kultur und Verwaltung“ in einem produktiven Zusammenspiel eine Aufbruchstimmung generierten, trägt gerade mit Blick auf das sogenannte Karlsjahr 2014 und die Bewerbung Maast-richts als Kulturhauptstadt 2018 gemeinsam mit Aachen und der Euregio Maas-Rhein Früchte. Diese Grenzüberschrei-tung, die auch eine Kultur des Experiments, der Innovation, der Einbeziehung transnationaler und wissenschaftlicher Aspekte meint – die Exzellenzuniversität RWTH Aachen ist ein zentraler Partner des Kulturbetriebs – wird in Aachen gelebt und prägt die Formate und Projekte der Geschäfts-bereiche des Kulturbetriebs. Von großer Bedeutung war und ist die Kulturelle Bildung, die insbesondere durch eine konzentrierte Vermittlungsarbeit und Umsetzung vielfältiger Programme und Projekte geför-dert wurde und weiter ausgebaut wird, so z.B. im Internati-onalen Zeitungsmuseum, dem Centre Charlemagne und dem Grashaus. Beispielhaft sei die Initiierung und Einführung des Kulturbusses für die Stadt Aachen erwähnt, wodurch Kin-dertagesstätten, Schulen und OGS-Gruppen eine einfache, sichere, preisgünstige und komfortable An- und Abreise zu den Kultureinrichtungen angeboten wird. Schwerpunkte in den Bereichen JEKISS (Jedem Kind seine Stimme), Figuren-

und Kindertheater, Leseförderung, bildende Kunst, Kultur und Schule sowie Schultheatertage markieren einen qualita-tiven und quantitativen Fortschritt.Die Verleihung des Walther-Hasenclever-Literaturpreises der Stadt Aachen im Jahre 2010 an Ralf Rothmann und im Jahre 2012 an Michael Lentz erfuhr eine ebenso große Resonanz wie die zahlreichen Lesungen, Ausstellungen, Vorträge, Filmwochen, Diskussionsrunden und Musikdarbietungen im Rahmenprogramm zu den Karlspreisverleihungen an Andrea Riccardi (2009), Donald Tusk (2010), Jean-Claude Trichet (2011), Wolfgang Schäuble (2012) und Dalia Grybauskaite (2013). Die über 200 Veranstaltungen der fünf Rahmenpro-gramme mit u.a. Navid Kermani, György Konrád, Wladyslaw Bartoszewski, Pawel Huelle, Karl Dedecius, Martin Schulz, Klaus Töpfer, Krystyna Janda, Leon de Winter, Lothar de Maizière, Johannes Fried, Tomas Venclova, Hans-Dietrich Genscher, Vytautas Landsbergis, Arunas Matelis und Timothy Garton Ash boten Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur in Europa sowie den Herkunftsländern der Karlspreisträger. Die 2009 und 2011 erfolgreich durchgeführte Internationale Chorbiennale, Verstehen, was passiert ist. 20 Jahre Fall der Mauer im Jahre 2009, die Jüdischen Kulturtage im Jahre 2011 und das Projekt Klopsztanga – Polens Kunst und Kultur in NRW im Jahre 2012 stehen beispielhaft für eigenbetriebs-übergreifende Projekte, die themenbezogen konzipiert und organisiert werden.Diesen eingeschlagenen Weg, dem das Kulturelle Leitprofil als Kompass dient, möchte der Kulturbetrieb in einem pro-duktiven Diskussionsprozess mit den Politikerinnen und Politikern des Betriebsausschusses Kultur und des Stadt-rats auch in Zukunft fortführen, um so das Profil der Stadt Aachen als innovative und bedeutsame kulturhistorische Europastadt zu stärken.

Olaf MüllerLeiter des Kulturbetriebs

Der Kulturbetrieb der Stadt Aachen hat in den Jahren 2009 bis 2013, in einem Zeitraum von fünf Jahren, gemeinsam mit kommunalen, natio- nalen, europäischen und internationalen Kooperationspartnern das kulturelle Leben der Stadt Aachen nachhaltig geprägt.

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Karlsbüste, © Domkapitel Aachen Foto: Pit Siebings bzw. Ann Münchow

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Entwicklung des Kulturbetriebs seit Gründung im Jahre 2006

Der Kulturbetrieb der Stadt Aachen wurde als eigenbetriebsähnliche Einrichtung zum 01.01.2006 gegründet. Dies erfolgte vor dem Hintergrund der inhaltlichen Ausrich-tung der kulturellen Angebote der Stadt Aachen und der Notwendigkeit der Haushaltkonsolidierung. Ziele waren u.a. die stärkere Kundenorientierung der Angebote, die Erfüllung des gesellschaftlichen Auftrags, die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit, die Mitarbeiterorientierung innerhalb der Prozesse sowie die Akquise von Sponsorenmitteln. Auf-grund dessen wurden die Bereiche des Fachbereichs Kultur reorganisiert und die Gründung durch Beschluss des Rates der Stadt vom 16.11.2005 veranlasst.Zu den einzelnen Geschäftsbereichen zählten seiner Zeit der Kulturservice, die Museen der Stadt Aachen, das Ludwig Forum für Internationale Kunst, das Stadtarchiv, das Veran-staltungsmanagement sowie ein neu gegründetes Kultur-marketing.Des Weiteren beinhaltete er die Stabstelle Kulturpädagogik mit der Barockfabrik sowie das Alte Kurhaus und die Pup-penbühne Öcher Schängche.

Kreatives Finanzmanagement

Nachdem im Gründungsjahr 2006 die Grundlagen für die ordnungsgemäße Buchhaltung und das Controlling geschaf-fen wurden, stand das Jahr 2008 im Zeichen der Implemen- tierung eines Risikomanagementsystems und des Aus-baus des quantitativen Controllings. Das Risikomanage-mentsystem wurde erstmals für Aachen gemeinsam mit der Gemeinde prüfungsanstalt NRW unter Beteiligung von

Politik und Verwaltung entwickelt, um bestandsgefährdende Risiken rechtzeitig zu erkennen. Das Projekt wurde im Jahre 2009 abgeschlossen. Seitdem berichtet der Kulturbetrieb re-gelmäßig in den Gremien über die evtl. Risikofaktoren. Dabei werden neben Finanzkomponenten auch personelle Aspekte und Entwicklungen mit einbezogen. Irit Tirtey kaufmännische Geschäftsführung des Kulturbetriebes

Erweiterung

In den Folgejahren wurde der Kulturbetrieb erweitert um a) die Stadtbibliothek, b) die Route Charlemagne,c) die Musikschule.Die letzte Erweiterung erfolgte am 19.08.2009.Der Kulturbetrieb zählt derzeit 214 Stellen.Ab dem Jahre 2012 obliegt dem Kulturbetrieb ebenfalls die Durchführung der Ausstellungen im Karlsjahr 2014.Der Kulturbetrieb ist seinen Konsolidierungszielen regelmä-ßig nachgekommen. Insgesamt erfolgten Konsolidierungen in Höhe von 450.000 Euro. Der Zuschuss des Rechtsträgers lag im Jahre 2006 bei rund 8 Millionen Euro. Bis zum Jahre 2012 erhöhte sich dieser auf rund 15,5 Millionen Euro auf-grund der Eingliederungen.

2006 – 2012

Jahr ZuSChuSS DES REChtStRäGERS

KOnSOLIDIERunGS-BEItRAG

GESAMtEInnAhMEn Gesamtausgaben JAhRESüBERSChuSS (BILAnZGEWInn)

nACh JAhRES- ABSChLuSS REDuZIE-RunG DES ZuSChuS-SES uM x PROZEnt

2006 7.969.705,14 € 50.000,00 € 9.186.249,81 € 8.716.630,74 € 469.619,07 €

2007 9.215.200,00 € 50.000,00 € 11.442.458,89 € 11.158.251,06 € 284.207,83 € 4,85 %

2008 9.236.700,00 € 100.000,00 € 11.738.130,80 € 11.726.100,71 € 12.030,09 € 2,99 %

2009 12.781.545,34 € 250.000,00 € 16.342.362,97 € 16.203.312,03 € 139.050,94 € 0,09 %

2010 14.202.370,00 € 250.000,00 € 18.467.683,14 € 18.193.223,89 € 274.459,25 € 0,97 %

2011 15.037.900,00 € 300.000,00 € 20.286.953,52 € 20.135.502,23 € 151.451,29 € 1,79 %

2012 15.494.736,03 € 450.000,00 € 19.101.518,97 € 18.923.386,38 € 178.132,59 € 0,97 %

Vergleich Jahresabschluss 2006 – 2012

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Nadelfabrik, Foto: Peter Hinschläger

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Geld- und Sachspenden

Aachen Münchener, KölnAbrams, George, Newton, USAAMW Projekte GmbH, AachenAntiquitäten Lüttgens, AachenArlington Arts Center, Arlington, USAAtelierhaus Aachen e.V., AachenAutohaus Siebertz, StolbergBellinger, Katrin, London, GBBernheimer, Konrad O., MünchenBezirksregierung Köln, KölnBuchhandlung Schmetz am Dom, AachenBuchladen Pontstraße, AachenBundesregierung für Kultur und Medien, Berlinde Boer, Peter, Amsterdam, NiederlandeDechamps, Friederike und Lutz, AachenDeutsche Bank Gruppe Aachen, AachenDeutsch-Indische Gesellschaft, AachenDévelopment Economique et Attractivité, Nantes, FrankreichDr. Babor GmbH & Co. KG, AachenDr. Preising, Dagmar, AachenErnst von Siemens Kunststiftung, MünchenEuregionale GmbH AachenEuropäisches Haus der Stadtkultur e.V. GeilenkirchenEuropean Comission, Eupen, BelgienFörderverein Bauhaus Europa e.V. , AachenFrame Copy, Helsinki, FinnlandFreunde des Ludwig Forum, AachenFürst, Sigrid und Rüdiger, AachenGalerie Canossa Galerie Kohl, AachenGerda Henkel Stiftung, DüsseldorfGerhard Bock GmbH & Co. KG, AachenGoethe Institut, MünchenGrüne Fraktion, AachenHaboldt, Bob, Paris, FrankreichHopster, Sabine HSBC Trinkhaus & Burkhardt AG, DüsseldorfIHK Aachen, AachenInitiative Aachen, AachenInterboden Innovation Lebenswelten, RatingenIsoliertechnik Fritz Hartmann, MönchengladbachJugendförderungswerk Sparkasse Aachen, AachenKilgore, Jack, New York, USABotschaft des Königreichs der Niederlande, BerlinKraus, Theo, AachenKultur im Westen e.V., DürenKulturstiftung der Länder, BerlinKulturstiftung der Sparkasse Aachen, AachenKulturstiftung des Bundes, Halle/SaaleKunststiftung NRW, DüsseldorfLandesregierung NRW, Düsseldorf

Landschaftsverband Rheinland, KölnLionsclub AachenLohmann Hellenthal Stiftung AachenMAC Märkte und Aktionskreis Aachen City e.V., AachenMiddendorf, J.William, Little Compton, USAMitchell, James, London, GBMondriaan Stiftung, Amsterdam, NiederlandeMorris, Susan, London, GBMuseen der Stadt Bamberg, BambergMuseumsverein Aachen, AachenNaumann, Otto, New York, USANeumann, Schmeer und Partner, AachenNeuse, Achim & Wurster, Volker, BremenNoortmann, William, Maastricht, NiederlandeNRW Bank, DüsseldorfNRW Kultursekretariat, WuppertalPax Bank, AachenPeter und Irene Ludwig Stiftung, AachenPokutta, Norbert, MünchenPolnisches Institut, DüsseldorfPrague Castle Administration, Prag, Tschechische RepublikProf. Dr. Hausmann, AachenRaber, Hans, Helsingborg,SchwedenRathausverein Aachen, AachenRecette des Finances, Nantes, FrankreichRegio Aachen e.V., Aachenregio iT Aachen, AachenRijksgebouwendienst, Den Haag, NiederlandeRotary Club Aachen Charlemagne, AachenRotary Club Monschau-Nordeifel, MonschauRWTH Aachen, AachenSchindelhauer, Kim und SchirleySchlichte Bergen, John H., Amsterdam, NiederlandeSchnittler Immobilien, AachenSchnurre, Hans Georg Sotheby´s, New York, USASparkasse Aachen, AachenStaatliche Museen zu Berlin, BerlinStadt Aachen FB01, AachenStadt Aachen FB02, AachenStadt Aachen FB13, AachenStadt Aachen FB45, AachenStadt Aachen FB51, AachenStadt Aachen FB52, AachenStawag, AachenSteidele-Werk, AachenLawrence Steigrad Fine Arts, New York, USAStichting Euregio Maas-Rhein, Eupen, BelgienStiftung Internationaler Karlspreis zu Aachen, AachenStiftung pro Natura, AachenStiftung Sparda Bank West, AachenStimulierungsfonds voor Architectur, Rotterdam, NiederlandeStrang GmbH & Co. KG, Aachen

Theater Aachen, AachenThüllen Scanauto GmbH & Co. KG, AachenU.S. Consulate General Düsseldorf, DüsseldorfValls, Rafael, London, GBvan den Brink, Peter, Meerssen, Niederlandevan Haeften, Johnny, London, GBvan Ham Kunstauktionen KG, KölnVerein der Benutzer, Freunde und Förderer der Stadtbibliothek, AachenVerein der Freunde und Förderer des Kaiser-Karl- Gymnasiums e.V., AachenVia 2018, Maastricht, NiederlandeVolkshochschule, AachenVolkswagenstiftung, HannoverWalter Hasenclever Gesellschaft e.V., AachenWertz Autokrane GmbH & Co. Transporte, AachenWKK Treuhand GmbH, AachenZentis GmbH, AachenZimmermann, Holger Michael, NiederkasselZweckverband Städteregion, Aachen

Wir danken dem Betriebsausschuss Kultur der Stadt Aachen für seine stets positive unterstützung. Der Betriebsausschuss besteht aus folgenden Mitgliedern:

Dr. Margarethe Schmeer, VorsitzendeManfred Bausch, AusschussmitgliedCornelia Beckmannshagen, AusschussmitgliedAida Beslagic, AusschussmitgliedJosef Hubert Bruynswyck, Ausschussmitglied Ruth Crumbach-Trommler, AusschussmitgliedChrista Hettich, Ausschussmitglied Dietmar Katzy, Ausschussmitglied Bernd Neuefeind, AusschussmitgliedHermann Josef Pilgram, AusschussmitgliedSibylle Reuß, stv. AusschussvorsitzendeHubert Rothe, AusschussmitgliedKarl Schultheis, AusschussmitgliedRuth Wilms, AusschussmitgliedMario Zillmann, AusschussmitgliedDaniela Jansen, sachkundige BürgerinThomas Reissen, sachkundiger BürgerWolfgang Tscherner, sachkundiger BürgerDieter Kreutzer, stv. sachkundiger BürgerMuteber Kasaci, sachkundige Einwohnerin, MigrationsratProf. Dr. Willi Keim, sachkundiger Einwohner, SeniorenbeiratEduard Reimann, beratendes MitgliedUrsula Epstein, stv. beratendes Mitglied

Dank anSponsoren und Zuschussgeber

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Ballsaal, Altes Kurhaus Festsaal, Couven-Museum

Historische Kutscheneinfahrt des Suermondt-Ludwig-Museum, Foto: Paul Linssen

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Kulturservice Immer der richtige Rahmen

Der Kulturbetrieb vermietet 36 Räume in elf städtischen Gebäuden. Wer der Firmenfeier eine ausgefallene note geben möchte oder ei-nen besonderen Raum für die hochzeit sucht, könnte in Aachen zum Beispiel einen Rokoko-bau in spektakulärer Lage oder den histori-schen Ballsaal des Alten Kurhauses anmieten.

Gäste, die die Kunst und das Ambiente der Räume zu schät-zen wissen, haben die Möglichkeit Räume im Ludwig Forum für Internationale Kunst, im Suermondt-Ludwig-Museum oder auch in der Barockfabrik zu mieten. Der Kulturservice, unter der Leitung von Irit Tirtey, bietet für jeden Anlass den richtigen Rahmen und seit Mitte 2006 ein professionelles Management mit qualifizierter Beratung und persönli-cher Betreuung an außergewöhnlichen Orten. Eine neue Internetseite unter www.locations-aachen.de gibt weitere

Anreize. Virtuelle Rundgänge vermitteln Veranstaltern, die Couven-Museum und Ballsaal noch nicht kennen, sowohl einen Eindruck von den Räumlichkeiten als auch nützliche Informationen zu technischen Details.Das Echo ist hervorragend und lädt zu neuen Anstrengun-gen ein: Die Interessenten und Mieter wurden in den Jahren 2006 bis 2012 um eine Einschätzung der Serviceleistungen gebeten. Der Rücklauf der Kundenbefragung lag bei 49%. Das Internet hatte eine wesentlich höhere Wirksamkeit als andere Werbemittel. Der virtuelle Rundgang wurde von allen Nutzern als sehr gut und informativ bezeichnet. Die Mundpropaganda und der Besuch von Veranstaltungen in den Häusern machten den größten Anreiz bei den Vermie-tungen aus. Somit sind diese Mieter auch Multiplikatoren im umgekehrten Sinne.96% der Mieter würden die gemieteten Räumlichkeiten wieder anmieten.

Die Hochzeit im Rokokobau des Couven-Museums feiern? Das jährliche Firmenessen unter den Stuckdecken des Ballsaals im Alten Kurhaus ge-nießen? Dies und mehr ist möglich, da viele Räumlichkeiten des Kultur-betriebs gemietet werden können.

locations

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Sebastian Knauer und Klaus Maria Brandauer

TierschutzgalaSenta Berger

Knauer/Gedeck/Elsner

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Altes Kurhaus Aachen

Der neue Teil des Alten Kurhauses ist mit der sogenannten Klangbrücke ein außergewöhnlicher Ort für kulturelle Veranstaltungen. Die Studiobüh-ne bietet eine ausgezeichnete Akustik für die Sparten Musik, darstellende Kunst, Film und Medien, sowie Literatur.So wird das Alte Kurhaus neben den Vermietungen mehr und mehr auch als Veranstaltungsort genutzt, an dem zunehmend auch Kooperationen mit Partnern stattfinden. Die Kulturinteressierten erwartete im Alten Kurhaus ein Programm von Konzerten klassischer wie zeitgenössischer Musik, Chorabenden, Theater, Lesungen, auch mit musikalischer Beglei-tung, bis hin zu Workshops.2008 setzten die Schauspielerin Martina Gedeck und der Pianist Sebas-tian Knauer mit ihrer Erstaufführung Rhapsody in Blue in der Reihe Wort trifft Musik zum 110. Geburtstag George Gershwins einen Höhepunkt. Ein großer Publikumserfolg war auch das in Kooperation mit der Euriade e.V. entstandene Projekt Wagners Pilgerfahrt zu Beethoven nach Wien, bei dem Klaus Maria Maria Brandauer und Sebastian Knauer erstmals miteinander arbeiteten. Hannelore Hoger begeisterte mit Abschieds-briefen berühmter Frauen unter dem Motto Und ich dachte, es sei Liebe das Publikum im Ballsaal. In der Klangbrücke gewährten Künstler aus Spanien und Rumänien im Rahmen der Veranstaltungsfolge Klangkosmos musikalische Einblicke in ihre Heimat.

2009 setzten Daniela Ziegler und Sebastian Knauer mit Auf den Flügeln des Gesangs und Friedrich von Thun begleitet von Richard van Schoor am Klavier mit Weihnachten bei den Buddenbrooks die erfolgreiche Reihe Wort trifft Musik fort. Ein weiteres Highlight war die Welturauf-führung Unter vier Augen mit Herman van Veen und Edith Leerkes. In der Weltmusikreihe Klangkosmos präsentierten sich Künstler aus Frankreich, Uganda, Südafrika und Palästina.Am 29. November 2009 öffnete das Alte Kurhaus seine Pforten der inte-ressierten Öffentlichkeit. Bei freiem Eintritt konnten die Besucher des Open Kurhaus kultureller und kulinarischer Genüsse fröhnen. Der Stadt-historiker Dr. Holger A. Dux bot (Bau)geschichte(n) rund um den Ballsaal, in dem sich in lockerer Folge das Arcadie-Quartett, die Wiener Melange unter der Leitung von Bernd Gaube, die Musikschule der Stadt Aachen und der Frauenchor Taktlos präsentierten. In der Klangbrücke zeigten etwa das Theater Tacheles, der Neuland e.V. und Hans Georgi Auszüge aus ihren Programmen. 2009 fand neben dem internationalen Wettbe-werb Prix d’AmadeO de Piano im Ballsaal auch eine Premiere ganz ande-rer Art großen Anklang, die 1. Tierschutzgala, bei der Dr. Claudia Ludwig nicht nur die Ehrenmedaille für ihre besonderen Verdienste in Sachen Tierschutz erhielt, sondern auch als Moderatorin durch den Abend führte. Bei einem vegetarischen 3-Gang Menü konnten die Gäste ein abwechs-lungsreiches Programm genießen, dessen Erlös an das Aachener Tierheim ging; die auftretenden Künstler verzichteten auf ihre Gage.

Das Alte Kurhaus im Herzen Aachens mit dem barocken Ballsaal ist ein einzigartiger Ort nicht nur für private Feste, sondern auch für geschäftliche Anlässe, Seminare, Tagungen, Vorträge, und Empfänge, Konzerte oder Lesungen im exklusiven Rahmen.

Auch 2010 bot sich ein vielfaltiges Programm. In einem Schumann-Special der Reihe Wort trifft Musik wurde der Film Geliebte Clara mit Martina Gedeck als Clara Schumann gezeigt und im Ballsaal präsen-tierte die beliebte Schauspielerin mit Sebastian Knauer am Klavier Eine verhängnisvolle Affäre. Im September bezauberten Corinna Harfouch mit Hideyo Harada am Flügel das Publikum mit dem Programm Traumgesicht und Rezitationen aus H. C. Andersens Die kleine Meerjungfrau, während Roger Willemsen mit Anna & Ines Walachowski am Piano die Besucher im November mit dem Maysical Ein Schuss, ein Schrei. Das Meiste von Karl May zum Schmunzeln brachte. Die Kooperation Springmaus janz jeck mit Kultur im Westen e.V., sowie die Kooperationen mit der Euriade e.V. Ein Atheist von Gottes Gnaden mit Klaus Maria Brandauer und Magdale-na Wiesinger am Cello oder Lieder vom Himmel und der Erde mit Erika Pluhar und Klaus Trabitsch, als auch das AmadeO-Festival fanden ebenso begeisterten Anklang. Und auch die 2.Tierschutzgala wurde ein voller Erfolg, diesmal erhielt Manfred Karremann die Ehrenmedaille.

2011 entstand in Zusammenarbeit mit der VHS Aachen und der Buch-handlung Schmetz am Dom im Rahmen der Jüdischen Kulturtage ein vielfältiges Programm. Es bot Lesungen, unter anderem mit Lizzie Doron, Viola Roggenkamp, aber auch musikalische Abende mit der Pianistin Zita Rosenthal oder dem Musiker Elija Avital. Nina Hoger und das Ensemble Noisten präsentierten im Ballsaal das Programm Tiefer beugen sich die Sterne mit Lyrik und Prosa von Else Lasker-Schüler.Die Reihe Wort trifft Musik stand im Januar unter dem Motto Liebesleid – Liebestraum, bei dem Barbara Auer am ersten Abend authentische Liebesgeschichten aus der Perspektive unserer modernen Zeit rezitierte, begleitet von Sebastian Knauer am Piano. Am zweiten Abend begeister-ten Sebastian Knauer und der britische Geiger Daniel Hope das Publikum mit ihrer musikalischen Vielseitigkeit.Im März sorgte Ben Becker mit seiner Lesung aus Der Ewige Brunnen für Gänsehaut beim Publikum. Begleitet wurde er von dem Pianisten Yoyo Röhm. Senta Berger und das Klenze Duo präsentierten dem Publikum des Alten Kurhauses das Programm Wiener Melange. Die Reihe Klangkosmos setzte sich auch 2011 erfolgreich mit Künstlern aus Spanien, Ungarn, Ka-merun und Marokko in der Klangbrücke fort. Das süsse Leben 2 zeigten Chansonnier, Liedermacher Klaus Hoffmann und Pianist Hawo Bleich im November im Ballsaal. Abschluss war die 3.Tierschutzgala zugunsten des Tierschutzvereins der StädteRegion Aachen e.V., bei der die Besucher wieder ein buntes Programm und ein tierschutzgerechtes Menü erwarte-ten. Die Preisträgerin der Ehrenmedaille 2011 war Maja Synke, Prinzessin von Hohenzollern.

2012 wurde im Ballsaal der Schriftsteller Michael Lentz mit dem Walter-Hasenclever Literaturpreis ausgezeichnet. In der Reihe Klangkosmos prä-sentierten sich dem Publikum Venezuela und Griechenland. Im Ballsaal rezitierte Hannelore Elsner u.a. Texte von Rousseau, Lessing und Goethe, begleitet wurde sie von Sebastian Knauer am Flügel mit Kompositionen von Haydn, Mozart und Beethoven in Mozart am Bosporus: Der Orient im klassischen Wien aus der Reihe Wort trifft Musik. Die 4. Tierschutz- gala war abermals ein voller Erfolg beim Publikum, ausgezeichnet mit der Ehrenmedaille des Tierschutzvereins der StädteRegion Aachen e.V. wurde die deutsche Schauspielerin, Autorin und Politikerin Barbara Rütting für ihre Verdienste für den Tieschutz. Im Dezember machte Heinz Rudolf Kunze auf seiner großen Lesereise Vor Gebrauch schütteln im Ball-saal Station, musikalisch begleitet von seinem Kollegen Jan Drees. Dies sind nur einige wenige Highlights, die die Vielfältigkeit des Programms und die Möglichkeiten des Alten Kurhauses widerspiegeln und sicher Lust auf weitere Angebote solcher Qualität machen.

Situation des hauses in Zahlen

Veranstaltungen:2008: 239 / 2009: 276 / 2010: 216 / 2011: 198 / 2012: 136Besucher/innen :2008: 35.414 / 2009: 36.758 / 2010: 32662 / 2011: 32548 / 2012: 21521umsätze:2008: 107.899,18 € / 2009: 120.330,22 € / 2010: 96.629,43 € / 2011: 94.307,06 € / 2012: 49.488,10 €

Anmerkung: Das Alte Kurhaus musste aufgrund von elektrischen Sanie-rungsarbeiten von Juli bis einschl. Oktober 2012 geschlossen bleiben.

Ausblick auf 2013:Erlesenes für jeden Kulturgeschmack bietet das Programm des Alten Kurhauses auch im Jahr 2013. Die Reihe Wort trifft Musik feiert ihr 10jäh-riges Jubiläum. Hannelore Elsner und Martina Gedeck treten gemeinsam mit dem Pianisten Sebastian Knauer an zwei Abenden mit Zwei Frauen gegen den Strom auf. Ulrich Noethen und Hideyo Harada gastieren am 10.11. im Ballsaal. In der Reihe Klangkosmos präsentieren sich Madagas-kar, Jakutien und Italien.Im Rahmen der Kooperation mit der Euriade e.V. gastiert am 2.10. Klaus Hoffmann mit seinem Programm Als wenn es gar nicht wär und natürlich findet auch die 5. Tierschutzgala zugunsten des Tierschutzvereins der StädteRegion Aachen e.V. im Ballsaal statt.

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Strukturwandel durch Kultur „Create Magic Moments“ zum Thema Kulturwirtschaft am 16.09.2009 Gesprächsrunde v.l.n.r.:Sylvia Hustedt (Geschäftsführerin des kulturwirtschaftlichen Gründerzentrums e.V.) Irit Tirtey (kaufmännische Leiterin des Kulturbetriebs der Stadt Aachen) Bettina Günther (Personalchefin Philipps) Robert Mertens (Galerist Galerie 18:30) Sabine Rother (Redakteurin der Aachener Zeitung) Olaf Müller (Leiter des Kulturbetriebs der Stadt Aachen) Christoph Backes (cbc Bremen) Peter Landmann (Leiter der Kulturabteilung der Staatskanzlei des Landes NRW) Foto: Bernd Schröder

Motiv La cuisine du poète, Foto: Paul Linssen

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Partnerschaftliche Kooperationen

Projekte in unterschiedlichen Sparten, die För- derung der Künste und ihre Vermittlung be-dürfen der Bündelung von Interessen, Erfah-rungen und Potenzialen.

Hierfür benötigen wir starke Partner aus Wissenschaft, Wirt-schaft, Kultur und Bildung. Auch der Prozess zur Entwicklung eines Kulturellen Leitprofils, der seitens des Beigeordneten für Bildung und Kultur der Stadt Aachen im Jahre 2006 auf den Weg gebracht und im Jahre 2009 abgeschlossen wurde, belegt die Notwendigkeit.

Partner gesucht

Sponsoren des Kulturbetriebs haben die Möglichkeit, Aus-stellungen, Veranstaltungen oder andere Projekte des Kul-turbetriebs zu fördern. Die Gegenleistungen des Kulturbe-triebs gehen daher weit über die Präsenz der Logos auf den Werbeträgern hinaus. Previews für Schlüsselkunden, Private views für Mitarbeiter, auf die Ausstellung bezogene Give-aways mit Logo, sind nur einige Beispiele, um den Einsatz von Sponsoring als wirkungsvolles Instrument der Kunden-

und Mitarbeiterbindung zu verdeutlichen. Exklusive Presse-konferenzen für die Fachpresse machen es möglich, nicht nur die Zielgruppe der Sponsoren zu erreichen, sondern auch die Corperate Identity des Unternehmens nachhaltig positiv zu beeinflussen. Sponsoring im Kulturbetrieb bedeutet direkte und indirekte Kommunikation mit Führungskräften und wichtigen Multiplikatoren. Die Raumdisposition speziell für Unternehmen bietet die Vermittlung von Kunst und Kultur für Mitarbeiter der Unternehmen sowie für Kunden. Speziell konzipierte Veranstaltungsreihen ermöglichen den Unterneh-men eine intensive Teilnahme am kulturellen Leben ihrer Re-gion. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, Künstler ins Unternehmen einzuladen.Wir danken allen Sponsoren, die uns in den Jahren seit der Gründung begleitet haben.

Bühne frei für die lokale Kulturszene

Die ideelle und finanzielle Unterstützung der vielfältigen freien Szene in Aachen führte dazu, dass – bewilligt vom Betriebsausschuss Kultur – Projekte jährlich mit insgesamt 353.000 Euro unterstützt wurden.

GründerZentrum Kulturwirtschaft e.V.

Das Aachener Modell ist nicht nur regional ein Erfolgsmo-dell. Seit 2003 existiert in Aachen das Gründerzentrum Kul-turwirtschaft e.V. mit seinem speziellen Beratungsprogramm für Kulturwirtschaftsakteure in Aachen und der Region. Das GründerZentrum Kulturwirtschaft versteht sich als Brücke zwischen Kultur und Wirtschaft. Das Ziel sind erfolgreiche Gründungen und Unternehmensentwicklungen in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Dafür bietet das GründerZentrum Kulturwirtschaft individuelle und bedarfsgerechte Beratung, professionelle Begleitung und praxisnahe Workshops.Seit 2011 bietet das GründerZentrum Kulturwirtschaft mit dem WERK52 eine kostengünstige Alternative zum Home-Office: Arbeitsraum, Austausch und Netzwerk, Kooperations-partner und professionelle Unterstützung für selbstständige, freiberufliche und unabhängige Kreative und Wissensarbei-ter, die ihre eigenen Ideen umsetzten und entwickeln möch-ten. Neben den eindrucksvollen Beratungszahlen verdeutli-chen folgende Projekte die Erfolge:Veröffentlichungen, die Evaluation des Beratungsprogramms KULTURunternehmen!, Mitarbeit in internationalen Netz-werkprojekten (z.B. ECCE und ECCE-Innovation), Einladun-gen als Best-practice Beispiel auf vielen nationalen und in-ternationalen Fachtagungen, Vorbild für andere Städte (z.B. Bremen, Nantes, Angers, Köln) sowie jüngst die Erwähnung als Best-practice beispiel im vielbeachteten Bundesreport Kultur- und Kreativwirtschaft. Eine Vervielfältigung des Aa-chener Modells auf Bundesebene wird diskutiert.

Ein weiteres Projekt der Stadt Aachen und des GründerZent-rum Kulturwirtschaft ist das Projekt Creative Drive.

Die Stadt Aachen und das GründerZentrum Kulturwirtschaft sind Leadpartner im EU-Interreg IVA Projekt der Euregio Maas-Rhein Creative Drive. Hier kommen Akteure aus der Kultur- und Kreativwirtschaft zusammen, um sich zu ver-netzen und mit gemeinsamen Projekten Grenzen zu über-schreiten.Man trifft sich an Schnittstellen und eröffnet sich so den Weg zu neuen Unternehmen, Branchen und Märkten. Neue Produkte, Prozesse und Dienstleistungen werden bereit-gestellt, neue Annäherungsmöglichkeiten und Potentiale entwickelt. Creative Drive basiert auf:· networks: Verknüpfung und Kommunikation· solutions: Projekte zur Entwicklung neuer Märkte und Innovationen· skills: Quailifizierung und Professionalisierung, Coaching und Betreuung· advice: Ein „Türöffner“ und PlattformKreative teilen ihr Know-How in einem internationalen Netz- werk aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien und dem Rest der Welt. Sie arbeiten in innovativen Foren und an pra- xisnahen Projekten. Nicht nur regionale und kulturelle Gren- zen werden überwunden, auch Grenzen zwischen den einzel-nen Branchen werden bewältigt und zu neuen Schnittstellen für Innovation und Fortschritt. Creative Drive fördert das Potential der Kultur- und Kreativwirtschaft in der Euregio Maas-Rhein und verhilft dabei der Branche zu mehr Sicht-barkeit.Die Austauschprogramme bieten den Creative Drivern die Möglichkeit, sich innerhalb neuer Märkte zu bewegen, neue Kontakte zu knüpfen und sich in Praxisprojekten weiterzu-bilden. Außerdem unterstützt Creative Drive die Teilnehmer finanziell mit einer monatlichen Zuwendung.

Kunst und Kultur gemeinschaftlich über Grenzen hinweg den Bürgern und Bürgerinnen der Region und der Euregio näher zu bringen, ist ein erklärtes Ziel des Kulturbetriebs.

Über Grenzen hinweg

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Dirk Reinartz (1947–2004) – Fotografie, Dirk Reinartz, Elbufer, 1978-87, Copyright: Karin Reinartz.

Cornelis Bega, Wirtshausszene, ca. 1662, Privatsammlung

1918

Suermondt-Ludwig-MuseumDas haus und die Sammlung

In der Zeit zwischen 2008 und 2012 konnten im Haus an der Wilhelmstraße bereits eine Reihe von Änderungen umgesetzt werden. Die wichtigsten Schritte sind vollzogen. Die Skulp-turen werden völlig neu präsentiert, deutlich anschaulicher und raumgreifender im Erdgeschoß, was ihrer tragenden Be-deutung für die Sammlung entspricht. Die Ausstellungsräu-me im ersten Stock für die holländische und flämische, sowie jene für die altdeutsche und altniederländische Malerei waren schon 2006 fertiggestellt, und auch die spanische und italienische Malerei wird seit 2010 in einem neuen Arrange-ment gezeigt. Das gilt seit kurzem ebenso für den sogenann-ten Teppichraum, in dem die schönsten Teppiche mit einer Auswahl von Antiken kombiniert werden. Die Gemälde und Skulpturen des 19. und 20. Jahrhunderts werden seit 2008 im 2. Stock in neuer Form präsentiert. Der Eingangsbereich wurde umgestaltet: die Bar Museo be-herbergt seit 2009 den Museumsshop, der von der nun in die Kutscheneinfahrt integrierten Kasse aus bedient wird. Tatsa-che ist, dass momentan nur ein kleiner Teil der vorliegenden Buchtitel präsentiert wird und die übrigen nur „wissenden“

Interessenten auf Nachfrage gezeigt werden. Ein genuiner Museums-Shop, etwa im Kaminraum wäre in dieser Hinsicht sicher effektiver, doch wirklich lohnend wäre das wohl nur während der großen Frühjahrsausstellungen.

Wichtige Werke der Gemäldesammlung sind im Lauf der vergangenen Jahre restauriert worden. Das Projekt „Hundert Meisterwerke“ konnte mit Hilfe externer Förderungen (Land NRW, Museumsverein, private Stifter) überaus erfolgreich umgesetzt werden. So erstrahlen zahlreiche holländische und flämische Gemälde in neuem Glanz. Erst mit der steigenden Zahl ausstellungsfähiger Werke kann sich der Fokus der Leihgabenpolitik hin zu höchster Qualität verschieben. Seit 2006 haben verschiedene private Leihgeber, aber vor allem Museen, uns auch für längere Zeit holländische, flämische und altniederländische Gemälde zur Verfügung gestellt. Hauptleihgeber war die Gemäldega-lerie in Berlin, die uns 2006 mit mehr als 20 Leihgaben für die Dauer von vier Jahren unterstützt hat. In der zweiten Runde, 2010, waren es nur noch 15 Gemälde und 2014 wer-den wir diese Zahl noch weiter reduzieren. Auch die Bremer Kunsthalle und das Hessisches Landesmuseum in Darmstadt

hatten uns für längere Zeit hochkarätige Leihgaben überlas-sen. Der Zahl privater Leihgaben ist deutlich beschränkt und sie werden zudem nur akzeptiert, sofern sie eine besondere Bereicherung darstellen und die Leihfrist nicht weniger als fünf Jahre beträgt. Momentan finden sich im Suermondt-Ludwig-Museum etwa 15 solcher Dauerleihgaben aus fünf verschiedene Privatsammlungen.

Notwendig sind derartige Leihgaben aufgrund des äußerst knapp bemessenen Ankaufsetats. Dennoch haben wir es in den letzten Jahren geschafft, wichtige Ankäufe für das Suermondt-Ludwig-Museum zu tätigen, etwa das Porträt von Jacques Bylevelt, ein Hauptwerk von Hans von Aachen (Versteigerung), Cornelis Begas Besuch bei einer Bauernfa-milie von 1663 (Kunsthandel), Joos van Cleves Christus und Johannes als küssende Kinder (Privat) und schließlich Das Jüngste Gericht von Nicolaes Eliasz Pickenoy (Kunsthandel), wobei die Mittel fast vollständig von externen Geldgebern stammen (allen voran von der Kulturstiftung der Länder in Berlin und der hiesigen Peter und Irene Ludwig-Stiftung), insgesamt mehr als 600.000 Euro. Nach dem Tod unserer Mäzenin Irene Ludwig, im November 2010, wurde dem Haus ein Großteil der Leihgaben vermacht, eine trotz des traurigen Anlasses willkommene Zuwendung, die wir sehr zu schätzen wissen. Irene Ludwig zu Ehren wur-de zwischen November 2011 und März 2012 eine Auswahl dieser Stücke im Kaminraum präsentiert.

Ein beträchtlicher Teil unserer Sammlung, vor allem der Gemälde (knapp 300), verschwand gegen Ende des 2. Welt-kriegs. Das Gros wurde aus der Meißener Albrechtsburg, dem wichtigsten Auslagerungsort, von der Roten Armee in die ehemalige Sowjetunion verbracht. Mindestens 76 Stücke tauchten 2008 in der Ukraine auf, im Kunstmuseum Simfero-pol, auf der Krim. Auch an anderen Orten der ehemaligen Sowjetunion konnten Kunstwerke aus Aachen ausfindig gemacht werden, bislang drei in Moskau (Puschkin Museum) sowie je eines in Privatbesitz in Alupka und im Museum in Sewastopol. Zudem sind noch weitere Kunstwerke aufge-

taucht, wie ein Dirk Wijntrack in England, drei Bilder der Brü-der Andreas und Oswald Achenbach in deutschem Besitz und gerade vor drei Monaten ein Blumenstrauß von Nicolaes van Verendael in Privatbesitz in England. Die drei Achenbachs sind mittlerweile nach Aachen zurückgekehrt, der Wijntrack wird schon bald folgen. Schwieriger ist die Situation mit den drei wohl prominentesten Verlusten von Balthasar van der Ast (New York), Claude Monet (Moskau) und Rubens (ver-mutlich Genf). Der Kontakt mit der Sammlerin in New York ist nach wie vor gut und hoffentlich wird bald eine Lösung gefunden. Der Privatsammler in Moskau, mit recht dubiosem Hintergrund, bleibt leider unerreichbar, jener in Genf ist zwar bekannt, doch recht schwierig im Umgang. Von großer Bedeutung ist aber vor allem das Verhältnis zwischen Aachen und Simferopol. Seit drei Jahren steht das Thema der Aachener Bilder auf der Tagesordnung der Kultur-gutverhandlungen zwischen beiden Ländern. Zwar wird zum einen die ukrainische Hoffnung deutlich, dass man ihnen die Gemälde auch als Eigentum überlässt, doch braucht das Kulturministerium auch Erfolge bei den Verhandlungen, die man in Kiew vorweisen kann. Ein 2010 von den beiden Delegationsleitern eingebrachter Vorschlag wurde wieder aufgegriffen und wird hoffentlich dazu führen, dass einige der Aachener Gemälde aus Simferopol wieder heimkehren.

Das Projekt Schattengalerie hat eine entscheidende Rolle bei den Verhandlungen mit der Ukraine gespielt. Ohne den Verlustkatalog – eine Arbeit mehrerer Mitarbeiter des Hauses – hätten wir die Arbeit in Simferopol wohl kaum so effektiv erledigen können. Dieser Katalog war und ist von immenser Bedeutung; das gilt ebenfalls für die Website. Zweifellos war Ausstellung Schattengalerie letzten Endes der Anlass für das Kunstmuseum in Simferopol, Aachener Ge-mälde nach 60 Jahre im Depot endlich der Öffentlichkeit zu zeigen. Das Symposium im Januar 2009, das zusammen mit der Ausstellung ein breites überregionales Presseecho fand, wurde zur Plattform für drängende Diskussionen zwischen Fachkollegen, Vertretern der Diplomatie, des Kunsthandels und Kennern.

Kunst klassisch

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Blick in die Ausstellung Jacob Backer: der große Virtuose (März - Juni 2009)

Joos van Cleve - Selbstbildnis - Museo Thyssen-Bornemisza, MadridBacchus, Ceres und Amor, © KHM Wien, Hans von Aachen (1552 – 1615) Hofkünstler in Europa

2120

Nicht weniger als 16 Ausstellungen wurden zwischen 2008 und 2012 realisiert, wobei immer wieder die enge Anbindung an die Maastrichter TEFAF mit den großen Frühlingsausstel-lungen realisiert wurde. Die im ersten Fünfjahresplan ange-kündigten Ausstellungen wurden weitgehend umgesetzt. Die große Überschau über mittelalterliche Skulptur gemeinsam mit Utrecht war ursprünglich früher geplant, findet aber gerade jetzt, 2013, statt. Das Konzept der für 2011 geplanten Ausstellung zum Haarlemer Bauerngenre wurde nachträglich verändert und unter dem Titel Eleganz und raue Sitten einem der Hauptvertreter gewidmet, Cornelis Bega. Zudem wurde die Schau verschoben. In beiden Fällen kam der Wunsch zur Terminänderung von unseren Ausstellungspartnern, dem Museum Catharijneconvent in Utrecht bzw. der Berliner Ge-mäldegalerie. Für den Frühling 2011 wurde deshalb kurzfris-tig die Ausstellung zu Joos van Cleve, Leonardo des Nordens konzipiert. Die überaus erfolgreichen, von Sylvia Böhmer kuratierten Retrospektiven zu Fotografen erhalten ihre konkrete Form bisweilen eher kurzfristig, so etwa jene zu Roger Melis, Dirk Reinartz oder Sabine Weiss. Andere Präsentationen waren ursprünglich nicht vorgesehen, so natürlich die Werkschau des 2007 verstorbenen Malers Herbert Bardenheuer, aber

auch die von anderen Häusern übernommenen Ausstellun-gen: die Darmstädter Elfenbeinbestände (Vom Paradies ein heller Schein), Gemälde aus Bremen (Noble Gäste) und Rembrandt-Radierungen aus Amsterdam (Rembrandt gespie-gelt).Es dürfte klar sein, dass die Frühjahrsausstellungen parallel zur TEFAF für besondere Aufmerksamkeit und zusätzliche Eintritte sorgen, weshalb diese Terminierung auch weiterge-führt werden sollten. Dies ist in der Planung für die kommen-den Jahre auch berücksichtigt.

Die höhepunkte

2009 wurde die Ausstellung Der große Virtuose über dem Amsterdamer Maler und Zeichner Jacob Adriaensz Backer konzipiert, in enger Zusammenarbeit mit dem Museum Het Rembrandthuis in Amsterdam. Die Ausstellung war erfolg-reich, die Besucher waren begeistert und die Presse (z.B. FAZ, Süddeutsche Zeitung) brachte ebenso wie die Fachpres-se (etwa Burlington Magazine) fantastische Besprechungen. Der Ausstellungskatalog ist fraglos das Standardwerk zum Oeuvre des Künstlers.

2010 war das Jahr Hans von Aachens. Diese Ausstellung (Hans von Aachen (1552-1615) – Hofkünstler in Europa) mit den wunderbarsten Bildern dieses großen Malers am Hofe Rudolf II., unter der Schirmherrschaft des deutschen und des österreichischen Bundes- sowie des tschechischen Staats-Präsidenten, zeigte nicht weniger als 112 Exponate, Gemäl-de, Zeichnungen und Graphik. Der Katalog unter Redaktion von Ausstellungskurator Dr. Thomas Fusenig wurde von den besten Kennern bearbeitet, Eliska Fucikova (Prag), Thomas DaCosta Kaufmann (Princeton), Joachim Jacoby (Düsseldorf), Karl Schütz (Wien), Joseph Leo Koerner (Harvard) und Lubo-mir Konecny (Prag). Mit dieser Ausstellung wurde mit fast 25.000 Besuchern ein Besucherrekord erreicht. Dazu kam, dass die Ausstellung sowohl in überregionalen deutschen Zeitungen (FAZ, Zeit, Süddeutsche Zeitung), als auch in der internationale Presse (Neue Zürcher, NRC, Apollo, Burlington Magazine) überaus gut besprochen wurde, ja NRC (Nie-derlande) und Apollo (England) wählten sie gar zur besten Ausstellung des Jahres. Dass auch noch große Förderer (EU, Kulturstiftung der Länder, Land NRW) die Ausstellung großzügig unterstützt haben und sie von zwei großen inter-nationalen Partnern in Prag und Wien übernommen wurde, spricht sicher ebenso sehr für ihre Qualität. Auch die Ausstellung Leonardo des Nordens 2011 über den Maler Joos van Cleve war mit gut 20.000 Besuchern überaus erfolgreich. Die Schau zeigte mehrere Altäre, Porträts und Votivbilder aus den wichtigsten Sammlungen Europas und der Vereinigten Staaten, wie dem Metropolitan Museum of Art, dem Louvre, der National Gallery in London, der Berliner

Gemäldegalerie, dem Städel in Frankfurt, dem Kunsthistori-sches Museum in Wien, dem Museo Nazionale di Capodi-monte in Neapel oder der Sammlung der Englischen Königin. Auch diesmal war die Presse voller Lob und alle großen Zei-tungen berichteten (Neue Zürcher, FAZ, Welt und Süddeut-sche Zeitung ebenso wie Burlington Magazine, Volkskrant, Telegraaf und NRC). Auch diesmal wurden die wichtigsten Spezialisten (John O. Hand, Cécile Scailliérez, Micha Leeflang und Maria Galassi) um Beiträge zum Katalog gebeten, und so ist auch es wie bei Backer und Hans von Aachen gelun-gen, ein Standardwerk vorzulegen. 2012 war dem unbekannten Haarlemer Genremaler Cornelis Bega mit der Ausstellung Eleganz und raue Sitten gewidmet, die im Anschluss in der Berliner Gemäldegalerie gezeigt wur-de. Seine kleinen Kabinettbilder erlaubten eine intime Prä-sentation, die viel Lob von Besuchern und Presse erhielt. Es war die Rede von „a judicious survey of the artist’s œuvre“ (Apollo), „Virtuose des Pinsels“, „souveräne Ausstellungs-regie“, „vorzüglicher Katalog“ (NZZ), oder „Een heel goede schilder, een magistraal tekenaar (...) Magnifique (...) Een echte ontdekking“ (BRT Radio, Brüssel). Die Ausstellung war hinsichtlich der Besucherzahlen nicht so erfolgreich wie Hans von Aachen und Joos van Cleve, doch das war auch nicht un-bedingt zu erwarten. Entscheidend ist, dass das Suermondt-Ludwig-Museum Standards gesetzt hat für hochkarätige Ausstellungen, die international wahrgenommen werden und mit denen sich das Haus wohl zu den bedeutendsten Ausstellungshäusern in Deutschland zählen darf.

Peter van den Brink

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Süße Versuchung – Vom Kakao zur Schokolade, Foto: Gruppe Kraft, Erkenbert-Museum

SchönWarm – Die Kultur des Heizens zwischen Renaissance und Kaiserzeit Ofenmodell, 3. Viertel 16. Jh., Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Foto: M.Runge

Von Ostereiern, Hasen und alten Bräuchen – Österliches aus Werkstatt und Sammlung Monika Lennartz/Mönchengladbach, Straußen-Ei-Eingericht „Loreto-Kindl“, zweigeteiltes Straußen-Ei mit wächserner Kopie des Salzburger Loretokindls, Foto: Königs

Rokokorelevanz, Luc Merx und Holmer Schleyerbach

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Die Ausstellung „faszination & mythos Bernsteinzimmer – Die Bernsteinzimmer-Werk-statt St. Petersburg“ brachte frischen Wind in das Haus und zog in nur zwei Monaten über 10.000 Besucher an.

Couven-Museum

Nachdem 2008 Gisela Schäffer M.A. die Nachfolge von Dr. Christine Vogt angetreten hat, konnte im Couven-Museum neu durchgestartet werden, was dann mit der groß angelegten Ausstellung faszination & mythos Bernsteinzimmer – Die Bernsteinzimmer-Werkstatt St. Petersburg erfolg-te. Diese brachte frischen Wind und einen ganz außerordentlichen Besu- cherstrom in das Haus: die nur zwei Monate andauernde Ausstellung zog über 10.000 Besucher an.

Ausstellungen im Jahr 2009

Die Hauptausstellung im Jahr 2009 war das Projekt Süße Versuchung – Vom Kakao zur Schokolade, das die Sommermonate über zu sehen war.Hier zeigte sich ein enger Bezug zur Geschichte des Couven-Museums im Haus Monheim. Denn 1857 stellte ein italienischer Chocolatier im Auftrag des Leonhard Monheim, Sohn des im Haus Monheim lebenden Apothekers Johann Peter Joseph Monheim, die erste Tafelschokolade in Deutschland her, die auch in der im Haus Monheim befindlichen Apothe-ke vertrieben wurde. Die umfangreiche Präsentation im Couven-Museum umfasste alle drei Etagen des Hauses. Exponate von zahlreichen Leihge-bern waren zu sehen. Das kunsthistorisch prominenteste Stück war eine Meißener Porzellanfigurengruppe von 1770 aus den Museen der Stadt Bamberg: Der entdeckte Galan. Am anschaulichsten war die im Hof aus-gestellte Conche, eine Schokoladenveredelungsmaschine, die Rudolph Lindt im späten 19. Jahrhundert erfunden hatte. Auch weitere Leihga-ben kamen von der ortsansässigen Firma Lindt & Sprüngli, die zugleich Hauptsponsor war, von Lambertz Aachen und Trumpf Bergisch Gladbach. Vier Kunstmuseen, das Museum der Porzellanmanufaktur Fürstenberg, zwei Schokoladenmuseen, das Stadtarchiv Aachen, zwei Kunsthändler und sieben Privatpersonen steuerten wichtige Leihgaben bei.

Im Rahmen der Aachener Kunstroute 2009 fand von Ende September bis Anfang November eine zeitgenössische Präsentation unter dem Titel Rokokorelevanz statt. Rokokorelevanz setzte sich mit dem Grenzgebiet zwischen Kunst und Architektur auseinander. Das Architekten-Duo der TU Kaiserslautern, der in Aachen lebende Niederländer Luc Merx und der in Darmstadt angesiedelte Holmer Schleyerbach transponierten unter Mitarbeit von Haiko Tabillion und Sven Walter Prinzipien des Rokoko und das Ornament der Rocaille in zeitgenössische Ästhetik. Die tapetenar-

Bürgerliche Wohnkultur

tigen Ornamentrapporte an den Fenstern in der Antekammer und dem grünen Salon, kleine Porzellanlandschaften, Porzellanboxen und eine De-ckenlampe aus Polyamid korrespondierten mit den Originalobjekten aus dem 18. Jahrhunderts und ließen das Couven-Museum in einem anderen Licht erscheinen.

Ende 2009 wurde die Ausstellung SchönWarm – Die Kultur des Heizens zwischen Renaissance und Biedermeier eröffnet. Diese Ausstellung wur-de von Gisela Schäffer initiiert und erfolgreich kuratiert. Ausgangspunkt dieser Präsentation, die von Presse und Publikum gut angenommen wurde, war der eigene Bestand des Couven-Museums: die Kamine des 18. Jahrhunderts mit ihren Ofenschirmen sowie die gusseisernen Öfen des 19. Jahrhunderts. Erstmals wurden auch ausgewählte Exemplare der erst jüngst erschlossenen Sammlung von Ofenkacheln aus Renais-sance und Barock aus dem Suermondt-Ludwig-Museum ausgestellt, die einen eindrucksvollen Überblick über die Erzeugnisse der großen Zentren mitteleuropäischer Hafnerkunst vermittelten. Zahlreiche Leihgaben aus kunst- und kulturgeschichtlichen Museen sowie Firmenmuseen (Bosch Thermotechnik, Theodor Mahr & Söhne Aachen) bereicherten die Aus-stellung, die interessante Alltagsgegenstände rund um das Heizen, wie Bügeleisen, Bettpfanne, Wärmekugeln und Herzwärmer, aber auch funk-tionstüchtige Puppenherde, gusseiserne Ofenplatten, Ofenteile und alte Radiatoren präsentierte. Hauptsponsor war die STAWAG.

Passend zu Ostern bereicherte die Ausstellung Von Ostereiern, Hasen und alten Bräuchen – Österliches aus Werkstatt und Sammlung Monika Lennartz/Mönchengladbach die Räume des Couven-Museums. Alte Sammlungsstücke waren hier neben detailgenauen Repliken nach Origi-nalen profaner und religiöser Volkskunst zu sehen, wie sie für Süd-deutschland charakteristisch sind. Die in drei Bereiche gegliederte Prä-sentation befasste sich in ihrem profanen Teil hauptsächlich mit der Figur des Osterhasen, seiner Darstellung und seiner Entwicklung als österliche Schenkfigur über zwei Jahrhunderte hinweg. Die sakrale Abteilung zeigte religiöse österliche Volkskunst und altes Osterbrauchtum von Palm-sonntag bis zur Auferstehung. Dem Osterei war der dritte und größte Teil der Ausstellung gewidmet. Die im Festsaal präsentierten Eierbäume und Eiervitrinen zeigten ein beeindruckendes Spektrum unterschiedlich gestalteter Ostereier.

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Die Ernüchterung des Abendlandes – Kaffee und Tee erobern Europa, Kaffeemühle, 19. Jh., Sammlung Café Restaurant Hangeweiher, Aachen , Foto: Königs

La Beauté – Zur Geschichte der Kosmetik, Ringflakon mit Silberkettchen, nach 1900, Slg. Ilse Sommer, Foto: Königs

Das Christkind im Glasschrein – Sammlung und Werkstatt Monika Lennartz, Lenzfrieder Bethlehemkind, Kopie des Christkinds in der ehem. Franziskaner-Klosterkirche in Kempten-Lenzfried, Foto: Königs

Puppenträume – Vom Statussymbol zum Spielzeug, Baby, Hersteller unbekannt, Porzellankopf, nach 1915, Foto: Königs

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Ausstellungen im Jahr 2010

Die Herbstausstellung 2010, die anlässlich der Kunstroute stattfand, war dem Thema 100 Künstler – 100 Kacheln gewidmet. Sie zeigte eine Begegnung zeitgenössischer Kunst-Kacheln mit den historischen Fliesen der Sammlung Ludwig. Ausstellungsinitiatorin und Kuratorin war die Aachener Künstlerin Gabriele Prill. Im Treppenhaus zog sich das Band der kleinformatigen und abwechslungsreich gestalteten Kacheln regiona-ler, überregionaler und einiger internationaler Künstler bis zum zweiten Stock. Dieses sehr erfolgreiche Kunst- und Ausstellungsprojekt mündete in ein Sozialprojekt. Am Ende der Ausstellung fand eine große Versteige-rung statt, deren Erlös an den BUNTEN KREIS in der Region Aachen e.V. ging, der kranke Kinder begleitet und unterstützt.

Anlässlich des 500jährigen Jubiläums der Aachener Goldschmiede-Innung beteiligte sich das Couven-Museum an dem umfangreichen Festprogramm unter dem Titel 500 Jahre gemeinsam glänzen. Neben der Innungsausstellung (Sparkasse Aachen) und der Präsentation sakraler Arbeiten (Domschatzkammer Aachen) waren im Couven-Museum als drit-ter Station im Erdgeschoss profane Arbeiten aus Aachener Werkstätten zu sehen: Tafelaufsätze, Bestecke, Zierpokale, Amtsketten, Schützen-silber und einzelne Schmuckarbeiten. Die Exponate stammten aus den bekannten älteren Aachener Goldschmieden und Familienbetrieben (von Rodt, von Orsbach, Joh. Theod. Cremer, Hub. Moeren), Werkstätten aus der Zeit des Historismus und von Goldschmiedemeistern der jüngeren Gegenwart.

Es folgte Ende des Jahres 2010 die Ausstellung Die Ernüchterung des Abendlandes – Kaffee und Tee erobern Europa. Der Genuss der wertvol-len Exotika Kaffee und Tee, der im 17. Jahrhundert in Europa allmählich aufkam und sich im 18. Jahrhunderte verbreitete, bedurfte neuer Gerät-schaften zur Zubereitung und Darbietung. Neben dem Kaffeeröster und der Kaffeemühle war es vor allem das Porzellan- und Silbergeschirr, das die Herrschaften zur standesgemäßen Kredenz benötigten. Zahlreiche Leihgeber unterstützten dieses Projekt durch wichtige Exponate, die die neue Kaffee- und Teekultur in ihrem Facettenreichtum anschaulich

darstellten. Eine besonders auch von jüngeren Generationen geschätzte Abteilung in der Ausstellung war dem Kaffeeschmuggel in der hiesigen Grenzregion gewidmet. Als Leihgabe aus dem Zollmuseum wurde der Film „Ein Dorf [gemeint ist Müzenich] steht 1953 vor Gericht“ gezeigt. Die Förderung dieser Ausstellung durch den Landschaftsverband Rhein-land ermöglichte die Erstellung eines Kataloges, zu dem Gisela Schäffer und Kirsten Remky Texte beisteuerten.

Ausstellungen im Jahr 2011

Die Sommerausstellung 2011, die in Kooperation mit dem internationa-len Aachener Traditionsunternehmen Babor Cosmetics stattfand, war der Schönheit gewidmet. Unter dem Titel La Beauté – Zur Geschichte der Kosmetik wurde ein Streifzug durch die Vielfalt verführerischer Schön-heitsmittel von der Antike bis zur Gegenwart unternommen. Ausgesuchte Objekte zur Kultur der Schönheitspflege aus dem Depot des Suermondt-Ludwig-Museums, dem Deutschen Hygiene-Museum Dresden, dem Wella Museum in Darmstadt, von Babor Cosmetics und etlichen Privatsammlern waren zu sehen. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der barocken Pu-derpracht, die das Äquivalent zum Wohnambiente darstellte. Aber auch das 19. und 20. Jahrhundert waren vor allem durch eine exquisite Par-fumflaconsammlung gut repräsentiert. Darüber hinaus bot die Ausstel-lung einen Einblick in die charakteristischen Trends modischer Schönheit und ihrer Pflege von den 50er Jahren bis heute.

Anlässlich der stets im Herbst stattfindenden Kunstroute wurde die Ausstellung aus dem Bereich der zeitgenössischen Kunst Das geheime Leben der Ornamente. Odine Lang – Objekte gezeigt. Verschiedenartige Tierchen, aus Papier und Draht filigran geformt, bevölkerten das Couven-Museum. Es waren Phantasiekäfer und anderes kunstvoll gestaltetes Getier. Die aus Göttingen stammende und in Aachen lebende Künstlerin Odine Lang ging in ihrer Gestaltung der Käferwelt von den vielfältigen Rokokoornamenten an Schrank, Bilderrahmen, Tür und Vertäfelung aus, die sie fotografierte, im Objekt weiter entwickelte und zu „lebendigem“ Getier mutieren ließ. So wurde das vertraute Rokokoambiente auf subtile Weise unheimlich.

Ausstellungen im Jahr 2012

In der Winterzeit 2011/12 folgte die Präsentation Das Christkind im Glasschrein – Vom Zauber barocker Klosterarbeiten. Krippen, Christ-kindfiguren und barocke Klosterarbeiten aus Sammlung und Werkstatt Monika Lennartz, Mönchengladbach. Die Sammlerin und Kunsthandwer-kerin stellte religiöse Volkskunst aus alten Zeiten aus, die spannend zu betrachten war, da vieles heute in Vergessenheit geraten ist. Es waren Wallfahrtsjesulein, bäuerliche Fatschenkinder, Wiegen- und Schachtel-kindl, Reliquien-, Votiv- und Andachtsbilder sowie Krippen. Im Zentrum der Ausstellung stand die seit dem Mittelalter praktizierte Jesuskindver-ehrung, die mit der Gegenreformation einen enormen Aufschwung erleb-te. Dieser Aspekt des religiösen Volksbrauchtums wurde ergänzt durch andere Facetten der barocken Frömmigkeit, wie die geistliche Hausapo-theke mit ihren verschiedenen Heilmitteln wie Phylakterien, Rosenkrän-zen, Gebetbuchbildchen, Stoffreliquien und Amuletten. Monika Lennartz, die aus einer alteingesessenen Rheydter Handwerkerfamilie stammt, stöberte alte Objekte auf, restaurierte und ergänzte sie behutsam und stellte originalgetreue Repliken nach bekannten Urbildern her, die sich durch eine große Kunstfertigkeit auszeichneten. Durch die Unterstützung des Landschaftsverbandes Rheinland konnte ein Katalog gestaltet wer-den, zu dem Monika Lennartz die Texte beisteuerte.

Den Sommer 2012 über war die Ausstellung Puppenträume – Vom Sta-tussymbol zum Spielzeug zu sehen, die Kindheitserinnerungen aktivierte und wohl nicht zuletzt deshalb großen Anklang fand. Anhand der viel-fältigen Stücke einer Privatsammlung zeigte sie emotional ansprechende Exempel aus der Welt der Puppen: deutsche und französische aus Por-zellan und Celluloid, italienische aus Filz sowie Käthe-Kruse-Puppen. Mit der Industrialisierung, der die Entdeckung der Kindheit in Romantik und Biedermeier unmittelbar vorausgegangen war, erreichte im 19. Jahrhun-dert die Technik des Puppenmachens mit den verschiedensten Materia-lien einen Höhepunkt und die Puppe wurde zu einem weithin beliebten Objekt, das auch in der Erinnerungskultur funktioniert.

Anlässlich der Kunstroute 2012 wurde das Kunstprojekt Innenleben mit dem in der Nähe von Aachen lebenden Künstler Wolfgang Nestler reali-

siert, einem zweimaligen documenta-Teilnehmer, der bis 2008 Professor an der Hochschule für Bildende Künste Saar war. Dieses Projekt nahm seinen Ausgangspunkt in einer fotografischen Erkundung des Couven-Museums. Das Interesse des Künstlers richtete sich auf das Alt-Aachener Wohnhaus und seine historischen „Bewohner“. Mit der Kamera nahm er Gesichter, Köpfe und Figuren auf und verzeichnete Objekte und räumli-che Ensembles. Die Auseinandersetzung von Schülerinnen und Schülern der Höfener Heckenlandschule mit den Räumen des Couven-Museums war ein zweiter Bestandteil des Projekts. Als künstlerische Umsetzung der Fliesenbilder veranstalteten sie akrobatische Übungen, die Nestler auch fotografierte. Die am Computer überarbeiteten und verfremdeten Fotos wurden ebenso gezeigt wie digitale Bilder, die in Leuchtkästen mit Texten von Schülern der Heckenlandschule hinterlegt waren. Eine Filmse-quenz, aus der Beobachtung des Innenlebens des Couven-Museums ent-standen, wurde in den geöffneten Wäscheschrank im ehemaligen Schlaf-zimmer projiziert und somit das Thema Innenleben sinnfällig visualisiert.

Neben dem Ausstellungsbetrieb, der jeweils von einem umfangreichen Programm mit Vorträgen, Workshops, Filmabenden, Lesungen etc. be-gleitet wurde, sind die inzwischen gut institutionalisierten und erfolgrei-chen, ausstellungsunabhängigen Sonderveranstaltungen zu nennen: die Konzertreihe Vier im Couven sowie die zweisprachigen Lesungen zu kuli-narischen Genüssen unter dem Titel La cuisine du poète. Hervorzuheben ist auch die Publikation eines neuen Hausführers. Dieser ist im Berichts-zeitraum in vier Sprachen erschienen und löste die veraltete, aus den 70er Jahren stammende Broschüre ab. Die Leiterin Dr. Dagmar Preising hat gemeinsam mit Dr. Ulrich Schäfer (Münster) den Text dazu verfasst. Ermöglicht wurde diese notwendige und sehr ansprechende Publikation durch die großzügige Unterstützung durch die Peter und Irene Ludwig Stiftung und den Landschaftsverband Rheinland.

Seit Ende des Jahres 2012 laufen die Vorbereitungen zu dem großen euregionalen Projekt Klangwelten in Couven-Räumen, das mit dem 250. Todestag von Johann Josef Couven am 12. September 2013 startet.

Dagmar Preising

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Foto: Andreas Herrmann Fotos: Andreas Herrmann

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Museum Burg Frankenberg Zollmuseum Friedrichs

Die Burg Frankenberg stammt in ihren Anfängen aus dem 13. Jahrhundert und wurde im 19. Jahrhundert wieder auf-gebaut. Einige Zeit diente sie als Wohnsitz und Arbeitstätte des Flugzeugkonstrukteurs Hugo Junkers. Sie dokumentierte bis zum Jahre 2010 Aachens Stadtgeschichte vom steinzeit-lichen Feuersteinberg auf dem Lousberg über die römischen Thermenanlagen bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs. Modelle der Pfalzanlage Karls des Großen und des in Aachen entstandenen Musterklosterplans von St. Gallen brachten dem Besucher die Karolingerzeit nahe.

historische Aspekte von Maut und Zoll

In 22 Räumen und durch 3000 Exponate lässt sich im Zoll- museum Friedrichs die Geschichte der Zölle und ihre Ent-wicklung von der Einnahmequelle bis hin zum Schutz der einheimischen Wirtschaft nachvollziehen. Anschauliche Do-kumente, beispielsweise aus der Zeit der „sündigen Grenze“ der 50er Jahre, und verbotene Souvenirs aus dem Bereich des Washingtoner Artenschutzübereinkommens, führen den Besucher in die lebendige Grenzgeschichte der ehemaligen Grenzstadt Aachen.

Im Jahre 2010 wurde die Burg Frankenberg dank des ehren-amtlichen Engagements des Frankenbu(e)rger Verein e.V. einer neuer Bestimmung zugeführt. Sie wurde dem Frankenb(u)erger e.V. im Sinne eines Bürger- und Kulturzentrums in der Burg Frankenberg übertragen. Der Vertrag zwischen Stadt Aachen und dem Verein wurde 2012 unterzeichnet. Entstehen soll ein Begegnungs- und Veranstaltungszentrum für die Bürger des Viertels, ein Ausstellungs- und Kleinkunsthaus sowie eine Theaterbühne (saisonal) und eine Seminar- und Tagungsstätte.Unterstützt wird dies von einem angeschlossenen Gastrono-miebetriebs.

Dank des Einsatzes des Betreibervereins Freunde des Hey-dener Ländchens e.V. unter der Leitung von Franz Lohmey-er und Kurt Cremer erfreut sich das Zollmuseum bei den Besuchern auch weiterhin größter Beliebtheit, obwohl das Zollmuseum nur zweimal monatlich geöffnet ist.Perspektivisch ist geplant, eine Überarbeitung der musealen Präsentation vorzunehmen, um für die Stadt und die Region Aachen ein zollgeschichtliches Museum zu definieren, das die geschichtliche Entwicklung eines (west-) europäischen Kulturraumes dokumentiert – dies gerade auch im Hinblick auf die Bewerbung Maastrichts zur Kulturhauptstadt 2018.

Im Wandel der Zeiten

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Phyllida Barlow, Brink, Ludwig Forum Aachen, 2012, Foto: Ludwig Forum Aachen/Carl Brunn

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Ludwig Forum Aachen

Strategische Ziele

Strategisches Ziel ist es, das Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen, der StädteRegion, der Euregio sowie in der rheinischen und überregionalen Kunstszene durch qualitative und strukturelle Maß-nahmen neu zu positionieren und zu etablieren. Dabei sollen auch die Aufenthaltsqualität sowie die konservatorischen Bedingungen verbessert werden. Die Medien- und Besucherresonanz der letzten fünf Jahre zeigt eine Stabilisierung und einen deutlichen Zuwachs an Aufmerksamkeit: medial, bei der Drittmittelakquise und bei den Besucherzahlen.Die bauliche Substanz wurde nachhaltig verändert, so dass die Gesamt-qualität und die Ausstellungsbedingungen des Ludwig Forum deutlich gesteigert wurden. Eine neue Ausstellungsarchitektur ermöglicht seit 2011 einen plausiblen Rundgang durch 10 Ausstellungsräume rund um das Atrium. Der Einsatz eines wiederverwendbaren flexiblen Systems von Ausstellungswänden erleichtert seit 2011 die Konzeption und den Bau von Ausstellungsarchitekturen. Die Ausstellungsräume können so kosten-günstig und mit weniger Arbeitsaufwand als bisher, flexibel gestaltet werden. Ab 2013 sind durch die erreichte Teilklimatisierung auch Ausstel-lungen mit empfindlichen und hochwertigen Leihgaben im Ludwig Forum möglich. Ein neuer Eingangsbereich mit vergrößertem Shop und ein neues Restaurant werden ab 2013/14 den Standort zusätzlich attraktiver

machen. Seit 2010 läuft bereits die Qualifizierung des Außenraums und des LUFO Parks, als erfolgreiches Projekt zur neuen Gesamtgestaltung und zur besseren Wahrnehmung des LUFO im Stadtviertel Aachen-Nord und als neues Entrée. Neue Möbel halfen bereits 2009 die Allgemeinsitu-ation ästhetisch-atmosphärisch zu heben.Durch dynamische und thematische Neupräsentationen zu wechselnden Themen wurde eine stärkere Sichtbarkeit der eigenen Sammlung erreicht sowie ein Bewusstsein innerhalb der Bevölkerung Aachens und der Re-gion für deren Qualität. Sammlungspräsentationen wie Pop Up (2009), Schwellenzeit 1989/90 (2009), Ludwigs Grafik (2009 u. 10), Natur/Kunst (2010), Becoming Visible (2011), Terrains d’une Collection (2012/13), It’s your Choice (2012/13) und Lufonauten (2012/13) stehen für diese Maßnahmen. Die Ausstellungen wurden begleitet durch entsprechende PR-Aktionen, wie Kunstwerk des Monats bzw. der Beteiligung der Bevöl-kerung bei der Auswahl der Werke bei It’s your Choice. 1.200 Aachener/innen und Bewohner/innen der Region beteiligten sich an der Wahl der Lieblingskunstwerke. Auf diese Weise wurde die Wertigkeit der Samm-lung unterstrichen und ihre Wahrnehmung gesteigert.Eine Leitmotivik, wie z.B. Film und Video (2009), Architektur und Raum (2010), 20 Jahre Ludwig Forum – Blick zurück nach vorn (2011), Very Con-temporary (2012) und Spuren/Recherchen/Wege (2013) hat in den Jahren 2009 – 2013 relevante Themen und künstlerische Gattungen hervorge-

hoben. Damit wurde die Bedeutung des Ludwig Forum, seiner Ausstel-lungen und seiner Sammlung regional und überregional verdeutlicht, seine Identität neu formuliert und positioniert (vgl. Pressespiegel und Ausstellungsliste).Die Sonderausstellungen sind als Projekte mit zeitgenössischen Künst-lern, Designern und Architekten angelegt. Wesentlich sind dabei jährliche ortsspezifische Projekte (Forum-Projekte) bei denen Kunstwerke und Ausstellungen für den konkreten Ort, insbesondere die zentrale Halle des Ludwig Forum geschaffen werden. Die Ausstellungen mit Ergin Çavuso-glu (2009), Andreas Fogarasi (2009), Pawel Althamer (2010), West Arch (2010), Susan Philipsz (2011), Magicgruppe Kulturobjekt (2012), Phyllida Barlow (2012) und Michael E. Smith (2013) sind dafür exemplarisch. 2010 fand erstmals ein Architekturschwerpunkt im LUFO statt. Dies ist ein thematisches Feld, welches das Ausstellungsprogramm des LUFO nicht zuletzt aufgrund seiner besonderen Struktur als Denkmal des Internati-onalen Stils auch in Zukunft begleiten wird. Es stellt ebenfalls eine stra-tegische Zielsetzung dar, weil dadurch der Standort Aachen mit seinem besonderen Stellenwert für die Architektur- und Designausbildung durch die Studiengänge an RWTH und FH berücksichtigt wird.Durch die Förderung bedeutender Kultur- und Wissenschaftsstiftungen (z.B. Kulturstiftung des Bundes, Kulturstiftung der Länder, Volkswagen Stiftung, Gerda-Henkel-Stiftung, Kunststiftung NRW, Land NRW, Jugend- und Kulturstiftung der Sparkasse Aachen) konnte das Ludwig Forum als Ausstellungsort wie auch als Forschungsinstitution positioniert werden. Insgesamt wurden seit 2009 mehr als 3 Mio Euro an Fördergeldern ein-geworben. Im Sinne eines „forschenden Kuratierens“ wurden Projekte entwickelt, die sowohl in Form von Ausstellungen (Hyper Real, Nie wieder störungsfrei! und Nancy Graves) als auch als wissenschaftliche Projekte

(Videoarchiv, Plattform Aachen) den Stellenwert des Ludwig Forum und seine inhaltliche Ausrichtung charakterisieren. Das Ludwig Forum wird damit auch seinem Auftrag als Forschungsinstitution gerecht, den eine Sammlung mit derart internationalem Rang stellt.Die Stärkung des Bereiches Museumspädagogik/Bildung wurde durch die Hebung der Stelle der Museumspädagogin zum Kurator/in für Kunst-vermittlung erreicht. Seit 2010 konnte die Zahl der Schulkooperationen im Aachener Modell von 14 auf 26 gesteigert werden. Mit 7 Schulen kooperieren wir innerhalb der Projektwochen. Alleine bei Hyper Real 2011 haben rund 11.000 Personen aller Altersgruppen unser Vermittlungspro-gramm in Anspruch genommen. Damit konnte ein Drittel aller Besucher der Ausstellung durch persönliche Vermittlung einen qualifizierten Ein-blick in die Ausstellungsthematik gewinnen. Neue Formate wie die Arch Talks, die Kunst Dialoge oder der Students Day, sowie spezielle Angebote für Unternehmen, Universitäten, Teens und junge Erwachsene, sowie das Künstlerprogramm wurden neu entwickelt bzw. inhaltlich und marketing-technisch gestärkt. Das Programmheft Ludwig Forum Aachen informiert drei Mal jährlich ausführlich über alle Programme und Aktivitäten des Hauses. Ein Corporate Design für Werbemedien, Drucksachen und Be-schriftungen innerhalb des Hauses, sowie für die Website gewährleistet die Wiedererkennung des Ludwig Forum und sichert eine starke visuelle Präsenz.Das Gesamtprogramm des Ludwig Forum von 2009 – 2013 hat dem Haus neue Besucherschichten und Themenfelder erschlossen. Außerdem wurde das Ludwig Forum wieder in der überregionalen und internationalen Kunstwelt positioniert. Diese Richtung wird in den folgenden Jahren wei-ter fortgesetzt und entwickelt werden.

Blick zu-rück nach vorn

Pawel Althamer, Installation in der Kirche St. Elisabeth, Foto: Alice Smeets/Ludwig Forum Aachen

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„Frau Deckmantel und Herr Fernsprecher“, Foto: Ludwig Forum Aachen / Sabine Edel

Ralph Goings, Airstream, 1970, Courtesy Ralph Goings, Foto: MUMOK Wien

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Erfolge durch Zielgruppenorientierung

· Mit Hyper Real wurde 2011 mit rund 33.000 Besuchern, die bisher best-besuchte Ausstellung des Hauses seit Einführung der Besucherzählung realisiert.

· West-Arch – A New Generation in Architecture hat 2010 als erste Archi-tekturausstellung des LUFO Besucher aus dem Umfeld der umliegen-den Architektur- und Designfakultäten, sowie Architekturinteressierte aktiviert, die auch für die Kunstausstellungen nachhaltig gewonnen wurden.

· Einzel- und Gruppenpräsentationen von jüngeren, international etab-lierten bzw. sich gerade etablierenden künstlerischen Positionen, wie bspw. Pawel Althamer, Andreas Fogarasi, Susan Philipsz, Ergin Çavuso-glu, Sofia Hultén, Haegue Yang, Lars Breuer, Magicgruppe Kulturobjekt und Michael E. Smith garantieren dem Ludwig Forum die Aufmerksam-keit im zeitgenössischen Kunstgeschehen und haben Beispielfunktion.

· Ortsspezifische Projekte, die eigens für Aachen entstehen, bilden dabei den Mittelpunkt des Interesses (Forum-Projekte).

· Die Integration zeitgenössischer künstlerischer und gestalterischer Positionen aus Aachen bzw. der näheren Umgebung (z.B. Designmetro-pole Aachen, Michael Krumm, Alice Smeets, FB Gestaltung/FH Aachen, Architekturfakultät/RWTH, Klaus Paier, Irmel Kamp-Bandau, Bea Otto) bieten ein Forum der Auseinandersetzung mit wichtigen Akteuren, die von hier aus agieren.

· Die Zusammenarbeit mit Sammlern wurde weiter ausgebaut: z.B. in Form von Projekten mit Gabriele Koenig und Wilhelm Schürmann.

· Die LUFO-Bar, von Designstudenten gestaltet, punktet als attraktive Abendveranstaltung im Hof insbesondere auch bei den Studierenden Aachens.

· Der LUFO-Park von atelier le balto bildet ein neues Entrée für das Lud-wig Forum und ist gleichzeitig vollwertiger Veranstaltungsort. Für die umliegenden Bewohner stellt er ein Angebot zur Nutzung als Erholungs-raum und zur niederschwelligen Annäherung an das Museum dar.

· Mit der Gründung der Jungen Freunde hat der Freundeskreis eine neue Zielgruppe definiert.

Bauliche und strukturelle Verbesserungen der Architektur

· Teilklimatisierung und Umbau des linken Flügels zu einer zusammen-hängenden Raumabfolge als klimatisierter Sonderausstellungsbereich.

· Einbau einer neuen Ausstellungsarchitektur, die die Räume um das Atri-um zu einem Rundgang schließt.

· Mit dem LUFO-Park von atelier le balto, ist das LUFO für das Stadt-viertel Aachen-Nord und die Besucher zu einem attraktiven nutzbaren Raum geworden.

· Die Gestaltung der Loggia im 1.OG durch den in Aachen geborenen Künstler Lars Breuer qualifiziert das Entrée.

· Die Renovierung aller Ausstellungsräume, der Verwaltungsetage, der Bibliothek und des Vorraum Space/LUFO-Kino diente dem Erhalt der Substanz und macht deren Qualitäten wieder sichtbar.

· Ertüchtigung und Anpassung des Sicherheitssystems an internationale Standards.

· Bereiche wie der Balkon im Lichtturm, die seit Jahren nicht mehr zu-gänglich waren, wurden wieder instand gesetzt und nutzbar gemacht.

· Der Eingang und die Tordurchfahrt wird neu gestaltet und das Restau-rant erfährt in 2013/14 eine Neupositionierung.

Sammlung

2009: Drei Ausstellungsprojekte haben wesentliche Aspekte der Samm-lung präsentiert:Pop Up hat in einem Ausstellungsprojekt ausgewählte Schlüsselwerke der Sammlung mit aktuellen künstlerischen Positionen zur Frage nach dem künstlerischen Umgang mit Wirklichkeiten präsentiert.Ludwigs Grafik 1 – Von Warhol bis Pettibon hat zentrale Einblicke in die Grafiksammlung des LUFO gegeben.Schwellenzeit 1989/90: Einblicke in die Sammlung hat ausgewählte Be-stände aus der Zeit von 1950 – 1993 unter dem thematischen Schwer-punkt Kalter Krieg und Wiedervereinigung zum 60. Jahrestag der Bun-desrepublik Deutschland und zum 20. Geburtstag der Wiedervereinigung ausgestellt.

2010: 2010 werden Sammlungspräsentationen unter dem Begriff „Fokus“ geführt:Fokus 01: Natur/KunstFokus 02: Becoming VisibleFocus 03: LandschaftenMit Ludwigs Grafik 2 – West/Ost wurde der zweite Teil der Prä- sentation der Grafikbestände durchgeführt.

2011: Im Jubiläumsjahr 2011 wurde die Sammlungspräsentation in die großen Ausstellungsprojekte Hyper Real und Nie wieder störungsfrei! integriert.Becoming Visible, mit besonderem Schwerpunkt auf Werke von Künstle-rinnen, war das gesamte Jahr im 1. und 2. OG präsentiert.Ab August wurde das 1. OG umgewandelt zu einem Projektraum und einer Lounge zur Geschichte des Hauses. Die Geschichte der Sammlung Ludwig als auch der Schirmfabrik Brauer wird durch den Künstler Lars Breuer anschaulich gemacht.Das Forschungsprojekt Videoarchiv wurde vorbereitet und erhielt die Förderung durch die Volkswagen Stiftung. Damit wurde die Position der stadteigenen Kunstsammlung gestärkt und die Geschichte der Sammlung als eine der ersten Medienkunstsammlungen in Deutschland gewürdigt.

2012: Mit It’s your choice wurde erstmals die Bevölkerung bei der Aus-wahl von Werken für die Sammlungspräsentation mit einbezogen. Aus 70 Werken wurden unter Beteiligung von 1.200 Mitwirkenden 40 Werke für die Highlights-Ausstellung ausgewählt.Terrains d’une Collec-tion. From New York to Beijing erzählt die Sammlungsgeschichte unter geographischen und geopolitischen Gesichtspunkten.Lufonauten heißt die Ausstellung für Kinder, bei der alle Werke auf die Augenhöhe eines achtjährigen Kindes gehängt sind. In der Ausstellung finden Aktionen und Workshops statt.

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Wolfgang Becker im Ballsaal der Neuen Galerie Aachen neben Figuren von John Davis, © Foto: Sepp Linckens

Peter Ludwig und Direktor Feldbusch bei der Ausstellung „Aktuelle Kunst“ im Suermondt Museum Aachen, © Foto: Sepp Linckens

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neuerwerbungen

Das Ludwig Forum organisiert nicht nur Ausstellungen sondern sammelt auch moderne und zeitgenössische Kunst. Aus Mitteln der Stadt Aachen standen dafür bis 2011 jährlich 12.000 Euro zur Verfügung. Darüber hinaus kauft die Ludwig Stiftung jährlich neue Werke auf Vorschlag der Direktorin an. Außerdem erweitert sich die Sammlung durch Schenkun-gen und Dauerleihgaben von Künstlern und Sammlern.

In den Jahren 2009 – 2013 sind so rund 60 neue Werke in die Sammlung gelangt. Eine besondere Schenkung stellt das Archiv Richter dar, das sämtliche die Kunst seit den 1960er Jahren betreffenden Archivalien und Bücher aus dem Nachlass des Journalisten und Autors Wolfgang Richter umfasst und uns von seiner Witwe übereignet wurde.

Die Erweiterung der Sammlung erfolgt nach folgenden Kriterien:1. Werke von Künstlerinnen zu erwerben, um Lücken im Bestand zu füllen (z.B. Anna Oppermann, Phyllida Barlow, Nairy Baghramian)2. Werke, die Sammlungsschwerpunkte weiterdenken, Gattungen stärken (z.B. Video) oder Gattungen repräsentieren, die in den Schwerpunkten bisher unterrepräsentiert sind (z.B. Fotografien von Gary Winogrand, Andy Warhol, Wilhelm Schürmann)3. Werke der Gegenwartskunst, die historische Sammlungsschwerpunkte in die Gegenwart führen (z.B. Michel Majerus, Gabriel Kuri, Lone Haug-aard Madsen, Mark Pearson, Matti Braun)4. Werke, die entweder historisch oder aktuell mit den Ausstellungen und Sammlungsschwerpunkten des Ludwig Forum und der Neuen Galerie Aachen verbunden sind (z. B. Lars Breuer, Ergin Çavusoglu)

neu erworbene Werke (Auswahl)

Nairy Baghramian, Fahrrad-Rad, Installation, 2009 (Ankauf Ludwig Stif-tung, 2009)Matti Braun, 8 Sofas, 2011 (Sonderedition für das Ludwig Forum, Ankauf Ludwig Stiftung, 2011)

Forschung

Mit der Ausstellung Nie wieder störungsfrei betrat das Ludwig Forum 2011 Neuland bei der Erforschung der von Aachen ausgegangenen Im-pulse für die rheinische und internationale Kunstszene. Die zugehörige Ausstellung präsentierte Kunstwerke und Künstler, die in den 1960er und 1970er Jahren in Aachen wesentliche Werke realisiert haben, und teilweise erstmals außerhalb ihrer Heimatstädte bzw. -länder, in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt wurden. Neben die Kunstwerke tritt in der Ausstellung die Präsentation von Drucksachen und Dokumenten. Die Qualität der Akteure und Projekte stand für die kuratorische und wissen-schaftliche Relevanz des Projektes. Die Gerda-Henkel-Stiftung finanzierte für 17 Monate eine wissenschaftliche Mitarbeiterstelle.Volumen: 32.000 EuroVideoarchiv ist ein auf 4 Jahre angelegtes Forschungsprojekt, finanziert durch die VolkswagenStiftung. Es hat zum Ziel, die 200 Werke umfassen-de und bisher nicht wissenschaftlich bearbeitete Sammlung an Video-kunst kunstwissenschaftlich und restauratorisch aufzuarbeiten. Die Vorgängerinstitution des Ludwig Forum hat sich seit den 1970 als Ort für performative Kunst etabliert. Sehr früh wurde die Neue Galerie auch als Identifikationspunkt für experimentelle, performanceorientierte Video-kunst. Werke von Künstlern wie Joan Jonas, Bruce Nauman, John Baldes-sari, Gilbert & George, Ulrike Rosenbach, Klaus von Bruch, Lothar Baum-garten und insbesondere aus der Belgischen Videokunstszene setzen hier Schwerpunkte. 3 Stellen für Wissenschaftler werden eingerichtet um das

Lars Breuer, o.T., Gemälde, 2010 (Ankauf Stadt Aachen, 2011)Lars Breuer, o.T., Gemälde, 2010 (Ankauf Stadt Aachen, 2011)Lars Breuer, o.T., Gemälde, 2010 (Ankauf Stadt Aachen, 2011)Lars, Breuer, o.T., Gemälde, 2010 (Geschenk des Künstlers)Ergin Çavusoglu, Liminal Crossing, Videoinstallation, 2010 (Geschenk des Künstlers)Ergin Çavusoglu, o.T., Bodenzeichnung, 2010 (Geschenk des Künstlers)Andreas Fogarasi, Folkemuseum, Videoinstallation, 2010 (Geschenk des Künstlers)Gabriel Kuri, Items in Care of Items, Skulpturen, 2008 (Ankauf Ludwig Stiftung, 2010)Michel Majerus, o.T., Gemälde, 1993 (Ankauf Ludwig Stiftung, 2010)Michel Majerus, Vorentwurf zu o.T., Collage, 1993 (Ankauf Ludwig Stif-tung, 2010)Mark Pearson, Electric K:O, Gemälde, 2008 (Ankauf Stadt Aachen, 2010)Mark Pearson, o.T., Gemälde, 2008 (Ankauf Stadt Aachen, 2010)Annette Wehrmann, Blumensprengungen, 20 Farbfotografien aus den 90er Jahren (Geschenk der Künstlerin)Gary Winogrand, Public Relations, 20 Fotografien aus den 60er und 70er Jahren (Ankauf Ludwig Stiftung, 2012)Lone Haugaard Madsen, ohne Titel, Gemälde/Installation, 2012 (Ankauf Ludwig Stiftung, 2012)Phyllida Barlow, o.T.: sad monument, Skulptur, 2012 (Ankauf Ludwig Stif-tung, 2012)Robert Rauschenberg, Plate/Teller, Collage, 1979 (Dauerleihgabe aus dem Privathaus Ludwig, Ludwig Stiftung 2013)Anna Oppermann, Gurken und Tomaten, Installation, 1972 – 76 (Ankauf Ludwig Stiftung, 2013)Andy Warhol, 12 Fotografien aus den 1970er und 80er Jahren (Ankauf Ludwig Stiftung, 2013)Wilhelm Schürmann, o.T.; zwei Serien von digitalen Farbfotografien als Diaschau, 2012 (Geschenk des Künstlers)

Projekt durchzuführen. In Kooperation mit der Universität Köln werden so ab 2013 Doktoranden auf Promotionsstellen das Projekt mit begleiten und Einzelaspekte der Sammlung erforschen, eine Projektleiterin organisiert das Forschungsprojekt.Volumen: 500.000 Euro

Plattform Aachen wurde als Konzept eines Künstler- und Projektearchivs entwickelt, um im Ludwig Forum eine Anlaufstelle für überregional be-deutende kulturelle Ereignisse, Archivalien und Artefakte zu schaffen. Die maßgeblichen künstlerischen Entwicklungen gingen in Deutschland seit der Nachkriegszeit insbesondere von den Rändern aus. Neben Städ-ten wie Darmstadt, Kassel, Krefeld und Baden-Baden hat Aachen hier einen besonderen Beitrag zur zeitgenössischen Kunst geliefert, aus dem beispielsweise eine großen Dichte an bedeutenden Kunstsammlern und Künstlern hervorgegangen ist, die im deutschen Vergleich und gemessen an der Größe Aachens einzigartig ist. Diese Gemengelage historisch-kritisch zu dokumentieren, durch Interviews mit Zeitzeugen, Aufbau eines Künstler- und Ereignisse-Archivs und Sammlung von Archivalien (Auto-graphen, Medienarchiv etc.) ist ein Desiderat. Auch vor dem Hintergrund, dass die Generation der damals Aktiven jetzt noch dazu in der Lage ist, entsprechende Informationen zu geben. Die Plattform Aachen würde sich kongenial mit der Videosammlung und der gesamten Sammlung des Hauses verbinden lassen. Das Land NRW und die Sparkassenstiftung in Aachen fördern das Projekt ab 2013 gemeinsam.Volumen: 300.000 Euro

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Foto: Peter Hinschläger

Nadelfabrik, Foto: POWER+RADACH

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Stadtarchiv Aachen

werden. Das Stadtarchiv war jedoch an diversen Ausstellungen anderer Veranstalter beteiligt und stellte dafür Exponate aus seinen Beständen zur Verfügung (Couven-Museum, Stadtbibliothek, Rathausverein Aachen, Domschatzkammer Aachen, Stadtmuseum Düsseldorf, Museum Kunst-palast Düsseldorf, Deutsches Historisches Museum Berlin, Industriemu-seum Zinkhütter Hof, RWTH Aachen, Heinirch-Heine-Institut Düsseldorf, Rheinisches Landesmuseum Bonn, Landesmuseum Koblenz, Villa Zander Bergisch-Gladbach).

tV und Radio

Infolge des Einsturzes des Historischen Archives in Köln drehte der WDR Anfang April 2009 eine vierminütige Sendung über das Stadtarchiv Aachen (gesendet 06.04.2009). Eine Hörfunksendung im WDR 5 mit Dr. Kraus und Redakteur Ingo Wagner beschäftigte sich 2010 mit dem Putsch der Aachener Separatisten im Jahre 1923.2011 und 2012 berichtete der WDR mehrfach ausführlicher über den Ar-chivumzug.Außerdem machten der WDR und n-tv mehrfach Filmaufnahmen zu histo-rischen Themen.

Alexianer“ und „Aachen, Augustinereremiten“. Außerdem war das Archiv an diversen Publikationen beteiligt, für die vor allem historische Fotos zur Verfügung gestellt wurden (z.B. „175 Jahre Sparkasse Aachen“, Ausstellungskatalog über Lenné-Gärten, Ausstellungskatalog zu Caspar Wolff). Übersichten über die neu in die Archivbibliothek aufgenommene Aachen-Literatur wurden regelmäßig zusammengestellt und erschienen in den Bänden der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins.

Kooperation mit Schulen und hochschulen

Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Lehrstühlen der RWTH Aachen war gut. Diverse Studentengruppen des Historischen Instituts der RWTH Aachen, des Lehrstuhls für Baugeschichte, des Lehrstuhls für Baudenk-malpflege und des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Sozialgeschichte wie auch von der Universität Bielefeld und der Universität in Maastricht wur-den an spezielle Themen herangeführt und intensiv betreut. Auch wurden mehrere Dissertations- bzw. Forschungsprojekte begleitet. Außerdem wurde die RWTH bei der Vorbereitung der Ausstellung „100 Jahre Frauenstudium an der TH“ unterstützt.Mehrere Schüler/innen, die eine Facharbeit schreiben sollten oder am Ge-schichtswettbewerb des Bundespräsidenten teilnahmen, wurden ausführ-lich beraten und betreut. Auch Schüler-Projektgruppen wurden betreut, soweit dies in den alten Räumlichkeiten möglich war.Zu den grenzüberschreitenden Kontakten des Stadtarchivs zählt die Teil-nahme von Dr. Kraus am BeNeDeLim-Konvent, einem jährlichen Treffen belgischer, niederländischer und rheinischer Archivare/Historiker.

Route Charlemagne

Das Stadtarchiv hat die Entstehung der Route Charlemagne von Anfang an tatkräftig unterstützt. Im Rahmen der Arbeiten dafür wurden häufig ausführliche Beratungsgespräche mit Mitarbeitern/innen der Route geführt, vielfältige Recherchen für diese bearbeitet und zahlreiche Re-produktionen von Archivalien angefertigt und kostenfrei zur Verfügung gestellt.Öffentlichkeitsarbeit

Lesesaal

Das Stadtarchiv Aachen wurde in den Jahren 2008–2010 von ca. 4.100 Auskunft suchenden Personen zu Rate gezogen. In diesem Zeitraum wurden außerdem ca. 3.850 schriftliche und telefonische Anfragen be-antwortet. Aufgrund der Notübernahme eines Teils der historischen Standesamtsre-gister (siehe unten) gingen außerdem 270 Aufträge zu Recherchen bzw. Reproduktionen aus den Personenstandsurkunden ein. Auf die Internet-seiten des Stadtarchivs unter www.archiv.nrw.de erfolgten in dieser Zeit 68.725 Zugriffe. Für das Jahr 2011 liegen auf Grund der Nichtbesetzung des Sekretariats keine entsprechenden statistischen Angaben vor. 2012 war das Archiv wegen des Umzugs geschlossen.Von 2008–2012 fanden zudem 30 Führungen statt, an denen insgesamt 387 Personen teilnahmen. Die stadtgeschichtliche Bibliothek des Stadt-archivs, die von geschichtlich interessierten Bürgern gerne benutzt wird, konnte um 1760 neue Titel weiter ergänzt und aktualisiert werden.

Ausstellungen

Im Jahr 2008 konnte das Stadtarchiv die eigene kleine Ausstellung Der Rathausbrand 1883 im Rathausfoyer präsentieren. In den Jahren 2009-2012 konnten umzugsbedingt keine eigenen Ausstellungen durchgeführt

Vorträge

Eine Reihe von Vorträgen, insbesondere von Dr. Kraus, vermittelten in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisatoren (Rathausverein, Volkshochschule, Geschichtliches Institut für Rheinische Landeskunde Bonn, Geschichtsverein des Bistums Aachen, Westdeutsche Gesellschaft für Familienforschung, LGOG Maastricht, Club Aachener Casino) den Zuhörern Einblicke in die Stadtgeschichte. Themen waren „Der Aachener Friede von 1748“, „Aachen im 12. und 13. Jahrhundert“, „Aachen, eine französische Stadt“ und das Projekt Aachener Stadtgeschichte. 2010 gab Dr. Kraus zudem ein Interview für die Redaktion der Zeitschrift „Karlzwei, Menschen, Wissen, Wirtschaft” zum Thema Archiv und Zeit. Vor der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde berichteten Frau Brillo und Frau Pauels 2009 in einem Vortragsabend über „Forschungs-möglichkeiten im Stadtarchiv Aachen nach dem neuen Personenstands-recht und seine Auswirkungen für den Familienforscher in Aachen“. Frau Pauels stellte außerdem den zukünftigen Nutzern der Nadelfabrik das Stadtarchiv und seine Arbeit in einem Kurzvortrag vor. Dem Verein Öcher Platt berichtete sie 2010 in Wort und Bild über den Nachlass Hein Janssen im Stadtarchiv Aachen.

Veröffentlichungen

Im Sommer 2008 wurde der sechste Band und 2012 der siebte Band der Regesten der Reichsstadt Aachen von Dr. Thomas Kraus in der Reihe der Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde veröffent-licht.Schwerpunktmäßig erfolgt seit 2010 die Arbeit an der Herausgabe der mehrbändigen Aachener Stadtgeschichte. Als Herausgeber konn-te Dr. Kraus zahlreiche Autoren gewinnen. Der erste Band erschien am 07.11.2011. Band 2 wird voraussichtlich im Herbst 2013 folgen. Die Arbei-ten am dritten Band (Aachen im hohen und späten Mittelalter) schreiten ebenfalls zügig voran.Im digitalen Informationssystem des LVR zur rheinischen Geschichte erschien ein von Dr. Kraus verfasster Artikel über Aachen. Für das Nord-rheinische Klosterbuch verfasste er die umfangreichen Artikel „Aachen,

Das Stadtarchiv Aachen hat die Aufgabe, Archivgut zu übernehmen, zu verwahren und zu ergänzen, zu erhalten und instand zu setzen, zu erschließen und für die Benutzung bereit zu stellen sowie zu erforschen und zu veröffentlichen (Landesarchivgesetz vom 16.03.2010)

Gedächtnis der Stadt

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Lesesaal des Stadtarchivs am neuen Standort in der Nadelfabrik, Foto: Peter Hinschläger

Magazin des Stadtarchivs am neuen Standort in der Nadelfabrik, Foto: Peter Hinschläger

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men und die Sachbearbeiter entsprechend beraten.In Zusammenarbeit mit dem FB 11 konnte eine aktualisierte Neufassung der Aktenordnung abgeschlossen werden, die am 15.09.2010 in Kraft trat.An diverse städtische Dienststellen wurden für deren Arbeit zudem zahl-reiche Archivalien ausgeliehen.

Ordnungs- und Verzeichnungsarbeiten

Es wurden zahlreiche Ordnungs- und Revisionsarbeiten durchgeführt, so an der Totenzettelsammlung (Buchstaben C-Sa = ca. 12.500 Stück) und an den Personalakten (870 Stück). Weitere ca. 1570 Personalakten wur-den neu erschlossen und in Archivkartons verpackt. Weitere 468 Archiv-einheiten des Bestandes „Allgemeine Akten, Nachträge“ der reichsstäd-tischen Zeit wurden gesäubert und inhaltlich zugeordnet; der Bestand wurde damit abgeschlossen. Zudem konnte der Bestand „Fiskalischer Anwalt Prozesse“ mit 246 Archiveinheiten komplett gesäubert und über-arbeitet werden. Die Vorordnung diverser Notars-Bestände wurde weiter vorangetrieben; hier konnten insgesamt ca. 50.000 Einheiten gesäubert, aufgelistet und in Archivkartons verpackt werden. An diversen kleineren Beständen wurden Ordnungsarbeiten vorgenommen. Zahlreiche Bestän-de wurden im Hinblick auf den Umzug gesäubert, in säurefreie Kartona-gen verpackt und beschriftet. Außerdem wurden Ordnungsarbeiten im Notlager am Rotter Bruch durchgeführt.620 Fotos des Stadtarchivs konnten in der Fotodatenbank detailliert erschlossen werden. Im Rahmen der Bearbeitung von Fotoaufträgen wur-den weitere 467 Fotos, die von den Benutzern benötigt wurden, in eine Datenbank für Kopien aufgenommen. Auch die Fotobestände wurden für den Umzug in Archivkartons verpackt.

Restaurierungsarbeiten

In den Jahren 2008 – 2011 wurden im Stadtarchiv insgesamt ca. 100 Einzelrestaurierungsmaßnahmen ausgeführt, darunter sieben Karten und Pläne, zwei Kirchenbücher und acht Akten preußischer Zeit, fünf Standes-amtsregister sowie einige schadhafte Bände der Archivbibliothek. Für die Beteiligung an der Caspar-Wolf-Ausstellung 2009 in Düsseldorf wurden 19 Grafiken restauriert und mit Passpartouts versehen. Auch wurden im Vorfeld von Archivalienausleihen für auswärtige Ausstellungen Protokolle

rend des Umzuges noch mehrere Hundert Archivalien gereinigt und sicher verpackt. Während des Umzuges und bei den Nacharbeiten und der leider notwendigen Baubetreuung haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtarchivs einen überdurchschnittlichen Einsatz gezeigt.

Retrospektive Katalogisierung

Die Katalogisierung der Archivbibliothek erfolgt seit Beginn 2008 im Datenbanksystem FAUST. Neben der Eingabe der Neuzugänge konnte die Bibliothekarin inzwischen die retrospektive Katalogisierung in das Da-tenbanksystem vorantreiben; zunächst wurden vornehmlich Zeitschriften und Serien erfasst. Die Datenbank umfasst inzwischen bereits ca. 4.100 neu katalogisierte Bücher.

Archiveinsturz in Köln

Nach der Katastrophe im Historischen Archiv in Köln waren trotz der knappen Personalausstattung und der umfangreichen Arbeiten für den eigenen Archivumzug die Restauratorin und eine Archivarin des Stadtar-chivs Aachen an insgesamt acht Arbeitstagen an den Bergungsarbeiten in Köln beteiligt und haben dort im Namen der Stadt Aachen kollegiale Hilfe geleistet.

Ausblick auf 2013

Am 17.04.2013 wurde der Lesesaal des Stadtarchivs am neuen Standort in der Nadelfabrik am Reichsweg 30 wiedereröffnet. Die modern aus-gestatteten, neuen Räumlichkeiten werden von den Bürgerinnen und Bürgern bereits gut angenommen.Im laufenden Jahr wird das Stadtarchiv sich am neuen Standort weiter etablieren, den Zugang zu den Archivbeständen weiter verbessern und, soweit die personellen Kapazitäten dafür ausreichen, mit Führungen das Interesse der Bürgerinnen und Bürger am neuen Archiv befriedigen. Au-ßerdem steht die Übernahme der archivwürdigen Unterlagen aus ca. 60 Verwaltungskellern an, die nicht nur jeweils vor Ort gesichtet, bewertet und verpackt werden müssen, sondern die nach dem Transport auch im Archiv entsprechend geordnet, erschlossen und gekennzeichnet werden müssen. Im Bereich der Restaurierung muss der Schwerpunkt vorläufig auf die Wiederherstellung der stark genutzten Personenstandsregister gelegt werden, wozu dringend Personal benötigt wird.

Aktenübernahme / Beratung und Betreuung städtischer Dienststellen

Wegen der akuten Raumnot konnte das Archiv vor dem Umzug keine größeren Mengen archivwürdigen Materials übernehmen. Platz fand sich jedoch noch für einige kleinere Bestände wie zwei Familienarchive (Kux, Startz), vier Nachlässe (Eltester, Janssen, Stettner, Dienstnachlass Kott-mann), ein Firmenarchiv (Aachener Spiegelmanufaktur) sowie mehrere historisch interessante Einzelarchivalien.Beim städtischen Gesundheitsamt wurden 2009 wegen des Übergangs auf die StädteRegion die Altakten gesichtet und ausgesondert. Ein Teil davon ist nach dem Umzug in die Archivräume übernommen worden. Im Hinblick auf eine spätere Übernahme wurden auch Akten des Oberbür-germeisters (FB 01) gesichtet.Wegen der kompletten Räumung des Verwaltungsgebäudes Katschhof mußten dort 2010 in mehreren Kellerräumen seitens der Archivarinnen die Altakten gesichtet und, soweit möglich, ausgesondert werden. Die bei der Kämmerei aufgefundenen archivwürdigen Akten wurden gekenn-zeichnet und an den neuen Standort der Kämmerei mitgenommen. Sie sind nach dem Umzug nunmehr im Archiv angekommen. Mit der Auflö-sung des Ausgleichsamtes Ende 2011 wurden außerdem die dort für das Stadtarchiv relevanten Akten übernommen.Eine Sondersituation ergab sich durch die zum 01.01.2009 in Kraft getre-tene Änderung der Bundesgesetzgebung, wodurch von diesem Zeitpunkt an umfangreiche Urkunds- und Aktenbestände der Standesämter neu in die Zuständigkeit der Kommunalarchive übergingen. Hier musste eine aufwändige Sichtung und detaillierte Auflistung der in Frage kommen-den Unterlagen in den Räumen des Standesamtes erfolgen. Wegen der Katschhof-Sanierung mussten die dort gelagerten Bestände der Stan-desamtsregister noch vor dem Umzug kurzfristig in einer Notübernahme entgegen den ursprünglichen Planungen in den Räumen eines Außen-magazins des Stadtarchivs untergebracht werden. Dies führte zu einem zusätzlichen Arbeitsaufwand von mehr als 200 Arbeitsstunden! Die rest-lichen archivwürdigen Standesamtsunterlagen wurden mit dem Umzug in die Archivräume übernommen. Direkt nach dem Umzug erfolgte bereits eine Notübernahme von mehr als 500 Plänen aus dem Umweltamt, Abteilung Untere Wasserbehörde. Auch wurden in diversen städtischen Dienststellen Aktensichtungen vorgenom-

über den Zustand der Leihgaben erstellt. Zudem wurden mehr als 100 großformatige Glasplattennegative gereinigt und für den Umzug gesichert. Insbesondere für wertvolle Urkunden, Handschriften, gerollte Pläne und empfindliche Glasplattennegative wur-den mehrere Hundert spezielle maßgeschneiderte Sonderformat-Verpa-ckungen beschafft bzw. angefertigt.Durch verschiedene externe Restaurierungswerkstätten erfolgte zudem die Restaurierung von zwei Holzdeckelbänden des 18. Jahrhunderts sowie 118 Standesamtsregistern aus Burtscheid und Forst. 257 Akten, die wegen Schimmelbefalls für die Benutzung gesperrt und dann mit Gammastrah-lung behandelt worden waren, wurden von einer Privatfirma gereinigt, so dass sie jetzt wieder für die Benutzung zur Verfügung stehen Sonderaufgaben

Archivumzug

Ein großer Teil der Arbeit des Archivpersonals entfiel insbesondere 2011 und 2012 auf die Arbeiten für den Umzug des Stadtarchivs in die Nadel-fabrik am Reichsweg. An den Planungen wurde seitens des Stadtarchivs intensiv mitgearbeitet. Insbesondere die Planung der Regalanlagen, der Werkstatt-Einrichtung und der Büroausstattung erfolgte in enger Zusam-menarbeit mit den Architekten. Die Planung und Gestaltung des Lese-saals wurde maßgeblich durch das Archivpersonal getragen. Die Regal-flächenbelegungsplanung, die Grundlage für die gesamte Umzugslogistik war, erfolgte allein durch das Archivpersonal, wie auch die Erstellung ei-ner neuen Bibliotheks-Systematik für den Lesesaalbestand. Die Archivbe-stände wurden in einen umzugsfähigen Zustand gebracht, d.h. es wurden umfangreiche Revisions- und Beschriftungsarbeiten durchgeführt und zugleich mehrere tausend Archivalien in Kartonagen verpackt. Auch der historische Urkundenbestand der Stadt wurde aus den uralten, schäd-lichen Verpackungen in säurefreie Mappen und Kartons umgelagert. Zudem wurden ca. 2000 Akten entmetallisiert und in säurefreie Mappen umgebettet. Im Bibliotheksbereich wurden umfangreiche Sichtungsarbei-ten in den Außenmagazinen durchgeführt, in deren Folge große Mengen Amtsdruckschriften in die Bibliothek eingearbeitet wurden und größere Buchbestände zur späteren Einarbeitung umzugsfertig in Kartons ver-packt wurden. Teile des Zeitschriftenbestandes wurden aufgebunden, um den Umzug zu erleichtern. Aus Platzgründen wurden kurz vor und wäh-

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schrit_tmacher 2013, Stahlbau Strang, Foto: Andreas Herrmann Dansgroep Amsterdam- Raak, Foto Jochem Jurgens Shifting Grounds, Narendra Kumar, Mudra

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Veranstaltungs- Management

In den vergangenen fünf Jahren hat das Veranstaltungs-management das grenzüberschreitende Leitprofil der Stadt Aachen mit ausgefallenen und innovativen Inszenierungen, Kunstaktionen und Performances betont und mitgeprägt. Einige konkrete Beispiele beleuchten diesen programmati-schen Ansatz am besten. Mit den großen, internationalen Formaten schrit_tmacher und across the borders sind zwei Marken etabliert und ausgebaut worden, die wichtige Ak-zente in der regionalen und überregionalen Kulturszene set-zen und mittlerweile auch physisch über Aachens Grenzen hinaus gewachsen sind. Seit 4 Jahren findet das internatio-nale zeitgenössische Tanzfestival schrit_tmacher sowohl in Aachen (Spielort: die faszinierende Industriearchitektur der Stahlfabrik Strang im Osten der Stadt) wie auch in Heerlen (Theater Heerlen) an zwei ganz unterschiedlichen Locations

statt, die für einen außergewöhnlichen Rahmen sorgen und das Festival zum zu einem wahrhaft internationalen Event machen – mit einem stets wachsenden Publikum auf beiden Seiten der Grenze. Das spartenübergreifende Kulturfestival across the borders lädt jährlich im Sommer auch zu einer Entdeckungsreise jenseits der europäischen Kultur ein, mit außergewöhnlichen Inszenierungen jeglicher Art an ausge-fallenen Spielorten in der Innenstadt. Der Akzent wechselt von Jahr zu Jahr von Musik auf Literatur auf Installation auf Mode, doch die besondere konzeptionelle Mischung aus Tanz, Kunst, Performance, Stimmen, Farben und Rhythmen sorgt – nicht nur im Rahmen von atb – für Grenzwande-rungen der besonderen Art innerhalb der verschiedenen Kunstsparten. Und auch hier ist die Kooperation über die Stadtgrenzen hinaus gewachsen, mit spannenden

Grenzwanderungen der besonderen Art innerhalb der verschiedenen Kunstsparten.

schrit_t macher

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schrit_tmacher 2013, Oguike Dance Company 18, Foto: Andreas Herrmann across the borders 2009, Windart, Foto: Bernd Schröder

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Verbindungen zu solchen Festivals wie Cultura Nova in Heerlen oder dem Orlando Festival in Kerkrade / Maastricht / Heerlen. Die Lange Nacht der Museen wird alle zwei Jahre in den großen Kunsthäusern der Stadt in Szene gesetzt, deren Sammlungen, Konzeptionen und Architekturen durch künst-lerische Interventionen und Aktionen mit regionalen wie auch internationalen Künstlern aus einer anderen Perspekti-ve wahrgenommen werden. Der Aachener Innovationspreis Kunst der Peter und Irene Ludwig-Stiftung – zuletzt zum 10. Mal an den großen südafrikanischen Musiker und Brücken- bauer zwischen den Kulturen und Musikwelten Abdullah Ibrahim verliehen – sorgt immer wieder für besondere und viel beachtete Aktionen im Jahresprogramm der Stadt. Das Freiluftprogramm Karlspreis Live bietet jedes Jahr einen spannenden künstlerischen Akzent im Rahmen der festlichen

Aktivitäten um den Internationalen Karlspreis zu Aachen, während die Hauptbühne am Aachener Katschhof (eine von 4 Freiluftbühnen) ein Publikum von mehreren Tausenden Be-suchern 4 Tage lang im Rahmen des September Specials mit einem besonderen Schwerpunkt in World Music, Rhythmus und Perkussion begeistert. Dazu kommen wechselnde jähr-liche Projekte und Schwerpunkte, wie das groß angelegte künstlerische Begleitprogramm zu den drei Ausstellungen Karl der Große – Macht Kunst Schätze für das Karlsjahr 2014 in Aachen. Solche Programmstrukturen und Schwerpunkte wie schrit_tmacher, across the borders oder das Karlsjahr spielen auch eine bedeutende Rolle in Aachens Beteiligung an der Kandidatur zusammen mit Maastricht & Euregio als europäische Kulturhauptstadt 2018. Spannende Aussichten für die kommenden Jahre!

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Musikschule der Stadt AachenZahlen und Fakten

Zum Stichtag 31.12.2012 wurden an der Musikschule der Stadt Aachen wöchentlich 4.145 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, 2.745 im Regulärunterricht und 1.400 im Ko-operationsbereich, in 1.029 Jahreswochenstunden, von 98 Lehrkräften.

2.745 Unterrichtsbelegungen verteilen sich auf folgende Fachbereiche:Elementare Musikpädagogik: 961Blasinstrumente und Schlagzeug: 626Streichinstrumente: 544Tasteninstrumente: 319Zupfinstrumente: 295

Das Jahr 2012 war ein ebenso turbulentes wie erfolgreiches Jahr für die Musikschule. Turbulent waren die Auseinander-setzungen über den Verbleib der Musikschule im Stammge-bäude am Blücherplatz, die für den neuen Schulleiter, Harald Nickoll, gleich zu Beginn seines Amtsantrittes eine besonde-re Herausforderung darstellten. Erfolgreich war das Ergeb-nis, nämlich die Zusicherung seitens des Oberbürgermeis-ters, die Musikschule in ihrem Stammgebäude zu belassen.

Kooperationen und neue unterrichtsmodelle Der Ausbau von Kooperationen, das Einführen neuer Unter-richtsmodelle sowie eine intensivere Breitenarbeit hatten für die Musikschule im Jahr 2012 Priorität. Die Basis dafür war Ausbau des Unterrichtsmodells JEKISS, mit dem mittlerwei-le neun Aachener Grundschulen beschult werden. Tendenz steigend.

Sponsoren

Als Sponsoren für JEKISS konnten die Jugend- und Kultur-stiftung der Sparkasse Aachen, der Rotary Club Aachen-Charlemagne, Die Johanniter und die Toni-Jansen Stiftung gewonnen werden.

Bildungszugabe

Das Projekt „Bildungszugabe“ der StädteRegion, wurde 2012 von 25 Aachener Bildungseinrichtungen bei der Musik-schule gebucht.

Instrumentale Orientierungsstufe

Die Einführung des neuen Unterrichtsmodells IO (Instrumen-tale Orientierungsstufe), das die Eignung von Kindern in Be-zug auf die Tongebung und die Tendenz für eine Instrumen-tengattung ermittelt, wurde erfolgreich abgeschlossen.

Drehtürmodell

Ferner hat die Musikschule das Pilotprojekt „Drehtürmodell“ gestartet, was Schülerinnen und Schülern den Instrumen-talunterricht in der Schule während der Unterrichtskernzeit ermöglicht.

Klassenunterricht

Darüber hinaus unterrichtet die Musikschule weiterhin Streicherklassen, Bläserklassen, Gitarrenklassen, Percus-sionsklassen und Musiktheater an allgemeinbildenden Schulen. Diese Aktivitäten führten im Kooperationsbereich zu einer deutlichen Steigerung der Schülerzahlen.

Bildungspartner

1. Einhard-Gymnasium (Streicher- und Bläserklassen) 2. Couven-Gymnasium (Bläserklassen, Drehtüre) 3. Heilig-Geist-Gymnasium Würselen (Streicherklassen)4. KKG (Drehtüre)5. Gymn. St. Leonhard (Gitarrengruppen)6. Gymnasium Alsdorf (Bläserklassen) 7. KGS Michaelsbergstraße (Blockflötenklassen) 8. KGS Düppelstraße (Gitarrengruppen) 9. Hugo-Junkers-Realschule (Gitarrengruppen) 10. OGS Reumontstraße (Musiktheater) 11. GGS & OGS Schönforst (Streicherklassen)12. OGS Beeckstraße (Musiktheater) 13. Annaschule (JEKISS) 14. GGS Richterich (JEKISS) 15. KGS Hanbruch (JEKISS) 16. GGS Brühlstraße (JEKISS) 17. GGS Laurensberg (JEKISS) 18. KGS Luisenstraße (JEKISS) 19. GGS Kohlscheid-Mitte (JEKISS) 20. KGS Mataréstraße (JEKISS) 21. Montessorischule Reumontstraße (JEKISS) 22. KiTa Robert-Koch-Straße Rokoko (MFE) 23. Domsingschule (MGA)

Wettbewerbe

Der Wettbewerb Jugend musiziert stellt die Spitze einer Py-ramide aus Breitenarbeit, Mittelstufe und Oberstufe dar.Der 49. Regionalwettbewerb Jugend musiziert 2012 war von vielen hervorragenden Leistungen geprägt, die teilweise zur Weiterleitung zum Landes- und Bundeswettbewerb führten. Von den 134 Teilnehmern/innen kamen 55 aus Aachen. Diese erhielten 44 erste Preise, davon 24 mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb, 10 zweite und einen dritten Preis.Der neu gewählte Regionalvorsitzende für Jugend musiziert für die Regionen Aachen, Düren und Heinsberg, Harald Nickoll, hat das Format der Preisträgerkonzerte durch die Vergabe der Urkunden seitens des Sponsors und des Kultur-betriebes erweitert.

Die Aachener Musikschulschülerinnen Carolin Klaus und Lilian Phan haben beim internationalen „Crescendo Wettbe-werb“ in Berlin den ersten Preis in der Kategorie Klavier-Duo gewonnen. Mit diesem Preis war eine Teilnahme am Preisträgerkonzert im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin und im Januar 2013 in der Carnegie-Hall in New York verbunden.

Konzerte und Veranstaltungen

Über 120 Konzerte und Veranstaltungen der Musikschule wurden von ca. 10.000 Konzertbesuchern erlebt. Besonders hohe Besucherzahlen wurden bei den Gemeinschaftsprojek-ten mit der RWTH und speGTRa, Jazz-Festival Heerlen, dem Instrumententag am Einhard-Gymnasium, dem Musiktheater und JEKISS-Veranstaltungen gezählt.

Jedem Kind seine Stimme

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Foto: wesentlich.

30 Jahre Bücherbus Fabian, 9. Mai 2009 50 Jahre Stadtteilbibliothek Ost am 28.08.2008

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StadtbibliothekGruppen und Schulklassen sowie Lesungen, Ausstellungen, Vorträge auch in Kooperation mit Vereinen, Gruppen und anderen Partnern gehören zum tagtägliche Programm der Stadtbibliothek Aachen.

Einen nicht zu unterschätzenden Anteil an der Akzeptanz des Bibliotheks-angebotes haben die dezentralen Einrichtungen der Stadtbibliothek, de- ren großer Vorteil in der kundennahen Lage liegt.

Statistische (jährliche) Durchschnittswerte für 2009 – 2012

Besucherzahlen 340.000zzgl. virtuelle Besucher 250.000Entleihungen 900.000Bestand inkl. Altbestand 500.000aktueller Freihandbestand 280.000Auskunftsfragen 130.000arbeitende Besucher 60.000aktive Benutzer 22.000Bibliotheksführungen (100) 2.000Veranst. für Kinder (250) 3.500Veranst. für Erwachsene (80) 6.500Ausstellungen (50)

Service Grundschulen

Zum 01.02.2009 nahm die neu eingerichtete Servicestelle Grundschulen offiziell ihre Arbeit für 41 Grundschulen im Stadtgebiet aber auch darü-ber hinaus auf. Zum Service gehört auch das neu entwickelte Angebot „Schulstart”.

Einrichtung der Online-Fernleihe

2009 erfolgte die Installation eines Leit- und Informationssystems für die Stadtbibliothek

Video-DVDs in neuem Gewand

Mittels der vom Förderverein gesponserten onetime-Safer gelang eine Verbesserung in der Sicherung und Präsentation der DVDs.

neuer Bücherbus

Im Juni 2011 wurde ein gebrauchter Bücherbus zum Preis von 10.000 Euro angekauft. Die offizielle Einweihung des neuen Bücherbusses durch den Oberbürgermeister fand im Rahmen eines Bibliotheksfestes am 1.9.2012 statt. Mit viel Glück und breiter Unterstützung kann jetzt das Bibliothek-sangebot in den Stadtteilen fortgeführt werden (ca. 100.000 Ausleihen pro Jahr, verteilt auf 21 Haltepunkte in der Stadt). Projekte

Durchführung von – durch Landesmittel geförderten – Projekten, die insbesondere mit dem Kulturellen Leitprofil (Grenzüberschreitung) korres-pondieren: · Schaffung eines Erlebnisbereich Lesen und Hören in der Erwachsenenbi-

bliothek. · Schaffung eines Erlebnisbereich Hören und Sehen in der Musik-

bibliothek. · Dreijähriges Projekt von Bücherbus, Stadtteilbibliotheken/Nebenstellen

und Kinder- und Jugendbibliothek zum Thema „Leseförderung“.· Die Stadtbibliothek Aachen beteiligte sich bis zuletzt am SSG-Pro-

gramm mit dem Sammelgebiet „Geschichte und Politik (bis 1900)“. · Seit 2008 jährlich neu aufgelegtes Literaturprojekt „Wie aus Lesen

Schreiben wird“ mit Schülern verschiedener Aachener Schulen unter wechselnden Motti.

Die Stadtbibliothek und ihre Leistungen

Das städtische Bibliothekssystem umfasst neben einer Zentralbibliothek – bestehend aus Erwachsenenbibliothek, Musikbibliothek, Kinder- und Jugendbibliothek – weiterhin den Bücherbus, zwei Stadtteilbibliotheken und vier Nebenstellen. Ein besonderes Merkmal stellt der umfangreiche und wertvolle Altbestand dar, eine Quelle für historische, auch stadtge-schichtliche Forschungen.Das Vollprogramm der Bibliothek, das grundsätzlich Bürgerinnen und Bürger jeden Alters, aller sozialen Schichten und aller Bildungsgrade an-spricht, hat die Erfüllung folgender Aufgaben zum Ziel:Sie stellt ein Buch- und Medienangebot bereit für die Ausleihe und die Nutzung vor Ort, das sie stetig aktualisiert.Aus einer Fülle aller auf dem Markt angebotenen jährlichen Neuerschei-nungen werden entsprechend dem Anschaffungsprofil die Medien für die Stadtbibliothek Aachen ausgewählt, inventarisiert, katalogisiert, inhalt-lich erschlossen und für die Medienausleihe technisch bearbeitet. Die Leserinnen und Leser erwarten zurecht einen Bestand mit aktuellen Medi-en; deshalb werden veraltete Medien gelöscht, defekte Medien repariert oder auch aus dem Bestand genommen. Sie betreibt aktive Bestands- und Informationsvermittlung durch Bera-tung unter Zuhilfenahme des eigenen Bestandes und Nutzung anderer Quellen.An den Auskunfts- und Informationsplätzen für die drei Servicebereiche der Erwachsenenbibliothek im EG, im 1. und 2. Obergeschoss, den In-formationsplätzen der Kinder- und Jugendbibliothek sowie der Musikbi-bliothek und darüber hinaus in den dezentralen Bereichen beraten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtbibliothek ihre Kundinnen und Kunden.Veranstaltungen, Programmarbeit und bibliothekspädagogische Angebo-te ergänzen und unterstützen die originäre Aufgabenstellung. Angebote zur Förderung der Medien- und Lesekompetenz, Führungen für

Service Kita

Um auch das Angebot für die Kindertageseinrichtungen zu bündeln, wurde parallel zum Service Grundschulen der Service Kita entwickelt. Den Tageseinrichtungen für Kinder werden individuell zusammengestell-te oder auch thematisch vorbereitete Bücherkisten zur Nutzung in den Einrichtungen zur Verfügung gestellt und ein Bilderbuchkinoprojekt mit regelmäßigen Besuchen in der Kinder- und Jugendbibliothek mit einer festen Ansprechpartnerin angeboten.

Internet-Angebote

In 2008 nahm die Stadtbibliothek das grundlegend erneuerte Internet- und Multimedianetz erstmalig in Betrieb. Nicht eingetragene Leserinnen und Leser können diese Angebote gegen eine zeitabhängige geringe Gebühr nutzen. Mit dem Benutzerausweis der Stadtbibliothek ist die Nut-zung in der ersten Stunde kostenlos und erst bei längerer Nutzung fallen Gebühren an. Das Angebot wird von unseren Leserinnen und Lesern geschätzt, wie die hohe Auslastung belegt. Damit erfüllt die Bibliothek ihre Aufgabe, den Zugang zu Informationen, Medien und moderner In-formationstechnik zu ermöglichen. Sie verhilft zu Medienkompetenz als der Fähigkeit, mit unterschiedlichen Medien differenziert und reflektiert umzugehen.

Die Digitale Bibliothek in der Stadtbibliothek Aachen und zu hause

Die Digitale Bibliothek (DigiBib) wurde am 24.03.2011 durch Dezernent Wolfgang Rombey eröffnet. Die Stadtbibliothek konnte einen großen Schritt in der Nutzung moderner Informationstechnologien machen; mit Hilfe einer Förderung des Landes NRW wurde ein Anschluss an die Digi-tale Bibliothek geschaffen. Die DigiBib bietet einen einheitlichen Zugang zu den elektronischen Katalogen der eigenen und anderer Bibliotheken und Datenbanken unter einer Benutzeroberfläche. Munzinger und Brock-haus sind kostenlos zugänglich und Volltexte, wie z.B. Zeitungsartikel, können direkt am Bildschirm eingesehen werden. Daneben bietet die DigiBib einen Zugriff auf eine Vielzahl von Datenbanken, die nach Fach-gebieten geordnet sind.

Mehr als „nur“ Bücher

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Kinder- und Jugenbuchwochen 2010

Treffpunkt Bibliothek 2012, Scheck

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· Erneuerung der Beleuchtung in der Musikbibliothek.· Sanierung des Flachdachs der Kinder- und Jugendbibliothek.· Erweiterung der Außenbeschilderung.· Erneuerung des Satteldachs auf dem Hauptgebäude der Stadtbibliothek. Bauzeit 2012 bis Sommer 2013.

Medienbestand

Die Etatkürzung für Medienbeschaffungen führte zu Einschränkungen beim Bestandsaufbau. Verursacht wurde die Kürzung durch die Nichter-reichung der Mehreinnahmen bei den 2006 beschlossenen Gebührenan-hebungen. Der teilweise Ausgleich durch Zuschüsse aus den Rücklagen des Kulturbetriebes konnte nicht verhindern, dass der Umfang und die Aktualität des Medienangebotes den Anforderungen an eine Großstadt-bibliothek nicht gerecht wurden. Die Bestandszahlen sind aufgrund der Aussonderungen (bedingt durch Verschleiß und Überalterung) gesunken; ein adäquater Ersatz durch neue Medien hängt von der Finanzierungsmöglichkeit ab. Zwar konnten durch das neue Bestsellerprogramm (+ 9.500 Euro) und die Wiederanmelde- gebühr (+ 8.000 Euro) zusätzliche Einnahmen erzielt werden, aber gleichzeitig steht dem ein leichter Rückgang bei der normalen Ausleih-gebühr (– 6.500 Euro) und den Säumnis- und Servicegebühren (– 2.500 Euro) gegenüber.

Ausblick

Neben einer grundlegenden Bestandsaufnahme werden in der Vorlage für den Betriebsausschuss Kultur unter dem Titel „Konzept zur weiteren Entwicklung der Stadtbibliothek Aachen“ (vgl. Koalitiionsaussage „Buch- und Medienzentrum des 21. Jh.s“) 29 Projekte aufgelistet, die die Biblio-thek umsetzen will. Mit den frei werdenden Ressourcen bei Realisierung der Selbstverbuchung (RFID) wäre die Voraussetzung geschaffen.Bereits seit längerem ist der Einstieg in die Selbstverbuchung angedacht. Mit Einführung der Selbstverbuchung ist eine Personalentlastung bei gleichzeitiger Verbesserung des Angebotes und verändertem Einsatz ge-plant. Hierzu liegt ein konkretes Konzept vor.Im Rahmen des Projektes „Soziale Stadt Aachen Nord“ beteiligt sich die Stadtbibliothek. Ziel ist die Errichtung eines soziokulturellen Begeg-nungszentrums. Geplant ist u.a. die Neueinrichtung einer Stadtteilbiblio-thek Aachen-Nord im ehemaligen Straßenbahndepot an der Talstraße.Ab 2014 erfolgt die Erweiterung unseres Angebotes um die Ausleihe von E-Books. Folgekosten für die Lizensierung von E-Medien zu Lasten unse-res Medienetats im Umfang von 5 – 10%.

Ausstellungen

Neben den allgemein interessierenden Ausstellungen im Erdgeschoss wurden zu Beständen der einzelnen Servicebereiche passende Ausstel-lungen präsentiert. Partner aus dem Bildungs- und Kulturbereich präsentieren ihre Arbeit durch eine Ausstellung in unseren Räumen. Mit 350.000 Besuchern jähr-lich zählen wir zu den meist besuchten städtischen Einrichtungen. Diese Bühne soll natürlich gerne durch die Organisationen und Künstler genutzt werden, um ihr Werk zu präsentieren. Im Gegenzug kommen viele unse-rer regelmäßigen Besucher jetzt noch lieber in die Bibliothek. Und wir ha-ben auch viele neue Besucher, die erst einmal nur wegen der Ausstellung kommen und so die Bibliothek und ihre reichhaltigen Bestände kennen- lernen.

Förderverein

Die Mitglieder unterstützen die Stadtbibliothek durch ihre Mitgliedschaft, die Durchführung der Bücherbasare und umfangreiche Spenden. Sie tra-gen an vielen Stellen zur Anschaffung von Einrichtungsgegenständen bei und ermöglichen durch die Übernahme der Finanzierung in vielen Fällen die Veranstaltungsarbeit. Die Fortführung der Restaurierungsmaßnahmen im Altbestand wurde durch umfangreiche Einzelspenden ermöglicht.

Kooperationen

Neben den klassischen Kooperationen mit KiTas und Schulen, Kultur- und (Weiter-) Bildungseinrichtungen – teilweise mit formellen Kooperations-vereinbarungen – werden regelmäßig Arbeitstreffen der AG Euregiobib-liotheken durchgeführt, ein fachlicher Austausch bei den Treffen der AG Großstadtbibliotheken NRW durchgeführt sowie in der Regionalen Bib-liothekskonferenz – koordiniert durch die StB Aachen – Erfahrungsaus-tausch in und über die StädteRegion hinaus organisiert. Ebenso bringen sich die Stadtteilbibliotheken in verschiedene Stadtteilprojekte ein.

Finanzielles und Organisatorisches

Integration der Stadtbibliothek in den Kulturbetrieb als Geschäfts- bereich 6 zum 01.01.2009.

· Attraktivere Bestandsdarbietung.· Verbesserung des Leserservices in allen Bereichen.· Verbesserung der Aufenthaltsqualität für LeserInnen. · Neue Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit.· Stärkung des Marketing durch Bildung einer halben Stelle insbeson- dere zu Lasten der Erschließung und Vermittlung des historischen Buch- bestandes.· Neue Aufstellungsform für Romane.· Benutzfreundlichere Präsentation der Zeitschriften-Bestände.· Schaffung eines erweiterten Bereichs von Arbeitsplätzen.· Neugestaltung der Bereiche Belletristik und Sachliteratur in der Stadt- teilbibliothek Ost.· Bücherbus eröffnet zusätzliche Haltepunkte.

Ergebnisse einer Kundenbefragung

· Erweiterte Öffnungszeiten (umgesetzt).· Überarbeitung Internetauftritt (umgesetzt).· Zugriff von zu Hause auf die Angebote der Bibliothek (umgesetzt).· Die Bestandsqualität (Aktualität und Verfügbarkeit) wird mit der Note

2,8 bewertet, ist aber von einer 100%igen Zufriedenheit noch weit entfernt! Ohne ein Mindestmaß an finanzieller Ausstattung beim Er-werbungsetat sind der Bibliothek keine Möglichkeiten der Verbesserung gegeben. Das Erscheinungsbild der Bibliothek wird mit gut bewertet (weiter verbessert).

· Insbesondere an der Medienausleihe und an der -rückgabe kommt es zu Wartezeiten.

· Die überwiegend sehr gute Beurteilung (Durchschnittswert 1,7) unserer Mitarbeiter freut uns. · Umfrage zum Thema „Konsolenspiele“ in der Kinder- und Jugendbiblio- thek (Umsetzung in Arbeit).

Bauliche Erneuerungen

· Teppichbodenerneuerung im 1. und 2. OG verbessert Aufenthaltsquali- tät für die Leserinnen und Leser. Kompletterneuerung der Abdichtung der Fensterfront der Zentralbibliothek.· Neue Fenster und ansprechende neue Eingangstür für die Stadtteilbib- liothek Haaren.

Veranstaltungen

· 50 Jahre Stadtteilbibliothek Ost, Aretzstraße am 28.08.2008.· 30 Jahre Bücherbus Fabian mit Fest am 09.05.2009.· 30 Jahre Stadtbibliothek Couvenstraße mit Veranstaltungsreihe in 2010.Unsere wiederkehrenden, herausragenden festen Veranstaltungen:· Welttag des Buches am 23. April.· Bundesweite Bibliothekskampagne Treffpunkt Bibliothek Ende Oktober.· 17. Kinder- und Jugendbuchwochen im November.· Bundesweiter Vorlesetag Ende November.

Buch und Kunst

Die angebotenen Workshops in den Stadtteilbibliotheken sind nahezu immer ausgebucht. Gleiches gilt für die in den Ferien angebotenen Work-shops der Kinder- und Jugendbibliothek, wobei erstmalig ein Workshop für „Väter mit Kind” angeboten wurde.

Vorlesestunden

Die ehrenamtlichen Vorleserinnen und Vorleser ziehen mit ihren regelmä-ßigen Vorlesestunden einen festen Zuhörerstamm in ihren Bann.

Bibliotheksführungen

Für die Führungen wurde von der Kinder- und Jugendbibliothek in Zusam-menarbeit mit der Erwachsenenbibliothek ein Konzept erstellt, dass die inhaltlichen Schwerpunkte festhält. Dazu wurde ein Flyer verfasst.

Literaturverzeichnisse und Bestandslisten

Literaturverzeichnisse vermitteln bereichsübergreifend den vorhanden multimedialen Bestand zu einer Vielzahl von Themen. Zu verschiedenen Themen des Bereichs Leseförderung bietet die Bibliothek Bestandslisten für alle Lernstufen an.

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Perspektive Dauerausstellungsraum des Centre Charlemagne, © hks architekten

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Die Route Charlemagne ist ein kulturtouristisches, kul-turhistorisches und städtebauliches Projekt der Stadt Aachen, das die Entwicklung Aachens als europäische Kultur- und Wissenschaftsstadt in den Mittelpunkt stellt.

Ausgehend von der Gestalt Karls des Großen (engl./frz. Charlemagne) werden historische und moderne Gebäude im Umfeld der ehemaligen karolingischen Pfalz neu gestaltet und zu Themen in Beziehung gesetzt, die in der Zeit Karls des Großen um 800 ebenso relevant waren wie in Gegenwart und Zukunft. Grundgedanke der Route Charlemagne ist es, Vergangenes und Zukünftiges sowie Lokales und Europäisches miteinan-der zu verbinden. Aachen ist eine historische Stadt, ein Ort der Wissenschaft und eine eu-ropäische Stadt, deren Geschichte als eine Geschichte Europas zu le-sen ist. Diese und weitere Leitthemen wie Religion, Macht und Medien finden ihre Entsprechung und Auslegung an ganz unterschiedlichen Orten wie Dom und Rathaus, Internationales Zeitungsmuseum, Grashaus, Couven-Museum, das Super C der RWTH und der Elisenbrunnen, der für das The-ma Badekultur in Aachen steht.Bis zur Fertigstellung des Centre Charlemagne im Katschhof im Januar 2014 erläutert die Infostelle im Haus Löwenstein am Markt Besucherin-

nen und Besuchern die Sehenswürdigkeiten der Route Charlemagne. An deren einzelnen Themenstationen sind Ausstellungen unterschiedlichen Umfangs vorgesehen, die durch ein elektronisches Guidesystem mitein-ander verknüpft und durch Wechselausstellungen, Kulturprogramme und Veranstaltungen ergänzt werden sollen.

Das Rathaus

Als erste Station der Route Charlemagne wurde das Rathaus im Juni 2009 fertiggestellt. Erstmals sind nun alle historischen Räume des Rat-hauses mit Ausnahme des Granusturmes und der Amtsräume des Ober-bürgermeisters zugänglich. Außerdem ist hier der audiovisuelle Guide Aixplorer im Einsatz. Er skizziert die Geschichte des Hauses, erläutert sei-ne Kunstwerke und lässt historische Ereignisse lebendig werden. Einzelne Ausstellungsräume behandeln die Themen Krieg, Frieden und Europa.Der Rundgang beginnt mit einer Computersimulation der Pfalz Karls des Großen. Es zeigt, aus welchem Teil der Pfalz das Rathaus hervorgegan-gen ist. Der Ratssaal und die übrigen Säle des Erdgeschosses vermitteln einen Eindruck von der gotischen Baustruktur und der Ausstattung des 17. und 18. Jahrhunderts. In einigen der Gemälde zeigt sich die Stilisie-rung Karls des Großen zu einer überzeitlichen Herrschergestalt.

Karls- Route

Route Charlemagne

Die Reliquien begründeten im 14. Jahrhundert eine Wallfahrtstradition, die Aachen zu einem europäischen Pilgerziel neben Rom und Santiago de Compostela werden ließ. Der Marienschrein (1238) am Anfang der Chorhalle birgt diese kostbaren Reliquien. Ihre Verehrung in Form der alle 7 Jahre stattfindenden Heiligtumsfahrten begann 1349 und reicht bis heute. Wie die Krönungen, so waren auch die Wallfahrten ein wichtiger wirtschaftlicher und kultureller Faktor der mittelalterlichen Stadt.Um Raum für die großen Feiern der Krönungen und Heiligtumsfahrten zu gewinnen, wurde am 600. Todestag Karls im Jahr 1414 eine neue Chor-halle eingeweiht. Neben dem Oktogon ist sie das zweite architektonische Meisterwerk der Kirche, denn das sogenannte „Glashaus von Aachen“ besteht aus 1000 qm Glasfläche. Das gewaltige Gewicht des Gewölbes scheint auf schlanken Pfeilern ohne jede weitere Abstützung zu ruhen. In Wirklichkeit wird es von einem komplizierten Verankerungssystem aufgefangen.Rings um die Kirche entstand seit dem 13. Jahrhundert ein Kranz von Sei-tenkapellen. Ein Kreuzgang verbindet die Kirche mit weiteren Gebäuden und der heutigen Domschatzkammer. Zum Bischofssitz wurde der Dom zum ersten Mal in napoleonischer Zeit und endgültig im Jahr 1930. Ein neues Besucherzentrum informiert über den Dom.Dom, Domschatzkammer und Dominformation repräsentieren im Rah-men der Route Charlemagne das Thema „Religion“. Sie ergänzen die stadtgeschichtlichen Ausstellungen im Rathaus und im künftigen Centre Charlemagne.

Couven-Museum

Das Couven-Museum befindet sich an der Stelle der mittelalterlichen Stadtwaage am Aachener Hühnermarkt. Das Haus wurde im Jahr 1662 – also sechs Jahre nach dem verheerenden Stadtbrand – errichtet und als Apotheke genutzt. 1786 baute der Architekt Jakob Couven es im Rokoko-Stil um. Das Couven-Museum ist ein typisches Aachener Wohnhaus seiner Zeit.Seit 1958 ist hier eine Sammlung historischer Möbel zu sehen. Die einzel-nen Räume spiegeln die bürgerlichen Lebenswelten vom Rokoko über den frühen Klassizismus und den napoleonischen Empire-Stil bis hin zum Bie-dermeier. Zu sehen ist auch die Adler-Apotheke aus der Entstehungszeit des Hauses. Regelmäßig zeigt das Museum kultur- und kunstgeschichtli-che Wechselausstellungen. Das Couven-Museum repräsentiert das Thema Wohnkultur und Lebensart.Karls Reformen erleichterten und beschleunigten den Austausch von Wissen in seinem Reich. Er sammelte die Werke der antiken Autoren und berief Gelehrte und Künstler aus allen Teilen Europas an seine Aachener Hofschule: Theologen und Mathematiker, Astronomen und Architekten. Alkuin von York, der Leiter der Hofschule, war ein Universalgelehrter seiner Zeit. Ohne die Kopien, die Karls Hofschule anfertigte, würden wir einen Teil der antiken Literatur nicht mehr besitzen.Nirgendwo sonst in Europa gibt es so viele Forschungseinrichtungen wie in der Dreiländerregion von Aachen, Lüttich und Maastricht. Heute haben sich in Aachen vier Hochschulen etabliert.Die Station „Wissenschaft“ im Super C unterscheidet sich bereits äußer-lich von allen anderen Stationen, denn sie ist nicht in ein historisches, sondern ein modernes Gebäude integriert. Es wurde 2008 als Service- und Tagungshaus der RWTH eröffnet und fällt durch seine außergewöhn-liche Architektur auf, die an den Buchstaben C erinnert.

In einem dieser Säle, der „Werkmeisterküche“, erinnern Fotos und Filme an den Zweiten Weltkrieg, der in Aachen früher zu Ende ging als in ande-ren deutschen Städten. Eine Hörbank in der Mitte des Raumes vermittelt einen Eindruck von den Verbrechen der Nationalsozialisten. Ein interakti-ves Fotoalbum beleuchtet die Baugeschichte und den Wiederaufbau des Rathauses.Das Thema „Frieden“ bestimmt den angrenzenden Roten Saal, der auch Friedenssaal genannt wird. Er wurde im Jahr 1748 zur feierlichen Unter-zeichnung eines Friedensvertrags eingerichtet, der den Österreichischen Erbfolgekrieg beenden sollte. Ein interaktiver Tisch in der Mitte des Rau-mes gibt einen Einblick in die Friedensverhandlungen und zeigt, warum der Vertrag doch nicht im Rathaus unterzeichnet wurde.Im Treppenaufgang zum Krönungssaal ist der Internationale Karlspreis präsent. In seiner Geschichte und in den Festreden der Preisträger spie-geln sich die Konzepte und Leitbilder der europäischen Integration. Der Besucher hat die Möglichkeit, diese Geschichte an interaktiven Stelen zu erforschen.Der bekannteste Raum des Rathauses ist der Krönungssaal. Im Mittelal-ter und in der frühen Neuzeit fanden hier die prunkvollen Festmähler der Könige statt, die am gleichen Tag in der Marienkirche gekrönt worden waren. Wer den Aixplorer nutzt, kann hier in die Geräuschkulisse eines Krönungsmahls im Jahr 1520 eintauchen und Gespräche über den Einzug des Königs in Aachen oder die politische Situation in Europa verfolgen. Im Krönungssaal sind außerdem Kopien der mittelalterlichen Reichskro-ne und der übrigen Insignien der Macht zu besichtigen. An den Wänden befindet sich der Fresken-Zyklus Alfred Rethels über das Leben Karls des Großen, darunter Rethels Meisterwerk „Die Schlacht bei Cordoba“ von 1849/50. Die Fresken geben einen Eindruck vom Karlsbild des 19. Jahr-hunderts.

Aachener Dom

Karl dokumentierte in Aachen nicht nur seinen persönlichen Glauben. Die Einführung einer einheitlichen, an Rom ausgerichteten Liturgie in allen Teilen des Reiches, war vielmehr auch eine Stütze seiner politischen Macht und Idee. Die Marienkirche, der heutige Dom, sollte dieser Macht Ausdruck verleihen. Sie wurde in den Jahren vor 800 errichtet und verei-nigte antike und byzantinische Bauformen. Die Wirkung der neuen Kirche auf die Zeitgenossen war enorm. Seit dem Untergang des weströmischen Reichs war sie der erste steinerne Großbau mit Zentralgewölbe, der nörd-lich der Alpen neu errichtet wurde.In den folgenden Jahrhunderten begann eine Sakralisierung des Kaisers, die in der sagenumwobenen Öffnung seiner Gruft im Jahr 1000 und in seiner Heiligsprechung im Jahr 1165 ihre Höhepunkte erreichte. Seit 1215 ruhen Karls Gebeine in einem goldenen Schrein, der sich heute in der Apsis des gotischen Chors befindet. Aus dieser Epoche stammen auch die goldene Altartafel (um 1000), die Kanzel (vor 1014) und der von Friedrich Barbarossa gestiftete Radleuchter (um 1180).Der Kern der Marienkirche ist ein Oktogon (Achteck), das von einem sechzehneckigen Umgang umgeben ist. Auf der Empore im Westjoch des Umgangs befindet sich ein marmorner Thron, der vermutlich die Herr-schaft Christi symbolisierte. Auf ihm wurden seit 936 die deutschen Köni-ge gekrönt. Dieser karolingische Kern der Kirche ist noch heute erhalten. Aus der Zeit Karls des Großen stammt auch der mächtige Westbau mit seinem großartigen Bronzeportal.

Route Charlemagne – Stationen der Aachener Stadtgeschichte

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Internationales Zeitungsmuseum, Foto: Peter Hinschläger

Rendering Archäologische Vitrine,© kadawittfeldarchitektur

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Elisenbrunnen

Im Aachener Talkessel gibt es mehr als 30 Thermalquellen, deren mine-ralreiches Wasser bis zu 70 Grad heiß ist. In Europa gibt es lediglich im tschechischen Karlsbad (Karlovy Vary) noch heißere Quellen. Archäolo-gische Funde aus dem Elisengarten zeigen, dass die Quellen bereits in der Jungsteinzeit bekannt waren und Menschen dazu veranlassten, im Talkessel zu siedeln.Um Christi Geburt legten die Römer eine städtische Siedlung mit mehre-ren Thermen an. Eine dieser Thermen befand sich im Bereich des Hofes, eines kleinen Platzes in der Altstadt. Dort befand sich auch das Thermal-bad der Pfalz Karls des Großen, und von dort wird heute der Elisenbrun-nen mit Wasser aus den heißen Quellen Aachens gespeist.Schon früh, möglicherweise schon zur Zeit Karls des Großen, befand sich im Elisengarten eine kleine Kirche, die Adelgundiskapelle. Allerdings ist sie ebenso wenig erhalten wie das mittelalterliche Ursulinerkloster, des-sen Garten die Keimzelle des heutigen Parks war.Der heutige Elisenbrunnen wurde von 1822 bis 1827 nach Plänen der Architekten Johann Peter Cremer und Karl Friedrich Schinkel errichtet. Er besteht aus einer offenen Säulenhalle und zwei seitlichen Pavillons im klassizistischen Stil. Im zentralen Rondell fließt das heiße Wasser der Aa-chener Quellen offen durch zwei Brunnenbecken. In einem der Pavillons befindet sich außerdem die Aachener Tourismusinformation.Der 1851 angelegte Elisengarten wurde im Rahmen der Route Charlema-gne neu gestaltet. Dabei fanden zwischen 2008 und 2009 großflächige archäologische Grabungen statt, deren Ergebnisse im Internet unter www.aachen.de/elisengarten und www.zeitreise.ac dokumentiert sind.Ein Ausschnitt der gefundenen römischen und mittelalterlichen Fun-damente ist in der Archäologischen Vitrine zu sehen, die im April 2013 eröffnet wurde.

Internationales Zeitungsmuseum

Seit 1931 befindet sich im „Großen Haus von Aachen“ das Internationale Zeitungsmuseum. Das Museum geht auf eine Sammlung des Aachener Privatgelehrten Oskar von Forckenbeck (1822–1898) zurück, der auf seinen Reisen vor allem die Erst- und Letztausgaben sowie die Jubiläums- und Sondernummern internationaler Zeitungen gesammelt hatte. Auch verbotene Blätter waren Teil der Sammlung. Trotz seiner Pionierleistung für die spätere Medienwissenschaft fand Forckenbeck wenig Anerken-nung. Die Sammlung umfasst heute rund 200.000 Zeitungen aus dem 17. bis 21. Jahrhundert. Sie ist weltweit einmalig und kann zum Teil in digita-lisierter Form eingesehen werden.2011 hat das Zeitungsmuseum als Station „Medien“ der Route Charle-magne neu eröffnet. Die Station erinnert an die Etablierung einer einheit-lichen und leicht lesbaren Schrift. Denn nur so konnten Bücher und Briefe tatsächlich zu Medien werden, die Nachrichten und Wissen in allen Teilen seines Reiches verbreiteten. Die von Karl eingeführte Einheitsschrift, die „karolingische Minuskelschrift“, prägt unsere Medien bis heute, denn sie ist die Grundlage unserer heutigen Kleinbuchstaben.Der Besucher erlebt ein multimediales Museum, das die Geschichte der Zeitung auf überraschende Weise mit Grundfragen unserer Mediengesell-schaft verknüpft. Es beleuchtet, wie aus einem Ereignis eine Nachricht wird. Historische Zeitungen dokumentieren, wie aus den Blättern des 17. Jahrhunderts ein Massenmedium geworden ist. An Radio- und Fern-sehgeräten lässt sich der Aufstieg der elektronischen Medien verfolgen. Die Kultur der Mediennutzung wird beleuchtet, aber auch die Geschichte der Zensur und des Missbrauchs von Medien. Die Ausstellung endet in der Zukunft: Welche Medien zeichnen sich am Horizont ab und wie könn-ten sie unsere Kultur verändern? Zum Museum gehört auch ein Lesesaal mit den interessantesten Stücken der Sammlung und der umfangreichen mediengeschichtlichen Bibliothek. Hinzu kommen Räume für Wechselaus-stellungen und Veranstaltungen. Ein Museumscafé lädt ein, die tagesak-tuellen Medienereignisse zu verfolgen.

Centre Charlemagne

Den Mittelpunkt der Route Charlemagne bildet das entstehende Centre Charlemagne. Das Gebäude befindet sich an herausragender und den-noch eher selten aufgesuchten Stelle im historischen Pfalzbezirk Karls des Großen, im heutigen Katschhof. Im Rahmen der Route Charlema-gne wird das Gebäude umfassend saniert und umgestaltet. Als Centre Charlemagne wird es die zentrale Anlaufstelle der Route Charlemagne (incl. Museumscafé und -shop), eine museale Dauerausstellung, einen musealen Wechselausstellungsraum, ein Auditorium, einen museums-didaktischen Bereich sowie Depot, Werkstatt-, sonstige Nebenräume (Garderobe, Toilette) und Verkehrsbereiche (Aufzug) umfassen. Hierzu stehen Flächen im Erdgeschoss und im Untergeschoss zur Verfügung, während andere Gebäudeteile wie bisher für allgemeine Verwaltungs-zwecke sowie für den Bürgerservice genutzt werden sollen.Inhaltlich vermittelt das Centre Charlemagne die historischen Grundla-gen über Karl den Großen und die Geschichte Aachens, informiert über alle weiteren Themen und Stationen der Route Charlemagne und dient als zentrale Anlaufstelle für ihre Besucher. Für die Dauerausstellung sieht das Konzept fünf Themenschwerpunkte vor, denen jeweils eine Abteilung gewidmet sein soll: das antike Aachen (1.–5. Jh), das karolingische Aachen (8.–9. Jh), die mittelalterliche Stadt der Krönungen (9.-16. Jh), der Aufbruch in die Moderne (18.–19. Jh) und die Zeitgeschichte (20./21. Jh). Die genannten Themenschwerpunkte sind durch Übergangsbereiche verbunden, in denen das zu ihrem Verständnis erforderliche Wissen vermittelt wird. Die gesamte Dauerausstellung wird durch zwei parallel geführte Erzähl-stränge strukturiert, die zum einen die Entwicklung Aachens und zum anderen das Wirken und die Wirkungsgeschichte Karls des Großen be-handeln. Beide Erzählstränge sind in den euregionalen und europäischen Kontext eingeordnet. Ein Sonderbereich ist das „Geschichtslabor“, das einen experimentell-spielerischen Zugang zur Karolingerzeit eröffnet und sich in besonderer Weise auf multimediale Formate stützt. Als Exponate der Dauerausstellungen sind sowohl Realien, Repliken und Modelle als auch elektronische und interaktive Objekte und Inszenierun-gen vorgesehen. Die medialen bzw. interaktiven Objekte kommen in den Geschichtslaboren, in allen Abteilungen der Dauerausstellung sowie im Foyer zum Einsatz. Das Centre Charlemagne wird am 24. Januar 2014 eröffnet.

Grashaus

2015 wird das Grashaus zur Station „Europa“ der Route Charlemagne. Es erinnert daran, dass sich das Imperium Karls des Großen über weite Teile Europas erstreckte. Aus seiner Teilung entstanden unter anderem Frankreich, Deutschland und die Benelux-Länder. Das Grashaus ist das ursprüngliche Rathaus Aachens, es wurde jedoch schon nach acht Jahr-zehnten durch das heutige Rathaus abgelöst. Gleichwohl zeigt es das Selbstbewusstsein der aufstrebenden mittelalterlichen Stadt.In Zukunft lädt das Haus junge Menschen ein, sich mit der europäischen Geschichte zu beschäftigen. Es wird ein Ort der Diskussion über die euro-päische Gegenwart und Zukunft sein.Ein „Europäisches Klassenzimmer“, Ausstellungs- und Medienbereiche sollen die europäischen Themen auf ungewöhnliche und überraschende Weise erschließen. Das Grashaus wird mit seinem Programm und mit sei-nen außergewöhnlichen historischen Räumen ein Laboratorium Europas sein.

across the borders

Die Route Charlemagne ist die Bühne des internationalen Festivals across the borders. Künstler aus allen Teilen der Welt greifen jedes Jahr im Spät-sommer / Frühherbst die Themen der Stationen auf und interpretieren sie vor dem Hintergrund unserer heutigen Zeit. In den vergangenen Jahren waren entlang der Route Charlemagne in Aachens Innenstadt ausgefal-lene Kunstaktionen, Installationen und Performances jeder Art zu sehen. 2012 etwa lag der Akzent auf Musik und auf Freiluft, auf Tanz, Kunst und Mode. Angefangen mit einem Sonntagsprogramm, das Wasserkunst, Stimmen, Rhythmen, Farben und Kleider zusammenbrachte, ging es dann mit einer Reihe musikalischer Akzente von nah und fern am Hof weiter. Ein Bogen zwischen lokal, regional und „world“ wurde fünf Tage lang unter freiem Himmel gespannt – und gipfelte in einem „World-Weekend“ ganz im Stil von across the borders. Danach traf an verschiedenen Orten Unterschiedliches aufeinander: andalusisches Flamencostampfen auf europäische Geigenklänge, Klezmertöne auf das Wirbeln eines Derwischs oder japanische Butoh-Performance auf südafrikanischen Tanz. Und zum Schluss grüßte bei einer künstlerischen Finissage die Lorelei. Weiterführende Informationen zum Gesamtprojekt sind im Internet unter www.route-charlemagne.eu verfügbar.

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Die Gesänge der Wale, Figurentheater Raphael Mürle (Pforzheim)

Foto: Bernd Schröder

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Barockfabrik Zentrum für Kinder- und Jugendkultur

Öcher Schängche

Den inhaltlichen Schwerpunkt setzte die Ba-rockfabrik auf Figurentheater und Kinder-literatur. Sie war Kooperationspartner vom Haus der Märchen und Geschichten e.V., vom Kinder- und Jugendliteraturhaus Aachen e.V. und anderen. Es war Premierengastgeber für Figurentheaterproduktionen, zum Beispiel von rosenfisch Figurenspiel und Figurentheater Heinrich Heimlich.

Kinder, Jugendliche, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerin-nen und Lehrer sowie Familien und Erwachsene wurden mit einem qualitätsvollen Angebot angesprochen. Das differen-zierte Angebot für Kitas, OGS-Gruppen, Schulklassen und Familien wurde sehr stark nachgefragt. Ob Ferienspiele oder Drachenfest, Erzählfestival oder Buchclub, Filzwerkstatt oder Weihnachtsmarkt – nicht zu vergessen die stets ausgebuch-ten Vorführungen von „Simon und das Kind in der Krippe“

– die Barockfabrik war für viele Kinder der erste Ort, an dem sie Kulturelle Bildung in einer kindgerechten Atmosphäre er- fuhren. Zu den weiteren durchgeführten Projekten zählten unter anderem:· Organisation der regionalen Fachtagung Kulturelle Bil- dung für den Regierungsbezirk Köln im Jahre 2008,· die Kinder- und Jugendkulturtage 2008 und 2010 wurden konzipiert und organisiert,· Einwerbung und organisatorische Betreuung des Jugend- kunstpreises NRW 2008,· wesentliche Impulse für die Kulturelle Bildung wurden durch die Veranstaltungen mit dem Lehrstuhl von Prof. Manfred Spitzer im Jahr 2008 und mit Enja Riegel im Jahr 2010 vermittelt,· das umfangreiche Programm Heimatstadt sein – Zum Gedenken an den 80. Geburtstag von Anne Frank wurde 2009 initiiert und organisiert,· die Einführung des Kulturbusses für Aachen wurde ange- stoßen und konzeptionell begleitet (rund 3.800 Kinder und

Jugendliche wurden im Schuljahr der Einführung 2010/2011 befördert, 2011/2012 waren es schon über 6.000 Kinder; sie kamen aus Kitas, Grundschulen, Förderschulen und Gym- nasien der gesamten StädteRegion),· das Landesprogramm Kultur und Schule wurde zwischen 2007 und 2012 beworben und organisiert,· Kulturbeauftragte an weiterführenden Schulen initiiert,· eine Einsatzstelle im Freiwilligen Sozialen Jahr in der Kultur eingerichtet,· Kulturelle Bildung in das Kulturelle Leitprofil der Stadt Aachen integriert,· Beratung der OGS-Anbieter bzgl. der Implementierung von Kultureller Bildung im AG-Angebot des Nachmittags wur de durchgeführt,· die Studie Zeit für Kultur und freien Spielraum? Eine Pro-

Das Öcher Schängche zählt zusammen mit dem Kölner Hänneschen-Theater zu den letzten beiden Stabpuppenthea-tern im Rheinland. Mit den auf Stangen befestigten Puppen werden bevorzugt Stücke aus der hiesigen Sagenwelt und dem Märchen in Aachener Mundart gespielt. Aber auch dem Öcher Fastelovvend hat sich die Puppenbühne verschrieben. So feiert das Öcher Schängche in einer Sonderveranstaltung

filerstellung der Kulturinteressen und Wahrnehmungsmög - lichkeiten der Familien, Schulen und Kindertagesstätten in der Stadt Aachen (Aachen, 2010) wurde konzipiert und umgesetzt,· im Frühjahr 2012 erinnerte die Barockfabrik mit einem Kulturprogramm an den Arzt und Pädagogen Janusz Korczak, der 70 Jahre zuvor im Jahre 1942, die von ihm betreuten Waisenkinder vom Warschauer Ghetto zum Konzentrationslager Treblinka begleitete und mit ihnen in den Tod ging. Dass Figurentheater nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene eine ästhetische Bereicherung darstellt, wurde spätestens mit der Uraufführung des Stücks Casanova von rosenfisch Figurenspiel deutlich.

mit dem Publikum Karneval und auch im Rosenmontagszug sind die Aachener Puppen auf einem eigenen Wagen mit von der Partie. Am 6. Januar 2013 erhielt die Aachener Stadtpuppenbüh-ne die Josef-Schollen-Gedächtnis-Plakette im Rahmen der Trööetemann-Enthüllung.

Kinder- und Jugend- kultur

Das Zentrum für Kinder- und Jugendkultur in der Barockfabrik veranstal-tete in den Jahren 2009 bis 2012 kontinuierlich ein Kulturprogramm für Kinder von 3 bis 14 Jahren und Familien.

Das Öcher Schängche gehört dazu!

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kunstvermittLung in den aachener museenOktOber – dezember 2010

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Foto: Ludwig Forum/Carl Brunn

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kunstvermittLung in den aachener museenjuli – september 2011

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kunstvermittLung in den aachener museenjanuar – märz 2011

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kunstvermittLung in den aachener museenoktober – dezember 2011

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Kulturmarketing

„Das Kulturmarketing ist Dienstleister, Berater und Ideengeber für alle Bereiche des Kulturbetriebs und nutzt hierbei zahlreiche Schnittstellen zu in- und externen Partnern“, sagt Frank Heidemann, bis Ende August 2012 Leiter Marketing im Kulturbetrieb und seit-dem Projekt- und Kulturmarketing-Manager im Fachbereich Presse und Marketing.

Die zentrale Aufgabe des Kulturmarketings ist es, kultu-relle Veranstaltungen und Ausstellungen zu bewerben und durch die Konzeption und umsetzung zielgruppen-orientierter Maßnahmen in der Region und darüber hinaus bekannt zu machen. Es leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zur Markenbildung der Stadt Aachen.

Das Format Aachen macht Kultur sowie das seit Februar 2008 zweimo-natlich unter gleichem Namen erscheinende Faltblatt ist ein wesentli-cher Baustein des Aachener Kulturmarketings. Es gibt Orientierung im kulturellen Terminkalender der Stadt und enthält alle Kulturhighlights im jeweiligen Zeitraum, weist aber auch auf kleinere Veranstaltungen hin. So beinhaltet es das Programm aller städtischen Kultureinrichtungen von den Museen über das Theater bis hin zur Volkshochschule. Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt und der StädteRegion die reichhaltige Aachener Kultur näherzubringen. Das Faltblatt bietet sozusagen Kultur in Aachen „auf einen Blick“. Be part of Art ist der Titel der seit Ende 2010 vom Kulturbetrieb heraus- gegebenen Quartalsbroschüre der Aachener städtischen Museen Aa-chens. Entstanden aus der Vorgängerbroschüre KunstOrte, enthält sie alle museumspädagogischen Angebote und richtet sich an eine breite Zielgruppe: Kinder und Jugendliche, Familien, Erwachsene, Senioren sowie Schulen und Kitas. Das Kulturmarketing kümmert sich um das Ein-holen der Termine, die Anzeigenakquisition sowie um Drucklegung und Verteilung der Broschüre.

Seit September 2007 findet jeweils am 1. Sonntag im Monat in einem städtischen Museum ein Familiensonntag statt. Die Veranstaltungs- reihe, zu der Familien mit Kindern freien Eintritt haben, erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit bei einer Zielgruppe, die andernfalls nicht ohne weiteres den Weg ins Museum finden würde.

Der im Jahre 2009 erschienene Kulturstadtplan enthielt einen Lageplan mit Kurzbeschreibung aller Aachener Kultureinrichtungen und war rasch vergriffen. Der E-Mail-Kulturnewsletter der Stadt Aachen beleuchtet seit Mai 2007 monatlich die kulturellen Highlights in Aachen und zählt aktuell etwa 2.000 Abonnenten.

Mit dem Schuljahr 2010/2011 startete in Kooperation mit dem Busun-ternehmen TAETER Aachen ein weiteres, sehr erfolgreiches Projekt: der Kulturbus. Dieser beförderte anfangs nur Aachener Schulklassen und Kita-Gruppen zu den Aachener Kultureinrichtungen. Aufgrund des gro-ßen Interesses wurde das Angebot nach kurzer Zeit auf die Schulen und Kitas der umliegenden Städte und Gemeinden der StädteRegion ausge-weitet. Inzwischen wurden rund 180 Busse gestellt und 6.000 Personen befördert.

Neben der Vermarktung zahlreicher großer Ausstellungsprojekte wie Süße Versuchung – Vom Kakao zur Schokolade (2009) im Couven-Museum, Hans von Aachen (2010), Cornelis Bega (2012) und Made in Utrecht (2013) im Suermondt-Ludwig-Museum oder Nie wieder stö-rungsfrei! (2011) im Ludwig Forum wurden viele kleinere und größere

Maßnahmen in den einzelnen Häusern umgesetzt. Beispielhaft erwähnt sei hier der Druck von Eintrittskarten und Flyern, die Herstellung von Fah-nen und Bannern, die Installation eines Bannerlifts und das Aufhängen von Plakathaltern. Unter dem Titel Parallelwelten Aachen wurden 2011 erstmals zwei große Einzelausstellungen Joos van Cleve im Suermondt-Ludwig-Museum und Hyper Real im Ludwig Forum durch gemeinsame Marketingmaßnahmen beworben. Zur Erfolgsmessung wurden bei allen größeren Ausstellungen Besucherbefragungen durchgeführt und ausge-wertet.

Bei der Internationalen Chorbiennale in Aachen wurde in den Jahren 2011 und 2013 die Planung und Koordination sämtlicher Marketingmaß-nahmen übernommen: Von der Angebotseinholung über die Schaltung von Plakatierungen und Anzeigen bis zur Abwicklung aller Drucksachen.Das Kulturmarketing ist weiterhin für die Erstellung und regelmäßige Ak-tualisierung einer Kultur-Terminvorschau für Aachen, die Verteilerpflege der Kundendatenbank des Kulturbetriebs und die Koordination von Ver-sandaktionen gemeinsam mit einem externen Dienstleister zuständig. In regelmäßigen Vernetzungstreffen des Kulturmarketings mit dem aachen tourist service und weiteren Marketingakteuren aus dem Aachener Kultur- und Veranstaltungsbereich werden Schnittstellen genutzt und Kooperationen initiiert.

Im Zuge der Zentralisierung aller Marketingaktivitäten der Stadt Aachen ist das Kulturmarketing seit September 2012 im Fachbereich Presse und Marketing angesiedelt. Neben der Fortsetzung der bisher im Kulturbe-trieb geleisteten Aufgaben zählen die Koordination und Vermarktung des euregionalen Kulturprojekts Klangwelten in Couven-Räumen zum 250. Todesjahr Johann Joseph Couvens, die Marketingplanungen zur Nancy Graves-Ausstellung im Ludwig Forum sowie der großen Ausstel-lungstrilogie Karl der Große – Macht Kunst Schätze im Karlsjahr 2014 zu den laufenden Projekten. Darüber hinaus plant der Fachbereich in Kooperation mit dem Kulturbetrieb die Eröffnungskampagne für das Centre Charlemagne am Katschhof und setzt die öffentlichkeitswirk-samen Maßnahmen aller Einrichtungen der Route Charlemagne um. So werden beispielsweise Informationsbroschüren über alle Stationen der Route Charlemagne viersprachig aufgelegt, zuletzt über den Elisen-brunnen mit der Archäologischen Vitrine. Der Internetauftritt www.route-charlemagne.eu wird ständig betreut. Auch die Schnittstellen zu den Bereichen „Online“ und „Presse“ werden noch intensiver genutzt als früher: Die Internetseiten der städtischen Museen, des Ludwig Fo-rum, des Rathauses und des Alten Kurhauses befinden sich redaktionell und gestalterisch in Überarbeitung, die Kultur-Presseverteiler werden aktualisiert und die kulturelle Pressearbeit weiter professionalisiert und ausgebaut. Im Arbeitskreis Wissenschaftsallianz wird die Aachener Kul-tur explizit als Standortfaktor positioniert.

Kultur macht Aachen

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Eleganz und raue Sitten – Cornelis Bega (2012), Tanzende Bauern in einer Kneipe (Ausschnitt), Rijksmuseum, Amsterdam

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Besucherzahlen Jahresgegenüberstellung der städtischen Museen und Veranstaltungsräumlichkeiten der Stadt Aachen

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Januar 1.851 1.373 2.107 1.580 1.794 1.116 756 764 518 824 2.350 1.872

Februar 1.315 1.309 2.387 1.502 2.616 866 731 235 666 438 984 1.044

März 1.532 1.660 1.565 1.626 2.660 864 1.116 353 665 3.075 1.154 2.179

April 1.799 1.567 2.181 1.741 4.277 1.168 1.316 2.182 1.136 5.802 1.397 1.465

Mai 2.532 2.210 2.028 1.656 3.250 3.541 1.218 1.069 972 5.479 1.593

Juni 4.725 3.186 1.422 1.352 2.335 3.758 2.299 1.167 704 7.165 1.419

Juli 2.665 3.893 3.892 806 664 3.796 1.266 1.011 708 824 1.282

August 1.313 613 1.148 1.258 1.299 5.188 1.138 962 978 527 981

September 1.500 821 1.770 1.422 1.253 1.889 1.024 862 1.917 408 1.150

Oktober 1.848 1.721 2.758 1.597 1.775 1.107 1.813 1.421 2.994 1.879 2.191

november 1.164 1.721 1.751 1.912 1.705 1.406 1.567 918 2.003 2.555 1.700

Dezember 1.629 1.737 1.581 2.013 1.019 771 1.398 1.209 1.127 1.661 1.705

BESuChERZAhLEn 23.873 21.811 24.590 18.465 24.647 25.470 15.642 12.153 14388 30.637 17.906 6.560

Sonderveranstaltungen 6.013 4.306 8.736 14.760 10.160 10.929 7.553 11.487 8.264 12.827 5.052 600

E 49/4 – VA-Management 0 0 0 0 0 0 0 0 4.292 202 0 0

Fremd-VA/Kunstvermittl. 0 0 0 0 3.256 12.382 13.228 8.255 9.095 7.673 11.127 3.407

Kunstvermittlung 6.229 3.971 5.176 3.623 3.431 14.916 13.063 6.863 2.561 3.643 3.642 1.023

GESAMt 36.115 30.088 38.502 36.848 41.494 63.697 49.486 38.758 38.600 54.982 37.727 11.590

Jan. – April nur Besucher 6.497 5.909 8.240 6.449 11.347 4.014 3.919 3.534 2.985 10.139 5.885 6.560

Abweichung bisher -588 2.331 -1.791 4.898 -7.333 -95 -385 -549 7.154 -4.254 675

Abweichung Vorjahr -6.027 8.414 -1.654 4.646 22.203 -14.211 -10.728 -158 16.382 -17.255 -26.137

Abw. Vorj. ohne SV/KV in % -9,05% 39,45% -21,74% 75,95% -64,63% -2,37% -9,82% -15,53% 239,66% -41,96% 11,47%

Abw. Vorj. gesamt in % -16,69% 27,96% -4,30% 12,61% 53,51% -22,31% -21,68% -0,41% 42,44% -31,38% -69,28%

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Januar 1.880 1.026 937 5.174 947 986 1.235 977 1.502 1.899 1.098 901

Februar 1.072 748 732 2.044 1.007 1.208 446 1.019 929 1.063 717 456

März 1.651 879 983 1.489 2.380 8.085 2.495 3.789 5.816 2.520 2.355 1.506

April 1.748 2.721 1.171 1.217 1.262 3.852 1.473 2.540 4.115 4.212 2.923 1.659

Mai 752 2.129 843 1.186 1.474 7.144 1.301 2.247 5.379 4.152 2.283

Juni 658 1.271 879 1.428 923 2.256 414 1.385 5.113 6.079 2.163

Juli 707 2.270 2.605 906 706 566 407 1.238 373 571 1.539

August 2.000 554 1.653 1.472 2.057 785 665 660 623 2.725 840

September 4.552 577 1.595 1.028 1.507 517 1.214 602 327 975 695

Oktober 2.478 633 3.032 1.281 1.706 676 2.064 622 422 2.248 872

november 2.520 664 3.028 795 1.339 1.023 2.205 1.485 1.444 938 687

Dezember 716 760 2.618 683 956 905 2.215 1.279 991 1.100 676

BESuChERZAhLEn 20.734 14.232 20.076 18.703 16.264 28.003 16.134 17.843 27.034 28.482 16.848 4.522

Sonderveranstaltungen 2.875 4.038 2.932 4.382 2.055 4.384 5.016 4.945 4.001 7.407 2.540 400

E 49/4 – VA-Management 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Fremd-VA/Kunstvermittl. 0 0 0 0 2.054 13.061 10.212 4.761 4.124 2.831 4.075 538

Kunstvermittlung 19 0 4 0 227 528 849 1.352 1.300 1.216 904 526

GESAMt 23.628 18.270 23.012 23.085 20.600 45.976 32.211 28.901 36.459 39.936 24.367 5.986

Jan. – April nur Besucher 6.351 5.374 3.823 9.924 5.596 14.131 5.649 8.325 12.362 9.694 7.093 4.522

Abweichung bisher -977 -1.551 6.101 -4.328 8.535 -8.482 2.676 4.037 -2.668 -2.601 -2.571

Abweichung Vorjahr -5.358 4.742 73 -2.485 25.376 -13.765 -3.310 7.558 3.477 -15.569 -18.381

Abw. Vorj. ohne SV/KV in % -15,38% -28,86% 159,59% -43,61% 152,52% -60,02% 47,37% 48,49% -21,58% -26,83% -36,25%

Abw. Vorj. gesamt in % -22,68% 25,96% 0,32% -10,76% 123,18% -29,94% -10,28% 26,15% 9,54% -38,98% -75,43%

Ludwig Forum Aachen Suermondt-Ludwig-Museum

Die Rubrik Fremdveranstaltungen / Vermietungen wurde erst im Jahr 2007 in die Besucherstatistik aufgenommen.

In den Sonderveranstaltungen 2010 sind nur die Veranstaltungen der jeweiligen Häuser erfasst.Im März 2011 wurden sowohl im Suermondt-Ludwig-Museum als auch im Ludwig Forum die Besucher bei den Eröffnungen „Hyper Real“ (Jubiläumsfest – 20 Jahre des Ludwig Forum), als auch „Joos van Cleve“ unter die Sonderveranstaltungen gerechnet.

VA: Veranstaltung

SV: Sonderveranstaltung

KV: Kunstvermittlung

Page 30: Geschäftsbericht Kulturbetrieb 2009 – 2012 · Die 2009 und 2011 erfolgreich durchgeführte Internationale Chorbiennale, Verstehen, was passiert ist. 20 Jahre Fall der Mauer im

Bibliothek im Internationalen Zeitungsmuseum, Foto: Peter Hinschläger

5958

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Januar 836 1.285 562 638 554 711 1.632 2.346 840 1.528 13.78 948

Februar 707 820 552 453 722 538 833 787 1.022 1.711 821 748

März 1.055 999 1.093 745 1.022 984 1.346 1.330 1.734 1.693 1.506 1.703

April 958 1.003 850 800 1.761 1.069 1.444 1.078 1.640 1.163 1.743 1.677

Mai 1.445 1.043 1.223 1.234 1.133 1.729 1.671 2.263 1.523 1.893 2.194

Juni 2.333 960 1.045 818 792 1.094 1.405 2.004 1.331 1.814 2.109

Juli 841 793 2.165 927 652 799 1.601 1.461 1.082 1.668 1.992

August 1.064 724 856 1.430 1.122 1.117 2.032 1.878 1.588 1.715 2.249

September 829 801 997 874 801 955 2.537 1.491 1.593 1.763 1.543

Oktober 939 1.012 889 866 1.013 1.132 2.332 944 1.798 1.776 1.539

november 1.673 714 707 894 802 1.058 4.330 1.279 1.273 1.321 1.500

Dezember 1.782 1.055 791 1.227 1.315 3.586 4.455 1.781 1.681 2.020 2.297

BESuChERZAhLEn 14.462 11.209 11.730 10.906 11.689 14.772 25.618 18.642 17.105 20.065 20.871 5.076

Sonderveranstaltungen 3.936 5.291 3.305 5.913 4.887 3.445 7.162 5672 2.774 3.629 2.212 349

E 49/4 – VA-Management 0 0 0 0 0 0 0 0 13 0 0 0

Fremd-VA/Kunstvermittl. 0 0 0 0 444 3.658 1.241 4.511 4.410 7.293 3.694 368

Kunstvermittlung 0 0 0 0 75 120 168 657 408 589 318 20

GESAMt 18.398 16.500 15.035 16.819 17.095 21.995 34.189 29.482 24.710 31.576 27.095 5.813

Jan. – April nur Besucher 3.556 4.107 3.057 2.636 4.059 3.302 5.255 5.541 5.236 6.095 5.448 5.076

Abweichung bisher 551 -1.050 -421 1.423 -757 1.953 286 -305 859 -647 -372

Abweichung Vorjahr -1.898 -1.465 1.784 276 5.176 12.194 -4.707 -4.772 6.866 -4.481 -21.282

Abw. Vorj. ohne SV/KV in % 15,49% -25,57% -13,77% 53,98% -18,65% 59,15% 5,44% -5,50% 16,41% -10,62% -6,83%

Abw. Vorj. gesamt in % -10,32% -8,88% 11,87% 1,64% 28,66% 55,44% -13,77% -16,19% 27,79% -14,19% -78,55%

Couven-Museum

Das Internationale Zeitungsmuseum wurde erst am 08.07.2011 wieder neu eröffnet.

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Januar 297 492 278 545 320 828 1.011 922 0 0 614 948

Februar 531 431 329 291 201 829 1.083 1.035 0 0 828 430

März 458 662 456 326 264 1.117 1.727 1.477 0 0 1246 978

April 323 481 430 660 503 856 1.293 0 0 0 546 1.054

Mai 400 632 627 454 321 1.253 1.233 0 0 0 1.175

Juni 356 495 341 860 455 1.104 1.421 0 0 0 862

Juli 600 746 940 380 936 1.339 1.319 0 0 3.729 1.582

August 614 484 327 281 652 1.418 1.299 0 0 1.578 1.743

September 916 494 437 157 573 1.388 1.850 0 0 1.341 1.648

Oktober 677 512 645 337 514 1.655 1.710 0 0 1.210 1.357

november 561 489 590 316 891 752 1.416 0 0 933 995

Dezember 566 442 744 369 1.039 1.192 1.183 0 0 1.578 1.044

BESuChERZAhLEn 6.299 6.360 6.144 4.976 6.669 13.731 16.545 3.434 0 10.369 13.640 3.410

Sonderveranstaltungen 0 0 0 0 0 1.749 418 0 0 461 1.497 627

E 49/4 – VA-Management 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Fremd-VA/Kunstvermittl. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 54 329 40

Kunstvermittlung 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 164 385

GESAMt 6.299 6.360 6.144 4.976 6.669 15.480 16.963 3.434 0 10.884 15.630 4.462

Jan. – April nur Besucher 1.609 2.066 1.493 1.822 1.288 3.630 5.114 3.434 0 0 3.234 3.410

Abweichung bisher 457 -573 329 -534 2.342 1.484 -1.680 -3.434 0 3.234 176

Abweichung Vorjahr 61 -216 -1168 1.693 8.811 1.483 -13.529 -3.434 10.884 4.746 -11.168

Abw. Vorj. ohne SV/KV in % 28,40% -27,73% 22,04% -29,31% 181,83% 40,88% -32,85% -100,00% 0,00% #DIV/0! 5,44%

Abw. Vorj. gesamt in % 0,97% -3,40% -19,01% 34,02% 132,12% 9,58% -79,76% -100,00% 0,00% 43,61% -71,45%

Internationales Zeitungsmuseum

Die Rubrik Fremdveranstaltungen / Vermietungen wurde erst im Jahr 2007 in die Besucherstatistik aufgenommen.

In den Sonderveranstaltungen 2010 sind nur die Veranstaltungen der jeweiligen Häuser erfasst.

VA: Veranstaltung

SV: Sonderveranstaltung

KV: Kunstvermittlung

Besucherzahlen Jahresgegenüberstellung der städtischen Museen und Veranstaltungsräumlichkeiten der Stadt Aachen

Page 31: Geschäftsbericht Kulturbetrieb 2009 – 2012 · Die 2009 und 2011 erfolgreich durchgeführte Internationale Chorbiennale, Verstehen, was passiert ist. 20 Jahre Fall der Mauer im

Kunstdialoge Hyper Real 2011, Foto: Ludwig Forum Aachen/Holger Otten

6160

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Januar 485 407 280 220 159 116 71 92 101 0 0

Februar 277 338 220 89 166 295 238 209 108 0 0

März 471 345 190 202 147 119 0 110 216 0 0

April 483 354 252 251 139 138 46 112 79 0 0

Mai 557 363 209 186 126 331 47 130 109 0 0

Juni 1.420 180 251 863 152 155 205 55 114 0 0

Juli 693 723 1.777 144 87 117 20 0 91 0 0

August 443 173 154 79 183 69 188 164 226 0 0

September 413 371 233 334 53 109 156 43 0 0 0

Oktober 473 372 314 238 53 94 21 166 0 0 0

november 622 165 218 316 75 80 201 111 0 0 0

Dezember 645 206 185 59 41 151 69 34 0 0 0

BESuChERZAhLEn 6.982 3.997 4.283 2.981 1.381 1.774 1.262 1.226 1. 044 0 0

Sonderveranstaltungen 0 3.400 4.074 3.625 0 550 103 0 317 262 0

E 49/4 – VA-Management 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Fremd-VA/Kunstvermittl. 0 0 0 0 5.375 4.989 6.964 7.708 6.513 6.040 0

Kunstvermittlung 0 0 0 60 13 260 152 9 0 0 0

GESAMt 6.982 7.397 8.357 6.666 6.769 7.573 8.481 8.943 7.874 6.302 0

Jan. – April nur Besucher 5.715 3.626 3.880 2.606 1.265 1.543 992 1.081 1.044 0 0

Abweichung bisher -2.089 254 -1.274 -1.341 278 -551 89 -37 -1.044 0

Abweichung Vorjahr 415 960 -1691 103 804 908 462 -1.069 -1.572 -6.302

Abw. Vorj. ohne SV/KV in % -36,55% 7,00% -32,84% -51,46% 21,98% -35,71% 8,97% -3,42% -100,00% 0,00%

Abw. Vorj. gesamt in % 5,94% 12,98% -20,23% 1,55% 11,88% 11,99% 5,45% -11,95% -19,96% 0,00%

Burg Frankenberg

Die Rubrik Fremdveranstaltungen / Vermietungen wurde erst im Jahr 2007 in die Besucherstatistik aufgenommen.

In den Sonderveranstaltungen 2010 sind nur die Veranstaltungen der jeweiligen Häuser erfasst. Die Burg Frankenberg ist seit September 2010 geschlossen und wird seit dem 01.01.2012 vom Frankenburger Verein e.V. bewirtschaftet.

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Januar 136 82 113 65 98 86 45 67 76 126 102 117

Februar 68 64 147 58 112 142 104 131 64 118 129 109

März 144 70 396 136 135 165 55 152 92 98 112 95

April 59 85 159 196 115 114 125 123 83 90 122

Mai 93 97 93 102 104 221 114 145 134 96 168

Juni 339 135 162 224 83 120 52 116 98 194 125

Juli 67 253 445 86 400 47 72 133 96 83 105

August 154 53 183 92 138 46 160 119 79 75 119

September 126 64 127 57 144 140 140 115 109 81 126

Oktober 250 76 359 152 123 87 171 97 174 107 142

november 70 94 157 159 153 69 104 157 134 126 116

Dezember 185 131 59 195 159 140 67 104 106 0 129

BESuChERZAhLEn 1.691 1.204 2.400 1.522 1.764 1.377 1.209 1.459 1.245 1.194 1.495 321

Sonderveranstaltungen 0 0 0 0 0 0 72 72 0 0 0 0

E 49/4 – VA-Management 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Fremd-VA/Kunstvermittl. 0 0 0 0 49 52 0 0 0 26 0 0

Kunstvermittlung 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

GESAMt 1.691 1.204 2.400 1.522 1.813 1.429 1.281 1.531 1.245 1.220 1.495 321

Jan. – April nur Besucher 348 216 656 259 345 393 204 350 232 342 343 321

Abweichung bisher -132 440 -397 86 48 -189 146 -118 110 1 -22

Abweichung Vorjahr -487 1.196 -878 291 -384 -148 250 -286 -25 275 -1.174

Abw. Vorj. ohne SV/KV in % -37,93% 203,70% -60,52% 33,20% 13,91% -48,09% 71,57% -33,71% 47,41% 0,29% -6,41%

Abw. Vorj. gesamt in % -28,80% 99,34% -36,58% 19,12% -21,18% -10,36% 19,52% -18,68% -2,01% 22,54% -78,53%

Zollmuseum Friedrichs

VA: Veranstaltung

SV: Sonderveranstaltung

KV: Kunstvermittlung

Besucherzahlen Jahresgegenüberstellung der städtischen Museen und Veranstaltungsräumlichkeiten der Stadt Aachen

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AchenSeptemberSpecial 2012, Foto: Jungen

6362

Die Erfassung E49/4 (Schrit_tmacher, across the borders (atb) u.a.) wurde erst Oktober 2011 eingeführt, da viele VA ausserhalb

der Museen statt finden.

2009 2010 2011 2012 2013 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Januar 2.962 1.237 1.787 1.742 2.979 6.700 4.409 3.174 3.440 2.851 2.240

Februar 2.413 2.533 2.050 2.169 3.299 2.167 2.773 3.052 4.254 2.094 1.903

März 2.687 3.104 1.734 2.001 3.376 5.429 3.315 7.484 3.731 3.756 4.437

April 2.722 3.699 2.338 2.776 1.779 3.412 3.009 6.468 7.205 7.071 6.022

Mai 4.107 3.177 2.764 1.615 4.693 3.830 5.000 4.621 3.217

Juni 3.584 2.686 1.767 2.707 4.345 1.800 8.452 7.388 5.770

Juli 1.438 1.181 3.230 200 6.610 11.148 9.494 6.495 6.765

August 2.277 690 1.172 0 9.243 13.951 12.439 8.175 7.877

September 2.449 2.562 2.615 0 4.040 7.177 10.402 5.979 5.677

Oktober 3.450 3.179 4.117 0 5.203 6.891 7.869 4.666 5.950

november 3.977 3.353 3.313 3.349 5.682 6.375 9.555 3.188 3.283

Dezember 2.956 3.681 3.805 4.087 8.787 5.942 9.255 8.344 6.934

BESuChERZAhLEn 35.022 31.082 30.692 20.646 11.433 66.311 70.620 92.644 67.486 61.245 14.602

Sonderveranstaltungen 1.736 1.580 1.476 875 831 3.950 6200 0 0 0

E 49/4 – VA-Management 0 0 380 0 0 0 0 0 0 0

Fremd-VA/Kunstvermittl. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Kunstvermittlung 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

GESAMt 36.758 32.662 32.548 21.521 12.264 70.261 76.820 92.644 67.486 61.245 14.602

Jan. – April nur Besucher 10.784 10.573 7.909 8.688 11.433 17.708 13.506 20.178 18.630 15.772 14.602

Abweichung bisher -211 -2664 779 2745 -4.202 6.672 -1.548 -2.858 -1.170

Abweichung Vorjahr -4096 -114 -11.027 -9.257 6.559 15.824 -25.158 -6.241 -46.643

Abw. Vorj. ohne SV/KV in % -1,96% -25,20% 9,85% 31,60% -23,73% 49,40% -7,67% -15,34% -7,42%

Abw. Vorj. gesamt in % -11,14% -0,35% -33,88% -43,01% 9,34% 20,60% -27,16% -9,25% -76,16%

Altes Kurhaus Rathaus haus Löwenstein Aula CarolinaE49/4, VA-Management schrit_tmacher, atb u.a.

Die Rubrik Fremdveranstaltungen / Vermietungen wurde erst im Jahr 2007 in die Besucherstatistik aufgenommen.

2009 2010 2011 2012 2013 2010 2011 2012 2013 2011 2012 2013

0 715 1.310 1.374 1.418 832 700 1.350 1.700 0 0 0

0 1.119 1.475 1.135 1.041 1.776 1.320 1.156 1.830 4.275 0 1.165

0 2.002 1.585 2.452 2.608 1.229 1.237 1.021 4.170 0 5.886 5.309

0 2.606 2.371 3.307 4.052 3.040 1.321 1.100 180 0 396 0

0 3.513 3.053 2.987 1.187 589 1.315 0 0

167 2.316 3.531 2.531 1.936 1.323 989 0 0

1.849 2.244 3.173 2.200 2.170 1.717 1.855 0 0

2.157 2.536 2.511 2.522 1.900 0 678 1.126 757

2.051 3.551 2.810 2.714 3.669 2.850 2.250 0 0

1.956 3.548 2.789 3.149 1.979 2.868 2.750 0 0

1.559 2.278 2.196 3.341 1.191 1.850 2.240 0 0

3.057 3.799 3.698 4.881 1.688 700 1.763 0 0

12.796 30.227 30.502 32.593 9.119 22.597 16.475 18.467 7.880 5.401 7.039 6.474

0 0 0 0 90 550 0 0

0 0 0 0 0 1.500 0 0 0 0

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

12.796 30.227 30.502 32.593 9.119 22.687 18.525 18.467 7.880 5.401 7.039 6.474

0 6.442 6.741 8.268 9.119 6.877 4.578 4.627 7.880 4.275 6.282 6.474

6.442 299 1.527 851 -2299 49 3.253 2.007 192

17.431 275 2.091 -23474 -4162 -58 -10587

100,00% 4,64% 22,65% 10,29% -33,43% 1,07% 70,30% -45,75% 46,95% 3,06%

136,22% 0,91% 6,86% -72,02% -18,35% -0,31% -57,33% 30,33% -8,03%

VA: Veranstaltung

SV: Sonderveranstaltung

KV: Kunstvermittlung

Besucherzahlen Jahresgegenüberstellung der städtischen Museen und Veranstaltungsräumlichkeiten der Stadt Aachen

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6564

Organisation und Ansprechpartner

Betriebsleitung E 49Leitung: Olaf Müller M.A.Stellvertretung: Irit TirteyMozartstraße 2–10 | 52058 AachenFon: 0241 432-4900Fax: 0241 [email protected]

Städtische Museen E 49/1Leitung: Peter van den BrinkStellvertretung: Dr. Adam C. Oellerswww.aachen-museen.de

Suermondt-Ludwig-MuseumLeitung: Peter van den BrinkWilhelmstraße 18 | 52070 AachenFon: 0241 47980-10Fax: 0241 37075peter.vandenbrink@mail.aachen.dewww.suermondt-ludwig-museum.de

Kaufmännische Geschäftsführung E 49 Kulturservice E 49/SLeitung: Irit TirteyStellvertretung: Dieter HaubrichMozartstr. 2–10 | 52058 AachenFon: 0241 432-4920Fax: 0241 [email protected] www.locations-aachen.de

Altes KurhausLeitung: Irit TirteyKomphausbadstr. 19 | 52062 Aachenwww.altes-kurhaus-aachen.de

Ludwig Forum für Internationale Kunst E 49/2Leitung: Dr. Brigitte FranzenStellvertretung: Dr. Annette LaglerJülicher Str. 97–109 | 52070 AachenFon: 0241 1807-100 | Fax: 0241 [email protected]

Couven-MuseumLeitung: Dr. Dagmar PreisingHühnermarkt 17 | 52062 AachenFon: 0241 432-4950Fax: 0241 [email protected]

Veranstaltungsmanagement E 49/4Leitung: Rick TakvorianStellvertretung: Ute PennartzMozartstraße 2–10 | 52058 AachenFon: 0241 432-4940Fax: 0241 [email protected]

Stadtarchiv Aachen E 49/3Leitung: Dr. Thomas R. KrausStellvertretung: Angelika PauelsReichsweg 30 | 52068 Aachen Fon: 0241 432-4972Fax: 0241 [email protected]

Musikschule der Stadt Aachen E 49/5 Leitung: Harald NickollStellvertretung: Walter HenneckenBlücherplatz 43 | 52058 AachenFon: 0241 99790-12 Fax: 0241 99790-19harald.nickoll@mail.aachen.dewww.musikschule-stadtaachen.de

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Butch Williams and The Funk Machine, Aachen September Special 2012, Katchhof (Programm: Veranstaltungsmanagement Stadt Aachen), Foto: Bernd Schröder

6766

herausgeberStadt Aachen, Kulturbetrieb der Stadt Aachen

RedaktionOlaf Müller, Irit Tirtey, Rick Takvorian, Frank Heidemann, Dr. Brigitte Franzen, Dr. Annette Lagler, Peter van den Brink, Dr. Dagmar Preising, Andreas Düspohl, Dr. Adam C. Oellers, Dr. Thomas R. Kraus, Harald Nickoll, Dr. Thomas Müller, Dr. Jutta Göricke, Dieter Haubrich, Sascha Wernerus, Dr. Heinrich Becker

Redaktion verantwortlichIrit Tirtey

GestaltungDipl.-Des. Annette Kremer-Königs

titelabbildungKulturfestival across the borders 2009, DAS ARCHIV, Rot: 50°46`, 06°06`, Der Einfädler, Kunstinstallation, Foto: Helmut Rüland

DruckDruckverlag Kettler GmbH, Bönen/Westfalen

Aachen im Juni 2013

Impressum

Marketing E 49/MLeitung: Frank HeidemannMozartstraße 2–1052058 AachenFon: 0241 432-4930Fax: 0241 [email protected]

Barockfabrik – Zentrum für Kinder- und Jugendkultur E 49/8Alexandra LünskensLöhergraben 22 | 52064 AachenFon: 0241 432-4960Fax: 0241 432-4961alexandra.lü[email protected]

Organisation und Ansprechpartner

Route Charlemagne E 49/7 Leitung: Dr. Thomas MüllerMozartstraße 2–10 | 52064 AachenFon: 0241 432-4919Fax: 0241 432-4901 [email protected]

Stadtbibliothek Aachen E 49/6Leitung: Manfred SawallichCouvenstraße 15 | 52062 Aachenfon: 0241 4791-0fax: 0241 408007manfred.sawallich@mail.aachen.dewww.stadtbibliothek-aachen.de

Page 35: Geschäftsbericht Kulturbetrieb 2009 – 2012 · Die 2009 und 2011 erfolgreich durchgeführte Internationale Chorbiennale, Verstehen, was passiert ist. 20 Jahre Fall der Mauer im

Kulturfestival across the borders 2011, designmetropole aachen, Walking Westwall, Foto: Veranstaltungsmanagement

Stadt AachenDer OberbügermeisterKulturbetrieb Mozartstraße 2–10, 52058 AachenFon: 0241 432-4920Fax: 0241 [email protected]/kultur

Kulturbetrieb der Stadt Aachen

www.aachen.de